Wenn dies so ist warum kümmert sich MMT sowenig um die Entwicklung von Löhnen. An sich schätze ich Herrn Höfgen sehr, aber er setzt nicht vernünftig mit Herrn Flassbeck ins Benehmen. Für Spenden sich zu bedanken kann Herr Höfgen auch nicht.
@@hansrenner5182 _"Wenn dies so ist warum kümmert sich MMT sowenig um die Entwicklung von Löhnen"_ Das ist ja absurd. Die Jobgarantie ist doch gerade einer der wichtigsten Talking Points vieler progressiver MMTler. Eine Jobgarantie würde ordentlichen Druck auf die Löhne ausüben und die Arbeitnehmerposition stärken. Was verlangst du denn noch? _"Für Spenden sich zu bedanken kann Herr Höfgen auch nicht"_ Was bringt dich zu dieser Aussage?
Ich hatte ja vor einigen Jahren mal das Vergnügen einen halben Tag mit ihm zu verbringen weil ich einen Vortrag organisiert hatte. War definitiv ein toller Tag.
@@hansrenner5182 Die MMT ist keine politische Polizei, wie der Neoliberalismus. Es ist ein erkenntnistheoretisches Framework. Sie dient dem Verständnis, die Fakten korrekt zu verstehen.
@@trixn4285 mit Herrn Renner hatte ich in einem anderen Video genau die selbe Diskussion, aber er hat wohl ein Problem damit, dass der Staat die Jobgarantie sichert, warum wollte er mir auch nicht antworten
Das war ein Fest! Geschickt gestellte Fragen, anständig moderiert und dazu noch Kommentare von Maurice - was will ich Montag Abend mehr. Aber: Hoffnungsvoll ist was anderes - was passiert eigentlich, wenn der Zinssatz erhöht wird?
heiner Flassbeck ist für mich der überzeugenste Wirtschaftswissenschaftler... ich studierte zufällig zur gleichen zeit ( Nebenfach VWL) in Saarbrücken Prof Stützel...bat mich, hin und wieder Berichte über Bulgarien zu schreiben, abseits des mainstreams
Die Gewerkschaften haben keine Verhandlungsmacht, weil zu wenige Arbeitnehmer organisiert sind. Der Organisationsgrad liegt ja nur bei max. 20 Prozent. Es sollte über eine Pflichtmitgliedschaft debattiert werden, sodass hoffentlich mehr Arbeitnehmer in die Gewerkschaften eintreten.
Ich empfehle den heutigen Presseclub... die erste Frage in der Fragerunde. Es ging um Zinsen und Schulden etc.. Flassbeck würde sich freuen. Die Antwort fand ich peinlich wie immer. Dieser stumfe Konsens, dass bei Inflation (die ja laut Flassbeck in dem Sinne keine ist) die Zinsen hoch müssen... Als ob dies ein makroökonomisches Naturgesetz wäre. Interessant ist dabei nur, (so scheint es mir) dass niemand in der Runde die Frage auch nur im Ansatz begreft. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen...
11:00 Aber führen diese Weizenpreisspekulationen und die damit verbundenen höheren Weizenpreise nicht zu einem Signal im Markt, das dazu führt, dass in der Welt nun aufgrund der höheren Gewinnerwartung mehr Weizen angebaut wird? Manche Länder, die z.B. Spargel anbauen, bauen jetzt stattdessen Weizen an? Oder Länder, die bisher mit Weizen nichts am Hut hatten, beginnen nun Weizen zu produzieren?
Das Signal sollte aber von Angebot/Nachfrage und dem daraus resultierenden Preis herkommen. Wenn der Preis durch Spekulation künstlich getrieben wird, dann ist es für den Bauern schwer einschätzbar, ob sein Investment in Weizen wirklich gut oder schlecht ist. Was passiert denn, wenn aufgrund von "woanders wird das Kapital noch mehr Rendite abwerfen" die Spekulation mit Weizen weniger stattfindet und der Preis dadurch weniger stark getrieben wird? Dann kann sich der eine oder andere Bauer evtl. verrechnet haben und das kann wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.
