Kennt Ihr schon Abilitato? Dort findet Ihr zahlreiche Analysen zu Einzelaktien. Jonathan erklärt auch sehr gut, warum er zu seinen Bewertungen kommt. Im Abilitato Club sind zudem regelmäßig Experten und Vorstände zu Gast. Über den nachfolgenden Affiliate-Link und mit meinem Code "finanzgeschichten" bekommt Ihr als Neukunde einmalig 32 Euro Nachlass auf das Monats- oder Halbjahres-Abo. Mehr unter meinem Affiliate-Link: abilitato.de/blog/?coupon=finanzgeschichten
DANKE für das informative Video. Darf ich bitte fragen: Was ist aussagekräftiger: Der Free Cash Flow des letzten Quartals oder des letzten Jahres? Beispiel: Ein Unternehmen hat FCFlow im letzten Quartal +110%, aber im letzten Jahr - 20%. Dann sollte ich wahrscheinlich andere Faktoren auch berücksichtigen, welche am besten ( Nettogewinn, EBIT oder Rule of 40 oder Umsatzgewinn ...? )? Danke und LG
Vielen Dank für das nette Feedback. Wenn der FCF so stark wie in dem von Dir erwähnten Beispiel schwankt, dann würde ich mal nach den Gründen dafür suchen (manche Firmen haben ja auch ein ziemlich saisonales Geschäft und der Grund liegt z. B. darin). Aber prinzipiell ist es schon aussagekräftiger, wie sich der FCF im Vergleich von Jahr zu Jahr entwickelt. Die ultimative Methode für alle Gesellschaften gibt es nicht. Sowas wie Rule of 40 ist natürlich bei einem stark wachsenden Unternehmen ein guter Indikator, dagegen können bei einer etablierten Firma andere Punkte, wie z. B. sich die Nettogewinnmarge entwickelt, wichtig sein.
Also was ich sehr hilfreich finde sind die Grafiken vom Aktienfinder. Da werden wir im zweiten Video am kommenden Sonntag auch einige zeigen: aktienfinder.net/aktienfinder Macrotrends in den USA hat auch schöne Grafiken dazu: www.macrotrends.net/stocks/charts/ROP/roper-technologies/free-cash-flow Und Finviz bietet noch einen coolen Finder der das Price/Free Cash Flow-Ratio drinnen hat: finviz.com/screener.ashx?v=111&ft=2
Ich denke, es kommt auch ein Stück darauf an, was Du für ein Unternehmen suchst. Ich mag beispielsweise Gesellschaften, die einen stetigen, über den Konjunkturzyklus hinweg recht stabilen Cash Flow generieren. Diese Werte sind aber nicht immer diejenigen mit einem günstigen P/FCF oder Sales/FCF-Verhältnis. Das Verhältnis von Sales/FCF kommt natürlich darauf an, mit welcher Branche Du es zu tun hast, von daher ist oft das KCV (Kurs/FCF) aussagekräftiger. Aber weg von rein statischen Zahlen finde ich es hilfreicher die Entwicklung des FCF über die Jahre zu sehen.
Vielen Dank für das nette Feedback. Also Magazine habe ich gar keine mehr abonniert. Warum? Zu meiner aktiven Zeit schon hatte die Hälfte der Journalisten nicht mal selbst eine eigene Aktie besessen... Warum subjektiv gefärbte Artikel konsumieren, wenn man mit den heutigen Mitteln selbst an den Quellen die Informationen bekommen kann? Ich besorge meine Infos gerne direkt ab Quelle: Seeking Alpha (News zu US-Werten), DGAP (News zu dt. Werten), IR-Seiten der Firmen. Dazu hab ich auch ein Video gemacht: th-cam.com/video/DUDLw5RBgMo/w-d-xo.html Grundsätzlich finde ich das Lesen (oder Hören) von Büchern viel nützlicher. Ich lese hier gerne Biographien, da man hier versteht, was Unternehmensgründer antreibt, womit sie zu kämpfen hatten. Das hat mir z. B. vor vier Jahren geholfen Elon Musk und seine Mission zu verstehen oder 1997 die von Bill Gates und Microsoft. Für aktuellere Sachen hilft Neugier in Kombination mit Google weiter: Ich hinterfrage gerne die Sachen und will verstehen, wie Produkte funktionieren, wie die Anbieter Geld verdienen. Hier hilft Google sehr weiter.
