Danke für eure wertvollen Kommentare zu diesem Video 😍. Wir freuen uns sehr darüber. Unsere Kapazitäten für die Bewirtschaftung der Kommentare aller Videos unseres Kanals sind zurzeit leider begrenzt. 😥 Zu diesem Video habt ihr euch bereits rege ausgetauscht, deshalb werden wir hier bis auf weiteres keine neuen Kommentare veröffentlichen. Wir freuen uns aber, wenn ihr weiter fleissig zu allen anderen Videos kommentiert. Wir danken für eurer Verständnis und freuen uns auf weitere rege Diskussionen. Herzlichst euer SRF Kultur Team
Herr Eilenberger stellt immer tolle Fragen und fordert den Gast in einer respektvollen Weise derart, dass dem Zuhörenden eine spannende und lehrreiche Auseinandersetzung des Gastes mit seinen eigenen Gedanken geboten wird. Ich finde es super, wenn er nochmal zusammenfasst und Begriffe für Laien wie ich es bin definiert.
Ja mein Kopf raucht angesichts dieses tollen, aber sehr schnell denkenden Gastes, da waren die Zusammenfassungen wirklich sehr wichtig und hilfreich. Danke und chapeau wie schnell der Moderator mit-denkt. Ich würde zwischendurch immer sagen: Moment. Ich brauch kurz eine Pause.:-)
Sehr interessante Diskussion: „Die vielleicht grösste Bedrohung für das aufklärerische Denken kommt von dieser Idee, dass unsere Normen und unsere Vorstellungen darüber, was geht oder was nicht geht, konsensuell begründet sein müssen. Politisch wird der Konformismus damit zur grössten Herausforderung für unsere Fähigkeit selbst zu denken.“ Das bedeutet also, ob nun politisch links oder rechts, ob religiöse oder atheistische, ob vegane oder carnivore etc. Lebenseinstellung, alle sind sie anti aufklärerisch, wenn das eigene Denken allein in den Leitplanken dieser Lebenseinstellungen stattfindet und man nie kritisch hinterfragt, warum die jeweilige Lebenseinstellung mit ihren Normen besser, richtiger oder wahrer ist als eine andere. 🤔 Dann heisst selber denken wohl auch, dass man Dinge vergleichen und begründen können muss, warum das einte jetzt besser als das andere sein soll. Damit das aber geschehen kann, muss man wohl die Comfort Zone der eigenen Lebenseinstellung und der eigenen Normen verlassen. Und,- man darf andere nicht einfach mit seinen Überzeugungen nieder knüppeln, nur weil die eigenen Normen der eigenen Lebenseinstellung subjektiv lieber hat, als die anderer Menschen.
Nun ja, deine Beispiele haben einen Harken: Wer nonkonform handelt (in deinem Beispiel der Veganer) handelt ja nicht zufällig so, sondern weil er die bestehenden Normen (der Ausbeutung von Tieren) kritisch hinterfragt hat, und dazu gekommen ist, dass diese nicht vertretbar sind. Das gilt natürlich nicht immer, aber unhinterfragte Einstellungen und mangelnde Selbstreflexion sind am ehesten bei den Vertretern des Status Quo zu finden, vor allem wenn damit eine Änderung des eigenen Lebensstils einhergeht wie bei dem Beispiel Veganismus
@@baskervill6023 Ich denke nicht, dass da ein Hacken drin ist in dem was ich sage. Denn deine Betrachtungsweise, wenn ich dich richtig verstanden habe, geht schon von einem Status Quo aus, der negativ beschaffen, bzw. nicht aufklärerisch ist. Du gehst, m.E. von der Ansicht aus, dass der Veganer sich vom Status Quo einmal emanzipiert und dann am Ziel ist, oder nicht mehr weiter kritisch denken braucht. Weil, er hat es dann schon einmal vollzogen. Er hat „alles bedacht, was er sollte“. Aber hat er das wirklich? In deinem Fall wären kritisches oder aufklärerisches Denken exakt jene Gedankengänge, die einen Veganer zu seiner Erkenntnis führen würde, Veganer zu sein. Aber warum sollten gerade nur die Gedanken, die zu dieser Erkenntnis oder Begründung führen Veganer zu sein aufklärerisch sein? Warum nicht jene des Carnivors, oder jene des Status Quo, des Atheisten oder relig. Gläubigen? Deshalb, ich verstehe kritisches oder aufklärerisches Denken als Prozess, der immer wieder stattfinden muss, damit eben kein gedankliches „Ausruhen“ oder Einnisten in den eigenen Leitplanken des eigenen Lebensstiles stattfindet. Und selbst wenn man sehr starke Argumente für seine Ansichten vorbringen kann, so würde ich doch die Einstellung und die Bereitschaft, alles noch einmal von einer anderen Perspektive zu durchdenken, als allgemeine Voraussetzung für aufklärerisches Denken betrachten. Auch das in Erwägung ziehen, dass man falsch liegen könnte, so gering man dies auch für möglich hielte, wäre dann Teil einer Einstellung, welche immer wieder von neuem zu kritischem oder aufklärerischem Denken führen würde. Ausserdem, so denke ich, würde es als Nebeneffekt bescheiden(er) machen, was doch eine sehr gute Tugend ist. Jedenfalls halte ich dies für besser, als in Gedanken festzuhängen, die den Status Quo als niederer und unkritischer voraussetzen, während das eigene Selbstbild so ist, dass man sich vom Status Quo durch sein „aufklärerisches“, „konformes“ Denken emanzipiert hat, weil das eigene, einmal vollzogene Denken, richtiger, besser, wahrer ist als das der anderen. Wäre das nicht die Gefahr der Konformität, die im Interview angesprochen wurde? Und ich denke, dass in eben diese „Falle“ auch Veganer, Fleischesser, Atheisten, Gläubige, oder eben Links oder Rechts politisch denkende Menschen tappen können, sodass es mir lieber ist aufklärerisches Denken als einen flexiblen Prozess zu betrachten, der immer wieder von neuem geschehen soll und muss. In Kurz: Damit eine Diskussion oder Denken überhaupt aufklärerisch sein kann, muss man wohl erst einmal gewillt sein, die Möglichkeit in betracht zu ziehen, dass man evt., so wie viele vor einem, falsch liegen könnte. Nur so denkt man auch wirklich immer wieder von neuem über Sachverhalte und Erfahrungen nach. P.S. Danke für den kritischen Einwand. ❤️
@@baskervill6023 Naaaa.... Ich habe auch schon Veganer angetroffen die ihre Haltung nie hinterfragen. Die haben sich einmal diese Meinung gemacht und bleiben dabei. Nochmals darüber nachzudenken (dabei auch andere Denkweisen anzunehmen) ist für viele undenkbar. Manche haben eine andere Moral (z.B Tiere töten ist per se nicht schlecht), dann kann der Veganer seine Überzeugungen nicht auf alle Menschen übertragen. Genau das wurde im Kommentar oben auch geschrieben. P.s: Vegan wurde auch zu einem kleinen Trend. Bei einem Trend ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man diesen einfach mitmacht und die Argumentation dazu einfach übernimmt, ohne dabei sich was zu denken.
Diese "innere Freiheit" ist ein erfahrbarer Ort in uns " einfach zu SEIN", ein "stiller Ort", "göttlich", "eine kleine Flamme", das was uns atmen lässt u.a. erfahrbar durch Meditation. Weise gesprochen....
Zum Denken braucht es zuerst einmal Hirn und Misstrauen gegenüber denen, die angeblich besser als wir denken können. Wenn die Denkergebnisse im Widerspruch zu weit verbreiteten Narrativen stehen, braucht es inzwischen leider auch Mut, diese auszusprechen.
Kein Misstrauen, sondern Zweifel. Denkergebnisse die lediglich im Widerspruch stehen sind noch lange nicht auch wahr. Denn zum selber denken gehört auch eine Menge Urteilsvermögen, besonders der eigenen Kompetenz gegenüber.
Selbst denken ist essenziell! Voraussetzung ist die Reife in jedem Lebensabschnitt mit seinen Erfahrungen. Um diese für sich gut oder richtig entscheiden zu können bedarf es der intuitiven Eingebung, setzt voraus mit sich selbst auseinander zu setzen!
Intuition speist sich ausschließlich aus der Erfahrung. Nur, da, wo wir viel Erfahrung gesammelt haben, ist unsere Intuition hilfreich. Das gilt also nicht für neue Situationen, oder in Bereichen, in denen wir kein Fachwissen haben.
Ich finde die Hinweise zur Identitätspolitik sehr wertvoll, vielen Dank. Diese Freiheit des metaphysisch begabten Menschen bildet also auch nur eine Bubble, in die nicht alle Menschen eintreten können, zumindest nicht aus der innenperspektive. Von Außen ist es aber denke ich möglich und für die globalisierte Menschheit nötig an diesem von innen heraus alle menschlichen Bewusstseine vereinigenden Resonanzraum der Freiheit teilzuhaben. Es offensichtlich der Balanceakt zwischen Gleichwertigkeit der verschiedenen Identitäten und ihrer verschiedenen funktionalen Hierarchien. Emotional, unterbewusst gesteuerte Bewusstseine haben ihre eigenen Vormachtsräume.
Wenn es einer Sternstunde der SRFSternstunde gibt dann gehört dieser Beitrag mit Sicherheit dazu. Wie kann ich als Bürger der BRD meinen Rundfunkbeitrag an der Schweiz zukommen lassen?
Brilliant - einfach nur brilliant! Herr Eilenberger gibt wie bei seinem geliebten Fußball die besten Vorlagen für einen zugegebenermaßen faszinierenden Gast, einem wahrhaftigen Striker!;-) Eine der besten Sendungen, die ich zuletzt gesehen haben!🧐
Kann man bessere Fragen stellen? Bezweifle ich. Die Fragen zeugen vom einwandfreien Durch- und einblick in die Ideen und Aussagen von Omri Boehm. Exzellentes Interview, hat sehr viel Spaß gemacht! Ich weiß immer gar nicht ob ich den Gast oder den Moderator bei Sternstude spannender finden soll. :)
Ein sehr interessantes Interview! Die Leitfrage für die Diskussion, ob das selbständige Denken Mut erfordert, erscheint mir aber selbst einigermaßen fragwürdig. Wenn, wie Boehm unter Berufung auf Kant meint, das selbstständige Denken eine Pflicht ist, wie kann deren Erfüllung dann Mut erfordern? Muss nicht eine moralische Pflicht generell allen Menschen zumutbar sein? Mut dürfte es schlechterdings erst recht nicht dazu brauchen, wenn das selbstständige Denken sogar den Menschen als eigenen Zweck, mithin die Würde des Menschen bedingen soll. Wie sollte denn die Gesellschaft dann mit den (vielen) Menschen umgehen, die nicht frei denken wollen oder es schlicht nicht können oder es eben tatsächlich nicht wagen? Nein, das freie Denken ist keine Pflicht und die Menschenwürde hängt auch keineswegs davon ab. Auch Bild-Leser, Rassisten, Homophobe oder „Querdenker“ sind Menschen und als solche zu respektieren; sie haben denselben Anspruch auf bürgerliche Freiheitsrechte wie alle, solange und soweit sie die Rechte ihrer Mitmenschen nicht verletzen. Das ist die Grundidee der liberalen Gesellschaft und in allen westlichen Verfassungen glücklicher Weise so verankert. Das freie Denken ist nicht mehr und nicht weniger als ein Recht. Eine Pflicht sollte es meines Erachtens nur für diejenigen sein, die Macht über andere Menschen ausüben (aber auch deren Menschenwürde hängt davon nicht ab, sondern nur ihre Amtswürdigkeit). Selbständiges Denken bedeutet die Fähigkeit, seine eigenen Überzeugungen hinterfragen zu können. Es hält das eigene Irren stets für möglich und zugleich, dass der andere meinem ersten Eindruck entgegen doch (zumindest teilweise) Recht haben oder irren könnte. Freies Denken ist die Kritik der mitunter gar nicht so reinen Vernunft. Es richtet sich immer auf die Kernfrage: Warum? Die einzige Maxime ist die bedingungslose Würde aller (inklusive denkfauler oder -scheuer) Menschen. Die im Interview zitierte Bibel-Geschichte hat mir schon immer besonders missfallen. Hauptgrund ist die unbegründete Forderung Gottes nach totaler Unterwerfung. Warum tut er das? Wozu braucht der Allmächtige sie? Was gibt sie den Menschen, welchen Wert hat sie für sie? Zeigt nicht diese Episode höchst eindrücklich, wie gefährlich absoluter Gehorsam für die Menschen untereinander sein kann? Zwar meine ich, anders als Ahrend und Kant, dass der Mensch durchaus das Recht hat zu gehorchen, aber er hat eben auch das Recht (nicht die Pflicht) nicht zu gehorchen. Warum sollte ich einen Gott verehren, der mir dieses Recht - und damit mein freies Denken - absprechen will? Warum sollte ich ihm (blind) gehorchen? Auch das in dieser Bibel-Geschichte vermittelte Bild eines (hier auf Isaak) eifersüchtigen Gottes wirkt auf mich eher lächerlich als anbetungswürdig. Weshalb fordert Gott von Abraham einen Liebesbeweis? Und obendrein einen derart grausamen? Wie kann denn ausgerechnet der Allwissende nicht sehen, dass Abraham ihn anbetet? Was schadet es Gott, wenn Abraham auch seinen Sohn liebt? Und schließlich irritiert stark, dass Gott Abraham hier in eine Pflichtenkollision zwingt, denn nicht nur das universelle moralische Gebot, den Menschen nie zum Zweck zu machen, sondern auch eines der kurz darauf in 2. Mose/Exodus 20 verkündeten Gebote Gottes lautet: Du sollst nicht töten! Dieses Problem löst Abraham hier aber mehr schlecht als recht, und dabei ist das Auftreten oder Nichtauftreten des Engels gar nicht so bedeutsam. Denn auch ohne Engel lässt Abraham womöglich nur deshalb von Isaak ab, weil er zufällig den Widder entdeckt. Warum hatte er nicht vorsorglich ein Opferlamm dabei? Er mogelt sich und seinen Sohn mit dem Bock in letzter Sekunde aus der Schlinge. Am Ende aber bleibt es dabei: Er tötet für Gott - wenn auch keinen Menschen. Und warum? Um Gott zu beschwichtigen? Um ihm zumindest teilweise zu gehorchen? Sollte nicht der archaische Opferkult überwunden werden? Abraham stellt diese Fragen nicht, weder sich noch Gott, jedenfalls erfahren wir davon nichts. Und so frage ich mich: Wo ist da auch nur ein Funke eigenen Denkens?