@@JU-zm5hn Leider glauben sehr viele Menschen das die Spekulation eine Lizenz zum Gelddrucken ist ohne Risiko. Wenn ich aber einen Futurekontrakt an der Börse Kaufe und somit auf steigende Preise setze, muss mir ein anderer Marktteilnehmer den Kontrakt verkaufen. Dieser Marktteilnehmer setzt dann auf fallende Preise und dann sind wir beim Nullsummenspiel der Spekulanten. Einer hat recht der andere nicht. Für Hersteller und Verarbeiter der Nahrungsmittel hat das dann den Vorteil, dass das Hedging billiger wird und das Risiko auf mehr Schultern verteilt wird. Was zu einer niedrigeren Volatilität führt. Also eigentlich nutzen die Nahrungsmittelproduzent und Verarbeiter die Spekulanten aus. Außerdem wird leider auch die normale Spekulation mit dem Cornering the Market verwechselt. Dafür muss man sich aber extrem ins Risiko begeben, weswegen es meistens nicht funktioniert. Siehe hierzu den Wikipediaartikel zu Cornering the Market auf Englisch. Beim Leerverkauf von Aktien ist es leider auch so das die Breite Masse glaubt das der Gewinn und das Risiko mit dem Kauf einer Aktie gleich zu setzt ist. Was aber in der Realität komplett falsch ist.
Außerdem kommen die Preissteigerungen beim Weizen ja von angebotsseitigen Schocks aufgrund des brutalen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Nachfrage ist kein Problem, sondern ein verknapptes Angebot, da Russland und Ukraine riesige Weizen Exporteure sind!
Auch diese Definition ist noch zu ungenau und zu kompliziert gedacht. *Inflation kann man einfach als Geldschwemme bezeichnen.* Nicht die Preise werden erhöht, damit man den Arbeitern höhere Löhne zahlen kann, sondern die Masse kommt an zu viel Geld ran, kann daher theoretisch mehr kaufen als der Markt anbietet. Darauf reagieren die Preise und passen sich an die neue nominale Nachfrage an (also die nominale Menge Geld, die gerade nachfragt). In Folge dessen werden dann oft Lohnerhöhungen gefordert, weil die Preise gestiegen sind (sich angepasst haben). Dann bekommen die Leute wieder mehr Geld nominal in die Hand und könnten schon wieder damit mehr kaufen als der Markt nach aktuellen Preisen anbietet. Also passen sich die Preise erneut an die neue Kaufkraft an. Also keine Preis-Lohn-Spirale, sondern eine Lohn-Preis-Spirale. Das "mehr Geld" kommt zuerst. Die Preisanpassung ist die Folge, nicht das Mittel zum Zweck. Also die Aussage, man erhöht die Preise, DAMIT man mehr Lohn zahlen kann, ist genau verkehrt herum. Man erhöht die Preise dann, wenn die Menge an nachfragendem Geld nominal die Menge des Angebots übersteigt. Bsp. Wenn ein Brötchen 1 Taler kostet und es gibt 1000 Brötchen, es kommen aber dauerhaft 1200 Taler daher und bieten sich im Tausch an. Wollen also 200 Brötchen mehr kaufen als es gibt. Dann steigt der Brötchenpreis auf 1,20 Taler, damit es wieder stimmt. (der Einfachheit halber mal den Weg der Mehrproduktion ausgeklammert, man könnte ja auch die Angebotsmenge erhöhen. Aber in einer galoppierenden Inflation geht das nicht mehr, weil die nachfragende Geldmenge einfach zu schnell wächst) So eine Geldschwemme kann ganz einfach dadurch kommen, indem große Mengen gehorteten Geldes wieder auf den Markt zurückfließen. Wenn man bedenkt, dass über 80% der deutschen Euro-Bargeldmenge in Kampfkassen und im Ausland gehortet werden, also gar nicht umlaufen, ist hier das eigentliche Inflationspotenzial zu finden. Würde das auf einmal wieder auf den Markt zurückfließen, hätten wir schlagartig (nominal) 5 mal zu viel Geld im Kreislauf. Das würde dann die Preise aufs fünffache anheben. Und weil man es dabei ja dann nicht belässt, sondern dumme Gewerkschaften darauf mit weiteren Lohnerhöhungen reagieren, entsteht dann diese berühmte Lohn-Preis-Spirale.
