Mein ganzes Schülerleben hindurch fand ich die Schule schrecklich, konnte aber nie richtig den Grund formulieren. Erst zu spät, als schon alles vorbei war, habe ich mich genauer informiert und alles reflektiert. Und jetzt, fünf Jahre nach dem Abschluss, stoße ich auf einen Vortrag, der meine intuitiven Gefühle besser auf den Punkt bringt, als ich es je gekonnt hätte, und sie wissenschaftlich erklärt. Vielen Dank, Herr Hüther (auch wenn Sie das hier wohl kaum lesen werden). Ein ergänzender Gedanke aber noch am Rande: In einem guten Team leistet jedes Mitglied einen entscheidenden Beitrag. Diese Leistung ging viel zu oft im Gesamtresultat unter und mit der Zeit lernte ich, dass sich Teamarbeit nicht lohnt. Aber man kann doch auch gemeinsam etwas schaffen und hinterher "trotzdem" jeden für seinen Anteil wertschätzen. Wenn sich Teamarbeit für den Einzelnen lohnt (und das war in meiner Schule zu oft nicht der Fall), dann kann auch ein "Egoist" wieder teamfähig werden. Gebt uns Einzelkämpfern das Vertrauen in eure Wertschätzung zurück. Mein jetziger Arbeitgeber hat das geschafft.
solche Vorträge gehören gesendet am Freitag, Samstag,Sonntag um 20_00 Uhr anstatt der Tagesschau. Vielleicht begreift dann mal ein etwas größerer Teil der Betäubten um was es geht
Könnte man das Gehirn wie ein Muskel trainieren und würde es alles als wichtig erachten, hätte vermutlich jeder ein 1,0er-Abitur. Weil das jedoch nicht so ist, bekommen jedoch nur die Schüler ein 1,0er-Abitur, die sich anpassen oder zu dem System am besten passen.
Der Knackpunkt dabei ist: "Wie konkret geht man als Lehrer vor, um die Schüler*innen dabei zu unterstützen, das Abitur zu absolvieren und GLEICHZEITIG deren Neigungen berücksichtigt?" (Methodik+Didaktik) Auch wenn sich ein Lehrer nicht als Wissensvermittler, sondern als Hebamme beim Geburtsprozess von Erkenntnis und Wissen versteht, so muss doch letztlich ein vorbestimmtes Programm (Bildungsplan Abitur) erfüllt werden. D.h.: Wenn der Lehrer, wie Hüther sagt, einfach auf die Bedürfnisse der Schüler*innen hört, was macht die Lehrkraft dann, wenn die Schüler*innen gar keine Lust haben, das vorgeschrieben Programm abzuarbeiten? (Im Prinzip gibt es "Keine Lust" gar nicht. Es gibt nur den Fokus des individuellen Menschen. Wenn sich dessen Fokus aber halt nicht auf ein vorgeschriebenes Programm abzielt, so hat der Mensch nicht etwa "keine Lust", sondern lediglich "den Fokus auf etwas anderes gerichtet". Warum geben wir nicht jedem Menschen die totale Freiheit, sich jederzeit mit dem zu beschäftigen, was dessen Interesse gerade in jener Phase weckt? Wenn sich die Schüler*innen halt mal 5 Jahre lang nur für die vedische Literatur des alten Indiens oder die Wachstumsprozesse von Urwaldbäumen interessieren, so kann man ihnen am Ende leider kein Abitur geben. Weil das Programm einen anderen Inhalt vorschreibt. Ist ein vorgeschriebens Lern-Programm nun ein Zeichen gelungener oder verfehlter Pädagogik?