@ 01:29 "Beim Einkaufen selbstständig zu denken ist nicht die Aufgabe der Aufklärung": Ich glaube, ich verstehe was er meint, aber gerade beim Einkaufen, also beim Konsumieren, ist selbständiges Denken gefragt! Wenn man bedenkt was wir durch unseren Konsum alles steuern und finanzieren ist selbstständiges Denken beim Einkaufen unsere Verantwortung.
Vielen Dank für diesen spannenden Beitrag! Ich finde Boehm's Argumentation, dass man den kantischen Rahmen der inneren Freiheit benötigt, um diskriminierendes Denken und Handeln zu kritisieren, sehr sinnvoll. Insbesonderen wenn man das aufklärerische Denken gegen Eurozentrismusvorwürfe verteidigen möchte, hilft dieses Argument ungemein. Es beruht jedoch auf der Annahme, dass Kant's Konzeption, in seiner philosophischen Tiefe, historisch einmalig ist (Boehm sagt ja auch, dass man an Kant nicht vorbeikommt), was jedoch auch wieder als eurozentristische Annahme verurteilt wird. Aufgrunddessen treibt mich die "empirische" Frage um, ob es nicht-europäische Begründungskonzeptionen der inneren Freiheit bzw. moralischen Anthropologie gibt, die einen ähnlichen philosophischen Gehalt haben, aber im wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs eine marginale Repräsentation erfahren. Denn solange diese theoretischen Konzepte fehlen, ist die Kritik meiner Meinung nach hinfällig. Was sagt die Community dazu? Über Antworten würde ich mich freuen!
Ich kann die Frage nicht konkret beantworten, auf einem abstrakten Level ist dies ganz gewiss zu einem gewissen Grad der Fall, es fehlen oft nur offensichtliche Nexus mit unseren Begrifflichkeiten von Subjekt, Freiheit, Verstand uws. aber ich verstehe die vermeintliche Problematik des Eurozentrismusvorwurfs hier ohnehin nicht. x-Zentrismus ist für mich ein Begriff von Politik und Machtfragen, die der Erkenntnis allenfalls im Wege stehen, und es sollte ein leichtes sein sie als solches zu entlarven. Aufklärungsideologie trifft überall auf existierende Kulturen und Denktraditionen. Mir wäre es dabei nicht wichtig, ob die Gedanken an sich bereits auf analoge Traditionen in den entsprechend anderen Kulturen treffen, oder ob sie halt als neue Elemente darin angeknüpft und eingewoben werden - angepasst werden sie so oder so, denn komplette Assimilation kommt selten vor. Das ist auch eine ganz normale Praxis des Kulturaustausches, bspw. auch der Verbreitung von Produkten der Aufklärung, wie den Nationalstaaten, Verfassungen, Wissenschaftspraxis usw., und letztendlich misst sich der Universalismusanspruch der Auklrärung oder jedweder Ideologie daran, wie anschlussfähig sie prinzipiell für andere Personen ist und philosophische Ideengebäude ist, notfalls indem sie sie argumentatorisch schlägt. Und wenn es nun Kant gewesen sein sollte, der Bahnbrechendes hergedacht hat, das auch andere Denktraditionen transformiert bzw. transformieren könnte, wenn man konsequent wäre, dann ist das eben so. Es wird heutzutage viel diskutiert über die Einflüsse indischer Philosophie auf den Westen von Aristoteles über Hume und Hegel. Einfach festzuhalten, dass dort womöglich Inspiration bezogen wurden oder auch nicht, halte ich auch nicht für indozentrisch, es ist einfach eine Frage ideengeschichtlicher Fakten, und es würde erst indozentrisch, wenn man sich die Ideeneschichte künstliche hinbiegt und manipuliert (wie das gewiss allerorts ständig der Fall ist, aber insbesondere in Europa - gewiss in aller Regel eher aus ganz menschlicher Beschränkung oder Ignoranz als aus Hochmut).
@SRF Kultur Sternstunden Eine selbstdenkende ,treue Zuschauerin von Sternstunden-Sendungen macht sich Gedanken zu: Der Mensch hatt eine unlöschbare Freiheit. Zwischen gegeben und geblieben ist diese unlöschbare Freiheit "die Sicherheit und Garantie" für uns Menschen.
Es braucht vor allem Vorstellungskraft. Dafür sind wir wohl alle unterschiedlich prädestiniert. Ich sehe keinen unbedingten Zusammenhang zwischen Mut und der eigenen Denkfähigkeit. Inwieweit ich mich traue in die tiefen Abgründe meines Daseins zu blicken, setzt womöglich noch am Ehesten Mut voraus. Ist es mutig nihilistisch zu denken? Oder visionär, weil sich dann ein Handlungstrieb nach vorne drängt, der ausgelebt werden möchte, aber gewisse Gefahren birgt...? Keine Ahnung, ich sollte mir das Video mal reinziehen
Natürlich braucht man das, vor allem wenn es darum geht, empfindliche Fragen zu stellen. Ist das Leben etwas, das besser nicht hätte sein sollen und ist das Kinderkriegen eine unethische Handlung? Solche Fragen stoßen in der Regel auf Ablehnung bis hin zu aufrichtigem Hass.
Hallo zusammen! Ich möchte mal einen kleinen Gedanken dazu teilen: Wenn wir davon ausgehen, dass wir (in unseren Gedanken) kein Wissen a priori besitzen, bilden wir dieses Wissen also erst im Laufe von Reaktionen auf Sinnes Wahrnehmungen. Mit Wissen meine ich die Gesamtheit der möglichen Inhalte unserer Gedanken. Falls also alles Wissen, das wir in unseren Gedanken haben können, seinen Ursprung außerhalb von uns hat, so kann das dazu führen, dass es kein "selbst denken" gibt. Wir wären dann sozusagen eine Blase, die sich mit Luft füllt. Nun ist es aber auch so, dass wir Wissen denken können, welches in der Form nicht direkt aus der sinnlichen Erfahrung stammt. (Stichwort Goldener Berg). Und das ist meiner Meinug nach der entscheidende Punkt, der uns zum Mut führt. Denn im Angesicht der Unmündigkeit, die durch den Ursprung von Wissen a priori, also außerhalb von uns, entsteht, kann Mut auf jeden Fall helfen, um sich selbst und seine Meinungen zu finden bzw. selbst zu schaffen aus diesem "Wissenschaos", aber auch mit einer gewissen Gelassenheit an das Leben heranzugehen. Das war mein Wort zum Montag! 😅
Wohl eher das das ganze publik zu machen, wenn es der herrschenden Meinung widerspricht (Klima, Corona usw. sind doch die besten Beispiele). Gegenmeinungen werden seltenst objekiv behandelt, sondern nur noch vermeintlich moralischen Kriterien gemessen. Jeder der dem geläufigen Narrativ widerspricht begibt sich in die Gefahr, sozial ausgegrenzt, öffentlich mundtot usw. gemacht. Von daher braucht es insbesondere Mut, nonkonformes Denken öffentlich zu machen.
Ja, es braucht Mut, denn man eckt sonst an, weil man mit eigenen Gedanken und Verhaltensweisen auffällt. Und als Nächstes braucht es aber auch Anstrengung. Die Menschen heute dürsten oft nach Bequemlichkeit, Vereinfachung, schnell-schnell, wobei auch das Nachdenken, Reflektieren, Überlegen auf der Strecke bleibt. Mir wurde schon oft gesagt, ich würde zu viel und zu anstrengend und zu kompliziert denken. Ich kam auf den Vergleich mit dem Joggen, der körperlichen Bewegung, dass wenn man darin nicht geübt ist, man ja auch auf der Strecke bleibt. Der Gast aus New York war mir bisher nicht bekannt, aber ich freue mich 1. über das Thema "selber denken", dann 2. Anti-Identitätspolitik, dann 3. den Text in der Videobeschreibung und 4. dass der Gast für Freiheit kämpft. Finde ich gut, auch in Gedanken an Ton, Steine, Scherben "Traum von Freiheit" und "Wir sind geboren, um frei zu sein." Problem: Viele Menschen halten sich für frei, allein deswegen, weil ihnen erzählt wurde, dass sie in einem freien Land leben würden.
