The Logic of the Rat

Neulich sagte ein SUV-Fahrer zu mir, als er auf mich in meinem Velomobil herabsah: "Diese Dinger sind ja lebensgefährlich ! Sowas gehört nicht auf öffentliche Straßen", gab Gas und brauste davon.
Mir war gar nicht bewußt, dass ein Velomobil aus der Perspektive eines SUV-Fahrers als so "gefährlich" wahrgenommen werden kann. Ich dachte bisher eher, dass 2,5 to Stahl und Eisen mit 600 PS "gefährlich" seien und ich eher durch eben diese Fahrzeuge besonders gefährdet bin.
Dieses Mißverständnis von "gefährdet sein" und "gefährlich sein" hat mich zu dieser Fabel angeregt.
Der PKW-Fahrer, der schwächeren und damit gefährdeteren Verkehrsteilnehmern gerne das Recht auf Straßenbenutzung absprechen würde, damit er selber mehr Gas geben kann, ist ja nicht dumm, er denkt nur anders. Die Freiheit des Einzelnen hört schließlich da auf, wo sie die Freiheit anderer einzuschränken beginnt.
Unser Rechtssystem kennt den Begriff der `Betriebsgefahr´, die eben bei einem LKW ungleich höher als bei einem SUV ist, und dessen Betriebsgefahr wiederum ungleich höher als die eines konventionellen PKW eingestuft werden muss (anhand der mit dem Gewicht linear und der Geschwindigkeit quadratisch ansteigenden Bewegungsenergie). Damit verglichen geht die Betriebsgefahr eines Velomobils und anderer Fahrräder gegen null. (Mein Velomobil ist um den Faktor 1.000 leichter als der SUV.) ...von der Umweltbelastung, dem Platzverbrauch etc. und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgekosten ganz zu schweigen.
Die Logik der Ratte.
Eine Fabel von TorPedyellow
Eine Ratte reitet auf einem Tiger durch den Dschungel.
Sie treffen auf eine Maus, die auf einem Kaninchen daher kommt.
Neugierig geworden, hält die Ratte ihren Tiger an und fragt die Maus: "Ist es nicht zu gefährlich, auf einem Kaninchen durch den Dschungel zu reiten? Ihr könntet beide leicht gefressen werden. Ich schlage vor, Ihr bleibt besser zu Hause. Der Dschungel ist kein geeigneter Platz für euch, um hier rumzulungern."
"Oh, nein", entgegnet die Maus. "Hier werden wir nur von Tigern gefressen. Warum bringst Du nicht Deinen Tiger zurück in den Käfig und reitest statt dessen auf einem Hasen? Auf dieses Weise können wir beide sicher den Ritt durch den Dschungel genießen."
"Du Dummkopf. Es ist allgemein bekannt, dass Tiger zu reiten viel sicherer ist. Der Tiger bietet mir großen Schutz im Dschungel."
"Aber warum brauchst Du diesen Schutz denn überhaupt?" fragt die Maus zurück.
"Aber das ist doch klar, Du dummes Ding. Wegen all der anderen hier, die auch Tiger reiten. Also sei nicht dumm, bleib zu Hause oder nimm' Dir selbst einen Tiger, wenn Du einen Trip nach draußen machen willst."
"Oh, nein." wiegelt die Maus ab. " Tiger sind viel zu gefährlich. Sie gefährden alle anderen Tiere im Dschungel. Aber wenn ich ein Kaninchen reite, gefährde ich niemanden sonst, höchstens mich selbst.
Hab' weiterhin eine gute Reise, Ratte. Aber bitte, halte Deinen Tiger gut im Griff für mich, soweit Du das kannst."
Später ließ sich die Ratte die Begegnung mit der Maus noch einmal durch den Kopf gehen.
Als Resultat ihrer Überlegungen kam sie zu dem Schluß, den Tiger aufzugeben...
...um ihn durch einen Elefanten zu ersetzen. Denn Elefanten zu reiten, soll noch viel sicherer sein, als nur mit Tigern im Dschungel unterwegs zu sein.
The Logic of the RAT
A Tale by Torpedyellow
A Rat is riding on a tiger through the jungle.
They meet a Mouse riding on a bunny.
The Rat is curious and stops the tiger to ask the Mouse: "Isn't it very dangerous riding a bunny in the jungle? You both could easily be eaten. I suggest you'd better stay at home. The jungle is not the right place for you to linger.
"Oh, no", said the Mouse. "We would only be eaten by tigers here. Why don't you put your tiger back into its cage and ride a hare instead? That way we will both be safe enjoying the jungle."
"You fool ! It's common knowledge that riding tigers is much safer. The tiger provides a great protection for me in the jungle.."
"Why is that necessary?" asked the Mouse.
"It's obvious, you stupid thing! Because of all the other tigers being ridden here of course. So don't be a fool, stay at home or take a tiger of your own for a trip out."
"Oh no, said the Mouse. "Tigers are much too dangerous. They endanger all the other animals in the jungle. But me riding a bunny, I do not endanger anyone other than myself. Have a good journey , Rat! But please keep your tiger under close control for me, if you can."
Later the Rat thought about the encounter with the Mouse again. As a conclusion the Rat decided to give the tiger away...
...to have an elephant instead. Because riding elephants is said to be even safer than riding tigers in the jungle.
Verwendetes Bildmaterial:
Microsoft Power Point Bild- und Piktogramm-Bibliothek
Audio Effekte:
"Dschungel" ein Ambiente-Toneffekt aus der Audio-Bibliothek des Programms iMovie von Apple