Hi Maurice, es wäre cool wenn du auf das Video "Der Markt braucht elitäre Führung durch den Staat" vom Piratensender reagieren würdest. In dem Beitrag wird empirisch untersucht, ob je freier der Markt - desto höher der Wohlstand/Zufriedenheit. Denke du könntest zu dem video guten ökonomischen Input äußern.
@@corinnawilde2989 Laut den Analysen von Mancur Olson (Rise and Decline of Nations 1982) und Acemoglu/Robinson (Why Nations Fail 2012) ist immer eine "inklusive" Wirtschaft, die nicht durch Sonderinteressengruppen dominiert wird, nötig zur Wohlstandsproduktion. Hängt in der Tat von deiner Definition von Demokratie ab.
@@SlickOne-gt6sd Naja, also eine direkte Demokratie ist wohl die "reinste" Form einer Demokratie. Alle Macht geht vom Volke aus. Das heißt, Entscheidungen werden durch direkte Abstimmungen getroffen. Eine solche Demokratie gibt es ja nicht. Aber welche kommt dieser am nächsten und ist dort auch der Wohlstand der Bürger pro Kopf am größten?
Leider ist das so. Weselsky dürfte noch bekannt sein, weil die BILD jedes Mal durchdreht, wenn er etwas sagt. Die Gewerkschafter:innen in hohen Positionen stammen aber alle aus Großunternehmen, bei denen sie im Vorstand saßen. Wer denkt wie ein Unternehmer, stellt Forderungen wie ein Unternehmer - was soll da bei einer neoklassisch geprägten Gesellschaft rauskommen?
Leider werden meine Kommentare "geshadowbannt" seitens YT (heute das zweite Mal). Text zu Lang? Irgendein Wort nicht "erlaubt"? Keine Ahnung und das ist nicht nur schade, sondern ärgerlich und nicht nur wegen der verlorenen Zeit. (vielleicht kommt dieser durch) :-/
Würde immer "Twitch-Highlights" in den Titel packen. Dann wissen die Viewer vorher, ob es ein extra für TH-cam produziertes Video ist oder ein zusammen geschnittener Twitch-Stream. Sind schon sehr unterschiedliche Formate.
Sehr viel Unsinn in diesem Video zum Thema "Spekulation". Die von dir so verachtete Spekulation hat keinen destabilisierenden Effekt auf die Kurse sondern im Gegenteil einen stabilisierenden Effekt. Spekulation sorgt dafür das die Liquidität in einem Markt hoch bleibt. Man hat nicht immer in der Realität zu jedem Zeitpunkt einen realen Käufer auf der Gegenseite wenn man etwas verkaufen möchte. Und denn Punkt das man sogar Währungshandel verbieten sollte kann ich gar nicht nachvollziehen, warum willst du freien Menschen eigentlich vorschreiben wie und wo sie ihr Geld anzulegen haben? Das machst du doch nur an deinem eigenen moralischen Empfinden fest. Vermutlich sind aus deiner Sicht Investitionen von Privaten und von Fonds in erneuerbare Energien gut, und müssen gefordert werden, aber Investitionen in Rohstoffe, Währungen usw. schlecht. Sorry, das ist rein willkürlich festgelegt, überlasse es doch einfach dem Markt zu entscheiden was eine gute Investition ist und was nicht. Man kann nur hoffen das die Linkspartei und ihre Anhänger niemals größere politische Verantwortung in diesem Land tragen werden. Und bevor jetzt manche Argumentieren das es auch Marktversagen gebe, nein es gibt kein Marktversagen es sei denn man bezeichnet Markteinbrüche oder das platzen von Blasen als Marktversagen. Diese Dinge sind aber kein Marktversagen sondern im Gegenteil eine Notwendigkeit für einen funktionierenden Markt. Marktversagen entsteht dann, wenn ein Staat durch falsche Förderungen Unternehmen stützt die am Markt längst liquidiert worden wären was schlussendlich immer zu Fehlallokationen führen wird.
