Karate funktioniert nicht?

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  • เผยแพร่เมื่อ 17 พ.ย. 2024

ความคิดเห็น • 102

  • @Toni62R
    @Toni62R ปีที่แล้ว +3

    Schönes, geistvolles Video, von der Art, wie es sie nicht so häufig im Netz gibt. Habe in meiner Jugend in den 70ern auch ein paar Jahre Shotokan Karate trainiert, als das vereinzelt nach Deutschland kam. Erst frei bei einem Grüngurt, dann war der Zulauf so stark, dass ein großer örtlicher Verein die "private" Veranstaltung als neue Abteilung aufnahm. Und der Grüngurt von damals wurde später (da war ich lange nicht mehr dabei) im Kickboxen sogar Weltmeister - war der Hofer Alois Hofmann.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +1

      Danke für die inspirierende Geschichte - solche "inoffiziellen" Trainings sind oft die besten. 😁

  • @DomDerWolf
    @DomDerWolf ปีที่แล้ว +7

    Hahaha, wie geil, dass die Trolle auch über Karate sagen, es würde nicht funktionieren! Dachte, das höre ich sonst nur auf meinem Kanal über Wing Chun. :) "Mach mal lieber MMA!", vertrau mir, diesen Satz wirst du noch öfter hören. Lass dich bloß nicht aufhalten. TH-cam ist ein Haifischbecken! ICH wünsche dir Erfolg für deinen Kanal! Bleib stark! Dom

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +3

      Danke für den Kommentar. 😃 In dem Moment, in dem man eine Kampfkunst für sich selbst macht und nicht, um zu beeindrucken, bringt das ohnehin Gelassenheit. 😊

    • @4ndyF
      @4ndyF ปีที่แล้ว

      @@karateben-von-weiss-zu-schwarz Na ja, zum Teil ja, aber umso weiter du kommst, desto mehr wirst du auch in die Verantwortung gezogen und musst vielleicht andere Kleingruppen trainieren. Da machst du nicht mehr alles nur für dich selbst und bringst dich mit ein. Manchmal ob du willst, oder nicht... Du darfst aber trotzdem gelassen bleiben... ;-)

  • @b.m.8699
    @b.m.8699 ปีที่แล้ว +4

    Schön erklärt. Mache seit weit über 30 Jiu Jitsu und habe mich an die "das funktioniert alles nicht"-Leute zwar mittlerweile gewöhnt, finde sie aber sehr ermüdend. Gerade Deiner Aussage, dass es immer auf das einzelne Dojo ankommt, möchte ich mich gerne anschließen. Habe auch bei allen ach so modernen und effektiven Künsten gute und schlechte Leute erlebt. Aber - und das muss man den Mode-SV-Künsten lassen: sie machen eine sehr effektive und erfolgreiche Werbung...

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว

      Uebrigens: Jiu Jitsu (Mein Aikidolehrer Ernst Lees, war auch Jiu Jitsu Grossmeister und Judo Lehrer. Einer seiner Schüler war Jürg Röthlisberger, Judo Olympiasieger im Judo) und Karate haben ursprünglich die selbe Quelle. China. Das japanische Jiu Jitsu kam durch Matrosen auf direktem Weg, von verschiedenen Kung Fu Stilen, nach Japan. Karate nahm den "Umweg" über Okinawa. Auch diese Meister haben ihr Wissen aus China, von verschiedenen Kung Fu Stilen. Die Meister des Nahate (Gojuryu) haben sogar zeitweise mit einem Teehändler in Naha, der auch Wing Chun Sifu war zusammen trainiert und von ihm gelernt. Daraus ist die Karate Kata Nipaipo entstanden.

  • @arminius1130
    @arminius1130 ปีที่แล้ว +4

    Moin Ben...ich habe dir schon einmal geschrieben...ich trainiere seit über 30 Jahren div. Stile... Karate...bjj...judo...wing tsun ...pinoy boxen...und bin letztendlich beim Escrima gelandet....
    Meine Erfahrung auf der Straße ist sehr schmerzhaft gewesen ...ich war mit erfahrenen WC und MT Leuten unterwegs....dann...aus dem totalen Nichts suchten 3 Schläger...wie sich herausstellte mit erheblichem Vorstrafen Register...Ärger...
    Das Ende vom Lied war....alle sind weggelaufen und ich landete im Krankenhaus....
    Das ist 20 Jahre her...und darauf hin kam ich zu der Erkenntnis...du musst auf der Straße mental extrem stark werden...und mit Menschen trainieren die ständig mit Gewalt zu tun haben...
    Der Stil ist m.E. nebensächlich....der Kopf ist das wichtigste....lg aus dem Norden

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว

      Wow, echt ein wertvoller Kommentar. Danke dafür. 😃
      Unser SV-lastigster Trainer lobt Escrima auch sehr.

    • @MAWyrwich
      @MAWyrwich ปีที่แล้ว

      Absolut richtig!!!!!

  • @florianbrun244
    @florianbrun244 ปีที่แล้ว +4

    Interessant. Du nimmst Themen, die so wichtig sind. Für mich ist Karate eine Körperschulung. Ich sehe andere Leute denken Karate ist nur zum kämpfen da. Es ist eine Philosophie...

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว

      Das lustige daran ist, das der Vorwurf, Karate sei ineffektiv, immer wieder von Kick Boxern verbreitet ist. Das zeigt aber nur, das diese Kick Boxer, die eigene Geschichte des Kick Boxens nicht kennen. Früher hat nämlich Kick Boxen - Full Contact Karate - geheissen. Full Contact Karate aber wurde von Karatemeistern erfunden und betrieben. Joe Lewis, Chuck Norris, Bill Wallace, Dominic Valera, Andy Hug, Rene Bösch und auch mein Karate Lehrer Urs Spörri haben bewiesen, dass man mit Karate sehr gut kämpfen kann. Ohne diese Leute gäbe es heute das Kick Boxen, in dieser Form, gar nicht.

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว +1

      @waldi1339 Ich glaube, nach über 50 Jahren Karatetraining (kein Sportkarate) und dem 1. Dan Kimura Shukokai, dem 3. Dan Shitokai (Yasunari Ishimi, 10. Dan) und dem 5. Dan Shitoryu-Shukokai (Masataka Ohshita, 10. Dan Soke, Hanshi) und dem 1. Dan Kyusho Jitsu, (vom 5. Dan Aikido und 3. HG Wing Tsun ganz abgesehen) weiss ich sehr gut was Karate ist und kenne mich schon in den Kampfkünsten ein bisschen aus.
      Es ging darum, dass die meiste Kritik am Karate von Tai Boxern, Kick Boxern, MMA und BJJ lern kommen. Die haben weder eine Ahnung was Karate ist und wenn, dann kennen die nur das Sportkarate. Und eben, viele wissen ja nicht einmal das dass Kick Boxen vom Karate kommt.

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว

      @waldi1339 Leber 14 + Leber 1 gleichzeitig. Leber 14 + Milz 20 auf der anderen Seite. Herz 1. Magen 17. Auch einige dreifach Erwärmer Punkte können tödlich sein. Konzeptionsgefäss 17. Auch die vergiftete Hand, auch die tödliche Berührung ist mir bekannt. Es gibt viele tödlichen Stellen am menschlichen Körper. Die oben genannten Kombinationen sind nur ein Teil und hinlänglich bekannt, sofern man Kyusho Jitsu kennt. Es gibt Katas, in denen praktisch nur tödliche Techniken und Ziele definiert sind. Z.B. Hakazuru, Hakaku usw. In vielen Katas sind auch Genickbruch-Hebel drin. Ohne die Anleitung eines Lehrers (Kata-Bunkai) erkennt man diese Techniken eigentlich nicht.
      Warum ich diese Punkte in der Öffentlichkeit überhaupt nenne ist, weil es sehr schwierig ist, diese im richtigen Winkel und mit der richtigen Waffe (Element) zu treffen. Es braucht dazu Jahrelanges Training. Nur zu wissen, wo die Punkte sind, nützt gar nichts.