Einige Kommentatoren machen sich für repetitives Lernen stark, weil es ja eine Veränderung herbeiführe. Das stellt niemand in Abrede. Aber die Frage ist doch, ob es sinnvoll ist. Wissensinhalte mit großer Mühsal auswendig lernen, die man schlecht dauerhaft behält, weil sie keine Emotion oder "Gießkanne" im Kopf bedienen, und deren Nutzen im Zeitalter ständig abrufbaren Wissens fraglich ist. Auswendig gelerntes Wissen trägt zumeist sehr wenig, wenn überhaupt, zum Verstehen und Lösen von neuen Aufgaben bei. Deren Antworten stehen ja eben leider noch in keinem Buch, sondern sollen erst gefunden werden. Aber die Frage zu Bildung ist viel mehr als das. Wenn wir Kinder zwingen gegen ihre natürlichen Neigungen Lernstoff aufzunehmen, der sie zu "Kümmerwesen" macht, die eben nur Gelerntes wiedergeben können, dürfte das ein weniger erfülltes Leben mit weniger "emotionalen Denkmomenten" und eine sehr fragliche berufliche Zukunftsperspektive bedeuten. Wir pressen kindliches Potential in eine Einheitsschablone, nach der wir deren antizipierten Nutzen für die Gesellschaft bewerten. Und die Schablone passt nicht einmal zur Wirklichkeit - ineffizient, unterdrückend, an den wichtigen Gedanken vorbei erzogen, antiquiert. Eine Niederlage sowohl für den Einzelnen als auch für alle zusammen.
Auswendig lernen hat noch nie etwas gebracht. Ich habe meinen Schülern verboten, Formeln auswendig zu lernen. Man muss sie verstehen. Verstehen kann man aber nur, wenn man selbst Experimente durchführt. Das erweckt den natürlichen Forscherdrang. Das können wir doch bei unseren Kindern sehr gut beobachten. Wir müssen uns in den Schulen auf das Experimentieren konzentrieren. Da können die Kinder dann selbst entscheiden, welche Experimente ihnen mehr Spaß machen. Und nur so können sie selbst ihre Fähigkeiten und Talente entdecken. Das ergibt für die Kinder den Wunsch, mehr zu erfahren und sie werden sich selbst weiterbilden. Der Lehrer wird dann zum Begleiter und Unterstützer.
das darf der lehrer doch nicht, er muss den Lehrplan durchknallen, auf die klausurenvorbereiten und kaum ist ein thema angefangen und vielleicht im kerngedanken verstanden, muss das nächste angefangen werden denn die zeit drückt und das geld auch... Es fällt dann leicht zu sagen die lehrer sind das problem von denen kommt es ja. Aber die Wahrheit ist, dass die Lehrer selber darunter oftmals leiden. An normalen Regelschulen gibt es einige enthusiastische Lehrkräfte welche den Kindern alles beibringen wollen und die Schüler die noch offen für Wissen sind saugen es in sich auf. Ich hatte eine Lehrerin die hat in ihren Freistunden mit interessierten Schülern ein Treffen ausgemacht in dem sie uns noch mehr erzählen konnte. Sie wurde dafür nicht bezahlt oder sonstiges. Sie wollte Ihr wissen weitergeben und die Schüler haben getrauert dass sie die Lehrerin nach dem abschluss nicht mehr haben werden. Sie haben sogar noch privat versucht kontakt zu halten. Nur leider ist in diesem Schulsystem dafür kein Platz... Noten und Papierblätter mit dem Wort "abschluss" sind das was zählen. Nicht die interessen der Schüler oder Lehrer. Zähne zusammen beißen und durchhalten. Brav weiter gute Noten schreiben durch stupides auswendig lernen. Und die Orte an denen freie entfaltung ansatzweise möglich ist für Lehrkräfte und Schüler(Privatschulen, etc) werden staatlich kaum unterstützt und müssen dadurch extra kosten was es natürlich für Eltern unatrakktiver gestaltet
Herzlichen Dank für Ihre Arbeit. Auch diesen Beitrag hier kann ich sehr empfehlen: Auch th-cam.com/video/DB9qJbahGJQ/w-d-xo.html Freiheit in der Bildung mit Gerald Hüther, Heinz Grill, Konstantin Wecker, Yod Udo Kolitscher.
Vielen Dank! ❤💪🙏
Er spricht mir aus dem Herzen und er hat die Botschaft mit schönen Beispielen dargestellt. Einfach nur klasse!!!
Mein ganzes Schülerleben hindurch fand ich die Schule schrecklich, konnte aber nie richtig den Grund formulieren. Erst zu spät, als schon alles vorbei war, habe ich mich genauer informiert und alles reflektiert. Und jetzt, fünf Jahre nach dem Abschluss, stoße ich auf einen Vortrag, der meine intuitiven Gefühle besser auf den Punkt bringt, als ich es je gekonnt hätte, und sie wissenschaftlich erklärt. Vielen Dank, Herr Hüther (auch wenn Sie das hier wohl kaum lesen werden).
