Der Künstler wird von einer starken inneren Spannung angetrieben, die besonders bei binären Menschen vorkommt. Das Kunstwerk ist der Spannungsausgleich.
Hallo Ihre Magnifizenz, als dankbarer Zuschauer der vorhandenen YT-Beiträge, freue ich mich aufrichtig und habe schon lange darauf gewartet einmal etwas wie das hier zu sehen. Sloterdijk über Ästhetik! Und das ist wirklich ein Schmankerl - der frischgebackene Rektor im entspannten Vorlesungsgespräch mit Studenten in Wien. Der Beitrag hätte schon seit 22 Jahren online sein sollen - aber jetzt gehts los... Wie viele Teile wird die V-Reihe wohl haben? Egal - Großartig!
Irgendwas stimmt hier natürlich nicht. Wo kommen die ganzen Österreicher her - die hier andauernd in Form von "Haider" oder "Schilling" oder "Sonntagsbraten" angesprochen werden? Was für eine angeblich Karlsruher Vorlesung soll das sein, die sich auschließlich an Österreicher richtet? Ich mein mir solls Wurscht sein, aber es scheint mir eher eine Gastvorlesung in Österreich zu sein als eine in Karlsruhe. - WTF
„Zudem wurde er 1993 Leiter des Instituts für Kulturphilosophie an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bis er 2001 eine Vertragsprofessur am Ordinariat für Kulturphilosophie und Medientheorie in Wien übernahm..“ Wikipedia Wir lauschen in Wien.
Am besten den Vortrag vorbereiten, damit die Zeit nicht durch "Ähs" in jedem Satz verbraucht wird. Respektlos gegenüber den Zuhörern, sich vorher um wenig zu kümmern.
Wirklich eine tolle Vorlesung, doch ich möchte etwas kritisieren. Den Geschmack in Bezug auf Kunstwerke gleichzusetzen mit dem Geschmack in Bezug auf Speisen, mit dem Hinweis, man möchte kaum etwas essen und dessen Geschmack beurteilen, was ein anderer schon im Mund gehabt hat, klingt so betrachtet verständlich und hat dabei sogar eine urkomische Pointe, doch scheint mir die Betrachtung letztlich verquer, da man Kunstwerke ja nicht so sinnlich wahrnimmt wie einen Bissen Speise im Mund, und sie auch nicht aufteilen müsste wie Pizza, um zu vermeiden etwas zu kosten, was ein anderer bereits in sich hat. Dann ist es aber auch bei Speisen so, das es eine Homogenität gibt (Ausnahmen bestätigen die Regel), bei einer Pizza, einem Laib Brot, einen Braten, einer Sorte Eiscreme, einem Tee, einem Wein, - das man wiederum nicht den Bissen oder Schluck des anderen im Mund haben müsste, da man sonst nicht die gleiche sondern eine ganz andere Speise im Mund haben und kosten würde. Insofern mir ganz rätselhaft ist, wie dieser Vergleich sich hier eingeschlichen hat. Die Verbindung zu Mutters Sonntagsbraten, der Geschmacksbeurteilung über diesen und dem damit verbundenen starken sozialen Moment ist/scheint großartig, denn hier wird scheinbar der Moment der sozialen Komponente des Geschmacks bis ins Mark deutlich. Auf den zweiten Blick scheint mir dieser Vergleich aber zu hinken, denn bei 'Mutters Sonntagsbraten' handelt es sich doch grundsätzlich und in verschiedenerlei Hinsicht um etwas ganz anderes als bei einem Kunstwerk. (Es mag wohl Essen und Speisen und Getränke gegeben haben und noch geben, welche von Menschen/Künstlern mit der gleichen Intension und zu selben Ziel, ein Kunstwerk zu sein, hergestellt wurden, aber das ist etwas anderes als Mutters Sonntagsbraten.)
...weil das, was als das Erhabene und das Schöne erscheint sich gewandelt hat und sich wandeln wird. 21:27 (Demokratisierung des Erhabenen bedeutet wohl in der Konsequenz auch Individualisierung und somit Zerfall eines gesamtgesellschaftlichen Ästhetikbegriffes.) Er spricht ja auch davon 43:57, dass der Begriff des "Geschmacks" aus heutiger Sicht (bzw. von vorneherein) volkommen überlastet mit seiner Aufgabe wirken müsse. 53:59 - Deutschunterricht als Schmiede der Vorstellung vom Schönen. Eine weitere Folgerung: 59:01 - Soziale Synthesis ("sozialer Zusammenhang erfolgt über andere Mechanismen") - das Erhabene als das Entsetzliche.
