Ich fand den Film sehr viel besser, als es nach den teilweise vernichtenden Kritiken zu erwarten gewesen wäre. Ist er vollgepackt mit Details? Ja. Hat man manchmal das Gefühl animierter Wimmelbilder? Auf jeden Fall. Ist die Story etwas konstruiert? Ja, aber eigentlich auch nicht. Viele Kritiker bemängelten den Film als zu undurchsichtig und zu verspielt. Das kann ich nicht nachvollziehen, er ist vielschichtiger als gedacht und schafft es, trotz aller bunter Action, auch eine nachdenkliche Note anzudeuten.
Den guck ich gerade. Die erste Hälfte gestern, den Rest werde ich heute sehen. Hat mich positiv überrascht. Ich bin eigentlich kein Besson-Fan. Oft zu laut, zu grell, zu hektisch. Dieser Film war mir das eingangs teils auch. Aber wie schon bei "Das 5. Element" gewöhnt man sich ein Stück weit dran und ist dann doch getriggert. Und wie ich zudem erfreut festgestellt habe, ist es eine Verfilmung eines Comics, den ich auch in meiner Sammlung habe: "Botschafter der Schatten" (aus der Reihe "Valerian & Veronique", Carlsen Verlag), einer der besten der Reihe. Was ich zu der Assoziation Pearls - Juden anmerken möchte: das mag richtig sein und macht Sinn, allerdings entsprechen auch diese drei rüsseligen Übersetzer- und Informanten-Viecher, die in dem Film und auch dem Comic immer wieder auftauchen irritierend jüdischen Stereotypen, was man kritisieren könnte. Ansonsten aber ein tolles Abenteuer mit schönen, geistreichen Anspielungen. Macht Spaß. Und insbesondere Cara Delevingne ist ein absoluter Glücksgriff. Besser hätte man die Rolle kaum besetzen können. Update: Ja, hat wirklich Spaß gemacht, der Film. Wurde zum Ende hin sogar noch besser, finde ich. Und auch definitiv nicht einfach nur Popcorn-Kino.
vielen dank für die inspirierende analyse. werde mir den film morgen anschauen. hier besticht das machwerk im trailer durchaus mit bildern die den einheitshollywoodbrei der uns in den letzten jahren geboten wurde alt aussehen lassen. freu mich sehr drauf
Und ich hatte mal wieder mit einem Mega-Veriss gerechnet - denn es gab andere Kritiken, die ihm sogar Rassismus und eine gewisse Frauenfeindlichkeit vorgeworfen haben, was ich bis heute nicht kapiert habe. *?* Aber schön, dass er hier wenigstens gefallen gefunden hat, so "friedlich" mag ich dich auch irgendwie viel lieber. ;)
Die subversive, revolutionäre Kraft der Liebe hätte gerne noch etwas stärker herausgearbeitet werden können - ansonsten aber eine grandiose Analyse! :) Insbesondere den Aspekt des tatsächlichen Altruismus, der Verweigerung von Warenförmigkeit, die wahre, selbstlose Liebe bedeutet, im Kontrast zum Kapitalismus, finde ich dabei besonders spannend!
Ich hab so gut wie jedes Video von dir gesehen, und meistens stelle ich fest, dass mein Zugang zu den Filmen deinem recht ähnlich ist. Bei dieser Kritik verstehe ich, ehrlich gesagt, die Welt nicht mehr. Vergeblich habe ich nach einem Anzeichen von Ironie gesucht, als du die Darstellung der Hauptfiguren gelobt und ihre Liebesgeschichte als außergewöhnlich und originell angepriesen hast. Really??! Der Hauptdarsteller scheint sein schauspielerisches Repertoire seit "A Cure For Wellness" nicht sonderlich erweitert zu haben. Seine Filmpartnerin scheint es ihm in "Minimalistik" gleich tun zu wollen. Die Dialoge um Liebe und Heirat gehen mir schon nach zehn Sekunden auf den Zeiger. Ich fühle mich in die Filme der Vierziger und Fünfziger zurückversetzt, als man den Kitsch noch nicht anspruchsvoll verkleiden musste. Überhaupt wirkt alles in diesem Film plakativ. Die Idylle der Pearls am Anfang des Films, sämtliche Charaktere, sogar das Spiel sämtlicher Darsteller. Alles ist auf Eindimensionalität ausgerichtet. Typisch Comicverfilmung eben. Selbst Marvel und DC gestehen ihren Figuren mehr Facetten zu. "Valerian" ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass ein Film noch so eine große visuelle Pracht entfalten kann - wenn die Handlung, die Figuren, die Dialoge nichts hergeben, bleibt es trotzdem ein schlechter Film. Die philosophischen Themen, die du ansprichst, gehen bei der ganzen Action-Slapstick nahezu unter. Ja, es wäre interessant gewesen, die Identitätslosigkeit von "Bubble" zu thematisieren. Aber Bubble wird nur zwanzig Minuten gebraucht, um als lebende Tarnkappe zu fungieren, und wird dann auf dem Müllhaufen entsorgt. Ist das genug Zeit, um so ein Thema zu verhandeln? Und dann die Aussage vom Wert der Liebe als Moralitätsunterstützer. Nein, es ist eben falsch, das Richtige nur aus Liebe zu tun. Das Richtige sollte man aus Respekt tun, aus der grundsätzlichen Erkenntnis, dass der andere nicht weniger wert ist als man selbst. Und sorgt Multikulturalität in Wahrheit auch für exakte Arbeitsteilung - und dadurch für ein Verhältnis auf Augenhöhe? Die Konflikte durch unterschiedliche Werte tauchen im Film sowieso nicht auf - oh, warte, das stimmt ja gar nicht. Eine Spezies steht wohl auf Menschenfleisch und wird zur Strafe in einer Action-Slapstick-Einlage verhackstückt. Der einzige Aspekt der Story, der wirklich Substanz besitzt, ist der mit den Pearls. Er thematisiert das Problem westlicher Gesellschaften mit geschichtlichen Verbrechen. Eine Zivilisation, die höchsten Idealen gerecht zu werden versucht, aber ein Verbrechen unter den Teppich kehren will. Die Sünde aus der Vergangenheit wirft ihren Schatten auf die Gegenwart, die Leugnung des Unrechts zerfrisst die Moralität der Zivilisation von innen, und irgendwann zerbrechen alle ihre Utopien. Dieser Appell, immer moralisch konsequent zu sein und kein Unrecht unaufgearbeitet zu lassen, ja sogar zu einem Teil der eigenen Identität zu machen, ist der einzige Lichtblick des ganzen Films.
