Meine Freundin nutzt sehr viele Sprichwörter und anfangs habe ich sie immer etwas verwirrt angesehen und z.B. gefragt "Aber was macht die Kuh denn auf dem Eis?" Sie meinte dass sie über sowas vorher nie nachgedacht hat und jetzt machen wir uns einen Spaß daraus dass ich mir immer alles bildlich vorstelle und ich sie dann darauf aufmerksam mache. Meine Wortwitze versteht wahrscheinlich nur meine Schwester, ansonsten lache ich dann alleine 😅 Ich habe mich immer gefragt warum ich da so anders bin und finde es faszinierend, dass es doch andere Menschen gibt die auch so denken wie ich!
Ohja, das liebe Thema Sarkasmus und Ironie. Bei meinem letzten Klinikaufenthalt war ein sehr häufig getätigter Satz "Hannah, das war ironie!" aber ja. Und ja, das Ding mit dem Humor kenne ich von mir auch, dass ich wörtliches nehmen von Aussagen oder Wörtern nutze um eine Aussage mit Humor auszudrücken. Ich habe mal gesagt "Der Busfahrer hat uns in eine verfahrene Situation gebracht." NTs fragten, war er gemacht hat, NDs hingegen haben verstanden, dass sich der Busfahrer verfahren hat. Was ich mir auch vorstellen könnte wäre, dass es für einige verwirrend sein kann, dass ich als Beispiel Ironie und Sarkasmus verwenden kann. Aber das Ding ist, ich verstehe ja das Konzept davon, muss aber eben im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass ich es bei anderen erkenne. Aber es führt zu witzigen Situationen, bzw ist mein soziales Netz so, dass es eher witzig ist.
Ein gutes Beispiel mit der verfahrenen Situation 😂 Habe ich sofort verstanden, aber da zeigt sich dann oft die Unterschiedliche Verwendung von Wortspielen bei NDs und NTs, genau. Sehr interessant.
Ich verstehe gar nicht, was man an der "verfahrenen Situation" nicht verstehen könnte. Ähnliche Wortspiele gibt es doch auch bei NTs. Vielleicht war es zu flach, alsdaß man ein Wortspiel erwarten würde? Das müßten mal NTs beantworten.
Ja , das kenne ich. Mein Mann und ich kommen von der Arbeit aus dem Zug und er fragt wo steht das Auto. Ich antworte:"Auf dem Parkplatz" ,das wollte er aber nicht wissen sondern genau wo es steht. Ich denke darüber nicht nach sondern antworte sofort. Auch beim Einkaufen , gehe schnell durch was ich brauche und schnell wieder raus , da es mich verrückt macht die vielen Dinge im Geschäft (Licht , Geräusche, Menschen) Jetzt möchte mein Sohn oder Mann was bestimmtes,wo ich suchen muss ,das macht mich nervös und wenn ich es nicht finde auch noch wütend. Mein Mann arbeitet den ganzen Tag ,ich gehe nur drei Stunden Arbeiten und bin danach am Ende und froh Zuhause zu sein. Kommunikation mit anderen vermeide ich , mich interessieren Menschen nicht . Ich weiß nicht was sie denken oder fühlen und andere anzuschauen setzt mich unter Stress. Zuhause kann ich , ich sein und draußen verstelle ich mich. Manchmal ist es mir egal und ich ignoriere die anderen ,wo mich dann einige für arrogant oder sturr halten.
Ich habe 2 freundschaftliche Bekanntschaften die autisisch sind und es gab in kurzer Zeit schon viele Missverständnisse. Danke für Deine Videos, es hilft massiv zu verstehen.
Ich bin Therapeutin und mein Erleben: es ist für alle verwirrend & ich finde das neurodivergente Menschen auf (offensichtliche) Verwirrungen gesund reagieren.
Ich dachte, dass ich das Sprichwort „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ bisher immer richtig interpretiert hatte… Aber ich dachte immer, dass es bedeutet „Wo gearbeitet wird, da wird’s auch dreckig“.
Genau, so kann man das Sprichtwort auch benutzen. Die Bedeutung, die ich im Video zusätzlich genannt habe, wäre eine, die noch etwas mehr auf eine abstraktere Ebene im übertragenen Sinne geht 😄
Allgemein machen Sprachbilder durchaus Sinn. Eine abstrakte, sachliche Aussage wird für den Moment vom Verstand wahrgenommen, prägt sich aber wenig ins Gedächtnis ein. Was im Unterbewußtsein hängen bleibt, sind Bilder und Emotionen. Will man also die Nachhaltigkeit einer Aussage bewirken, sollte man Sprachbilder in Erwägung ziehen. Professionelle Redner machen das sehr gezielt. Man denke z.B. nur an Martin Luther King: "I have a dream" als Leitmotiv, und dann beschreibt er Situationen, und die Zuhörer werden animiert, sich Traumbilder zu kreieren und vor dem geistigen Auge zu sehen. Hätte er nur gesagt: "Wir fordern, daß Schwarze die gleichen Rechte bekommen", hätte es nicht die Wirkung erzielt. Die Frage ist nur: Wie gut gelingt es, Bilder zu erzeugen, die in einem sinnhaften Zusammenhang wahrgenommen werden?
