B.A. Social Sciences über dezentrale Versorgungssysteme bspw. Sharing oder Selbstversorgung. Auf die MMT bin gestoßen, als es darum ging diese Transformation(en) zu finanzieren @@olli6176
Super Gast, super Kerl! Dirk Ehnts hat in einer Ringvorlesung 2020 mein ganzes Studium auf den Kopf gestellt. Cool, dass ihr ihn eingeladen habt, war überfällig
Super spannendes Interview! Unterhaltsam aber gleichzeitig sehr gehaltvoll. So wünsche ich mir das und solche Interviews sind so eine krasse Ausnahme in der heutigen Medienlandschaft und dafür liebe ich diesen Kanal!
Schade, dass Hans ihm am Ende so oft ins Wort fällt. Ich finde, Dirk Ehnts erklärt so gut, dass ich seine Antworten auf die Fragen gerne vollständig gehört hätte.
Ich fand auch störend, dass es so wirkte, als hätte Hans Ehnts vorher gar nicht zugehört - und sich auch nicht auf die Sendung vorbereitet. Ich dachte bei seinen Fragen jedesmal: Hä? Das hat der Ehnts doch alles erklärt?
Gute Schuldner wie Staaten zahlen nie Anleihen zurück, sondern tauschen sie nur in neue um. Kosten verursachen nur die Zinsen. Um etwas Neues zu schaffen (also zu investieren), ist immer eine Anleihe bei Gläubigern nötig, die mit ihrem Geld nichts besseres anzufangen wissen.
Isabella Weber hat sich übrigens deutlich von dem "greed" Begriff distanziert, mehrfach. Sie spricht ja stattdessen von Sellers Inflation. Gibt dazu ein kurzes Überblicksvideo vom Kanal New Economic Thinking.
Sehr wichtige Anmerkung! Abseits von der Frage ob Gier als menschliche Eigenschaft ein relevanter Faktor ist oder nicht geht es bei Sellers Inflation eher um etwas technisch-betriebswirtschaftliches (kann man natürlich werten wie man möchte z.B. generell als Gier, tut aber nichts zur Sache). Es geht vielmehr darum, dass die Unternehmen ihre - prozentuale - Gewinnmarge halten wollen, wodurch jegliche absolute Kostensteigerungen in der Produktion einen überproportionalen Effekt auf die Preissetzung haben. Produktendpreis: 100€, davon 50€ Lohn, 40€ Vorprodukte, 10€ Gewinn - Gewinnmarge 10%. Lohnkosten steigen absolut um 5€ auf 55€ (10%) -> Produktendpreis 105€ - Gewinnmarge 9,5%. Um die Gewinnmarge von 10% zu halten muss das Produkt also nun ca. 106€ kosten, um 11€ Gewinn zu machen (~10% Gewinnmarge). Kostensteigerungen auf der Produktionsseite von 5€ mehr Lohn führen also zu einer erhöhten Preissetzung um 6€, damit der prozentuale Gewinnanateil - gleich - bleibt. Der absolute Gewinn steigt natürlich von 10€ auf 11€. Daran schließen noch weitere Implikationen an, wie z.B. das gesamtwirtschaftliche Verhältnis von Kapitaleinkommen und Lohneinkommen. Das würde sich im ersten Beispiel (wenn nur die absoluten Kostensteigerungen 1:1 ohne Gewinnaufschlag weiter gegeben werden) stark zugunsten der Lohneinkommen verschieben, die Kapitalseite würde weniger vom gesamtwirtschaftlichen Kuchen abbekommen, die Lohnseite mehr. Daran lässt sich sehen, dass der Mechanismus auch ein Verteilungskonflikt zwischen Arbeit und Kapital darstellt.
Das lassen die Mainstream-Strippenzieher nicht zu. Herr Flassbeck hatte schon mal das Glück eingeladen zu werden und das war immer lustig, weil niemand wusste wovon er genau geredet hat. Ein Lindner wäre extrem überfordert. Von Herrn Merz ganz zu schweigen
So sehr ich Hans mag und immer sehr dankbar bin für seine Beiträge: es ist leider unerträglich, wie uneinsichtig und klassisch konservativ er argumentiert, wenn es um das Geldsystem, MMT oder Schulden geht. Man bekommt das Gefühl er hört überhaupt nicht zu und landet immer wieder bei denselben alten Mythen um Schulden.
Rein statistisch betrachtet liegt er aber richtig. Oder anders ausgedrückt: die Empirie gibt ihm Recht und widerlegt Herrn Ehnts. Das kann man gut oder schlecht finden, aber so sind die Fakten.
Total gute Folge. Es gibt Zentralbank Geld. Dieses dürfen Banken vermehren. Staatsdefizite beziffern somit inkorrekt private Vermögen: was der Staat einnimmt entspricht eher relativ umlaufender Geldmenge statt relativ vorhandener. Ganz hab ich Staatsschulden (muss das immer bezinst sein?) und sondervermögen (auch?) nicht kapiert, aber für meinen 20%igen Durchblick half dieses Video
Nein tatsächlich muss das nicht bezinst sein, den Leitzins setzt ja die Zentralbank selbst fest, wenn also ein 0-Zins festgesetzt wird, kann die Regierung Geld schöpfen und zahlt natürlich keine Zinsen. Wobei da noch zu kommt, besonders wenn die Anleihen von der ZB gehalten werden, dann ist eigentlich egal ob der Staat da Zinsen drauf zahlen muss oder nicht. Salopp gesagt kann der Staat, sofern eine Anleihe ausläuft, eine neue Anleihe verkaufen, oder auch zwei, und damit die Zinsen gegenüber der Zentralbank eh tilgen, das ist praktisch ein Nullsummenspiel, der Staat und die ZB schieben sich halt gegenseitig Zentralbankgeld und Anleihen zu, je nach dem wie viel Geld der Staat haben will.
Hans sagt hier wiederholt "MMT umsetzen", wird aber nicht darauf hingewiesen, dass eine Theorie des Geldsystems kein Handlungsplan für die Geldpolitik ist. MMT sagt nicht, dass mehr Schulden gemacht werden müssen, sie ist eine empirische Beschreibung/Theorie der modernen Geldsysteme. Wenn überhaupt stellt die MMT fest, dass mehr Schulden machbar währen, was Ökonomen, die ihr vertrauen dazu veranlasst zu bemerken dass, wo doch mehr Schulden auch nötig währen, die Schuldenbremse als eine unnötige Komplizierung erscheint.