Megabjoernie Ich glaube, dass Schmitt den Subtext wichtiger findet als die Ausarbeitung der Hauptfiguren. Ich bin da auch nicht unbedingt vollkommen seiner Meinung. Ich meine, der Film versteht nicht so richtig, das Publikum zu begeistern, weil es zwischen den Hauptfiguren kein bisschen knistert. Dane DeHaan ist ein solider Schauspieler, aber eine seltsame Wahl für diese Rolle und Cara Delevingne ist einfach nur unterirdisch schlecht.
Das ging mir genauso. Das war das mit Abstand unerträglichste Filmpaar aller Zeiten. Ich hatte gehofft sie wären Bruder und Schwester (was noch irgendwie nett gewesen wäre). Aber (vorallem der DiCaprio-Verschnitt) sie waren so schlimm und haben mit den Dialogen alles NOCH schlimmer gemacht, dass ich einfach nur auf ein Ende gewartet habe. Schrecklich. Ich konnte den Protagonisten nicht das geringste abnehmen, und bin eigentlich kein Mensch der durchs Netz zieht und Filme schlecht machen will... Durchgefallen.
Ich finde es witzig, wie sich die Geister am dem Film scheiden. Auf jeden Fall ist es Besson wieder mal gelungen, viele Kritiker auf die Palme zu bringen. Das ist sein großes Talent. Er machte einfach, was er will und die Erwartungen der Zuschauer (wie muss ein Filmpaar agieren) und die üblichen Konventionen (Erzählstil) sind ihm völlig schnuppe. 😂
Valerian & (in Deutschland) Veronique, diese 1967 gestartete Comicserie hat in über 20 Bänden ein buntes, vor Ideen und Einfällen sprühendes Universum vorgestellt, gegen das Lucas' Star Wars und Roddenberrys Star Trek optisch wie eine triste Einöde wirken. Dabei haben sich die Comics nie gescheut, in den fantastischen Geschichten immer wieder relevante gesellschaftliche Themen aufzugreifen und zu thematisieren. Die Beziehung zwischen Valerian und Laureline / Veronique gehört dabei zu den am schönsten erzählten diesseits und jenseits des Tannhäuser Tores. Ich freue mich auf die Filmanalyse bzw den gnadenlosen Verriss zu Blade Runner 2049. Gibt es schon eine Filmanalyse zu Blade Runner?
Es würde mich freuen, wenn Sie mal über die Frage "was ist Kunst" reden würden. Es ist eine komplizierte Frage auf die noch niemand eine klare Antwort geben konnte und der man sich nur nähern kann. Mich würde interessieren, was Sie dazu zu sagen haben.
Wie immer, eine sehr aufschlußreiche Filamanalyse. Ich möchte nur bei einem Punkt widersprechen: Meiner Meinung nach steht und fällt der Film mit seinen beiden Hauptfiguren. Und da ist meiner Meinung nach Dane DeHaan eine ziemliche Fehlbesetzung, welche den ganzen Beziehungs-Plot zwischen Valerian und Laureline zunichte macht. Ansonsten aber tatsächlich eine großartige, bunte, europäische Space Opera im besten Sinne.
Interessante Analyse. Zum Film muss ich aber sagen, dass er an manchen Stellen zu lang geraten ist, und einfach nicht genug neuen Stoff bietet, sogar kopiert wirkt, von Filmen die eigentlich von seiner Comicvorlage kopierten. Der Film kam zu spät, um interessant zu sein.
Habe den Film gerade angesehen (Kauf aufgrund der Filmanalyse Top 10 von 2017 Liste). Unterm Strich nett, werde ihn mir aber eher kein zweites Mal geben. Am besten fand ich die optische Gestaltung und die Kostüme . Man musste dafür zwar lediglich die Comicvorlage umsetzen, hat das aber wenigstens originalgetreu und mit viel Liebe getan. In so bleibender Erinnerung wie die Bilder von Fifth Element wird mir hier aber dennoch nichts bleiben. Zu überladen, zu schnell das alles und Olivier Bériot ist halt kein Jean Paul Gaultier. Die schauspielerische Leistungen waren durchwegs inexistent - insbesondere die der beiden Hauptdarsteller. Sogar Clive Owen wurde von Drehbuch und Regie zur Eindimensionalität verdammt. Gerade mal Ethan Hawke brachte ein wenig Leben hinein, ein ähnlicher Auftritt wie Michael Sheen in Tron Legacy. Leider liegt der Fokus in dieser Phase des Films aber auf Rihanna (das Body Double peinlich auffällig hineingeschnitten!). Die Handlung ist banal, aber hurra, Schmitt kann die antiimperialistische Botschaft herauslesen, die ihm ja immer so wichtig ist. Natürlich ist dagegen nichts zu sagen, ein toller Film wird deshalb aber nicht draus. Das besondere an der Liebesgeschichte ist glaube ich, das Schmitt beim Anblick von Cara Delevingne ordentlich Schmetterlinge im Bauch haben dürfte. Was mich übrigens wirklich geärgert hat war, dass Luc Besson seinen Esprit und Witz in der Schublade gelassen hat und unbedingt einen Superheldenfilm machen musste, weil sich das halt gerade verkauft. Inklusive der Filmmusik der Actionszenen, die auch von einem x-beliebigen Marvel Streifen abgekupfert sein könnte.
Es ist so dermaßen putzig, wenn nicht sogar parodistisch, das Leute, die dem Film nicht eine Stern gegeben hätten, plötzlich meinen...naja...jetzt, wo ich ihre Analyse gesehen habe...etc..Leute, leute....braucht ihr wirklich die Filmdialyse / Äh Analyse um einen Film ideologisch bewerten zu können??
Die Kulisse hat natürlich Besson-like mit einem hohen Maß an Kreativität bestochen. Dafür gibt's nen Daumen hoch! 👍 Die schauspierische Leistung tat allerdings einfach nur weh. Wohl noch nie habe ich mir bei solch einem optischen Meisterwerk gewünscht, es solle nun doch bitte endlich vorbeigehen ... Geradezu unerträglich haben Mr. Und Mrs. Smith hier auf mich gewirkt. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt erstmal ein bisschen Arte gucken muss, um den klebrigen Kitsch von mir zu abzuwaschen ...