Blöde Frage, aber was wäre denn, wenn das Unternehmen für jede Investition die 160 Mio fremdfinanziert, steigt denn dann der CashFlow um diesen fremdfinanzierten Betrag (als Beispiel im ersten Jahr um 160 Mio) und sinkt um die Zinsen, die dafür anfallen würden? Oder habe ich einen Denkfehler? Und in dem Beispiel wird fiktiv angenommen, dass das Unternehmen die 160 Mio als Schulden hat, ohne Fremdkapital dafür aufgenommen zu haben?
Der negative Free Cash Flow muss durch Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit ausgeglichen werden. Das kann dann entweder Eigenkapital (Thema Verwässerung) oder Fremdkapital (Schulden) sein. Wozu vor allem das Thema Schulden führen kann, das haben wir im 2. Video am Beispiel American Airlines gezeigt.
Vielen Dank! Aber irgendwie verstehe ich dann noch nicht ganz, warum dann in dem Beispiel (nehmen wir Jahr 1 als Beispiel) ein negativer Cash Flow durch die Investition entsteht. Das Unternehmen kauft die Maschine für 160 Mio. und wenn es (um die Maschine zahlen zu können) die 160 Mio. doch als FK aufnimmt, dann gleicht es sich doch wieder aus? Da würde ja Cash zufließen und die 160 Mio. müssten in der Cash Flow Rechnung wieder auftauchen? Wenn zur Finanzierung der Investition ein Darlehen in der Höhe aufnimmt meine ich.
@@Kema_1989 Es entsteht ein negativer Free Cash Flow und dieser muss durch Cashflow aus Investitionstätigkeit ausgeglichen werden. Hier hast Du zwei Möglichkeiten: Mehr EK (verwässert Deinen Anteil) oder mehr Fremdkapital (erhöht Leverage und Risiko). Riskant wird es oft, wenn über Jahre hinweg (wie hier im Beispiel) viel Cashflow aus Investitionstätigkeit (also von außen) notwendig ist und sich im Laufe der Zeit die Rahmenbedingungen verändern (Zinsen steigen, Kurse fallen, Geldquellen versiegen wie 2008, oder Geschäft bricht weg, siehe Beispiel im 2. Teil th-cam.com/video/fYkcHvHMluY/w-d-xo.html). Dann wird das zu einem Risiko.
Ich glaube da muss ich nochmal eine Nacht drüber schlafen bis ich das alles verstanden habe...habt ihr eine Literaturempfehlung, die das ganze nochmal sehr ausführlich und detailliert beschreibt?
Moin, ich hab mich letztens auch nochmal genauer mit dem FCF auseinander gesetzt. Ich wusste eigtl schon immer, was er aussagt, bzw was er macht und ich hatte folgenden Gedanken im Kopf: Operative Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit = Free Cashflow. Doch das ist anscheinend ja gar nicht so ganz richtig. Mir ist nämlich in vielen Geschäftsberichten aufgefallen, dass es eigtl bilanziert wird: Operative Cashflow - Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten = Free Cashflow. Die Verkäufe vom Anlagevermögen und der Erwerb von Finanzanlagen zählen hier nicht mit rein. Beim Erwerb von Finanzanlagen macht das auch Sinn, dass diese vom FCF getätigt werden, aber beim Verkauf von Anlagevermögen hab ich das nicht so verstanden. Das wäre ja eine Desinvestition, wieso ist die da nicht mit drin? Hoffe du kannst mit bei meinem Denkproblem helfen. Übrigens ein sehr tolles Video, ich freue mich auf den 2. Teil😊 wünsche dir einen schönen Sonntag und freue mich auf deine Rückmeldung✌🏻
Also die Desinvestitionen lasse ich auch stets unberücksichtigt. Folgendes Beispiel: ein Unternehmen veräußert Anlagevermögen in größerem Umfang, weil bspw. ein Bereich stillgelegt wird. Die Zahlungseingänge erhöhen den Free-Cashflow (FCF). Bei wesentlicher Höhe verzerrt dies jedoch den FCF, weil es sich um einen Einmaleffekt handelt. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen. Richtigerweise lässt du die Investitionen in Finanzanlagen unberücksichtigt, weil dies "linke-Tasche-rechte-Tasche" ist. Bspw. kaufst du langfristige Anleihen. Diese erfüllen nicht das Kriterium der "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente" u. a. wegen der längeren Laufzeit. Somit Klassifikation als "Investition". Unterm Strich liegt hier jedoch nur eine Umschichtung von "Cash" in "langfristige Finanzanlagen" vor, was keine Auswirkung auf den FCF im eigentlichen Sinne hat. Ein ebenfalls zu berücksichtigtender Effekt liegt bei Dividendenausschüttungen vor. Je nach Bilanzierungsstandard kann bzw. muss diese Position im operativen CF ausgewiesen werden. Auch diesen Effekt eliminiere ich, weil die Ausschüttung letztlich ja eine Folge des FCF sein sollte und nicht deren Ursache (und natürlich auch aus Gründen der Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Unternehmen).
