Ja. Bei gruppengesprächen, wenn man da endlich eine Lücke zum Einsatz gefunden hat. Ist der eigene Beitrag schon zu spät, da das Thema vorbei ist. Am Ende heißt es oft nur, man solle sich mehr einbringen. Das mit dem Thema ungenaue Anweisungen erhalten. Passiert leider zu oft, da auf der Arbeit die vorgesetzt oft schwer beschäftigt sind. Stapft man los und versucht das umzusetzen was einem angesagt wurde, oft kommt am Ende raus: alles gut gemacht, aber eigentlich hatte ich es anders gemeint... wenn man öfters mit den Leuten arbeitet und weiß worum es genau geht und das Ziel davon, dann reicht eine kurze Anleitung, mit dem gewissen Spielraum der Bearbeitung wird das Ergebnis dann perfekt 😊
Das fühle ich beides so sehr. ❤ Seit dem mir das so bewusst ist, kann ich da bei den Gruppengesprächen etwas gelassener mit umgehen. Bei der Arbeit komme ich mir aber doch oft reichlich "dumm" vor, weil ich dann eben auch Nachfrage, was genau ich machen soll. Bisher war meine Chefin da zum Glück weitgehend geduldig mit.
Ich versuche dann manchmal bei anderen Kollegen oder Vorgesetzten zu erfragen, ob das was ich verstanden habe sinnvoll in der Umsetzung ist. Nur wenn das die Person, die mir die Aufgabe erteilt hat, mitbekommt, denkt sie vielleicht, ich würde ihre Anweisung hinterfragen. Leider arbeite ich in einer Branche, in der oft ein "rauer Ton" herrscht und wo man doofe Sprüche hinterher gesagt bekommt.
Ich würde mich über ein Video freuen, worin man unterscheiden kann, was von so sozialen Dingen Autismus ist und was zb eine soziale Angst darstellt. Oder wenn nicht ein Video dann eine einfach Frage für die Kommentare 😊 Danke für das schöne Video!
Danke für deine sehr interessante Frage 😊Zu sozialer Angst im Vergleich zu Autismus mache ich auf jeden Fall in der Zukunft auch noch ein ausführliches Video. Grob gesagt, ist Angst vor sozialen Situation nicht direkt ein Autismus-Symptom, sondern es gibt eher Probleme, mit sozialen Situationen umzugehen. Dabei muss keine Angst vorhanden sein. Es kommt aber häufig vor, dass Autisten durch die sozialen Probleme auch zusätzlich Angst oder eine Vermeidungshaltung entwickeln. Das ist dann ggfs. etwas, was sich parallel zum Autismus entwickelt.
Mir geht es auch oft so, dass ich besonders in Gesprächen mit mehreren Leuten gleichzeitig zu tiefgehend über das Gehörte nachsinniere und dann etwas dazu sagen will, wenn schon längst das nächste Thema dran ist. Oft mache ich es dann aber so, dass ich sowas sage wie: "Nochmal zu dem Thema davor ... [und dann das, was ich sagen wollte]". Jetzt überleg ich gerade ob das nicht auch strange wirken könnte.... 🤔
Mit diesem Zusatz können die anderen auf jeden Fall besser verstehen, worauf du dich beziehst. Das finde ich eine gute Strategie, die du dir da überlegt hast 😊Seltsam wirken kann theoretisch alles, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Ich würde die Dinge, die für dich funktionieren, einfach machen. Du bist du und das ist ok.
'nachfragen' habe ich mir auch abgewöhnt. Nicht nur bekommt man da komischer Blickrichtung, teilweise bekommt man richtig kontra und dann oft auch keine antwort außer 'na da solltest du selbst wissen' oder 'dann denk mal drüber nach,, bist ja sonst immer so schlau'. Das bringt einem dann keine Informationen sondern eher noch mehr Ablehnung
Als Ex-Schleswig-Holsteinerin sage ich das eigentlich auch immer. Andere denken oft, ich würde "Morgen" sagen. So ist die Begrüßung bei mir eher weniger das Problem.
Mir fällt es extrem schwer, diplomatisch zu sein. Ich bin immer zu ehrlich bzw sage zu schnell, was ich wirklich denke, statt was Diplomatisches zu sagen. Ich vergesse auch, anderen zu sagen, wenn ich etwas gut fand, ein Kompliment zu machen oder mich zu bedanken.
Ich freue mich immer, wenn ein Video von dir kommt. Die Videos sind immer sehr interessant und gut strukturiert und du hast eine angenehme unaufgeregte Art zu erzählen :-) Ich habe früher versucht Menschen zu beobachten, wie diese sich in sozialen Situationen und besonders bei Smalltalk verhalten, habe aber schnell gemerkt es ist schwierig da Regeln draus zu schließen, da die sozialen Situationen so vielfältig sind und ich bin in meine Art zurück verfallen, aber es hat sich herausgestellt, dass die Menschen sich freuen, dass ich sehr persönliche und an der Person interessierte Fragen stelle. Manche finden mich deswegen komisch und ich wurde auch schon mal bei einem ersten Date gefragt "weißt du eigentlich nicht wie du dich bei einem ersten Date verhält? du stellst viel zu krasse Fragen",aber viele freuen sich über persönliche Fragen(wurde mir gesagt). Meine direkte Art finden viele lustig und irgendwie lachen wir dann gemeinsam. Wenn ich unsicher bin frage ich oft nach. viele finden das gut, manche finden das unhöflich. Mir fehlt das Gespür für "das macht man doch nicht", also versuche ich einfach authentisch zu sein. In der Ergotherapie habe ich aber auch gelernt die Bedürfnisse und Sprache von Neurotypischen Menschen besser zu verstehen.In Gruppen nehme ich auch weniger aktiv an Gesprächen teil, weil es für mich schwer ist zu verfolgen, aber ich habe das einfach akzeptiert. Oder ich stelle eine Frage an die Runde in einem ruhigen Moment. Manchmal irritiert mein Verhalten auch andere Menschen und ich bin sehr froh, wenn sie dann nachfragen. Z.B. wenn ich jemand nicht umarme ,da ich nicht wusste, dass der Moment dafür da war oder nicht oder zu intensiv in die Augen schaue.
Begrüßen und verabschieden beteitet mir sehr viel Stress. Angucken? Hand geben oder umarmen? Küsschen links und rechts? Ich weiß nie wann ich was anwende, lasse die anderen vor und schaue wie sie es machen. Wenn ich sehe dass sich alle umarmen, weiß ich dass ich dies auch machen sollte, fühle mich dabei aber überhaupt nicht gut und bin total verkrampft. Am liebsten bin ich aufeinmal da, falle hoffentlich nicht auf und bin dann auch ohne Worte einfach wieder weg. Es ist extrem anstrengend.
