Silke Rehberg & Bazon Brock: Hase statt Adler. Neuentwurf für ein neues Staatswappen

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  • เผยแพร่เมื่อ 30 พ.ย. 2021
  • 3. Teil der Aktion „‘Ich trete aus der Kunst aus!‘ Eine höchst verführerische Anleitung von Joseph Beuys zur Überbietung der Künste durch die Autorität der Kulturen“, ehem. Fabrik Kaiser & Dicke, Wuppertal, 2. Juni 2021.
    Eine Veranstaltung der Denkerei mobil in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Wuppertal und der Galerie Grölle pass:project im Rahmen des Performancefestivals „Die Unendlichkeit des Augenblicks. Aufführungskünste nach Beuys“.
    Für das Gesamtprogramm des Tages siehe:
    bazonbrock.de/...
    Wie anders wäre die Geschichte der Deutschen verlaufen, wenn sie, wie von Kaiser Lothar III. um 1130 vorgeschlagen, den Hasen als Wappentier gewählt hätten statt des machtstrotzenden Zeusschen Adlers?
    Der Kaiser verpflichtete mit dem Offizialtier Hase die Menschen auf Selbstverantwortung (selbwala) statt auf Anrufung des göttlichen Wohl-wollens. Im Kaiserdom zu Königslutter sieht man, wie die Hasen ihren Jä-ger besiegen. Für diese Umkehr der Opfer-Täter-Perspektive zahlte der Kaiser mit dem Leben. Viele Hunde sind des Hasen Tod.
    Dennoch machte der Hase als Inkarnation der deutschen Seele viel Aufse-hens: bei Dürer in der Meistersänger-Stadt Nürnberg, als Staatsrat im Ta-bakkollegium Friedrich Wilhelms I. von Preußen, als Mümmelmann bei Hermann Löns in der Lüneburger Heide - dem ersten deutschen Natur-schutzgebiet, und ganz besonders sprechend in der Fabel vom Wettrennen zwischen dem treudeutschen Hasen und dem raffinierten Igel, der für die Weltgewandtheit der europäischen Nachbarn Deutschlands steht. Die deutsche Nachtwächterlaterne trägt der Hase als Meister Lampe am Sterz. Sonntags gab es an deutschen Bürgertischen den falschen Hasen. Zu Os-tern vereinigt er seine Vermehrungslust mit dem Schlüpfen des neuen Le-bens aus dem Ei. Ein wunderbar bürgerliches Verständnis von Auferste-hung in der Zeugung von Nachwuchs.
    Und dann kam Joseph mit der Hasenpfote, setzte sich Rembrandts und Bismarcks Goldhelm auf und erklärte dem toten Dürerhasen die deutsche Kunst.
    Als Letzter bot, soviel wir wissen, der damalige Künstlerrocker Markus Lü-pertz dem Deutschen Bundestag seine Fassung des deutschen Staatstiers. Leider blieb es beim Machtsymbol Adler. Jetzt liefert die Bildhauerin Silke Rehberg endlich eine Darstellung des eigentlichen deutschen Seelentiers, des Hasen.
    Silke Rehberg, 1963 Geboren in Ahlen. 1983-1990/91 Studium der Bildhauerei an der Fachhochschule Münster und der Freien Kunst an der Kunstakademie Münster. 1991 Meisterschülerin von Timm Ulrichs. 1992 Kulturförderstipendium der westfälischen Wirtschaft. 1995/96 Lehrauftrag für Bildhauerei an der FH Dortmund. 1996 Lehrauftrag für Bildhauerei an der FH Dortmund. 1999 Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen. Seit 2014 member of SCR, St Catherine’s College, University of Oxford, United Kingdom. 2018 Gastdozentur für Skulptur und Plastik, Dartmouth College, New Hampshire, USA.
    www.silkerehberg.de

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