Heizkosten sparen? Energiekosten senken? Hier kann es tödlich werden! [Warmwasser / Trinkwasser]
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- เผยแพร่เมื่อ 16 ก.ค. 2024
- Warum zu kaltes Warmwasser oder zu warmes Kaltwasser lebensgefährlich sein kann - zeige ich in diesem Video.
0:34 Kaltwasser = kalt + Warmwasser = warm?
0:48 Legionärskrankheit/ Pontiac-Fieber
1:02 Mein Haus - meine Regeln?
1:57 Ist das strafbar?
2:13 Wann vermehren sich Legionellen?
2:33 Welche Temperaturen muss ich einstellen?
2:58 Sonderregelung für Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser
4:00 Probleme trotz gedämmter Leitungen?
5:31 Auch Kaltwasser kann Probleme bereiten!
6:13 Zirkulationspumpe nicht ausschalten!
6:56 Totleitungen (Stagnation) verhindern
7:26 Zusammenfassung
Kaltes Trinkwasser soll kalt bleiben und warmes Trinkwasser soll warm bleiben! Warum? Weil sich im warmen Wasser ungefähr zwischen 25 und 50 °C Legionellen bilden können. Diese Legionellen können beim Menschen eine Krankheit auslösen - die Legionellose - besser bekannt als die Legionärskrankheit, oder Pontiac-Fieber.
Diese Krankheit kann einen tödlichen Verlauf nehmen und ist in allen Bundesländern meldepflichtig.
Deshalb ist die Temperaturregelung von Trinkwasser Bestandteil der Trinkwasserhygiene zum Schutz des Menschen. Und deshalb dürfen SIE die Trinkwassertemperatur Zuhause nicht einfach so einstellen, wie SIE das mögen.
Wann entstehen Legionellen? Die Legionellen sind immer im Leitungswasser vorhanden. Üblicherweise in einer unbedenklichen Anzahl. Wenn nun die Wassertemperatur in den Leitungen zwischen 25 °C und 50 °C beträgt, dann vermehren sich die Legionellen und können eine kritische Anzahl erreichen um dann eine Legionellose zu erzeugen. Sie können dann die Legionärskrankheit bekommen und im schlimmsten Fall daran sterben.
Damit das nicht passiert, müssen zentrale Trinkwassererwärmer und -Speicher so betrieben werden, dass dort mindestens 60 °C heißes Warmwasser herauskommt!
Wenn sich die Kaltwassertemperatur oberhalb von 25 °C und die Warmwassertemperatur unterhalb von 50 °C befindet, dann fühlen sich die Legionellen in der Leitung pudelwohl und vermehren sich was das Zeug hält.
Deshalb muss unter anderem sichergestellt sein, dass auch die Kaltwasserleitungen spätestens nach 72 Stunden gespült werden. Also alle Entnahmestellen aufdrehen, wie zu Beispiel die Brause der Dusche und der Badewanne, Waschbecken, Außenwasserhahn und dergleichen, und das Wasser ausreichend lang rauslaufen lassen. Dann steht wieder frisches, kaltes Trinkwasser in der Kaltwasserleitungen und es kann nichts passieren.
Damit wir nicht unnötig Warmwasser verplempern, gibt es für die Warmwasserversorgung eine Zirkulation. Schalte ich jetzt diese Zirkulation aus, weil ich zum Beispiel die Umwälzpumpe ausschalte, dann zirkuliert das warme Wasser nicht mehr, steht in der Leitung, kühlt ab und die Legionellen, sonstige Keime und Bakterien vermehren sich.
Gleiches trifft zu auf Totleitungen, also zum Beispiel Leitungen, in denen zwar Wasser steht, an deren Ende aber kein Wasserhahn mehr angeschlossen ist, oder die sehr lange Zeit nicht benutzt werden. Diese Stagnation, also stehendes Wasser, ist unbedingt zu verhindern, weil sich in solchen Leitungen bei entsprechender Temperatur massiv die Legionellen bilden. Wenn Sie so etwas in Ihrem Haus haben, dann sollten Sie diese Leitung unbedingt Stillegen und von den restlichen Leitungen trennen.