Danke. Ich gestehe, ich hatte etwas Schwierigkeiten dem Vortrag zu folgen, oder sozusagen dem Faden zu folgen, das Essenzielle herauszufischen. @@pfeifendepot
Die zweite Seite einer der baren Münzen mit Sloterdijk's Konterfei: das Entsetzliche als das Erhabene. Stilisiert und perpetuiert im Entertainment, wohl aber auch als Mass in der Autoritätslegitimierung etc.
Eine allgemeine oder gar allgemein gültige Antwort darauf habe ich nicht, jedoch eine persönliche, die für mich sehr plausibel ist: Die meisten Künstler*innen haben einerseits erkannt, dass erhabene oder schöne Kunst letztlich verlogen ist und andererseits, was noch viel gravierender ist, die Menschen bzgl. ihrer Selbst- und Weltwahrnehmung in Eitelkeiten und Egoismen führt, die unsozial und psychisch ungesund sind, oder anders gesagt zu Größenwahn führen. Man muss aber auch bedenken, das eine Verlagerung stattgefunden hat. Insbesondere der Film hat seit Jahrzehnten der Kunst, egal ob Bild, Musik, Theater oder Oper völlig den Rang abgelaufen. Und Sloterdijk sagt es ja auch beim Erhabenen, das er heute im Bereich des Horrors verortet, und ich schätze mal, er meint damit Horrorfilme. Und beim Schönen ist es doch auch so.
Alle, die aus diesem Vortrag den Teil über die Rolle des modernen Künstlers bzgl. der Ironie und der damit verbundenen Unterergriffenheit und deren Kompensation gehört haben, sollten, wenn sie nicht selbst Künstler sind, auf die dies zutrifft, mal einen oder am besten mehrere Künstler dazu fragen, ob sie bezüglich der Themen ihrer Arbeit unterergriffen sind und sie nur aus Kompensation dennoch arbeiten. Ich bin selber Künstler und kenne mehr als ein Dutzend Künstler*innen, doch diese Theorie passt nicht nur nicht, sondern sagt gerade das Gegenteil von dem, wie ich es von mir und anderen Künstlern kenne. Oder ich habe irgend etwas an dieser Theorie der Ironie und Unterergriffenheit falsch verstanden. Es mag ja Künstler geben, für die das zutrifft, doch Sloterdijk sagt ja, das es auf alle Künstler zutrifft. Ist es vielleicht so gemeint, das Kunst letztlich nie so wichtig ist, wie andere Dinge, zum Beispiel der Mitmensch, wie Gerechtigkeit? Aber dennoch ist man ja dann als Künstler nicht unterergriffen von dem, was einen beschäftigt, nur weil es weniger wichtig und bedeutsam ist? Ich verstehe auch Sloterdijks Gegenbeispiel, vom jungen Mann der zu Zeiten der Wehrpflicht zur Bundeswehr einberufen wird, nicht. Da ist es Pflicht und nicht Ergriffenheit, was ihn dorthin bringt und mitmachen lässt. Kann sein, dass er dann eine Neigung dazu spürt, und während seiner Wehrdienstzeit von der militärischen Sache ergriffen wird, doch die bloße Einberufung macht doch eigentlich noch keine Ergriffenheit. Über Aufklärung in dieser Sache wäre ich sehr dankbar.
Vielen Dank für das Hochladen .. toll das hören zu können .. nur mehr davon ..
☺️🙏
Vielen Dank! Wenn sie weitere Vorlesungen von Professor Sloterdijk hochladen könnten, wäre das ein großer Dienst.
Bitte mehr davon, Ihre Magnifizenz! 😍
Ganz grossartig! Bitte um mehr, wenn möglich! Ich möchte auch in Zukunft gerne Ihre Gedanken „klauen“ dürfen. Vielen Dank!!
Der Künstler wird von einer starken inneren Spannung angetrieben, die besonders bei binären Menschen vorkommt. Das Kunstwerk ist der Spannungsausgleich.
