Zum Luftwiderstand wäre noch anzumerken, dass die ICEs wegen ihrer hervorragenden Aerodynamik, vor allem jedoch wegen ihrer über die gesammte Länge gut geschlossene Aussenhülle sehr viel energiesparender fahren als dies mehrere Einzelfahrzeuge auf der Autobahn je könnten, um die gleiche Anzahl von Personen zu befördern. Weil ab ca. 80 km/h zunehmend Verwirbelung der Luft zum Luftwiderstand beiträgt - sie steigt etwas zum Quadrat der Geschwindigkeit an - muss man davon ausgehen, dass der Luftwiderstand ab ca. 120 km/h einen überragenden Beitrag zum Energieaufwand je km leistet.
Ein Aspekt wurde nicht mit betrachtet: Die elektrisch betriebenen Züge speisen in der Regel die Bremsenergie per Nutzbremsung in das Bahnnetz zurück, wodurch ein erheblicher Teil (ich kenne Werte zwischen 15 und 20%) der benötigten Energie zurückgewonnen werden können. Die noch üblichen Verbrenner- betriebenen PKW können das nicht. Flugzeuge nutzen die gespeicherte Energie auf Reiseflughöhe auch, um schon weit vor der Landung sowohl die Höhe als auch die Geschwindigkeit in zusätzliche Flugstrecke umzusetzen. Da gehen die Triebwerke schon mal 100 km vor dem Ziel in den Leerlauf. Heutige Flugzeuge sind übrigens überraschend sparsam, ein A220 kommt mit mit weniger wie 2,5 l/100 km je Sitzplatz aus. Ein gut besetzter ICE liegt aber noch mal deutlich darunter. Der Supergau sind SUV mit 180 auf der Autobahn mit einer Person drin und Dachbox drauf......
In Deutschland gibt es allerdings immerhin mit der SFS Köln-Rhein-Main eine HGV-Strecke, die den internationalen Standards entsprechend ausschließlich für den Personenverkehr entwickelt wurde und überwiegend von ICE 3 mit 290+ befahren wird. Mittlerweile hat man sich bekanntlichermaßen dem Schweizer Modell zugewandt, aber grundsätzlich sähe so ein echter Schnellverkehr aus, der tatsächlich rein der Fahrzeitverkürzung zwischen Ballungsräumen dient. Auf der VDE 8, so schön sie auch sein mag, findet man das freilich kaum, überrascht bin ich also wenig.
14:26 das Schlusswort gab mir zu schmunzeln, da ich 2020 den Abschnitt Nürnberg Bamberg, 2021 bei Ilmenau und 2022 von Bamberg nach Jena (von Ebensfeld entlang der alten Strecke) mit dem Fahrrad nahe der Strecke gefahren bin. Waren Deutschlandtouren von der schwäbischen Alb Richtung Wittenberg. Die erste endete aber in Oberfranken
Insgesamt ist der Deutschland Takt zu kompliziert, um das beantworten zu können. Tatsächlich wird mit der verlängerten Fahrzeit in Coburg dann das Umsteigen in die Regionalzüge von und nach Nürnberg, Bayreuth und Bad Rodach ermöglicht. Würden die ICEs 6 Minuten früher in Coburg abfahren, so könnten sie von Fahrgästen aus den erwähnten Regionalzügen nicht erreicht werden.
Ohne Zweifel ist das Video interessant. Jedoch ist es sehr schade, dass Eigenbedarf, Rollwiderstand und Luftwiderstand nicht in ein Verhältnis zueinander gebracht werden. So kann man den offenbar gewaltigen Unterschied beim Luftwiderstand nicht wirklich beurteilen, denn man weiß ja nicht, welchen Anteil er am gesamten Energieverbrauch hätte. Wäre der Luftwiderstand der größte Faktor, so wären Schnellfahrten in der Tat eine große Energieverschwendung. Wäre gar der Eigenbedarf der größte Faktor, so würden Schnellfahrten sogar eine Energieersparnis bedeuten. Mir stellt sich jetzt auch die Frage, warum man Strecken baut, deren Höchstgeschwindigkeiten nicht ausgenutzt werden. Auch das kann eine Verschwendung sein. Abgesehen davon wird die These, dass hohe Geschwindigkeiten zu Verschwendung führen, nicht dadurch widerlegt, dass man die hohen Geschwindigkeiten ohnehin nicht fährt. Vielmehr wird diese Praxis dazu führen, dass besonders Bahnkritiker es so interpretieren, dass die Bahn die Verschwendung selbst so sieht.
