Weshalb sollte Kunst nicht zur Unterhaltung da sein? Das erschließt sich mir nur dann, wenn man "Unterhaltung" als Berieselung mit stupiden Inhalten versteht. Das muss man aber nicht. Unterhaltung kann ja auch die Aktivierung des Verstandes durch neue Inhalte sein, die Fesselung der Aufmerksamkeit durch die Mittel der Sprache und Narration. Wäre Literatur keine Unterhaltung, ich würde kein Buch mehr zur Hand nehmen. Auch komplexe, schwierige Literatur unterhält, auch sie belebt die Sinne und den Verstand. Liebe Grüße
Kunst kann unterhalten! Aber Kunst und Unterhaltung sind ganz einfach zwei sehr unterschiedliche Dinge und gute Literatur ist eben in erster Linie Kunst… und keine Unterhaltung!
@@studio_hagen3140 Sag das mal William Shakespeare, oder Dostojewski, oder Tolstoi, oder Goethe und Schiller, sag das mal Edgar Allan Poe und Walter Moers, sag das mal Ian McEwan und Jostein Gaarder, Astrid Lindgren und wie sie alle heißen. Das war wirklich ziemlicher Blödsinn von dir eben.
Wieder mal ein sehr interessantes Video! Ich fürchte mich auch vor dieser Flut an oberflächlichem Geschreibsel, die uns in diesen Zeiten überschwemmt. Allerdings würde ich nicht sagen, dass Literatur per se keine Unterhaltung sein darf. Ein sehr guter Roman kann aus meiner Sicht bestenfalls Kunst und Unterhaltung zugleich sein.
Schwierig! Ein Roman wie "Kairos" von Jenny Erpenbeck setzt sich nicht ernsthaft mit den Möglichkeiten auseinander, die Literatur heute hat? Oder die Romane von Daniela Krien? Das sind doch herausragende Autorinnen, die hier und heute schreiben! Ausserdem: Natürlich sind Romane zur Unterhaltung da, zu was denn sonst? Zur Belehrung etwa? Nur: Was den einen unterhält, lässt den anderen kalt.
Irgendwie fehlt mir bei diesen Aussagen so etwas wie "Insoweit ich es wahrgenommen habe". Inwiefern jetzt Fantasie sich nur auf schon Vorhandenes beziehen soll (Märchen, Legenden) leuchtet mir auch nicht ein. Das würde ja auch alles an Science Fiction disqualifizieren.
Die Antwort hat mir gefallen. Den gleichen Eindruck habe ich auch. Meine Vermutung ist, dass neben dem Bewusstsein hier im Lande auch der allgegenwärtige amerikanische Film mit seinen Instant-Bildern daran nicht unschuldig ist.
Mich reizt die heutige Literatur auch nicht. Oder ich kenne sie nicht genügend. Zuviel Massenware, uninspiriert, keine echte Gesellschaftskritik. Wenn Gesellschaftskritik gezeigt wird, dann als Massenware, mit der sich ein Jedermann identifizieren kann. Langweilig.
Es gibt durchaus moderne deutsche Literatur, die tiefgründige Gesellschaftskritik bietet und sich von der "Massenware" abhebt. Hier einige Vorschläge: 1. Sasa Stanisic - Herkunft 2. Juli Zeh - Unterleuten 3. Jenny Erpenbeck - Gehen, ging, gegangen 4. Sibylle Berg - GRM. Brainfuck 5. Christian Kracht - Imperium
Ich bin begeistert. Wir benötigen mehr als Wissen das wir in der Wirtschaft verwursten können. Bildung ist mehr als das!!! Bildung ist Empathie und Neugier und Kreativität. Sehr geehrter Herr machen Sie weiter, danke
Also hier in Deutschland gibt es seit Günter Grass keinen bedeutenden Schriftsteller/Schriftstellerin mehr. Da sind die Österreicher besser dran. Hier in Deutschland hat sich Juli Zeh schon als Enttäuschung erwiesen. Auf sie wurden Hoffnungen gesetzt. Lang ist's her. Jetzt liegt die Hoffnung auf Daniel Kehlmann, der österreichische Wurzeln hat.