Ein ergänzender Gedanke aber noch am Rande: In einem guten Team leistet jedes Mitglied einen entscheidenden Beitrag. Diese Leistung ging viel zu oft im Gesamtresultat unter und mit der Zeit lernte ich, dass sich Teamarbeit nicht lohnt. Aber man kann doch auch gemeinsam etwas schaffen und hinterher "trotzdem" jeden für seinen Anteil wertschätzen.
Wenn sich Teamarbeit für den Einzelnen lohnt (und das war in meiner Schule zu oft nicht der Fall), dann kann auch ein "Egoist" wieder teamfähig werden. Gebt uns Einzelkämpfern das Vertrauen in eure Wertschätzung zurück. Mein jetziger Arbeitgeber hat das geschafft.
wann immer wir diese tollen Dinge lernen - sie entfachen Begeisterung, weil es in unserer Natur liegt ,so zu lernen und so arbeiten zu wollen.
der Mann ist einfach unglaublich - es erscheint alles so logisch und einfach. Wird Zeit dass dies alles Realität wird.
verstanden
solche Vorträge gehören gesendet am Freitag, Samstag,Sonntag um 20_00 Uhr anstatt der Tagesschau. Vielleicht begreift dann mal ein etwas größerer Teil der Betäubten um was es geht
Genial. Müssen alle Eltern und Lehrpersonen schauen.
Unglaublich gut ihm zuzuhören! :) Tolle Gedankenimpulse!
Wowww suuupervortrag Danke
Könnte man das Gehirn wie ein Muskel trainieren und würde es alles als wichtig erachten, hätte vermutlich jeder ein 1,0er-Abitur. Weil das jedoch nicht so ist, bekommen jedoch nur die Schüler ein 1,0er-Abitur, die sich anpassen oder zu dem System am besten passen.
Weiß jemand, wie die Musik zu Beginn des Videos heißt?
Mozart, Klavierkonzert No 4, KV 41, 2. Satz
hat dich das am meisten interessiert?
Der Knackpunkt dabei ist: "Wie konkret geht man als Lehrer vor, um die Schüler*innen dabei zu unterstützen, das Abitur zu absolvieren und GLEICHZEITIG deren Neigungen berücksichtigt?" (Methodik+Didaktik)
Auch wenn sich ein Lehrer nicht als Wissensvermittler, sondern als Hebamme beim Geburtsprozess von Erkenntnis und Wissen versteht, so muss doch letztlich ein vorbestimmtes Programm (Bildungsplan Abitur) erfüllt werden.
D.h.: Wenn der Lehrer, wie Hüther sagt, einfach auf die Bedürfnisse der Schüler*innen hört, was macht die Lehrkraft dann, wenn die Schüler*innen gar keine Lust haben, das vorgeschrieben Programm abzuarbeiten? (Im Prinzip gibt es "Keine Lust" gar nicht. Es gibt nur den Fokus des individuellen Menschen. Wenn sich dessen Fokus aber halt nicht auf ein vorgeschriebenes Programm abzielt, so hat der Mensch nicht etwa "keine Lust", sondern lediglich "den Fokus auf etwas anderes gerichtet". Warum geben wir nicht jedem Menschen die totale Freiheit, sich jederzeit mit dem zu beschäftigen, was dessen Interesse gerade in jener Phase weckt?
Wenn sich die Schüler*innen halt mal 5 Jahre lang nur für die vedische Literatur des alten Indiens oder die Wachstumsprozesse von Urwaldbäumen interessieren, so kann man ihnen am Ende leider kein Abitur geben. Weil das Programm einen anderen Inhalt vorschreibt.
Ist ein vorgeschriebens Lern-Programm nun ein Zeichen gelungener oder verfehlter Pädagogik?