    • @coachsunny1954
      @coachsunny1954 10 หลายเดือนก่อน

      @@budoschulesamurai die ganzen lustigen Dan Titel bringen dir leider nichts, wenn du dein Karate nicht anwenden kannst. Natürlich sind Kampfkünste mehr als nur Kämpfen, aber das Erlernen der Kampffähigkeiten ist nunmal die essenzielle Basis. Das Kampfkunst mehr ist, sollte keine Ausrede dafür sein, das kämpfen an sich zu vernachlässigen.
      Sich als Karate Mensch auf die Fahne zu schreiben, man hätte das Kickboxen entwickelt, ist auch weit hergeholt. Es gab im Westen ebenso Kickboxen, was sich unabhänig vom östlichen entwickelte. Außerdem ist Karate eine noch sehr Junge Kampfkunst. Praktisch alles, was es im Karate gibt, gab es schon vorher. (Bademantel Kung Fu)

  • @ralfhtg1056
    @ralfhtg1056 ปีที่แล้ว +7

    Interessantes Video. Möchte gern ein paar Dinge dazu loswerden. Bevor ich mit meinen Punkten anfange, möchte ich klarstellen, daß ich anfange zu schreiben, während das Video läuft. Daher kann es vorkommen, daß meine "Argumentationsstruktur" nicht unbedingt streng logisch ist. Also fangen wir an.
    1) Ich störe mich ein wenig an der mangelnden Unterscheidung zwischen Kampfkunst und Kampfsport, auf die ich persönlich sehr großen Wert lege.
    2) Ich finde es sehr traurig, daß in nicht wenigen Dojo immer noch das romantisch verklärte Ammenmärchen, daß Karate von den Bauern entwickelt wurde, verbreitet wird. So habe ich Anfang des Jahres auf dem MDR einen Beitrag gesehen über ein Dojo, welches "Okinawanisches Kobudo" unterrichtet. Ich war entsetzt, als der Lehrer in dem Beitrag über die Herkunft dieser Kampfkunst berichtete, daß die Bauern Okinawas das alles entwickelt hätten! Mein Meister (ein Okinawaner, 9. Dan Karate, 8. Dan Kobujutsu) meint dazu "Bullshit". Die Bauern Okinawas waren viel zu sehr damit beschäftigt, die Felder zu bestellen und sich ums Vieh zu kümmern. Es hat schlicht die Zeit gefehlt, um eine Kampfkunst zu entwickeln. Mal ganz davon abgesehen, es fehlte den Bauern auch schlichtweg der nötige Bildungshintergrund. Von daher kann Karate nur eine Entwicklung der Adels- und Beamtenschicht sein.
    3) Die 3 großen K des Karate sind eigentlich nicht Kihon, Kata und Kumite, sondern Kiken (hart), Kitsui (gefährlich) und Kitanai (schmutzig, unfair).
    4) Stimmt, ohne Sparring hat man keine Chance, die Techniken tatsächlich anwenden zu können. Man muß vor allem Streßresistenz üben. Denn Streß läßt einen die einfachsten Dinge vergessen und die dümmsten Fehler machen.
    5) Krav Maga und Systema sind kein Kampfsport, auch keine Kampfkunst, sondern Kampfsysteme.
    6) Die auf Wettkämpfen gezeigten Anwendungen sind zu 99% an den Haaren herbeigezogene Neuerfindungen. Man sieht immer wieder, daß die Kämpfer beim Kumite oder auch bei Katawettkämpfen auf viel zu große Distanzen gegeneinander kämpfen wollen, mit Techniken, die im echten Kampf NULL Wirkung haben (Stichwort Gyaku Tsuki auf 2m Distanz!). Woher kommt das? Aus der Zeit, als die Dai Nippon Butokukai alle Kampfkünste zu systematisieren und zu vereinheitlichen. In vielen anderen Kampfkünsten war die Verwendung des Schwertes der Ausgangspunkt. Das sieht man bis heute bei Kumiteveranstaltungen. Auch wurden (vermutlich in den 20ern bis 30ern) diese ganzen hohen Tritte eingeführt, mutmaßlich durch Gigo Funakoshi, die es im klassischen Karate schlichtweg nicht gibt (Mawashi Geri, Yoko Geri, Ushiro Geri usw.). Wieso man das wissen kann? Ganz einfach. Schonmal traditionelle japanische Kleidung getragen? Und dann versucht, diese ganzen Tritte auszuführen? Das ist nämlich schlichtweg nicht möglich, da die japanische Tracht zu eng gebunden/ geschnürt ist. Daher gibt es im kalssischen Karate nur niedrige Tritte, bis maximal Gürtelhöhe. Und die eigentlichen Anwendungen der Techniken in den Kata sind oft viel unspektakulärer und bestehen zu weiten Teilen aus Hebeln und Würfen. So darf es nicht verwundern, daß Jigoro Kano, bekannt als Begründer des Judo, bei einem Besuch auf Okinawa zu Kenwa Mabuni gesagt haben soll "Für Ihr umfassendes Wissen gehört Ihnen umgehend der 4. Dan im Judo verliehen!", als Sensei Kano einer Vorführung von Sensei Mabuni beiwohnte.
    7) Mit Deinem Fazit stimme ich zu 100% überein. Es obliegt der Verantwortung eines jeden einzelnen Karateka Karate lebendig zu halten. Das gelingt nicht, wenn man nur Kata ohne Sinn und Bedeutung läuft. Denn dann ist Karate nichts anderes als Tanzen.

    • @knutriedel8601
      @knutriedel8601 ปีที่แล้ว +2

      Die Entwicklungen der 1930er bis 1950er Jahre im Shotokan kann man sehr gut in Henning Wittwers "Shotokan"-Bänden nachlesen. Auch Funakoshi Gichins "Kyohan" mit Original-Bildern zeigt einem ziemlich klar, dass der Shotokan-Stil etwas anderes ist als das, was Funakoshi selbst gemacht hat - und die genannten Tritte kommen nur im Text vor.

    • @ralfhtg1056
      @ralfhtg1056 ปีที่แล้ว +3

      @@knutriedel8601 Ich weiß. Kenne die Bücher von Gichin Funakoshi. Habe aber selbst dem Shotokan ca. 2005 bis 2006 den Rücken gekehrt. Bin seitdem in einer okinawanischen Stilrichtung unterwegs.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +6

      Also erstmal Danke für den umfangreichen Kommentar. Ich antworte einfach mit den Nummern, da bleibt am meisten System drin. :D
      1. Das kann ich nachvollziehen, da ich selbst jemand bin, den es leicht antriggert, wenn jemand "Bo-Stab" sagt. :D Bisher habe ich den beiden Wörtern noch nicht das Bewusstsein geschenkt, da hat der Kommentar aber jetzt Bewusstsein geschaffen.
      2. Unterschreibe ich - Karate und vor allem Kobudo wurde von Beamten und Adligen entwickelt. Unter den großen Meistern war kein einziger Bauer dabei. Mal davon abgesehen, dass ein Samurai wohl mehr Wert am Körper hatte, als ein Bauer auf seinem Landgut.
      3. Habe ich noch nicht gehört oder gelesen, gefällt mir aber :D Klingt aber sinnvoll, da Karate in den Grundzügen definitiv alles, nur nicht defensiv war.
      4. Unkommentiert unterschrieben
      5. Passt auf erstens - Bewusstsein wurde geschaffen.
      6. Tatsächlich teile ich deine Meinung zum heutigen Sportkarate - ich bin wohl einer von wenigen Leuten, die es als gute Nachricht sehen, dass Karate bald nicht mehr olympisch ist.
      7. Unkommentiert unterschrieben
      Als ich den Kanal aufgesetzt hatte, hätte ich nicht gedacht so viel Input aus den Kommentaren ziehen zu können. Danke dafür.

    • @ralfhtg1056
      @ralfhtg1056 ปีที่แล้ว

      @@karateben-von-weiss-zu-schwarz gern geschehen!