Diese Analyse folgt m.E. dem Hauptdiskurs des Filmes zu unkritisch und übersieht dabei verräterische (Nicht-nur-)Details, davon 2 Hauptpunkte: 1. Bunt ist der Film, ja, aber er verlässt sich auf Farbintensität an der Stelle, wo mal sowas wie eine Raumästhetik war. Er ist hier nur ein weiteres Beispiel für die fortschreitende Raum-Zeit-Anästhesie in Hollywood, die von der Szenerie bis in die Dramaturgie hinein eine eigenartige, körperlose Stickigkeit erzeugt. Das entspricht dem digitalen Zeitgeist, in dem die Interaktion in desorganisierte Fragmente jenseits der Spannung von Anwesenheit/Abwesenheit zerfällt, die mal etwas konstituiert hat, was man Welt nennen könnte. Es ist ein WeltRAUMfilm. Nichts von dem Weitegefühl, dass ältere Sci-Fi-Filme großartig gemacht hat. Da bleibt für mich gar nichts Visionäres, sondern vor allem wirres und überladenes visuelles Geprahle übrig. 2. Die Hauptcharaktere bestehen für mein Empfinden aus lieblos runtergespielten Zitaten gemeingebräuchlicher und pseudoprogressiver Schemata; die Schauspielleistung, die hier in den üblichen Redewendungen gelobt wird, würde ich tatsächlich mindestens als schal bezeichnen - und ein ganz entscheidender Punkt, von dem ich mich frage, wieso er hier übersehen werden konnte, ist die offen zynische und teilweise achtlose Brutalität vor allem des weiblichen Hauptcharakters. Pseudofeministische toughness schlägt hier in sadistische Arroganz um, wenn irgendwelche Aliens einfach mal so durch den Raum gekickt oder auch pragmatisch-lustvoll gefoltert werden oder wenn Frau - mein persönliches Highlight - zum Verlust mehrerer Teammitglieder nichts weiter zu beklagen hat, als ihre beschädigte Garderobe. Das Ausagieren an den Menschenfresser-Aliens wurde in den Kommentaren hier schon erwähnt. Daran ist auch gar nichts Reflexives, sondern es handelt sich dabei um eine klassische Heldin, also Identifikationsfigur. Diesen postkolonial eingefärbten Erinnerungsdiskurs gibt es dabei natürlich und der ist schön und gut, aber wird er hier nicht zur Ideologie einerseits neuer Ausschlüsse, also eines neuen Vergessens, und andererseits einer polizeistaatlich-rücksichtslosen Agentenmoral gemacht? Die haben da ihre Heldenmission und reden von Liebe, während sie sich die meiste Zeit über auf eine Art unbekümmert asozial verhalten, die der Film gar nicht zu registrieren scheint.
Mich hat der Film vor allem optisch beeindruckt, aber die Handlung ergibt oft wenig bis keinen Sinn. Na ja, das Schicksal der Bewohner dieses Strandparadieses fand ich ganz bewegend.
Tolle Kritik! Sehe aber zumindest den letzten Punkt anders: Der Topos, dass ein Mann erst mal eine Katharsis durchlaufen muss um die Frau zu überzeugen ist ein absolut gängiges, vielleicht sogar überreiztes Narrativ. Nahezu jede Romcom (romantische Kömödie) läuft nach diesem festen Schema ab, insofern würde ich das nicht als ein herausstechendes Merkmal betonen.
Ich weiß, es ist 3 Jahre später, aber ich bin jetzt erst über diese Analyse und die Kommentare gestolpert. Ich sehe es schon als herausstechendes Merkmal. Denn was in den meisten Filmen gezeigt wird, ist ein sehr vages Bild der Läuterung. In aller Regel kriegt der Mann nur sowas wie ein "weiches Herz" und wird für die Frau zugänglicher. Er überwindet auf magische Weise einen persönlichen Komplex und ist dann gut. (Was in der Tat nicht nur ein überreizter sondern auch problematischer Plot ist.) Bei Valerian geschieht etwas anderes. Er bezieht eine ganz konkrete politische Position und entscheidet sich für den Aktivismus. Valerian wird kein komplett anderer Mensch. Er und der Zuschauer werden den gesamten Film über mit einer Systemfrage konfrontiert, zu der er am Ende eine eigene Antwort findet. Wie Wolfgang schon gesagt hat- es ist dieses politische Momentum, was so vielen anderen Filmen fehlt. Meist wird Partner- und Familienliebe dazu genutzt um alles zu entpolitisieren und eine kleine heile Welt zu schaffen, in der die Liebe alle Sorgen überwindet, wenn sie nur groß genug ist. Hier geschieht das Gegenteil. Erst durch das sich öffnen gegenüber der Welt und ihren Problemen kann Liebe entstehen. Das ist bemerkenswert.
Ich fand den Film optisch weltklasse und inhaltlich so gehaltvoll wie einen Cheeseburger vom mäci. Wie eigentlich alles, was aus amiland kommt (von dem Franzosen haben die doch nur den Namen gebraucht, wie eine chinesische Fernseherfabrik). Kann aber nur über die erste Stunde reden, weiter hab ichs nicht geschafft. Allein schon diese Bibis Beautyplace Hauptdarstellerin bringt mir die Kotze zum brodeln!!!
Den Film, den du da geschaut hast, das ist der Hauptfilm gewesen. Der Hauptfilm, von allen anderen. StarWars, StarTrek, ... Alle diese gigantischen Universen haben sich von der Kreativität, vom Autor, der Comics, aus den 60ern, "Valerian" beeinflussen lassen. Die Autoren dieser Filme haben sich alle inspirieren lassen und das nicht zu wenig. Ich kann dir dazu ein Video vom TH-camr "Nerdkultur" empfehlen.
Schön was man da alles so rauslesen kann, hört sich alles gut an. Aber der Film ist trotzdem einfach nur schlecht, ich kann niemandem empfehlen in so einen langweiligen Film zu gehen. Fehlt einfach Spannung oder das Interesse an den unsymphatischen Hauptcharakeren. Seit Jahren mal wieder ein totaler Reinfall, viel Spaß dem, der trotzdem geht :)
@speedc0re Absolut. Ein unsäglich langweiliger Film. Ich bin gegangen.. vorzeitig aus dem Saal. Wenn ein Film nur Bilder liefert und selbst kein Interesse an seiner eigenen Story zu haben scheint, dann kann das nicht funktionieren, sofern die Bilder nichts transportieren können. Jedes Hindernis, um im Plot von A nach B zu kommen, ist absolut künstlich und banal inszeniert, wie ein "Anti-Deus Ex Machina". Immer wenn es eigentlich flutschen könnte fehlen plötzlich Funkverbindung oder Einsatzkräfte. Mein alternativer Titelvorschlag: "Valerian - Der Film der Tausend Bilder, die uns nichts zu sagen haben, aber die schön bunt sind."
Naja, ihrer Analyse muss man keineswegs immer zustimmen. Ihre Kritik an Marvel und am Dc-Universum verdeutlicht die Subjektivität. Wonder Woman beispielsweise ist Großes Kino gewesen. Die anderen Verfilmungen wie IronMan, Cpt. America, Hulk, Thor & Avengers sowie Transformers sollte man als Fantastische Kunst auffassen
Fantastische Kunst ist aber leider auch nicht immer gut. Siehe die diversen Hulk-Filme... Hüstel. Und Transformers? Der erste Teil war ja noch nett, aber danach? Kunst? Michael Bay macht KUNST? Oh my giddy aunt.