@@wolfganghertwig3865 Danke für deine ausführliche Antwort, hat mir sehr geholfen👍🏻 Hab damals nur leider oft gelesen: Operative Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit = Free Cashflow. Das hatte mich dann längere Zeit verwirrt, aber danke für deine Erklärung, sehr hilfreich😊
@@Julian-ux2qd Gerne geschehen 🙂 Ja, die unpräzise Definition ist sehr weit verbreitet und manchmal auch irreführend. Aber hab schon gemerkt, du bist auf Fortgeschrittenen-Level 🙂
Den findest du im Konzernabschluss unter "Kapitalflussrechnung" ... da gibt es im Wesentlichen 3 Teilbereiche: 1) Cashflow (CF) aus der betrieblichen Tätigkeit, 2) CF aus der Investitionstätigkeit und 3) CF aus der Finanzierungstätigkeit ... der Free-Cashflow ergibt sich aus 1) abzüglich 2)
@@wolfganghertwig3865 genau so siehts aus, wobei (siehe meinen kommentar unter dem video) es leider nicht ganz stimmt zu sagen: operative Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit = Free Cashflow. Es werden nur ein paar Investitionen (nämlich Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten) abgezogen.
@@Julian-ux2qd Da hast du absolut recht. Siehe mein Post von eben. Bin bewusst nicht darauf eingegangen, weil das Thema dann schnell zu komplex wird, gerade für Anleger, die nicht ganz so tief im Thema drin sind.
Kennt Ihr schon Abilitato? Dort findet Ihr zahlreiche Analysen zu Einzelaktien. Jonathan erklärt auch sehr gut, warum er zu seinen Bewertungen kommt. Im Abilitato Club sind zudem regelmäßig Experten und Vorstände zu Gast. Über den nachfolgenden Affiliate-Link und mit meinem Code "finanzgeschichten" bekommt Ihr als Neukunde einmalig 32 Euro Nachlass auf das Monats- oder Halbjahres-Abo. Mehr unter meinem Affiliate-Link: abilitato.de/blog/?coupon=finanzgeschichten
Klasse Video-Reihe 🙌 Besonders auch Videos mit Jonathan immer wieder ein Genuss 😀
Sehr gutes Video 👍
Danke!
Wirklich gut veranschaulicht und etwas zum nachdenken.
Danke für Dein Feedback!
DANKE für das informative Video. Darf ich bitte fragen: Was ist aussagekräftiger: Der Free Cash Flow des letzten Quartals oder des letzten Jahres? Beispiel: Ein Unternehmen hat FCFlow im letzten Quartal +110%, aber im letzten Jahr - 20%. Dann sollte ich wahrscheinlich andere Faktoren auch berücksichtigen, welche am besten ( Nettogewinn, EBIT oder Rule of 40 oder Umsatzgewinn ...? )? Danke und LG
Vielen Dank für das nette Feedback.
Wenn der FCF so stark wie in dem von Dir erwähnten Beispiel schwankt, dann würde ich mal nach den Gründen dafür suchen (manche Firmen haben ja auch ein ziemlich saisonales Geschäft und der Grund liegt z. B. darin). Aber prinzipiell ist es schon aussagekräftiger, wie sich der FCF im Vergleich von Jahr zu Jahr entwickelt.
Die ultimative Methode für alle Gesellschaften gibt es nicht. Sowas wie Rule of 40 ist natürlich bei einem stark wachsenden Unternehmen ein guter Indikator, dagegen können bei einer etablierten Firma andere Punkte, wie z. B. sich die Nettogewinnmarge entwickelt, wichtig sein.
Kann man irgendwo Aktien mit hohem Free Cashflow finden? Gibt es da z.B. Listen bzw Grafiken?
Also was ich sehr hilfreich finde sind die Grafiken vom Aktienfinder. Da werden wir im zweiten Video am kommenden Sonntag auch einige zeigen:
aktienfinder.net/aktienfinder
Macrotrends in den USA hat auch schöne Grafiken dazu:
www.macrotrends.net/stocks/charts/ROP/roper-technologies/free-cash-flow
Und Finviz bietet noch einen coolen Finder der das Price/Free Cash Flow-Ratio drinnen hat:
finviz.com/screener.ashx?v=111&ft=2
Hallo was ist aussagekräftiger FCF, P/FCF oder Sale/FCF ?