Hab es mir gerade selbst beantwortet ^^ Falls hier noch jemand sucht, das Video ohne Voice-Over gibt's hier: th-cam.com/video/WilKdkLe7pw/w-d-xo.html&ab_channel=SRFKulturSternstunden
Es braucht keinen Mut, selbstständig zu denken. Aber es braucht Mut, das Gedachte öffentlich (Freundeskreis, soziale Medien etc.) auszusprechen. In einem Umfeld von ideologisch geprägten Diskussionen, beherrscht durch ein Dreigespann aus Wissenschaft, Politik und Medien, wird versucht, eine gewollte Ideologie mit aller Macht durchzusetzen und eine andere Sichtweise als Verschwörungstheorie/Rechtsradikal/Leugner etc. auszugrenzen. Wer deshalb selbstständig denkt und diese Zusammenhänge erkannt hat, wird auch weiterhin selbstständig denken, aber sich an keiner Diskussion mehr beteiligen. Dies hier sei die Ausnahme von der Regel:-)
1. Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen würden, dass es mühsam ist, eine eigene Sichtweise gegenüber etablierten Meinungen, Ansichten, Erkenntnissen oder Theorien durchzusetzen, weil es dafür eine fundierte, gut strukturierte Argumentation und eine gewisse Beharrlichkeit verlangt. Dass aber von der Wissenschaft, den Medien und der Politik "versucht wird, eine gewollte Ideologie mit aller Macht durchzusetzen" und Personen mit einer anderen Sichtweise als Verschwörungstheorethiker, Rechtsradikale oder Leugner auszugrenzen, sehe ich nicht so. 2. Die Frage ist doch, woran erkennt man in der öffentlichen Diskussion echte Verschwörungstheorethiker oder Personen, die Ihrem Begriff "Verschwörungstheorie/Rechtsradikale/Leugner" zuzuordnen wären ? (ich nehme einmal an, dass Sie nicht davon ausgehen, dass es solche Gesinnungsgenossen per se gar nicht gibt?) 3. Eine häufig festzustellende Eigenschaft von solchen Menschen ist, dass sie ihre wahren Beweggründe oft vorsichtig verschleiern und abschwächen, um die Massen zu gewinnen. Damit werden sie zu den uns allen bekannten Populisten, bleiben aber im Kern Teil der Gruppe "Verschwörungstheorie/Rechtsradikale/Leugner". 4. Wie wir im Interview mit Omri Boehm gesehen haben, könnte man ihre wahren Absichten mit Kant deutlich offen legen und analysieren, aber für eine schnellere Antwort im Verlaufe einer Diskussion reicht für mich die Frage, wie sie es mit der Menschenwürde halten, die bekanntlich für alle Menschen in gleichem Maße gelten sollte. 5. Und am Ende ist es mir dann tatsächlich lieber, wenn ein Meinungsäußerer einmal zu unrecht als "Verschwörungstheorethiker/Rechtsradikaler/Leugner" bezeichnet wird, als solche Äußerungen ständig zu verharmlosen (denken sie an Russlands Diktator). Mit anderen Worten: wer sich in einer - auch "ideologisch" - geführten öffentlichen Debatte nicht klar für die Würde des Menschan ausspricht und zudem messbare Fakten (z.b. Klimadaten) ignoriert, von dem darf meines Erachtens im Zweifel angenommen werden, dass es sich um einen "Verschwörungstheorethiker/Rechtsradikaler/Leugner" handelt.
"Es braucht keinen Mut, selbstständig zu denken." Ich würde da widersprechen. Vor allem wenn man allgemein akzeptierte Normen in Frage stellt und sich mit der eventuellen Wahrheit konfrontieren muss bisher "falsch" gelebt zu haben. Es braucht Mut um zu akzeptieren, dass man sein Leben ab diesem Zeitpunkt reformieren muss.
Danke für diesen Vorschlag! Wir leiten ihn an die Redaktion weiter. In der Zwischenzeit kannst du dir diese Sendung über Roigs Buch "Why We Matter - Das Ende der Unterdrückung" anhören: m.srf.ch/audio/kontext/unterdrueckung-sichtbar-machen?partId=11941816
Werden wir jetzt geduzt?^^ Cool :3 Selber denken finde ich aus Gründen der Rekursivität komplexer Systeme ganz interessant, sich dem zu nähern^^ Ganz einfach deshalb, weil schon die Systemtheorie, obwohl ich nur wenig und davon auch nur die Basis kenne, aufzeigt, dass Linearität und Objektivität ausgedient haben. Nicht nur weil das die Quantenphysik auch schon sagt mit seiner Nichtobjektivität, die ja letztlich von einer Art unüberbrückbarer Verwobenheit vom Beobachter mit dem Beobachtungsobjekt erzählt und so eine reziproke Abhängigkeit aufzeigt und aus allen möglichen Wissenschaftsgebieten ähnliche Erkenntnisse wegen Studien sprießen und sie immer mehr werden mit der Zeit, sondern auch weil laut Systemtheorie, sie in ihrer Selbstaussage behauptet die Sichtweise zu haben, für alle Wissenschaften und sogar der Wissenschaftstheorie zu sprechen, wenn sie Systeme, systematisch behandelt und dabei zwischen der Schnittstelle von Ordnung und Chaos alle Abstraktionsebenen der Beobachterperspektiven miteinander in Beziehung setzt und aus dem Vergleich die Schlüsse zieht, dass Komplexität letztlich ab einem immer höheren Punkt nur noch aus Sicht von Nichtanalysierbarkeit beurteilt werden kann, gerade weil so viele Grade von Rekursivitäten sich interaktionell und strukturdeterministisch bedingen... Dieser Strukturdeterminismus, der in seiner Inhärenz letztlich innewohnend hat, dass nichts außerhalb von Systemensein gedacht werden kann und jedes Argument demnach nur ein Teil von Systemen sein kann, finde ich interessant, dass man hier in dieser Sendung ernsthaft versuchte Philosophisch die Freiheit des Menschen differenziert herausarbeiten zu wollen und sich die Befürworter und Gegner vor Augen führte, denn letztlich hat Philosophie da keine Chance sich im Bilde der Ideengreifbarkeit zu sein... Es müsste beim selber denken berücksichtigt werden, dass der Mensch konstruktivistisch ist und letztlich Komplexitätstheorie eine reale Größe ist... damit man über das Verhältnis der Metaphysik zur Identität(spolitik) oder dem Grad von Freiheit der Menschen innerhalb des eigentlich echten Universalismus und Ethikprinzipien die darüber hinaus als eine Art transzendente Ethik verweisen, diskutiert werden kann^^ Ansonsten Gutes Thema^^ Weiter so, ihr seit genial
22:50 Ich bin mir sicher Boehm hat zu diesem Punkt noch viel mehr zu sagen, aber ich finde diese grobe Unterscheidung schon mal ganz interessant, denn sie wirft eine unmittelbare Frage auf: Begreift man Aufklärung als (ideen)historisch irgendwie begrenztes Unterfangen oder als lebendige Tradition? Denn es ist ja gewiss einzuwenden, dass der Gehalt der Wahrheit in und jenseits der aufklärerischen Tradition sehr umkämpft ist, und dass moderne Epistemiologie von Popper oder Kuhn die Aufklärung einfach nur weiter denken. Die Dichotomie von Konsens vs. inhärenter Wahrheit verschwindet dort.
Stimme dir völlig zu. Und das Wort "Verschwörungstheorie" ist wie eine intelluktuelle Nebelkerze. Man zündet sie und Zusammenhänge, Fragen, Antworten und kritische Gedanken verschwinden in einer Suppe von Reflexhalfter Entrüstung. Und ja klar, man ist dann einfach auf der unwissenschaftlich en Seite.
Ich widerspreche diesem Philosophen, denn auch und gerade Autoritäten und Experten können irren. Denn Mißbrauch von Macht kommt immer vor. Kein Mensch ist perfekt, auch kein Experte. Selbstermächtigung ist wichtig und erfordert selbst zu denken. Immer, auch beim Einkaufen.
Braucht es Mut selbst zu denken. Haha-natürlich braucht es das! Denn alles was man sagt, wird auf die Goldwaage gelegt und sobald man etwas falsches sagt, wird man schon geschasst. Die Kunst nichts falsches zu sagen, hat die Folge auf dem Stuhl verantwortlicher Positionen zu sein, wie man hier sieht.
Die Original-Version haben wir ebenfalls zur Verfügung gestellt - ganz ohne Dolmetscher-Spur. Viel Spass beim Anschauen.😇 th-cam.com/video/WilKdkLe7pw/w-d-xo.html
Warum spricht der Mann nicht deutsch? Er scheint es doch verstehen zu können. Oder ist das so raffiniert geschnitten, dass man die Übersetzungsphase nicht mitbekommt? Einen Knopf im Ohr erkenne ich nicht.
Eine Diskussion über Boehms Verständnis von Kant oder Hannah Arendt wäre sicher spannender gewesen, denn er bietet nur seine Interpretation, die ich an seinem politischen Verhalten messe. Bezüglich Arendt gibt es jedoch zu sagen, dass sie die innere Freiheit des Selbstdenken besaß, die sie bezüglich Zionismus öffentlich geäußert hat, wie die Zusammenarbeit zwischen Judenräten und Nazis oder der offene Brief in der New York Times 1948, gemeinsam mit Albert Einstein sowie anderen Juden gegen den Besuch von Menachim Begin, der aufgrund seiner Beteiligung an der ethnischen Säuberung gegen die Palästinenser, besonders Massaker wie in Deir Yassin, als Faschist bezeichnet wurde. Begin, dessen Plan für Palästina von Boehm als Ein Staat Lösung vorgeschlagen wird, dazu noch Jabotinsky,dem Erfinder der Eisernen Mauer und Mussolini Freund. Boehm stellt seinen Dienst in der israelischen Armee nicht in Frage, die alltägliche brutale Besatzungspolitik gegen die Palästinenser ist bekannt. Bezüglich Kritik aushalten ist Boehm nicht das beste Beispiel. Ich wurde von ihm blockiert, soziale Netzwerke, weil ich seine zionistische Haltung und die Ethnische Säuberung gegen die Palästinenser durch Israel kritisiert habe. Boehm wird protegiert, weil er als sogenannter liberaler Zionist in die deutsche Staatsräson bezüglich Israel passt. Etwas kritisch sein ist erlaubt, aber nicht grundsätzlich. Wenn er von Identitätspolitik "weisser Männer" spricht, ist der Zionismus und die Kolonialisierung Palästinas das beste Beispiel aufgrund der Historie. Das heutige Israel wurde aus europäischem weissen Siedlerkolonialismus geboren, der Araber rassistisch als nicht zivilisiert einordnet. Bezüglich Identitätspolitik fände ich ein Gespräch mit Michael Lüders spannend, der dazu einen ausgezeichneten Kommentar auf TH-cam hat, Identitätspolitik ist Neoliberalismus und Rechts. Boehm ist deutsch - israelisch. Das heutige Israel hat nichts mit der jüdischen Geschichte Palästinas zu tun, dass sind arabische Juden, die auch in Israel diskriminiert werden. Zionisten sind keine indigene Bevölkerung Palästinas, instrumentalisieren aber das Judentum und zerstören die kulturelle und religiöse Geschichte Palästinas. Boehm gehört für mich dazu, weil er versucht den Zionismus rhetorisch zu modernisieren, aber inhaltlich Kontinuität zeigt.
Das hat überhaupt nichts damit tu tun was " gesagt / nicht gesagt werden darf" , es geht darum dass es einfach nicht richtig ist. Es gibt KEINE Rassen bei Menschen ( biologisch gesehen). Ich denke das weiß mittlerweile jeder
Was entscheidet der Patient? Er entscheidet nur darüber, ob er eine Behandlung oder Therapie annimmt. Das sagt aber noch nichts über sein Wissen, seine Bildung oder seine Fähigkeit selbst zu denken aus.
Na, das mit Abraham habt ihr beiden aber ganz schön verquer dargestellt. Ich zitiere mal die Bibel, Einheitsübersetzung von 2016, 1. Mose 22, Verse 1 - 17: „1 Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er sagte: Hier bin ich. 2 Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar! [… ] 7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham. Er sagte: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer? 8 Abraham sagte: Gott wird sich das Lamm für das Brandopfer ausersehen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter. 9 Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. 10 Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. 11 Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 12 Er sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten. 13 Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.“ 1. Abraham hat, schwer genug mit dem Verstand zu erfassen, die Aufforderung Gottes, den Sohn als Brandopfer zu bringen, angenommen. 2. Er ist den Weg bis zur gebotenen Stelle gegangen, und hat bis zu dem Moment wo er das Messer niedersinken lassen wollte gehorcht. 3. Dann kam der Engel und beendete das geforderte Opfer indem Gott durch ihn sagt: „Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus. 4. Der erwähnte Widder war da - ob von Gott dort platziert oder tatsächlich einfach nur zufällig im Gestrüpp gefangen - und dieser wurde an Isaaks statt geopfert.“ Abraham hat Gott gehorcht. Er hat sich nicht wegen eines Gebotes gegen ein anderes gestellt. Diesen Konflikt gab es in der Situation gar nicht. Entweder habe ich etwas fundamentales übersehen, oder Gast und Gastgeber haben blinde Flecken in ihrer Wahrnehmung.