Ich persönlich habe den Respekt vor dem Film zum Ende hin verloren. In der Szene wo Valerian von seiner Partnerin (gewissermaßen) erpresst wird, dass er den Transmutor den Pearls zurück gibt und er sich vorerst weigert, wird ein entscheidender Satz gesagt. (Sinngemäß) "Der Transmutor ist Eigentum der Regierung, darüber wer ihn bekommt müssen nun die Gerichte entscheiden." Ich finde dies wäre ein gutes Ende für den Film gewesen. Eventuell nach dem Abspann eine angehängte Szene wie die Entscheidung der Gerichte ausgesehen hat. Es gibt immer wieder Hinweise, dass auf Alpha durchaus rechtstaatliche Strukturen vorherrschen, in anbetracht dessen ist es nicht tolerierbar, dass ein Teil der Exklusive (Valerian) eigenhändig über etwas entscheidet, was klar eine Frage für die Judikative wäre (darüber ist er sich auch völlig im klaren).
Florian Schade Naja ein Rechtsstaat der die Pearls fast alle umbringt, ihren Planeten zerstören und sich gegen sie verschwört. Denen würde ich auch nicht die einzige Hoffnung auf ein gutes Leben überlassen um es dann eventuell wieder zu bekommen. Wir wissen ja auch nicht ob die Regierung rechtmäßig an den Transmutor gekommen ist.
Natürlich hast du menschlich gesehen vollkommen recht. Jedoch obliegt es nicht der Exikutive diese Entscheidungen zu treffen oder sich ein Urteil darüber zu erlauben. Sonst wird das gesamte System der Gewaltenteilung (von der ich hoffe das sie auch in der fernen Zukunft noch relevanz hat) zunichte gemacht.
In nur einem Punkt muss ich widersprechen: Die schauspielerische Leistung finde ich streckenweise grauenvoll. Abgesehen davon ist Valerian wohl einer der am meisten unterschätzten Filme der letzten Jahre.
Grau in Grau der Marvel Filme? Geht hier etwas durcheinander? Die Marvel Filme sind doch sehr bunt. Gerade zum Beispiel die Guardians Filme. Kann diesen Kommentar nicht ganz nachvollziehen.
Er spricht aber explizit die Farben an. Was du sagst ist etwas völlig anderes und wohl eher Geschmackssache. (Mal davon abgesehen das die Filme teilweise völlig andere Genres sind daher ist das ziemlicher Blödsinn).
Obwohl ich diesen Film schon immer mochte, empfinde ich deine Analyse als völlig unzulässige, politisch-überinterpretierte, Wahnvorstellung. Es ist ein unterhaltsamer und guter Film. Aber definitiv nicht aus den, erdachten, Gründen die du nennst.
Sieht der Film denn nicht furchtbar künstlich aus? Ich weiß, derartige Kategorien bewerten Sie hier angenehmerweise eher nebensächlich, aber irgendwie wird mir beim Anblick des Trailers ein wenig übel.
Ich kann den Film einfach nicht schlecht finden, aber auch nicht gut. Ich bin aber nicht wirklich objektiv, weil ich schon seit fast 40 Jahren Valerian Fan bin. Der Film ist nicht besonders authentisch den Comics gegenüber umgesetzt. Das ist schade ! Besson hat viele von den Aspekte verkackt, die die Comic Vorlagen wirklich besonders interessant gemacht haben. Charakterentwicklungen der Hauptdarsteller, die Idee dahinter, Zeitreisen und deren Auswirkungen,die Zukunft, vieles von den Charme und dem Humor der Vorlagen sind verloren gegangen und die Sinne werden überfordert mit zu vielen visuellen Zukunftsvisionen die nicht genug erklärt werden, der Zuschauer bekommt keinen Bezug dazu. Punkt das genügt. gute Arbeit, weiter so. Ich geniesse deine Filmkritiken, du denkst weiter. Gruss Boris
mh das Video ist für mich irgendwie keine Filmkritik, sondern nichts anderes als die inhaltliche Story-Erklärung/Beschreibung? o.O (bis auf den historischen Input - welcher aber auch keine Filmkritik an sich ist)
Die Gabe hätte ich auch gerne. In einen absoluten Schrottfilm wie "Valerian" willkürlich meine kulturgeschichtlichen und politischen Assoziationen hineinzuprojizieren. Leider fehlt mir diese Gabe, und deshalb schaue ich nur - und sehe nicht.
Oder er einfach nicht so ne pseudo-intellektuelle Scheiße verzapfen würde. Aber dann bleibt er immer noch ein Langweiler ohne Charisma mit nem Stock im Hintern.
Absoluter Bullshit. Allein schon die Aussage, dass Protagonist Dan Dehaan und Protagonistin Cara Delevingne "großartig" waren, disqualifiziert diesen Kanal sowas von. Die hatten doch keinerlei Chemie, zudem Dan DeHaan zu wenig Charisma. Das ganze andere Geschwafel über die sogenannte Aussage zum Film ist auch absoluter Quatsch, da wird viel zu viel hineininterpretiert. Das ist der schlimmste Filmkanal, der mich zudem durch seine Verblendheit so dermaßen aufregt, dass ich am liebsten mit der Faust in den Bildschirm schlagen will.
Ich fand den Film sehr viel besser, als es nach den teilweise vernichtenden Kritiken zu erwarten gewesen wäre. Ist er vollgepackt mit Details? Ja. Hat man manchmal das Gefühl animierter Wimmelbilder? Auf jeden Fall. Ist die Story etwas konstruiert? Ja, aber eigentlich auch nicht.
Viele Kritiker bemängelten den Film als zu undurchsichtig und zu verspielt.
Das kann ich nicht nachvollziehen, er ist vielschichtiger als gedacht und schafft es, trotz aller bunter Action, auch eine nachdenkliche Note anzudeuten.
Den guck ich gerade. Die erste Hälfte gestern, den Rest werde ich heute sehen. Hat mich positiv überrascht. Ich bin eigentlich kein Besson-Fan. Oft zu laut, zu grell, zu hektisch. Dieser Film war mir das eingangs teils auch. Aber wie schon bei "Das 5. Element" gewöhnt man sich ein Stück weit dran und ist dann doch getriggert. Und wie ich zudem erfreut festgestellt habe, ist es eine Verfilmung eines Comics, den ich auch in meiner Sammlung habe: "Botschafter der Schatten" (aus der Reihe "Valerian & Veronique", Carlsen Verlag), einer der besten der Reihe. Was ich zu der Assoziation Pearls - Juden anmerken möchte: das mag richtig sein und macht Sinn, allerdings entsprechen auch diese drei rüsseligen Übersetzer- und Informanten-Viecher, die in dem Film und auch dem Comic immer wieder auftauchen irritierend jüdischen Stereotypen, was man kritisieren könnte. Ansonsten aber ein tolles Abenteuer mit schönen, geistreichen Anspielungen. Macht Spaß. Und insbesondere Cara Delevingne ist ein absoluter Glücksgriff. Besser hätte man die Rolle kaum besetzen können.
