Na, da kommt ja so einiges zusammen in dieser folge ... 1. erstmal vielen dank für den buchtipp zur kamerageschichte der DDR - das find ich sehr spannend, und klar, man muss halt miteinbeziehen, dass es ein entsprechend apologetischer text ist, aber das macht die übersicht ja noch nicht uninteressanter (und btw: das buch über die magnum contact sheets ist wirklich sehr sehr gut. der kollege Schüngel hat das vor jahren mal empfohlen und ich liebe es sehr, denn es zeigt die kompletten kontaktabzüge zu sehr berühmten fotos, die jeder kennt und man kann eins zu eins nachvollziehen (oder auch nicht vielleicht), warum der fotograf oder der redakteur aus zwanzig fotos genau DIESES ausgewählt hat - sehr spannend zum anschauen)... und dann 2. natürlich die frage nach den SW-fotos. ich liebe das ja sehr und mach auch selber viele SW-fotos, weil ich die schlichtheit durch den wegfall der farbe mag und damit die konzentration auf muster und kontraste, aber das ist natürlich eine geschmacksfrage - aber kitsch ist es damit meiner ansicht nach nicht. unter kitsch versteht man ja zunächst das unechte, das nachgemachte: ein richtiges originales Dirndl ist einfach ein bestimmtes kleidungsstück aus einer bestimmten zeit und bestimmtem kulturellen kontext, nichts weiter - ein "Dirndl" von H&M, das die mädels auf dem oktoberfest tragen, ist dagegen kitsch, weil es einfach nur nachmacht (und das auch noch schlecht) - nämlich einen kontext nachmacht, der falsch und verlogen ist, weil es eben nicht aus diesem kontext stammt, sondern aus einer chinesischen fabrik. insofern ist kitsch immer das gefakte, falsche, verlogene. und jetzt zu den fotos: warum sollte ein SW-foto falscher sein als ein farbiges? letzten ende wird ja nie die "wirklichkeit" abgebildet, sondern das, was ich als fotograf eben von den vorgegebenen realitäten zeigen möchte, aus diesen rausschneide gewissermaßen. dabei lass ich immer hundertausend andere sachen weg, betone bestimmte dinge, die mir wichtig sind usw usf. - wenn ich dabei die farbe weglasse (warum auch immer) ist das nur EIN eingriff wie viele viele andere. dh gemessen an der "realität" zeige ich ja nie tatsächlich die "realität", imitiere nichts und somit ist ein SW-bild ja nicht falscher als ein farbiges.... und 3. das geräusch ist sicher eine Moulinette der 80er jahre, oder?! Vielen dank jedenfalls mal wieder für die unterhaltsame folge 💕💕
Vielen Dank für euren Beitrag. Ich fotografiere mit Mattscheibe/Mittelformat wesentlich konzentrierter. Die Mattscheibe zeigt mir sehr schnell und sicher, ob sich ein Bild lohnt. Die "verkehrten" Seiten helfen mir dabei. Man kann also Kleinbild bzgl. erfolgreiches Bild nicht 1:1 mit Mittelformat vergleichen (Äpfel und Birnen??). Gruß aus dem verregneten Schwarzwald, Rainer. ps.:Gibt's mal wieder einen Beitrag für die Augen??
Bei PetaPixel ist die Leica M11 Monochrom auf Platz drei der besten Foto Kameras 2023. Habe jetzt meinen ersten schwarz weiß Film entwickeln lassen und bin schon mal gespannt wie nahe er dem Fujifilm JPEG Rezept kommt welches ich gerne verwende. Btw. habe mir an black friday ein Flektogon in sehr gutem Zustand gegönnt.