Einige Kommentatoren machen sich für repetitives Lernen stark, weil es ja eine Veränderung herbeiführe. Das stellt niemand in Abrede. Aber die Frage ist doch, ob es sinnvoll ist. Wissensinhalte mit großer Mühsal auswendig lernen, die man schlecht dauerhaft behält, weil sie keine Emotion oder "Gießkanne" im Kopf bedienen, und deren Nutzen im Zeitalter ständig abrufbaren Wissens fraglich ist. Auswendig gelerntes Wissen trägt zumeist sehr wenig, wenn überhaupt, zum Verstehen und Lösen von neuen Aufgaben bei. Deren Antworten stehen ja eben leider noch in keinem Buch, sondern sollen erst gefunden werden. Aber die Frage zu Bildung ist viel mehr als das. Wenn wir Kinder zwingen gegen ihre natürlichen Neigungen Lernstoff aufzunehmen, der sie zu "Kümmerwesen" macht, die eben nur Gelerntes wiedergeben können, dürfte das ein weniger erfülltes Leben mit weniger "emotionalen Denkmomenten" und eine sehr fragliche berufliche Zukunftsperspektive bedeuten. Wir pressen kindliches Potential in eine Einheitsschablone, nach der wir deren antizipierten Nutzen für die Gesellschaft bewerten. Und die Schablone passt nicht einmal zur Wirklichkeit - ineffizient, unterdrückend, an den wichtigen Gedanken vorbei erzogen, antiquiert. Eine Niederlage sowohl für den Einzelnen als auch für alle zusammen.
Auswendig lernen hat noch nie etwas gebracht. Ich habe meinen Schülern verboten, Formeln auswendig zu lernen. Man muss sie verstehen. Verstehen kann man aber nur, wenn man selbst Experimente durchführt. Das erweckt den natürlichen Forscherdrang. Das können wir doch bei unseren Kindern sehr gut beobachten. Wir müssen uns in den Schulen auf das Experimentieren konzentrieren. Da können die Kinder dann selbst entscheiden, welche Experimente ihnen mehr Spaß machen. Und nur so können sie selbst ihre Fähigkeiten und Talente entdecken. Das ergibt für die Kinder den Wunsch, mehr zu erfahren und sie werden sich selbst weiterbilden. Der Lehrer wird dann zum Begleiter und Unterstützer.
das darf der lehrer doch nicht, er muss den Lehrplan durchknallen, auf die klausurenvorbereiten und kaum ist ein thema angefangen und vielleicht im kerngedanken verstanden, muss das nächste angefangen werden denn die zeit drückt und das geld auch...
Es fällt dann leicht zu sagen die lehrer sind das problem von denen kommt es ja.
Aber die Wahrheit ist, dass die Lehrer selber darunter oftmals leiden. An normalen Regelschulen gibt es einige enthusiastische Lehrkräfte welche den Kindern alles beibringen wollen und die Schüler die noch offen für Wissen sind saugen es in sich auf.
Ich hatte eine Lehrerin die hat in ihren Freistunden mit interessierten Schülern ein Treffen ausgemacht in dem sie uns noch mehr erzählen konnte. Sie wurde dafür nicht bezahlt oder sonstiges. Sie wollte Ihr wissen weitergeben und die Schüler haben getrauert dass sie die Lehrerin nach dem abschluss nicht mehr haben werden. Sie haben sogar noch privat versucht kontakt zu halten.
Nur leider ist in diesem Schulsystem dafür kein Platz...
Noten und Papierblätter mit dem Wort "abschluss" sind das was zählen. Nicht die interessen der Schüler oder Lehrer. Zähne zusammen beißen und durchhalten. Brav weiter gute Noten schreiben durch stupides auswendig lernen.
Und die Orte an denen freie entfaltung ansatzweise möglich ist für Lehrkräfte und Schüler(Privatschulen, etc) werden staatlich kaum unterstützt und müssen dadurch extra kosten was es natürlich für Eltern unatrakktiver gestaltet
Herzlichen Dank für Ihre Arbeit. Auch diesen Beitrag hier kann ich sehr empfehlen:
Auch th-cam.com/video/DB9qJbahGJQ/w-d-xo.html
Freiheit in der Bildung mit Gerald Hüther, Heinz Grill, Konstantin Wecker, Yod Udo Kolitscher.
"Inspirierender" Vortrag! Die Art und Weise gibt mir allerdings etwas zu denken: Frontaler Monolog - das ist doch oldschool ;-)
Das Publikum hört ihm ja freiwillig zu. ;)
Acht Jahre sind vorbei,' und?