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว +2

      Nun, über den schlechten Ruf des Karate (ich bin 5. Dan Aikido und Karate und 3. HG Wing Tsun) sind die Okinawesen nicht ganz unschuldig. Sie gaben uns die Kata, aber nicht die originalen Entschlüsselung derselben (Kyusho Jitsu) Bis noch vor 20 Jahren wurde dies Geheimgehalten.
      Viele wissen deshalb auch gar nicht, wieso man überhaupt Kata lernt. Auch in anderen Kampfkünsten, wie Wing Tsun z.B. gibt es Katas. Dort nennt man diese einfach Formen. Drei in der Luft durchgeführte und eine an der Holzpuppe. Alle diese Bewegungen in der Form/Holzpuppe werden dann mit einem Partner geübt. Da gibs keine Geheimniskrämerei wie, leider lange Zeit, im Karate.

  • @arminius1130
    @arminius1130 ปีที่แล้ว +2

    Mach weiter so und gucke mal beim kyokushin vorbei...ist nicht mein Stil...aber ich habe mit denen trainiert und es waren nette und harte Mädels und Jungs lg

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +1

      Vielen Dank für die Empfehlung.
      Tatsächlich ist das auf meiner To-Do Liste. 😃 Eine Stunde von mir weg ist ein Dojo - ich plane mich dort dieses Jahr noch klopfen zu lassen. 😁

    • @arminius1130
      @arminius1130 ปีที่แล้ว

      Haha...ja das ist eine interessante Erfahrung... wobei die bei mir sehr empathisch waren... Smile

  • @knutriedel8601
    @knutriedel8601 ปีที่แล้ว +3

    Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich sehe da allerdings einige logische und historische Unzulänglichkeiten. Viele davon halte ich für typisch für diese Diskussion in der Karate-Szene, daher möchte ich darauf mit kritischer Wertschätzung antworten. Zu meinem Hintergrund: 35+ Jahre Shotokan-Karate und WKF-Kumite plus Erfahrungen in anderen Kampfsportarten und SV.
    Quellen: Andreas Quast, Henning Wittwer, Thomas Feldmann, Motobu Naoki, Iain Abernethy und Tobias Brodala.
    1. Ich würde die Frage „Funktioniert Karate?“ so präzisieren: „Bereitet das heute übliche Karate-Training effektiv auf einen überdurchschnittlich kompetenten Umgang mit typischen körperlichen Übergriffen vor?“ Der entscheidende Punkt ist für mich „heute übliche Karate-Training“ - also keine prinzipielle Diskussion, sondern Fokus auf die tatsächliche Praxis des Trainings.
    Meine Einschätzung: Nein, tut es nicht. Weil es andere Schwerpunkte setzt und teilweise sogar kontraproduktiv wirkt.
    2. Die historische Entstehung halte ich für kein hinreichendes Argument. Weil Segelschiffe von langer Zeit effektiv für den Gütertransport waren, folgt daraus nicht, dass sie es heute noch sind. Der Beweis müsste anhand von heute üblichem Karate-Training zu heute üblichen Angriffen erbracht werden.
    3. Zur Historie: Wie u.a. Andreas Quast ausführt, hat es auf Okinawa bzw. den Ryu-Kyu Inseln nie ein Waffenverbot gegeben. Es handelt sich um einen Mythos, auf den auch in der Karate-Szene gerne zurückgegriffen wurde (Funakoshi, Nagamine, Mabuni Kenei). Es gab auch nur eine nennenswerte Besatzung durch den japanischen Satsuma-Clan. Allerdings verwüsteten hier nicht schwer bewaffnete Samurai wiederkehrend das Land und arme Bauern mussten sich mit improvisierten Waffen und nackten Händen verteidigen, sondern man pflegte politisch ausbalancierte Tribut-Beziehungen nach Japan und China. Der einfachen Bevölkerung wurde viel Arbeit abverlangt, gewaltsame Übergriffe sind aber kaum dokumentiert. Die Satsuma mischten sich auch nicht tief in den Alltag ein, abgesehen von Straßen- und Hafen-Schlägereien war Ryu-Kyu relativ friedlich.
    4. To-Di, der Vorgänger des Karate, war ein eklektisches Training der Oberschicht, die überlieferten Meister waren entweder chinesische Gesandte oder Ryu-Kyuer mit min. Pechin-Rank. Die normale Bevölkerung dürfte davon wenig mitbekommen haben. Das Training dürfte neben weiteren Trainings in Waffenkunde, Philosophie, Diplomatie etc. v.a. das Ziel gehabt haben, den hochstehenden Personen einen Überlebensvorteil in kritischen Situationen zu sichern - allerdings ist nicht davon auszugehen, dass diese allzu viele davon tatsächlich erlebt haben. To-Di wurde wohl eher „auf dem Übungsplatz“ als „auf dem Schlachtfeld“ entwickelt. Wie dieses Training tatsächlich stattfand, ist nicht überliefert - wahrscheinlich gab es Solo-Kata und Sparring-Elemente v.a. in Einzeltrainings oder in sehr kleinen Gruppen. Ich vermute, dass man weniger von einem „System“ ausgehen kann, sondern eher von spezialisierten Einzelpersonen. Motobu Chokis Methode, seine Kampffähigkeiten im Rotlicht-Distrikt von Naha zu „testen“, wurde bereits um 1890 von der „To-Di Community“ als „unstatthaft“ angesehen - er dagegen warf seinen Zeitgenossen vor, nicht „wirklich“ kämpfen zu können. Wie „effektiv“ To-Di tatsächlich war, lässt sich nicht feststellen, überlieferte Heldengeschichten sind Hinweise, aber keine belastbaren Quellen.
    5. In der Entwicklung zum heutigen Karate hat es mehrere Brüche bzw. Veränderungs-Sprünge gegeben: In der Meiji-Restauration (ca. 1870) wurde das Schichten-System aufgelöst und die Oberschicht verlor viele Privilegien. So kam To-Di an eine breitere Öffentlichkeit, u.a. weil Lehrer damit Teile ihres Lebensunterhalts verdienen konnten. Ca. 1900 wurde dann eine "entschärfte" Version von Itosu Anko, Yabu Kentsu, Hanashiro Chomo an die okinawanischen Mittelschulen als paramilitärische Gruppen-Gymnastik gebracht (Kata-Laufen & Yakusoku-Kumite). Diese Trainings-Form brachte v.a. Funakoshi Gichin in den 1920ern auf die japanische Hauptinsel. Seine Nachfolger und er veränderten Technik und Kata-Abläufe massiv und erst nach WW2 entstanden Kihon und Point-Sparring-Kumite. Funakoshi war gegen jede Art von „freiem“ Zweikampf, Jiyu-Kumite wurde jenseits seines Trainings „neu“ erfunden. Was wir heute als Karate trainieren, hat also kaum historische Kontinuität zur „Kampfkunst der alten Meister“ vor 1870 und selbst vor 1920 (wie Funakoshi selbst, Mabuni Kenwa und Yabu Kentsu bereits in den 1930ern sagten).
    6. Die heute verbreitete Form des Karate-Trainings zielt eher auf Bewegungs-Ästhetik und nicht auf Wirkung. Kihon & Kata sollen „gut“ aussehen bzw. exakt ausgeführt werden, beim (WKF-)Kumite werden „echte“ Wirkungstreffer bestraft. „Sauber und gescheit“ sind diese Techniken v.a. für das beobachtende Auge oder das eigene kinästhetische Empfinden - ihre Effektivität wird im normalen Training weder systematisch geprüft noch optimiert.
    7. Kihon und Kata, womit normale Vereine ca. 90% des Trainings verbringen, können nicht Distanzgefühl, Timing, Taktik und Intensität schulen. Fähigkeiten, die für einen „echten“ Übergriff sinnvoll wären, werden also konsequent ausgespart. Als „klassisch“ Trainierter merkt man das schmerzvoll, wenn man zum ersten Mal in ein Kumite- oder Kickbox-Training oder einen SV-Kurs geht.
    8. Typisches Karate-Training vermittelt keine automatisierten Schutzhaltungen, sondern der Kopf ist fast immer ungeschützt und der Hals gestreckt. Karate-Ka können so nur auf ihre „natürlichen“ Reflexe bauen und in Stress-Situationen sind sie nicht „konditioniert“, ihre Arme vor den Körper zu nehmen.
    9. Nahkampf-/Grappling-Techniken sind aus dem Karate in Abgrenzung zum Judo herausdefiniert worden. Ellenbogen, Rundschläge oder Kniestöße gibt es zwar in der Kata, aber nur rudimentär im typischen Kihon-Training, im WKF-Kumite sind sie verboten bzw. geben keine Punkte. Reale Auseinandersetzungen finden aber oft in der Nah-Distanz statt, hier ist man als Karate-Ka aufs Improvisieren angewiesen.
    10. Oi-Zuki bzw. Kizami-Zuki sind DIE Standard-Angriffe im Karate, während in realen Auseinandersetzungen eher runde Faustschläge vorkommen. Als Karate-Ka ist man auf die „falschen“ Angriffe konditioniert - in Defensive wie Offensive.
    11. Reale Übergriffe führen zu massivem Stress und Bewusstseinsverengung. Der Stress im normalen Karate-Training ist damit nicht vergleichbar. Selbst im Kumite-Training bleibt eine Grund-Sicherheit, weil man sich des sportiven Kontexts bewusst bleibt. Im (WKF-)Kumite müssen auch kaum Treffer „eingesteckt“ werden (v.a. am Kopf), daher sind reale Treffer für normal trainierende Karate-Ka oft verstörende Erfahrungen.
    12. Die Katas mögen „effektive Kampfsysteme“ enthalten. Erstens sind die heutigen Katas aber massiv aus ästhetischen (Wettkampf) oder pädagogischen Gründen (simplere Bewegungen) gegenüber ihren historischen Vorläufern verändert worden - ob die heutigen Formen tatsächlich noch deren „Effektivität“ in sich tragen, müsste bewiesen werden. Zweitens ist im normalen Karate-Training kaum Wissen vorhanden, wie Katas realitätsnah interpretiert werden können, vielfach wurde Bunkai entweder komplett ausgespart oder folgte unrealistischen Vorgaben à la Nakayamas „Best Karate“. Und nur vom „Ablaufen“ erschließt sich die „Bedeutung“ auch nach Jahrzehnten nicht.
    13. Die angesprochene „allgemeine Kompetenz“ sehe ich nicht. Kihon, Kata und Kumite vermitteln sehr spezifische Einzelkompetenzen, wobei schon Kihon/Kata und (WKF-)Kumite überhaupt nicht integriert werden. Nach meinem Verständnis werden dagegen gerade im Krav-Maga bestimmte „Standard-Antworten“ eingedrillt, d.h. hier wäre viel eher eine „allgemeine Kompetenz“ zu vermuten, die automatisch in ganz unterschiedlichen Situationen effektiven Schutz bietet.
    14. Dass Karate-Training „Charakter-Entwicklung“ ist, darauf wird immer wieder gerne hingewiesen. Ich sehe aber keinerlei Transfer auf körperliche oder taktische Fähigkeiten in körperlichen Bedrohungssituationen. Wenn Adrenalin einschießt, funktioniert die Vernunft nicht mehr und der Körper fällt auf tief eingedrillte Standard-Bewegungen zurück oder friert ein - da hilft Charakter-Entwicklung vielleicht präventiv, aber nicht unmittelbar.
    15. Dem Fazit „Übe Situationen, in denen du Karate brauchen könntest“ kann ich prinzipiell zustimmen, das würde aber v.a. bedeuten, dass man eben nicht mehr „normales“ Karate trainiert, sondern ein auf typische Übergriffe zugeschnittenes Training. Da die dafür sinnvollen Elemente aber eben nicht im „normalen“ Karate-Training zu finden sind, dürfte dieses Training kaum noch „klassische“ Karate-Elemente enthalten. Womit es konsequenter Weise auch nicht mehr als „Karate-Training“ zu verstehen wäre.
    Sorry für diese extrem umfangreiche Antwort. Ich freue mich über konstruktives Feedback.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +1