Update: Ja, hat wirklich Spaß gemacht, der Film. Wurde zum Ende hin sogar noch besser, finde ich. Und auch definitiv nicht einfach nur Popcorn-Kino.
vielen dank für die inspirierende analyse. werde mir den film morgen anschauen. hier besticht das machwerk im trailer durchaus mit bildern die den einheitshollywoodbrei der uns in den letzten jahren geboten wurde alt aussehen lassen. freu mich sehr drauf
Und ich hatte mal wieder mit einem Mega-Veriss gerechnet - denn es gab andere Kritiken, die ihm sogar Rassismus und eine gewisse Frauenfeindlichkeit vorgeworfen haben, was ich bis heute nicht kapiert habe. *?* Aber schön, dass er hier wenigstens gefallen gefunden hat, so "friedlich" mag ich dich auch irgendwie viel lieber. ;)
Was halten sie eigentlich von den Indiana Jones Filmen ?
Ich würde zu gern eine Fortsetzung von Valerian sehen
Ja, ich auch. Hat aber leider an den Kinokassen gefloppt.
Die subversive, revolutionäre Kraft der Liebe hätte gerne noch etwas stärker herausgearbeitet werden können - ansonsten aber eine grandiose Analyse! :) Insbesondere den Aspekt des tatsächlichen Altruismus, der Verweigerung von Warenförmigkeit, die wahre, selbstlose Liebe bedeutet, im Kontrast zum Kapitalismus, finde ich dabei besonders spannend!
Selten eine so klare Empfehlung. Danke dafür.
Endlich mal eine (berichtigt) positive Kritik über Valerian. Und dann noch dazu vom ganz klar intelligentesten Filmkritiker!
Ich hab so gut wie jedes Video von dir gesehen, und meistens stelle ich fest, dass mein Zugang zu den Filmen deinem recht ähnlich ist.
Bei dieser Kritik verstehe ich, ehrlich gesagt, die Welt nicht mehr. Vergeblich habe ich nach einem Anzeichen von Ironie gesucht, als du die Darstellung der Hauptfiguren gelobt und ihre Liebesgeschichte als außergewöhnlich und originell angepriesen hast. Really??! Der Hauptdarsteller scheint sein schauspielerisches Repertoire seit "A Cure For Wellness" nicht sonderlich erweitert zu haben. Seine Filmpartnerin scheint es ihm in "Minimalistik" gleich tun zu wollen. Die Dialoge um Liebe und Heirat gehen mir schon nach zehn Sekunden auf den Zeiger. Ich fühle mich in die Filme der Vierziger und Fünfziger zurückversetzt, als man den Kitsch noch nicht anspruchsvoll verkleiden musste.
Überhaupt wirkt alles in diesem Film plakativ. Die Idylle der Pearls am Anfang des Films, sämtliche Charaktere, sogar das Spiel sämtlicher Darsteller. Alles ist auf Eindimensionalität ausgerichtet. Typisch Comicverfilmung eben. Selbst Marvel und DC gestehen ihren Figuren mehr Facetten zu.
"Valerian" ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass ein Film noch so eine große visuelle Pracht entfalten kann - wenn die Handlung, die Figuren, die Dialoge nichts hergeben, bleibt es trotzdem ein schlechter Film.
Die philosophischen Themen, die du ansprichst, gehen bei der ganzen Action-Slapstick nahezu unter. Ja, es wäre interessant gewesen, die Identitätslosigkeit von "Bubble" zu thematisieren. Aber Bubble wird nur zwanzig Minuten gebraucht, um als lebende Tarnkappe zu fungieren, und wird dann auf dem Müllhaufen entsorgt. Ist das genug Zeit, um so ein Thema zu verhandeln?
Und dann die Aussage vom Wert der Liebe als Moralitätsunterstützer. Nein, es ist eben falsch, das Richtige nur aus Liebe zu tun. Das Richtige sollte man aus Respekt tun, aus der grundsätzlichen Erkenntnis, dass der andere nicht weniger wert ist als man selbst.
Und sorgt Multikulturalität in Wahrheit auch für exakte Arbeitsteilung - und dadurch für ein Verhältnis auf Augenhöhe? Die Konflikte durch unterschiedliche Werte tauchen im Film sowieso nicht auf - oh, warte, das stimmt ja gar nicht. Eine Spezies steht wohl auf Menschenfleisch und wird zur Strafe in einer Action-Slapstick-Einlage verhackstückt.
Der einzige Aspekt der Story, der wirklich Substanz besitzt, ist der mit den Pearls. Er thematisiert das Problem westlicher Gesellschaften mit geschichtlichen Verbrechen. Eine Zivilisation, die höchsten Idealen gerecht zu werden versucht, aber ein Verbrechen unter den Teppich kehren will. Die Sünde aus der Vergangenheit wirft ihren Schatten auf die Gegenwart, die Leugnung des Unrechts zerfrisst die Moralität der Zivilisation von innen, und irgendwann zerbrechen alle ihre Utopien. Dieser Appell, immer moralisch konsequent zu sein und kein Unrecht unaufgearbeitet zu lassen, ja sogar zu einem Teil der eigenen Identität zu machen, ist der einzige Lichtblick des ganzen Films.
Megabjoernie er ist philosoph und kein künstler. ich dachte, das wäre offensichtlich.
Das spielt keine Rolle, wenn es um die Reflexion über den Film geht.
Megabjoernie Ich glaube, dass Schmitt den Subtext wichtiger findet als die Ausarbeitung der Hauptfiguren. Ich bin da auch nicht unbedingt vollkommen seiner Meinung. Ich meine, der Film versteht nicht so richtig, das Publikum zu begeistern, weil es zwischen den Hauptfiguren kein bisschen knistert. Dane DeHaan ist ein solider Schauspieler, aber eine seltsame Wahl für diese Rolle und Cara Delevingne ist einfach nur unterirdisch schlecht.
Das ging mir genauso. Das war das mit Abstand unerträglichste Filmpaar aller Zeiten. Ich hatte gehofft sie wären Bruder und Schwester (was noch irgendwie nett gewesen wäre). Aber (vorallem der DiCaprio-Verschnitt) sie waren so schlimm und haben mit den Dialogen alles NOCH schlimmer gemacht, dass ich einfach nur auf ein Ende gewartet habe. Schrecklich. Ich konnte den Protagonisten nicht das geringste abnehmen, und bin eigentlich kein Mensch der durchs Netz zieht und Filme schlecht machen will... Durchgefallen.
