An wen wollen wir mit Straßennamen in Berlin-Lichtenberg erinnern?
ฝัง
- เผยแพร่เมื่อ 16 พ.ย. 2024
- Vor drei Jahren erschien eine Studie, die für ganz Berlin 290 Straßennamen mit antisemitischen Bezügen auflistet. Elf dieser Straßen befinden sich in Lichtenberg und Hogenschönhausen. Sie liegen in Alt-Hohenschönhausen, im Kaskelkiez, im Weitlingkiez und in Karlshorst. Im Juli organisiert nun der Runde Tisch für Politische Bildung Stadtspaziergänge zu Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, zu Antisemitismus und öffentlichem Gedenken.
Die Fragen: An wen wollen wir erinnern? Wie soll öffentlich geehrt werden? Wie soll dies geschehen? stehen dabei im Mittelpunkt. Ehrungen finden im Öffentlichen Raum meist durch Bennennung von Straßen und Plätzen statt.
Wir sprechen deswegen dazu
mit André Wartmann, Antisemitismusbeauftragter des Bezirksamt Lichtenberg zu Berlin, wie mit den Straßennamen mit antisiemitischen Bezügen umgegangen werden kann,
mit Trille Schünke-Bettinger von Antifaschistinnen aus Anstand (antifaschistin...) darüber, nach welchen antifaschistischen Widerstandskämper*innen Straßennamen im Bezirk umbenannt werden könnten,
sowie mit Ute Linz, die seit Jahren in Buch im Bezirk Pankow für die Umbenennung der Robert -Rössle-Straße kämpft, welche Hürden dabei manchmal im Weg stehen.
Stadtspaziergänge des Runden Tisches Politische Bildung in Lichtenberg zu Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, zu Antisemitismus und öffentlichem Gedenken
Freitag, 05. 07. 2024, 18:00 Uhr
Rummelsburg: Die Sportlerinnen Käthe und Klara Tucholla und Brunhilde Prelle im Arbeiter*innenwiderstand
In der Weimarer Republik war Rummelsburg wie viele Berliner Arbeiter*innenviertel eine Hochburg der organisierten Arbeiter*innenbewegung. Neben den Parteien gehörten dazu auch Arbeiter*innensportvereine wie Sparta Lichtenberg oder auch der ASV Fichte. In Rummelsburg lebten die Arbeitersportler*innen Käthe Tucholla und ihr Mann Felix sowie dessen Schwester Klara Tucholla und die Familie Zoschke. Über die gemeinsamen Verbindungen im Arbeiter*innensport bildeten sich in der NS-Zeit Widerstandsgruppen, in denen mit Klara und Käthe Tucholla sowie Brunhilde Prelle, geb. Zoschke Frauen aktiv waren.
Dienstag, 09.07.2024, 18:30 Uhr
Karlshorst: Else Runge - Widerstand in nationalkonservativer Nachbar*innenschaft
In der Weimarer Republik war Karlshorst eher nationalkonservativ geprägt, was sich auch im Wahlverhalten ausdrückte. Damit stellte Karlshorst eine Ausnahme in Lichtenberg dar, in dem traditionell eigentlich links gewählt wurde. Dennoch gab es auch in Karlshorst Widerstand gegen den Nationalsozialismus. In der Junker-Jörg-Straße lebte die Kommunistin Else Runge mit ihrer Familie. Sie betätigte sich bis Kriegsende illegal in kommunistischen Strukturen und unterstützte Verfolgte.
Montag, 15.07.2024, 18:30
Hohenschönhausen: Margarete Rossignol versteckte Verfolgte am Stadtrand
In der Weimarer Republik war Hohenschönhausen überwiegend linkspolitisch geprägt, doch auch die NSDAP konnte bereits in der Weimarer Zeit erste Wahlerfolge in Hohenschönhausen verbuchen. Der Stadtteil war bis in die 1970er Jahre dörflich geprägt, die für den Ortsteil heute charakteristischen Plattenbauten entstanden ab Anfang der 1970er Jahre. Neben Einfamilienhäusern prägten viele Kleingartenanlagen, insbesondere am heutigen Standort des in den 50ern errichteten Sportforums, das Stadtbild. Trotz der Lage am Rande der Stadt Berlin gab es auch in Hohenschönhausen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, auch von Frauen. So lebte die Widerstandskämpferin Margarete Rossignol mit ihrem Mann in der Strausberger Straße. Mehrfach diente ihre Wohnung als geheimer Treffpunkt. Auch mehrere Verstecke für Jüdinnen und Juden befanden sich in Hohenschönhausen.
Anmeldung: mitmachen[at]licht-blicke.org (mailto:mitmachen@licht-blicke.org)