      Wow, also zuerst einmal danke für den Kommentar, die Mühe und die Expertise, die da drin steckt. 😲
      Ich habe verzögert reagiert, weil ich noch unschlüssig bin, ob ich mit einem ähnlich umfangreichen Kommentar oder einem Video antworte -ich habe mich für das Video entschieden und bin gerade am konzeptionieren. Wenn du übrigens Lust auf einen Call über das Thema hast, schreib mir über den Kanal einfach eine Mail und wir machen eine Zeit aus -ich glaube das kann für beide ein spannendes Gespräch werden 😃

    • @knutriedel8601
      @knutriedel8601 ปีที่แล้ว

      Danke für das Angebot. Habe Dir eine Email geschrieben.

    • @ralfraths3619
      @ralfraths3619 ปีที่แล้ว +1

      @@karateben-von-weiss-zu-schwarz Mein Kommentar wurde hingegen zweimal gelöscht, obwohl er zu weiten Teilen die gleichen Inhalte abgedeckt hat und auch im Tonfall nicht anders war? Ich bin verwirrt.

    • @quaxifaddl8928
      @quaxifaddl8928 ปีที่แล้ว +3

      Gute Erläuterungen!
      Mit diesen Erkenntnissen lässt sich doch arbeiten. Konsequenterweise muss man sich vom DKV trennen, da bereits allein das komplette Prüfungssystem, z.B. im Shotokan, allen diesen Erkenntnissen zuwiderläuft.
      Das ist halt das stark reduzierte und veränderte JKA .
      Übrigens, wenn man Fotos der alten "Meister" betrachtet, erkennt man das sich Karate niemals waffenlos entwickelte. Ganz im Gegenteil!

    • @knutriedel8601
      @knutriedel8601 ปีที่แล้ว +1

      @@quaxifaddl8928 Vielen Dank.
      Das mit dem Verband ist so eine Sache, mit der sich einige meiner Bekannten (Trainer) recht intensiv beschäftigen. Innerhalb des DKV hat sich ja z.B. die Stilrichtung Koshinkan etabliert und ich sehe darin v.a. den Versuch, das ebenso starre wie inhaltlich dünne Shotokan-Programm zu erweitern. Internation ist die WCA eine Organisation, in der sich viele stark unterstützt fühlen und die den Vereinsleiter:innen viel Freiheit lässt, ihr ganz eigenes Programm zu entwickeln. In der Tat braucht man keinen Verband, um sein eigenes Ding zu machen - für viele Trainer:innen ist ein Argument aber, dass sie ihren Schützlingen den Weg offen halten wollen. Ich bin sehr froh, dass ich nicht in der Position bin, solche eine Entscheidung fällen zu müssen - es ist auf jeden Fall eine Menge Aufwand, seinen ganz eigenen Zugang als System auszuarbeiten.
      Zu den Waffen: Ich glaube, man darf nicht außer Acht lassen, dass Funakoshi etc. auch immer darauf bedacht waren, ein möglichst schillerndes Bild von sich und ihrer Kampfkunst abzugeben. Funakoshi hat unheimlich viele normative Aussagen gemacht, aber welchen Anteil Würfe, Hebel, Waffen etc. in seinem tatsächlichen Training ausmachten, lässt sich schwer abschätzen - anscheinend war es v.a. Kata-laufen und Makiwara-schlagen. Tatsache ist, dass im Shotokan und Wado-Ryu keinerlei Bo-, Sai- etc. Katas überliefert wurden. Meine skeptische Einschätzung ist, dass da auch viel "Folklore" in der Außendarstellung dabei war und die Kompetenz gar nicht so tief gewesen sei muss. Hinzu kommt: Da die Forschung inzwischen sagt, dass die Ryu-Kyu Oberschicht durchaus Waffen besaß und entsprechend auch Schwert-Training macht, stellt sich die Frage, wer von den "alten Meistern" eigentlich ernsthaft Kobudo trainiert hat und wozu.
      Bei Waffen-Techniken (Kobudo) gibt es ja zwei Ansätze: 1. Sie verdeutlichen bestimmte Bewegungsprinzipien, weil Hebelwirkungen multipliziert werden etc. Ich muss sagen, ich verstehe das als pädagogisches Mittel - aber das übliche Training ist ohnehin schon überhäuft mit soviel Vielfalt (und Nebensächlichkeiten), dass ich da lieber direkter und v.a. mit Partner arbeite. 2. Es soll auch eine Kompetenz für ihren realen Einsatz vermittelt werden. Nun ja, da würde ich eher mit Kurzstock oder Messer trainieren und nicht mit diesen altertümlichen Werkzeugen, zu denen es auch kaum Alltags-Pendants gibt. Das wiederum findet man aber eher außerhalb des Karate, z.B. im Escrima, und dann würde ich auch konsequent eher dorthin gehen.