Ich finde es witzig, wie sich die Geister am dem Film scheiden. Auf jeden Fall ist es Besson wieder mal gelungen, viele Kritiker auf die Palme zu bringen. Das ist sein großes Talent. Er machte einfach, was er will und die Erwartungen der Zuschauer (wie muss ein Filmpaar agieren) und die üblichen Konventionen (Erzählstil) sind ihm völlig schnuppe. 😂
Valerian & (in Deutschland) Veronique, diese 1967 gestartete Comicserie hat in über 20 Bänden ein buntes, vor Ideen und Einfällen sprühendes Universum vorgestellt, gegen das Lucas' Star Wars und Roddenberrys Star Trek optisch wie eine triste Einöde wirken. Dabei haben sich die Comics nie gescheut, in den fantastischen Geschichten immer wieder relevante gesellschaftliche Themen aufzugreifen und zu thematisieren. Die Beziehung zwischen Valerian und Laureline / Veronique gehört dabei zu den am schönsten erzählten diesseits und jenseits des Tannhäuser Tores.
Ich freue mich auf die Filmanalyse bzw den gnadenlosen Verriss zu Blade Runner 2049. Gibt es schon eine Filmanalyse zu Blade Runner?
Ich bin neugierig, warum sie einen Verriss erwartet haben.
Es würde mich freuen, wenn Sie mal über die Frage "was ist Kunst" reden würden. Es ist eine komplizierte Frage auf die noch niemand eine klare Antwort geben konnte und der man sich nur nähern kann. Mich würde interessieren, was Sie dazu zu sagen haben.
tolles Review! Ich mochte den Film sehr.
danke, dass sie gegen ihre Überzeugung eine Spoilerwarnung eingebaut haben!
Wo hast du eigentlich deinen Wortschatz her?
komme gerade aus dem Kino und kann dem nur zustimmen.
was alles mit den Pearls assoziert werden kann war mir jedoch nicht klar
Bin mal gespannt wann hier dunkirk zerissen wird 😂😂
Wie immer, eine sehr aufschlußreiche Filamanalyse. Ich möchte nur bei einem Punkt widersprechen: Meiner Meinung nach steht und fällt der Film mit seinen beiden Hauptfiguren. Und da ist meiner Meinung nach Dane DeHaan eine ziemliche Fehlbesetzung, welche den ganzen Beziehungs-Plot zwischen Valerian und Laureline zunichte macht.
Ansonsten aber tatsächlich eine großartige, bunte, europäische Space Opera im besten Sinne.
Könntest du vielleicht mal über den sehr emotionalen Film "Hachiko" reden? :)
Interessante Analyse. Zum Film muss ich aber sagen, dass er an manchen Stellen zu lang geraten ist, und einfach nicht genug neuen Stoff bietet, sogar kopiert wirkt, von Filmen die eigentlich von seiner Comicvorlage kopierten. Der Film kam zu spät, um interessant zu sein.
Habe den Film gerade angesehen (Kauf aufgrund der Filmanalyse Top 10 von 2017 Liste). Unterm Strich nett, werde ihn mir aber eher kein zweites Mal geben. Am besten fand ich die optische Gestaltung und die Kostüme . Man musste dafür zwar lediglich die Comicvorlage umsetzen, hat das aber wenigstens originalgetreu und mit viel Liebe getan. In so bleibender Erinnerung wie die Bilder von Fifth Element wird mir hier aber dennoch nichts bleiben. Zu überladen, zu schnell das alles und Olivier Bériot ist halt kein Jean Paul Gaultier. Die schauspielerische Leistungen waren durchwegs inexistent - insbesondere die der beiden Hauptdarsteller. Sogar Clive Owen wurde von Drehbuch und Regie zur Eindimensionalität verdammt. Gerade mal Ethan Hawke brachte ein wenig Leben hinein, ein ähnlicher Auftritt wie Michael Sheen in Tron Legacy. Leider liegt der Fokus in dieser Phase des Films aber auf Rihanna (das Body Double peinlich auffällig hineingeschnitten!). Die Handlung ist banal, aber hurra, Schmitt kann die antiimperialistische Botschaft herauslesen, die ihm ja immer so wichtig ist. Natürlich ist dagegen nichts zu sagen, ein toller Film wird deshalb aber nicht draus. Das besondere an der Liebesgeschichte ist glaube ich, das Schmitt beim Anblick von Cara Delevingne ordentlich Schmetterlinge im Bauch haben dürfte. Was mich übrigens wirklich geärgert hat war, dass Luc Besson seinen Esprit und Witz in der Schublade gelassen hat und unbedingt einen Superheldenfilm machen musste, weil sich das halt gerade verkauft. Inklusive der Filmmusik der Actionszenen, die auch von einem x-beliebigen Marvel Streifen abgekupfert sein könnte.
Sehr gute Kritik!
Was halten Sie von RedLetter Media?
Ich bin gerade etwas enttäuscht von mir, dass ich das alles nicht gesehen habe. Kühn, aber schlüssig argumentiert.
Es ist so dermaßen putzig, wenn nicht sogar parodistisch, das Leute, die dem Film nicht eine Stern gegeben hätten, plötzlich meinen...naja...jetzt, wo ich ihre Analyse gesehen habe...etc..Leute, leute....braucht ihr wirklich die Filmdialyse / Äh Analyse um einen Film ideologisch bewerten zu können??
Was halten sie von dem Drachenlord?
Hat er eigentlich je auf Fragen geantwortet? :D
Die Kulisse hat natürlich Besson-like mit einem hohen Maß an Kreativität bestochen. Dafür gibt's nen Daumen hoch! 👍
Die schauspierische Leistung tat allerdings einfach nur weh. Wohl noch nie habe ich mir bei solch einem optischen Meisterwerk gewünscht, es solle nun doch bitte endlich vorbeigehen ... Geradezu unerträglich haben Mr. Und Mrs. Smith hier auf mich gewirkt. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt erstmal ein bisschen Arte gucken muss, um den klebrigen Kitsch von mir zu abzuwaschen ...
Diese Analyse folgt m.E. dem Hauptdiskurs des Filmes zu unkritisch und übersieht dabei verräterische (Nicht-nur-)Details, davon 2 Hauptpunkte:
1. Bunt ist der Film, ja, aber er verlässt sich auf Farbintensität an der Stelle, wo mal sowas wie eine Raumästhetik war. Er ist hier nur ein weiteres Beispiel für die fortschreitende Raum-Zeit-Anästhesie in Hollywood, die von der Szenerie bis in die Dramaturgie hinein eine eigenartige, körperlose Stickigkeit erzeugt. Das entspricht dem digitalen Zeitgeist, in dem die Interaktion in desorganisierte Fragmente jenseits der Spannung von Anwesenheit/Abwesenheit zerfällt, die mal etwas konstituiert hat, was man Welt nennen könnte. Es ist ein WeltRAUMfilm. Nichts von dem Weitegefühl, dass ältere Sci-Fi-Filme großartig gemacht hat. Da bleibt für mich gar nichts Visionäres, sondern vor allem wirres und überladenes visuelles Geprahle übrig.