@@Beatrice_Stefanie0203Die deutschsprachige Literatur umfasst den kompletten deutschen Kulturraum. Sie macht doch nicht an der Grenze halt oder daran, ob das Landratsamt dem Autor einen Pass verleiht.😂😂😂
Wow. Ich komme gar nicht zum Lesen all der interessanten Bücher mit verschiedenstem formalen Aufbau (es gibt nicht nur Autofiktion - und auch die kann gut sein!), die so herauskommen, und hier wird ohne Namensnennung einfach alles abgekanzelt. Früher war einfach alles besser, gell?
Der KainUndAbel ist ein Lehrer der sich wahrscheinlich dafür eingesetzt hat Goethes FAUST vom Lehrplan zu streichen. Thomas Mann BUDDENBROOKS soll auch gestrichen werden oder wurde schon gestrichen. 😰
Ich stimme voll zu. Es ist aber auch so dass heutzutage viele Schriftsteller*in sein wollen ohne die dazu nötigen Fähigkeiten zu besitzen. Manche bezahlen sogar viel Geld für ihre Veröffentlichungen. Die würden ansonsten von einem renommierten Verlag gar nicht angenommen. Aber irgendwie passt das ins Heute. Die Literaturbranche ist genauso in der Krise wie die Musik- und allgemeine Unterhaltungsbranche. Man sagt ja die Literatur- und Entertainmentbranche ist ein Spiegel der jeweiligen Zeitepoche. Schade. Wenn man bei Kindle sich die Angebote ansieht kann einem schwindlig werden.
Aber ist das nicht zugleich eine große Errungenschaft unserer Zeit? Dass jede/r Bücher schreiben und veröffentlichen kann? Es obliegt letztlich ja den Rezipienten, was er lesen möchte und was nicht und was er gut findet und was nicht. Oft ist es ja auch so, was den einen fasziniert, stößt bei dem anderen auf Unverständnis. Aber ist diese Vielfalt nicht vielmehr ein Geschenk?🤔Viele Grüße!
@@ganseblumchen6486 Ja, natürlich ist das eine Errungenschaft - nur wurden ja auch vor 100 oder 150 Jahren schon zig Tausend Romane jährlich gedruckt, verkauft und oft begeistert gelesen, von denen man heute aber meist noch nicht einmal mehr den Namen des Verfassers kennt. Es muss - jenseits böser Vermarktungsstrategien oder politischer Zeitumstände - ja doch das eine oder andere Kriterium geben, warum das eine heute noch als lesenswert gilt, das andere nicht. Ich würde jederzeit einräumen, dass die Kriterien, anhand derer das entschieden wird (allerdings ja nie für den individuellen Leser, sondern nur für den akademischen, schulischen oder privatgelehrten Anspruch), nicht allzu gut rationalisierbar/verallgemeinerungsfähig sind. Wenn ein älterer Herr sagt, dass nach seinen ästhetisch-formalen Kriterien etwas keine 'Literatur' sei, heißt ja nicht, dass man es nicht lesen sollte. Interessanter wäre aber die Frage an ihn, ob er diese Kriterien an konkreten Werken näher darstellen möchte, weil uns das als Lesern helfen könnte, unser ästhetisches Urteilsvermögen weiter zu schulen, auszudifferenzieren und vielleicht seltener Enttäuschungen zu erleben. (In einer Welt, in der in "Rezis" über Cover-Abbildungen geschwärmt wird, ist das natürlich eine etwas provokativ-anstrengende Idee, ich weiß.)
Mag sein. Was mich stört ist dass viele sich unglaublich überschätzen und evtl. die LeserInnen unterschätzen. Was habe ich davon 300 Seiten zu lesen und paar Tage später kann ich mich an den Inhalt nicht mehr erinnern weil so banal, ohne Herzblut geschrieben, einfach für das Ego, sagen zu können "ich habe ein Buch geschrieben". Das ist vergeudetes Geld. Aber ich habe nichts dagegen wenn es jemandem Spaß macht, so zum Zeit totschlagen. Mir egal.
Weshalb sollte Kunst nicht zur Unterhaltung da sein? Das erschließt sich mir nur dann, wenn man "Unterhaltung" als Berieselung mit stupiden Inhalten versteht. Das muss man aber nicht. Unterhaltung kann ja auch die Aktivierung des Verstandes durch neue Inhalte sein, die Fesselung der Aufmerksamkeit durch die Mittel der Sprache und Narration. Wäre Literatur keine Unterhaltung, ich würde kein Buch mehr zur Hand nehmen. Auch komplexe, schwierige Literatur unterhält, auch sie belebt die Sinne und den Verstand.