Mir leuchtet die MMT schon lange ein und es wäre wünschenswert, dass diese Theorie mehr öffentliche Bekanntheit erfahren würde. (Ich habe in den 80ern studiert und die Grundlagen dieser Theorie durchaus im Studium bzw. schon 10 Jahre vorher im Gymnasium kennengelernt - auch wenn man das damals noch nicht MMT genannt hat). Was das Argument anbetrifft, "unsere Kinder und Kindeskinder müssen die Schulden zurückzahlen", so stimmt das in dieser Schlichtheit einfach nicht. Erstens werden Staatsschulden nicht zurückgezahlt, sondern prolongiert. Die einzelne Staatsanleihe wird natürlich schon zum Fälligkeitsdatum zurückgezahlt (d.h. jeder der eine Staatsanleihe kauft (= dem Staat Geld leiht), bekommt sein Geld auch zurück: Staatsanleihen sind sog. "mündelsichere" Wertpapiere, d.h. das Risiko des Totalausfalls ist Null), aber insgesamt wird ein Staat nie schuldenfrei sein - und das wäre auch gar nicht wünschenswert. Denn die Schulden des Staates sind gleichzeitig Vermögenswerte des Privatsektors (Haushalte und Unternehmen). Leider verstehen das die meisten Menschen nicht, weil sie in dem Irrtum befangen sind (und absichtlich gehalten werden), dass ein Staat wie ein privater Haushalt funktioniert. Man möge sich auch einmal vor Augen halten, dass jede Generation IMMER für die Schulden der Vorgängergenerationen einstehen mußte (z.B. die Wiederaufbau-Generationen nach dem 2.Weltkrieg). Das ist einfach der ganz normale Lauf der Dinge. Eine Nation ist eben immer auch eine Schicksalsgemeinschaft. Zweitens hat ein Staat im Vergleich zu einem Privathaushalt bzw. einer natürlichen Person die Eigenschaft, Kredite zeitlich unbegrenzt strecken zu können, da ein Staat potentiell unsterblich ist (unabhängig vobn der Staats- und Regierungsform). Und ein Staat MUSS KEINE Gewinne / Überschüsse erwirtschaften. Tatsächlich besteht der Reichtum eines Staates in der Höhe seiner nichtmonetären realen Ressourcen (Rohstoffe, Infrastruktur, Bevölkerung). Geld selbst hat weder einen Wert noch ist es begrenzt. Was sagt eine Zahlenangabe 1 Billion Geldeinheiten denn konkret aus? Gar nichts. Erst durch die Verknüpfung der Geldmenge mit den realen Ressourcen und dem Versprechen x Geldeinheiten gegen y Realgütereinheiten eintauschen zu können bekommt es einen Wert. Welchen Wert hat 1 Billion EUR, wenn es nichts mehr gibt, was man dafür eintauschen kann? Insofern ist diese populistische Schuldenuhr des Steuerzahlerbundes nichts als Volksverdummung, die aber leider von vielen für bare Münze genommen wird. Das Geldsystem selbst ist wertneutral. Erst durch wirtschafts- und sozialpolitische Regeln, die immer Ausdruck eines bestimmten zeitgeistigen Menschenbildes sind, bekommt ein Geldsystem seine entweder förderlichen oder unterdrückerischen Qualitäten. Leider hat sich in den letzten 40 Jahren mit dem Neoliberalismus und finanzmarktgetriebenen Turbokapitalismus ein Menschenbild durchgesetzt, das den Menschen nicht als wertvoll an sich ansieht und ihm qua Geburt das Recht auf ein menschenwürdiges Dasein ohne materielle Not zugesteht , sondern sozialdarwinistisch das Recht des Ellenbogens zelebriert. Es mag sein, dass auch die Neoklassiker bzw. Monetaristen irgendwann erkennen werden, dass ihre Rezepte nicht (mehr) funktionieren. Doch das kann noch Jahrzehnte dauern. Und manche werden es nie einsehen oder verstehen, weil sie tatsächlcih in dem Irrglauben gefangen sind, VWL wäre quasi eine Naturwissenschaft mit naturgesetzlichen Regeln. Andere wiederum wollen es gar nicht verstehen, weil sie an einer möglichst weitgehenden Gleichverteilung von Vermögen und Einkommen - aus durchaus nachvollziehbaren Gründen - nicht das geringste Interesse haben. Die Hoffnung, dass sich hierzulande irgendwann doch einmal eine pragmatischere und weniger ideologisch bzw. geradezu religiös geprägte Sichtweise durchsetzen wird, kann ich allerdings leider nicht teilen. Und denen, denen es heute dreckig geht, weil sie - aus welchen Gründen auch immer - ganz unten in der Hackordnung gelandet sind, hilft es eben leider auch nicht, wenn doch immer wieder Figuren wie Merz, Linnemann und Co. oder noch schlimmere Sozialdarwinisten die politische Mehrheit erringen können.
Wenn die Staatsschulden prolongiert werden, dann stellt sich halt die Frage, ob die spiegelbildlich dazugehörigen Spareinlagen tatsächlich noch Vermögen sind. Ich denke, das kann man nur solange glauben, solange da nicht die Probe aufs Exempel gemacht wird, d.h. solange die Geldhorte erhalten bleiben. Und als Geldvermögen ist das Geld aus den Staatsausgaben auch überhaupt nicht gedacht. Effektiv sind das noch nicht eingetriebene Steuern. Denn - so hat Dirk Ehnts das mal ausgedrückt - ist das Geld, das der Staat ausgibt, nichts weiter, als eine "Steuergutschrift", denn es dient den Bürgern nur dazu, damit die Steuern zu begleichen.
@@ThomasVWorm Die "Spareinlagen" (tatsächlich sind es ja gar keine Einlagen, sondern eher eine Art "Schuldscheine") sind solange tatsächliches Vermögen, solange der Staat, der diese Staatsschuldverschreibungen ausgegeben hat, existiert und die Rückzahlung garantiert. Was man sich für den Nominalwert zum Zeitpunkt der Rückzahlung tatsächlich an Realgütern kaufen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt und ist von der Produktivität der Volkswirtschaft zu diesem Zeitpunkt abhängig. Natürlich könnte es theoretisch passieren, dass der Staat den Staatsbankrott erklärt und die Rückzahlungsgarantie widerruft, was ja auch schon vorgekommen ist. Dann hat der Anleger mit Zitronen gehandelt. Aber diese Unsicherheit kann tatsächlich nur vermeiden, wer sein gesamtes Geld sofort verkonsumiert. Denn jede Finanzanlage (egal ob in Wertpapiere oder Sachanlagen ) ist letztlich eine Wette auf die Zukunft. Der reale Wert dieser Anlage ist nichts anderes als der Preis, den ein Dritter zu dem Zeitpunkt des Verkaufs zu zahlen bereit ist. Wenn Sie z.B. ein Grundstück besitzen, das heute einen Verkehrswert von 100.000 EUR hat, kann es sein, dass es in 20 Jahren 500.000 EUR wert ist, weil es jemanden gibt, der bereit ist Ihnen diesen Preis zu bezahlen. Es kann aber auch sein, dass es keinen einzigen Interessenten gibt - dann hat Ihr Grundstück genau den Wert Null. Die Schwierigkeit bei der Geldanlage besteht ja genau darin, dass niemand in die Zukunft sehen und die Wertentwicklung von Vermögensanlagen sicher vorhersagen kann - es ist letztlich immer ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, die zutreffen können - aber eben nicht müssen.
