Joachim Bauer: Mit Bindung gegen Aggression

"Wir wissen aus der Neurowissenschaft, dass Bindungen, die Produktion von Botenstoffen erhöhen, die dann aggressionsmildernd wirken", so der Psychotherapeut Dr. Joachim Bauer auf die Frage, was die Hirnforschung in Sachen Verringerung von Mobbing und Gewalt beitragen kann. "Schutz, sichere Bindung und Gewaltfreiheit" sind laut Bauer die wichtigsten Präventionsfaktoren. Bindungen können vielerorts verankert sein: Im Elternhaus, bei Freunden aber auch in der Schule, wo Lehrkräfte den Kindern und Jugendlichen den Rücken stärken.
Dr. Joachim Bauer ist Neurobiologe, Arzt, Buchautor und Psychotherapeut und hielt bei der Tagung "Mobbing an Schulen" im Bildungshaus Schloss Puchberg einen Vortrag über Gewalt von Kindern und Jugendlichen.
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[@DasPuppenschiff]

Prinzipiell stimme ich mit ihm in vielem Gesagten überein! Einer Anmerkung möchte ich aus entwicklungspsychologischer Sicht widersprechen, Kinder im 3 und 4 Lebensjahr sind reifungstechnisch noch nicht in der Lage sich in andere bewusst hineinzuversetzen, d.h. Sie können diesem Anspruch nicht gerecht werden, das ist eine Überforderung. Kinder lernen frühestens zwischen 5-7 Jahren Gefühle zu mischen und abzuwägen und dieser Reifungsprozess ist unabdingbar. Das lässt sich auch nicht erziehen und wenn man glaubt, dass es geht, dann fällt das unter Züchtigung und diese stört und kann den natürlichen Reifungsprozess behindernd.

[@KravMagaPanicPerformance]

Guter Einwand.
Aus Interesse: Woran wird das festgemacht, ab wann Kinder bereit sind Gefühle abzuwägen und sich in andere hineinzuversetzen?

[@valescawagner5074]

Nein, Puppenschiff, bewusst ist es nicht, dennoch tun es junge Kinder. Entsprechend ihrer Hirnfrequenz, die überwiegend im Alphazustand liegt, fühlen sich Kinder mit ALLEM verbunden und empfinden auch alles beseelt. Ich selbst erinnere mich an ein Lied in der Kinderkrippe "Winter ade, scheiden tut weh" und mir tat der Winter schrecklich leid. Da war ich 3 Jahre alt.
Meine Tochter konnte kaum sprechen und erklärte, dass sie zu mir wollte, als sie noch "da oben war". Ich musste lange nachfragen, ehe ich verstand, was sie meinte. Sie meinte vor der Geburt. Das war ein Schock für mich und ist nun über 20 Jahre her. Inzwischen habe ich viel davon gehört und gelesen.
Nur weil die Kinder noch nicht gut sprechen können, begreifen manche Erwachsene zu wenig. Kräfte wirken auch dann, wenn sie nicht gleich erkannt werden.