Dann schauen wir uns mal die Währungsspekulation an: Institutionelle Investoren wie Hedge Funds leihen sich für drei Monate den Gegenwert von einer Million US Dollar in japanischen Yen in Tokio. Weil in Japan die kurzfristigen Zinsen von der Zentralbank - wegen Deflationsgefahr - extrem niedrig gehalten werden, zahlen kreditwürdige Kunden für einen solchen Kredit nur einen Zins nahe am offiziellen Notenbankzins von 0,25%. Nun tauscht der Spekulant die Yen für drei Monate in brasilianischen Real um, wo man für die Anlage einer großen Summe sicher 13% erzielt. Dieses Geschäft, in dem Händler nichts anderes tun, als Geld rund um die Welt zu bugsieren, wertet tendenziell den Kurs des Yen ab, die anderen Währungen, in die getauscht wird, werden stärker. Gibt es genügend solcher Transaktionen auf der Welt und sind die investierten Summen groß genug, bringt dieser Wechselkurseffekt einen Gewinn für die Händler, weil sie bei der Rückzahlung des Yen-Kredits nicht nur Zinsgewinn gemacht haben, sondern auch einen Tilgungsgewinn. Sie brauchen nun weniger als die ganze Million Dollar, um den Kredit zu bedienen. Die Folge: Obwohl Japan lange Zeit den größten Leistungsbilanzüberschuss der Welt hatte, wertete seine Währung nicht auf, sondern ab, und der Real wertete auf, obwohl das Land unter galoppierender Inflation leidet, was zu abnehmender Wettbewerbsfähigkeit und einem ächzenden Leistungsbilanzdefizit führt, Resultat: schlussendlich Zahlungsunfähigkeit, fliehende „Investoren“, dramatische Abwertung, in die Höhe schießende Inflation, wieder steigende Zinsen, Zerstörung der Produktionskapazitäten und das Spiel beginnt von neuem. Würden Sie das „gut“ nennen?
Der Klimawandel ist das größte Marktversagen der Geschichte. Dem Glauben, dass der Markt automatisch zum wünschenswertesten Ergebnis führt, verdanken wir die Gegenwart. Wer das nicht als "Versagen" begreift oder ernsthaft versucht alle Fehlentwicklungen darauf zurückzuführen, dass man das nur nicht konsequent genug gelebt hätte, muss irgendwie mit Scheuklappen durch die Welt laufen.
Heiner ist einfach eine lebende Legende 💯
Wenn dies so ist warum kümmert sich MMT sowenig um die Entwicklung von Löhnen.
An sich schätze ich Herrn Höfgen sehr, aber er setzt nicht vernünftig mit Herrn Flassbeck ins Benehmen.
Für Spenden sich zu bedanken kann Herr Höfgen auch nicht.
@@hansrenner5182 _"Wenn dies so ist warum kümmert sich MMT sowenig um die Entwicklung von Löhnen"_
Das ist ja absurd. Die Jobgarantie ist doch gerade einer der wichtigsten Talking Points vieler progressiver MMTler. Eine Jobgarantie würde ordentlichen Druck auf die Löhne ausüben und die Arbeitnehmerposition stärken. Was verlangst du denn noch?
_"Für Spenden sich zu bedanken kann Herr Höfgen auch nicht"_
Was bringt dich zu dieser Aussage?
Ich hatte ja vor einigen Jahren mal das Vergnügen einen halben Tag mit ihm zu verbringen weil ich einen Vortrag organisiert hatte. War definitiv ein toller Tag.
@@hansrenner5182 Die MMT ist keine politische Polizei, wie der Neoliberalismus. Es ist ein erkenntnistheoretisches Framework. Sie dient dem Verständnis, die Fakten korrekt zu verstehen.