@@tatumrah9703 naja, die Garantie, die der Staat in Bezug auf die Staatsanleihen abgibt, die besteht darin, dass man damit seine Steuerforderung begleichen kann. Er garantiert also nur, dass er sie einem wieder wegnimmt, nicht, dass man etwas dafür etwas bekommt. Beim Prolongieren ändert der Staat aber nur das Datum auf der Anleihe. Gleichzeitig gibt der Staat weitere Anleihen heraus, um seine Ausgaben tätigen zu können, die er dann auch prolongiert. (die Schulden, die er netto tilgt und wo Staatsanleihen wieder verschwinden, ignorieren wir hier mal) Wenn der Staat einen Euro ausgibt, dann bekommt den die Bank des Empfängers. Die lässt daraufhin eine Forderung von 1 Euro gegen sich zu indem sie dem 1 Euro Giralgeld gutschreibt. Mit dem Euro kann man jetzt einkaufen, weil der Staat von jemandem anderen 1 Euro Steuern fordert. Jetzt muss der Staat aber Anleihen prolongieren, weil er diese Steuerforderung nicht erhebt. D.h. von dem Euro wird eine Anleihe von 1 Euro gekauft. Damit verschwindet die Forderung gegen die Bank und das Geld. Jetzt hat der Anleihenbesitzer eine direkte Forderung gegen den Staat. Der Staat hat aber kein Geld um die Anleihe zu bezahlen. Um sie bezahlen zu können, muss er eine Steuerforderung gegen seine Bürger richten. Die bezahlen diese Steuerforderung mit dem Giralgeld, das sie selbst per Kredit erzeugen. Bzw. das tun sie sowieso für Geschäfte untereinander und somit wird aus der Auszahlung der Anleihe eine Forderung gegen den Kreditnehmer, der seiner Bank den Euro noch zurückgeben muss und dafür verkaufen muss. Deswegen kann am Ende der Besitzer der Anleihe etwas kaufen. Damit begrenzt sich aber die Rückzahlungskapazität des Staates auf das, was der Staat von seinen Bürgern fordern kann. Kredite nur zum Tilgen der Staatsschulden werden die aber nicht aufnehmen. Gibt es zu viele Staatsanleihen, dann fehlt somit zum Auszahlen der Anleihen das Geld. Die "Auszahlung" reduziert sich dann darauf, dass der Staat seine Steuerforderung gegen jene richtet, die die Anleihen besitzen und ihnen erlaubt, die Steuerforderung mit der Rückgabe der Anleihe zu begleichen. Damit steckt dann aber hinter den Anleihen kein Vermögen. Das Geld, das der Staat ausgibt, ist nur für den Staat ein Vermögen. Denn nur er kann netto dafür etwas kaufen. Denn das Geld repräsentiert die Steuerforderung des Staates gegen seine Bürger. Für die bleibt da netto eine Null und sonst nur die Arbeit, die sie gegenüber dem Staat leisten um an das Geld zu kommen, mit dem sie die Steuern bezahlen können. Vermögen wird für die einzelnen Bürger das Geld nur da, wo der Staat die einen Bürger gegenüber den anderen Bürgern verschuldet. Das passiert da, wo der Staat Bürger bezahlt und sie nach Abzug der Steuern einen Überschuss haben und er diesen Überschuss von anderen zurückfordert. Stellt er diese Forderung nicht und erlaubt stattdessen anderen Staatsanleihen zu horten, dann kumuliert sich diese fehlende Steuerforderung bei den Besitzern der Staatsanleihen. Denn dann kann der Staat nur noch sie besteuern um die Staatsanleihen auszuzahlen indem er sie ihnen wegnimmt. Das bleibt solange unbemerkt, solange diese Horte unangetastet bleiben indem man das Ablaufdatum verlängern kann. Alternativ kann zwar die Zentralbank diese Anleihen kaufen, nur richtet sich dann die Forderung nur indirekt gegen den Staat. Denn der ist der einzige Schuldner, den die Zentralbank hat, der gegen Annahme des Geldes leisten muss. Nur leistet der Staat nie sondern erhebt seinerseits Steuerforderungen, die die Forderungen gegen ihn aufheben.
Ach noch etwas: wo der Wert hinter dem Geld herkommt, das ist völlig klar. Das wird deutlich wenn man sich mal genau ansieht, worum es bei Geld geht. Geld ist eine Buchführung über Schulden. Und die entstehen netto nicht gegenüber der Bank. Wer das glaubt, der hat nicht verstanden, wie Kredite funktionieren. Wenn mein Kontostand 0 ist, habe ich 0 Vermögen und 0 Schulden. Nehme ich einen Kredit von 100 Euro auf, dann habe ich immer noch keine Schulden, denn die Forderung der Bank von 100 Euro gegen mich werden von den 100 Euro auf meinem Konto, die eine Forderung von mir gegen die Bank ist, aufgehoben. Da steht immer noch eine Null. Kaufe ich jetzt bei jemanden und bezahle mit den 100 Euro, dann entstehen Schulden. Denn der Verkäufer bekommt ja effektiv nichts als Gegenleistung sondern wird nur bezahlt. Nun hat der eine Forderung von 100 Euro gegen meine Bank und die eine von 100 Euro gegen mich. Bei der Bank hebt sich beides auf, d.h. rein netto richtet sich die Forderung gegen mich. Der Wert der 100Euro Geldvermögen ist effektiv die Forderung auf eine Gegenleistung für das, was ich gekauft habe, denn die Bank zwingt mich dazu, das Geld wieder anzunehmen um es ihr zurückzugeben. Das gelingt nur, wenn ich jenem, der das Geld hat, etwas dafür verkaufe. Das bedeutet, dass Schulden durch Kauf entstehen und durch Verkauf getilgt werden. Die Bank führt über diese Schulden Buch, d.h. darüber, wer wie viel schuldet und darüber, wem wie viel geschuldet wird. Beim Staat sieht das nicht anders aus. Nur entstehen hier die Schulden anders. Der Staat verschuldet seine Bürger indem er Steuern von ihnen fordert. D.h. hier entsteht die Schuldbeziehung nicht indem die Bürger kaufen sondern das ist ein reiner Gewaltakt. Das benötigte Geld leiht der Staat seinen Bürgern. Da es keinen Kauf gab, schreibt er sich das Geld direkt selbst gut. Wie in dem vorherigen Beispiel erlaubt das Geld dem Staat - so wie dem Verkäufer - eine Leistung nachzufragen, weil die Bürger sich das Geld beschaffen müssen um ihre Steuern zahlen zu können. Die Steuerzahlung entspricht hier der Kredittilgung. Der Wert des Geldes entspricht daher der Leistung, die der Staat von den Bürgern erhält. Unter den Bürgern besteht der Wert des Geldes darin, dass der Staat die Bürger wechselseitig verschuldet. Netto dient allen Bürgern das Geld aber nur dazu, dass sie ihre Steuern bezahlen können und netto haben sie dadurch nur Arbeit leisten müssen.
Habe sein Buch (wurde mehrfach im Video eingeblendet) einem Arbeitskollegen ausgeliehen. Er ist sehr begeistert von der MMT und wir haben jetzt immer ein Gesprächsthema. Werde ihm morgen definitiv den Link zu diesem Video schicken.
Der Mann beantwortet alles direkt und klar, ohne Rumgerede, kann sich perfekt ausdrücken, alles verständlich. Vielleicht kann er sich schon mal als Bundeskanzler bewerben???😊
@@stevieboiike2623 ziehst du immer so schnell kausale Zusammenhängen? Man sieht ja, mti welchen Theroien Professoren oder Doktoren der Wirtschaftswissenschaften argumentieren, dann ist es seriös, unabhängig auf welchen bullshit sie sich beziehen??