Ich denke, es kommt auch ein Stück darauf an, was Du für ein Unternehmen suchst. Ich mag beispielsweise Gesellschaften, die einen stetigen, über den Konjunkturzyklus hinweg recht stabilen Cash Flow generieren. Diese Werte sind aber nicht immer diejenigen mit einem günstigen P/FCF oder Sales/FCF-Verhältnis. Das Verhältnis von Sales/FCF kommt natürlich darauf an, mit welcher Branche Du es zu tun hast, von daher ist oft das KCV (Kurs/FCF) aussagekräftiger. Aber weg von rein statischen Zahlen finde ich es hilfreicher die Entwicklung des FCF über die Jahre zu sehen.
Hey Matthias, danke für die innovativen Videos!! Mich interessiert, welche Websiten bzw. Magazine du liest, um up to date zu bleiben?
Vielen Dank für das nette Feedback. Also Magazine habe ich gar keine mehr abonniert. Warum? Zu meiner aktiven Zeit schon hatte die Hälfte der Journalisten nicht mal selbst eine eigene Aktie besessen... Warum subjektiv gefärbte Artikel konsumieren, wenn man mit den heutigen Mitteln selbst an den Quellen die Informationen bekommen kann?
Ich besorge meine Infos gerne direkt ab Quelle: Seeking Alpha (News zu US-Werten), DGAP (News zu dt. Werten), IR-Seiten der Firmen. Dazu hab ich auch ein Video gemacht:
th-cam.com/video/DUDLw5RBgMo/w-d-xo.html
Grundsätzlich finde ich das Lesen (oder Hören) von Büchern viel nützlicher. Ich lese hier gerne Biographien, da man hier versteht, was Unternehmensgründer antreibt, womit sie zu kämpfen hatten. Das hat mir z. B. vor vier Jahren geholfen Elon Musk und seine Mission zu verstehen oder 1997 die von Bill Gates und Microsoft.
Für aktuellere Sachen hilft Neugier in Kombination mit Google weiter: Ich hinterfrage gerne die Sachen und will verstehen, wie Produkte funktionieren, wie die Anbieter Geld verdienen. Hier hilft Google sehr weiter.
Danke für deine ausführliche Antwort!
Blöde Frage, aber was wäre denn, wenn das Unternehmen für jede Investition die 160 Mio fremdfinanziert, steigt denn dann der CashFlow um diesen fremdfinanzierten Betrag (als Beispiel im ersten Jahr um 160 Mio) und sinkt um die Zinsen, die dafür anfallen würden? Oder habe ich einen Denkfehler?
Und in dem Beispiel wird fiktiv angenommen, dass das Unternehmen die 160 Mio als Schulden hat, ohne Fremdkapital dafür aufgenommen zu haben?
Der negative Free Cash Flow muss durch Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit ausgeglichen werden. Das kann dann entweder Eigenkapital (Thema Verwässerung) oder Fremdkapital (Schulden) sein. Wozu vor allem das Thema Schulden führen kann, das haben wir im 2. Video am Beispiel American Airlines gezeigt.
Vielen Dank! Aber irgendwie verstehe ich dann noch nicht ganz, warum dann in dem Beispiel (nehmen wir Jahr 1 als Beispiel) ein negativer Cash Flow durch die Investition entsteht. Das Unternehmen kauft die Maschine für 160 Mio. und wenn es (um die Maschine zahlen zu können) die 160 Mio. doch als FK aufnimmt, dann gleicht es sich doch wieder aus? Da würde ja Cash zufließen und die 160 Mio. müssten in der Cash Flow Rechnung wieder auftauchen? Wenn zur Finanzierung der Investition ein Darlehen in der Höhe aufnimmt meine ich.
@@Kema_1989 Es entsteht ein negativer Free Cash Flow und dieser muss durch Cashflow aus Investitionstätigkeit ausgeglichen werden. Hier hast Du zwei Möglichkeiten: Mehr EK (verwässert Deinen Anteil) oder mehr Fremdkapital (erhöht Leverage und Risiko). Riskant wird es oft, wenn über Jahre hinweg (wie hier im Beispiel) viel Cashflow aus Investitionstätigkeit (also von außen) notwendig ist und sich im Laufe der Zeit die Rahmenbedingungen verändern (Zinsen steigen, Kurse fallen, Geldquellen versiegen wie 2008, oder Geschäft bricht weg, siehe Beispiel im 2. Teil th-cam.com/video/fYkcHvHMluY/w-d-xo.html). Dann wird das zu einem Risiko.
Ich glaube da muss ich nochmal eine Nacht drüber schlafen bis ich das alles verstanden habe...habt ihr eine Literaturempfehlung, die das ganze nochmal sehr ausführlich und detailliert beschreibt?
