Danke für den Test. Hat mir sehr geholfen. Die Marke aus Hoyerswerda verwende ich auch. Dein Kanister war bestimmt ein Rest, also ohne Charge. Normalerweise verkaufen Die das als Tiernahrung. Ist also frei von Zusatzstoffen.
Prinzipiell werden alle nativen Leinöle, egal ob kalt- oder warmgepresst im Außenbereich früher oder später dunkel bis schwarz. Leinöle mit Sikkativen scheinen etwas länger durchzuhalten, vermutlich durch den gehalt an (auch) fungizid wirkenden Sikkativen (Mangan-, Kobalt- oder Bleisalze). Dennoch dunkelt auch eine solche Firmis im Außenbereich. Die Aussage, dass kaltgepresstes Leinöl weniger dunkel wird stimmt allerdings überhaupt nicht, da gerade bei Kaltpressung Eiweiße und Schleimstoffe im Öl enthalten sind. Am besten gekochtes oder gebleichtes Leinöl verwenden, beide Öle enthalten kaum Eiweiße und Schleimstoffe (Nahrung für die Pilze), da diese bei beiden Verfahren größtenteils abgetrennt werden. Die Gelbverfärbung auf der Fichte kommen auch Harzflecken in Betracht, oft erst nach Jahren sichtbar - Harz, dass durch das Öl an die Oberfläche kommt.
Habe ich das richtig verstanden, dass du empfiehlst erst mit reinem Leinöl zu streichen und dann mit der Firnis? Ich möchte Tragbalken einer Pergola behandeln. Sind nicht dem Wetter ausgesetzt, da sie das Dach der Pergola tragen. Wäre das leinölfirnis einengute Behandlung dafür?
Hartöl ist keine Ölart sondern immer eine individuelle Mischung des Herstellers. Da diese Öle sehr hart werden werden sie gut schützen. Aber Hartöl ist demzufolge auch wenig elastisch bis spröde und wird reißen. Hartöle bleiben auf der Obefläche. Tief dringen sie nicht ins Holz ein. Vielleicht teste ich beim nächsten Mal eins mit.
Ich habe die wohl direkt beim Hersteller über ebay gekauft ohne das zu wissen ;-) Hier der Link zu den Produkten von Könighorst: www.ebay.de/usr/koenighorstbefestigungstechnik
Super lehrreiches Video! Danke dafür! Hast Du schon einmal Versuche mit anderen Weißpigmenten als Titandioxid gemacht? Titandioxid ist ja nicht besonders förderlich für die Gesundheit. Was wäre, wenn man Weißkalkhydrat in den Leinölfirnis einmischt? Der basische pH-Wert könnte vielleicht Vorteile bringen. Ein weiterer ungefährlicher Kandidat wäre Zinkoxid als Pigment.
Titandioxid an sich ist völlig unbedenklich. Nanopartikel des Titandioxids in Lebensmitteln stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein. Diese Nanopartikel können nämlich tief in den Körper eindringen und so Schäden verursachen. Bevor man bei der Verarbeitung von Titandioxid als Pigment gesundheitlich beeinträchtigt wird, bekommt man viel eher eine Zinküberdosierung beim Umgang mit Zinkoxid. Und selbst das ist schon hochgradig unwahrscheinlich
Nein ich habe noch keine Experimente mit anderen weiß-färbenden Stoffen gemacht. Weißkalkhydrat ist zB auch nicht reinweiß. Aber was bitte ist denn an Titanoxid gefährlich? Hat das etwa jemand gegessen?
@@ImmoSchoen Titandioxid war bis vor kurzem als E171 in Lebensmitteln zugelassen und es wurde aufgrund des Verdachtes der Gefährlichkeit von nanopartikeln mittlerweile in Lebensmitteln verboten. E171 war zum Beispiel in Kaugummis und Dragees oft vertreten. Das Problem mit der Gefahr von nanopartikeln hat man aber bei sehr vielen Stoffen. Deswegen gibt es ja auch die ganze Diskussion im Mikro-/Nanoplastik.
@@ImmoSchoen Titanoxid wird in Zahncrem und Sonnenschutzcrem als Füll- und Wirkstoff eingesetzt. Früher wurde Bleiweiß ins Öl gemischt. Das war Giftig, hat aber auch nicht geschimmelt.😄 Ich habe Kupfer in Pulverform mal dazugeben, nur ne Messerspitze, das hat ja auch ne fungizierte Wirkung. Schimmel habe ich noch nicht gesehen. Habe aber auch keine Tür im Keller.