@@trixn4285 mit Herrn Renner hatte ich in einem anderen Video genau die selbe Diskussion, aber er hat wohl ein Problem damit, dass der Staat die Jobgarantie sichert, warum wollte er mir auch nicht antworten
Witzig wenn die eigene Bubble untereinander auf sich reagiert: Tilo Jung, Wolfgang Schmitt, Maurice Hoefgen und Lukas Scholle 🖖
Tolles Video, tolle Leute. Freue mich jedes mal dem Heiner zuzuhören. Trotz der ganzen Miserie ist es dann doch immer unterhaltsam!
Das war ein Fest! Geschickt gestellte Fragen, anständig moderiert und dazu noch Kommentare von Maurice - was will ich Montag Abend mehr. Aber: Hoffnungsvoll ist was anderes - was passiert eigentlich, wenn der Zinssatz erhöht wird?
heiner Flassbeck ist für mich der überzeugenste Wirtschaftswissenschaftler... ich studierte zufällig zur gleichen zeit ( Nebenfach VWL) in Saarbrücken Prof Stützel...bat mich, hin und wieder Berichte über Bulgarien zu schreiben, abseits des mainstreams
Ja, toll .. 😹
Flassbeck ist einer meiner (keynesianischen) Lieblingsökonomen. Hab ihn auch noch nie Bullshit erzählend erlebt/gehört. 🙂
Lebe so dass Lars Feld dir nicht zustimmt!
Die Gewerkschaften haben keine Verhandlungsmacht, weil zu wenige Arbeitnehmer organisiert sind. Der Organisationsgrad liegt ja nur bei max. 20 Prozent. Es sollte über eine Pflichtmitgliedschaft debattiert werden, sodass hoffentlich mehr Arbeitnehmer in die Gewerkschaften eintreten.
Würde gerne eine Debatte zwischen Flassbeck und H.W. Sinn sehen 😎
Oder wenigstens ein MTV Celebrity Deathmatch, falls das hier noch wer kennt.
Hab mir das Video von Lukas Scholle bereits angesehen. War based! Hab ihn auch schon längst abonniert^^ Kenne seinen Kanal auch dank dir🙌
Einen Bruder Supporten 👍
Da sollte man auf den neuen Maseratti drauf schreiben „diese Auto konnte ich mir leisten durch den Hunger afrikanischer Kinder“
Ich empfehle den heutigen Presseclub... die erste Frage in der Fragerunde. Es ging um Zinsen und Schulden etc..
Flassbeck würde sich freuen. Die Antwort fand ich peinlich wie immer.
Dieser stumfe Konsens, dass bei Inflation (die ja laut Flassbeck in dem Sinne keine ist) die Zinsen hoch müssen... Als ob dies ein makroökonomisches Naturgesetz wäre.
Interessant ist dabei nur, (so scheint es mir) dass niemand in der Runde die Frage auch nur im Ansatz begreft. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen...
11:00 Aber führen diese Weizenpreisspekulationen und die damit verbundenen höheren Weizenpreise nicht zu einem Signal im Markt, das dazu führt, dass in der Welt nun aufgrund der höheren Gewinnerwartung mehr Weizen angebaut wird? Manche Länder, die z.B. Spargel anbauen, bauen jetzt stattdessen Weizen an? Oder Länder, die bisher mit Weizen nichts am Hut hatten, beginnen nun Weizen zu produzieren?
Das Signal sollte aber von Angebot/Nachfrage und dem daraus resultierenden Preis herkommen. Wenn der Preis durch Spekulation künstlich getrieben wird, dann ist es für den Bauern schwer einschätzbar, ob sein Investment in Weizen wirklich gut oder schlecht ist. Was passiert denn, wenn aufgrund von "woanders wird das Kapital noch mehr Rendite abwerfen" die Spekulation mit Weizen weniger stattfindet und der Preis dadurch weniger stark getrieben wird? Dann kann sich der eine oder andere Bauer evtl. verrechnet haben und das kann wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.
