Nachdem ich jetzt in Pension gehe, stelle ich folgendes fest: die ersten zehn Jahre als Lehrer ( an einer IGS) waren schwer beziehungsweise eigene Lernzeit; zum Beispiel wie man sich Respekt verschafft, ohne laut zu werden oder inflationär Strafen zu verhängen. Bis es also so richtig lief war man Mitte 30. Die nächsten 20 Jahre waren dann gute Jahre;man hatte alles im Griff und genug Power, wurde befördert… Aber dann mit Mitte 50 begann wieder eine schwere Zeit :Lärm konnte nicht mehr ertragen werden. Multitasking wurde einem zu viel, Konferenzen, in denen gefühlt vor zehn Jahren alles schon mal genauso besprochen wurde, fingen an zu nerven… Der Eintritt in den Ruhestand war dann eine große Erleichterung.
ich freue mich sehr für dich, dass du endlich in den wohlverdienten Ruhestand gehen konntest. Ich werde ab September als Lehrerin starten und weis aber jetzt schon, dass ich diesen Beruf nur angestellt machen möchte. Ob es sich lohnt sei mal dahingedtellt. Ich kann aber einfach nach jedem Schuljahr sagen nein stopp und kann gehen :) und diese Freiheit möchte ich behalten,
Ich fühle alle vier Punkte so sehr - vor allem Punkt 4! Das klassische Zettelchaos! Wie schön wäre es, für jeden Jahrgang eine Verwaltungskraft zu haben, die den Bürokram für Fahrten/Ausflüge organisiert, Fehlzeiten und Entschuldigungen dokumentiert, die Einverständniserklärungen abhakt etc. Wir könnten als Ausgleich mehr unterrichten und/oder einfach mal "genügend" Zeit für unsere Schüler:innen haben..💡
Selbst Lehrer hier für Sek1 in Ba-Wü. Ab September dann im 7. Jahr. Stimme vollkommen zu. Dennoch würd ich sagen, dass es auch entspannter geht. Auch klassischer Buchunterricht ist absolut nützlich. Hatte in 8-10 meine Klasse und sie auch zum Abschluss geführt dieses Jahr in Deutsch. Sehr oft pragmatischer Buchunterricht, reduziert auf die Anforderungen der Prüfung. Klare kurze Anweisungen Übungen. Und was soll ich sagen: top gelaufen. War selbst überrascht, da es fast schon besser lief, als topgeplante Stunden. Die Mischung machts, würd ich sagen. Die sozialen Probleme/Anforderungen find ich tatsächlich anstrengender, als der Unterricht. Ich bin ehrlich: Wenn ich will hab ich 2 Wochen Osterferien und mache nichts. Gleiches auch für das Wochenende. Nicht immer möglich, aber deutlich häufiger, als man denkt. Abschließender Tipp: Direkt alles digitalisieren und ordnen. Ich hab ein Kallax-Regal für meinen Schulkram als Lehrer mit 8 Fächern. Mehr nicht. Mehr kommt mir auch nicht ins Haus. Rest ist alles digital.
Das ist eine wirklich gute Zusammenfassung! Klar, präzise und engagiert. Genau so isser, unser Beruf, und trotzdem hat er in meiner aktiven Zeit viel, viel Freude gemacht.
Dass der Lehrerberuf Sonnen- UND Schattenseiten hat, habe ich bei meinen Eltern festgestellt. Die waren beide Lehrer. Mein Vater in einer Hauptschule und meine Mutter in einer Realschule. Als ich zu meiner Schulzeit am Mittag zum Mittagessen nach Hause kam, fühlte ich mich als das Kind meiner Eltern manchmal garnicht beachtet, weil sich meine Eltern gegenseitig über ihre "Lieblingsschüler" auskotzten, was die sich wieder geleistet haben. Was auch anstrengend ist, das ist die de-facto 7-Tage-Arbeitswoche. Und manchmal endete der Arbeitstag erst gegen Mitternacht, auch weil die Kinder längst im Bett lagen, und dann endlich Ruhe im Haus war, um konzentriert den Unterricht für die nächsten Tage vorzubereiten, oder Klassenarbeiten zu korrigieren. Ferien waren oft keine wirklichen Ferien. Ich sehe meine Eltern heute noch jeweils am letzten Schultag vor Ferien schwer bepackt mit Taschen voller Arbeitshefte nach Hause kommen. Die Arbeiten wurden dann oftmals während der Ferien korrigiert. Alleine die Sommerferien waren fast komplett frei. "Fast" heißt, dass die Arbeit bereits etwa eine Woche vor Unterrichtsbeginn mit Konferenzen begann, wo es um organisatorische Dinge für das neue Schuljahr ging. Auf der anderen Seite kann man sich in dem Beruf auch mal einen freien Nachmittag gönnen, und da entspannt in die Stadt fahren, um Klamotten einzukaufen. Oder man kann diversen Hobbies fröhnen. Mein Vater hat sich deshalb regelmäßig um den riesigen Garten gekümmert. Der war trotz einer Größe von 21ar immer tipptopp gepflegt. Ich selbst wäre aber für den Beruf nicht geeignet, da ich zu viel Furcht hätte, während des Unterrichts wie ein Dompteur 30 Kinder im Zaum zu halten. Deshalb bewundere ich die Menschen, die diesen verantwortungsvollen Job jahrzehntelang mit Hingabe ausüben.