Danke für deinen Test. Allerdings verstehe ich nicht, warum du das Pigment ohne Bindemittel aufträgst und im nachhinein mit Öl streichst. Wäre doch sinnvoller gewesen das direkt mit dem Öl zu vermischen. Außerdem würde ich niemals "reines" Leinöl für Anstrich verwenden. Diese sind einfach zu Fett und dringen nicht genug ins Holz ein. Dazu dauert die Trocknung viel zu lange (bzw. gar nicht) und ist somit nicht Praxis tauglich. Wenn du eine gute alternative zum Leinölfirnis willst, dann benutze Standöl. Das ist reines Leinöl, das in großen Behältern mehrere Tage der Sonne ausgesetzt wird und somit schon der Trocknungsprozess bzw die Einbindung von Sauerstoff eingeleitet ist. Dadurch trocknet es deutlich schneller und das ohne Sikkative etc. Die Moderne Variante des Standöls wird durch kochen hergestellt. Das du also das kaltgepresste Leinöl vorziehst, verstehe ich nicht. Ansonsten sehr cool, wie du dich mit dem Thema auseinandersetzt. Gerne mehr davon! Grüße
Wann die Pigmente vom Öl gebunden werden ist doch egal. So habe ich eine weiße Beize, die ich mit jedem Öl verwenden kann. Öl trocknet ein, Beize nicht. Und beim Test musste ich nicht 10 weiße Öle vorbereiten. Das von Könighorst ist ohne Sikkative voroxidiert. Andere aber nicht. Wenn ich keine Zeit habe, nehme ich dieses, Tungöl oder Fertigprodukte. Wenn ich Zeit habe, ist kaltgepresstes Leinöl im Sommer schnell genug. Gerade wenn wir große Flächen ölen, die dann noch abgerieben werden sollen... Für alte Möbel ebenso.
@@ImmoSchoen Es ist halt wie immer...viele Wege führen nach Rom. Kenne das mit dem beizen und anschließend ölen nicht aber es scheint ja zu funktionieren. Wichtig und schön ist ja der Austausch mit diesen alten Beschichtungsmitteln damit das Wissen und die Erfahrungen nicht verloren gehen
Danke für den Test. Hat mir sehr geholfen.
Die Marke aus Hoyerswerda verwende ich auch. Dein Kanister war bestimmt ein Rest, also ohne Charge. Normalerweise verkaufen Die das als Tiernahrung. Ist also frei von Zusatzstoffen.
Prinzipiell werden alle nativen Leinöle, egal ob kalt- oder warmgepresst im Außenbereich früher oder später dunkel bis schwarz. Leinöle mit Sikkativen scheinen etwas länger durchzuhalten, vermutlich durch den gehalt an (auch) fungizid wirkenden Sikkativen (Mangan-, Kobalt- oder Bleisalze). Dennoch dunkelt auch eine solche Firmis im Außenbereich. Die Aussage, dass kaltgepresstes Leinöl weniger dunkel wird stimmt allerdings überhaupt nicht, da gerade bei Kaltpressung Eiweiße und Schleimstoffe im Öl enthalten sind. Am besten gekochtes oder gebleichtes Leinöl verwenden, beide Öle enthalten kaum Eiweiße und Schleimstoffe (Nahrung für die Pilze), da diese bei beiden Verfahren größtenteils abgetrennt werden.
Die Gelbverfärbung auf der Fichte kommen auch Harzflecken in Betracht, oft erst nach Jahren sichtbar - Harz, dass durch das Öl an die Oberfläche kommt.
Kann man nach dem ölen und trocknen die Flächen streichen oder muss dafür dann ein primer aufgetragen werden?
Sehr toll! Dankeschön 👍🏼
und wo kauft man könig horst öl
Super Test
Super Kommentar!
Habe ich das richtig verstanden, dass du empfiehlst erst mit reinem Leinöl zu streichen und dann mit der Firnis?
Ich möchte Tragbalken einer Pergola behandeln. Sind nicht dem Wetter ausgesetzt, da sie das Dach der Pergola tragen. Wäre das leinölfirnis einengute Behandlung dafür?
Schönes Experiment! Wie sieht es denn mit Hartöl aus, kann man das auch im Außenbereich einsetzten?
Hartöl ist keine Ölart sondern immer eine individuelle Mischung des Herstellers. Da diese Öle sehr hart werden werden sie gut schützen. Aber Hartöl ist demzufolge auch wenig elastisch bis spröde und wird reißen. Hartöle bleiben auf der Obefläche. Tief dringen sie nicht ins Holz ein. Vielleicht teste ich beim nächsten Mal eins mit.
Wo findet man denn die Öle von Könighorst? Im Internet habe ich nichts gefunden.
Ich habe die wohl direkt beim Hersteller über ebay gekauft ohne das zu wissen ;-) Hier der Link zu den Produkten von Könighorst: www.ebay.de/usr/koenighorstbefestigungstechnik
@@ImmoSchoen Vielen Dank!
Toller test, mit sikkativ zb Zirkon, Mangan oder Kobalt hatte das trocken nicht so lange gedauert.