@@JU-zm5hn Leider glauben sehr viele Menschen das die Spekulation eine Lizenz zum Gelddrucken ist ohne Risiko. Wenn ich aber einen Futurekontrakt an der Börse Kaufe und somit auf steigende Preise setze, muss mir ein anderer Marktteilnehmer den Kontrakt verkaufen. Dieser Marktteilnehmer setzt dann auf fallende Preise und dann sind wir beim Nullsummenspiel der Spekulanten. Einer hat recht der andere nicht. Für Hersteller und Verarbeiter der Nahrungsmittel hat das dann den Vorteil, dass das Hedging billiger wird und das Risiko auf mehr Schultern verteilt wird. Was zu einer niedrigeren Volatilität führt. Also eigentlich nutzen die Nahrungsmittelproduzent und Verarbeiter die Spekulanten aus. Außerdem wird leider auch die normale Spekulation mit dem Cornering the Market verwechselt. Dafür muss man sich aber extrem ins Risiko begeben, weswegen es meistens nicht funktioniert. Siehe hierzu den Wikipediaartikel zu Cornering the Market auf Englisch. Beim Leerverkauf von Aktien ist es leider auch so das die Breite Masse glaubt das der Gewinn und das Risiko mit dem Kauf einer Aktie gleich zu setzt ist. Was aber in der Realität komplett falsch ist.
Außerdem kommen die Preissteigerungen beim Weizen ja von angebotsseitigen Schocks aufgrund des brutalen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Nachfrage ist kein Problem, sondern ein verknapptes Angebot, da Russland und Ukraine riesige Weizen Exporteure sind!
Auch diese Definition ist noch zu ungenau und zu kompliziert gedacht.
*Inflation kann man einfach als Geldschwemme bezeichnen.* Nicht die Preise werden erhöht, damit man den Arbeitern höhere Löhne zahlen kann, sondern die Masse kommt an zu viel Geld ran, kann daher theoretisch mehr kaufen als der Markt anbietet. Darauf reagieren die Preise und passen sich an die neue nominale Nachfrage an (also die nominale Menge Geld, die gerade nachfragt).
In Folge dessen werden dann oft Lohnerhöhungen gefordert, weil die Preise gestiegen sind (sich angepasst haben). Dann bekommen die Leute wieder mehr Geld nominal in die Hand und könnten schon wieder damit mehr kaufen als der Markt nach aktuellen Preisen anbietet. Also passen sich die Preise erneut an die neue Kaufkraft an. Also keine Preis-Lohn-Spirale, sondern eine Lohn-Preis-Spirale. Das "mehr Geld" kommt zuerst. Die Preisanpassung ist die Folge, nicht das Mittel zum Zweck. Also die Aussage, man erhöht die Preise, DAMIT man mehr Lohn zahlen kann, ist genau verkehrt herum. Man erhöht die Preise dann, wenn die Menge an nachfragendem Geld nominal die Menge des Angebots übersteigt.
Bsp. Wenn ein Brötchen 1 Taler kostet und es gibt 1000 Brötchen, es kommen aber dauerhaft 1200 Taler daher und bieten sich im Tausch an. Wollen also 200 Brötchen mehr kaufen als es gibt. Dann steigt der Brötchenpreis auf 1,20 Taler, damit es wieder stimmt. (der Einfachheit halber mal den Weg der Mehrproduktion ausgeklammert, man könnte ja auch die Angebotsmenge erhöhen. Aber in einer galoppierenden Inflation geht das nicht mehr, weil die nachfragende Geldmenge einfach zu schnell wächst)
So eine Geldschwemme kann ganz einfach dadurch kommen, indem große Mengen gehorteten Geldes wieder auf den Markt zurückfließen. Wenn man bedenkt, dass über 80% der deutschen Euro-Bargeldmenge in Kampfkassen und im Ausland gehortet werden, also gar nicht umlaufen, ist hier das eigentliche Inflationspotenzial zu finden. Würde das auf einmal wieder auf den Markt zurückfließen, hätten wir schlagartig (nominal) 5 mal zu viel Geld im Kreislauf. Das würde dann die Preise aufs fünffache anheben. Und weil man es dabei ja dann nicht belässt, sondern dumme Gewerkschaften darauf mit weiteren Lohnerhöhungen reagieren, entsteht dann diese berühmte Lohn-Preis-Spirale.