Kann das so voll unterschreiben!! Der Job ist schon eine Allround-Herausforderung und ein großer Teil der Arbeit ist für Außenstehende überhaupt nicht sichtbar.
Ich hab mal ne Frage, könntest du vielleicht mal ein Video machen, wie du mit der mentalen Gesundheit von Schülern umgehst, also wie du reagierst zum Beispiel wenn jemand irgendein psychisches Problem hat? Weil ich weiß, dass meine Lehrerin auch deine Videos schaut, und es wäre ganz gut, wenn mehr Lehrer wüssten, wie sie mit sowas umgehen sollen, weil das leider sehr häufig vorkommt, aber viele Lehrer es entweder ignorieren oder nicht wissen, was sie tun sollen
Schau dir gerne mein Interview mit Samira an, da reden wir ausführlich über psychische Gesundheit in der Schule und geben viele Tipps für Lehrkräfte und Eltern. 😊
Ich mag es, wenn Lehrer sich viel mühe geben und Tipps offen zu Verfügung stellen. Außerdem sind engagierte Lehrer immer ein plus für den IQ der gesamten Schule.
Tipp für alle Lehrer: Klassenfahrten mit Herole planen, denn die übernehmen die finanzielle Abwicklung mit den Schülern. Das macht es wesentlich leichter. Formulare muss man aber trotzdem ausfüllen 😅
Vor langer Zeit habe ich als Klassensprecher an einer Konferenz teilgenommen. Kann das bestätigen, was hier in Minute 10:00 angesprochen wird: Da wurde quasi um jeden Bleistift, Radiergummi, Kreide etc. beraten. Wie gesagt: Vor langer Zeit! Im letzten Jahrtausend. Scheinbar hat sich in Sachen Bürokratie nichts zum positiven verändert; das Gegenteil ist wohl eher der Fall. Das Kulturministerium sollte mal seine Referenten zu einem mehrmonatigen Praktikum in einen mittelständischen Betrieb schicken und dessen Erfahrungen in ihre Regularien einfließen lassen. Stichworte: Computer, interne Netzwerke, zeitgemäßes Management.
Und ich ergänze 3. Wir Lehrkräfte sind ganz oft nur die Projektionsfläche für ganz andere, dahinterliegende Konflikte. 4. Es ist wichtig immer wieder einen Perspektivwechsel einnnehmen, um die Bedürfnisse der SuS besser zu verstehen 5. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel, ich gehe immer wieder mit "geöffneter Hand" auf das Kind zu 6. Es braucht die unterschiedlichsten Lehrkräfte. Selbst vermeintliche Schwächen helfen bei der Selbstentfaltung 7. Störungen konsequent reduzieren um der Kinder willen. Man ist zu oft mit eigenen Bedürfnissen beschäftigt, aber sie unterscheiden sich im Wesentlichen kaum von den Bedürfnissen der Kinder. Wir alle brauchen mal Ruhe, auch wenn die Dosis sich unterscheidet. Wenn ich also an das Wohl der Kinder denke, wird es auch meinem Wohl zugutekommen. 8. Ganz viele Konflikte entstehen aus Missverständnissen heraus. Wenn wir die Bandbreite an Möglichkeiten für Verhaltensänderungen, die zahlreichen kognitiven Verzerrungen und anderweitige psychologische Dynamiken im Blick haben, wird es mit der Zeit immer leichter, sich nicht angegriffen zu fühlen. Gerade für dünnhäutige Menschen (wie mich) ganz wichtig! 9. Das Klassenzimmer mit all diesen Individuen ist ein Sammelbecken für zahlreiche Trigger, wenn eigene Gefühle/Muster nicht aufgearbeitet wurden. Deswegen allein unterscheiden sich Lehrkräfte schon so stark, weil sie völlig unterschiedlich erzogen worden sind und sich sowohl Positives als auch Negatives in das Kernselbst eingewebt hat. Wer das Glück hatte in einer stabilen Familiendynamik großgeworden zu sein, wird hier mit nachweislich weniger Widerständen kämpfen. Wir müssen nachsichtiger mit uns sein, das Leben ist zu großen Teilen ein Lottospiel.