2. Die Hauptcharaktere bestehen für mein Empfinden aus lieblos runtergespielten Zitaten gemeingebräuchlicher und pseudoprogressiver Schemata; die Schauspielleistung, die hier in den üblichen Redewendungen gelobt wird, würde ich tatsächlich mindestens als schal bezeichnen - und ein ganz entscheidender Punkt, von dem ich mich frage, wieso er hier übersehen werden konnte, ist die offen zynische und teilweise achtlose Brutalität vor allem des weiblichen Hauptcharakters. Pseudofeministische toughness schlägt hier in sadistische Arroganz um, wenn irgendwelche Aliens einfach mal so durch den Raum gekickt oder auch pragmatisch-lustvoll gefoltert werden oder wenn Frau - mein persönliches Highlight - zum Verlust mehrerer Teammitglieder nichts weiter zu beklagen hat, als ihre beschädigte Garderobe. Das Ausagieren an den Menschenfresser-Aliens wurde in den Kommentaren hier schon erwähnt. Daran ist auch gar nichts Reflexives, sondern es handelt sich dabei um eine klassische Heldin, also Identifikationsfigur.
Diesen postkolonial eingefärbten Erinnerungsdiskurs gibt es dabei natürlich und der ist schön und gut, aber wird er hier nicht zur Ideologie einerseits neuer Ausschlüsse, also eines neuen Vergessens, und andererseits einer polizeistaatlich-rücksichtslosen Agentenmoral gemacht? Die haben da ihre Heldenmission und reden von Liebe, während sie sich die meiste Zeit über auf eine Art unbekümmert asozial verhalten, die der Film gar nicht zu registrieren scheint.
Kritik zu Dunkirk bitte
Zum Film fällt mir nur ein: Multipass (5. Element) und "Refugess are welcome".
Mich hat der Film vor allem optisch beeindruckt, aber die Handlung ergibt oft wenig bis keinen Sinn. Na ja, das Schicksal der Bewohner dieses Strandparadieses fand ich ganz bewegend.
Tolle Kritik! Sehe aber zumindest den letzten Punkt anders: Der Topos, dass ein Mann erst mal eine Katharsis durchlaufen muss um die Frau zu überzeugen ist ein absolut gängiges, vielleicht sogar überreiztes Narrativ. Nahezu jede Romcom (romantische Kömödie) läuft nach diesem festen Schema ab, insofern würde ich das nicht als ein herausstechendes Merkmal betonen.
Ich weiß, es ist 3 Jahre später, aber ich bin jetzt erst über diese Analyse und die Kommentare gestolpert.
Ich sehe es schon als herausstechendes Merkmal. Denn was in den meisten Filmen gezeigt wird, ist ein sehr vages Bild der Läuterung. In aller Regel kriegt der Mann nur sowas wie ein "weiches Herz" und wird für die Frau zugänglicher. Er überwindet auf magische Weise einen persönlichen Komplex und ist dann gut. (Was in der Tat nicht nur ein überreizter sondern auch problematischer Plot ist.)
Bei Valerian geschieht etwas anderes. Er bezieht eine ganz konkrete politische Position und entscheidet sich für den Aktivismus. Valerian wird kein komplett anderer Mensch. Er und der Zuschauer werden den gesamten Film über mit einer Systemfrage konfrontiert, zu der er am Ende eine eigene Antwort findet. Wie Wolfgang schon gesagt hat- es ist dieses politische Momentum, was so vielen anderen Filmen fehlt. Meist wird Partner- und Familienliebe dazu genutzt um alles zu entpolitisieren und eine kleine heile Welt zu schaffen, in der die Liebe alle Sorgen überwindet, wenn sie nur groß genug ist. Hier geschieht das Gegenteil. Erst durch das sich öffnen gegenüber der Welt und ihren Problemen kann Liebe entstehen. Das ist bemerkenswert.
Ich fand den Film optisch weltklasse und inhaltlich so gehaltvoll wie einen Cheeseburger vom mäci. Wie eigentlich alles, was aus amiland kommt (von dem Franzosen haben die doch nur den Namen gebraucht, wie eine chinesische Fernseherfabrik). Kann aber nur über die erste Stunde reden, weiter hab ichs nicht geschafft. Allein schon diese Bibis Beautyplace Hauptdarstellerin bringt mir die Kotze zum brodeln!!!
Ich fand den Film nicht einfallsreich und habe mich immer gefragt, wann der Hauptfilm anfängt.
Den Film, den du da geschaut hast, das ist der Hauptfilm gewesen.
Der Hauptfilm, von allen anderen.
StarWars, StarTrek, ...
Alle diese gigantischen Universen haben sich von der Kreativität, vom Autor, der Comics, aus den 60ern, "Valerian" beeinflussen lassen. Die Autoren dieser Filme haben sich alle inspirieren lassen und das nicht zu wenig. Ich kann dir dazu ein Video vom TH-camr "Nerdkultur" empfehlen.
Schön was man da alles so rauslesen kann, hört sich alles gut an. Aber der Film ist trotzdem einfach nur schlecht, ich kann niemandem empfehlen in so einen langweiligen Film zu gehen. Fehlt einfach Spannung oder das Interesse an den unsymphatischen Hauptcharakeren. Seit Jahren mal wieder ein totaler Reinfall, viel Spaß dem, der trotzdem geht :)
@speedc0re
Absolut. Ein unsäglich langweiliger Film. Ich bin gegangen.. vorzeitig aus dem Saal. Wenn ein Film nur Bilder liefert und selbst kein Interesse an seiner eigenen Story zu haben scheint, dann kann das nicht funktionieren, sofern die Bilder nichts transportieren können. Jedes Hindernis, um im Plot von A nach B zu kommen, ist absolut künstlich und banal inszeniert, wie ein "Anti-Deus Ex Machina". Immer wenn es eigentlich flutschen könnte fehlen plötzlich Funkverbindung oder Einsatzkräfte. Mein alternativer Titelvorschlag: "Valerian - Der Film der Tausend Bilder, die uns nichts zu sagen haben, aber die schön bunt sind."
Naja, ihrer Analyse muss man keineswegs immer zustimmen. Ihre Kritik an Marvel und am Dc-Universum verdeutlicht die Subjektivität. Wonder Woman beispielsweise ist Großes Kino gewesen. Die anderen Verfilmungen wie IronMan, Cpt. America, Hulk, Thor & Avengers sowie Transformers sollte man als Fantastische Kunst auffassen
Fantastische Kunst ist aber leider auch nicht immer gut. Siehe die diversen Hulk-Filme... Hüstel. Und Transformers? Der erste Teil war ja noch nett, aber danach? Kunst? Michael Bay macht KUNST? Oh my giddy aunt.