  • @4ndyF
    @4ndyF ปีที่แล้ว +1

    Tolles Fazit! Die Frage ist nie, ob eine Kampfkunst funktioniert. Es kommt immer darauf an, was du daraus machst, welche Stärken und Fähigkeiten du hast, wie du trainierst, was du überhaupt durch das Erlernen von Karate erhoffst, erwartest. Ist Karate dein Hobby? Lebst du Karate? Oder ist es für dich Wellness und lifestyle? Egal, was ich heute sehe, ich sehe überall Karate, auch wenn viele nicht wissen, dass sie es anwenden. Lebe dich selbst, hinterfrage deine Techniken und körperlichen Eigenschaften. Sei achtsam und erkenne die Gefahr. Dann reagiere richtig. Ohne Achtsamkeit ist das alles nichts wert. Ich kann auch den ganzen Hype und die Diskussionen ehrlich gesagt nicht mehr hören. Viele Boxer, MMA´ler usw. trainieren hart für den Wettkampf. Jemand, der nicht immer diesen Wettkampfgedanken hat, trainiert doch gar nicht darauf hin und hätte folge dessen im "Ring" wahrscheinlich keine Chance! Mal davon abgesehen, hab ich schon einige einfache Mae Geri Jodan´s gesehen, die zum buchstäblichen Knockout geführt haben. Nächste Überlegung - ist Wettkampf überhaupt Kampf? Alleine darüber könnte man mehrere Videos machen. Vergesst alle Konkurrenzgedanken und lernt von einander. Das ist die Hauptsache. Jesse Enkamp hat es gesagt: "Sometimes I lose, always I learn"... In allem, was wir tun, geht es letztendlich um uns und das Bestreben, uns selbst zu verbessern... Amen! VG!

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +1

      Ich habe nichts hinzuzufügen - Danke für diesen Kommentar! Entwicklung beginnt außerhalb des Vergleichs. 😃

  • @thomasceppok4042
    @thomasceppok4042 ปีที่แล้ว +2

    Bestes Video in diesem Kontext.

  • @MeisterKiel
    @MeisterKiel ปีที่แล้ว +3

    Ganz Einfach gesagt. Beim Karate geht es um Körperbeherrschung .
    Während es beim Kickboxen MMA uä nur um den Kampf geht.
    Jeder soll das machen was er möchte.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว

      So unterschrieben

    • @ralfraths3619
      @ralfraths3619 ปีที่แล้ว +1

      Beim Karate geht es nicht NUR um Körperbeherrschung und/oder Charakterschulung - diese Idee ist erst mit der Transformation vom okinawanischen Todi (oder Te oder Te-jutsu) zum japanisierten Karate-do in den 1920er und und 1930er Jahren hinzugetreten. Um 1900/1905 wurde Te erst für Schulen nutzbar gemacht und dazu in weiten Teilen entschärft, weil die Schüler kein antisoziales Verhalten lernen sollten. Und mit dem Export nach Japan durch Funakoshi und Co. wurde dann erstens die japanische Idee des Do addiert und zweitens die Trainingsmethodik an Großgruppen angepasst - daher kommt überhaupt nur das Kihon-ido in Linie auf Kommando und dergleichen; im Todi gab es das überhaupt nicht. Diese beiden Schritte (und weitere Entwicklungen vor allem in den 1950er Jahren) und die Tatsache, dass alles Zurückgelassene schlicht vergessen wurde, haben Karate lange unanwendbar sein lassen, weil es vom Technikkanon, Methodik und Ziel auch wirklich gar nicht mehr zum Kämpfen gedacht war. Das war aber kein Fehler des Systems, sondern der Alltagspraxis.
      Diese Zeiten sind aber vorbei; man muss das heute nicht mehr so machen. Seit 30 Jahren gibt es exzellente Forschung dazu, wie Karate vor dieser Transormation aussah und es gibt eine starke Strömung im Karate, diese Kunst wieder anwendbar zu machen, indem eine Synthese von modernem 3K-Karate und anwendungsorientierten Methoden gesucht wird. Diese Strömung nennt sich im Englischen "Applied Karate" oder "Practical Karate" - und wir machen da beides: Kata und Kihon für schöne Form und Meditation in der Bewgung UND den Übertrag von Kata und Kihon erst an Pratzen und Kickshields und später in richtiges Sparring. Und das Bunkai ist wieder realitätsnah und "dreckig" wie im 19. Jahrhundert. Ein guter einführender Aufsatz dazu, warum das wichtig ist und wie das aussieht, findet sich hier: appliedshotokan.com/kihon-is-a-tool-not-a-goal/
      Wir haben gestern bspw. den Mae-geri/Empi/Uraken-Teil aus der Gekisai extrahiert. Erst IN der Kata, dann als Kihon, dann als Kihon am Kickshield und am Ende weiterentwickelt als wirklich kämpferisch nutzbare Kombi mit Einschlag. Da ging es Anfangs um Körperbeherrschung und am Ende stand eine Kombi, die du so direkt im Sparring (mit Helmen) oder in der SV anwenden kannst.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว

      Also erstmal Danke für den Kommentar - ich habe echt gespannt mitgelesen :D
      Ja, die Modernisierung von Karate hat einiges an Praxisferne hineingebracht - aber dein Kommentar zeigt, dass Ihr Verantwortung dafür übernehmt, dass euer Karate auch anwendbar bleibt. Dann machen die drei K auch Sinn - wenn sie schlüssig verknüpft werden. Die Überschrift des Artikels, den du gepostet hast, sollte eigentlich jeder einmal gelesen haben: Kihon ist ein Werkzeug, kein Ziel.

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว

      Wer hat Kickboxen erfunden? Karatemeister, Damals hiess es aber noch Full Contact Karate.

  • @NWOFanWG
    @NWOFanWG ปีที่แล้ว +3

    Ich denke Karate funktioniert gut im Wettkampf und im Sv Kampf.Gut erklärt von dir.

  • @gamna4702
    @gamna4702 ปีที่แล้ว +1

    Great vidio. Thanks for sharing.

  • @ralfraths3619
    @ralfraths3619 ปีที่แล้ว +2

    Da ich als Kanaladmin weiß, dass Unter-Antworten oft nicht mit einer Nachricht angezeigt werden, schreibe ich nochmal hier: Mein Kommentar wurde zweimal gelöscht, obwohl er zu weiten Teilen die gleichen Inhalte wie Knuts exzellenter Post abgedeckt hat und auch im Tonfall nicht anders war? Ich bin verwirrt.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว

      Das verwundert mich sehr, weil ich nichts gelöscht habe 😲 Auf den Kommentar antworte ich nachher in Ruhe. 😃

    • @ralfraths3619
      @ralfraths3619 ปีที่แล้ว

      @@karateben-von-weiss-zu-schwarz Ach, das macht nichts. Da ich den Text eh auch an einen Freund geschickt hatte, liegt er noch im Discord und ich kann ihn nochmal posten.

    • @knutriedel8601
      @knutriedel8601 ปีที่แล้ว

      Danke. 🙂

  • @martialartsensei9577
    @martialartsensei9577 ปีที่แล้ว +2

    So ist es, auf alles vorbereitet sein, auch wenn man physisch eigentlich unterlegen ist.