Das Problem in Gruppensituationen ist für mich vielschichtig. Einerseits interessiert mich nicht was der Normaltyp labert. Und dann geht es auch schnell hin und her und man muss a) im rechten Moment reinreden, was schnelles Umschalten bedeutet und auch ne gewisse Präsenz und b) sollte dann flüssig reden und auf das eingehen, was gesagt wurde. Doch je mehr Infos im Umlauf sind, desto anstrengender wird es für mich. Dann mag ich es nicht, über mich vor mehreren Personen zu reden. Diese Aufmerksamkeit hasse ich, das macht mich nervös. Ich hab auch nicht viel zu erzählen, einfach weil da in meinem Leben ganz viele Lücken sind. Aber auch, weil ich viel Zeit alleine und im Netz oder TH-cam verbringe. Das was man da macht sind leider Konversations-Killer. Es gibt viele allgemeine Themen die gut taugen, aber mit der Lieblingsserie oder dem tollen Song oder so erstickt man sofort eine Konversation. Mangelndes Selbstvertrauen und auch mein Mangel an Ausdrucksstärke und Souveränität machen dann Mitsprechen in Gruppen oder selbst bei 4 Leuten schwierig bis unmöglich, weil ich dann einfriere und überfordert und unsicher bin. Deshalb meide ich solche Situationen. Ich HASSE dieses so genannte "gesellige Zusammensitzen" wo man einfach nur rumsitz, bestenfalls isst, aber einfach mit Leuten labern muss, weil was macht man sonst. Da fühle ich mich so, als würde meine Lebenszeit vor meinen Augen vorbeiziehen und ich denke mir: Mist, ich könnte jetzt daheim irgendwas für mich Sinnvolles machen. Selbst Hausarbeiten erscheinen dann plötzlich spaßig.
Hallo Niko,hab schon einige deiner Videos gesehen und finde die sehr gut gemacht-ich bin ein neurtypischer Mensch der seit einem halben Jahr mit einem Freund eine Whats App Freundschaft pflegt.Nach ein paar ersten Gesprächen fielen mir einige der Merkmale auf die für einen Menschen im Autismus-Spektrum zutreffen.Habe dann auch mal das kurz gefragt in einem Gespräch-ist aber untergegangen und wurde deshalb auch nicht weiter erörtert.Jetzt vor 2 Wochen kam es dazu das mir mein Freund von sich aus mitteilte er habe den Verdacht autistische Merkmale bei sich zu erkennen.Das hat mich ehrlich gesagt erleichtert denn die vermeintliche Verneinung (was ein Überhören war),führte bei mir zu den automatischen Fragestellungen warum denn sonst mein Gegenüber sich so anders verhält..-keinen Blickkontakt,teils nachdenkliche Pause vor einer Antwort,unpassende oder keine Gefühlstanteilnahme usw.Habe dann im nächsten Gespräch gesagt er hätte sich einigenTrouble mit mir erspart , hätte er mir das früher mitgeteilt!Es kommt zum Spass noch dazu das er aus Kasachstan ist und Englisch autodidaktisch gelernt hat.Trotz allem hatten wir immer viel Spass bei unseren Chats und er hat auch genug Humor und sich angeeignete Fähigkeiten das mir die Sachlage erst nur als leiser Verdacht auffiel.Finde deine Videos sehr hilfreich und bin am reicher werden als Mensch mit dem Sammeln dieser erfahrungen.Ich finde das alles auch nicht ungewöhnlich sondern eher als Bereicherung zum alltäglichen neuronormalo Leben,wenn ichs mal so sagen darf.Also weiter so,hab den channel abboniert und freue mich durch deine Offenheit und entspannte Erklärungskunst weiter zu lernen wie das Leben noch vielseitiger ist und noch mehr Spass macht!
Das ist schön zu lesen, dass er sich dir mit dem Thema öffnen konnte und du so bereitwillig helfen und auf ihn eingehen möchtest. Auch wenn er es erst jetzt mitgeteilt hat, lieber jetzt als später oder gar nicht. Ihr könnt offenbar gut miteinander kommunizieren. Danke dir auch für dein Kompliment und dein Abo 😊
Moin Nico :) nein, ich bin noch nie angeeckt. Das liegt aber daran, dass ich ein "kleines niedliches verängstigtes" Mädchen bin. Die anderen rätseln wie ich meinen Satz meine und entscheiden dann, dass mir die "aneckende" Bedeutung einfach nicht zuzutrauen ist. Zumindest sagen das meine Freunde, nachdem ich sie gefragt habe.
Jedes Mal, wenn ich ein Video über Kommunikation zwischen NDs und NTs sehe, habe ich bisher neue AHA Effekte gehabt. Es erklärt so viel für mich. Ich dachte ja immer ich würde normal kommunizieren oder dass es mir nur schwer fällt, weil ich introvertiert bin und dass ich nur genug Üben muss. Trotzdem ecke ich immer wieder an. Und dabei merke ich vermutlich auch gar nicht immer, wenn ich komisch rüber komme und das ist noch viel öfter der Fall als ich denke. Danke an dieser Stelle für das Video. Konnte alle Punkte sehr gut nachvollziehen. Leider ist es ja nicht möglich alle Defizite in der Kommunikaton durch Auswendig lernen oder Üben auszugleichen. Bei Gruppengesprächen zum Beispiel. Wenn mein Gehirn nicht hinterher kommt, kann ich das kaum/gar nicht beeinflussen.
Gerne 😊 Ja, das macht es leider immer wieder schwierig, dass man sich manchem gar nicht so bewusst ist. Aber das Schöne daran ist, dass es auch bedeutet, dass man sein Leben lang Neues über sich selbst und andere lernen kann.
Krass. Ich kannte das Wort Autismus in dem Sinne, oder Asperger, bis vor Kurzem gar nicht. Ich bin die ganze Schulzeit über eigentlich nur zusammen geschlagen worden und in jedem Beruf nur gemobbt worden, bis heute 41. Erst vor Kurzem fand ich heraus das ich wohl Asperger bin, was ein ziemlicher Fluch ist. Aber das merkt man selber natürlich nicht. Ich verstelle mich jetzt halt so gut ich kann, wobei es oft echt nicht einfach ist, weil man es kaum einschätzen kann.
Wenn's wirklich starke Überwindung kostet, dann aufs Kinn oder auf die Haare sehen. Empfinden die Menschen auch noch als höflich, selbst wenn ihnen vielleicht auffallen sollte, daß man nicht direkt in die Augen sieht. Oder, was auch oft einfacher ist: Man schaut wirklich in Richtung Augen, aber in die Ferne hindurch, fokussiert also nicht. Ansonsten darf man sich gar nicht viel Kopf machen. Viel wichtiger ist ein positives Gefühl zum anderen Menschen, dann ist es auch völlig ok, wenn man freudig winkt. Die positive Ausstrahlung dabei bringt viel mehr als ein förmlicher Händedruck. Man braucht sich nicht immer normgerecht zu verhalten.