Ich denke das entspricht der modernen theologisch-wissenschaftlichen Methode, die den Bibeltexten eine Art Filter aus Existenzialphilosophie und Naturwissenschaft vorschaltet… so stellte es jedenfalls mal der Heidelberger Theologe Klaus Berger in einem seiner Bücher fest… „Engelwesen“ darf es da nicht geben, und diese für real zu halten wäre vorgestrig, ja geradezu peinlich in akademischen Kreisen. Herr Boehm macht wohl das, was seit Rudolf Bultmann in Mode kam: bestimmte Elemente aus biblischen Texten heraus zu streichen und sie mit (s)einer eigenen, subjektiven Bedeutung auf zu laden… dabei wirkt es teilweise sehr willkürlich, was jetzt für „real“ im historischen Sinne und was als rein bildhaft ettiketiert wird. Würde ein praktizierender, gläubiger Jude tatsächlich davon ausgehen, dass es quasi „oberhalb“ von Gott noch eine höhere Direktive, ein höheres Prinzip gibt, dem sich Gott beugen muss ? Also ich kann mir das schwerlich vorstellen, muss aber zugeben, dass ich (als Christ) mich mit den Strömungen des Judentums leider nicht halb so gut auskenne, wie ich es gern würde !
Auch wenn ich drei Ärzte frage, ich kann nicht wissen, welcher tatsächlich Recht hat. Ich kann den wählen, der mir am ehesten zusagt, und dann trotzdem falsch liegen. Mit Selberdenken hat das nichts zu tun, eher mit Fühlen. Und mein Gefühl hat leider nicht immer Recht. Man denke allein an Sucht. Ich fühle, ich brauche das unbedingt.... aber eigentlich schadet es mir.
Schade, im Verlauf des sehr interessanten Gesprächs verschiebt sich das Denken über Anderstdenkende bzgl der Coronamaßnahmen dahin, sie, die Anderstdenkenden, seien unwissenschaftlichen Argumentationen aufgelaufen, gefolgt . Ich denke, das ist zu einfach gedacht. Und ungerecht gegenüber den Wissenschaftlern. Liebe Grüße aus Leipzig
Ja, wissen ist dasselbe nicht denken. Daß ich WEIS BEREITS ALLE was ich WISSEN WOLLEN ist denken: das heißt: seine eigene bewegung des absolute. Also: nicht mehr ICH, diese erbarmlicher ich aber ihr. Vienen dank.
27-30:00: Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das diese Fähigkeit hat. Unser Gehirn macht es möglich. Insofern ist diese Fähigkeit doch evolutionär begründbar und meiner Meinung nach keine metaphysische Erscheinung.
Es ist Quatsch dem Menschen eine Sonderrolle zugestehen zu wollen. Wenn das Lebewesen Mensch diese Freiheit haben sollte dann haben auch andere Lebewesen diese Freiheit, die Lediglich durch kognitive Leistung limitiert ist. Tiere haben auch die Freiheit Entscheidungen zu treffen auch wenn diese Entscheidungen kleinere sind. "Insofern ist diese Fähigkeit doch evolutionär begründbar und meiner Meinung nach keine metaphysische Erscheinung." Der Kontext war doch, dass diese Freiheit ja eben nicht an soziale oder natürliche Dinge gebunden ist, daher ist es Metaphysisch.
Liebe Redaktion: Könnten Sie diese Sendung nicht auch in der Englischen Originalversion senden? Wie sie das schon bei früheren Sendungen gemacht haben? Das wäre TOLL!!!!
Wie sieht es denn mit führenden Wissenschaftlern aus Afrika oder anderen fernen Ländern aus? Werden diese in der westlichen Welt geschätzt und akzeptiert? Bekommt man Schwierigkeiten, wenn man in seinen Studien keine westlichen führenden Wissenschaftler nennt? Wird so ein Paper akzeptiert?
Da die Wissenschaft forscht und nicht produziert, braucht sie ziemlich viel Geld. Nicht alle "fernen Länder" (?) haben die gleichen Möglichkeiten der Finanzierung. Sie unterstellen hier der Wissenschaft Rassismus. Es geht aber eher darum, dass Geld für umfangreiche Studien zur Verfügung steht und dass die Methodik anerkannt ist. Interessante Studien und Ergebnisse sind in der Wissenschaft immer willkommen, egal aus welchem Land.
Will jemand ein systemtheoretisches Buch schreiben: Freiheit im nichttrivialen sozialgesellschaftlichen System - Soziologische Systemtheoretische Überlegungen?
Beim Selbstdenken kann nun mal schon auch Irrtum entstehen, der sich dann durch mediale Mechanismen zum kollektiven Quatsch ausweitet. Ich finde das Anti-Beispiel der Querdenkenden ist hier sehr lehrreich. Meine These wäre: Der und diejenige, die wirklich selbst denken, sieht man selten unter Flaggen laufen, weil man sich immer die geistige Beweglichkeit vorbehält, Dinge heute ggfs. mit neuem Wissen anders zu bewerten als man es gestern getan hat.
Das Beispiel von den Demonstranten ist schon passend, nur finde ich die Antwort enttäuschend. Es gibt nicht DIE Wissenschaft, die Wissenschaft lebt von These und Antithesen und man kann sehr wohl Thesen und Fakten, die einem aufgetischt werden, hinterfragen. Die "Demonstranten" werden a priori als uninformierte Verschwörungstheoretiker eingeordnet, anstatt eben zu verstehen, dass diese sich doch sehr wohl informieren und gerade auch Wissenschaftler selbst diskreditiert werden, nur weil sie nicht ins Narrativ passen.
Sorry aber ist so ermüdend so verdrehte Fragestellungen zu diskutieren.. Identitätspolitik kommt ursprünglich von unterdrückten Minderheiten im kolonialisierten und europäischen Raum ,deren Anliegen und Gefährdung Jahrhundertelang null Komma null auf politischer Ebene beachtet wurden.. es entsprang genau diesem selbstdenken. Es ging ursprünglich nicht um links oder rechts wobei linke das Thema oftmals wichtig finden und rechte diesen Begriff einfach für ihre Situation nutzen … und nun diskutieren wieder weiße ,ältere, vermutlich heteronormativ lebende Akademiker aus ihrer Sicht völlig abgelöst von der historischen Notwendigkeit der Identitätspolitik für bestimmte Gruppen über das man „selbst „ denken soll .. Mehrwert null.. bitte wenn ihr euch dieser für Euch sicher „modernen“ Themen annehmt sucht doch Gäste aus die was mit dem Thema wirklich zu tun haben und auch die Geschichte kennen anstatt die wichtige Sache in so ein pseudo intellektuelles rumgewurschtl was mit gesellschaftlichen Realitäten von Minderheiten nichts zu tun hat …
Naja du bestätigst gerade jede Kritik an Identitätspolitik. Jemand, der angeblich nicht diskrimiert wurde, darf keine Kritik daran äußern. Weisst du, ob Herr Böhm nicht beispielsweise Jude ist? Dann hat er natürlich auch gar keine ERfahrung mit Diskriminierung. Ob der Moderator nicht in Armut oder schwer psychisch erkrankt war? Das weiß man doch gar nicht wie sehr Menschen unter Diskrimiierung gelitten haben. Und selbst wenn nicht: eigene Betroffenheit kann und sollte nicht die (einzige) Legitimation sein zu sprechen! Niemand von ihnen beiden sagt dass Stärkung von MInderheiten nicht wichtig ist. Sorry, aber ich glaube du hast die ganze Diskussion nicht verstanden...man kann das ganze im Übrigen auch sehr als PRO Identitätspolitik lesen, aber das ist vielleicht etwas zu schwer zu verstehen...
Identitätspolitik kommt meines Wissens nicht aus der von Ihnen beschriebenen Zeit des Kolonialismus. Viel mehr beschreibt es eine Form des Denkens, welches den Menschen inhärent ist und somit seit Menschengedenken exisitiert. Die politischen Forderungen der von Ihnen beschriebenen Minderheiten ist beispielsweise eine. Auch war die Ideologie der Nationalsozialisten eine Form der Identitätspolitik, da sie gewisse Merkmale einer Gruppe (das "Arier"-Sein") in das Zentrum ihres Denkens stellen und daraus gewisse Forderungen ableiteten. Identitätspolitik wird somit natürlich von allen politischen Strömungen betrieben, sei es nun "links, rechts oder liberal". Wichtig ist, dass der Mensch nicht zum Mittel zum Zweck missbraucht wird, sondern der Zweck selbst ist. Mir persönlich hat der Dialog mit Omri Boehm schon einen Mehrwert geboten. In der Sendung war aber auch bereits die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Kolonialismus mehrfach Thema. Empfehlenswert mit Pankaj Mishra, Bénédicte Savoy oder auch Veye Tatah und René Aguigah.
Danke für eure wertvollen Kommentare zu diesem Video 😍. Wir freuen uns sehr darüber. Unsere Kapazitäten für die Bewirtschaftung der Kommentare aller Videos unseres Kanals sind zurzeit leider begrenzt. 😥 Zu diesem Video habt ihr euch bereits rege ausgetauscht, deshalb werden wir hier bis auf weiteres keine neuen Kommentare veröffentlichen. Wir freuen uns aber, wenn ihr weiter fleissig zu allen anderen Videos kommentiert. Wir danken für eurer Verständnis und freuen uns auf weitere rege Diskussionen. Herzlichst euer SRF Kultur Team
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Herr Eilenberger stellt immer tolle Fragen und fordert den Gast in einer respektvollen Weise derart, dass dem Zuhörenden eine spannende und lehrreiche Auseinandersetzung des Gastes mit seinen eigenen Gedanken geboten wird. Ich finde es super, wenn er nochmal zusammenfasst und Begriffe für Laien wie ich es bin definiert.
Um die Abschlussfrage zu beantworten muss ich das Interview noch einmal anhören✌️
Alle drei Moderatoren sind allerhöchstes Niveau. Aber Eilenberger hat außerdem einen Witz der nur ihm zu eigen ist.
Es ist unglaublich wie gut Sie ihr gegenüber jeweils verstehen und die dinge die gesagt werden nochmals in wenigen worten zusammenzufassen. Danke
Ja mein Kopf raucht angesichts dieses tollen, aber sehr schnell denkenden Gastes, da waren die Zusammenfassungen wirklich sehr wichtig und hilfreich. Danke und chapeau wie schnell der Moderator mit-denkt. Ich würde zwischendurch immer sagen: Moment. Ich brauch kurz eine Pause.:-)
Sehr interessante Diskussion:
„Die vielleicht grösste Bedrohung für das aufklärerische Denken kommt von dieser Idee, dass unsere Normen und unsere Vorstellungen darüber, was geht oder was nicht geht, konsensuell begründet sein müssen. Politisch wird der Konformismus damit zur grössten Herausforderung für unsere Fähigkeit selbst zu denken.“
Das bedeutet also, ob nun politisch links oder rechts, ob religiöse oder atheistische, ob vegane oder carnivore etc. Lebenseinstellung, alle sind sie anti aufklärerisch, wenn das eigene Denken allein in den Leitplanken dieser Lebenseinstellungen stattfindet und man nie kritisch hinterfragt, warum die jeweilige Lebenseinstellung mit ihren Normen besser, richtiger oder wahrer ist als eine andere. 🤔 Dann heisst selber denken wohl auch, dass man Dinge vergleichen und begründen können muss, warum das einte jetzt besser als das andere sein soll. Damit das aber geschehen kann, muss man wohl die Comfort Zone der eigenen Lebenseinstellung und der eigenen Normen verlassen. Und,- man darf andere nicht einfach mit seinen Überzeugungen nieder knüppeln, nur weil die eigenen Normen der eigenen Lebenseinstellung subjektiv lieber hat, als die anderer Menschen.
Nun ja, deine Beispiele haben einen Harken: Wer nonkonform handelt (in deinem Beispiel der Veganer) handelt ja nicht zufällig so, sondern weil er die bestehenden Normen (der Ausbeutung von Tieren) kritisch hinterfragt hat, und dazu gekommen ist, dass diese nicht vertretbar sind.