Hi Maurice, es wäre cool wenn du auf das Video "Der Markt braucht elitäre Führung durch den Staat" vom Piratensender reagieren würdest. In dem Beitrag wird empirisch untersucht, ob je freier der Markt - desto höher der Wohlstand/Zufriedenheit. Denke du könntest zu dem video guten ökonomischen Input äußern.
Das würde mich auch interessieren. Der hat einige gute Dinger
Klingt interessant. Vielleicht wäre auch interessant, ob der Wohlstand in einem Land sinkt, je größer das Demokratiedefizit ist?
@@corinnawilde2989 definiere mal Demokratiedefizit.
@@corinnawilde2989 Laut den Analysen von Mancur Olson (Rise and Decline of Nations 1982) und Acemoglu/Robinson (Why Nations Fail 2012) ist immer eine "inklusive" Wirtschaft, die nicht durch Sonderinteressengruppen dominiert wird, nötig zur Wohlstandsproduktion. Hängt in der Tat von deiner Definition von Demokratie ab.
@@SlickOne-gt6sd Naja, also eine direkte Demokratie ist wohl die "reinste" Form einer Demokratie. Alle Macht geht vom Volke aus. Das heißt, Entscheidungen werden durch direkte Abstimmungen getroffen. Eine solche Demokratie gibt es ja nicht. Aber welche kommt dieser am nächsten und ist dort auch der Wohlstand der Bürger pro Kopf am größten?
Traurig aber wahr, früher kannte man die Chefs der großen Gewerkschaften. Heute? Duckmäuser…
Leider ist das so. Weselsky dürfte noch bekannt sein, weil die BILD jedes Mal durchdreht, wenn er etwas sagt. Die Gewerkschafter:innen in hohen Positionen stammen aber alle aus Großunternehmen, bei denen sie im Vorstand saßen. Wer denkt wie ein Unternehmer, stellt Forderungen wie ein Unternehmer - was soll da bei einer neoklassisch geprägten Gesellschaft rauskommen?
Leider werden meine Kommentare "geshadowbannt" seitens YT (heute das zweite Mal). Text zu Lang? Irgendein Wort nicht "erlaubt"? Keine Ahnung und das ist nicht nur schade, sondern ärgerlich und nicht nur wegen der verlorenen Zeit. (vielleicht kommt dieser durch) :-/
Darauf hatte ich gewartet! Hast übrigens ne Mail von mir ;)
Würde immer "Twitch-Highlights" in den Titel packen. Dann wissen die Viewer vorher, ob es ein extra für TH-cam produziertes Video ist oder ein zusammen geschnittener Twitch-Stream. Sind schon sehr unterschiedliche Formate.
Mache ich sonst, war aber kein Platz diesmal 😅
Interessant wäre es, wenn du mal die Differenzen zu Flassbeck aufzeigst. Du hast sie ja mal angedeutet.
Hab ich in diesem Stream irgendwo in der Mitte drüber gesprochen, aber nicht auf YT gepackt
th-cam.com/video/0ejMxkW8klw/w-d-xo.html
Das nur als Vorschlag für ein weiteres Reaction-Video
Wasn das fürn Schwachsinn ??? LOL
Bitte Basecap abnehmen. Das haben Sie nicht nötig.
Er hatte die Haare nicht schön, weil gerade vom Sport gekommen und direkt in den Stream. ^^
Haben Sie nicht nötig ..
Was hast du denn für einen Baum im Arsch Jung ?
Sehr viel Unsinn in diesem Video zum Thema "Spekulation". Die von dir so verachtete Spekulation hat keinen destabilisierenden Effekt auf die Kurse sondern im Gegenteil einen stabilisierenden Effekt. Spekulation sorgt dafür das die Liquidität in einem Markt hoch bleibt. Man hat nicht immer in der Realität zu jedem Zeitpunkt einen realen Käufer auf der Gegenseite wenn man etwas verkaufen möchte.
