Hey, lerne jetzt im zweiten Jahr Altgriechisch. Für mich war es die beste Entscheidung zwischen Griechisch, Französisch und Informatik. Jedem, der Latein und genrelle alte Sprachen mag, empfehle ich es. Besonders interessant finde ich aber den Unterschied zwischen Grichisch und Latein selbst. Latein wird eher für Kriegsbeschreibungen benutzt, während in der grichischen Sprache sehr viel über Gefühle und dem Sinn des Lebens geschrieben wird. Abschließend muss ich derzeit sagen, dass ich Griechisch einfach mehr mag.
Das Schwierigste am Lateinstudium, fand ich, sich darauf einzustellen, was der Korrektor einer Übersetzungsleistung haben will. Denn 4 Dozenten haben je nach Tageslaune 10 Systeme. Was ist erlaubt, was ist zu frei, etc. Aus der Angst vor dem Korrektor hat man dann Übersetzungsentscheidungen getroffen, die man literarisch nie akzeptieren würde und sogar unästhetisch findet. Vor allem da das in der Fachdidaktik ja anders gelehrt wird. Ich habe mich in der StEx-Klausur ziemlich unsicher gefühlt, was ich als "Experte" denn darf. Immerhin bescheinigt der Abschluss, dass ich dann Experte bin, also möchte ich auch wie ein Experte behandelt werden und möchte nicht wie in der Schule korrigiert werden, wo der Lehrer mit der Übersetzung Grammatikkenntnisse überprüfen will. Das sollte am Ende des Studiums nicht mehr abgeprüft werden, sondern Voraussetzung sein, um die Klausur auch nur ansatzweise zu bestehen.
Ich habe selbst von 2013 bis 2020 Latein auf Lehramt studiert. Danke für Deine Ausführung zum Thema Graecum. An der Uni Mainz war eben dies ein unfassbarer Aufwand, der mir heute noch unsinnig überbewertet erscheint.
Die Kurse erwarten mich nächstes Semester auch in Mainz. Für Geschichte muss ich noch das Latinum nachholen, wobei mir da die Kurse echt Spaß gemacht haben. Daher dachte ich mir, probiere ich auch mal Griechisch... mal schauen wie das wird
Tolles Video! Ich überlege auch Latein zu studieren. Kannst du vielleicht mal ein Video darüber machen, was man mit dem Studium (außer Lehrer werden) sonst noch machen kann?
6:26 Wer sehr schnell alle Sprachprüfungen bestehen und innerhalb kurzer Zeit auch schwierige Texte flüssig lesen (und nicht mühselig übersetzen) lernen möchte, für den gibt es nichts Genialeres! ❤😊
Lateiner*innen sind natürlich oft perfektionistisch und haben ein bisschen Angst, Fehler zu machen. Diese Angst ist kontraproduktiv, wenn man eine Sprache wirklich lernen möchte. Von mir also die allerwärmste Empfehlung, was Latine loqui angeht! 😅❤
Wer als Musiker nur darüber spricht, wie man eine Beethoven-Sonate spielen könnte, wird sie sicherlich kognitiv in ihrem Aufbau verstehen. Genießen kann man sie aber erst, wenn man sie am Klavier zum Leben erweckt. Man kann auch die ganze Zeit darüber reden, wie Latein geht. Man kann Latein aber auch einfach sprechen (irgendwann fühlt man sich auch nicht mehr komisch dabei 😅). Dann wird man die Sprache wirklich genießen können und man wird staunen, wie groß die Fortschritte beim Lernen und Verstehen sind.