Das gilt natürlich nicht immer, aber unhinterfragte Einstellungen und mangelnde Selbstreflexion sind am ehesten bei den Vertretern des Status Quo zu finden, vor allem wenn damit eine Änderung des eigenen Lebensstils einhergeht wie bei dem Beispiel Veganismus
@@baskervill6023
Ich denke nicht, dass da ein Hacken drin ist in dem was ich sage. Denn deine Betrachtungsweise, wenn ich dich richtig verstanden habe, geht schon von einem Status Quo aus, der negativ beschaffen, bzw. nicht aufklärerisch ist. Du gehst, m.E. von der Ansicht aus, dass der Veganer sich vom Status Quo einmal emanzipiert und dann am Ziel ist, oder nicht mehr weiter kritisch denken braucht. Weil, er hat es dann schon einmal vollzogen. Er hat „alles bedacht, was er sollte“. Aber hat er das wirklich? In deinem Fall wären kritisches oder aufklärerisches Denken exakt jene Gedankengänge, die einen Veganer zu seiner Erkenntnis führen würde, Veganer zu sein. Aber warum sollten gerade nur die Gedanken, die zu dieser Erkenntnis oder Begründung führen Veganer zu sein aufklärerisch sein? Warum nicht jene des Carnivors, oder jene des Status Quo, des Atheisten oder relig. Gläubigen?
Deshalb,
ich verstehe kritisches oder aufklärerisches Denken als Prozess, der immer wieder stattfinden muss, damit eben kein gedankliches „Ausruhen“ oder Einnisten in den eigenen Leitplanken des eigenen Lebensstiles stattfindet. Und selbst wenn man sehr starke Argumente für seine Ansichten vorbringen kann, so würde ich doch die Einstellung und die Bereitschaft, alles noch einmal von einer anderen Perspektive zu durchdenken, als allgemeine Voraussetzung für aufklärerisches Denken betrachten. Auch das in Erwägung ziehen, dass man falsch liegen könnte, so gering man dies auch für möglich hielte, wäre dann Teil einer Einstellung, welche immer wieder von neuem zu kritischem oder aufklärerischem Denken führen würde. Ausserdem, so denke ich, würde es als Nebeneffekt bescheiden(er) machen, was doch eine sehr gute Tugend ist. Jedenfalls halte ich dies für besser, als in Gedanken festzuhängen, die den Status Quo als niederer und unkritischer voraussetzen, während das eigene Selbstbild so ist, dass man sich vom Status Quo durch sein „aufklärerisches“, „konformes“ Denken emanzipiert hat, weil das eigene, einmal vollzogene Denken, richtiger, besser, wahrer ist als das der anderen. Wäre das nicht die Gefahr der Konformität, die im Interview angesprochen wurde? Und ich denke, dass in eben diese „Falle“ auch Veganer, Fleischesser, Atheisten, Gläubige, oder eben Links oder Rechts politisch denkende Menschen tappen können, sodass es mir lieber ist aufklärerisches Denken als einen flexiblen Prozess zu betrachten, der immer wieder von neuem geschehen soll und muss.
In Kurz: Damit eine Diskussion oder Denken überhaupt aufklärerisch sein kann, muss man wohl erst einmal gewillt sein, die Möglichkeit in betracht zu ziehen, dass man evt., so wie viele vor einem, falsch liegen könnte. Nur so denkt man auch wirklich immer wieder von neuem über Sachverhalte und Erfahrungen nach.
P.S. Danke für den kritischen Einwand. ❤️
@@baskervill6023 Naaaa.... Ich habe auch schon Veganer angetroffen die ihre Haltung nie hinterfragen. Die haben sich einmal diese Meinung gemacht und bleiben dabei. Nochmals darüber nachzudenken (dabei auch andere Denkweisen anzunehmen) ist für viele undenkbar. Manche haben eine andere Moral (z.B Tiere töten ist per se nicht schlecht), dann kann der Veganer seine Überzeugungen nicht auf alle Menschen übertragen. Genau das wurde im Kommentar oben auch geschrieben.
P.s: Vegan wurde auch zu einem kleinen Trend. Bei einem Trend ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man diesen einfach mitmacht und die Argumentation dazu einfach übernimmt, ohne dabei sich was zu denken.
Das trifft's trotz langem Anflug punktgenau!
Diese "innere Freiheit" ist ein erfahrbarer Ort in uns " einfach zu SEIN", ein "stiller Ort", "göttlich", "eine kleine Flamme", das was uns atmen lässt u.a. erfahrbar durch Meditation.
Weise gesprochen....
Habe sein Buch gestern gelesen und ich bin begeistert! Ich kann jedem nur dazu raten.
Hört sich nach einer super Empfehlung an. 👍🏻
Hast du es geschafft an einem Tag durchzulesen?:)
Mein Interesse ist schon geweckt. Kannst du hier eine kleine Rezession schreiben?
Zum Denken braucht es zuerst einmal Hirn und Misstrauen gegenüber denen, die angeblich besser als wir denken können.
Wenn die Denkergebnisse im Widerspruch zu weit verbreiteten Narrativen stehen, braucht es inzwischen leider auch Mut, diese auszusprechen.
Kein Misstrauen, sondern Zweifel.
Denkergebnisse die lediglich im Widerspruch stehen sind noch lange nicht auch wahr.
Denn zum selber denken gehört auch eine Menge Urteilsvermögen, besonders der eigenen Kompetenz gegenüber.
Wieso Mißtrauen? Es braucht Weitsicht, sehr viel Wissen und einen ruhigen kritischen Geist.
Wer nur andere und nicht sich selbst hinterfragt ist verdammt eigene Wahrheiten replizieren.
Selbst denken ist essenziell! Voraussetzung ist die Reife in jedem Lebensabschnitt mit seinen Erfahrungen. Um diese für sich gut oder richtig entscheiden zu können bedarf es der intuitiven Eingebung, setzt voraus mit sich selbst auseinander zu setzen!
Intuition speist sich ausschließlich aus der Erfahrung. Nur, da, wo wir viel Erfahrung gesammelt haben, ist unsere Intuition hilfreich. Das gilt also nicht für neue Situationen, oder in Bereichen, in denen wir kein Fachwissen haben.
Sehr interessant! Muss ich bei Zeiten noch ein zweites mal schauen, vielen Dank für das Gespräch! :)
Ich finde die Hinweise zur Identitätspolitik sehr wertvoll, vielen Dank. Diese Freiheit des metaphysisch begabten Menschen bildet also auch nur eine Bubble, in die nicht alle Menschen eintreten können, zumindest nicht aus der innenperspektive. Von Außen ist es aber denke ich möglich und für die globalisierte Menschheit nötig an diesem von innen heraus alle menschlichen Bewusstseine vereinigenden Resonanzraum der Freiheit teilzuhaben. Es offensichtlich der Balanceakt zwischen Gleichwertigkeit der verschiedenen Identitäten und ihrer verschiedenen funktionalen Hierarchien. Emotional, unterbewusst gesteuerte Bewusstseine haben ihre eigenen Vormachtsräume.
Wenn es einer Sternstunde der SRFSternstunde gibt dann gehört dieser Beitrag mit Sicherheit dazu. Wie kann ich als Bürger der BRD meinen Rundfunkbeitrag an der Schweiz zukommen lassen?
Brilliant - einfach nur brilliant! Herr Eilenberger gibt wie bei seinem geliebten Fußball die besten Vorlagen für einen zugegebenermaßen faszinierenden Gast, einem wahrhaftigen Striker!;-)
Eine der besten Sendungen, die ich zuletzt gesehen haben!🧐
Mut ist nur für Handlungen vonnöten. Das selbst Denken kommt von ganz alleine.
Ja es brauch Mut, denn wirklich selbst denken bedeutet seine eigenen Widersprüche und Lügen zu erkennen.
Genau. Das überhöhen eigener Meinungen zu kritischem denken macht einen wahrhaft blind.
Kann man bessere Fragen stellen? Bezweifle ich. Die Fragen zeugen vom einwandfreien Durch- und einblick in die Ideen und Aussagen von Omri Boehm. Exzellentes Interview, hat sehr viel Spaß gemacht! Ich weiß immer gar nicht ob ich den Gast oder den Moderator bei Sternstude spannender finden soll. :)
Ein sehr interessantes Interview! Die Leitfrage für die Diskussion, ob das selbständige Denken Mut erfordert, erscheint mir aber selbst einigermaßen fragwürdig. Wenn, wie Boehm unter Berufung auf Kant meint, das selbstständige Denken eine Pflicht ist, wie kann deren Erfüllung dann Mut erfordern? Muss nicht eine moralische Pflicht generell allen Menschen zumutbar sein? Mut dürfte es schlechterdings erst recht nicht dazu brauchen, wenn das selbstständige Denken sogar den Menschen als eigenen Zweck, mithin die Würde des Menschen bedingen soll. Wie sollte denn die Gesellschaft dann mit den (vielen) Menschen umgehen, die nicht frei denken wollen oder es schlicht nicht können oder es eben tatsächlich nicht wagen?
Nein, das freie Denken ist keine Pflicht und die Menschenwürde hängt auch keineswegs davon ab. Auch Bild-Leser, Rassisten, Homophobe oder „Querdenker“ sind Menschen und als solche zu respektieren; sie haben denselben Anspruch auf bürgerliche Freiheitsrechte wie alle, solange und soweit sie die Rechte ihrer Mitmenschen nicht verletzen. Das ist die Grundidee der liberalen Gesellschaft und in allen westlichen Verfassungen glücklicher Weise so verankert.
Das freie Denken ist nicht mehr und nicht weniger als ein Recht. Eine Pflicht sollte es meines Erachtens nur für diejenigen sein, die Macht über andere Menschen ausüben (aber auch deren Menschenwürde hängt davon nicht ab, sondern nur ihre Amtswürdigkeit).
Selbständiges Denken bedeutet die Fähigkeit, seine eigenen Überzeugungen hinterfragen zu können. Es hält das eigene Irren stets für möglich und zugleich, dass der andere meinem ersten Eindruck entgegen doch (zumindest teilweise) Recht haben oder irren könnte. Freies Denken ist die Kritik der mitunter gar nicht so reinen Vernunft. Es richtet sich immer auf die Kernfrage: Warum? Die einzige Maxime ist die bedingungslose Würde aller (inklusive denkfauler oder -scheuer) Menschen.
Die im Interview zitierte Bibel-Geschichte hat mir schon immer besonders missfallen. Hauptgrund ist die unbegründete Forderung Gottes nach totaler Unterwerfung. Warum tut er das? Wozu braucht der Allmächtige sie? Was gibt sie den Menschen, welchen Wert hat sie für sie? Zeigt nicht diese Episode höchst eindrücklich, wie gefährlich absoluter Gehorsam für die Menschen untereinander sein kann? Zwar meine ich, anders als Ahrend und Kant, dass der Mensch durchaus das Recht hat zu gehorchen, aber er hat eben auch das Recht (nicht die Pflicht) nicht zu gehorchen. Warum sollte ich einen Gott verehren, der mir dieses Recht - und damit mein freies Denken - absprechen will? Warum sollte ich ihm (blind) gehorchen? Auch das in dieser Bibel-Geschichte vermittelte Bild eines (hier auf Isaak) eifersüchtigen Gottes wirkt auf mich eher lächerlich als anbetungswürdig. Weshalb fordert Gott von Abraham einen Liebesbeweis? Und obendrein einen derart grausamen? Wie kann denn ausgerechnet der Allwissende nicht sehen, dass Abraham ihn anbetet? Was schadet es Gott, wenn Abraham auch seinen Sohn liebt? Und schließlich irritiert stark, dass Gott Abraham hier in eine Pflichtenkollision zwingt, denn nicht nur das universelle moralische Gebot, den Menschen nie zum Zweck zu machen, sondern auch eines der kurz darauf in 2. Mose/Exodus 20 verkündeten Gebote Gottes lautet: Du sollst nicht töten! Dieses Problem löst Abraham hier aber mehr schlecht als recht, und dabei ist das Auftreten oder Nichtauftreten des Engels gar nicht so bedeutsam. Denn auch ohne Engel lässt Abraham womöglich nur deshalb von Isaak ab, weil er zufällig den Widder entdeckt. Warum hatte er nicht vorsorglich ein Opferlamm dabei? Er mogelt sich und seinen Sohn mit dem Bock in letzter Sekunde aus der Schlinge. Am Ende aber bleibt es dabei: Er tötet für Gott - wenn auch keinen Menschen. Und warum? Um Gott zu beschwichtigen? Um ihm zumindest teilweise zu gehorchen? Sollte nicht der archaische Opferkult überwunden werden? Abraham stellt diese Fragen nicht, weder sich noch Gott, jedenfalls erfahren wir davon nichts. Und so frage ich mich: Wo ist da auch nur ein Funke eigenen Denkens?