  • @Ika_BB
    @Ika_BB ปีที่แล้ว +2

    Für mich ist Karate die schönste Kampfsportart überhaupt. Allerdings fehlen mir ein wenig die Bodenkampftechniken wie im Jiu Jitsu. Beides zusammen wäre optimal.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว

      Das stimmt-ich kenne aber einige, die, wenn sie sicher in Karate sind, in einem Grapling Circle trainieren -so schließen sie die Lücke, die die Modernisierung von Karate gerissen hat, selbst. 😃

    • @ralfhtg1056
      @ralfhtg1056 ปีที่แล้ว

      Die große Kunst besteht darin, den Gegner zu Boden zu bringen, ohne selbst dabei zu Boden zu gehen. Denn in den alten Zeiten galt: wer zu Boden geht, stirbt. Aber Du hast vollkommen recht, wenn Du sagst, daß es dumm wäre, den Bodenkampf zu vernachlässigen. Man muß sich damit beschäftigen, denn nur so kann man sich auch dagegen zur Wehr setzen. Andernfalls ist man leichte Beute für Ringer und Co. Am wichtigsten ist für mein Verständnis, daß man lernt, was für Takedowns es alles gibt und wie man diese abwehrt. Und wenn man doch mal zu Boden gebracht wird, so ist es unabdingbar, zu wissen, wie man sich befreit und wieder auf die Beine kommt.

  • @thomaswohrle1618
    @thomaswohrle1618 ปีที่แล้ว +3

    Das Karate verkauft sich nach meinen Erfahrungen unter Wert. In allen Dojos die ich kenne, wird 08/15 Sportkarate trainiert. Nirgendwo wird ernsthaft, durch alle Distanzen und mit allen Mitteln gekämpft. Im Gegensatz zu früher wird heute ohne nennenswerten Körperkontakt gearbeitet. Schmerzen, Blutergüsse, ect. werden nach Möglichkeit vermieden. Schlagkraft wird kaum, Schlaghärte gar nicht trainiert. Eine strategische, taktische und vor allem mentale Vorbereitung auf den Ernstfall gibt es nicht. Techniken die mehr dem Judo zugeordnet werden, wie Würfe oder Würgetechniken, gibt es kaum oder gar nicht. Auf SV-Lehrgängen werden, wie du ausgeführt hast, einzelne Situationen gelehrt. Das war es dann auch schon. Nirgendwo konnte ich ein Konzept entdecken, welches einen Schüler umfassend auf den Ernstkampf vorbereitet und ihm eine Chance gibt. Was Kata betrifft, das Bunkai ist in aller Regel völlig weltfremd. Kihon und Kata sind statische Elemente, ein (realer) Kampf ist dynamisch. Das Karate, das ich kennengelernt habe funktioniert nicht, weil das Training in aller Regel nicht wirklich vorbereitet. Es ist eine Schande. Wenn man wollte, könnte man das deutlich besser und funktionaler machen. Nirgendwo und schon gar nicht im DKV sehe ich den Willen dazu. Das erklärte Ziel des DKV ist, die soziale Nr 1 unter den Sportverbände zu werden, es ist nicht das Ziel der kampfstärkste Verband zu werden.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +1

      Ich stimme dir in allen Belangen zu, außer dabei, dass es nirgendwo praxisnah trainiert wird. 😃
      Gestern erst durfte ich Abhärtungsübungen und Vorbereitung auf reale, dynamische Situationen üben - es gibt nur wenige Schulen und in denen gibt es nochmal weniger Trainer, die nah an der Praxis sind, aber es gibt sie. Und davon will ich so viel es geht aufsaugen. 😁🤜🤛

    • @knutriedel8601
      @knutriedel8601 ปีที่แล้ว +2

      Inhaltlich stimme ich voll zu.
      Die fast akademische Frage ist aber, wie man "Karate" eigentlich definiert. In allen üblichen Büchern seit den 1940ern liegt der Schwerpunkt klar auf Distanzkampf und das "reduzierte" Training ist klar das, was weltweit am häufigsten unter diesem Label betrieben wird. Bei Karate-Historikern wird üblicher Weise der Terminus To-Di für die "ganzheitlichere" Vor-Form benutzt, der Name "Karate" (i.S.v. "leerer" Hand) setzte sich in den 1920ern v.a. im Umfeld von Funakoshi durch - und da war es schon recht fokussiert. Man bräuchte also eine Art "Neo-Karate" ...
      Bei allen Bemühungen, Karate wieder näher an praxisnahe SV zu bringen ("Practical Karate", Iain Abernethy) sehe ich aber auch ein großes Beharren der vielen Karate-Ka - denn die meisten sind bei diesem "Sport" genau deswegen geblieben, weil er so ist wie er ist. Auch die allermeisten Trainer:innen reproduzieren das, was sie selbst über Jahre oder Jahrzehnte gelernt und gemacht haben - hier zu erweitern, neu zu definieren und v.a. selbst neu zu lernen ist ein Prozeß, der lange dauern kann und einen erstmal ziemlich "blank" dastehen lässt.
      Im DKV hat sich der neue Stil Koshinkan gegründet und ich verstehe deren Programm so, dass sie mehr in diese Richtung wollen. Aber am Ende basiert "das Karate" einfach überwiegend auf dem, was in den 1950ern in Japan definiert wurde und das wird auch noch lange so bleiben.
      Wer heute anderes will, ist meiner Ansicht nach gut beraten, über den Tellerrand zu blicken und sich die entsprechenden Kenntnisse bei anderen Experten anzueignen. Es gibt zwar immer wieder tolle Einzelansätze - aber zu hoffen, dass "das Karate" sich flächendeckend ändert, kann noch sehr lange dauern.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว

      Auch wenn die Quelle jetzt maximal unpassend klingt, aber Osho sagte in seinem Buch "Freiheit", dass jede Veränderung nur beim einzelnen beginnt - wenn man versucht ein System zu ändern, wird man scheitern. Wenn man aber durch Änderungen bei sich Resultate erzielt, werden andere dem eigenen Beispiel folgen und so das alte System überflüssig machen - so sehe ich das auch bei Karate. Denn sobald man selbst mit Trainern arbeiten kann, die einen Weg gehen, der dem entspricht, was man von dieser Kunst möchte, sind alle anderen, vielleicht auch beschnittenen Ansätze in der eigenen Welt irrelevant. Als Trainer ist die Verantwortung noch ein wenig größer, denn dann ist man selbst in der Verantwortung, Karate so zu lehren, wie man es mit sich am besten verantworten kann.
      Und ja, über allem schwebt das Problem, dass Karate nicht nur in den Stilen, sondern auch in seinen Epochen viele Dinge meinen kann - selbst zwei Shotokan Dojos können so unterschiedlich sein, dass sich jemand fragen könnte, ob die eigentlich die gleiche Kampfkunst / den gleichen Sport lehren :D

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว +1

      Die Schlagkraft wird nicht trainiert? Tja, mein erster Grossmeister, vor 50 Jahren, war Shigeru Kimura, 8. Dan. Er war Schüler von Meister Tani, der Schüler von Kenwa Mabuni war. Kenwa Mabuni hat Shurite, Nahate (Gojuryu) und Tomarite und auch Elemente von Aikido zusammengefasst und das Shitoryu Karate entwickelt. Shigeru Kimura war aber auch Doktor der Physik. Er stellte fest, das die Schlagkraft allgemein im Karate ungenügend ist. Kyusho Jitsu kannte er offensichtlich nicht, da dies damals noch geheim gehalten worden ist. Auch haben im Westen praktisch alle Karatekas Millionen von Luftlöchern geschlagen. Training auf Schlagkissen oder Sandsäcke waren unüblich. Kimura hat nun, sein Wissen der Physik genutzt, um die Karatetechnik, im Hinblick auf Schlagkraft (Biomechanik) zu verändern und optimieren. Er hat die Bewegungen physikalischen Gesetzmässigkeiten unterstellt. Auch war Training aufs Schlagkissen ein fester Bestandteil jeden Trainings. Sein Shitoryu nannte Kimura "Kimura Shukokai". Sein ganzes Leben hat er daran gearbeitet, die Schlagkraft noch weiter zu erhöhern. Er selber schlug an Seminaren regelmässig aufs Schlagkissen. Diejenigen die das Schlagkissen halten "mussten" hatten nach wenigen Schlägen Faustabdrücke auf der Brust, - durch das Schlagkissen. Einmal hat er mit einem Mae Geri, dem Kissenhalter, eine Rippe gebrochen. Einem Schüler von mir, mit einem Mawashi Geri, einen Rückenwirbel verschoben. Sein Schüler, mein Lehrer hat an einem Full Contact (heute Kick Box) Wettkampf, einen ehemaligen Boxer, mit einem Gyaku Tsuki am Kopf getroffen. Als dieser nach 17 Minuten immer noch Bewusstlos war, wurde er in den Spital überführt. Mein Lehrer hat danach mit Full Contact aufgehöhrt. Man kann also schon sagen, das sich das Karate weiterentwickelt und auch ursprünglich geheimgehaltene Inhalte, (Kyusho Jitsu) Einzug gehalten haben.
      Was man aber z.B. immer noch beobachtet, das gewisse Physikalische und Anatomische Gesetzmässigkeiten vernachlässigt werden.
      Bei vielen Karatekas zeigt der Ellenbogen, wenn der Arm beim Tsuki gestreckt ist, zur Seite.
      Machen Sie den Test: Stehen Sie im Heiko Dachi und machen einen Tsuki mit Ellenbogen zur Seite. Ein Partner soll dann, gegen ihre Faust und damit in ihr Zentrum drücken. Danach machen Sie dasselbe aber mit dem Ellenbogen nach unten. Sie werden über den Unterschied überrascht sein.
      Dann machen Sie den Test, indem Sie auf diese zwei Arten auf ein Schlagkissen, das Ihr Partner auf die Brust hält, schlagen. Das Resultat wird für sich sprechen. Gruss.