Zusammengefasst:
Kaltwasser darf nicht wärmer sein als 25 °C - die Empfehlung ist sogar, dass es nicht wärmer sein soll als 20 °C.
Warmwasser darf nicht kälter sein als 55 °C - hier ist die Empfehlung sogar, dass es nicht kälter sein soll als 60 °C.
Warmwasserleitungen und Kaltwasserleitungen sind zu dämmen und dürfen sich gegenseitig thermisch nicht beeinflussen.
Zirkulationspumpen dürfen nicht ausgeschaltet werden, wenn die Mindesttemperatur in allen Leitungen nicht sichergestellt ist.
Sämtliche Entnahmestellen müssen spätestens alle 72 Stunden bedient werden.
Totleitungen sind zu verhindern oder müssen rückgebaut werden.
Trinkwasser ist ein Lebensmittel und lebensnotwendig und somit ist die Trinkwasserhygiene ebenso lebensnotwendig! Achten Sie darauf!
Das gilt übrigens auch für das Wasser in Ihrem Kaffeevollautomaten, oder in ihrem Wasserfilter: nicht lange stehen lassen, sondern regelmäßig austauschen (im besten Fall täglich)!
Wenn Sie weitere Fragen zu Ihrer Immobilie haben, oder wenn Sie wissen wollen welche Wohnfläche wie angerechnet wird und vieles mehr, dann schauen Sie sich auf meinem TH-cam-Kanal um. Ich freue mich, wenn es Ihnen hilft!
Bei Fragen rund um Ihre Immobilie, zur Bauabnahme, für den Immobilienkauf, oder bei Schäden, sprechen Sie mich gerne an. Ihr Baugutachter Carsten Nessler - ImmoWert Hessen - im gesamten Rhein-Main-Gebiet und dem weiteren Umfeld für Sie unterwegs.
www.immowerthessen.de/
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Sehr gut erklärt, ich verstehe jetzt sowohl Abläufe als auch das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten viel besser, danke!
Vielen Dank, Nic, das freut mich! 😊
Sehr gut erklärt. Jetzt kommen wir aber leider in der Realität an: wie möchten Sie sowas einem EFH Besitzer erklären, der frisch eine WP installiert hat, den Speicher auf 48°C hält (um JAZ zu optimieren) und sich über die durschflussgeregelte Warmwasserpumpe freut? Ich finde man muss auch ein gutes Kompromiss finden zwischen 100% Sicherheit und Betriebskosten. Es ist halt nichts 100% im Leben. Der Hebel für mich ist der Durchfluss. Ich sage dann meinen Kunden als Energieberater: einmal pro 24h alle Zapfstellen kalt und warm. Überingens: Unser Warmwasserspeicher läuft so seit zwei Jahren auf 38°C (einmalig am Tag aufwärmen mit Ennahmen binnen weniger Stunden und keiner Nacherwärmung) und wir hatten bisher keine Probleme (sowas würde ich natürlich keinem anraten und sowas muss natürlich gut überlegt sein).
Ein 100 Prozentiger Schutz ist glaub nicht möglich.
In Warmwasserspeichern hat man doch immer eine Zone in der das Wasser zwischen 25 und 50 Grad hat. Bei mir z.B. hat der Fachbetrieb einen 300l Speicher eingebaut. Da er eine Vorbereitung für Sonnenkollektoren hat, welche aber nie eingebaut wurden, ist nur die obere Hälfte beheizt. Das bedeutet dass mindestens 200l zwischen 20 und 50 Grad heiß sind. Lässt man sich nun eine Badewanne volllaufen, dann wird das Wasser nicht so schnell auf 60 Grad nachgeheizt, so dass das unter 50 Grad heiße Wasser in die Leitungen nach oben kommt. Der Weg nach unten ins Versorgungsnetz ist für die Legionellen ja eh nie durch heißes Wasser versperrt.