Interpretation und Wertung ist die Grundbasis der eigenen Geschichte der Wahrnehmung.
Es ist Identifikation mit dem Glauben was wir sind.
Danke. So eine Sendung ist im deutschen ÖRR leider undenkbar geworden.
@ 01:29 "Beim Einkaufen selbstständig zu denken ist nicht die Aufgabe der Aufklärung": Ich glaube, ich verstehe was er meint, aber gerade beim Einkaufen, also beim Konsumieren, ist selbständiges Denken gefragt! Wenn man bedenkt was wir durch unseren Konsum alles steuern und finanzieren ist selbstständiges Denken beim Einkaufen unsere Verantwortung.
PS: wie immer war es ein Genuss Euch zuzuhören...*))) Danke für die tolle Sendung.
Omri Boehm ! ❤️
Vielen Dank für diesen spannenden Beitrag!
Ich finde Boehm's Argumentation, dass man den kantischen Rahmen der inneren Freiheit benötigt, um diskriminierendes Denken und Handeln zu kritisieren, sehr sinnvoll. Insbesonderen wenn man das aufklärerische Denken gegen Eurozentrismusvorwürfe verteidigen möchte, hilft dieses Argument ungemein. Es beruht jedoch auf der Annahme, dass Kant's Konzeption, in seiner philosophischen Tiefe, historisch einmalig ist (Boehm sagt ja auch, dass man an Kant nicht vorbeikommt), was jedoch auch wieder als eurozentristische Annahme verurteilt wird. Aufgrunddessen treibt mich die "empirische" Frage um, ob es nicht-europäische Begründungskonzeptionen der inneren Freiheit bzw. moralischen Anthropologie gibt, die einen ähnlichen philosophischen Gehalt haben, aber im wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs eine marginale Repräsentation erfahren. Denn solange diese theoretischen Konzepte fehlen, ist die Kritik meiner Meinung nach hinfällig.
Was sagt die Community dazu? Über Antworten würde ich mich freuen!
Ich kann die Frage nicht konkret beantworten, auf einem abstrakten Level ist dies ganz gewiss zu einem gewissen Grad der Fall, es fehlen oft nur offensichtliche Nexus mit unseren Begrifflichkeiten von Subjekt, Freiheit, Verstand uws. aber ich verstehe die vermeintliche Problematik des Eurozentrismusvorwurfs hier ohnehin nicht. x-Zentrismus ist für mich ein Begriff von Politik und Machtfragen, die der Erkenntnis allenfalls im Wege stehen, und es sollte ein leichtes sein sie als solches zu entlarven. Aufklärungsideologie trifft überall auf existierende Kulturen und Denktraditionen. Mir wäre es dabei nicht wichtig, ob die Gedanken an sich bereits auf analoge Traditionen in den entsprechend anderen Kulturen treffen, oder ob sie halt als neue Elemente darin angeknüpft und eingewoben werden - angepasst werden sie so oder so, denn komplette Assimilation kommt selten vor. Das ist auch eine ganz normale Praxis des Kulturaustausches, bspw. auch der Verbreitung von Produkten der Aufklärung, wie den Nationalstaaten, Verfassungen, Wissenschaftspraxis usw., und letztendlich misst sich der Universalismusanspruch der Auklrärung oder jedweder Ideologie daran, wie anschlussfähig sie prinzipiell für andere Personen ist und philosophische Ideengebäude ist, notfalls indem sie sie argumentatorisch schlägt.
Und wenn es nun Kant gewesen sein sollte, der Bahnbrechendes hergedacht hat, das auch andere Denktraditionen transformiert bzw. transformieren könnte, wenn man konsequent wäre, dann ist das eben so. Es wird heutzutage viel diskutiert über die Einflüsse indischer Philosophie auf den Westen von Aristoteles über Hume und Hegel. Einfach festzuhalten, dass dort womöglich Inspiration bezogen wurden oder auch nicht, halte ich auch nicht für indozentrisch, es ist einfach eine Frage ideengeschichtlicher Fakten, und es würde erst indozentrisch, wenn man sich die Ideeneschichte künstliche hinbiegt und manipuliert (wie das gewiss allerorts ständig der Fall ist, aber insbesondere in Europa - gewiss in aller Regel eher aus ganz menschlicher Beschränkung oder Ignoranz als aus Hochmut).
@SRF Kultur Sternstunden Eine selbstdenkende ,treue Zuschauerin von Sternstunden-Sendungen macht sich Gedanken zu: Der Mensch hatt eine unlöschbare Freiheit. Zwischen gegeben und geblieben ist diese unlöschbare Freiheit "die Sicherheit und Garantie" für uns Menschen.
Liebe Community, wie seht ihr das: Braucht es Mut, um selbst zu denken? Wir freuen uns auf eine konstruktive Diskussion mit euch!
Es braucht vor allem Vorstellungskraft. Dafür sind wir wohl alle unterschiedlich prädestiniert. Ich sehe keinen unbedingten Zusammenhang zwischen Mut und der eigenen Denkfähigkeit. Inwieweit ich mich traue in die tiefen Abgründe meines Daseins zu blicken, setzt womöglich noch am Ehesten Mut voraus. Ist es mutig nihilistisch zu denken? Oder visionär, weil sich dann ein Handlungstrieb nach vorne drängt, der ausgelebt werden möchte, aber gewisse Gefahren birgt...? Keine Ahnung, ich sollte mir das Video mal reinziehen
...Ich finde mich da gefangen. Selbst dieses Kommentar, gefühlt, ohne Mut, also zulassen um zu entscheiden, allerdings mit Risiken
Natürlich braucht man das, vor allem wenn es darum geht, empfindliche Fragen zu stellen. Ist das Leben etwas, das besser nicht hätte sein sollen und ist das Kinderkriegen eine unethische Handlung? Solche Fragen stoßen in der Regel auf Ablehnung bis hin zu aufrichtigem Hass.
Hallo zusammen!
Ich möchte mal einen kleinen Gedanken dazu teilen:
Wenn wir davon ausgehen, dass wir (in unseren Gedanken) kein Wissen a priori besitzen, bilden wir dieses Wissen also erst im Laufe von Reaktionen auf Sinnes Wahrnehmungen. Mit Wissen meine ich die Gesamtheit der möglichen Inhalte unserer Gedanken. Falls also alles Wissen, das wir in unseren Gedanken haben können, seinen Ursprung außerhalb von uns hat, so kann das dazu führen, dass es kein "selbst denken" gibt. Wir wären dann sozusagen eine Blase, die sich mit Luft füllt.
Nun ist es aber auch so, dass wir Wissen denken können, welches in der Form nicht direkt aus der sinnlichen Erfahrung stammt. (Stichwort Goldener Berg). Und das ist meiner Meinug nach der entscheidende Punkt, der uns zum Mut führt. Denn im Angesicht der Unmündigkeit, die durch den Ursprung von Wissen a priori, also außerhalb von uns, entsteht, kann Mut auf jeden Fall helfen, um sich selbst und seine Meinungen zu finden bzw. selbst zu schaffen aus diesem "Wissenschaos", aber auch mit einer gewissen Gelassenheit an das Leben heranzugehen.
Das war mein Wort zum Montag! 😅
Wohl eher das das ganze publik zu machen, wenn es der herrschenden Meinung widerspricht (Klima, Corona usw. sind doch die besten Beispiele). Gegenmeinungen werden seltenst objekiv behandelt, sondern nur noch vermeintlich moralischen Kriterien gemessen. Jeder der dem geläufigen Narrativ widerspricht begibt sich in die Gefahr, sozial ausgegrenzt, öffentlich mundtot usw. gemacht.
Von daher braucht es insbesondere Mut, nonkonformes Denken öffentlich zu machen.
Sehr sehr cool❤
Wissen ist doch eine Form der Freiheit, wie Bewegung
Ja, es braucht Mut, denn man eckt sonst an, weil man mit eigenen Gedanken und Verhaltensweisen auffällt. Und als Nächstes braucht es aber auch Anstrengung. Die Menschen heute dürsten oft nach Bequemlichkeit, Vereinfachung, schnell-schnell, wobei auch das Nachdenken, Reflektieren, Überlegen auf der Strecke bleibt.
Mir wurde schon oft gesagt, ich würde zu viel und zu anstrengend und zu kompliziert denken. Ich kam auf den Vergleich mit dem Joggen, der körperlichen Bewegung, dass wenn man darin nicht geübt ist, man ja auch auf der Strecke bleibt.
Der Gast aus New York war mir bisher nicht bekannt, aber ich freue mich 1. über das Thema "selber denken", dann 2. Anti-Identitätspolitik, dann 3. den Text in der Videobeschreibung und 4. dass der Gast für Freiheit kämpft.
Finde ich gut, auch in Gedanken an Ton, Steine, Scherben "Traum von Freiheit" und "Wir sind geboren, um frei zu sein."
Problem: Viele Menschen halten sich für frei, allein deswegen, weil ihnen erzählt wurde, dass sie in einem freien Land leben würden.
Am besten denke ich selbst, wenn ich es nicht will und mir der Gedanke passiert - dann bin ich dank-bar über den Ge-danke
thanks for the subtitles!
Gibt es das Video auch ohne Voice-Over? Finde es super, dass das angeboten wird, würde jedoch lieber das Original hören.
Hab es mir gerade selbst beantwortet ^^ Falls hier noch jemand sucht, das Video ohne Voice-Over gibt's hier: th-cam.com/video/WilKdkLe7pw/w-d-xo.html&ab_channel=SRFKulturSternstunden
ein sehr gutes gespräch.
Es braucht keinen Mut, selbstständig zu denken. Aber es braucht Mut, das Gedachte öffentlich (Freundeskreis, soziale Medien etc.) auszusprechen. In einem Umfeld von ideologisch geprägten Diskussionen, beherrscht durch ein Dreigespann aus Wissenschaft, Politik und Medien, wird versucht, eine gewollte Ideologie mit aller Macht durchzusetzen und eine andere Sichtweise als Verschwörungstheorie/Rechtsradikal/Leugner etc. auszugrenzen. Wer deshalb selbstständig denkt und diese Zusammenhänge erkannt hat, wird auch weiterhin selbstständig denken, aber sich an keiner Diskussion mehr beteiligen. Dies hier sei die Ausnahme von der Regel:-)
1. Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen würden, dass es mühsam ist, eine eigene Sichtweise gegenüber etablierten Meinungen, Ansichten, Erkenntnissen oder Theorien durchzusetzen, weil es dafür eine fundierte, gut strukturierte Argumentation und eine gewisse Beharrlichkeit verlangt. Dass aber von der Wissenschaft, den Medien und der Politik "versucht wird, eine gewollte Ideologie mit aller Macht durchzusetzen" und Personen mit einer anderen Sichtweise als Verschwörungstheorethiker, Rechtsradikale oder Leugner auszugrenzen, sehe ich nicht so.
2. Die Frage ist doch, woran erkennt man in der öffentlichen Diskussion echte Verschwörungstheorethiker oder Personen, die Ihrem Begriff "Verschwörungstheorie/Rechtsradikale/Leugner" zuzuordnen wären ? (ich nehme einmal an, dass Sie nicht davon ausgehen, dass es solche Gesinnungsgenossen per se gar nicht gibt?)