    • @knutriedel8601
      @knutriedel8601 ปีที่แล้ว

      @@budoschulesamurai Das ist das Umfeld, in dem Peter Consterdine seine "Double Hip" Technik entwickelt hat, oder? Beeindruckend und legendär. 👍

  • @samimakiwara8584
    @samimakiwara8584 ปีที่แล้ว +1

    Hi please the translation for all languages

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +1

      Thank you for always asking - I haven't forgotten you. Today I incorporated the subtitles for the first 6 videos. It'll take a while overall as it's a lot of work, but soon all the videos will have the subtitles. =)

  • @MrPettybehlinda
    @MrPettybehlinda ปีที่แล้ว +1

    Es kommt auf den Mann/Frau an. Schaut man sich ein Vergleich von krav maga an, wird klar wer besser sein soll. Ein guter Karatega zerlegt jeden Gegner in explosiver Art.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว

      Ich glaube jeder, der weiß, was er da macht ist ein ernstzunehmender Kämpfer - die unterschiedlichen Sportarten sind da auch nur Ausdruck verschiedener Wege zum gleichen Ziel. :D

  • @coachsunny1954
    @coachsunny1954 10 หลายเดือนก่อน +1

    Kata braucht Kumite und Kumite Kata? Nein. Kumite funktioniert auch ohne Kata, aber nicht umgekehrt. Kata und Bunkai sind zwar gute möglichkeiten, Techniken zu trainieren, aber eben nicht die einzigen. Aber ohne das Kämpfen an sich, kann kein Verständnis für die Techniken entwickelt werden. Im prinzip ist es egal, was du trainierst, solange du regelmäßig Sparring machst (am besten stiloffen) und ein Teil deines Team in stiloffenen Wettkämpfen wie Allkampf oder MMA oder ähnlichem antritt, um zu verifizieren, dass das gelernte funktioniert.
    Als nächstes die Unterscheidung Kampfkunst, Kampfsport, SV. Diese Worte werden von Scharlatanen gern benutzt, um ein schlechtes Training zu rechtfertigen. Im eigentlichen sind das keine getrennten Bereiche, da sie ohne einander nicht auskommen bzw der Sinn verfehlt wird.
    Kampfkunst bietet die Basis. Alles was wir kennen, egal ob Karate, Judo, Boxen, Ringen, Krav Maga, ... sind erstmal alles Kampfkünste. Diese geben eine technische Basis, Übungsmethoden und meist kulturelle Werte mit. Kampfsport ist per definition nur ein Regelwerk zu Vergleichbarkeit innerhalb einer oder mehrerer Kampfkünste. Diese Vergleichbarkeit und Sicherheit sorgt dafür, dass Techniken unter Druck, möglichst realitätsnah geübt und getestet werden können. Selbstverteidigung ist heute meist nur eine Floskel für: "Ich hab keine Lust richtig zu trainieren, will mit meinem Scheiß aber Geld verdienen und belüge einfach Menschen". Aber im eigentlichen setzt es auf dem Sport auf und erweitert die möglichen Szenarien. Es beinhaltet verschiedene Umgebungen, mehrere Angreifer, etc. Es kann aber ohne den Sport nicht existieren, da dieser die Basis liefet, Techniken umsetzen zu können und somit das Minimum ist, was beherrscht werden muss. SV Trainer ohne richtige Wettkampferfahrung sollten sich in Grund und Boden schämen. (Security zu sein, liefert nicht die nötige Erfahrung, auch wenn es gut ist, diese Erfahrung zu haben)

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  10 หลายเดือนก่อน +1

      Danke für diesen maximal klaren Kommentar - nach der erneuten Durchsicht, merke ich eh, dass das Video nochmals Schliff braucht, denn ich stimme dir in den meisten Punkten zu.

  • @ralfraths3619
    @ralfraths3619 ปีที่แล้ว +2

    Ich finde das Prinzip des Kanals ja super, DEINEN Weg zu begleiten, anstatt nachher in der Rückschau Videos zu machen. Aber vielleicht wäre es besser, das auf deine personlichen Erfahrungen auf dem Weg zu konzentrieren, gerade WEIL du am Anfang des Weges steht. Denn von dort aus, vom Anfang, breite Erklärungen für alles mögliche zu liefern, ist ... gewagt.
    Diese ganze Erzählung beispielsweise von Waffenverboten durch Besatzer, improvisierten landwirtschaftlichen Geräten und vor Besetzern geheim gehaltenen Kampfkünsten ist ebenfalls schon seit längerem von der historischen Forschung widerlegt. Die Verbote der Satsuma bezogen sich primär auf Schwertimporte, nicht auf Schwertbesitz. Die Yukatchu (okin. Adel/Oberschicht), die für die Satsuma weiter die Verwaltung erledigten, durften nicht nur weiter Schwerter tragen, sie bekamen sogar welche von den Japanern geschenkt und lernten ihre Schwertkampf-Schulen - was übrigens Einfluss auf das Todi hatte.
    Überhaupt war Te eine Sache für die Oberschicht der Yukatchu, die das für ihren DIENST brauchten: Zum Schutz des Königs, zum Schutz von Botschaften und zum Schutz von Gesandtschaften. Die Heimin (normales Volk) haben keine Kampfkunst betrieben und schon gar nicht haben sie wirtschaftliches Gerät improvisiert zu Waffen entwickelt. Dazu gab es auch gar keinen Grund, weil die Satsuma-Besatzung keine moderne Gewaltherrschaft war, sondern wie im frühmodernen Europa eine für die Bauern und Handwerker praktisch unbemerkte Verschiebung von Macht auf einer Ebene, mit der sie nichts zu tun hatten.
    Und die "Geheimhaltung'. des Te war auch nur sehr indirekt eine °vor den Besetzern", sondern das hatte damit zu tun, dass es eine Kunst war, die der Oberklasse vorbehalten war und bleiben sollte - so wie das No-Theater in Japan auch nur für Samurai erlaubt war. Die Kata war dabei auch keine Tarnung als Tanz oder Gymnastik, sie war ein Informationsmodul für den Kampf, das die Satsuma als solches glasklar erkannt haben, weil diese Form im gesamten Dreieck China/Japan/Okinawa seit Jahrhunderten bekannt war. Der gesamte Raum war ein dynamischer Kultur-Austauschraum und die Gewalt-Profis kannten alle nicht nur die Form "Kata" als Spickzettel, sondern haben auch verschiedene Ausgaben des (oder besser der) Bubishi besessen, getauscht und kopiert.
    Das Kihon zum Okinawanischen Karate gehörte, ist auch nicht richtig (siehe unten beim Kommentar von Gerhard) und die Kata wurden in Okinawa auch völlig anders gelaufen, als wir das heute tun, nämlich viel anwendungsorientierter.
    Nochmal, ich finde die Idee des Kanals super, ich wünschte, ich hätte das damals gemacht! Aber die ganzen Hintergründe und Zusammenhänge sind genau das, was man mit der Zeit erwirbt AUF DEM WEG. Jetzt erlebst du das Wachsen des Karate in und an dir und dein Wachsen im Karate - und das ist megaspannend und nur du kannst dazu coole Videos machen. Bei den ganzen großen Sachen wie Stilrichtungen, Anwendungen etc läufst du immer Gefahr, Überholtes wiederzugeben, von dem die Karate-Welt leider voll ist.