@@pinkeHelga Ich denke es ist sehr schwierig „universelle“ Bilder die zu vielen Situationen passen zu kreieren. Das ist dann ähnlich wie mit Floskeln. Ich halte mich für sehr wortgewandt und sprachbegabt, allerdings komme ich da an meine Grenzen.
Klassiker mit Anweisungen. Hol das drüben mal und stell das dahin. Hat schon zu leicht stressigen Situationen geführt. Hab ich zumindest häufig erlebt. Oder der Humor häufig vom Gegenüber zu meinem stark anders ist. Missverständnisse mir bekannt
Das habe ich tatsächlich auch schon öfter gelesen, dass Menschen manche Aussagen von Autisten so interpretieren. Im Schriftlichen fehlen solche Hinweise wie Mimik, Gestik, Tonfall usw. natürlich erst recht. Das heißt, man kann weniger zuverlässig erkennen, in welcher inneren Tonlage jemand einen Text geschrieben hat. Was ich da festgestellt habe, was helfen kann: Sich den Text in verschiedenen Tonlagen selbst vorlesen. Freundlich und aggressiv zum Beispiel. Auf diese Weise kann man oft verhindern, dass man eine schriftliche Aussage von jemand anderem vorschnell falsch auffasst. Umgekehrt ist es schwieriger, weil man leider ja nicht erzwingen kann, dass andere das genauso machen, wenn sie Nachrichten von einem lesen 😅
Sorry, aber ich musste grade so laut loslachen🤣Wo geholt wird, da fallen Späne…wo wird gehobelt, was wird gemacht, was gibts da Schönes, wo gehen die Späne hin, bleiben die liegen… oh Mann das bin so ich😅😂🤣 Oh jaaa…heute meinte ein Freund nach einem Kompliment…na schon(im Sinne von natürlich schon) und ich so: oh ein Oxymoron 😅😂 Ich fands witzig. Mein Freund zum Glück auch 😬 Ich bin schon gerne lustig, aber wie du sagst, eben „anders“
Leider fehlen mir als Autist oft die Worte, um zu beschreiben, wie und was ich fühle, weil die Sprache nur die Gefühle beschreibt, die alle kennen. Es gibt oft keine Worte für meine Gefühle, weil die noch niemand benannt hat, und selbst wenn, die meisten es nicht verstehen können. Leider ein Dilemma, aus dem auch Missverständnisse entstehen können.
Ja, das ist zum Teil echt schwer, die eigenen Gefühle zu beschreiben. Oder auch überhaupt zu erkennen, was man genau fühlt und an diese Emotionen heranzukommen und welche Emotion woher kommt. Kennst du schon mein Video zu Gefühlsblindheit? Evtl. wäre das in dem Zusammenhang ja auch interessant für dich 😊 th-cam.com/video/wOjFDIWjpWc/w-d-xo.htmlsi=kxX1_1mrN-uD9Uz-
Das Problem habe ich ganz oft, das ich mich entschuldigen muss und erklären und erklären das was ich jetzt meinte keine Bewertung ist sondern nur nur eine einfache Info nicht mehr oder weniger. Und ich immer wieder ansprechen muss, bitte sprech mit mir, du musst mit mir reden sonst verstehe ich dich nicht.
Ich kenne das aus meinem Alltag sehr gut, welche Probleme es geben kann, wenn es Wortwörtlich genommen wird.
Ich würde gerne ein Video über die Theory of Mind in Verknüpfung mit Autismus sehen, klingt sehr spannend.
Danke für deine Rückmeldung 😊
Auja, das fände ich auch toll.
Meine Freundin nutzt sehr viele Sprichwörter und anfangs habe ich sie immer etwas verwirrt angesehen und z.B. gefragt "Aber was macht die Kuh denn auf dem Eis?" Sie meinte dass sie über sowas vorher nie nachgedacht hat und jetzt machen wir uns einen Spaß daraus dass ich mir immer alles bildlich vorstelle und ich sie dann darauf aufmerksam mache. Meine Wortwitze versteht wahrscheinlich nur meine Schwester, ansonsten lache ich dann alleine 😅 Ich habe mich immer gefragt warum ich da so anders bin und finde es faszinierend, dass es doch andere Menschen gibt die auch so denken wie ich!