Hallo 🙋♀️ ich kenne das auch besonders in neuen Menschen Gruppen zum Beispiel wenn ich in eine neue Hobby Gruppe komme mir ist es immer lieb wenn andere Leute dann zuerst Kontakt zu mir aufnehmen und ich nicht den ersten Schritt machen muss außerdem interessiere ich mich oft für andere Dinge als die anderen
Wie geht das eigentlich nochmal, wenn man in ein Gespräch einsteigen will oder in einem Gespräch etwas sagen möchte? Bei mir ist es oft so dass ich dann dazwischen rede, also habe ich mir angewöhnt nur dann zu sprechen wenn gerade niemand anders spricht. Daher rede ich nicht mehr zwischen einen Satz sondern zwischen zwei Sätzen, in einer Atempause oder sonst wo rein.
Eine gute Frage. Ich rede auch ungerne dazwischen, aber teilweise scheint das leider notwendig zu sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Ich denke mir dann, umgekehrt gibt es auch Menschen, die einfach reden und dabei keine Lücke lassen oder nicht auf andere achten. Da ist es völlig ok, sich bemerkbar zu machen. Vor allem wenn man etwas Sinnvolles beizutragen hat. Dann kann sich eigentlich niemand beschweren und man bereichert die Unterhaltung ja sogar, indem man sich auch zu Wort meldet.
Danke für deinen Kommentar 😊 Probleme mit sozialen Situationen und wie man sich darin verhält kann es auch bei vielem anderen geben. Das geht von introvertiert sein über Traumata bis hin zu Sozialphobie und weiterem, wo das ein Teilaspekt ist. Deswegen ist es so wichtig, nie nur ein Symptom einzeln zu betrachten und daraus dann zum Beispiel Autismus abzuleiten, weil es ganz verschiedene Gründe für ein Verhalten geben kann. Und natürlich kann es auch sein, dass jemand sowohl Autismus als auch etwas anderes zusätzlich hat.
@@InsideAut Sind die einzelnen Probleme dennoch nicht woanders angesiedelt? Bei der Sozialen Phobie wäre es die Angst zum Beispiel, die bei mir auch therapiert wurde, aber es gibt ja auch noch so viel mehr, wie das zwischen den Zeilen lesen, Mimik oder Gestik verstehen, Smalltalk führen, Gesprächen nicht folgen zu können, etc. Andere Frage: Ich habe meine Diagnose in einem Autismus Zentrum bekommen, nur wurde ich davor mit Borderline diagnostiziert. Beide sind sich 100% sicher und in beidem sehe ich mich auch wieder, aber ich habe auch Angst eine Fehldiagnose bekommen zu haben. Borderline Therapie hat mir nicht wirklich geholfen. Ich konnte mich nur meinen Ängsten ein wenig besser stellen, aber im Autismus Coaching wurde jetzt besser auf mich eingegangen, einen Arbeitsplatz in einer ecke zum Beispiel, (bequeme) kopfhörer gegen lärm, eine Rückzugskarte 2x 15min. Ich erfülle die Kriterien für Borderline, als auch für Autismus. Darf ich mich zum Spektrum dazuzählen? Alles was ich nicht habe ist eine Bestätigung vom Arzt, aber die Unterlagen 8 Seiten, die für mein Autismus sprechen, das habe ich. Es ist einfach jeden Tag so ein Kopfzerbrechen, weil es mir keine ruhe gibt und sich der Termin für die Offizelle Diagnose so lange auf sich warten lässt. Ich stehe mein Leben lang schon zwischen allem und konnte mich nirgendwo dazu zählen und endlich habe ich antworten auf die ganzen Fragezeichen bekommen und nun stehe ich erneut dazwischen, weil 2 Therapeuten 2 unterschiedliche dinge gesagt haben und mir bei einer die Ärztliche Bestätigung fehlt. Es tut mir leid für das ganze Chaos in meinem Kopf, ich möchte mich einfach nur einordnen können, weil ich nicht einfach nur ja sagen kann, wenn man mich fragt, ob ich zum Spektrum gehöre, weil ich dann das Gefühl habe unehrlich zu sein.
Ich als neurologisch normal mag ebenfalls nicht begrüßen und nicht verabschieden, weil ich keinen Sinn finde. Ich hasse "wie geht es dir". Weil keiner meint es wirklich. Mich interessiert es ehrlich geasgt nicht, wie es den anderen geht. Die Nachbar zwingen mich zum Begrüßen, und wenn ich dies nicht tue, lachen mich oder husten, nur damit sie auf sich aufmerksam machen. Ich ignoriere sie. Eine Nachbarin hat meine Post bekommen, während ich nicht da war, und dann mehrmals auch. Sie begrüße ich gerne, weil ich was davon habe. In den Augen schaue ich auch nicht, immer nur 1-2 sekunden, mehr geht nicht. Ich rede in der Regel nicht, wenn ich zusammen bin. Wenn es mir ein bestimmtes Thema interessiert, rede ich nur darüber, solange den anderen dies interessant ist. Sonst bei derer Geschpräche weiß ich, wo ich mir anschließen kann, habe aber wenig Motivation und tue es oft nicht. Ansonsten schweigen auch wenn es doof kommt. Die meisten Themen, über die die normal neurologische quatschen sind sinnfrei.
Hallo , mit anderen sprechen fällt mir schwer und dann noch ins Gesicht sehen geht gar nicht. Ich weiß sowieso nicht was das Gesicht mir sagen will. Bin am liebsten alleine und spreche gar nicht. Wenn ich mal mit jemanden reden muss , bin ich direkt gestresst und suche danach meine ruhe. Habe als Kind schon lieber alleine gespielt und mit niemanden gesprochen. In der Schule habe ich auch nicht gesprochen ,was die Lehrer wütend gemacht hat. Wenn jemand viel und laut redet,dann macht mich das fertig. Ich kann mich auch nicht konzentrieren dann und sein sprechen rauscht an mir vorbei. Masking kannte ich nicht ,bis ich die Videos geshen habe und ich denke das ich das schon mache , in gewissen Situationen.
Soziale Interaktion wird überbewertet. Früher hab ich mich sehr genau beobachtet, analysiert, versucht, irgendwie "richtig" zu funktionieren und dabei nicht aufzufallen. War in der Schulzeit wohl auch nötig. Gelang mir aber nicht, ich war immer totaler Sonderling. Mit 30 fing ich an, immer mehr mein eigenes Ding zu machen. Ist als Erwachsener auch viel einfacher. Lust, wie ein Kind auf dem Einkaufswagen aufzuspringen und mit Schwung an der Kasse angerollt zu kommen? Kein Problem, mach! Und hab Spaß dabei! Kümmere dich nicht drum, was andere Leute denken könnten. Es ist ja sowieso jeder Mensch anders. Und in verschiedenen Kulturen ist es wiederum anders. Selbst NTs tun sich oft schwer, sich in fremden Kulturen angepaßt zu verhalten, weil es sich unnatürlich, künstlich anfühlt, aus den eingeprägten Mustern auszubrechen. Ich habe auch vor dem großen C schon einige Leute erlebt, die es grundsätzlich ablehnen, die Hand zu geben; und das vertreten sie auch mit Überzeugung. Wieso sollte der Autist nicht auch seine eigenen Gepflogenheiten pflegen dürfen. Wenn man gar nicht erst das Ziel hat, angepaßt leben zu müssen, ist es viel einfacher. Und ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich authentisch mit meinen Eigenheiten viel besser bei dem Mitmenschen ankomme. Eine Klassenkameradin an der Abendschule sagte mal: "Dich kann man nicht beschreiben, du bist einfach nur typisch Helge." Sie war es auch, die mich umtaufte, weil ich pinke Klamotten getragen hatte. Da hatte ich mein pinkes Cabrio noch gar nicht.