Hallo Ihre Magnifizenz, als dankbarer Zuschauer der vorhandenen YT-Beiträge, freue ich mich aufrichtig und habe schon lange darauf gewartet einmal etwas wie das hier zu sehen. Sloterdijk über Ästhetik! Und das ist wirklich ein Schmankerl - der frischgebackene Rektor im entspannten Vorlesungsgespräch mit Studenten in Wien. Der Beitrag hätte schon seit 22 Jahren online sein sollen - aber jetzt gehts los... Wie viele Teile wird die V-Reihe wohl haben? Egal - Großartig!
Irgendwas stimmt hier natürlich nicht. Wo kommen die ganzen Österreicher her - die hier andauernd in Form von "Haider" oder "Schilling" oder "Sonntagsbraten" angesprochen werden? Was für eine angeblich Karlsruher Vorlesung soll das sein, die sich auschließlich an Österreicher richtet? Ich mein mir solls Wurscht sein, aber es scheint mir eher eine Gastvorlesung in Österreich zu sein als eine in Karlsruhe. - WTF
@@pfeifendepot ist mir auch gerade aufgefallen. Kann es sein, dass hier vielleicht einige Gästegruppen aus Österreich zu Besuch waren?
„Zudem wurde er 1993 Leiter des Instituts für Kulturphilosophie an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bis er 2001 eine Vertragsprofessur am Ordinariat für Kulturphilosophie und Medientheorie in Wien übernahm..“ Wikipedia
Wir lauschen in Wien.
Danke. Wurde behoben.
Goldwert. Dankeschön!
DANKE!!!!
Schön, so ein warmherziger Sloterdijk unter seinen Studenten...
Vielen Dank!
Bitte noch den Ödipus Vortrag. Ich hab die CDs nicht mehr.
Gibt es bei Spotify und im Internet auch im freien Streaming
Danke
Es war einmal in Wolkenkuckucksheim.
Danke!
Am besten den Vortrag vorbereiten, damit die Zeit nicht durch "Ähs" in jedem Satz verbraucht wird. Respektlos gegenüber den Zuhörern, sich vorher um wenig zu kümmern.
Wirklich eine tolle Vorlesung, doch ich möchte etwas kritisieren.
Den Geschmack in Bezug auf Kunstwerke gleichzusetzen mit dem Geschmack in Bezug auf Speisen, mit dem Hinweis, man möchte kaum etwas essen und dessen Geschmack beurteilen, was ein anderer schon im Mund gehabt hat, klingt so betrachtet verständlich und hat dabei sogar eine
urkomische Pointe, doch scheint mir die Betrachtung letztlich verquer, da man Kunstwerke ja nicht so sinnlich wahrnimmt wie einen Bissen Speise im Mund, und sie auch nicht aufteilen müsste wie Pizza, um zu vermeiden etwas zu kosten, was ein anderer bereits in sich hat.
Dann ist es aber auch bei Speisen so, das es eine Homogenität gibt (Ausnahmen bestätigen die Regel), bei einer Pizza, einem Laib Brot, einen Braten, einer Sorte Eiscreme, einem Tee, einem Wein, - das man wiederum nicht den Bissen oder Schluck des anderen im Mund haben müsste, da man sonst nicht die gleiche sondern eine ganz andere Speise im Mund haben und kosten würde. Insofern mir ganz rätselhaft ist, wie dieser Vergleich sich hier eingeschlichen hat.
Die Verbindung zu Mutters Sonntagsbraten, der Geschmacksbeurteilung über diesen und dem damit verbundenen starken sozialen
Moment ist/scheint großartig, denn hier wird scheinbar der Moment der sozialen Komponente des Geschmacks bis ins Mark deutlich.
Auf den zweiten Blick scheint mir dieser Vergleich aber zu hinken, denn bei 'Mutters Sonntagsbraten' handelt es sich doch grundsätzlich und in verschiedenerlei Hinsicht um etwas ganz anderes als bei einem Kunstwerk. (Es mag wohl Essen und Speisen und Getränke gegeben haben und noch geben, welche von Menschen/Künstlern mit der gleichen Intension und zu selben Ziel, ein Kunstwerk zu sein, hergestellt wurden, aber das ist etwas anderes als Mutters Sonntagsbraten.)
Wieso ist soviel moderne Kunst weder erhaben noch schön?