Oh ja, die Kuh auf dem Eis ist auch ein gutes Beispiel 😂 Schön, dass ihr euch einen Spaß daraus macht und Missverständnisse locker nehmt 😊
Ohja, das liebe Thema Sarkasmus und Ironie. Bei meinem letzten Klinikaufenthalt war ein sehr häufig getätigter Satz "Hannah, das war ironie!" aber ja.
Und ja, das Ding mit dem Humor kenne ich von mir auch, dass ich wörtliches nehmen von Aussagen oder Wörtern nutze um eine Aussage mit Humor auszudrücken. Ich habe mal gesagt "Der Busfahrer hat uns in eine verfahrene Situation gebracht." NTs fragten, war er gemacht hat, NDs hingegen haben verstanden, dass sich der Busfahrer verfahren hat.
Was ich mir auch vorstellen könnte wäre, dass es für einige verwirrend sein kann, dass ich als Beispiel Ironie und Sarkasmus verwenden kann. Aber das Ding ist, ich verstehe ja das Konzept davon, muss aber eben im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass ich es bei anderen erkenne. Aber es führt zu witzigen Situationen, bzw ist mein soziales Netz so, dass es eher witzig ist.
Ein gutes Beispiel mit der verfahrenen Situation 😂 Habe ich sofort verstanden, aber da zeigt sich dann oft die Unterschiedliche Verwendung von Wortspielen bei NDs und NTs, genau. Sehr interessant.
Ich verstehe gar nicht, was man an der "verfahrenen Situation" nicht verstehen könnte. Ähnliche Wortspiele gibt es doch auch bei NTs.
Vielleicht war es zu flach, alsdaß man ein Wortspiel erwarten würde? Das müßten mal NTs beantworten.
Ja , das kenne ich.
Mein Mann und ich kommen von der Arbeit aus dem Zug und er fragt wo steht das Auto.
Ich antworte:"Auf dem Parkplatz" ,das wollte er aber nicht wissen sondern genau wo es steht.
Ich denke darüber nicht nach sondern antworte sofort.
Auch beim Einkaufen , gehe schnell durch was ich brauche und schnell wieder raus , da es mich verrückt macht die vielen Dinge im Geschäft (Licht , Geräusche, Menschen)
Jetzt möchte mein Sohn oder Mann was bestimmtes,wo ich suchen muss ,das macht mich nervös und wenn ich es nicht finde auch noch wütend.
Mein Mann arbeitet den ganzen Tag ,ich gehe nur drei Stunden Arbeiten und bin danach am Ende und froh Zuhause zu sein.
Kommunikation mit anderen vermeide ich , mich interessieren Menschen nicht .
Ich weiß nicht was sie denken oder fühlen und andere anzuschauen setzt mich unter Stress.
Zuhause kann ich , ich sein und draußen verstelle ich mich.
Manchmal ist es mir egal und ich ignoriere die anderen ,wo mich dann einige für arrogant oder sturr halten.
Hey Isabella, ich ticke leider auch so. Ich kann dich gut verstehen.
Ich habe 2 freundschaftliche Bekanntschaften die autisisch sind und es gab in kurzer Zeit schon viele Missverständnisse. Danke für Deine Videos, es hilft massiv zu verstehen.
Ich bin Therapeutin und mein Erleben: es ist für alle verwirrend & ich finde das neurodivergente Menschen auf (offensichtliche) Verwirrungen gesund reagieren.
Spannend 😊 Was ist für dich eine gesunde Reaktion auf diese Verwirrung? Es dann sofort offen und ehrlich anzusprechen oder etwas anderes?
Mit der Wortwörtlichkeit nerve ich gerne meine Mitarbeiter, wenn ich Dinge, die ausgesprochen werden, gerne wortwörtlich nehme.
Davon genervte Mitmenschen kenne ich auch. Danke für deinen Kommentar 😊
Ich dachte, dass ich das Sprichwort „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ bisher immer richtig interpretiert hatte…
Aber ich dachte immer, dass es bedeutet „Wo gearbeitet wird, da wird’s auch dreckig“.
Genau, so kann man das Sprichtwort auch benutzen. Die Bedeutung, die ich im Video zusätzlich genannt habe, wäre eine, die noch etwas mehr auf eine abstraktere Ebene im übertragenen Sinne geht 😄
@@InsideAut Ich fand das Sprichwort trotzdem immer sehr sinnlos.
Das ist so wie; da wo getöpfert wird, da arbeitet man mit Ton.
@@me_mi_me Das wäre dann übertragen: "Wo gehobelt wird, arbeitet man mit Holz."