Smalltalk: In der Tat immer noch schwierig. Die eigenen Spezialinteressen, über die man zu erzählen weiß, interessieren ja kaum einen. Wenn doch, hat man Glück. Wetter ist ein scheiß Thema, jeder sieht ja, wie das Wetter ist. Dann kann man auch gleich gar nix sagen. Meistens bieten sich irgend welche Themen des Alltags an, die einen sowieso irgendwie beschäftigen. Es darf nur nicht krampfhaft gesucht werden. Wenn einem etwas durch den Kopf schießt, einfach mal erzählen: "Hier im Laden die Würstchen sind voll lecker, aber die sind in letzter Zeit ganz schön teuer geworden." Der Gesprächspartner ist ja auch noch da. Er wird auch schon für Gesprächsstoff sorgen. Dafür ist man ja nicht allein zuständig. Auch damals um die 30 herum war ich in einer Bildungsmaßnahme - die Situation, wo Menschen zwanghaft neu zusammentreffen. Ich war nach wie vor überzeugt, ich könnte mit fremden Situationen nicht umgehen. Aber da erlebte ich mich von einer völlig neuen Seite: Ich stellte fest, daß das Problem eigentlich die anderen hatten. Ich dachte, für die ist es ganz normal. Aber alle waren zurückhaltend und fremdelten. Für mich war das gar kein Problem - gerade weil wir alle neu waren und noch keine eingelebten Strukturen herrschten. Ich entwickelte mich zum Moderator und sorgte dafür, daß eine Gruppe entsteht. Mein Ziel war es, daß es eine große Gesamtgruppe wurde und keine vielen kleinen Einzelgrüppchen, wie man es meistens erlebt. In den ersten Unterrichtsgesprächen sollte auch jeder etwas über sich sagen. Der eine meinte, er wäre eher zurückhaltend, geht nicht so auf andere Leute zu. Da habe ich direkt nachgefragt, ob er eher seine Ruhe haben möchte, oder nur nicht weiß, wie er mit anderen in Kontakt treten soll und es begrüßen würde, wenn Menschen auf ihn zugehen. Letzteres hat er dann bestätigt. In den Pausen waren wir dann auch als große Gruppe zusammen, und ich begann, die Gespräche zu initiieren. Das hat mich wirklich ziemlich überrascht. Nach einigen Wochen, als die Teilnehmer dann vertrauter miteinander wurden, stand ich mehr nur mit dabei und wußte mich nicht an den Smalltalkthemen zu beteiligen. Musik, Filme, null Ahnung. Gerade auf Dauer geht mir der Gesprächsstoff aus. Man kann ja nicht jeden Tag immer wieder von den leckeren, jetzt teuren Würstchen erzählen. :D Aber ich war auch nicht ausgeschlossen. Meine Aufgabe war sozusagen erledigt, und nun konnte ich zusehen, wie es perfekt funktionierte. :) Für mich war das irgendwie auch ein soziales Experiment, das in dem Fall hervorragend funktionierte. Vielleicht läßt sich das irgendwann einmal wiederholen, es es klappt dann nicht mehr so gut. Egal, dann gibt es neue Erfahrungen. Ich kann nur empfehlen, weniger darauf zu achten, wie man es "richtig" macht. Einfach seine persönliche Art voll ausspielen - man ist genau richtig, wie man ist. Da gibt es nichts zu verstecken. Und es kann richtig Spaß machen, ganz man selbst zu sein.
Mit der Diagnose Sozialphobie kann ich mich eigentlich gar nicht mehr richtig identifizieren - klingt so nach Angst. Die habe ich schon lange nicht mehr. Mir wird Sozialkontakt nur irgendwann zu viel. Es fühlt sich energieraubend an. Irgendwann brauche ich meine Erholungsphase im stillen Kämmerlein. Die Autismusdiagnose habe ich noch nicht offiziell, nur die Verdachtsdiagnose einer nicht fachspezifischen Psychologin. Sie hat mir empfohlen, die Fachdiagnostik noch mal anzustreben. Btw.: Bei deinem Auftreten vor der Kamera würde ich auch nie meinen, daß du von Autismus betroffen wärst. Du redest perfekt mit Gesten und Mimik (soweit ich das einschätzen kann). Eine Geste bei der Anamnese und die unsachgemäße Erzählung meines Vaters kosteten mich damals die Diagnose. Ein Autist könnte/würde nicht gestikulieren, und ich hätte ja eine Geste verwendet. Fand ich befremdlich. Als Kind sprach ich mit herabhängenden Armen, was immer kritisiert wurde. Aber man gewöhnt sich mit zunehmendem Alter ja doch einiges an.
@@pinkeHelgairgendwie kann ich mich in deinem Geschriebenen wiedererkennen, vor allem im zweiten Kommentar. Oft bin ich mir unsicher ob ich überhaupt autistisch bin - vieles bekomme ich (denke ich?) intuitiv hin. Oft denke ich, ich bin nur introvertiert oder etwas "quirky". Oder, dass ich eben "nur" soziale Ängste habe. Dann wiederum denke ich, dass das nicht reicht für eine Erklärung. Naja, irgendwann werde ich es herausgefunden haben, warum ich so bin wie ich bin 😅
Ja. Bei gruppengesprächen, wenn man da endlich eine Lücke zum Einsatz gefunden hat. Ist der eigene Beitrag schon zu spät, da das Thema vorbei ist.
Am Ende heißt es oft nur, man solle sich mehr einbringen.
Das mit dem Thema ungenaue Anweisungen erhalten. Passiert leider zu oft, da auf der Arbeit die vorgesetzt oft schwer beschäftigt sind. Stapft man los und versucht das umzusetzen was einem angesagt wurde, oft kommt am Ende raus: alles gut gemacht, aber eigentlich hatte ich es anders gemeint... wenn man öfters mit den Leuten arbeitet und weiß worum es genau geht und das Ziel davon, dann reicht eine kurze Anleitung, mit dem gewissen Spielraum der Bearbeitung wird das Ergebnis dann perfekt 😊
Das fühle ich beides so sehr. ❤
Seit dem mir das so bewusst ist, kann ich da bei den Gruppengesprächen etwas gelassener mit umgehen.