Biebricher kann viel über Neoliberalismus und die Krise des Konservativismus erzählen, das wäre auf jeden Fall sehr spannend! Besonders jung&naiv, die Future-Histories-Episode musste ich 3x hören, um alles mitzukriegen🙈
🎯 Key Takeaways for quick navigation: 00:35 🎵 *Einführung und Vorstellung des Gastes* - Der Gast, Dirk Ehnts, stellt sich als Ökonom aus Berlin vor und erklärt seine Motivation, Ökonomie zu studieren, um die Welt zu verbessern. 01:02 💼 *Gründe für das Studium der Volkswirtschaftslehre* - Dirk Ehnts erklärt seine Entscheidung, Volkswirtschaftslehre zu studieren, nachdem er zuvor Geografie und Geschichte in Erwägung gezogen hatte. 02:12 🌍 *Bedeutung der Entwicklungsökonomik* - Die Bedeutung der Entwicklungsökonomik wird erläutert, insbesondere die Frage, wie Länder sich entwickeln können und welchen Einfluss Technologie und Patente auf die Entwicklung haben. 03:37 🚀 *Technologietransfer und Patente* - Dirk Ehnts spricht über den Technologietransfer zwischen Ländern, das Kopieren von Technologien und den Einfluss von Patenten auf die Entwicklung von Volkswirtschaften. 05:02 🌆 *Persönlicher Hintergrund und politisches Engagement* - Dirk Ehnts teilt seinen persönlichen Hintergrund aus Bremen und seine Motivation, sich politisch zu engagieren, insbesondere in der JUSO Hochschulgruppe. 06:42 👨🏫 *Studium und politische Einflüsse* - Die politischen Einflüsse auf Dirk Ehnts' Studium und seine Aktivitäten bei den JUSO werden besprochen, ebenso wie seine Studienorte Göttingen, Valencia und Oldenburg. 09:30 🤝 *Parteimitgliedschaft und wissenschaftliche Unabhängigkeit* - Dirk Ehnts erzählt von seiner früheren Mitgliedschaft in der SPD und seinem Austritt, um seine wissenschaftliche Unabhängigkeit zu wahren und ökonomische Theorien zu verbreiten. 10:41 🎓 *Dirk Ehnts' Studienzeit und Studienplatzwahl* - Dirk Ehnts erzählt von seiner Studienzeit und wie er seinen Studienplatz durch eine Postkartenlotterie in Göttingen erhalten hat. 12:14 💼 *Bewertung der Volkswirtschaftslehre in seiner Studienzeit* - Dirk Ehnts bewertet die Lehre der Volkswirtschaftslehre in seiner Studienzeit als zeitgemäß, aber kritisiert den Mainstream und das Fehlen der Rolle des Staates in der Lehre. 14:19 🌐 *Einfluss des Zeitgeistes auf die Lehre der Volkswirtschaftslehre* - Dirk Ehnts erklärt, dass der Einfluss des Neoliberalismus und des Zeitgeistes in den 80er und 90er Jahren dazu führte, dass die Lehre der Volkswirtschaftslehre sich stärker auf mathematische Modelle und den freien Markt konzentrierte. 18:33 📜 *Die Rolle der politischen Ökonomie* - Dirk Ehnts betont die Bedeutung der politischen Ökonomie und kritisiert, dass die Volkswirtschaftslehre oft mit dem Kapitalismus gleichgesetzt wird, obwohl sie nur ein mögliches System ist. 20:53 💼 *Ökonomische Ideengeschichte und Adam Smith* - Die Ökonomie war früher breiter und vielfältiger. - Adam Smith untersuchte den Ursprung des Wohlstands der Nationen und beschrieb ökonomische Gesetze. 23:16 🤝 *Einfluss von Großinvestoren wie Blackrock* - Großinvestoren wie Blackrock beeinflussen die Entscheidungen von Unternehmen. - Sie haben Sitz im Aufsichtsrat und vernetzen sich in der Wirtschaft. 27:56 💰 *Subventionen und ihre Auswirkungen* - Subventionen können Unternehmen dazu bewegen, in bestimmte Regionen zu investieren. - Die Auswirkungen von Subventionen auf Preise und Wettbewerb sind komplex. 31:28 💼 *Staatsschulden und Wettbewerb zwischen Staaten* - Deutschland und andere Länder konkurrieren um Investitionen. - Industriearbeitsplätze sind entscheidend für wirtschaftlichen Wohlstand. 34:05 💡 *Die Zukunft des Wirtschaftssystems* - Überlegungen zu einem nicht-kapitalistischen System angesichts ökologischer Herausforderungen. - Diskussion über alternative Wirtschaftssysteme, die nachhaltiger sind. 36:00 🌍 *Vielfalt des Kapitalismus und mögliche Veränderungen* - Betonung der Vielfalt des Kapitalismus und seiner Entwicklung. - Erwähnung von nicht-kapitalistischen Aspekten in der Gesellschaft. 42:06 💰 *Inflation, Zinserhöhung und Arbeitslosigkeit* - Erhöhung der Zentralbankzinsen zur Bekämpfung der Inflation. - Höhere Zinsen führen zu steigender Arbeitslosigkeit. 43:03 🛒 *Inflation und die Zusammensetzung des Konsumentenpreisindex* - Inflation basiert oft auf steigenden Energiepreisen. - Konsumentenpreisindex und die Bestandteile. 44:13 💼 *Unternehmensentscheidungen und Preiserhöhungen* - Gewinninflation als Phänomen. 46:24 🌐 *Modern Money Theory (MMT) und Postkeynesianismus* - Verbindung von Modern Money Theory (MMT) und Postkeynesianismus. - Anwendung von verschiedenen Denkschulen in der Volkswirtschaftslehre. 50:53 🎓 *Lehrtätigkeit und Forschung an der Torrens University* - Lehrtätigkeit an der Torrens University, Australien. - Schwerpunkt auf Volkswirtschaftslehre der Nachhaltigkeit. 52:47 💬 *Einfluss der Universitäten auf ökonomische Ideen,* - Universitäten neigen zu einseitigen Denkweisen. - Kritische Stimmen wurden im Laufe der Zeit eliminiert. 54:21 💰 *Staatsschuldenbremse und "Schwarze Null",* - Verblüffung über die Einführung der Schuldenbremse. - Widerspruch zur herkömmlichen ökonomischen Lehre. 56:29 💡 *Alternative Interpretation der Schuldenbremse,* - Überlegungen zur Interpretation der Schuldenbremse. - Betonung der Möglichkeit von Einnahmenerhöhungen. 01:00:02 🌍 *Krisenbewältigung und Vermögensbesteuerung,* - Diskussion über die Finanzierung von Krisen. 01:02:52 📈 *Staatsschulden und Finanzkrise* - Politische Reaktionen auf die Finanzkrise von 2008 und 2009. 01:06:06 💼 *Haushaltskrise in Deutschland* - Verfassungsgerichtsurteil zur Verwendung von Sondervermögen. 01:07:45 💰 *Maßstäbe für Staatsverschuldung* - Hinterfragung der 60%-Grenze und 3%-Defizitregel in der Eurozone. 01:13:33 💰 *Staatsschulden und Staatsanleihen* - Staatsanleihen dienen dazu, Geld von Investoren einzunehmen. 01:15:27 💶 *Steuern und Währungsakzeptanz* - Steuerverbindlichkeiten fördern die Akzeptanz der Währung. 01:17:45 📜 *Geschichte von Geldsystemen* - Vergleich von Geldsystemen in der Geschichte, wie bei Napoleon und Hitler. 01:24:03 💰 *Staatsschulden und Gold in anderen Ländern* - Diskussion über Staatsschulden und das deutsche Gold in ausländischen Ländern. 01:25:05 💲 *Warum Staaten sich in anderen Währungen verschulden* - Erklärung, warum einige Staaten sich in fremder Währung verschulden und die Risiken dabei. 01:26:55 💡 *Staatliche Defizite und ihre Auswirkungen auf den Privatsektor* - Erklärung, wie staatliche Defizite einen Überschuss im Privatsektor erzeugen und die Bedeutung dieses Zusammenhangs. 01:30:21 💰 *Reduzierung der Staatsschulden durch Privatvermögen* - Diskussion darüber, warum der Staat das Privatvermögen nicht einfach zur Reduzierung der Staatsschulden verwendet. 01:31:18 💼 *Lösungsansätze von MMT: Steigerung der Staatsausgaben und Vermögensverteilung* - Erklärung der MMT-Ansätze zur Lösung sozialer Probleme durch Erhöhung der Staatsausgaben und mögliche Vermögenssteuern. 01:33:37 💸 *Vereinbarkeit von MMT und bedingungslosem Grundeinkommen* - Diskussion über die Vereinbarkeit von MMT und dem Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens. 01:34:07 💰 *Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens auf MMT-Grundlage* - Die Frage der Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens kann auf MMT-Grundlage als weniger problematisch angesehen werden. 01:35:43 📊 *Grenzen der Staatsverschuldung und Rolle des Staates bei Defiziten* - Die Idee, dass der Staat einen direkten Einfluss auf das Defizit und die Staatsverschuldung hat, ist fraglich. 01:40:23 🏦 *Unterschied zwischen MMT und dem Modell der schwäbischen Hausfrau* - MMT argumentiert gegen das Missverständnis, dass der Staat Geld wie eine private Person handhaben sollte. 01:43:37 💡 *Die Realität von Haushalt und Finanzen in Deutschland* - Das Grundgesetz verpflichtet den Staat, Kredite zurückzuzahlen, aber MMT betont, dass der Staat Geld schöpft und seine Ausgaben im Rahmen der verfügbaren Ressourcen und der Preisstabilität steuern sollte. 01:56:12 💰 *Staatliche Ressourcenallokation und Opportunitätskosten* - Der Staat zieht Ressourcen an, z. B. Lehrer, um Bildung anzubieten. 01:57:07 💳 *Staatsschulden und Finanzierung* - Staatsschulden entstehen bei Schuldenaufnahme und müssen bedient werden. 02:00:06 💵 *Geld als Staatsschulden und Vermögen* - Geld und Staatsschulden sind eng miteinander verbunden. 02:01:42 💱 *Anwendbarkeit der Modern Monetary Theory (MMT)* - MMT kann in kleinen Währungsräumen und Entwicklungsländern Anwendung finden. 02:04:56 🌐 *Neoliberalismus und politischer Einfluss* - Der Aufstieg des Neoliberalismus in den 70er Jahren hatte politische und organisatorische Gründe. - Die Idee eines europäischen Finanzministeriums für die Eurozone existiert, aber politischer Wille fehlt. 02:07:29 💰 *Finanztransaktionssteuer und Regulierung der Finanzmärkte* - Besteuern von unerwünschten Aktivitäten ist keine gute Idee. 02:08:11 📈 *Schuldenbremse und Investitionsparagraph* - Diskussion über die Erweiterung der Schuldenbremse um einen Investitionsparagraphen. 02:09:22 🗳 *Politische Unterstützung für Investitionen und den Wohlfahrtsstaat* - Der Staat muss liefern, um die Infrastruktur zu erhalten.
