Oper ist heute Etikettenschwindel - Karl Sollak - What's Opera Doc
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- เผยแพร่เมื่อ 21 พ.ย. 2024
- Der Wiener Dirigent und Pianist Karl Sollak ist seit seiner Jugend begeisterter Opernbesucher. Was er allerdings heute auf den Bühnen zu sehen bekommt, hält er für Etikettenschwindel. Viel zu oft würden Regisseure in den Inszenierungen ihre Neurosen abarbeiten und Sänger zu Absurditäten nötigen. Das Business sei in vieler Hinsicht vernuttet.
Das Gespräch mit Karl Sollak haben wir am 17.1.2022 in Wien geführt. Die Fragen stellte Elisabeth Kulman.
Website von Karl Sollak: www.karlsollak...
Website von Elisabeth Kulman: www.elisabethk...
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Vielen Dank, ein sehr wichtiger Beitrag.
Ich habe auch schon oft überlegt, was der Grund dafür ist, dass ich die heutigen Inszenierungen oft als sehr ‚experimentell‘ und teilweise ziemlich abstoßend/ geschmacklos/ niveaulos empfinde. Ein Mangel an Respekt gegenüber dem Libretto, wie im Interview erwähnt, ist ein Sakrileg.
Die Regie sollte niemals versuchen, die Musik durch ein ‚wildes& ablenkendes Spektakel‘ zu übertrumpfen, sondern ihr- gerne phantasievoll& mit Feingefühl- zu dienen.
Es wäre wünschenswert, wenn große Dirigenten und herausragende Sänger, die es sich leisten können, ihr Mitwirken bei idiotischen Inszenierungen einfach ablehnten. Dann würden sich Intendanten veranlaßt sehen, Regisseure zu engagieren, die etwas von der Oper verstehen.
...stimme voll zu. Problem, dann würde nicht einmal mehr 25% des jährlichen Ausstosses produziert werden können ----- so sieht es aus. Vielleicht würden aber dann beliebte Produktionen länger laufen können, weil sie einfach gut und schön sind.......😉🤔
Bravo, Herr Sollak! Sie sprechen mir aus der Seele! Wenn sich der Vorhang hebt, MUSS man erkennen, welches Stück gespielt wird!!! Sonst sollten die sogenannten Regisseure selbst eine eigene Oper schreiben! Die schlimmste Unart heutzutage: den Text zu verändern, bzw. , wie in einem Fidelio , sogar das Ende! So kann man niemandem diese wunderbare Kunstform nahebringen! Sehr schade!
Wir müssen uns als Publikum alles gefallen lassen, oder wir bleiben zu Hause und hören Übertragungen. Bravo, hier wird endlich die Wahrheit gesprochen. Aber wann wird sich das ändern .
Herzlichen Dank für diese grundehrliche Stellungnahme, welche ich vollumfänglich teile! Einerseits bin ich kein Opernfan und für die anderen Gesangkonzerte oder rein instrumentale Anlässe bin ich in Basel gut aufgehoben. Aber alles andere habe ich schon längst hinter mir gelassen. Ich besuche regelmässig mit Wonne die Bühne am Goetheanum in nahen Dornach, da finde ich noch das herzerfüllte Arbeiten mit "Liebe und Respekt", zum Autor oder Komponisten.
Als Sänger fühlte ich mich immer schizophren, wenn ich liebevolle Musik singen musste und dazu eine grobe und brutale Person spielen musste. Es macht krank. Genau, ich mach meine Neurosen, das ist das Prinzip vieler Regisseure.
Ich bin Repetitor & Liedbgleiter & zwar seit 50 Jahren & frage mich immer öfter was das soll & warum die nicht neue Opern in Auftrag geben & da können sie sich ja austoben auf Speed & Lou Reed & Psychoodetterie ...
Decadence. Wenn man keinen Hunger mehr hat, spielt man mit dem Essen....
Ich bin mittlerweile an dem Punkt angelangt wo ich mir Opern lieber Zuhause auf CD anhöre, als in ein Opernhaus zu gehen.
Oder noch besser, auf DVD!
me too
Ein wunderbarer Mann. Schade, dass ich ihn in meiner langen Zeit ihn Wien nie getroffen habe! 😎
Wahre Worte !!!!!!!!!!!!!!!
Sehr gute wohltuende Aussagen.
Wie oft wollte ich eine klassische Oper oder auch Theateraufführung sehen und wurde derbe enttäuscht, weil nichts aber auch gar nichts zusammen harmonierte.
Mein Mann und ich dachten schon, dass wir veraltete Vorstellungen haben.
Sehr gut bemerkt. Danke
Dank für Ihre wahrhaftigen Worte!
Genau so sehe ich das auch.
Ich habe einmal für ein deutsches Stadttheater gearbeitet, und dort hat eine "Dramaturgin", die an sich gar nicht ungebildet war, die ganze Baggage an Jung"Regisseuren" angeschleppt, für die sie in der "Hoch"schule Dozentin gewesen war. Wien nennt man das noch, wenn Kontakte in der Familie bleiben ----- komm' nicht drauf.....
In jedem Falle war das Ergebnis eine andauernde Katastrophe - zum Kotzen, junge Bessesene (wovon, weiss ich gar nicht mehr, in jedem Falle nicht vom Stück oder Komponisten), eine Regisseurin, die hochgehandelt wurde - und sich den Pullover nicht wechselte für Tage (sie hatte schliesslich viel Proben"freiräume" dadurch - puu...), es war die Vorhölle.