Bei der Arbeit komme ich mir aber doch oft reichlich "dumm" vor, weil ich dann eben auch Nachfrage, was genau ich machen soll. Bisher war meine Chefin da zum Glück weitgehend geduldig mit.
Ich versuche dann manchmal bei anderen Kollegen oder Vorgesetzten zu erfragen, ob das was ich verstanden habe sinnvoll in der Umsetzung ist. Nur wenn das die Person, die mir die Aufgabe erteilt hat, mitbekommt, denkt sie vielleicht, ich würde ihre Anweisung hinterfragen. Leider arbeite ich in einer Branche, in der oft ein "rauer Ton" herrscht und wo man doofe Sprüche hinterher gesagt bekommt.
Ich würde mich über ein Video freuen, worin man unterscheiden kann, was von so sozialen Dingen Autismus ist und was zb eine soziale Angst darstellt. Oder wenn nicht ein Video dann eine einfach Frage für die Kommentare 😊 Danke für das schöne Video!
Danke für deine sehr interessante Frage 😊Zu sozialer Angst im Vergleich zu Autismus mache ich auf jeden Fall in der Zukunft auch noch ein ausführliches Video. Grob gesagt, ist Angst vor sozialen Situation nicht direkt ein Autismus-Symptom, sondern es gibt eher Probleme, mit sozialen Situationen umzugehen. Dabei muss keine Angst vorhanden sein. Es kommt aber häufig vor, dass Autisten durch die sozialen Probleme auch zusätzlich Angst oder eine Vermeidungshaltung entwickeln. Das ist dann ggfs. etwas, was sich parallel zum Autismus entwickelt.
Wäre für mich auf jeden Fall auch sehr interessant. Da ich die Diagnose Autismus (noch) nicht habe 😊
"Lieber komisch rüberkommen und die nötigen Infos haben." 👍🏽😄
Mir geht es auch oft so, dass ich besonders in Gesprächen mit mehreren Leuten gleichzeitig zu tiefgehend über das Gehörte nachsinniere und dann etwas dazu sagen will, wenn schon längst das nächste Thema dran ist. Oft mache ich es dann aber so, dass ich sowas sage wie: "Nochmal zu dem Thema davor ... [und dann das, was ich sagen wollte]". Jetzt überleg ich gerade ob das nicht auch strange wirken könnte.... 🤔
Mit diesem Zusatz können die anderen auf jeden Fall besser verstehen, worauf du dich beziehst. Das finde ich eine gute Strategie, die du dir da überlegt hast 😊Seltsam wirken kann theoretisch alles, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Ich würde die Dinge, die für dich funktionieren, einfach machen. Du bist du und das ist ok.
'nachfragen' habe ich mir auch abgewöhnt. Nicht nur bekommt man da komischer Blickrichtung, teilweise bekommt man richtig kontra und dann oft auch keine antwort außer 'na da solltest du selbst wissen' oder 'dann denk mal drüber nach,, bist ja sonst immer so schlau'. Das bringt einem dann keine Informationen sondern eher noch mehr Ablehnung
Gottseidank brauche ich als Ostfriese nur ein "Moin".😄
Als Ex-Schleswig-Holsteinerin sage ich das eigentlich auch immer. Andere denken oft, ich würde "Morgen" sagen. So ist die Begrüßung bei mir eher weniger das Problem.
Deine Beiträge sind auf den Punkt gebracht und sehr angenehm gestaltet
Dankeschön 😊
Mal wieder toll anzusehen
Schön ruhig und was abzusehen war 😅 durchweg gute direkte Information
Mir fällt es extrem schwer, diplomatisch zu sein. Ich bin immer zu ehrlich bzw sage zu schnell, was ich wirklich denke, statt was Diplomatisches zu sagen. Ich vergesse auch, anderen zu sagen, wenn ich etwas gut fand, ein Kompliment zu machen oder mich zu bedanken.
Das kenne ich auch gut. Ehrlichkeit ist ein spannendes Thema. Dazu wird zukünftig sicher auch noch ein extra Video kommen 😊
Wenn Menschen lügen, Tatsachen und Abläufe verdrehen......grrrrrr
Hallo Nico, danke, dass du regelmäßig Videos machst. Dieses hat mir auch wieder gut gefallen. Ich wünsche dir noch eine schöne Woche 😊
Ich freue mich immer, wenn ein Video von dir kommt. Die Videos sind immer sehr interessant und gut strukturiert und du hast eine angenehme unaufgeregte Art zu erzählen :-) Ich habe früher versucht Menschen zu beobachten, wie diese sich in sozialen Situationen und besonders bei Smalltalk verhalten, habe aber schnell gemerkt es ist schwierig da Regeln draus zu schließen, da die sozialen Situationen so vielfältig sind und ich bin in meine Art zurück verfallen, aber es hat sich herausgestellt, dass die Menschen sich freuen, dass ich sehr persönliche und an der Person interessierte Fragen stelle. Manche finden mich deswegen komisch und ich wurde auch schon mal bei einem ersten Date gefragt "weißt du eigentlich nicht wie du dich bei einem ersten Date verhält? du stellst viel zu krasse Fragen",aber viele freuen sich über persönliche Fragen(wurde mir gesagt). Meine direkte Art finden viele lustig und irgendwie lachen wir dann gemeinsam. Wenn ich unsicher bin frage ich oft nach. viele finden das gut, manche finden das unhöflich. Mir fehlt das Gespür für "das macht man doch nicht", also versuche ich einfach authentisch zu sein. In der Ergotherapie habe ich aber auch gelernt die Bedürfnisse und Sprache von Neurotypischen Menschen besser zu verstehen.In Gruppen nehme ich auch weniger aktiv an Gesprächen teil, weil es für mich schwer ist zu verfolgen, aber ich habe das einfach akzeptiert. Oder ich stelle eine Frage an die Runde in einem ruhigen Moment. Manchmal irritiert mein Verhalten auch andere Menschen und ich bin sehr froh, wenn sie dann nachfragen. Z.B. wenn ich jemand nicht umarme ,da ich nicht wusste, dass der Moment dafür da war oder nicht oder zu intensiv in die Augen schaue.
Begrüßen und verabschieden beteitet mir sehr viel Stress.
Angucken? Hand geben oder umarmen? Küsschen links und rechts?
Ich weiß nie wann ich was anwende, lasse die anderen vor und schaue wie sie es machen. Wenn ich sehe dass sich alle umarmen, weiß ich dass ich dies auch machen sollte, fühle mich dabei aber überhaupt nicht gut und bin total verkrampft.
Am liebsten bin ich aufeinmal da, falle hoffentlich nicht auf und bin dann auch ohne Worte einfach wieder weg. Es ist extrem anstrengend.