Tolle Kritik, versöhnt mich mit ihrem Forrest Gump Verriss ;-)
Luc Besson ist Frankreichs Roland Emmerich. ;)
Lukas Schmincke Ugh . Nee!! Roland Emmerich ist furchtbar.
eben! genau wie Luc Besson!
....und bei beiden kann ich auch nur ihren früheren werken etwas abgewinnen.
Emmerich hat wenigstens keine Minderjährige geschwängert
also ich fand den Film echt nicht schlecht!
Vor allem optisch.
Die haufenweise negative Kritiken finde ich nicht gerechtfertigt
Ich persönlich habe den Respekt vor dem Film zum Ende hin verloren. In der Szene wo Valerian von seiner Partnerin (gewissermaßen) erpresst wird, dass er den Transmutor den Pearls zurück gibt und er sich vorerst weigert, wird ein entscheidender Satz gesagt. (Sinngemäß) "Der Transmutor ist Eigentum der Regierung, darüber wer ihn bekommt müssen nun die Gerichte entscheiden." Ich finde dies wäre ein gutes Ende für den Film gewesen. Eventuell nach dem Abspann eine angehängte Szene wie die Entscheidung der Gerichte ausgesehen hat. Es gibt immer wieder Hinweise, dass auf Alpha durchaus rechtstaatliche Strukturen vorherrschen, in anbetracht dessen ist es nicht tolerierbar, dass ein Teil der Exklusive (Valerian) eigenhändig über etwas entscheidet, was klar eine Frage für die Judikative wäre (darüber ist er sich auch völlig im klaren).
Florian Schade Naja ein Rechtsstaat der die Pearls fast alle umbringt, ihren Planeten zerstören und sich gegen sie verschwört. Denen würde ich auch nicht die einzige Hoffnung auf ein gutes Leben überlassen um es dann eventuell wieder zu bekommen. Wir wissen ja auch nicht ob die Regierung rechtmäßig an den Transmutor gekommen ist.
Natürlich hast du menschlich gesehen vollkommen recht. Jedoch obliegt es nicht der Exikutive diese Entscheidungen zu treffen oder sich ein Urteil darüber zu erlauben. Sonst wird das gesamte System der Gewaltenteilung (von der ich hoffe das sie auch in der fernen Zukunft noch relevanz hat) zunichte gemacht.
isch habs jetzt: das ist die supersatiere vorm herren, genauso muss man es sehen. read between the lines (lies). ich mein es wirklich ehrlich.
Mei, der kann aber gscheit daher reden.
mixolydian mode Ich bin Wiener, du ?
Ich bin Münchner. Servus.
In nur einem Punkt muss ich widersprechen: Die schauspielerische Leistung finde ich streckenweise grauenvoll.
Abgesehen davon ist Valerian wohl einer der am meisten unterschätzten Filme der letzten Jahre.
Mir ging es ähnlich. Keine Chemie zwischen den Hauptdarstellern.
Grau in Grau der Marvel Filme? Geht hier etwas durcheinander? Die Marvel Filme sind doch sehr bunt. Gerade zum Beispiel die Guardians Filme. Kann diesen Kommentar nicht ganz nachvollziehen.
Ich schon. Marvel-Filme kommen mit inzwischen wie grauer Einheitsbrei vor. Farben hin oder her.
Er spricht aber explizit die Farben an. Was du sagst ist etwas völlig anderes und wohl eher Geschmackssache. (Mal davon abgesehen das die Filme teilweise völlig andere Genres sind daher ist das ziemlicher Blödsinn).
Whiskey Cola?
Obwohl ich diesen Film schon immer mochte, empfinde ich deine Analyse als völlig unzulässige, politisch-überinterpretierte, Wahnvorstellung. Es ist ein unterhaltsamer und guter Film. Aber definitiv nicht aus den, erdachten, Gründen die du nennst.
Sieht der Film denn nicht furchtbar künstlich aus? Ich weiß, derartige Kategorien bewerten Sie hier angenehmerweise eher nebensächlich, aber irgendwie wird mir beim Anblick des Trailers ein wenig übel.
wirklich sehr geistreich
Ich kann den Film einfach nicht schlecht finden, aber auch nicht gut. Ich bin aber nicht wirklich objektiv, weil ich schon seit fast 40 Jahren Valerian Fan bin. Der Film ist nicht besonders authentisch den Comics gegenüber umgesetzt. Das ist schade ! Besson hat viele von den Aspekte verkackt, die die Comic Vorlagen wirklich besonders interessant gemacht haben. Charakterentwicklungen der Hauptdarsteller, die Idee dahinter, Zeitreisen und deren Auswirkungen,die Zukunft, vieles von den Charme und dem Humor der Vorlagen sind verloren gegangen und die Sinne werden überfordert mit zu vielen visuellen Zukunftsvisionen die nicht genug erklärt werden, der Zuschauer bekommt keinen Bezug dazu. Punkt das genügt. gute Arbeit, weiter so. Ich geniesse deine Filmkritiken, du denkst weiter.
Gruss Boris
nee herr schmitt, der film iss ne 3 von 10.
mh das Video ist für mich irgendwie keine Filmkritik, sondern nichts anderes als die inhaltliche Story-Erklärung/Beschreibung? o.O (bis auf den historischen Input - welcher aber auch keine Filmkritik an sich ist)
Die Gabe hätte ich auch gerne. In einen absoluten Schrottfilm wie "Valerian" willkürlich meine kulturgeschichtlichen und politischen Assoziationen hineinzuprojizieren. Leider fehlt mir diese Gabe, und deshalb schaue ich nur - und sehe nicht.
DU würdest wesentlich mehr Abonnenten haben wenn deine Kritiken kompakter und kürzer wären.
...und witziger und ironischer und mit Möpsen im Thumbnail.... Moment, gibts ja alles schon. Nee lieber nicht.
Oder er einfach nicht so ne pseudo-intellektuelle Scheiße verzapfen würde. Aber dann bleibt er immer noch ein Langweiler ohne Charisma mit nem Stock im Hintern.
Absoluter Bullshit. Allein schon die Aussage, dass Protagonist Dan Dehaan und Protagonistin Cara Delevingne "großartig" waren, disqualifiziert diesen Kanal sowas von. Die hatten doch keinerlei Chemie, zudem Dan DeHaan zu wenig Charisma.
Das ganze andere Geschwafel über die sogenannte Aussage zum Film ist auch absoluter Quatsch, da wird viel zu viel hineininterpretiert. Das ist der schlimmste Filmkanal, der mich zudem durch seine Verblendheit so dermaßen aufregt, dass ich am liebsten mit der Faust in den Bildschirm schlagen will.
... wenn man/frau nur will, kann man/frau auch all' das in einen Ed Wood Film hineininterpretieren! :D