😏 Dirk Ehnts ist doch schonmal sehr viel überzeugender als die erwähnten Lindner und Merz. Immer gut, wenn die eigene Überzeugungen mit der Realität vereinbar sind und man sich nicht kategorisch verbittet diese empirisch zu prüfen wie man das U.A. von div Wirtschaftsweisen (auch ehemalige) und IFO Präsidenten hier in Interviews erlebt hat 👍
Das möchte ich sehen, dass die Lehre der Volkswirtschaft so wie sie auch von Ehnts gelehrt wird, in großen Teilen auch mit der Realität vereinbar sein soll. Nie und nimmer. Die Realität ist vielschichtiger als die abstrakte rein theoretische Lehre der Volkswirtschaft. Das gilt dann auch nicht nur für Ehnts, sondern auch für diejenigen Vertreter der Volskwirtschaft, die Ehnts und co. kritisieren. Viele eher kann man einzelne Phänomene durch Volkswirtschaft besser erklären. Außerdem sind Politiker keine Wissenschaftler.
@@davinnicode Lindner hat aber völlig unangebracht Lars Feld reanimiert, und glaubt sowas zu sein. Auch Veronika Grimm, und Clemens Fuest waren hier im Interview zu Gast. Und wenn jemand argumentiert irgendwas sei richtig weil es so im Lehrbuch beschrieben ist (im besten Sinne eines Friedrich August von Hayek, welcher sich auch schon mit Verweis auf Komplexität der falsifizierung oder Verifizierung seiner Überzeugung verweigerte), mir aber offenkundig scheint, dass das mit der Realität nicht vereinbar ist, dann will mir nicht einfallen, warum ich das unwidersprochen so akzeptieren soll. Die Liste der Hasardeure ist lang Kooths, Hüther, Raffelhüschen, Fuest ist jetzt wie schon sein vorgänger Experte für Atomenergie und Energieeffizienz von Elektro-Autos. Diese vermeintlichen Wirtschaftsexperten machen aber selbst mehr Politik als Wirtschaft, und überzeugen micht nicht, weil ich merke, dass ihre Überzeugungen nicht mit der Realität vereinbar sind. Ehnts hat hingegen nicht appelliert seinen Überzeugungen zu glauben sondern zumindest immer auf die Nachprüfbarkeit verwiesen. Und ich sehe einfach wie kaputt gespart Alles in unserem Land ist, und die nächste Generation garantiert keinen Nutzen von der Schuldenbremse hat. Im Gegenteil scheint das nur denen zu nutzen, die sich freuen, wenn staatliches (demokratisch erwünschtes) Handeln in allen Lebensbereichen nicht stattfindet.
Gerade zur Hälfte durch, ein sehr schöner Beitrag bisher. Damit ich den Gedanken nicht verliere, zum Thema "Zweck des Finanzsystems": Da liegt (meiner Meinung nach) genau das Problem. Es gibt keinen Zweck. Das System hat nur sich selbst als Zweck, um mehr Geld zu machen. Der Kapitalismus ist nur an mehr Geld, mehr Profit und mehr "Wachstum" interessiert. Aber dies unterliegt nicht dem Ziel, dass alle Menschen eine Unterkunft, Essen und Kleidung haben. Die Unternehmen sollen nur jedes Jahr eine Null mehr Umsätze machen. Mit diesem Pyramidensystem sind die aktuellen Probleme nicht zu lösen.
Finanz- und Wirtschaftssystem sind nicht das gleiche. Zweck des Wirtschaftssystems ist mehr Profit, in der Hoffnung, dass dann irgendwie am Ende das Beste für alle rauskommt. Zweck des Finanzsystems ist das, was der Staat draus macht, denn er stellt die Infrastruktur und gibt die Regeln vor.
@@patrickbateman2017 was der Staat draus macht, wird aber wiederrum zum Großteil von, oder zum Vorteil von, Großkonzernen und Superreichen vorgegeben (ob durch irgendwelche finanziellen Vorteile für betreffende Politiker, oder durch Verbandelung des Beraterstabs oder der Politiker selbst mit der Mont Pèlerin Society)
Bäcker Lutze hat gefehlt, aber ansonsten top! Eine naive Frage vielleicht: In meinem Umfeld kam das Thema Steuern, oder Wirtschaft als ganzes, öfter mal auf. Manchmal, wenn ich von MMT erzählt habe, kam der Einwand: Das ist ja nur eine Theorie, da gibt es unterschiedliche Meinungen! Deshalb die Frage, wofür diese Denkschulen da sind und ob es ein richtig oder falsch in dem Sinne gibt? Also sowas wie: "Der Staat hat seine eigene Währung und kann diese drucken." Ist vielleicht noch gängiger als "Gelddrucken erzeugt Inflation."
Weil das eine Theorie ist, gibt es kaum Spielraum für Meinungen. Die Leute haben nicht kapiert, was eine Theorie ist: eine auf Fakten basierende Beschreibung der Realität. Das ist so, als würde man sagen, als könne man unterschiedliche Meinungen zur Existenz der Schwerkraft und anderen, von der Physik beschriebenen Phänomene der Natur haben. Platz für Meinungen ist da, was man aus der Theorie ableitet, also z.B. die Frage, ob es eine gute Idee ist, aus dem Fenster zu springen. Je nach Höhe des Fensters können da die Meinungen durchaus auseinander gehen.
@@ThomasVWorm genau genommen bedeutet "theorie" aber nicht "beschreibung der realität" sondern ein - auf wissenschaftlichen erkenntnissen und methoden basierendes - erklärungsmodell für die realität und der ihr zugrunde liegenden gesetzmäßigkeiten. theorie ist ein abstraktes konstrukt eigener art. das macht oft die relation zur sog. "praxis" , also der wahrnehmbaren realität , nicht ganz einfach. das bild mit schwerkraft und aus dem fenster springen ist aber sehr hübsch. das werde ich mir merken ;-)
@@kentbrookman wieso? Du kannst doch prüfen, was Banken tun und wie sie funktionieren statt es bei Phantasien zu belassen. Und da, wo die Theorie nicht überprüfbar ist, ist sie keine Theorie.
@@kentbrookman das sind nette Ausreden. Es würde schon einmal reichen, wenn erforscht würde, wie die realen Sachzusammenhänge in der Wirtschaft funktionieren. Es kann einfach nicht sein, dass in einer Finanzkrise die Bank of England sich genötigt sieht, den Ökonomen erklären zu müssen, was eine Zentralbank so macht. Die nötige empirische Forschung hätten die Volkswirte längst erledigt haben können. Und das ist nur ein Beispiel. Dass die Modelle dann nichts taugen, das ist dann kein Wunder mehr.
@@kentbrookman d.h., du hältst die Volkswirtschaftslehre für eine Esoterik-Veranstaltung, in der es keine Empirie gibt sondern nur "Denkschulen", die sich etwas zusammenphantasieren?