...weil das, was als das Erhabene und das Schöne erscheint sich gewandelt hat und sich wandeln wird. 21:27 (Demokratisierung des Erhabenen bedeutet wohl in der Konsequenz auch Individualisierung und somit Zerfall eines gesamtgesellschaftlichen Ästhetikbegriffes.) Er spricht ja auch davon 43:57, dass der Begriff des "Geschmacks" aus heutiger Sicht (bzw. von vorneherein) volkommen überlastet mit seiner Aufgabe wirken müsse. 53:59 - Deutschunterricht als Schmiede der Vorstellung vom Schönen. Eine weitere Folgerung: 59:01 - Soziale Synthesis ("sozialer Zusammenhang erfolgt über andere Mechanismen") - das Erhabene als das Entsetzliche.
Danke. Ich gestehe, ich hatte etwas Schwierigkeiten dem Vortrag zu folgen, oder sozusagen dem Faden zu folgen, das Essenzielle herauszufischen. @@pfeifendepot
Die zweite Seite einer der baren Münzen mit Sloterdijk's Konterfei: das Entsetzliche als das Erhabene. Stilisiert und perpetuiert im Entertainment, wohl aber auch als Mass in der Autoritätslegitimierung etc.
@@pfeifendepot Danke für die erklärende Zusammenfassung.
Eine allgemeine oder gar allgemein gültige Antwort darauf habe ich nicht, jedoch eine persönliche, die für mich sehr plausibel ist: Die meisten Künstler*innen haben einerseits erkannt, dass erhabene oder schöne Kunst letztlich verlogen ist und andererseits, was noch viel gravierender ist, die Menschen bzgl. ihrer Selbst- und Weltwahrnehmung in Eitelkeiten und Egoismen führt, die unsozial und psychisch ungesund sind, oder anders gesagt zu Größenwahn führen.
Man muss aber auch bedenken, das eine Verlagerung stattgefunden hat. Insbesondere der Film hat seit Jahrzehnten der Kunst, egal ob Bild, Musik, Theater oder Oper völlig den Rang abgelaufen. Und Sloterdijk sagt es ja auch beim Erhabenen, das er heute im Bereich des Horrors verortet, und ich schätze mal, er meint damit Horrorfilme. Und beim Schönen ist es doch auch so.
Und wo ist die Powerpoint? ^^
Alle, die aus diesem Vortrag den Teil über die Rolle des modernen Künstlers bzgl. der Ironie und der damit verbundenen Unterergriffenheit und deren Kompensation gehört haben, sollten, wenn sie nicht selbst Künstler sind, auf die dies zutrifft, mal einen oder am besten mehrere Künstler dazu fragen, ob sie bezüglich der Themen ihrer Arbeit unterergriffen sind und sie nur aus Kompensation dennoch arbeiten.
Ich bin selber Künstler und kenne mehr als ein Dutzend Künstler*innen, doch diese Theorie passt nicht nur nicht, sondern sagt gerade das Gegenteil von dem, wie ich es von mir und anderen Künstlern kenne.
Oder ich habe irgend etwas an dieser Theorie der Ironie und Unterergriffenheit falsch verstanden.
Es mag ja Künstler geben, für die das zutrifft, doch Sloterdijk sagt ja, das es auf alle Künstler zutrifft.
Ist es vielleicht so gemeint, das Kunst letztlich nie so wichtig ist, wie andere Dinge, zum Beispiel der Mitmensch, wie Gerechtigkeit? Aber dennoch ist man ja dann als Künstler nicht unterergriffen von dem, was einen beschäftigt, nur weil es weniger wichtig und bedeutsam ist?
Ich verstehe auch Sloterdijks Gegenbeispiel, vom jungen Mann der zu Zeiten der Wehrpflicht zur Bundeswehr einberufen wird, nicht. Da ist es Pflicht und nicht Ergriffenheit, was ihn dorthin bringt und mitmachen lässt. Kann sein, dass er dann eine Neigung dazu spürt, und während seiner Wehrdienstzeit von der militärischen Sache ergriffen wird, doch die bloße Einberufung macht doch eigentlich noch keine Ergriffenheit.
Über Aufklärung in dieser Sache wäre ich sehr dankbar.
1:49:40
Im Sommersemester Erwachsenenbildung nehme ich an.