Tipp von mir: "50 Sätze, die das Leben einfacher machen" von Karin Kuschik lesen. Hilfreich für ALLE Situationen. UND: es wird leichter mit den Jahren. Mindset: Not my circus, not my monkeys. Sich nicht für alles verantwortlich fühlen!
Ja, erst wird es leichter, aber ich muss mir mit kurz vor 50 eingestehen, dass manches auch schwerer wird. Die Belastbarkeit nimmt tatsächlich ab und man muss auf sich aufpassen - ohne Empathie, fachliche Leidenschaft und Selbstwirksamkeit zu verlieren. Halleluja,mir gelingt das noch ganz gut.
Die Sprechpausen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten beim Sprechen sind irgendwie nervig. Ich habs auf 1,5 speed gestellt, aber teilweise ist es so fast zu schnell.. 😅
Womit lässt sich der Stress im Lehrerberuf vergleichen? Stell dir vor, du hast, sagen wir, Automechaniker gelernt. Und du bist so ausgebildet worden, dass du perfekt in eine Werkstatt passen würdest, die im Jahr 1970 betrieben wurde. Aber du kommst in eine Werkstatt von 2024! Die Autos funktionieren elektronischer, viele neue Bauteile sind drin. Neue Teile kommen bloß an, wenn du den Zulieferern nett zuredest. Aber die Kunden und der Chef machen dir trotzdem die Hölle heiß! Besser, man hat einen Plan B.
🤨 Hm... Ne. Das führt zu einem autoritären Verhalten. Man muss sich nicht für alles rechtfertigen, klar. Aber man sollte Kritik grundsätzlich ernst nehmen!
Ich verstehe das nicht die Lehrbücher sind doch voll durchgeplant und an den Lehrplan angepasst. Was muss man da denn selber machen. Ich meine man kann sich auch Arbeit machen, wo keine ist und dann arbeitet man als Lehrer zu viel. Ich finde Lehrer sollten regelmäßig Supervisions Stunden mit jemand haben, damit sie ihre eigene Traumata und Schwierigkeiten nicht an den Kindern oder Eltern auslasse.
Lehrbücher werden auch nur von Menschen geschrieben und die AutorInnen können logischerweise keine Ahnung haben, wer sie einmal lesen wird. Es wäre toll, wenn Kinder und Jugendliche Dinge nur einmalig lesen oder hören bräuchten, um alles zu verinnerlichen. So einfach ist Lernen aber fast nie. Jede(r) hat eigene Interessen und Probleme und eine Lehrkraft steuert den Lernprozess entsprechend, wo sie kann. Das ist bei so großen Klassen viel Arbeit, aber sie ist unerlässlich. Wenn es nicht so wäre, müsste es ja ausreichen, am Jahresanfang einen Stapel Bücher auszuteilen und am Jahresende alles abzuprüfen.
Lehrer sollen vor allem gut vermitteln und erklären können, lieber das als überausgearbeitete Arbeitsblätter zu Verfügung zu stellen. Extra Materialien hin und wieder zu geben ist toll, aber jeder Tag mit 2 Arbeitsblätter in die Stunde zu kommen, ist überfordernd. Lieber die Lehrbücher gut an die Klassen anpassen und dazu hin und wieder was dazu.
@@emilwandel Du hast leider keine Ahnung von dem Beruf und denkst, dass alle so schlechte Erfahrungen machen wie du. Eine gute Lehrkraft ist entweder ein Naturtalent oder arbeitet daran, für jede Klasse das Beste zu geben. Jede Klasse ist außerdem anders. Und längst nicht jedes Lehrbuch ist gut ...