Super lehrreiches Video!
Danke dafür!
Hast Du schon einmal Versuche mit anderen Weißpigmenten als Titandioxid gemacht?
Titandioxid ist ja nicht besonders förderlich für die Gesundheit.
Was wäre, wenn man Weißkalkhydrat in den Leinölfirnis einmischt?
Der basische pH-Wert könnte vielleicht Vorteile bringen.
Ein weiterer ungefährlicher Kandidat wäre Zinkoxid als Pigment.
Titandioxid an sich ist völlig unbedenklich. Nanopartikel des Titandioxids in Lebensmitteln stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein. Diese Nanopartikel können nämlich tief in den Körper eindringen und so Schäden verursachen.
Bevor man bei der Verarbeitung von Titandioxid als Pigment gesundheitlich beeinträchtigt wird, bekommt man viel eher eine Zinküberdosierung beim Umgang mit Zinkoxid. Und selbst das ist schon hochgradig unwahrscheinlich
Nein ich habe noch keine Experimente mit anderen weiß-färbenden Stoffen gemacht. Weißkalkhydrat ist zB
auch nicht reinweiß. Aber was bitte ist denn an Titanoxid gefährlich? Hat das etwa jemand gegessen?
@@ImmoSchoen Titandioxid war bis vor kurzem als E171 in Lebensmitteln zugelassen und es wurde aufgrund des Verdachtes der Gefährlichkeit von nanopartikeln mittlerweile in Lebensmitteln verboten. E171 war zum Beispiel in Kaugummis und Dragees oft vertreten.
Das Problem mit der Gefahr von nanopartikeln hat man aber bei sehr vielen Stoffen. Deswegen gibt es ja auch die ganze Diskussion im Mikro-/Nanoplastik.
@@ImmoSchoen
Ich dachte immer, Weißkalkhydrat wird reinweiß.
Dem ist nicht so?
Nur bei Mischung mit Leinöl oder auch bei Mischung mit Wasser?
@@ImmoSchoen Titanoxid wird in Zahncrem und Sonnenschutzcrem als Füll- und Wirkstoff eingesetzt.
Früher wurde Bleiweiß ins Öl gemischt. Das war Giftig, hat aber auch nicht geschimmelt.😄
Ich habe Kupfer in Pulverform mal dazugeben, nur ne Messerspitze, das hat ja auch ne fungizierte Wirkung. Schimmel habe ich noch nicht gesehen. Habe aber auch keine Tür im Keller.
Danke für deinen Test. Allerdings verstehe ich nicht, warum du das Pigment ohne Bindemittel aufträgst und im nachhinein mit Öl streichst. Wäre doch sinnvoller gewesen das direkt mit dem Öl zu vermischen.
Außerdem würde ich niemals "reines" Leinöl für Anstrich verwenden. Diese sind einfach zu Fett und dringen nicht genug ins Holz ein. Dazu dauert die Trocknung viel zu lange (bzw. gar nicht) und ist somit nicht Praxis tauglich.
Wenn du eine gute alternative zum Leinölfirnis willst, dann benutze Standöl. Das ist reines Leinöl, das in großen Behältern mehrere Tage der Sonne ausgesetzt wird und somit schon der Trocknungsprozess bzw die Einbindung von Sauerstoff eingeleitet ist. Dadurch trocknet es deutlich schneller und das ohne Sikkative etc.
Die Moderne Variante des Standöls wird durch kochen hergestellt. Das du also das kaltgepresste Leinöl vorziehst, verstehe ich nicht.
Ansonsten sehr cool, wie du dich mit dem Thema auseinandersetzt. Gerne mehr davon!
Grüße
Wann die Pigmente vom Öl gebunden werden ist doch egal. So habe ich eine weiße Beize, die ich mit jedem Öl verwenden kann. Öl trocknet ein, Beize nicht. Und beim Test musste ich nicht 10 weiße Öle vorbereiten.
Das von Könighorst ist ohne Sikkative voroxidiert. Andere aber nicht. Wenn ich keine Zeit habe, nehme ich dieses, Tungöl oder Fertigprodukte. Wenn ich Zeit habe, ist kaltgepresstes Leinöl im Sommer schnell genug. Gerade wenn wir große Flächen ölen, die dann noch abgerieben werden sollen... Für alte Möbel ebenso.
@@ImmoSchoen Es ist halt wie immer...viele Wege führen nach Rom. Kenne das mit dem beizen und anschließend ölen nicht aber es scheint ja zu funktionieren. Wichtig und schön ist ja der Austausch mit diesen alten Beschichtungsmitteln damit das Wissen und die Erfahrungen nicht verloren gehen
Super vielen Dank sehr interessant, interessant wäre noch eine Probe komplett ohne Öl gewesen.
Toller Test, extrem hilfreich - danke!