Das Verhältnis der Fahrwiderstände, würde mich auch interessieren. Leider habe ich dazu keine Daten. Interessant ist dabei der Jahresdurchschnitt im realen Betrieb. Ich gehe grob davon aus, dass bei gleicher Geschwindigkeit, der Roll- und Luftwiderstand pro transportierter Person in einem ICE etwa 1/10 mal so groß ist, wie in einem durchschnittlichen PKW. Der von mir gemessene Durchschnittswert von 231 KMH entspricht dann etwa 73 KMH im PKW. (300 KMH entspricht 95 KMH.) Die Bauwerke der Strecke werden üblicherweise auf eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren ausgelegt. Insofern finde ich es nicht verkehrt, wenn weniger als zehn Jahre nach der Eröffnung noch eine Reserve vorhanden ist.
trotzdem fehlt die ICE Verbindung von Leipzig über Hof nach Nürnberg ... Strecke wurde schon mit Dampf befahren ... mal sehen wann diese doch ausgebaut wird ;-) (Weils kürzer, schneller und günstiger wäre)
Zumal wenn man die Züge mit 320 km/h fahren lassen würde wäre pro Sitzplatz der Energieverbrauch immernoch deutlich geringer als im Flugzeug oder Auto
Sehr informativ und angenehm zuzuhören. Vielen Dank!
Danke.
Zum Luftwiderstand wäre noch anzumerken, dass die ICEs wegen ihrer hervorragenden Aerodynamik, vor allem jedoch wegen ihrer über die gesammte Länge gut geschlossene Aussenhülle sehr viel energiesparender fahren als dies mehrere Einzelfahrzeuge auf der Autobahn je könnten, um die gleiche Anzahl von Personen zu befördern.
Weil ab ca. 80 km/h zunehmend Verwirbelung der Luft zum Luftwiderstand beiträgt - sie steigt etwas zum Quadrat der Geschwindigkeit an - muss man davon ausgehen, dass der Luftwiderstand ab ca. 120 km/h einen überragenden Beitrag zum Energieaufwand je km leistet.
Ein Aspekt wurde nicht mit betrachtet: Die elektrisch betriebenen Züge speisen in der Regel die Bremsenergie per Nutzbremsung in das Bahnnetz zurück, wodurch ein erheblicher Teil (ich kenne Werte zwischen 15 und 20%) der benötigten Energie zurückgewonnen werden können. Die noch üblichen Verbrenner- betriebenen PKW können das nicht. Flugzeuge nutzen die gespeicherte Energie auf Reiseflughöhe auch, um schon weit vor der Landung sowohl die Höhe als auch die Geschwindigkeit in zusätzliche Flugstrecke umzusetzen. Da gehen die Triebwerke schon mal 100 km vor dem Ziel in den Leerlauf.
Heutige Flugzeuge sind übrigens überraschend sparsam, ein A220 kommt mit mit weniger wie 2,5 l/100 km je Sitzplatz aus. Ein gut besetzter ICE liegt aber noch mal deutlich darunter.
Der Supergau sind SUV mit 180 auf der Autobahn mit einer Person drin und Dachbox drauf......
Super Video, du bist meiner Meinung nach einer der besten deutschen Bahntuber!
In Deutschland gibt es allerdings immerhin mit der SFS Köln-Rhein-Main eine HGV-Strecke, die den internationalen Standards entsprechend ausschließlich für den Personenverkehr entwickelt wurde und überwiegend von ICE 3 mit 290+ befahren wird.
