Da ich das Buch schon gelesen habe, finde ich es spannender wenn weniger vorgelesen wird (wie in den ersten Folgen) und Hegel einem durch andere Impulse, Ideen, Geschichten näher gebracht wird. Gut! Ich bleibe dabei ...
Super verständlich vorgetragen! Ich vermisse nur die Rolle der Negation bei der ganzen Sache; denn beispielsweise zum Begriff des Allgemeinen schreibt Hegelschen: "Ein solches Einfaches, das durch Negation ist, weder dieses noch jenes, ein Nichtdieses, und ebenso gleichgültig, auch dieses wie jenes zu sein, nennen wir ein Allgemeines [...]"
Vielen Dank für den tollen Beitrag! Könnten Sie mir eventuell noch einmal erklären, weshalb wir uns bei der sinnlichen Gewissheit aufnehmend verhalten soll?
Spannender Stil. Nur eine Frage, sind denn Hier und Jetzt nur weil sie keine singulären Punkte sind sondern eine Ausdehung haben schon automatisch dadurch etwas Allgemeines? Hegel sagt, das Jetzt ist eine Vielheit. OK, aber ist Vielheit schon Allgemeinheit? Werden Hier und Jetzt nicht erst dadurch zum Allgemeinen und dadurch selbst vermittelt, dass man sie als Momente von Raum und Zeit denken muss? Oder meint er einfach nur sprachlogisch, wenn ich etwas über etwas aussage, sage ich etwas Allgemeines über etwas Bestimmtes aus? Im Resultat ändert das nichts, dass wir immer wenn wir etwas denken, im denken der Bezug zu etwas Allgemeinen vorhanden ist. Oder mit Heraklit: "Darum soll man dem Gemeinsamen folgen. Aber obschon der Logos allen gemein ist, leben die meisten doch so, als ob sie eine eigene Einsicht hätten." (frei nach Diels)
Ich meine, es geht zunächst nur um die „negative“ Einsicht, dass der von der sinnlichen Gewissheit vermeinte Bezug auf etwas absolut Unvermitteltes (unmittelbar präsentes Einzelnes) nicht gelingen kann, es sich dabei also nur um einen vermeintlichen (vermeinten) Bezug handelt. Diese Einsicht will Hegel im Rahmen der „Bewusstseinsprüfung“ zugleich epistemisch/begrifflich („sprachlogisch“) als auch ontologisch verstanden wissen.
Was unterscheidet Hegels „hier“ und „jetzt“ von Kants „Raum“ und „Zeit“, äußerer und innerer Sinn in der transzendentalen Ästhetik? Ich kann noch nicht erkennen, was Hegel hier weiterentwickelt hat.
Das ist eine ganz andere Baustelle. Um eine Theorie von Raum und Zeit geht es im Kapitel „Sinnliche Gewissheit“ nicht, vor allem nicht um eine Theorie, die Hegel selbst vertreten würde. Die Konzeption namens „sinnliche Gewissheit“ wird von Hegel ja auf dialektische Weise als unzulänglich erwiesen. Für Hegels Theorie von Raum und Zeit muss man vor allem in die Naturphilosophie schauen.
Super gut erklärt vielen Dank 😊
Ein idealer Schwiegersohn
Vielen Dank!
Hegel richtig vorzulesen, ist eine Kunst, die nicht vielen gegeben ist. Schon allein die hier vorgelesenen Hegelzitate sind ein Genuss.
Da ich das Buch schon gelesen habe, finde ich es spannender wenn weniger vorgelesen wird (wie in den ersten Folgen) und Hegel einem durch andere Impulse, Ideen, Geschichten näher gebracht wird. Gut! Ich bleibe dabei ...
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Super verständlich vorgetragen! Ich vermisse nur die Rolle der Negation bei der ganzen Sache; denn beispielsweise zum Begriff des Allgemeinen schreibt Hegelschen: "Ein solches Einfaches, das durch Negation ist, weder dieses noch jenes, ein Nichtdieses, und ebenso gleichgültig, auch dieses wie jenes zu sein, nennen wir ein Allgemeines [...]"
Danke für deine Videos!
Vielen Dank für den tollen Beitrag!
Könnten Sie mir eventuell noch einmal erklären, weshalb wir uns bei der sinnlichen Gewissheit aufnehmend verhalten soll?
Spannender Stil. Nur eine Frage, sind denn Hier und Jetzt nur weil sie keine singulären Punkte sind sondern eine Ausdehung haben schon automatisch dadurch etwas Allgemeines? Hegel sagt, das Jetzt ist eine Vielheit. OK, aber ist Vielheit schon Allgemeinheit? Werden Hier und Jetzt nicht erst dadurch zum Allgemeinen und dadurch selbst vermittelt, dass man sie als Momente von Raum und Zeit denken muss?
Oder meint er einfach nur sprachlogisch, wenn ich etwas über etwas aussage, sage ich etwas Allgemeines über etwas Bestimmtes aus? Im Resultat ändert das nichts, dass wir immer wenn wir etwas denken, im denken der Bezug zu etwas Allgemeinen vorhanden ist. Oder mit Heraklit: "Darum soll man dem Gemeinsamen folgen. Aber obschon der Logos allen gemein ist, leben die meisten doch so, als ob sie eine eigene Einsicht hätten." (frei nach Diels)
Ich meine, es geht zunächst nur um die „negative“ Einsicht, dass der von der sinnlichen Gewissheit vermeinte Bezug auf etwas absolut Unvermitteltes (unmittelbar präsentes Einzelnes) nicht gelingen kann, es sich dabei also nur um einen vermeintlichen (vermeinten) Bezug handelt. Diese Einsicht will Hegel im Rahmen der „Bewusstseinsprüfung“ zugleich epistemisch/begrifflich („sprachlogisch“) als auch ontologisch verstanden wissen.
Schöne Brille
Was unterscheidet Hegels „hier“ und „jetzt“ von Kants „Raum“ und „Zeit“, äußerer und innerer Sinn in der transzendentalen Ästhetik? Ich kann noch nicht erkennen, was Hegel hier weiterentwickelt hat.
Das ist eine ganz andere Baustelle. Um eine Theorie von Raum und Zeit geht es im Kapitel „Sinnliche Gewissheit“ nicht, vor allem nicht um eine Theorie, die Hegel selbst vertreten würde. Die Konzeption namens „sinnliche Gewissheit“ wird von Hegel ja auf dialektische Weise als unzulänglich erwiesen. Für Hegels Theorie von Raum und Zeit muss man vor allem in die Naturphilosophie schauen.
Also praktische Anwendung ist nicht in Sicht wie ich es verstehe 'XD