@@jz5727 Das stimmt leider. Oft fehlen bei den Aufgaben Relevanz und Motivation. Prozessbezogene Kompetenzen sind zwar vorhanden aber eher im Hintergrund in den Büchern und wirklich differenziert sind auch nur wenige Aufgaben. Und schülerorientiert ist da fast nichts.
Lehrergehalt kürzen und sie voll in Rente und Krankenlasse einzahlen lassen. Alles normale Arbeitshinweise aber eine historisch schiefgelaufene Berufsdekadenz #armes Deutschland
Ein Viertel ist nicht verbeamtet. Die Verbeamtung zu kippen, wird den Lehrermangel immens verschärfen. Gerade in den Naturwissenschaften bietet die freie Wirtschaft deutlich höhere Gehälter, genau diese Lehrkräfte sind aber überall Mangelware.
Wenn das Gehalt gekürzt wird, wird der Beruf keine Attraktivität auffweisen. Niemand wird jahrelang studieren und sich durch das Ref quälen, um genauso viel zu verdienen wie eine Erzieherin etc. Nun, dann wird es keine Lehrer mehr geben😅
Nachdem ich jetzt in Pension gehe, stelle ich folgendes fest: die ersten zehn Jahre als Lehrer ( an einer IGS) waren schwer beziehungsweise eigene Lernzeit; zum Beispiel wie man sich Respekt verschafft, ohne laut zu werden oder inflationär Strafen zu verhängen. Bis es also so richtig lief war man Mitte 30. Die nächsten 20 Jahre waren dann gute Jahre;man hatte alles im Griff und genug Power, wurde befördert… Aber dann mit Mitte 50 begann wieder eine schwere Zeit :Lärm konnte nicht mehr ertragen werden. Multitasking wurde einem zu viel, Konferenzen, in denen gefühlt vor zehn Jahren alles schon mal genauso besprochen wurde, fingen an zu nerven… Der Eintritt in den Ruhestand war dann eine große Erleichterung.
ich freue mich sehr für dich, dass du endlich in den wohlverdienten Ruhestand gehen konntest. Ich werde ab September als Lehrerin starten und weis aber jetzt schon, dass ich diesen Beruf nur angestellt machen möchte. Ob es sich lohnt sei mal dahingedtellt. Ich kann aber einfach nach jedem Schuljahr sagen nein stopp und kann gehen :) und diese Freiheit möchte ich behalten,
Ich fühle alle vier Punkte so sehr - vor allem Punkt 4! Das klassische Zettelchaos! Wie schön wäre es, für jeden Jahrgang eine Verwaltungskraft zu haben, die den Bürokram für Fahrten/Ausflüge organisiert, Fehlzeiten und Entschuldigungen dokumentiert, die Einverständniserklärungen abhakt etc. Wir könnten als Ausgleich mehr unterrichten und/oder einfach mal "genügend" Zeit für unsere Schüler:innen haben..💡
Ganz genau! All die bürokratischen Arbeiten on top killen wirklich meinen Alltag zum Teil
Selbst Lehrer hier für Sek1 in Ba-Wü. Ab September dann im 7. Jahr. Stimme vollkommen zu.
Dennoch würd ich sagen, dass es auch entspannter geht. Auch klassischer Buchunterricht ist absolut nützlich. Hatte in 8-10 meine Klasse und sie auch zum Abschluss geführt dieses Jahr in Deutsch. Sehr oft pragmatischer Buchunterricht, reduziert auf die Anforderungen der Prüfung. Klare kurze Anweisungen Übungen. Und was soll ich sagen: top gelaufen. War selbst überrascht, da es fast schon besser lief, als topgeplante Stunden. Die Mischung machts, würd ich sagen.
Die sozialen Probleme/Anforderungen find ich tatsächlich anstrengender, als der Unterricht.
Ich bin ehrlich: Wenn ich will hab ich 2 Wochen Osterferien und mache nichts. Gleiches auch für das Wochenende. Nicht immer möglich, aber deutlich häufiger, als man denkt.
Abschließender Tipp: Direkt alles digitalisieren und ordnen. Ich hab ein Kallax-Regal für meinen Schulkram als Lehrer mit 8 Fächern. Mehr nicht. Mehr kommt mir auch nicht ins Haus. Rest ist alles digital.