Allgemein machen Sprachbilder durchaus Sinn. Eine abstrakte, sachliche Aussage wird für den Moment vom Verstand wahrgenommen, prägt sich aber wenig ins Gedächtnis ein. Was im Unterbewußtsein hängen bleibt, sind Bilder und Emotionen. Will man also die Nachhaltigkeit einer Aussage bewirken, sollte man Sprachbilder in Erwägung ziehen.
Professionelle Redner machen das sehr gezielt. Man denke z.B. nur an Martin Luther King: "I have a dream" als Leitmotiv, und dann beschreibt er Situationen, und die Zuhörer werden animiert, sich Traumbilder zu kreieren und vor dem geistigen Auge zu sehen. Hätte er nur gesagt: "Wir fordern, daß Schwarze die gleichen Rechte bekommen", hätte es nicht die Wirkung erzielt.
Die Frage ist nur: Wie gut gelingt es, Bilder zu erzeugen, die in einem sinnhaften Zusammenhang wahrgenommen werden?
@@pinkeHelga
Ich denke es ist sehr schwierig „universelle“ Bilder die zu vielen Situationen passen zu kreieren.
Das ist dann ähnlich wie mit Floskeln.
Ich halte mich für sehr wortgewandt und sprachbegabt, allerdings komme ich da an meine Grenzen.
Solche Momente sind mir auch bekannt.
Klassiker mit Anweisungen. Hol das drüben mal und stell das dahin. Hat schon zu leicht stressigen Situationen geführt. Hab ich zumindest häufig erlebt. Oder der Humor häufig vom Gegenüber zu meinem stark anders ist. Missverständnisse mir bekannt
😂 Alles nicht so einfach mit der Kommunikation. Kenne das angesprochene nur zu gut.
Btw. Wo kann man sich auf das Spektrum testen lassen?
Dieser Moment wenn man angeschnauzt wird weil man "aggressiv Schreibt"
Bitte was 🤣
Das habe ich tatsächlich auch schon öfter gelesen, dass Menschen manche Aussagen von Autisten so interpretieren. Im Schriftlichen fehlen solche Hinweise wie Mimik, Gestik, Tonfall usw. natürlich erst recht. Das heißt, man kann weniger zuverlässig erkennen, in welcher inneren Tonlage jemand einen Text geschrieben hat.
Was ich da festgestellt habe, was helfen kann: Sich den Text in verschiedenen Tonlagen selbst vorlesen. Freundlich und aggressiv zum Beispiel. Auf diese Weise kann man oft verhindern, dass man eine schriftliche Aussage von jemand anderem vorschnell falsch auffasst. Umgekehrt ist es schwieriger, weil man leider ja nicht erzwingen kann, dass andere das genauso machen, wenn sie Nachrichten von einem lesen 😅
Sorry, aber ich musste grade so laut loslachen🤣Wo geholt wird, da fallen Späne…wo wird gehobelt, was wird gemacht, was gibts da Schönes, wo gehen die Späne hin, bleiben die liegen… oh Mann das bin so ich😅😂🤣
Oh jaaa…heute meinte ein Freund nach einem Kompliment…na schon(im Sinne von natürlich schon) und ich so: oh ein Oxymoron 😅😂 Ich fands witzig. Mein Freund zum Glück auch 😬 Ich bin schon gerne lustig, aber wie du sagst, eben „anders“
Das ist lustig, ja 😂Danke für deinen Kommentar!
Leider fehlen mir als Autist oft die Worte, um zu beschreiben, wie und was ich fühle, weil die Sprache nur die Gefühle beschreibt, die alle kennen. Es gibt oft keine Worte für meine Gefühle, weil die noch niemand benannt hat, und selbst wenn, die meisten es nicht verstehen können. Leider ein Dilemma, aus dem auch Missverständnisse entstehen können.
Ja, das ist zum Teil echt schwer, die eigenen Gefühle zu beschreiben. Oder auch überhaupt zu erkennen, was man genau fühlt und an diese Emotionen heranzukommen und welche Emotion woher kommt. Kennst du schon mein Video zu Gefühlsblindheit? Evtl. wäre das in dem Zusammenhang ja auch interessant für dich 😊 th-cam.com/video/wOjFDIWjpWc/w-d-xo.htmlsi=kxX1_1mrN-uD9Uz-
Das Problem habe ich ganz oft, das ich mich entschuldigen muss und erklären und erklären das was ich jetzt meinte keine Bewertung ist sondern nur nur eine einfache Info nicht mehr oder weniger. Und ich immer wieder ansprechen muss, bitte sprech mit mir, du musst mit mir reden sonst verstehe ich dich nicht.
Hammer Video
Dankeschön 😊
04:35 kenn ich auch gut.. warum soll ich die Hintergründe erläutern, sind mir doch eh klar!!
Hineinversetzen interessiert mich. Lg Grüße. 🎉🥳👍
Danke für dein Feedback. Ist notiert 😊
🎉