Einen 100-prozentigen Schutz gibt es fast nirgendwo, Hans Dampfff, aber vorbeugende Maßnahmen und sichere Umgebungsbedingungen! 😊
Warmwasserspeicher dürfen dauerhaft nicht unter 60° betrieben werden, da durch die Zirkulation ja das Wasser abkühlt und noch mit mindestens 55° wieder ankommen muss.
Ja, wenn Sie sich eine Badewanne einlassen, dann läuft zwar kälteres Wasser in den Warmwasserspeicher nach, muss dann aber relativ zügig wieder auf die vorgeschriebene 60° erwärmt werden.
Danke für diese Hinweise, lieber Carsten. Was muss ich beachten, wenn ich aus dem Urlaub wieder komme?
Gerne, liebe Stefanie 😊
Sehr gute Frage. *Im* Urlaub ist es aus Trinkwasser-Hygienegründen wichtig dass sämtliche Leitungsinhalte spätestens alle 72 Stunden ausgetauscht werden (eventuell durch Freunde/Nachbarn?), die Trinkwassertemperatur bei 60 °C eingestellt ist und die Zirkulationspumpe eingeschaltet bleibt.
*Nach* dem Urlaub würde ich erstmal das stehende Wasser an allen Entnahmestellen aus den Leitungen laufen lassen (je nach Wasserdruck, Leitungsdurchmesser und -länge, vielleicht 1-2 Minuten); hierbei unbedingt darauf achten die Aerosole an Dusche und Perlatoren nicht einzuatmen!
Wenn man zum Energiesparen die Zeit des Warmwassers verringert, wird dann das Risiko erhöht? In unserem Einfamilienhaus wurde das Wasser von 5 Uhr Morgens bis 22 Uhr gewärmt. Wir brauchen aber Morgens kein Warmwasser und würden den Zeitraum des Wasseraufwärmens gerne verringern bspw. von 13 Uhr bis 22 Uhr.
Ja, Jo Brick, das Risiko erhöht sich! Dies ist natürlich vom Warmwasserspeicher, dem Volumen, der Dämmung und dem Verbrauch abhängig. Für Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es Ausnahmen: Schauen Sie hierzu bitte mal bei Minute 2:58 - dort ist beschrieben unter welchen Auflagen Sie auf ≥ 50 °C herunter regeln können. Ein Betrieb unterhalb von 50 °C ist grundsätzlich unzulässig. Achten Sie bitte auf Ihre Gesundheit und die Ihrer Umgebung! ☺️
Vielen Dank für die Antwort! Die Temperatur belassen wir bei 60°. Nur die Zeit in der es Warmwasser gibt soll verkürzt werden.
Das ist ja genau das Problem, Jo Brick. Wenn Sie die Wassererwärmung zeitlich beschränken, dann kühlt das warme Wasser ab, weil es nicht dauerhaft erwärmt wird. Die Temperatur des Wassers im Warmwasserspeicher und im Warmwasserkreislauf darf im Ein- und Zweifamilienhaus nicht unter 50 °C fallen! Und es darf dort auch nur unter Einhaltung der im Video genannten Auflagen unter 60 °C betrieben werden, muss aber immer oberhalb von 50 °C betrieben werden. Ein Betrieb unterhalb von 50 °C ist grundsätzlich unzulässig.
Wenn ich auf Reise gehe, drehe ich eigentlich immer den Haupthahn für Warm- und Kaltwasser in meiner Wohnung ab, um im Falle eines Wasserschadens nicht das Haus zu fluten. Ist das ein Problem in Bezug auf Legionellen?
Hallo Frau Schna, das Wasser Abstellen ist auf jeden Fall eine gute Prävention für Wasseraustritt, allerdings hilft das nicht gegen Legionellen! Die Absperrhähne sind zwar wasserdicht, jedoch nicht bakteriendicht und somit können auch Legionellen diese Barriere durchdringen.
Am besten wäre es, jemanden zu haben der in Ihrem Urlaub spätestens alle 72 Stunden alle Hähne aufdreht und Wasser laufen lässt, oder die Installation von einem Spülautomat.