Das ist eine wirklich gute Zusammenfassung! Klar, präzise und engagiert. Genau so isser, unser Beruf, und trotzdem hat er in meiner aktiven Zeit viel, viel Freude gemacht.
Dass der Lehrerberuf Sonnen- UND Schattenseiten hat, habe ich bei meinen Eltern festgestellt. Die waren beide Lehrer. Mein Vater in einer Hauptschule und meine Mutter in einer Realschule.
Als ich zu meiner Schulzeit am Mittag zum Mittagessen nach Hause kam, fühlte ich mich als das Kind meiner Eltern manchmal garnicht beachtet, weil sich meine Eltern gegenseitig über ihre "Lieblingsschüler" auskotzten, was die sich wieder geleistet haben.
Was auch anstrengend ist, das ist die de-facto 7-Tage-Arbeitswoche. Und manchmal endete der Arbeitstag erst gegen Mitternacht, auch weil die Kinder längst im Bett lagen, und dann endlich Ruhe im Haus war, um konzentriert den Unterricht für die nächsten Tage vorzubereiten, oder Klassenarbeiten zu korrigieren.
Ferien waren oft keine wirklichen Ferien. Ich sehe meine Eltern heute noch jeweils am letzten Schultag vor Ferien schwer bepackt mit Taschen voller Arbeitshefte nach Hause kommen. Die Arbeiten wurden dann oftmals während der Ferien korrigiert.
Alleine die Sommerferien waren fast komplett frei. "Fast" heißt, dass die Arbeit bereits etwa eine Woche vor Unterrichtsbeginn mit Konferenzen begann, wo es um organisatorische Dinge für das neue Schuljahr ging.
Auf der anderen Seite kann man sich in dem Beruf auch mal einen freien Nachmittag gönnen, und da entspannt in die Stadt fahren, um Klamotten einzukaufen. Oder man kann diversen Hobbies fröhnen. Mein Vater hat sich deshalb regelmäßig um den riesigen Garten gekümmert. Der war trotz einer Größe von 21ar immer tipptopp gepflegt.
Ich selbst wäre aber für den Beruf nicht geeignet, da ich zu viel Furcht hätte, während des Unterrichts wie ein Dompteur 30 Kinder im Zaum zu halten. Deshalb bewundere ich die Menschen, die diesen verantwortungsvollen Job jahrzehntelang mit Hingabe ausüben.
Danke für die Einblicke!
Kann das so voll unterschreiben!! Der Job ist schon eine Allround-Herausforderung und ein großer Teil der Arbeit ist für Außenstehende überhaupt nicht sichtbar.
Ganz tolle, gesunde Einstellung! Und mit dem Begriff Kredibilität, hast du mir eine große Freude bereitet .😊
6:40 ich lass bei solchen emotionalen Geschichten auch gerne mal einen Chatbot das Anliegen komprimiert und sachlich zusammenfassen :)
Ich hab mal ne Frage, könntest du vielleicht mal ein Video machen, wie du mit der mentalen Gesundheit von Schülern umgehst, also wie du reagierst zum Beispiel wenn jemand irgendein psychisches Problem hat?
Weil ich weiß, dass meine Lehrerin auch deine Videos schaut, und es wäre ganz gut, wenn mehr Lehrer wüssten, wie sie mit sowas umgehen sollen, weil das leider sehr häufig vorkommt, aber viele Lehrer es entweder ignorieren oder nicht wissen, was sie tun sollen
Schau dir gerne mein Interview mit Samira an, da reden wir ausführlich über psychische Gesundheit in der Schule und geben viele Tipps für Lehrkräfte und Eltern. 😊
Ich mag es, wenn Lehrer sich viel mühe geben und Tipps offen zu Verfügung stellen. Außerdem sind engagierte Lehrer immer ein plus für den IQ der gesamten Schule.
respekt ohne ende
Tipp für alle Lehrer: Klassenfahrten mit Herole planen, denn die übernehmen die finanzielle Abwicklung mit den Schülern. Das macht es wesentlich leichter. Formulare muss man aber trotzdem ausfüllen 😅
Danke für die Einblicke, klingt echt noch machbar😊
Erstmal schöne Ferien!