3. Eine häufig festzustellende Eigenschaft von solchen Menschen ist, dass sie ihre wahren Beweggründe oft vorsichtig verschleiern und abschwächen, um die Massen zu gewinnen. Damit werden sie zu den uns allen bekannten Populisten, bleiben aber im Kern Teil der Gruppe "Verschwörungstheorie/Rechtsradikale/Leugner".
4. Wie wir im Interview mit Omri Boehm gesehen haben, könnte man ihre wahren Absichten mit Kant deutlich offen legen und analysieren, aber für eine schnellere Antwort im Verlaufe einer Diskussion reicht für mich die Frage, wie sie es mit der Menschenwürde halten, die bekanntlich für alle Menschen in gleichem Maße gelten sollte.
5. Und am Ende ist es mir dann tatsächlich lieber, wenn ein Meinungsäußerer einmal zu unrecht als "Verschwörungstheorethiker/Rechtsradikaler/Leugner" bezeichnet wird, als solche Äußerungen ständig zu verharmlosen (denken sie an Russlands Diktator). Mit anderen Worten: wer sich in einer - auch "ideologisch" - geführten öffentlichen Debatte nicht klar für die Würde des Menschan ausspricht und zudem messbare Fakten (z.b. Klimadaten) ignoriert, von dem darf meines Erachtens im Zweifel angenommen werden, dass es sich um einen "Verschwörungstheorethiker/Rechtsradikaler/Leugner" handelt.
"Es braucht keinen Mut, selbstständig zu denken."
Ich würde da widersprechen. Vor allem wenn man allgemein akzeptierte Normen in Frage stellt und sich mit der eventuellen Wahrheit konfrontieren muss bisher "falsch" gelebt zu haben. Es braucht Mut um zu akzeptieren, dass man sein Leben ab diesem Zeitpunkt reformieren muss.
Ladet doch mal die wunderbare Emilia Roig ein. Die wäre genau die richtige für Eure tolle Sendung, würde mich sehr freuen.
Danke für diesen Vorschlag! Wir leiten ihn an die Redaktion weiter. In der Zwischenzeit kannst du dir diese Sendung über Roigs Buch "Why We Matter - Das Ende der Unterdrückung" anhören: m.srf.ch/audio/kontext/unterdrueckung-sichtbar-machen?partId=11941816
@@srfkultursternstunden sehr gerne
Allerdings braucht man Rückrad nicht nur Mut .Das Hinterfragen Selbstdenken ist das aller wichtigste .
Toll, ein Synonym.
Die Rezension in der ZEIT lässt mich vermuten, dass Boehm Rorty falsch verstanden hat und er da gegen Pappkameraden kämpft.
Ich liebe dieses Format! Weiter so ❤️
Schade dass der Moderator den Philosophen so oft unterbricht und manchmal sogar seine Gedankengänge zu Ende spricht
Brilliant 👏👏👏
Vielleicht
Wird es wichtiger, zu fühlen! Und weniger denken.
Werden wir jetzt geduzt?^^ Cool :3
Selber denken finde ich aus Gründen der Rekursivität komplexer Systeme ganz interessant, sich dem zu nähern^^ Ganz einfach deshalb, weil schon die Systemtheorie, obwohl ich nur wenig und davon auch nur die Basis kenne, aufzeigt, dass Linearität und Objektivität ausgedient haben. Nicht nur weil das die Quantenphysik auch schon sagt mit seiner Nichtobjektivität, die ja letztlich von einer Art unüberbrückbarer Verwobenheit vom Beobachter mit dem Beobachtungsobjekt erzählt und so eine reziproke Abhängigkeit aufzeigt und aus allen möglichen Wissenschaftsgebieten ähnliche Erkenntnisse wegen Studien sprießen und sie immer mehr werden mit der Zeit, sondern auch weil laut Systemtheorie, sie in ihrer Selbstaussage behauptet die Sichtweise zu haben, für alle Wissenschaften und sogar der Wissenschaftstheorie zu sprechen, wenn sie Systeme, systematisch behandelt und dabei zwischen der Schnittstelle von Ordnung und Chaos alle Abstraktionsebenen der Beobachterperspektiven miteinander in Beziehung setzt und aus dem Vergleich die Schlüsse zieht, dass Komplexität letztlich ab einem immer höheren Punkt nur noch aus Sicht von Nichtanalysierbarkeit beurteilt werden kann, gerade weil so viele Grade von Rekursivitäten sich interaktionell und strukturdeterministisch bedingen...
Dieser Strukturdeterminismus, der in seiner Inhärenz letztlich innewohnend hat, dass nichts außerhalb von Systemensein gedacht werden kann und jedes Argument demnach nur ein Teil von Systemen sein kann, finde ich interessant, dass man hier in dieser Sendung ernsthaft versuchte Philosophisch die Freiheit des Menschen differenziert herausarbeiten zu wollen und sich die Befürworter und Gegner vor Augen führte, denn letztlich hat Philosophie da keine Chance sich im Bilde der Ideengreifbarkeit zu sein... Es müsste beim selber denken berücksichtigt werden, dass der Mensch konstruktivistisch ist und letztlich Komplexitätstheorie eine reale Größe ist... damit man über das Verhältnis der Metaphysik zur Identität(spolitik) oder dem Grad von Freiheit der Menschen innerhalb des eigentlich echten Universalismus und Ethikprinzipien die darüber hinaus als eine Art transzendente Ethik verweisen, diskutiert werden kann^^
Ansonsten Gutes Thema^^ Weiter so, ihr seit genial
22:50 Ich bin mir sicher Boehm hat zu diesem Punkt noch viel mehr zu sagen, aber ich finde diese grobe Unterscheidung schon mal ganz interessant, denn sie wirft eine unmittelbare Frage auf: Begreift man Aufklärung als (ideen)historisch irgendwie begrenztes Unterfangen oder als lebendige Tradition? Denn es ist ja gewiss einzuwenden, dass der Gehalt der Wahrheit in und jenseits der aufklärerischen Tradition sehr umkämpft ist, und dass moderne Epistemiologie von Popper oder Kuhn die Aufklärung einfach nur weiter denken. Die Dichotomie von Konsens vs. inhärenter Wahrheit verschwindet dort.
Kann man nicht langsam aufhören mit dem Querdenkernarrativ? Irgendwie ironisch bei so einer Diskussion
Stimme dir völlig zu. Und das Wort "Verschwörungstheorie" ist wie eine intelluktuelle Nebelkerze. Man zündet sie und Zusammenhänge, Fragen, Antworten und kritische Gedanken verschwinden in einer Suppe von Reflexhalfter Entrüstung. Und ja klar, man ist dann einfach auf der unwissenschaftlich en Seite.
Man könnte ja auch mal darüber nachdenken ob es die Aspekte der Menschheit überhaupt braucht in denen das Individuum nicht selbst denkt. (Militär...)
Ich widerspreche diesem Philosophen, denn auch und gerade Autoritäten und Experten können irren. Denn Mißbrauch von Macht kommt immer vor. Kein Mensch ist perfekt, auch kein Experte. Selbstermächtigung ist wichtig und erfordert selbst zu denken. Immer, auch beim Einkaufen.
Braucht es Mut selbst zu denken. Haha-natürlich braucht es das! Denn alles was man sagt, wird auf die Goldwaage gelegt und sobald man etwas falsches sagt, wird man schon geschasst. Die Kunst nichts falsches zu sagen, hat die Folge auf dem Stuhl verantwortlicher Positionen zu sein, wie man hier sieht.
Das Niveau könnte schon etwas höher sein
Sorry, habe Nase voll
I saw what you did there, social Media Team, clever Move
Und das wäre?
25:51 "Apparent" heißt nicht "scheinbar", sondern "offensichtlich".
Warum habt ihr den Titel auf dem Vorschaubild nicht 1:1 übernommen "Zensurkultur" hätte deutlich besser gepasst..
Danke für deinen Input. Wir finden, "Cancel Culture" und "Identitätspolitik" sind für diese Debatte beide relevant.
#KGCC - Kant Gegen Cancel Culture
koennt ihr auch die englischen originale hochladen?
Ja, die englische Version ist bereits auf unserem Kanal zu finden: th-cam.com/video/WilKdkLe7pw/w-d-xo.html
@@srfkultursternstunden danke
wär es nicht auch möglich die englischen Interviews ohne die Dolmetscher-Spur zu hören ? Dafür gibts ja auch noch die Untertitel
Die Original-Version haben wir ebenfalls zur Verfügung gestellt - ganz ohne Dolmetscher-Spur. Viel Spass beim Anschauen.😇 th-cam.com/video/WilKdkLe7pw/w-d-xo.html
@@srfkultursternstunden cool - danke f d hinweis
Contribution❤
Warum spricht der Mann nicht deutsch? Er scheint es doch verstehen zu können. Oder ist das so raffiniert geschnitten, dass man die Übersetzungsphase nicht mitbekommt? Einen Knopf im Ohr erkenne ich nicht.
Herr Boehm versteht Deutsch sehr gut und kann es auch ganz passabel sprechen, aber bei komplexen Themen fühlt er sich im Englischen wohler.
Eine Diskussion über Boehms Verständnis von Kant oder Hannah Arendt wäre sicher spannender gewesen, denn er bietet nur seine Interpretation, die ich an seinem politischen Verhalten messe. Bezüglich Arendt gibt es jedoch zu sagen, dass sie die innere Freiheit des Selbstdenken besaß, die sie bezüglich Zionismus öffentlich geäußert hat, wie die Zusammenarbeit zwischen Judenräten und Nazis oder der offene Brief in der New York Times 1948, gemeinsam mit Albert Einstein sowie anderen Juden gegen den Besuch von Menachim Begin, der aufgrund seiner Beteiligung an der ethnischen Säuberung gegen die Palästinenser, besonders Massaker wie in Deir Yassin, als Faschist bezeichnet wurde. Begin, dessen Plan für Palästina von Boehm als Ein Staat Lösung vorgeschlagen wird, dazu noch Jabotinsky,dem Erfinder der Eisernen Mauer und Mussolini Freund.
Boehm stellt seinen Dienst in der israelischen Armee nicht in Frage, die alltägliche brutale Besatzungspolitik gegen die Palästinenser ist bekannt.
Bezüglich Kritik aushalten ist Boehm nicht das beste Beispiel. Ich wurde von ihm blockiert, soziale Netzwerke, weil ich seine zionistische Haltung und die Ethnische Säuberung gegen die Palästinenser durch Israel kritisiert habe. Boehm wird protegiert, weil er als sogenannter liberaler Zionist in die deutsche Staatsräson bezüglich Israel passt. Etwas kritisch sein ist erlaubt, aber nicht grundsätzlich.
Wenn er von Identitätspolitik "weisser Männer" spricht, ist der Zionismus und die Kolonialisierung Palästinas das beste Beispiel aufgrund der Historie.
Das heutige Israel wurde aus europäischem weissen Siedlerkolonialismus geboren, der Araber rassistisch als nicht zivilisiert einordnet.
Bezüglich Identitätspolitik fände ich ein Gespräch mit Michael Lüders spannend, der dazu einen ausgezeichneten Kommentar auf TH-cam hat, Identitätspolitik ist Neoliberalismus und Rechts.
Boehm ist deutsch - israelisch. Das heutige Israel hat nichts mit der jüdischen Geschichte Palästinas zu tun, dass sind arabische Juden, die auch in Israel diskriminiert werden.
Zionisten sind keine indigene Bevölkerung Palästinas, instrumentalisieren aber das Judentum und zerstören die kulturelle und religiöse Geschichte Palästinas. Boehm gehört für mich dazu, weil er versucht den Zionismus rhetorisch zu modernisieren, aber inhaltlich Kontinuität zeigt.
Er hat "Rasse/n" gesagt, ist so nicht in Ordnung! Diese "Redewendung " hat 2022 wirklich keine Berechtigung mehr. Sonst wirklich feine Folge.
Und Rassismus darf auch nicht gesagt werden Speziesismus o Antisemitismus?
Das hat überhaupt nichts damit tu tun was " gesagt / nicht gesagt werden darf" , es geht darum dass es einfach nicht richtig ist. Es gibt KEINE Rassen bei Menschen ( biologisch gesehen). Ich denke das weiß mittlerweile jeder
Wow wie recht er hat u keiner denkt hierüber nach 🥺 deswegen haben wir diese scheiss Massstäbe.♥️🙏🏼
?