Falls Du es noch nicht getan hast, schau Dir mal den 2. Teil an. Glaube, dann wird es klarer: th-cam.com/video/fYkcHvHMluY/w-d-xo.html
Ich kann dazu noch das Buch "Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse" von Nicolas Schmidlin empfehlen.
Moin, ich hab mich letztens auch nochmal genauer mit dem FCF auseinander gesetzt. Ich wusste eigtl schon immer, was er aussagt, bzw was er macht und ich hatte folgenden Gedanken im Kopf: Operative Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit = Free Cashflow. Doch das ist anscheinend ja gar nicht so ganz richtig. Mir ist nämlich in vielen Geschäftsberichten aufgefallen, dass es eigtl bilanziert wird: Operative Cashflow - Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten = Free Cashflow. Die Verkäufe vom Anlagevermögen und der Erwerb von Finanzanlagen zählen hier nicht mit rein. Beim Erwerb von Finanzanlagen macht das auch Sinn, dass diese vom FCF getätigt werden, aber beim Verkauf von Anlagevermögen hab ich das nicht so verstanden. Das wäre ja eine Desinvestition, wieso ist die da nicht mit drin? Hoffe du kannst mit bei meinem Denkproblem helfen. Übrigens ein sehr tolles Video, ich freue mich auf den 2. Teil😊 wünsche dir einen schönen Sonntag und freue mich auf deine Rückmeldung✌🏻
Also die Desinvestitionen lasse ich auch stets unberücksichtigt. Folgendes Beispiel: ein Unternehmen veräußert Anlagevermögen in größerem Umfang, weil bspw. ein Bereich stillgelegt wird. Die Zahlungseingänge erhöhen den Free-Cashflow (FCF). Bei wesentlicher Höhe verzerrt dies jedoch den FCF, weil es sich um einen Einmaleffekt handelt. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen. Richtigerweise lässt du die Investitionen in Finanzanlagen unberücksichtigt, weil dies "linke-Tasche-rechte-Tasche" ist. Bspw. kaufst du langfristige Anleihen. Diese erfüllen nicht das Kriterium der "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente" u. a. wegen der längeren Laufzeit. Somit Klassifikation als "Investition". Unterm Strich liegt hier jedoch nur eine Umschichtung von "Cash" in "langfristige Finanzanlagen" vor, was keine Auswirkung auf den FCF im eigentlichen Sinne hat. Ein ebenfalls zu berücksichtigtender Effekt liegt bei Dividendenausschüttungen vor. Je nach Bilanzierungsstandard kann bzw. muss diese Position im operativen CF ausgewiesen werden. Auch diesen Effekt eliminiere ich, weil die Ausschüttung letztlich ja eine Folge des FCF sein sollte und nicht deren Ursache (und natürlich auch aus Gründen der Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Unternehmen).
@@wolfganghertwig3865 Danke für deine ausführliche Antwort, hat mir sehr geholfen👍🏻 Hab damals nur leider oft gelesen: Operative Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit = Free Cashflow. Das hatte mich dann längere Zeit verwirrt, aber danke für deine Erklärung, sehr hilfreich😊
@@Julian-ux2qd Gerne geschehen 🙂 Ja, die unpräzise Definition ist sehr weit verbreitet und manchmal auch irreführend. Aber hab schon gemerkt, du bist auf Fortgeschrittenen-Level 🙂
Wie kann man denn den Free Cash Flow eines Unternehmens herausfinden ???
Steht im Geschäftsbericht, bzw kann berechnet werden. Ansonsten findet man solche Kennzahlen auf vielen Seiten, wie zb bei morningstar.com
Den findest du im Konzernabschluss unter "Kapitalflussrechnung" ... da gibt es im Wesentlichen 3 Teilbereiche: 1) Cashflow (CF) aus der betrieblichen Tätigkeit, 2) CF aus der Investitionstätigkeit und 3) CF aus der Finanzierungstätigkeit ... der Free-Cashflow ergibt sich aus 1) abzüglich 2)
@@wolfganghertwig3865 genau so siehts aus, wobei (siehe meinen kommentar unter dem video) es leider nicht ganz stimmt zu sagen: operative Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit = Free Cashflow. Es werden nur ein paar Investitionen (nämlich Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten) abgezogen.
@@Julian-ux2qd Da hast du absolut recht. Siehe mein Post von eben. Bin bewusst nicht darauf eingegangen, weil das Thema dann schnell zu komplex wird, gerade für Anleger, die nicht ganz so tief im Thema drin sind.
@@wolfganghertwig3865 Stimmt, macht Sinn👍🏻