[@jakobthoboll2759]

DIe Pointe mit dem Elefanten trifft die aktuelle Mentalität des Wettrüstens auf der Straße. Jetzt sind nicht mehr die Kaninchen in Gefahr, sondern auch die Bäume...

[@velokernow3696]

Very good. I like that.

[@j.t.bumbaday1489]

Schöner Vergleich

[@christianhagens3655]

Stupid Rat should have considered to buy a Dinosaur instead.

[@velokernow3696]

That's the next chapter

[@torpedyellow]

Dinosaur requires a special driving license which the rat doesn't have otherwise we would see much more people driving trucks just because they appear more superior compared to an SUV of the normal driver. And these idots will demand parking lots for their oversized vehicles and wider lanes like SUV drivers do today.

[@tjsen3666]

Innerorts Tempo 30 für alle, auch Ebikes würde ich vieles einfacher machen

[@j.t.bumbaday1489]

Velomobile mit 1kw Hilfsmotor für Berge und das Verkehrsproblem ist weg, aber da hat die Verkehrsindustrie wohl noch ein Wörtchen mitzureden

[@torpedyellow]

Ich würd's mir wünschen, glaube aber nicht daran, dass viele ihre Bequemlichkeit ohne Druck aufgeben. Wie in Paris müssten alle Städte und Ortschaften generell Tempo 30 einführen und überwachen, zudem müssten die Innenstädte für den Autoverkehr komplett gesperrt werden, es sei denn man hat dort einen Wohnsitz und kann einen Parkplatz nachweisen. Das Parken von Fahrzeugen im öffentlichen Raum müsste generell kostenpflichtig sein, abhängig von der Größe der Fahrzeuge etc.
Anders wird es wohl mit der Verkehrswende nichts werden. Und für solche Maßnahmen ist die Politik nicht zu gewinnen. Sie denken systemgemäß zu kurzfristig, weil sie wiedergewählt werden wollen und zuerst mal die Umstellung die Menschen verärgern wird, bevor sie erkennen können, welche enorme Verbesserung der Lebensqualität das mit sich bringt.

[@jakobthoboll2759]

Setz doch die Autolobby nicht mit "Verkehr" gleich.