Welche Maßstäbe? Es wird übrigens durchaus über solche Dinge nachgedacht.
Was entscheidet der Patient? Er entscheidet nur darüber, ob er eine Behandlung oder Therapie annimmt. Das sagt aber noch nichts über sein Wissen, seine Bildung oder seine Fähigkeit selbst zu denken aus.
YEAH konsens statt wahrheit ist antiaufklärerisch - sehr schön
Nein, es braucht kein Mut.
Na, das mit Abraham habt ihr beiden aber ganz schön verquer dargestellt. Ich zitiere mal die Bibel, Einheitsübersetzung von 2016, 1. Mose 22, Verse 1 - 17: „1 Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er sagte: Hier bin ich. 2 Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar! [… ] 7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham. Er sagte: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer? 8 Abraham sagte: Gott wird sich das Lamm für das Brandopfer ausersehen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter. 9 Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. 10 Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. 11 Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 12 Er sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten. 13 Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.“
1. Abraham hat, schwer genug mit dem Verstand zu erfassen, die Aufforderung Gottes, den Sohn als Brandopfer zu bringen, angenommen.
2. Er ist den Weg bis zur gebotenen Stelle gegangen, und hat bis zu dem Moment wo er das Messer niedersinken lassen wollte gehorcht.
3. Dann kam der Engel und beendete das geforderte Opfer indem Gott durch ihn sagt: „Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus.
4. Der erwähnte Widder war da - ob von Gott dort platziert oder tatsächlich einfach nur zufällig im Gestrüpp gefangen - und dieser wurde an Isaaks statt geopfert.“
Abraham hat Gott gehorcht. Er hat sich nicht wegen eines Gebotes gegen ein anderes gestellt. Diesen Konflikt gab es in der Situation gar nicht. Entweder habe ich etwas fundamentales übersehen, oder Gast und Gastgeber haben blinde Flecken in ihrer Wahrnehmung.
Vielleicht solltest du länger zuhören was die beiden da austauschen.
Ich denke das entspricht der modernen theologisch-wissenschaftlichen Methode, die den Bibeltexten eine Art Filter aus Existenzialphilosophie und Naturwissenschaft vorschaltet…
so stellte es jedenfalls mal der Heidelberger Theologe Klaus Berger in einem seiner Bücher fest…
„Engelwesen“ darf es da nicht geben, und diese für real zu halten wäre vorgestrig, ja geradezu peinlich in akademischen Kreisen.
Herr Boehm macht wohl das, was seit Rudolf Bultmann in Mode kam:
bestimmte Elemente aus biblischen Texten heraus zu streichen und sie mit (s)einer eigenen, subjektiven Bedeutung auf zu laden…
dabei wirkt es teilweise sehr willkürlich, was jetzt für „real“ im historischen Sinne und was als rein bildhaft ettiketiert wird.
Würde ein praktizierender, gläubiger Jude tatsächlich davon ausgehen, dass es quasi „oberhalb“ von Gott noch eine höhere Direktive, ein höheres Prinzip gibt, dem sich Gott beugen muss ?
Also ich kann mir das schwerlich vorstellen, muss aber zugeben, dass ich (als Christ) mich mit den Strömungen des Judentums leider nicht halb so gut auskenne, wie ich es gern würde !
No ja jeden Arzt werde ich nicht glauben bis zu
3 . Meinung holen und dann selber entscheiden.
Selbst denken
Auch wenn ich drei Ärzte frage, ich kann nicht wissen, welcher tatsächlich Recht hat. Ich kann den wählen, der mir am ehesten zusagt, und dann trotzdem falsch liegen. Mit Selberdenken hat das nichts zu tun, eher mit Fühlen. Und mein Gefühl hat leider nicht immer Recht. Man denke allein an Sucht. Ich fühle, ich brauche das unbedingt.... aber eigentlich schadet es mir.
Sapere aude!
Schade, im Verlauf des sehr interessanten Gesprächs verschiebt sich das Denken über Anderstdenkende bzgl der Coronamaßnahmen dahin, sie, die Anderstdenkenden, seien unwissenschaftlichen Argumentationen aufgelaufen, gefolgt . Ich denke, das ist zu einfach gedacht. Und ungerecht gegenüber den Wissenschaftlern. Liebe Grüße aus Leipzig
Ja, wissen ist dasselbe nicht denken. Daß ich WEIS BEREITS ALLE was ich WISSEN WOLLEN ist denken: das heißt: seine eigene bewegung des absolute. Also: nicht mehr ICH, diese erbarmlicher ich aber ihr. Vienen dank.
27-30:00: Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das diese Fähigkeit hat. Unser Gehirn macht es möglich. Insofern ist diese Fähigkeit doch evolutionär begründbar und meiner Meinung nach keine metaphysische Erscheinung.
Es ist Quatsch dem Menschen eine Sonderrolle zugestehen zu wollen.
Wenn das Lebewesen Mensch diese Freiheit haben sollte dann haben auch andere Lebewesen diese Freiheit, die Lediglich durch kognitive Leistung limitiert ist. Tiere haben auch die Freiheit Entscheidungen zu treffen auch wenn diese Entscheidungen kleinere sind.
"Insofern ist diese Fähigkeit doch evolutionär begründbar und meiner Meinung nach keine metaphysische Erscheinung."
Der Kontext war doch, dass diese Freiheit ja eben nicht an soziale oder natürliche Dinge gebunden ist, daher ist es Metaphysisch.
Liebe Redaktion: Könnten Sie diese Sendung nicht auch in der Englischen Originalversion senden? Wie sie das schon bei früheren Sendungen gemacht haben? Das wäre TOLL!!!!
Beide Versionen sind doch bereits verfügbar?
Die Übersetzung ist teilweise schlecht und Lückenhaft.
Er hat Rasse gesagt!11!! 1
Er hat race gesagt,..
nö, ich denk lieber selber...
Wie sieht es denn mit führenden Wissenschaftlern aus Afrika oder anderen fernen Ländern aus?
Werden diese in der westlichen Welt geschätzt und akzeptiert?
Bekommt man Schwierigkeiten, wenn man in seinen Studien keine westlichen führenden Wissenschaftler nennt?
Wird so ein Paper akzeptiert?
Afrika ist kein Land.
Da die Wissenschaft forscht und nicht produziert, braucht sie ziemlich viel Geld. Nicht alle "fernen Länder" (?) haben die gleichen Möglichkeiten der Finanzierung. Sie unterstellen hier der Wissenschaft Rassismus. Es geht aber eher darum, dass Geld für umfangreiche Studien zur Verfügung steht und dass die Methodik anerkannt ist. Interessante Studien und Ergebnisse sind in der Wissenschaft immer willkommen, egal aus welchem Land.
Aua, heißt es nicht mittlerweile Ethnie statt Rasse? Rassen gibt es doch nur noch im Tierreich.
Will jemand ein systemtheoretisches Buch schreiben: Freiheit im nichttrivialen sozialgesellschaftlichen System - Soziologische Systemtheoretische Überlegungen?
den kantschen imperativ, selber zu denken so zu verschwurbeln... ein unerträglicher tiefpunkt der gespräche von eilenberger... :-/
DE OMNIBUS DUBITANDUM
est
Er ist alles andres ,aber um Gottes willen kein Philosoph!!
Das Beispiel von den "Querdenker-Demonstranten" gehört nicht hierher.
Wieso denn nicht? Ich finde das genau passend. Wer Fakten ignoriert, kann nur anti aufklärerisch sein
Beim Selbstdenken kann nun mal schon auch Irrtum entstehen, der sich dann durch mediale Mechanismen zum kollektiven Quatsch ausweitet. Ich finde das Anti-Beispiel der Querdenkenden ist hier sehr lehrreich. Meine These wäre: Der und diejenige, die wirklich selbst denken, sieht man selten unter Flaggen laufen, weil man sich immer die geistige Beweglichkeit vorbehält, Dinge heute ggfs. mit neuem Wissen anders zu bewerten als man es gestern getan hat.
Es ist absolut passend.
Das Beispiel von den Demonstranten ist schon passend, nur finde ich die Antwort enttäuschend. Es gibt nicht DIE Wissenschaft, die Wissenschaft lebt von These und Antithesen und man kann sehr wohl Thesen und Fakten, die einem aufgetischt werden, hinterfragen. Die "Demonstranten" werden a priori als uninformierte Verschwörungstheoretiker eingeordnet, anstatt eben zu verstehen, dass diese sich doch sehr wohl informieren und gerade auch Wissenschaftler selbst diskreditiert werden, nur weil sie nicht ins Narrativ passen.
@@luisasievers7669 von welchen Fakten sprechen Sie?
Sorry aber ist so ermüdend so verdrehte Fragestellungen zu diskutieren.. Identitätspolitik kommt ursprünglich von unterdrückten Minderheiten im kolonialisierten und europäischen Raum ,deren Anliegen und Gefährdung Jahrhundertelang null Komma null auf politischer Ebene beachtet wurden.. es entsprang genau diesem selbstdenken. Es ging ursprünglich nicht um links oder rechts wobei linke das Thema oftmals wichtig finden und rechte diesen Begriff einfach für ihre Situation nutzen … und nun diskutieren wieder weiße ,ältere, vermutlich heteronormativ lebende Akademiker aus ihrer Sicht völlig abgelöst von der historischen Notwendigkeit der Identitätspolitik für bestimmte Gruppen über das man „selbst „ denken soll .. Mehrwert null.. bitte wenn ihr euch dieser für Euch sicher „modernen“ Themen annehmt sucht doch Gäste aus die was mit dem Thema wirklich zu tun haben und auch die Geschichte kennen anstatt die wichtige Sache in so ein pseudo intellektuelles rumgewurschtl was mit gesellschaftlichen Realitäten von Minderheiten nichts zu tun hat …
Danke für deine kritische Rückmeldung. Wen würdest du gerne bei uns in der Sternstunde sehen?
Naja du bestätigst gerade jede Kritik an Identitätspolitik. Jemand, der angeblich nicht diskrimiert wurde, darf keine Kritik daran äußern. Weisst du, ob Herr Böhm nicht beispielsweise Jude ist? Dann hat er natürlich auch gar keine ERfahrung mit Diskriminierung. Ob der Moderator nicht in Armut oder schwer psychisch erkrankt war? Das weiß man doch gar nicht wie sehr Menschen unter Diskrimiierung gelitten haben. Und selbst wenn nicht: eigene Betroffenheit kann und sollte nicht die (einzige) Legitimation sein zu sprechen! Niemand von ihnen beiden sagt dass Stärkung von MInderheiten nicht wichtig ist. Sorry, aber ich glaube du hast die ganze Diskussion nicht verstanden...man kann das ganze im Übrigen auch sehr als PRO Identitätspolitik lesen, aber das ist vielleicht etwas zu schwer zu verstehen...
Identitätspolitik kommt meines Wissens nicht aus der von Ihnen beschriebenen Zeit des Kolonialismus. Viel mehr beschreibt es eine Form des Denkens, welches den Menschen inhärent ist und somit seit Menschengedenken exisitiert. Die politischen Forderungen der von Ihnen beschriebenen Minderheiten ist beispielsweise eine. Auch war die Ideologie der Nationalsozialisten eine Form der Identitätspolitik, da sie gewisse Merkmale einer Gruppe (das "Arier"-Sein") in das Zentrum ihres Denkens stellen und daraus gewisse Forderungen ableiteten. Identitätspolitik wird somit natürlich von allen politischen Strömungen betrieben, sei es nun "links, rechts oder liberal".
Wichtig ist, dass der Mensch nicht zum Mittel zum Zweck missbraucht wird, sondern der Zweck selbst ist. Mir persönlich hat der Dialog mit Omri Boehm schon einen Mehrwert geboten.
In der Sendung war aber auch bereits die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Kolonialismus mehrfach Thema. Empfehlenswert mit Pankaj Mishra, Bénédicte Savoy oder auch Veye Tatah und René Aguigah.