Liebe Grüße
Kunst kann unterhalten! Aber Kunst und Unterhaltung sind ganz einfach zwei sehr unterschiedliche Dinge und gute Literatur ist eben in erster Linie Kunst… und keine Unterhaltung!
@@studio_hagen3140 Blödsinn
@@studio_hagen3140 Sag das mal William Shakespeare, oder Dostojewski, oder Tolstoi, oder Goethe und Schiller, sag das mal Edgar Allan Poe und Walter Moers, sag das mal Ian McEwan und Jostein Gaarder, Astrid Lindgren und wie sie alle heißen. Das war wirklich ziemlicher Blödsinn von dir eben.
Wieder mal ein sehr interessantes Video! Ich fürchte mich auch vor dieser Flut an oberflächlichem Geschreibsel, die uns in diesen Zeiten überschwemmt. Allerdings würde ich nicht sagen, dass Literatur per se keine Unterhaltung sein darf. Ein sehr guter Roman kann aus meiner Sicht bestenfalls Kunst und Unterhaltung zugleich sein.
Schwierig! Ein Roman wie "Kairos" von Jenny Erpenbeck setzt sich nicht ernsthaft mit den Möglichkeiten auseinander, die Literatur heute hat? Oder die Romane von Daniela Krien? Das sind doch herausragende Autorinnen, die hier und heute schreiben! Ausserdem: Natürlich sind Romane zur Unterhaltung da, zu was denn sonst? Zur Belehrung etwa? Nur: Was den einen unterhält, lässt den anderen kalt.
Irgendwie fehlt mir bei diesen Aussagen so etwas wie "Insoweit ich es wahrgenommen habe". Inwiefern jetzt Fantasie sich nur auf schon Vorhandenes beziehen soll (Märchen, Legenden) leuchtet mir auch nicht ein. Das würde ja auch alles an Science Fiction disqualifizieren.
„Literatur ist nicht zur Unterhaltung da“: Da hat Charles Dickens wohl etwas missverstanden... 😁 LG
Die Antwort hat mir gefallen. Den gleichen Eindruck habe ich auch. Meine Vermutung ist, dass neben dem Bewusstsein hier im Lande auch der allgegenwärtige amerikanische Film mit seinen Instant-Bildern daran nicht unschuldig ist.
Sorry, aber die Frage ist schon Quatsch.
Welche deutschsprachigen Bücher des 21. Jahrhunderts würden Sie empfehlen?
Mich reizt die heutige Literatur auch nicht. Oder ich kenne sie nicht genügend. Zuviel Massenware, uninspiriert, keine echte Gesellschaftskritik. Wenn Gesellschaftskritik gezeigt wird, dann als Massenware, mit der sich ein Jedermann identifizieren kann. Langweilig.
versuchen sie es einmal mit Clemens J. Setz "Monde vor der Landung"
Es gibt durchaus moderne deutsche Literatur, die tiefgründige Gesellschaftskritik bietet und sich von der "Massenware" abhebt. Hier einige Vorschläge:
1. Sasa Stanisic - Herkunft
2. Juli Zeh - Unterleuten
3. Jenny Erpenbeck - Gehen, ging, gegangen
4. Sibylle Berg - GRM. Brainfuck
5. Christian Kracht - Imperium
Auf den Österreicher Setz werden, wie sein Name sagt, große Hoffnungen gesetzt. Schaun wir mal ....
Ich bin begeistert. Wir benötigen mehr als Wissen das wir in der Wirtschaft verwursten können. Bildung ist mehr als das!!! Bildung ist Empathie und Neugier und Kreativität. Sehr geehrter Herr machen Sie weiter, danke
Danke schön! LG
Tolles Video!❤
Sehr interessantes Video!
Es gab und gibt schon immer in jeder Epoche tolle Schriftsteller bzw. Künstlern. Schade wenn man einfach über alles drüber bügelt.
Also hier in Deutschland gibt es seit Günter Grass keinen bedeutenden Schriftsteller/Schriftstellerin mehr. Da sind die Österreicher besser dran. Hier in Deutschland hat sich Juli Zeh schon als Enttäuschung erwiesen. Auf sie wurden Hoffnungen gesetzt. Lang ist's her. Jetzt liegt die Hoffnung auf Daniel Kehlmann, der österreichische Wurzeln hat.