Genau so! ❤😂
Vor langer Zeit habe ich als Klassensprecher an einer Konferenz teilgenommen. Kann das bestätigen, was hier in Minute 10:00 angesprochen wird: Da wurde quasi um jeden Bleistift, Radiergummi, Kreide etc. beraten. Wie gesagt: Vor langer Zeit! Im letzten Jahrtausend. Scheinbar hat sich in Sachen Bürokratie nichts zum positiven verändert; das Gegenteil ist wohl eher der Fall. Das Kulturministerium sollte mal seine Referenten zu einem mehrmonatigen Praktikum in einen mittelständischen Betrieb schicken und dessen Erfahrungen in ihre Regularien einfließen lassen. Stichworte: Computer, interne Netzwerke, zeitgemäßes Management.
Meine Lieblingsmantras:
1. Ich kann mich aber auch irren.
2. Niemals "nie" oder "immer" sagen.
Und ich ergänze
3. Wir Lehrkräfte sind ganz oft nur die Projektionsfläche für ganz andere, dahinterliegende Konflikte.
4. Es ist wichtig immer wieder einen Perspektivwechsel einnnehmen, um die Bedürfnisse der SuS besser zu verstehen
5. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel, ich gehe immer wieder mit "geöffneter Hand" auf das Kind zu
6. Es braucht die unterschiedlichsten Lehrkräfte. Selbst vermeintliche Schwächen helfen bei der Selbstentfaltung
7. Störungen konsequent reduzieren um der Kinder willen. Man ist zu oft mit eigenen Bedürfnissen beschäftigt, aber sie unterscheiden sich im Wesentlichen kaum von den Bedürfnissen der Kinder. Wir alle brauchen mal Ruhe, auch wenn die Dosis sich unterscheidet. Wenn ich also an das Wohl der Kinder denke, wird es auch meinem Wohl zugutekommen.
8. Ganz viele Konflikte entstehen aus Missverständnissen heraus. Wenn wir die Bandbreite an Möglichkeiten für Verhaltensänderungen, die zahlreichen kognitiven Verzerrungen und anderweitige psychologische Dynamiken im Blick haben, wird es mit der Zeit immer leichter, sich nicht angegriffen zu fühlen. Gerade für dünnhäutige Menschen (wie mich) ganz wichtig!
9. Das Klassenzimmer mit all diesen Individuen ist ein Sammelbecken für zahlreiche Trigger, wenn eigene Gefühle/Muster nicht aufgearbeitet wurden. Deswegen allein unterscheiden sich Lehrkräfte schon so stark, weil sie völlig unterschiedlich erzogen worden sind und sich sowohl Positives als auch Negatives in das Kernselbst eingewebt hat. Wer das Glück hatte in einer stabilen Familiendynamik großgeworden zu sein, wird hier mit nachweislich weniger Widerständen kämpfen. Wir müssen nachsichtiger mit uns sein, das Leben ist zu großen Teilen ein Lottospiel.
Tipp von mir: "50 Sätze, die das Leben einfacher machen" von Karin Kuschik lesen. Hilfreich für ALLE Situationen.
UND: es wird leichter mit den Jahren. Mindset: Not my circus, not my monkeys. Sich nicht für alles verantwortlich fühlen!
Mega! Danke!
Der Spruch stammt übrigens aus dem Polnischen :)
@@imhere.imthere Eine Freundin kennt das Original 🇵🇱und zitiert ihn öfters, ich sage den immer auf Deutsch:
"Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen." 🐒
Ja, erst wird es leichter, aber ich muss mir mit kurz vor 50 eingestehen, dass manches auch schwerer wird. Die Belastbarkeit nimmt tatsächlich ab und man muss auf sich aufpassen - ohne Empathie, fachliche Leidenschaft und Selbstwirksamkeit zu verlieren. Halleluja,mir gelingt das noch ganz gut.
@@archivoltearchitrav5784 Ich merke, dass ich mit fortschreitendem Alter dünnhäutiger werde.
Liebe Emi, welche To Do App nutzt du? Das mit den verschiedenen Kategorien hört sich gut an.
Ich benutze MinimaList - geht aber auch jede andere mit Kategorien und Erinnerungsfunktion! :)
@@emitheteacher Vielen Dank!