Ich denke, dass jeder auf andere Weise genießt, das kommt ganz auf persönliche Präferenzen an 😁 Für mich lag der Reiz des Lateinischen immer im Übersetzen und im Vergleich mit der deutschen Sprache. Aber natürlich gibt es andere Ansichten und wenn du Latein gerne sprichst und das genießt, ist das doch wunderbar :)
@@languaid Der Sprachvergleich hat auch seinen Reiz, keine Frage! Ich mag das auch sehr. Das eine schließt aber das andere nicht aus. Ich beklage die geistige Armut in der Lateindidaktik (was jetzt keine Kritik an Deiner Arbeit sein soll!): Die Unis lehren Latein stets auf eine Weise (wage ich jetzt mal zu behaupten), der gleiche Typ Lateinlehrer kommt dann an die Schulen, youtube-Kanäle und Nachhilfelehrer folgen den Mustern - und manche der gestandenen Herren und Damen Professoren fühlt sich am Ende persönlich angegriffen, wenn man es wagt, über die "alten Zöpfe" mal zu sprechen. In der Praxis sehe ich halt, dass viele Schüler zunehmend mit den klassischen Methoden unserer Arbeit nur mühsam vorankommen. Wirkliches Verständnis sehe ich oft nicht. Ich halte es für wichtig, den Schülern Varianten aufzeigen, so dass möglichst viele die Chance haben, Vertrauen in sich und ihre Leistung zu haben und eine gewisse Freude bei der Arbeit zu empfinden. Denn: nicht nur ein Weg führt nach Rom. 😉
Ist der Aufwand, das Graecum zu machen, vergleichbar mit dem Aufwand, das Latinum zu bestehen? Ich frage aus der Perspektive einer Person, die keine Grundlagen in der jeweiligen Sprache hat.
Meiner groben Einschätzung nach, und ich habe das Latinum für Philosophie im Nebenfach nachmachen müssen (fürs Hauptfach hätte ich auch noch das Graecum benötigt in den 80ern, ich weiß nicht, wie es heute ist) ist griechisch doch noch ein Level über Latein. Es gibt mehr Fälle, die Akzente sind nicht ohne und obendrein erst mal die Schrift, die man zwar aus der Schule aus dem Matheunterricht beinahe alle kennt, aber dennoch: Das ist alles Mehraufwand, sich daran zu gewöhnen.... Also ich bin froh, nur das Latinum nachgemacht haben zu müssen.
Hey, lerne jetzt im zweiten Jahr Altgriechisch. Für mich war es die beste Entscheidung zwischen Griechisch, Französisch und Informatik. Jedem, der Latein und genrelle alte Sprachen mag, empfehle ich es. Besonders interessant finde ich aber den Unterschied zwischen Grichisch und Latein selbst. Latein wird eher für Kriegsbeschreibungen benutzt, während in der grichischen Sprache sehr viel über Gefühle und dem Sinn des Lebens geschrieben wird. Abschließend muss ich derzeit sagen, dass ich Griechisch einfach mehr mag.
Das Schwierigste am Lateinstudium, fand ich, sich darauf einzustellen, was der Korrektor einer Übersetzungsleistung haben will. Denn 4 Dozenten haben je nach Tageslaune 10 Systeme. Was ist erlaubt, was ist zu frei, etc. Aus der Angst vor dem Korrektor hat man dann Übersetzungsentscheidungen getroffen, die man literarisch nie akzeptieren würde und sogar unästhetisch findet. Vor allem da das in der Fachdidaktik ja anders gelehrt wird. Ich habe mich in der StEx-Klausur ziemlich unsicher gefühlt, was ich als "Experte" denn darf. Immerhin bescheinigt der Abschluss, dass ich dann Experte bin, also möchte ich auch wie ein Experte behandelt werden und möchte nicht wie in der Schule korrigiert werden, wo der Lehrer mit der Übersetzung Grammatikkenntnisse überprüfen will. Das sollte am Ende des Studiums nicht mehr abgeprüft werden, sondern Voraussetzung sein, um die Klausur auch nur ansatzweise zu bestehen.
Juhu! Hab vor ein paar Monaten mein Latinum/Lateinergänzungsprüfung positiv bestanden. Ein paar Videos von dir haben mir geholfen 😘👍
Danke für das Video, jetzt fühle ich mich sicherer damit, Latein zu studieren :,)
Das freut mich! ☺️
So ein schönes Video von dir ❤
Mach weiter so 👏
Tolles Video. Hilfreich
Ich habe selbst von 2013 bis 2020 Latein auf Lehramt studiert. Danke für Deine Ausführung zum Thema Graecum. An der Uni Mainz war eben dies ein unfassbarer Aufwand, der mir heute noch unsinnig überbewertet erscheint.