Das Problem in Gruppensituationen ist für mich vielschichtig. Einerseits interessiert mich nicht was der Normaltyp labert. Und dann geht es auch schnell hin und her und man muss a) im rechten Moment reinreden, was schnelles Umschalten bedeutet und auch ne gewisse Präsenz und b) sollte dann flüssig reden und auf das eingehen, was gesagt wurde. Doch je mehr Infos im Umlauf sind, desto anstrengender wird es für mich.
Dann mag ich es nicht, über mich vor mehreren Personen zu reden. Diese Aufmerksamkeit hasse ich, das macht mich nervös. Ich hab auch nicht viel zu erzählen, einfach weil da in meinem Leben ganz viele Lücken sind. Aber auch, weil ich viel Zeit alleine und im Netz oder TH-cam verbringe. Das was man da macht sind leider Konversations-Killer. Es gibt viele allgemeine Themen die gut taugen, aber mit der Lieblingsserie oder dem tollen Song oder so erstickt man sofort eine Konversation.
Mangelndes Selbstvertrauen und auch mein Mangel an Ausdrucksstärke und Souveränität machen dann Mitsprechen in Gruppen oder selbst bei 4 Leuten schwierig bis unmöglich, weil ich dann einfriere und überfordert und unsicher bin. Deshalb meide ich solche Situationen. Ich HASSE dieses so genannte "gesellige Zusammensitzen" wo man einfach nur rumsitz, bestenfalls isst, aber einfach mit Leuten labern muss, weil was macht man sonst. Da fühle ich mich so, als würde meine Lebenszeit vor meinen Augen vorbeiziehen und ich denke mir: Mist, ich könnte jetzt daheim irgendwas für mich Sinnvolles machen. Selbst Hausarbeiten erscheinen dann plötzlich spaßig.
Hi Nico, habe Dich heute neu vorgeschlagen bekommen. Du hast eine sehr schöne Stimme.
Hallo Niko,hab schon einige deiner Videos gesehen und finde die sehr gut gemacht-ich bin ein neurtypischer Mensch der seit einem halben Jahr mit einem Freund eine Whats App Freundschaft pflegt.Nach ein paar ersten Gesprächen fielen mir einige der Merkmale auf die für einen Menschen im Autismus-Spektrum zutreffen.Habe dann auch mal das kurz gefragt in einem Gespräch-ist aber untergegangen und wurde deshalb auch nicht weiter erörtert.Jetzt vor 2 Wochen kam es dazu das mir mein Freund von sich aus mitteilte er habe den Verdacht autistische Merkmale bei sich zu erkennen.Das hat mich ehrlich gesagt erleichtert denn die vermeintliche Verneinung (was ein Überhören war),führte bei mir zu den automatischen Fragestellungen warum denn sonst mein Gegenüber sich so anders verhält..-keinen Blickkontakt,teils nachdenkliche Pause vor einer Antwort,unpassende oder keine Gefühlstanteilnahme usw.Habe dann im nächsten Gespräch gesagt er hätte sich einigenTrouble mit mir erspart , hätte er mir das früher mitgeteilt!Es kommt zum Spass noch dazu das er aus Kasachstan ist und Englisch autodidaktisch gelernt hat.Trotz allem hatten wir immer viel Spass bei unseren Chats und er hat auch genug Humor und sich angeeignete Fähigkeiten das mir die Sachlage erst nur als leiser Verdacht auffiel.Finde deine Videos sehr hilfreich und bin am reicher werden als Mensch mit dem Sammeln dieser erfahrungen.Ich finde das alles auch nicht ungewöhnlich sondern eher als Bereicherung zum alltäglichen neuronormalo Leben,wenn ichs mal so sagen darf.Also weiter so,hab den channel abboniert und freue mich durch deine Offenheit und entspannte Erklärungskunst weiter zu lernen wie das Leben noch vielseitiger ist und noch mehr Spass macht!
Das ist schön zu lesen, dass er sich dir mit dem Thema öffnen konnte und du so bereitwillig helfen und auf ihn eingehen möchtest. Auch wenn er es erst jetzt mitgeteilt hat, lieber jetzt als später oder gar nicht. Ihr könnt offenbar gut miteinander kommunizieren. Danke dir auch für dein Kompliment und dein Abo 😊
Moin Nico :) nein, ich bin noch nie angeeckt. Das liegt aber daran, dass ich ein "kleines niedliches verängstigtes" Mädchen bin. Die anderen rätseln wie ich meinen Satz meine und entscheiden dann, dass mir die "aneckende" Bedeutung einfach nicht zuzutrauen ist. Zumindest sagen das meine Freunde, nachdem ich sie gefragt habe.
Jedes Mal, wenn ich ein Video über Kommunikation zwischen NDs und NTs sehe, habe ich bisher neue AHA Effekte gehabt. Es erklärt so viel für mich. Ich dachte ja immer ich würde normal kommunizieren oder dass es mir nur schwer fällt, weil ich introvertiert bin und dass ich nur genug Üben muss. Trotzdem ecke ich immer wieder an. Und dabei merke ich vermutlich auch gar nicht immer, wenn ich komisch rüber komme und das ist noch viel öfter der Fall als ich denke.
Danke an dieser Stelle für das Video. Konnte alle Punkte sehr gut nachvollziehen. Leider ist es ja nicht möglich alle Defizite in der Kommunikaton durch Auswendig lernen oder Üben auszugleichen. Bei Gruppengesprächen zum Beispiel. Wenn mein Gehirn nicht hinterher kommt, kann ich das kaum/gar nicht beeinflussen.
Gerne 😊 Ja, das macht es leider immer wieder schwierig, dass man sich manchem gar nicht so bewusst ist. Aber das Schöne daran ist, dass es auch bedeutet, dass man sein Leben lang Neues über sich selbst und andere lernen kann.
Krass. Ich kannte das Wort Autismus in dem Sinne, oder Asperger, bis vor Kurzem gar nicht. Ich bin die ganze Schulzeit über eigentlich nur zusammen geschlagen worden und in jedem Beruf nur gemobbt worden, bis heute 41. Erst vor Kurzem fand ich heraus das ich wohl Asperger bin, was ein ziemlicher Fluch ist. Aber das merkt man selber natürlich nicht. Ich verstelle mich jetzt halt so gut ich kann, wobei es oft echt nicht einfach ist, weil man es kaum einschätzen kann.
Super Video ! Ich werde es als Anschauungsmaterial nutzen wenn mal wieder wer Fragen hat und ich diese nicht so kurz bündig erklären kann.
Danke! Freut mich, dass das Video hilfreich ist 😊
Ja, die Probleme mit Begrüßung und Verabschiedung und in den Augen sehen kenne ich auch. 😄👍
Wenn's wirklich starke Überwindung kostet, dann aufs Kinn oder auf die Haare sehen. Empfinden die Menschen auch noch als höflich, selbst wenn ihnen vielleicht auffallen sollte, daß man nicht direkt in die Augen sieht. Oder, was auch oft einfacher ist: Man schaut wirklich in Richtung Augen, aber in die Ferne hindurch, fokussiert also nicht.