@@Beatrice_Stefanie0203Die deutschsprachige Literatur umfasst den kompletten deutschen Kulturraum. Sie macht doch nicht an der Grenze halt oder daran, ob das Landratsamt dem Autor einen Pass verleiht.😂😂😂
Wow. Ich komme gar nicht zum Lesen all der interessanten Bücher mit verschiedenstem formalen Aufbau (es gibt nicht nur Autofiktion - und auch die kann gut sein!), die so herauskommen, und hier wird ohne Namensnennung einfach alles abgekanzelt. Früher war einfach alles besser, gell?
Klingt nach viel nach "ich bin alt und früher war alles besser weil ich nicht mehr mitkomme" ...
Nein du erkennst nur die Essenz seiner Aussagen nicht. 😊
@@katanamay8298Die da wäre?
@@KainUndAbelBooks das frage ich mich auch
Frech bist Du 😡
Der KainUndAbel ist ein Lehrer der sich wahrscheinlich dafür eingesetzt hat Goethes FAUST vom Lehrplan zu streichen. Thomas Mann BUDDENBROOKS soll auch gestrichen werden oder wurde schon gestrichen. 😰
Ich stimme voll zu. Es ist aber auch so dass heutzutage viele Schriftsteller*in sein wollen ohne die dazu nötigen Fähigkeiten zu besitzen. Manche bezahlen sogar viel Geld für ihre Veröffentlichungen. Die würden ansonsten von einem renommierten Verlag gar nicht angenommen. Aber irgendwie passt das ins Heute. Die Literaturbranche ist genauso in der Krise wie die Musik- und allgemeine Unterhaltungsbranche. Man sagt ja die Literatur- und Entertainmentbranche ist ein Spiegel der jeweiligen Zeitepoche. Schade. Wenn man bei Kindle sich die Angebote ansieht kann einem schwindlig werden.
Aber ist das nicht zugleich eine große Errungenschaft unserer Zeit? Dass jede/r Bücher schreiben und veröffentlichen kann? Es obliegt letztlich ja den Rezipienten, was er lesen möchte und was nicht und was er gut findet und was nicht. Oft ist es ja auch so, was den einen fasziniert, stößt bei dem anderen auf Unverständnis. Aber ist diese Vielfalt nicht vielmehr ein Geschenk?🤔Viele Grüße!
@@ganseblumchen6486 Ja, natürlich ist das eine Errungenschaft - nur wurden ja auch vor 100 oder 150 Jahren schon zig Tausend Romane jährlich gedruckt, verkauft und oft begeistert gelesen, von denen man heute aber meist noch nicht einmal mehr den Namen des Verfassers kennt. Es muss - jenseits böser Vermarktungsstrategien oder politischer Zeitumstände - ja doch das eine oder andere Kriterium geben, warum das eine heute noch als lesenswert gilt, das andere nicht. Ich würde jederzeit einräumen, dass die Kriterien, anhand derer das entschieden wird (allerdings ja nie für den individuellen Leser, sondern nur für den akademischen, schulischen oder privatgelehrten Anspruch), nicht allzu gut rationalisierbar/verallgemeinerungsfähig sind. Wenn ein älterer Herr sagt, dass nach seinen ästhetisch-formalen Kriterien etwas keine 'Literatur' sei, heißt ja nicht, dass man es nicht lesen sollte. Interessanter wäre aber die Frage an ihn, ob er diese Kriterien an konkreten Werken näher darstellen möchte, weil uns das als Lesern helfen könnte, unser ästhetisches Urteilsvermögen weiter zu schulen, auszudifferenzieren und vielleicht seltener Enttäuschungen zu erleben. (In einer Welt, in der in "Rezis" über Cover-Abbildungen geschwärmt wird, ist das natürlich eine etwas provokativ-anstrengende Idee, ich weiß.)
Mag sein. Was mich stört ist dass viele sich unglaublich überschätzen und evtl. die LeserInnen unterschätzen. Was habe ich davon 300 Seiten zu lesen und paar Tage später kann ich mich an den Inhalt nicht mehr erinnern weil so banal, ohne Herzblut geschrieben, einfach für das Ego, sagen zu können "ich habe ein Buch geschrieben". Das ist vergeudetes Geld. Aber ich habe nichts dagegen wenn es jemandem Spaß macht, so zum Zeit totschlagen. Mir egal.