Am schönsten allerdings dann die Jahresabschlussproduktion von "Russalka", die Mitarbeiter, die keine Probe gesehen hatten, dachten, bei der GP, der Müll auf der Bühne sei die Probendekoration - herrliche Szenen.
Was heutzutage woker Propagandismus von Staatswegen ist, konnten wir damals vor bald 20 Jahren schon (vor-)kosten.
Nein, wirklich, lasst die Stücke ruhen - beschränkt Euch auf massstabsetzende Plattenaufnahmen von grossen Sänger und Diris, und lasst Stimmen und Regisseure erneut heranreifen. Richard, Giacomo und Wolferl können noch bisschen warten - DIE BLEIBEN FRISCH UND KNACKIG.....
Ich sehe es genauso. Ja, der Zwiespalt zwischen Gehörsinn und Gesichtssinn kostet enorm viel Nerven und wenn die Orchester so hoch gestimmt werden und so laut spielen, dass man die Sänger kaum noch hört. Wer will dafür noch in die Oper gehen? Geht man nicht in die Oper, um sich vom Alltagsstress zu entspannen, oder will man noch mehr gestresst werden?
Die teuren Karten werden nicht von gestressten Gutverdienern zum Entspannungstool gekauft, sondern aus anderen Gründen ....
@@Come-Dians ....damit man die teuren fetzen fr.hubers sehen kann....?
Wie wahr. Elisabeth Schwarzkopf hat es schon 50 Jahren gewusst und gesagt, leider ohne Folgen.
Bravo !
So lange es genügend reiche Leute gibt, die sich jeden nackten Scheiß ansehen - nur um selbst gesehen zu werden - in den Medien gezeigt zu werden und "dazu-zu-gehören" - wird sich an dieser Entwicklung nichts ändern.
Ich war mein Leben lang Opern-Fan - eine unserer Töchter spielt im Orchester eines der bekanntesten deutschen Opernhäuser - und trotzdem gehen wir nur noch selten zu Neu-Inszenierungen.
Zum Glück gibt es genügend Aufzeichnungen in guter Qualität, die Opern so zeigen, wie der Komponist sie gemeint
hat.
Vielleicht mal ein Rode Go 2 kaufen, dann kann man beide Interview partner gut hören 🙂
Für die heutigen Inszenierungen würde ich keinen einzigen Euro zahlen !
Zustimmung. Das heutige Regietheater ist nichts anderes als eine pseudointellektuelle Onanie.
Liebe Opernhäuser: Hört auf diesen Mann !
Mir ist das alles wieder zu pauschal! Grad in Wien ist die Inszenierungsrealität recht gewöhnlich!
Kann ich nicht nachvollziehen. Bin ständiger Gast in der Frankfurter Oper. Und kann nur feststellen, dass hier sehr sorgfältig inszeniert wird. Passend zum hohen schauspielerischen und sängerischen Niveau. Kostümfest ist doch langweilig, außerdem aus der Zeit gefallen.
Danke! Gehe seit Jahren begeistert! Nicht umsonst unzählige Male zum Opernhaus des Jahres gewählt.
Ich glaube, dass fast alle Sänger sich am liebsten weigern würden, in Inszenierungen zu singen, die der Musik und dem Text widersprechen. Dann lieber konzertant, so wie die Tosca in Graz in diesem Jahr.
Es ist schon irritierend und traurig, dass so leidenschaftliche Opernliebhaber wie Herr Sollak die Musik und die szenischen Vorgaben der Partituren und Klavierauszüge so naiv auffassen und offenbar nicht bereit sind, sie als Teil einer größeren künstlerischen Aussage zu begreifen. Um die muss es doch bei der Realisierung der Werke gehen. Und die braucht mehr als ein oberflächliches Nachbeten des Notentexts und der szenischen Vorgaben. Vielleicht sollte er sich mal mit Komponisten darüber unterhalten, wie sie die szenische Umsetzung ihrer Werke empfinden. Und wie sie selbst die szenischen Angaben in den Noten verstehen. Da kann man sehr viel lernen, Erstaunliches erkennen und wird verstehen müssen, dass das alles ein bisschen komplizierter, weniger streng und weniger schlicht ist, nicht einfach mit naiver Liebhaberei bewältigt werden kann. Dass er dann auch noch versucht (wie Wagner sagen würde) die Kunst nach Regeln zu messen, sogar Verbote ausspricht macht ihn eher zum Beckmesser als zum Stolzing unserer Zeit.
Irritierend und traurig ist eher Ihre Sichtweise des Interviews mit Hrn. Sollak. In keiner Weise geht nämlich daraus hervor, dass er oberflächlich, schlicht oder borniert rückständig denkt und argumentiert. Ihm geht es um Respekt für den Komponisten und Autor und um die Liebe zur Musik. Und ihm sind, wie 99 % des Opernpublikums, die privaten Befindlichkeiten von ahnungslosen Regisseuren (gen. Maskulinum) schlichtweg wurscht.
@@frederykbote351 Es irritiert mich wiederum, dass immer wieder von selbsternannten "Liebhabern der Musik" vereinnahmend gemeint wird, dass nur sie Respekt vor Komponisten und Autoren hätten, dass 99% des Publikums genauso empfänden wie sie und dass die Regieführenden ihre privaten Befindlichkeiten auf der Bühne auslebten. Wie wäre es mit einer sachlicheren Betrachtung? Es wäre wirklich dringend nötig, dass man auf einer anderen Ebene über diese Dinge diskutiert.