Meine harte Wahrheit ist, dass es immer mehr respektlos Schüler gibt. Arbeite seit 24 Jahren an der Schule, mit immer weniger Freude
Danke für dein Feedback. Ich habe auch ein Video zum Umgang mit respektlosen Schüler:innen gemacht. Vielleicht hilft es dir ja weiter. 😊
Die Sprechpausen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten beim Sprechen sind irgendwie nervig. Ich habs auf 1,5 speed gestellt, aber teilweise ist es so fast zu schnell.. 😅
Womit lässt sich der Stress im Lehrerberuf vergleichen? Stell dir vor, du hast, sagen wir, Automechaniker gelernt. Und du bist so ausgebildet worden, dass du perfekt in eine Werkstatt passen würdest, die im Jahr 1970 betrieben wurde. Aber du kommst in eine Werkstatt von 2024! Die Autos funktionieren elektronischer, viele neue Bauteile sind drin. Neue Teile kommen bloß an, wenn du den Zulieferern nett zuredest. Aber die Kunden und der Chef machen dir trotzdem die Hölle heiß!
Besser, man hat einen Plan B.
👍
Tipp zum Lehrerberuf: Sich NIE rechtfertigen.
🤨 Hm... Ne. Das führt zu einem autoritären Verhalten. Man muss sich nicht für alles rechtfertigen, klar. Aber man sollte Kritik grundsätzlich ernst nehmen!
krasss🤔
Ich verstehe das nicht die Lehrbücher sind doch voll durchgeplant und an den Lehrplan angepasst. Was muss man da denn selber machen. Ich meine man kann sich auch Arbeit machen, wo keine ist und dann arbeitet man als Lehrer zu viel.
Ich finde Lehrer sollten regelmäßig Supervisions Stunden mit jemand haben, damit sie ihre eigene Traumata und Schwierigkeiten nicht an den Kindern oder Eltern auslasse.
Die Lehrbücher sind hilfreich, aber du musst trotzdem alles an deine Klasse individuell anpassen.
Lehrbücher werden auch nur von Menschen geschrieben und die AutorInnen können logischerweise keine Ahnung haben, wer sie einmal lesen wird. Es wäre toll, wenn Kinder und Jugendliche Dinge nur einmalig lesen oder hören bräuchten, um alles zu verinnerlichen. So einfach ist Lernen aber fast nie. Jede(r) hat eigene Interessen und Probleme und eine Lehrkraft steuert den Lernprozess entsprechend, wo sie kann. Das ist bei so großen Klassen viel Arbeit, aber sie ist unerlässlich. Wenn es nicht so wäre, müsste es ja ausreichen, am Jahresanfang einen Stapel Bücher auszuteilen und am Jahresende alles abzuprüfen.
Lehrer sollen vor allem gut vermitteln und erklären können, lieber das als überausgearbeitete Arbeitsblätter zu Verfügung zu stellen. Extra Materialien hin und wieder zu geben ist toll, aber jeder Tag mit 2 Arbeitsblätter in die Stunde zu kommen, ist überfordernd. Lieber die Lehrbücher gut an die Klassen anpassen und dazu hin und wieder was dazu.
@@emilwandel Du hast leider keine Ahnung von dem Beruf und denkst, dass alle so schlechte Erfahrungen machen wie du. Eine gute Lehrkraft ist entweder ein Naturtalent oder arbeitet daran, für jede Klasse das Beste zu geben. Jede Klasse ist außerdem anders. Und längst nicht jedes Lehrbuch ist gut ...
@@jz5727
Das stimmt leider. Oft fehlen bei den Aufgaben Relevanz und Motivation. Prozessbezogene Kompetenzen sind zwar vorhanden aber eher im Hintergrund in den Büchern und wirklich differenziert sind auch nur wenige Aufgaben. Und schülerorientiert ist da fast nichts.
Lehrergehalt kürzen und sie voll in Rente und Krankenlasse einzahlen lassen. Alles normale Arbeitshinweise aber eine historisch schiefgelaufene Berufsdekadenz #armes Deutschland
Ein Viertel ist nicht verbeamtet. Die Verbeamtung zu kippen, wird den Lehrermangel immens verschärfen. Gerade in den Naturwissenschaften bietet die freie Wirtschaft deutlich höhere Gehälter, genau diese Lehrkräfte sind aber überall Mangelware.
Wenn das Gehalt gekürzt wird, wird der Beruf keine Attraktivität auffweisen. Niemand wird jahrelang studieren und sich durch das Ref quälen, um genauso viel zu verdienen wie eine Erzieherin etc.
Nun, dann wird es keine Lehrer mehr geben😅