    • @knutriedel8601
      @knutriedel8601 ปีที่แล้ว +1

      Es ist toll, dass wir in einer Zeit leben, wo Erkenntnisse auf wissenschaftlicher Grundlage die Oral History zum Karate ablösen.

    • @ralfraths3619
      @ralfraths3619 ปีที่แล้ว +1

      @@knutriedel8601 Das ist wahr. Und was ich besonders toll finde ist, dass die Leute, die das erforschen, ihre Erkenntnisse nicht eifersüchtig hüten, sondern raushauen und gegenseitig überprüfen und diskutieren. Gerade Feldmanns Buch ist wirklich der neue Goldstandard für das historiographische Handwerk in unserer Sparte.

    • @karateben-von-weiss-zu-schwarz
      @karateben-von-weiss-zu-schwarz  ปีที่แล้ว +1

      Da der Kommentar unmfangreich ist, eine aufgeteilte Antwort. Vorab Danke fürs kritisieren und korrigieren - ich kann an so etwas nur wachsen.
      Teil 1:
      Okay. Also zu den Informationen: Beispielsweise habe ich zum Waffenverbot auf Okinawa drei verschiedene Quellen gefunden - eine mit einem Verbot, eine nur mit einem Importverbot und eine mit einem nächtlichen Verbot - demnach werden also wohl bei jedem der drei Szenarien, über welches ich spreche, alle die die anderen 2/3 der Quellen gelesen haben, sagen: "Das ist aber nicht richtig!" Witzigerweise ist Habersetzers Version des Bubishi und seine Kommentare dazu eine der Quellen, die ich gelesen habe, in denen auf ein Waffenverbot verwiesen wird. :D
      Da Karate aus zahlreichen Kampfküsten entstanden ist und lange Zeit auch in jeder Ortschaft anders unterrichtet wurde, kann auch hier bei jeder Äußerung auf eine andere Ortschaft oder eine andere Flussrichtung oder eine andere Quelle verwiesen werden.
      Das hier ist aber nicht der History Channel und ich bin kein Archäloge - ich bin einfach nur jemand, der es erfüllend findet, Karate und die damit verwandten Künste zu lernen und zu verbessern und die Dinge, die ich auf dem Weg lerne zu teilen - maximal akkurate Detailschärfe kann und will ich da nicht liefern - und wenn ich in zwei Büchern übereinstimmend etwas lese, habe ich bisher ohne schlechtes Gewissen auch darüber gesprochen.
      Teil 2:
      Die Anregung, mehr von Training und dem Weg zu zeigen ist wertvoll - ich werden einige Videos dazu, die mehr "aus dem Leben gegriffen" sind, produzieren und schauen, was von den Zuschauern eher gewünscht wird. Entweder es kommt gut an - dann war das super. Oder es kommt nicht an - dann war es super, das herauszufinden :D

  • @abcddcba8882
    @abcddcba8882 ปีที่แล้ว +1

    🥋👍

  • @666magyar
    @666magyar ปีที่แล้ว +1

    Ach ja, dieses "Funktioniert nicht-blabla" kennt wohl mittlerweile jeder der sich mit dem Thema Kampfsport/Kunst und SV beschäftigt . Sehr ermüdend. Für mich allerdings unlogisch warum Karate nicht funktionieren sollte. Jede Kampfkunst/Sport/SV bringt mehr als untrainiert/geschult zu sein, wenn man in eine SV Situation gerät.

    • @coachsunny1954
      @coachsunny1954 10 หลายเดือนก่อน

      Nein, das stimmt nicht. Wer in einem McDojo trainiert und das sind im Karate, Aikido, SV, usw. über 90% der Dojos, wird meistens sogar schlechter als untrainierte. Du verlässt dich dann auf etwas, was so nicht funktioniert. Wer kein ordentliches, stiloffenes Sparring macht, ist sofort überfordert, wenn der erste Schlag fällt, weil ihm dann zum ersten Mal klar wird, das alles was er gelernt hat, so nicht funktioniert.

    • @666magyar
      @666magyar 10 หลายเดือนก่อน

      @@coachsunny1954 Von Training in nem „mc dojo“ war nie die Rede. Dazu würde mich mal interessieren wie fundiert und nachweisbar diese genannten 90% sind. „Ich hab da Erfahrung und viel gesehen“ ist nunmal keine zuverlässige Quelle. Eine Kampfkunst schult mitunter auch, Gefahrensituationen zu erkennen und diesen aus dem Weg zu gehen.

    • @coachsunny1954
      @coachsunny1954 10 หลายเดือนก่อน

      @@666magyar das ist empirisch. Kein Sparring -> McDojo. Jetzt gehst du in haufenweise Karateschulen und schaust dir das Training an (hab ich gemacht). Dann rechnest du das hoch. 90% aller Karateschulen, die ich kennengelernt habe, machen praktisch nur Kata, was bedeutet, dass diese vom eigentlichen Kämpfen keine Ahnung haben. Ausgenommen Stile wie Kyokushin und Kudo, aber die sind ja leider selten.

    • @666magyar
      @666magyar 10 หลายเดือนก่อน

      @@coachsunny1954 Nun, ich habe eigentlich noch kein Dojo gesehen, wo kein Sparring gemacht wurde. Also steht da schon mal Erfahrung gegen Erfahrung. Eine zuverlässige Quelle für eine abschließende Beurteilung stellt das aber nunmal nicht dar. Darüber zu diskutieren bringt genauso wenig. Natürlich muss man immer eine vernünftige Schule/ Trainer finden. Und die gibt es. Das ausgeübte System, spielt nicht immer die größte Rolle.

  • @budoschulesamurai
    @budoschulesamurai ปีที่แล้ว +1

    Die beste Verteidigung gegen MMA ist Combat Schiessen. Mit einer 357 Magnum, mit Hohlspitz Munition hat auch ein MMA Kämpfer keine Chance. Diese Argumentation entspricht genau demselben Muster, wie jene die sagen Karate, Aikido oder Wing Tsun funktioniere nicht.

  • @Armin-gibt-nicht-auf
    @Armin-gibt-nicht-auf ปีที่แล้ว +2

    Alles funktioniert, die Frage ist nur was will ich damit erreichen.? Will ich in den Krieg ziehen gibs sicher besseres. Will ich fit bleiben mit Gleichgesinnten ausserhalb Beruf und Familie Sport treiben alles bestens. Will ich mich für Freefight (leider fälschlicherweise MMA genannt) vorbereiten, na ja da hab ich meine Bedenken. Auch für SV gibt es bessere Stile/Systeme. Sport treiben, fit bleiben mit Freunden Spaß haben Techniken lernen die "auch für die SV geignet sein könnten" was will Mann/Frau/Kind mehr. Es funktioniert.

    • @budoschulesamurai
      @budoschulesamurai ปีที่แล้ว

      Will ich in den Krieg ziehen? Genau darum gehts. Ursprüngliches Okinawa Karate - Shurite, Nahate (Goju Ryu) Tomarite wurden entwickelt um gegen die Besatzer, die Japaner, in den Krieg zu ziehen. Später wurden sie versportlicht und so "friedlich" anwendbar.
      Es gibt aber in Okinawa sowie im Westen immer noch Schulen die Karate als Kriegskunst üben. Schauen Sie in TH-cam: Kyusho Jitsu, Zsolt Szenasi, Evan Pantazi, Jean Paul Bindel (leider Verstorben) , Paul Bowman, Seyu Oyata, der das Geheimnis des Kyusho Jitsu im Westen gelüftet hat. Einer seiner Schüler war Georges Dillman. , Tetsuhiro Hokama und andere Okinawesischen Meister.