Die Kurse erwarten mich nächstes Semester auch in Mainz. Für Geschichte muss ich noch das Latinum nachholen, wobei mir da die Kurse echt Spaß gemacht haben. Daher dachte ich mir, probiere ich auch mal Griechisch... mal schauen wie das wird
Tolles Video! Ich überlege auch Latein zu studieren. Kannst du vielleicht mal ein Video darüber machen, was man mit dem Studium (außer Lehrer werden) sonst noch machen kann?
6:26 Wer sehr schnell alle Sprachprüfungen bestehen und innerhalb kurzer Zeit auch schwierige Texte flüssig lesen (und nicht mühselig übersetzen) lernen möchte, für den gibt es nichts Genialeres! ❤😊
Lateiner*innen sind natürlich oft perfektionistisch und haben ein bisschen Angst, Fehler zu machen. Diese Angst ist kontraproduktiv, wenn man eine Sprache wirklich lernen möchte. Von mir also die allerwärmste Empfehlung, was Latine loqui angeht! 😅❤
Wer als Musiker nur darüber spricht, wie man eine Beethoven-Sonate spielen könnte, wird sie sicherlich kognitiv in ihrem Aufbau verstehen. Genießen kann man sie aber erst, wenn man sie am Klavier zum Leben erweckt. Man kann auch die ganze Zeit darüber reden, wie Latein geht. Man kann Latein aber auch einfach sprechen (irgendwann fühlt man sich auch nicht mehr komisch dabei 😅). Dann wird man die Sprache wirklich genießen können und man wird staunen, wie groß die Fortschritte beim Lernen und Verstehen sind.
Ich denke, dass jeder auf andere Weise genießt, das kommt ganz auf persönliche Präferenzen an 😁 Für mich lag der Reiz des Lateinischen immer im Übersetzen und im Vergleich mit der deutschen Sprache. Aber natürlich gibt es andere Ansichten und wenn du Latein gerne sprichst und das genießt, ist das doch wunderbar :)
@@languaid Der Sprachvergleich hat auch seinen Reiz, keine Frage! Ich mag das auch sehr. Das eine schließt aber das andere nicht aus. Ich beklage die geistige Armut in der Lateindidaktik (was jetzt keine Kritik an Deiner Arbeit sein soll!): Die Unis lehren Latein stets auf eine Weise (wage ich jetzt mal zu behaupten), der gleiche Typ Lateinlehrer kommt dann an die Schulen, youtube-Kanäle und Nachhilfelehrer folgen den Mustern - und manche der gestandenen Herren und Damen Professoren fühlt sich am Ende persönlich angegriffen, wenn man es wagt, über die "alten Zöpfe" mal zu sprechen. In der Praxis sehe ich halt, dass viele Schüler zunehmend mit den klassischen Methoden unserer Arbeit nur mühsam vorankommen. Wirkliches Verständnis sehe ich oft nicht. Ich halte es für wichtig, den Schülern Varianten aufzeigen, so dass möglichst viele die Chance haben, Vertrauen in sich und ihre Leistung zu haben und eine gewisse Freude bei der Arbeit zu empfinden. Denn: nicht nur ein Weg führt nach Rom. 😉
Ist der Aufwand, das Graecum zu machen, vergleichbar mit dem Aufwand, das Latinum zu bestehen? Ich frage aus der Perspektive einer Person, die keine Grundlagen in der jeweiligen Sprache hat.
Ja, das ist vom Aufwand her ziemlich gut vergleichbar.
Meiner groben Einschätzung nach, und ich habe das Latinum für Philosophie im Nebenfach nachmachen müssen (fürs Hauptfach hätte ich auch noch das Graecum benötigt in den 80ern, ich weiß nicht, wie es heute ist) ist griechisch doch noch ein Level über Latein. Es gibt mehr Fälle, die Akzente sind nicht ohne und obendrein erst mal die Schrift, die man zwar aus der Schule aus dem Matheunterricht beinahe alle kennt, aber dennoch: Das ist alles Mehraufwand, sich daran zu gewöhnen.... Also ich bin froh, nur das Latinum nachgemacht haben zu müssen.