Ansonsten darf man sich gar nicht viel Kopf machen. Viel wichtiger ist ein positives Gefühl zum anderen Menschen, dann ist es auch völlig ok, wenn man freudig winkt. Die positive Ausstrahlung dabei bringt viel mehr als ein förmlicher Händedruck. Man braucht sich nicht immer normgerecht zu verhalten.
Hey Nico, würdest du ein Video machen über Autismus in Zusammenhang mit Dating und/oder Beziehungen? Dein Take dazu würde mich sehr interessieren.
Danke für deinen Vorschlag! Das Thema kommt mit auf meine Liste für die Zukunft 😊
Hallo 🙋♀️ ich kenne das auch besonders in neuen Menschen Gruppen zum Beispiel wenn ich in eine neue Hobby Gruppe komme mir ist es immer lieb wenn andere Leute dann zuerst Kontakt zu mir aufnehmen und ich nicht den ersten Schritt machen muss außerdem interessiere ich mich oft für andere Dinge als die anderen
Wie geht das eigentlich nochmal, wenn man in ein Gespräch einsteigen will oder in einem Gespräch etwas sagen möchte? Bei mir ist es oft so dass ich dann dazwischen rede, also habe ich mir angewöhnt nur dann zu sprechen wenn gerade niemand anders spricht. Daher rede ich nicht mehr zwischen einen Satz sondern zwischen zwei Sätzen, in einer Atempause oder sonst wo rein.
Eine gute Frage. Ich rede auch ungerne dazwischen, aber teilweise scheint das leider notwendig zu sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Ich denke mir dann, umgekehrt gibt es auch Menschen, die einfach reden und dabei keine Lücke lassen oder nicht auf andere achten. Da ist es völlig ok, sich bemerkbar zu machen. Vor allem wenn man etwas Sinnvolles beizutragen hat. Dann kann sich eigentlich niemand beschweren und man bereichert die Unterhaltung ja sogar, indem man sich auch zu Wort meldet.
Ist das ein Autismus Ding, oder können diese Probleme bei anderen Erkrankungen genau so auftreten? und wenn ja, welche?
Danke für deinen Kommentar 😊 Probleme mit sozialen Situationen und wie man sich darin verhält kann es auch bei vielem anderen geben. Das geht von introvertiert sein über Traumata bis hin zu Sozialphobie und weiterem, wo das ein Teilaspekt ist. Deswegen ist es so wichtig, nie nur ein Symptom einzeln zu betrachten und daraus dann zum Beispiel Autismus abzuleiten, weil es ganz verschiedene Gründe für ein Verhalten geben kann. Und natürlich kann es auch sein, dass jemand sowohl Autismus als auch etwas anderes zusätzlich hat.
@@InsideAut Sind die einzelnen Probleme dennoch nicht woanders angesiedelt? Bei der Sozialen Phobie wäre es die Angst zum Beispiel, die bei mir auch therapiert wurde, aber es gibt ja auch noch so viel mehr, wie das zwischen den Zeilen lesen, Mimik oder Gestik verstehen, Smalltalk führen, Gesprächen nicht folgen zu können, etc.
Andere Frage:
Ich habe meine Diagnose in einem Autismus Zentrum bekommen, nur wurde ich davor mit Borderline diagnostiziert. Beide sind sich 100% sicher und in beidem sehe ich mich auch wieder, aber ich habe auch Angst eine Fehldiagnose bekommen zu haben. Borderline Therapie hat mir nicht wirklich geholfen. Ich konnte mich nur meinen Ängsten ein wenig besser stellen, aber im Autismus Coaching wurde jetzt besser auf mich eingegangen, einen Arbeitsplatz in einer ecke zum Beispiel, (bequeme) kopfhörer gegen lärm, eine Rückzugskarte 2x 15min. Ich erfülle die Kriterien für Borderline, als auch für Autismus. Darf ich mich zum Spektrum dazuzählen? Alles was ich nicht habe ist eine Bestätigung vom Arzt, aber die Unterlagen 8 Seiten, die für mein Autismus sprechen, das habe ich. Es ist einfach jeden Tag so ein Kopfzerbrechen, weil es mir keine ruhe gibt und sich der Termin für die Offizelle Diagnose so lange auf sich warten lässt. Ich stehe mein Leben lang schon zwischen allem und konnte mich nirgendwo dazu zählen und endlich habe ich antworten auf die ganzen Fragezeichen bekommen und nun stehe ich erneut dazwischen, weil 2 Therapeuten 2 unterschiedliche dinge gesagt haben und mir bei einer die Ärztliche Bestätigung fehlt. Es tut mir leid für das ganze Chaos in meinem Kopf, ich möchte mich einfach nur einordnen können, weil ich nicht einfach nur ja sagen kann, wenn man mich fragt, ob ich zum Spektrum gehöre, weil ich dann das Gefühl habe unehrlich zu sein.
Ich als neurologisch normal mag ebenfalls nicht begrüßen und nicht verabschieden, weil ich keinen Sinn finde. Ich hasse "wie geht es dir". Weil keiner meint es wirklich. Mich interessiert es ehrlich geasgt nicht, wie es den anderen geht. Die Nachbar zwingen mich zum Begrüßen, und wenn ich dies nicht tue, lachen mich oder husten, nur damit sie auf sich aufmerksam machen. Ich ignoriere sie. Eine Nachbarin hat meine Post bekommen, während ich nicht da war, und dann mehrmals auch. Sie begrüße ich gerne, weil ich was davon habe. In den Augen schaue ich auch nicht, immer nur 1-2 sekunden, mehr geht nicht. Ich rede in der Regel nicht, wenn ich zusammen bin. Wenn es mir ein bestimmtes Thema interessiert, rede ich nur darüber, solange den anderen dies interessant ist. Sonst bei derer Geschpräche weiß ich, wo ich mir anschließen kann, habe aber wenig Motivation und tue es oft nicht. Ansonsten schweigen auch wenn es doof kommt. Die meisten Themen, über die die normal neurologische quatschen sind sinnfrei.
Hallo , mit anderen sprechen fällt mir schwer und dann noch ins Gesicht sehen geht gar nicht.
Ich weiß sowieso nicht was das Gesicht mir sagen will.
Bin am liebsten alleine und spreche gar nicht.
Wenn ich mal mit jemanden reden muss , bin ich direkt gestresst und suche danach meine ruhe.
Habe als Kind schon lieber alleine gespielt und mit niemanden gesprochen.
In der Schule habe ich auch nicht gesprochen ,was die Lehrer wütend gemacht hat.
Wenn jemand viel und laut redet,dann macht mich das fertig. Ich kann mich auch nicht konzentrieren dann und sein sprechen rauscht an mir vorbei.
Masking kannte ich nicht ,bis ich die Videos geshen habe und ich denke das ich das schon mache , in gewissen Situationen.
Soziale Interaktion wird überbewertet.