❤🧡💛💚Ich komme derzeit gar nicht hinterher mit dem Hören, denn Advent und Weihnachten ist für mich absolute Hochkunjunktur (drum Augen auf bei der Berufswahl...). Aber ein Hinweis zu den Kosten für 120er Film: Das war schon immer so, dass Rollfilm eben teurer war als Kleinbildfilm. Auch zu den Zeiten, wo es noch günstig war mit Analogfilm. Früher hätte ich mir wohl im Leben keine Systemkamera leisten können. Und auch heute fotografiere ich mit Rollfilm nochmal bewusster als mit Kleinbild. Dann zu dem Bildband. Ihr hattet die schlechte Farbqualität angemerkt. Das kann am schlechteren OrwoColor gelegen haben. Aber ich habe da noch etwas anderes viel stärker im Verdacht: Farbdruck war bei Büchern, die in der DDR für DDR-Verbrauch erschienen waren, eher suboptimal, wenn nicht gar schlecht. Die Farbstiche usw. könnten locker auch durch den wirklich schlechteren Druck zustande gekommen sein. Da ich mir auch immer wieder mal Bildbände kaufe und da (aufgrund meiner Ostherkunft) auch viele mit Fotos von Fotograf*innen (die ohne Stern gab es nämlich auch, ganz hervorragende!) aus der ehemaligen DDR, legte ich mir vor einiger Zeit den Bildband "Ferner Osten" von Harald Hauswald zu. Von ihm sind vor allem die ikonischen s/w-Fotos bekannt. Aber er hat auch Farbe fotografiert und in diesem Band sind ausschließlich Farbfotografien drin. Nach der Wende gedruckt und die sind hervorragend. Ich habe noch einen Band zu Portraitfotografie von Klaus Fischer (Fotokinoverlag). Da sind die Farbfotos auch ziemlich schrottig. Ich glaube, das ist der Druck.
Ich schätze mal, dass es sich beim Geräuscherätsel um eine elektrische Kaffemühle handelt?! Schwarz Weiß Fotografie finde ich nicht prätentiös, und tatsächlich kenne ich auch einige Bekannte, die meine S/W Bilder von Ihnen als Profilbild verwenden.
Schwarz-weiß ist schön, wenn es denn schwarz-weiß ist. Schwarz-weiß bringt mich jedenfalls dazu, genauer auf Licht und Schatten zu achten und zu überlegen, wie was in Graustufen aussehen wird. Und Fotografieren lernst du mit Schwarz-weiß-Film wohl am besten.
Na, jetzt bin ich mal gespannt!!😇
Na, da kommt ja so einiges zusammen in dieser folge ...
1. erstmal vielen dank für den buchtipp zur kamerageschichte der DDR - das find ich sehr spannend, und klar, man muss halt miteinbeziehen, dass es ein entsprechend apologetischer text ist, aber das macht die übersicht ja noch nicht uninteressanter (und btw: das buch über die magnum contact sheets ist wirklich sehr sehr gut. der kollege Schüngel hat das vor jahren mal empfohlen und ich liebe es sehr, denn es zeigt die kompletten kontaktabzüge zu sehr berühmten fotos, die jeder kennt und man kann eins zu eins nachvollziehen (oder auch nicht vielleicht), warum der fotograf oder der redakteur aus zwanzig fotos genau DIESES ausgewählt hat - sehr spannend zum anschauen)...
und dann 2. natürlich die frage nach den SW-fotos. ich liebe das ja sehr und mach auch selber viele SW-fotos, weil ich die schlichtheit durch den wegfall der farbe mag und damit die konzentration auf muster und kontraste, aber das ist natürlich eine geschmacksfrage - aber kitsch ist es damit meiner ansicht nach nicht. unter kitsch versteht man ja zunächst das unechte, das nachgemachte: ein richtiges originales Dirndl ist einfach ein bestimmtes kleidungsstück aus einer bestimmten zeit und bestimmtem kulturellen kontext, nichts weiter - ein "Dirndl" von H&M, das die mädels auf dem oktoberfest tragen, ist dagegen kitsch, weil es einfach nur nachmacht (und das auch noch schlecht) - nämlich einen kontext nachmacht, der falsch und verlogen ist, weil es eben nicht aus diesem kontext stammt, sondern aus einer chinesischen fabrik. insofern ist kitsch immer das gefakte, falsche, verlogene. und jetzt zu den fotos: warum sollte ein SW-foto falscher sein als ein farbiges? letzten ende wird ja nie die "wirklichkeit" abgebildet, sondern das, was ich als fotograf eben von den vorgegebenen realitäten zeigen möchte, aus diesen rausschneide gewissermaßen. dabei lass ich immer hundertausend andere sachen weg, betone bestimmte dinge, die mir wichtig sind usw usf. - wenn ich dabei die farbe weglasse (warum auch immer) ist das nur EIN eingriff wie viele viele andere. dh gemessen an der "realität" zeige ich ja nie tatsächlich die "realität", imitiere nichts und somit ist ein SW-bild ja nicht falscher als ein farbiges....
und 3. das geräusch ist sicher eine Moulinette der 80er jahre, oder?!