Ich hatte das Glück auch bei Dirk Ehnts in Chemnitz zu studieren. Wer sich für ein Studium der VWL/Wirtschaftswissenschaften interessiert, sollte sich die TU Chemnitz mal anschauen.
Ihr habt ja schon euren Hauseigenen MMTler Maurice, fuer den Dirk ja auch schon mal ein Vorwort verfasst hat. Trotzdem war es ueberfaellig, ihn mal als Gast ins Studio zu holen. Die MMT kann gar nicht oft genug erklaert und sollte am besten schon im Wirtschaftsunterricht an den Schulen gelehrt werden.
Bei uns in der Schule (Berufsschule Abitur Wirtschaft 13. Klasse) besprechen wir gerade die WiPo über Grundsätze nach Keynes, Friedmann etc.pp. in dem Zug werde ich mal fragen, ob wir uns die mmt mal anschauen können, bezweifle ich aber stark.
Noten sind mir - seitdem ich mich für jenes Thema interessiere - relativ egal geworden, auch wenn sie ganz gut sind. Für mich ist das, was hinter der Note steht wichtiger. Das ganze Wissen wird mit Hilfe einer Note natürlich nicht repräsentiert und die Gespräche sind ja eh viel aufschlussreicher, spannender etc.pp.
@@laurenz323ähnlich wie die Benotungen der Rating-Agenturen zur Staatsverschuldung. Was bringen einem gute Noten, wenn man nicht die nötigen Ressourcen hat, sich selbst oder die Gesellschaft weiterzuentwickeln. Stark💪
Vielen Dank für diesen besonderen Gast! Mir war Dirk Ehnts bisher nicht bekannt. An der MMT habe ich mich bisher anhand eines Buches von Aaron Sahr versucht - mit bescheidenem Erkenntnisgewinn. Nun habe ich die Makroökonomik von Ehnts bestellt und bin sehr gespannt. Eine Frage würde ich gerne jetzt schon in den Raum stellen: Laut Theorie wird durch die Rückzahlung eines Kredits die entsprechende Geldmenge - die durch die Kreditschöpfung entstanden ist - wieder vernichtet. Woher aber kann ich wissen, dass die Bank das Konto mit der offenen Forderung auch tatsächlich ausgleicht und tilgt? Sie könnte doch das Konto und die Forderung stehen lassen, die Rückzahlung auf irgendein anderes Konto verschieben und dieses zusätzliche Geld anderwertig verwenden. Oder anders gefragt: Woher kommt es, dass die global vorhandene Geldmenge ständig wächst? Und ist diese (exponentiell?) wachsende globale Geldmenge ein Problem oder nicht? Für Hinweise bin ich dankbar.
Das erklärt er am Ende in den Fragen. Geschöfte Geldmenge und umlaufende Geldmenge sind nicht das gleiche. Die umlaufende Geldmenge besteht aus geschöpftem Geld plus aus Produktion geschaffenen Werten.😮
Vielen Dank für den Hinweis. Inzwischen habe ich das Buch von Dirk Ehnts. Wie gut sind Sie mit der Materie vertraut? Haben Sie Interesse an einem vertieften Gedankenaustausch? Oder sind Sie eher woanders bewandert? Wenn ja, wo? MfG O.L.
Geld ist eine Forderung gegen die Bank. So hätte die Bank nur eine Forderung gegen sich selbst, d.h. sie müsste selbst dafür arbeiten um etwas dafür zu bekommen. Deine Frage könnte man daher noch erweitern: wozu sollte sich dann der Bankier überhaupt mit Bankkunden herumschlagen? Die machen doch nur unnötige Arbeit, wenn der Bankier nur selbst ein Konto braucht und um an Geld zu kommen, sich nur Geld bei seiner Bank leihen muss. Ohne Kunden kann er aber keine Überweisungen empfangen, was indirekt bedeutet, dass wenn es nur solche Banken gäbe, er sein Geld auch nicht ausgeben kann. Das Geld, das eine Bank ausgeben kann, erhält sie über den Zins. Denn hinter dem Zins steht jemand, der gezwungen ist, das Geld anzunehmen und dafür verkaufen muss. Ohne Schuldner sind Bank und Geld Nichts.
Ich halte nichts von MMT, aber Dirk Ehnts scheint ein sehr sympathischer Kerl zu sein. Einer der wenigen Menschen der es selbst auf Twitter schafft ein angenehmer Zeitgenosse zu sein, selbst wenn man ihm nicht zustimmt.
@@MisterBIGDE Jeder kann sich informieren. Damit ist aber nicht gemeint, sich von dem Vortrag einlullen zu lassen. Jedem muss klar sein, dass jemand die Zeche zahlen muss, wenn ein anderer mit Falschgeld zahlt (bildlich gesprochen).
Schwierige deine Aussage, das ist Polemik und eine Verdrehung der Tatsachen, bisher wurde noch nie zurückgezahlt, was für langfristige Infrastruktur vom Staat bezuschust wurde... bleibt bei euren Bildzeitungsmeinungen und lasst euch nur von den rechtskonservativen Ölonomen einlullen.... ich bleib bei meinen Investmententscheidungen und die sind halt anders wie früher@@Dr.Seltsam100
Einlullen lassen sich für gewöhnlich nur die braunblauen, und zwar von simplen Wahrheiten... kaum einer der braunblauen wird überhaupt die Aufmerksamkeit und das Grundwissen haben um hier etwas zu bewerten. Aber da sich ja braunblau für die herrschende Rasse und hyperintelligent hält, fällt ihnen natürlich oft nicht auf wie wenig sie wissen und dann wird mit billigem einfachen Populismus "das deutsche Problem " erklärt.... ich hab oft so den Eindruck das braunblaue Blindgänger überhaupt nimmer mit bekommen was in der EU und vor allem außerhalb (insbesondere Asien) vorgeht... ihr glaubt an "grüne" "teure" Technik und kapiert gar nimmer die Realität.... weil es schöner ist zu Glauben..@@Dr.Seltsam100
Wieso bekam Griechenland denn nun kein Geld mehr bei 160 % Verschuldung aber jetzt schon bei vielen höherer Verschuldung? Leider um Thema davon etwas abgekommen. Sehr interessant es Interview!
Wenn ich das richtig erinnere, hätte Griechenland immer Geld bekommen. So, wie ich das in Erinnerung habe, waren Irland und Spanien die Länder mit der geringsten Staatsverschuldung. Gleichzeitig gab es in beiden Ländern eine hohe private Verschuldung. Mit der Finanzkrise ist dann auch dort die private Schuldenblase geplatzt und damit sind spanische und irische Banken in die Krise geraten. Gerettet wurden sie dann durch die beiden Staaten, wodurch deren Staatsschulden stark angestiegen waren. Ab da war nur noch von einer Staatsschuldenkrise die Rede. Und dabei wurde auch diskutiert, ob es ein Insolvenzverfahren für Staaten geben soll. Das würde bedeuten, dass Staatsanleihen von Euroländer nicht mehr sicher wären. Die Banken, die schon durch die Finanzkrise verunsichert waren, haben sich dann umgeschaut, welche Staaten noch hochverschuldet waren. Von Griechenland wollten sie ab da extrem hohe Zinsen, wenn ich das richtig erinnere, deutlich über 20%. Das bedeutet, dass die Verschuldung so allein über die Zinsen stark zunimmt, was dann hätte zu noch höheren Zinsen danach führen müssen, weil das Risiko ja mit den Schulden zunimmt. Zu akzeptablen Zinsen konnte Griechenland so keine Anleihen mehr verkaufen. Der Grund war also dummes Gerede in den anderen Euroländern und vor allem in Deutschland. Später war das kein Problem mehr, weil dazwischen Draghi mit seinem "Whatever it takes" den Dummschwätzern über den Mund gefahren ist und allen gezeigt hat, wo im Finanzsystem der Hammer hängt: bei der EZB. Denn wenn die ggf. jede Staatsanleihe kauft, die die Banken loswerden wollen, dann sind die sicher. Und noch etwas zur Staatsschuldenquote Griechenlands. Die ist nicht wegen höherer Staatsschulden gestiegen. Die waren am Anfang sogar leicht gesunken. Die Quote ist so stark gestiegen, weil durch die Austeritätspolitik, die Griechenland aufgezwungen wurde, die Wirtschaft und damit das BIP niedergeknüppelt wurde. Denn die Quote steigt auch, wenn der Nenner kleiner wird. Die Troika-Politik muss man im Grunde als ein Verbrechen einstufen, da sie Menschenleben gekostet hat. In der Folge stieg in Griechenland die Säuglingssterblichkeit stark an. Von 3 gestorbenen Säuglingen ist damals eines wegen der Austeritätspolitik gestorben.