Früher hab ich mich sehr genau beobachtet, analysiert, versucht, irgendwie "richtig" zu funktionieren und dabei nicht aufzufallen. War in der Schulzeit wohl auch nötig. Gelang mir aber nicht, ich war immer totaler Sonderling.
Mit 30 fing ich an, immer mehr mein eigenes Ding zu machen. Ist als Erwachsener auch viel einfacher. Lust, wie ein Kind auf dem Einkaufswagen aufzuspringen und mit Schwung an der Kasse angerollt zu kommen? Kein Problem, mach! Und hab Spaß dabei! Kümmere dich nicht drum, was andere Leute denken könnten.
Es ist ja sowieso jeder Mensch anders. Und in verschiedenen Kulturen ist es wiederum anders. Selbst NTs tun sich oft schwer, sich in fremden Kulturen angepaßt zu verhalten, weil es sich unnatürlich, künstlich anfühlt, aus den eingeprägten Mustern auszubrechen.
Ich habe auch vor dem großen C schon einige Leute erlebt, die es grundsätzlich ablehnen, die Hand zu geben; und das vertreten sie auch mit Überzeugung. Wieso sollte der Autist nicht auch seine eigenen Gepflogenheiten pflegen dürfen. Wenn man gar nicht erst das Ziel hat, angepaßt leben zu müssen, ist es viel einfacher. Und ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich authentisch mit meinen Eigenheiten viel besser bei dem Mitmenschen ankomme.
Eine Klassenkameradin an der Abendschule sagte mal: "Dich kann man nicht beschreiben, du bist einfach nur typisch Helge." Sie war es auch, die mich umtaufte, weil ich pinke Klamotten getragen hatte. Da hatte ich mein pinkes Cabrio noch gar nicht.
Smalltalk: In der Tat immer noch schwierig. Die eigenen Spezialinteressen, über die man zu erzählen weiß, interessieren ja kaum einen. Wenn doch, hat man Glück.
Wetter ist ein scheiß Thema, jeder sieht ja, wie das Wetter ist. Dann kann man auch gleich gar nix sagen.
Meistens bieten sich irgend welche Themen des Alltags an, die einen sowieso irgendwie beschäftigen. Es darf nur nicht krampfhaft gesucht werden. Wenn einem etwas durch den Kopf schießt, einfach mal erzählen: "Hier im Laden die Würstchen sind voll lecker, aber die sind in letzter Zeit ganz schön teuer geworden."
Der Gesprächspartner ist ja auch noch da. Er wird auch schon für Gesprächsstoff sorgen. Dafür ist man ja nicht allein zuständig.
Auch damals um die 30 herum war ich in einer Bildungsmaßnahme - die Situation, wo Menschen zwanghaft neu zusammentreffen. Ich war nach wie vor überzeugt, ich könnte mit fremden Situationen nicht umgehen. Aber da erlebte ich mich von einer völlig neuen Seite:
Ich stellte fest, daß das Problem eigentlich die anderen hatten. Ich dachte, für die ist es ganz normal. Aber alle waren zurückhaltend und fremdelten. Für mich war das gar kein Problem - gerade weil wir alle neu waren und noch keine eingelebten Strukturen herrschten. Ich entwickelte mich zum Moderator und sorgte dafür, daß eine Gruppe entsteht. Mein Ziel war es, daß es eine große Gesamtgruppe wurde und keine vielen kleinen Einzelgrüppchen, wie man es meistens erlebt.
In den ersten Unterrichtsgesprächen sollte auch jeder etwas über sich sagen. Der eine meinte, er wäre eher zurückhaltend, geht nicht so auf andere Leute zu. Da habe ich direkt nachgefragt, ob er eher seine Ruhe haben möchte, oder nur nicht weiß, wie er mit anderen in Kontakt treten soll und es begrüßen würde, wenn Menschen auf ihn zugehen. Letzteres hat er dann bestätigt. In den Pausen waren wir dann auch als große Gruppe zusammen, und ich begann, die Gespräche zu initiieren.
Das hat mich wirklich ziemlich überrascht.
Nach einigen Wochen, als die Teilnehmer dann vertrauter miteinander wurden, stand ich mehr nur mit dabei und wußte mich nicht an den Smalltalkthemen zu beteiligen. Musik, Filme, null Ahnung. Gerade auf Dauer geht mir der Gesprächsstoff aus. Man kann ja nicht jeden Tag immer wieder von den leckeren, jetzt teuren Würstchen erzählen. :D
Aber ich war auch nicht ausgeschlossen. Meine Aufgabe war sozusagen erledigt, und nun konnte ich zusehen, wie es perfekt funktionierte. :)
Für mich war das irgendwie auch ein soziales Experiment, das in dem Fall hervorragend funktionierte. Vielleicht läßt sich das irgendwann einmal wiederholen, es es klappt dann nicht mehr so gut. Egal, dann gibt es neue Erfahrungen.
Ich kann nur empfehlen, weniger darauf zu achten, wie man es "richtig" macht. Einfach seine persönliche Art voll ausspielen - man ist genau richtig, wie man ist. Da gibt es nichts zu verstecken. Und es kann richtig Spaß machen, ganz man selbst zu sein.
Mit der Diagnose Sozialphobie kann ich mich eigentlich gar nicht mehr richtig identifizieren - klingt so nach Angst. Die habe ich schon lange nicht mehr. Mir wird Sozialkontakt nur irgendwann zu viel. Es fühlt sich energieraubend an. Irgendwann brauche ich meine Erholungsphase im stillen Kämmerlein.
Die Autismusdiagnose habe ich noch nicht offiziell, nur die Verdachtsdiagnose einer nicht fachspezifischen Psychologin. Sie hat mir empfohlen, die Fachdiagnostik noch mal anzustreben.
Btw.: Bei deinem Auftreten vor der Kamera würde ich auch nie meinen, daß du von Autismus betroffen wärst. Du redest perfekt mit Gesten und Mimik (soweit ich das einschätzen kann). Eine Geste bei der Anamnese und die unsachgemäße Erzählung meines Vaters kosteten mich damals die Diagnose. Ein Autist könnte/würde nicht gestikulieren, und ich hätte ja eine Geste verwendet. Fand ich befremdlich. Als Kind sprach ich mit herabhängenden Armen, was immer kritisiert wurde. Aber man gewöhnt sich mit zunehmendem Alter ja doch einiges an.
@@pinkeHelgairgendwie kann ich mich in deinem Geschriebenen wiedererkennen, vor allem im zweiten Kommentar.
Oft bin ich mir unsicher ob ich überhaupt autistisch bin - vieles bekomme ich (denke ich?) intuitiv hin. Oft denke ich, ich bin nur introvertiert oder etwas "quirky". Oder, dass ich eben "nur" soziale Ängste habe.
Dann wiederum denke ich, dass das nicht reicht für eine Erklärung.
Naja, irgendwann werde ich es herausgefunden haben, warum ich so bin wie ich bin 😅