Mittlerweile hat man sich bekanntlichermaßen dem Schweizer Modell zugewandt, aber grundsätzlich sähe so ein echter Schnellverkehr aus, der tatsächlich rein der Fahrzeitverkürzung zwischen Ballungsräumen dient. Auf der VDE 8, so schön sie auch sein mag, findet man das freilich kaum, überrascht bin ich also wenig.
14:26 das Schlusswort gab mir zu schmunzeln, da ich 2020 den Abschnitt Nürnberg Bamberg, 2021 bei Ilmenau und 2022 von Bamberg nach Jena (von Ebensfeld entlang der alten Strecke) mit dem Fahrrad nahe der Strecke gefahren bin. Waren Deutschlandtouren von der schwäbischen Alb Richtung Wittenberg. Die erste endete aber in Oberfranken
10:25 warum Coburg Erfurt 6 Minuten mehr?
Insgesamt ist der Deutschland Takt zu kompliziert, um das beantworten zu können.
Tatsächlich wird mit der verlängerten Fahrzeit in Coburg dann das Umsteigen in die Regionalzüge von und nach Nürnberg, Bayreuth und Bad Rodach ermöglicht. Würden die ICEs 6 Minuten früher in Coburg abfahren, so könnten sie von Fahrgästen aus den erwähnten Regionalzügen nicht erreicht werden.
Ohne Zweifel ist das Video interessant. Jedoch ist es sehr schade, dass Eigenbedarf, Rollwiderstand und Luftwiderstand nicht in ein Verhältnis zueinander gebracht werden. So kann man den offenbar gewaltigen Unterschied beim Luftwiderstand nicht wirklich beurteilen, denn man weiß ja nicht, welchen Anteil er am gesamten Energieverbrauch hätte. Wäre der Luftwiderstand der größte Faktor, so wären Schnellfahrten in der Tat eine große Energieverschwendung. Wäre gar der Eigenbedarf der größte Faktor, so würden Schnellfahrten sogar eine Energieersparnis bedeuten. Mir stellt sich jetzt auch die Frage, warum man Strecken baut, deren Höchstgeschwindigkeiten nicht ausgenutzt werden. Auch das kann eine Verschwendung sein.
Abgesehen davon wird die These, dass hohe Geschwindigkeiten zu Verschwendung führen, nicht dadurch widerlegt, dass man die hohen Geschwindigkeiten ohnehin nicht fährt. Vielmehr wird diese Praxis dazu führen, dass besonders Bahnkritiker es so interpretieren, dass die Bahn die Verschwendung selbst so sieht.
Das Verhältnis der Fahrwiderstände, würde mich auch interessieren. Leider habe ich dazu keine Daten. Interessant ist dabei der Jahresdurchschnitt im realen Betrieb.
Ich gehe grob davon aus, dass bei gleicher Geschwindigkeit, der Roll- und Luftwiderstand pro transportierter Person in einem ICE etwa 1/10 mal so groß ist, wie in einem durchschnittlichen PKW. Der von mir gemessene Durchschnittswert von 231 KMH entspricht dann etwa 73 KMH im PKW. (300 KMH entspricht 95 KMH.)
Die Bauwerke der Strecke werden üblicherweise auf eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren ausgelegt. Insofern finde ich es nicht verkehrt, wenn weniger als zehn Jahre nach der Eröffnung noch eine Reserve vorhanden ist.
Wie viele trassen könnte man schaffen, wenn alle mit Vmax fahren würden?
trotzdem fehlt die ICE Verbindung von Leipzig über Hof nach Nürnberg ... Strecke wurde schon mit Dampf befahren ... mal sehen wann diese doch ausgebaut wird ;-) (Weils kürzer, schneller und günstiger wäre)
Sehr interessant
Das ist halt typisch deutsches "x ist eig zu teuer". Gute Sachen sind halt teuer. Ich will auch nicht 6 Stunden von München nach Berlin fahren.