Griechenland sollte in die Nato aufgenommen werden und musste daraufhin teures Kriegsgerät kaufen, das sie über Staatsverschuldung bezahlen mussten. Mit Tourismus Einnahmen und Export von etwas Olivenöl etc. konnten sie das nicht bezahlen. Und hierzulande hieß es in der Bild: :Die faulen Griechen." Und sind die Deutschen jetzt auch faul, weil wir eine so hohe Schuldenlast haben?
Doch die Preissteigerung ist in den letzten Jahren in einigen Bereichen durch die Decke gegangen, weil die Nachfrage wesentlich höher war als die produzierte Ware. So wurden die Preise für Kunstoffe alle paar Wochen erhöht weil die Nachfrage aus China so gross war, sodass die Rohstoffe in Europa knapp wurden. Es hat aber auch damit zu tun, dass die Produktion während Corona runtergefahren wurde und dann nicht wieder rechtzeitig hochgefahren wurde. Es war ein gutes Beispiel dafür was passiert wenn ein Bäcker weniger Brötchen bäckt als die Kunden haben wollen. Das Grundprinzip ist eigentlich auch ohne Fachwissen logisch. Alles was knapp ist wird teuer, also sowohl beim Geld als auch bei der Ware selbst.
Die MMT Brille macht Ökonomie SOOO viel logisch nachvollziehbarer. Bei den neoliberalen Theorien denkt man immer nur:"das kling komisch, aber die werden schon recht haben..." in wahrheit hat das aber immer mit viel dran glauben zu tun...
Interessant: Ein linker, der durch das Studium und dem Verständnis der Ökonomie zumindest teilweise vom Links sein befreit wurde. Auch wenn noch einige falsche Ideen hängen geblieben sind, habe ich wieder Hoffnung für die Menschheit.
20:54 Ich würde mich mal vorwagen und sagen, dass Ehnts' Erklärung des Begriffs "political economy" grob falsch ist. Das "political" bezieht sich darauf, dass es in dem Fach bzw. bin dem Themenbereich um die Wirtschaft der Polis geht im Gegensatz zur Wirtschaft des Privathaushalts oder des Unternehmens. "Economics" als Oberbegriff umfasst den ganzen Themenbereich (im Deutschen: VWL und BWL), auch einen Teil dessen, was man im angelsächsischen Kulturraum lernt, wenn man irgendwas mit "Business" im Titel studiert.
MMT trage ich schon seit 15 Jahre mit mir mit, damals war das Thema darf man nicht mehr schreiben, besetzt. Jetzt kommt ein Jung&Naiv um die Ecke für moralisierende Identitätspolitik und Opportunismus bei diesen Thema, welch Ironie. Ich bleib beim Orginal und das ist Heiner Flassbeck. Was solls, hab mich daran gewöhnt und Wahrheitsfindung ist ein progressiver Prozess, daher einfach die Seite verlassen.
Jung&Naiv wird der Diskussion um MMT aber auch nicht gerecht. Man versucht ständig aus linker Ideologie heraus irgendwelche Handlungsalternativen aus der MMT abzuleiten. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich "MMT" in Videoüberschriften von irgendwelchen politisch eher links eingestellten Kanälen lese. Das ist fast schon witzig.
Ungedeckte Währungen? (1:24:55) Es stimmt nicht, dass alle modernen Währungen ungedeckt sind. Eine Zentralbank schöpft Zentralbankgeld, indem sie entweder an eine Geschäftsbank Kredit vergibt oder etwas zeitweise oder endgültig von einer Geschäftsbank kauft. In allen diesen Fällen gibt die Zentralbank ihr Geld nur gegen etwas anderes. Typischerweise sind das Wertpapiere, die hoch liquide sein sollen. Das betrifft den Euroraum und die Bank of England. Zentralbanken sagen, sie achten (etwa bei der Kreditvergabe) darauf, dass die hinterlegten Sicherheiten in etwa den Wert der Kreditsumme haben bzw. dass der Wert der Sicherheiten darüber liegt. Letzteres um sich gegen Wertschwankungen zu sichern. Schwächeln die Sicherheiten, darf die Zentralbank weitere Sicherheiten verlangen.
Geld entsteht durch Kredit und Geld repräsentiert Schulden, d.h. Leistungen, die erst in Zukunft erbracht werden sollen. Eine "Deckung" ergibt daher in Bezug auf Geld auch keinen Sinn. Und selbst da, wo man das z.B. mittels Gold versucht hat, war das völliger Quatsch. Denn "gedeckt" ist das Geld dann mit einer Sache, mit der fast niemand etwas anfangen kann und auf das er durch sein wirtschaften auch nicht abzielt: die Leute wollen Essen, Kleider, Wohnraum usw. Gold ist dafür kein Ersatz. Genauso gut könnte man Geld auch durch Grundstücke auf dem Mars decken. Je 1000 Euro git es einen Quadratmeter Mars. Daher taugen auch Sicherheiten bei Krediten wenig. Das konnte man schön in der Finanzkrise sehen: die zahlungsunfähigen Kreditnehmer hatten alle Sicherheiten - ihre Häuser. Blöd war nur, dass ausgerechnet die Nachfrager für diese Sicherheiten in die Krise geraten waren - jene, die Häuser kaufen. Daher waren die unverkäuflich und das brachte die Banken und andere in die Krise. Denn die brauchten Geld und keine Häuser. Sicherheiten gehen auch komplett an dem vorbei, was von Kreditnehmern gefordert ist: sie müssen sich das Geld bei jenen zurückholen, von denen sie mit dem Geld aus dem Kredit gekauft haben bzw. von jenen, die es haben. Dazu müssen sie passend zu deren Nachfrage anbieten und anbieten können. Ob sie das können, das war den Banken nicht nur egal sondern sie wussten zum Teil sogar, dass die Kreditnehmer das nicht können. Dabei ist es die Aufgabe der Bank, zu gewährleisten, dass die Schuldner genau das können. Sicherheiten taugen nur für die Ausnahmen, wo die Schuldner scheitern, denn ein Haus lässt sich immer verkaufen. Sicherheiten decken aber nicht das Geld.