Und denn Punkt das man sogar Währungshandel verbieten sollte kann ich gar nicht nachvollziehen, warum willst du freien Menschen eigentlich vorschreiben wie und wo sie ihr Geld anzulegen haben? Das machst du doch nur an deinem eigenen moralischen Empfinden fest.
Vermutlich sind aus deiner Sicht Investitionen von Privaten und von Fonds in erneuerbare Energien gut, und müssen gefordert werden, aber Investitionen in Rohstoffe, Währungen usw. schlecht.
Sorry, das ist rein willkürlich festgelegt, überlasse es doch einfach dem Markt zu entscheiden was eine gute Investition ist und was nicht.
Man kann nur hoffen das die Linkspartei und ihre Anhänger niemals größere politische Verantwortung in diesem Land tragen werden.
Und bevor jetzt manche Argumentieren das es auch Marktversagen gebe, nein es gibt kein Marktversagen es sei denn man bezeichnet Markteinbrüche oder das platzen von Blasen als Marktversagen. Diese Dinge sind aber kein Marktversagen sondern im Gegenteil eine Notwendigkeit für einen funktionierenden Markt.
Marktversagen entsteht dann, wenn ein Staat durch falsche Förderungen Unternehmen stützt die am Markt längst liquidiert worden wären was schlussendlich immer zu Fehlallokationen führen wird.
Dann schauen wir uns mal die Währungsspekulation an: Institutionelle Investoren wie Hedge Funds leihen sich für drei Monate den Gegenwert von einer Million US Dollar in japanischen Yen in Tokio. Weil in Japan die kurzfristigen Zinsen von der Zentralbank - wegen Deflationsgefahr - extrem niedrig gehalten werden, zahlen kreditwürdige Kunden für einen solchen Kredit nur einen Zins nahe am offiziellen Notenbankzins von 0,25%. Nun tauscht der Spekulant die Yen für drei Monate in brasilianischen Real um, wo man für die Anlage einer großen Summe sicher 13% erzielt. Dieses Geschäft, in dem Händler nichts anderes tun, als Geld rund um die Welt zu bugsieren, wertet tendenziell den Kurs des Yen ab, die anderen Währungen, in die getauscht wird, werden stärker. Gibt es genügend solcher Transaktionen auf der Welt und sind die investierten Summen groß genug, bringt dieser Wechselkurseffekt einen Gewinn für die Händler, weil sie bei der Rückzahlung des Yen-Kredits nicht nur Zinsgewinn gemacht haben, sondern auch einen Tilgungsgewinn. Sie brauchen nun weniger als die ganze Million Dollar, um den Kredit zu bedienen. Die Folge: Obwohl Japan lange Zeit den größten Leistungsbilanzüberschuss der Welt hatte, wertete seine Währung nicht auf, sondern ab, und der Real wertete auf, obwohl das Land unter galoppierender Inflation leidet, was zu abnehmender Wettbewerbsfähigkeit und einem ächzenden Leistungsbilanzdefizit führt, Resultat: schlussendlich Zahlungsunfähigkeit, fliehende „Investoren“, dramatische Abwertung, in die Höhe schießende Inflation, wieder steigende Zinsen, Zerstörung der Produktionskapazitäten und das Spiel beginnt von neuem.
Würden Sie das „gut“ nennen?
Der Klimawandel ist das größte Marktversagen der Geschichte.
Dem Glauben, dass der Markt automatisch zum wünschenswertesten Ergebnis führt, verdanken wir die Gegenwart. Wer das nicht als "Versagen" begreift oder ernsthaft versucht alle Fehlentwicklungen darauf zurückzuführen, dass man das nur nicht konsequent genug gelebt hätte, muss irgendwie mit Scheuklappen durch die Welt laufen.
Wenn man den Begriff der Inflation kritisiert gilt man als Progressiv, wenn man den Begriff der Pandemie hinterfragt gilt man als Schwurbler , so so.
Und wenn man die Mondlandung hinterfragt, gilt man auch als Schwurbler. Was soll uns dein Geschwurbel jetzt sagen?
@@shle20 Was bedeutet denn Pandemie ?