Vielen dank jedenfalls mal wieder für die unterhaltsame folge 💕💕
Vielen Dank für euren Beitrag. Ich fotografiere mit Mattscheibe/Mittelformat wesentlich konzentrierter. Die Mattscheibe zeigt mir sehr schnell und sicher, ob sich ein Bild lohnt. Die "verkehrten" Seiten helfen mir dabei. Man kann also Kleinbild bzgl. erfolgreiches Bild nicht 1:1 mit Mittelformat vergleichen (Äpfel und Birnen??). Gruß aus dem verregneten Schwarzwald, Rainer.
ps.:Gibt's mal wieder einen Beitrag für die Augen??
Musikrätsel: Mixer? Smoothie....
Bei PetaPixel ist die Leica M11 Monochrom auf Platz drei der besten Foto Kameras 2023. Habe jetzt meinen ersten schwarz weiß Film entwickeln lassen und bin schon mal gespannt wie nahe er dem Fujifilm JPEG Rezept kommt welches ich gerne verwende.
Btw. habe mir an black friday ein Flektogon in sehr gutem Zustand gegönnt.
❤🧡💛💚Ich komme derzeit gar nicht hinterher mit dem Hören, denn Advent und Weihnachten ist für mich absolute Hochkunjunktur (drum Augen auf bei der Berufswahl...). Aber ein Hinweis zu den Kosten für 120er Film: Das war schon immer so, dass Rollfilm eben teurer war als Kleinbildfilm. Auch zu den Zeiten, wo es noch günstig war mit Analogfilm. Früher hätte ich mir wohl im Leben keine Systemkamera leisten können. Und auch heute fotografiere ich mit Rollfilm nochmal bewusster als mit Kleinbild.
Dann zu dem Bildband. Ihr hattet die schlechte Farbqualität angemerkt. Das kann am schlechteren OrwoColor gelegen haben. Aber ich habe da noch etwas anderes viel stärker im Verdacht: Farbdruck war bei Büchern, die in der DDR für DDR-Verbrauch erschienen waren, eher suboptimal, wenn nicht gar schlecht. Die Farbstiche usw. könnten locker auch durch den wirklich schlechteren Druck zustande gekommen sein. Da ich mir auch immer wieder mal Bildbände kaufe und da (aufgrund meiner Ostherkunft) auch viele mit Fotos von Fotograf*innen (die ohne Stern gab es nämlich auch, ganz hervorragende!) aus der ehemaligen DDR, legte ich mir vor einiger Zeit den Bildband "Ferner Osten" von Harald Hauswald zu. Von ihm sind vor allem die ikonischen s/w-Fotos bekannt. Aber er hat auch Farbe fotografiert und in diesem Band sind ausschließlich Farbfotografien drin. Nach der Wende gedruckt und die sind hervorragend. Ich habe noch einen Band zu Portraitfotografie von Klaus Fischer (Fotokinoverlag). Da sind die Farbfotos auch ziemlich schrottig. Ich glaube, das ist der Druck.
Ich schätze mal, dass es sich beim Geräuscherätsel um eine elektrische Kaffemühle handelt?!
Schwarz Weiß Fotografie finde ich nicht prätentiös, und tatsächlich kenne ich auch einige Bekannte, die meine S/W Bilder von Ihnen als Profilbild verwenden.
Schwarz-weiß ist schön, wenn es denn schwarz-weiß ist. Schwarz-weiß bringt mich jedenfalls dazu, genauer auf Licht und Schatten zu achten und zu überlegen, wie was in Graustufen aussehen wird. Und Fotografieren lernst du mit Schwarz-weiß-Film wohl am besten.