@@ThomasVWorm Das ist jetzt nicht böse gemeint. Nur mal zur Klarstellung: Mir geht es nicht darum, was heute praktisch sinnvoll wäre - oder früher sinnvoll gewesen wäre. Ich will nicht empfehlen, wie diejenigen, die Staatsgewalt in ihren Händen halten und über Menschen in kapitalistischen Gesellschaften herrschen, Bankensysteme gestalten sollten, um ihre Zwecke besser verfolgen zu können. Konstruktive Kritik will ich da nicht üben. Die macht nur Sinn, wenn man gemeinsame Zwecke verfolgt. Darum will ich jetzt auch kein Plädoyer für einen Goldstandard oder etwas anderes. Mir geht es vor allem um das theoretische Anliegen, das moderne Geldsystem zu verstehen. Ich bestreite nicht, dass Banken und Kredite wichtig sind. Kapitalistische Unternehmen nehmen typischerweise Kredit und die Summe aller Beträge ist auch sehr groß. Allerdings überzeugt mich deine Geldtheorie nicht ganz. 1. Geldentstehung und Kredit Ich gestehe zu, dass eine Zentralbank Geschäftsbanken Kredit gibt, wodurch die Geschäftsbanken an Zentralbankgeld kommen. Geschäftsbanken können auch ihrerseits Kredit geben und dabei Buchgeld schaffen. Allerdings kann eine Zentralbank auch etwas von einer Geschäftsbank endgültig kaufen. Dann bekommt die Zentralbank etwas und gibt dafür Geld bzw. schreibt der Geschäftsbank die entsprechende Summe auf deren Konto bei der Zentralbank gut. Das ist kein Kredit. Die Auskunft gibt einem die EZB bzw. Deutsche Bundesbank. In puncto Buchgeld: Wenn alle Kredite zurückgezahlt würden, gäbe es noch immer Buchgeld. Buchgeld entsteht auch, wenn eine Geschäftsbank Vermögenswerte kauft. Das ist eine offizielle Auskunft von Deutsche Bundesbank. 2. Geld und Schulden a) Geld repräsentiert nicht immer Schulden. Wenn eine Zentralbank von einer Geschäftsbank etwas endgültig kauft und ihr dafür eine entsprechende Summe gutschreibt, dann könnte die Geschäftsbank dieses Geld überweisen oder sich in bar auszahlen lassen. Wenn sie dieses Geld in bar hat, darf sie damit von der Zentralbank nichts fordern. Da besteht keine rechtliche Forderung auf das Verkaufte. Daher auch kein Schuldverhältnis. Was dürfte sie denn mit diesem Geld rechtlich von der Zentralbank fordern? Szenario 2: Ein Dieb, der Zentralbanknoten aus den Tresoren der Zentralbank gestohlen hat, hält damit keine rechtliche Forderung gegen irgendjemand. Damit besteht kein Schuldverhältnis. Es gilt aber als gesetzliches Zahlungsmittel und der Dieb kann es nutzen, um z. B. was zu kaufen. Szenario 3: Mal wieder legal. Eine Zentralbank kauft über eine Geschäftsbank einen Vermögenswert von einer Nichtbank. Die ZB schreibt der Geschäftsbank die Summe auf deren Konto bei der ZB gut. Die Geschäftsbank stellt dem Verkäufer entsprechend Buchgeld zur Verfügung. Das kann er sich in bar auszahlen lassen. Damit hat er Zentralbankgeld in Banknotenform und hält damit erst einmal keine rechtliche Forderung gegen irgendjemand. Es besteht damit kein Schuldverhältnis. b) Warenbegriff vs Geldbegriff Du bestimmst, Geld repräsentiert Schulden bzw. Leistungen, die noch zu erbringen sind. Was ist dann der begriffliche Unterschied zwischen Ware und Geld? Gehen zwei Personen ein Schuldverhältnis ein, nehmen wir einen Kaufvertrag, dann werden beide Personen im rechtlichen Sinne Gläubiger und Schuldner. Der Verkäufer wird Gläubiger hinsichtlich des Kaufpreises und schuldet Ware. Der Käufer wird Gläubiger hinsichtlich der Ware und schuldet den Kaufpreis. Hier stellt sowohl die Ware den Inhalt einer zu erbringenden Leistung dar als auch die entsprechende Geldsumme. Der eine kommt dem Anspruch des anderen mit Ware nach, der andere mit Geld. c) Paradoxe Repräsentation Einerseits stellen 100.000 Euro eben 100.000 Euro dar. Wer hätte es gedacht... Andererseits: Wenn einer einem anderen Kredit gibt, dann bekommt der Kreditnehmer Geld. Sagen wir 100.000 Euro. Der Kreditgeber darf aufgrund des Vertrags letztlich 100.000 Euro plus Zinsen fordern. Nach deinem Ansatz repräsentieren die 100.000 Euro eine noch zu erbringende Leistung, nämlich eine Summe von 100.000 Euro plus Zins, also eine größere Summe. Demnach stellen 100.000 Euro nicht 100.000 Euro dar. 3. Deckung Ja, es gibt keine Deckungsvorschrift, die im allgemeinen Gold (oder eine andere bestimmte Ware) verlangt. Allerdings spielen MMT-Vertreter oft die Bedeutung des Kollateral herunter. Das überzeugt mich nicht. Zentralbank und Geschäftsbank geben Geld immer nur gegen etwas anderes. Ob einige MMT-Vertreter Kollateral prinzipiell richtig und wichtig finden oder nicht, ist egal, wenn es darum geht, zu beschreiben, was Banken tun. Die geben etwas für etwas anderes. Erklärt man die Funktionsweise des modernen Geldsystems nun primär an ausfallenden Krediten? Ja, es stimmt, dass es Geschäftsbanken gibt, die auch mal schlechte Kreditnehmer akzeptieren, die ihre Schulden nicht zurückzahlen können und kaum Sicherheiten vorweisen können, an denen sich die Bank schadlos halten könnte. Wäre es immer so, dass Geschäftsbanken Buchgeld sorglos vergäben, wäre jede Geschäftsbank wohl bald pleite und es gäbe kein modernes Geldsystem. Berücksichtigt werden müssen sie jedoch in einer theoretischen Darstellung, aber nicht verabsolutiert. Wenn ich mich recht entsinne, war es damals doch so, dass einige Banken auch eher schlechtere Schuldner akzeptierten, weil die Häuser im Preis stiegen.Nach dem Motto: Kann der Kreditnehmer seinen Kredit nicht zurückzahlen, dann ist es nicht so schlimm, denn durch die im Preis steigenden Häuser bekommt er quasi eine besser werdende Sicherheit. Ganz auf Sicherheiten haben sie also auch da nicht verzichtet. Zumal Immobilien typischerweise sicher zu sein schienen.
@@Maximus1879 Zu 1. Das Geld, das Banken erzeugen, incl. der Zentralbank, sind Schuldscheine, für die die Banken leisten müssen indem sie sie zurücknehmen, d.h., dafür etwas verkaufen. Praktisch sind sie aber nur Mittelsmänner, die die Schuldscheine anderer durch ihre eigenen ersetzen. Wie die Banken leisten, das kann dann so aussehen: 1. sie zwingen ihre Schuldner zur Rückgabe des Geldes, d.h. die ziehen es wieder durch Leisten und Verkaufen aus dem Verkehr womit die Forderungen gegen die Bank erlischt. 2. der Vermögenswert der Bank ist ein Schuldschein, wie z.B. eine Staatsanleihe. Hier wurde nur eine Forderung gegen eine andere getauscht und der Herausgeber der Anleihe muss leisten. Der Staat ist hier ebenfalls nur Mittelsmann. Er muss noch nicht einmal selbst Schuldner an der Hand haben, weil er durch einen Gewaltakt jeden zum Schuldner machen kann, indem er Steuern fordert. 3. die Zentralbank hat einen Sachwert gekauft: den kann sie wieder verkaufen und leistet dadurch dann sogar selbst. Buchgeld entsteht durch Kredit und ich wüsste nicht, wo da welches übrig bleiben sollte. Viele glauben sogar, dass es wegen der Zinsforderung zu wenig Geld zum Tilgen aller Schulden gibt. Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Bar- und Buchgeld, weil beides das selbe ist und sich nur darin unterscheidet, wie praktisch die Buchführung abläuft. 2. in den Tresoren der Zentralbank sollte gar kein Geld liegen. Das existiert effektiv nicht. Wenn, dann liegt es dort nur aus praktischen Gründen, wird ökonomisch aber nur dann existent, wenn die ZB es verleiht. Wenn tatsächlich so Bargeld abhanden käme, dann kann die ZB über ihre Zinsforderung gegenüber anderen Schuldner für dieses Geld schaffen. Ansonsten gilt für gestohlenes Geld: auf so viel, wie der Dieb dann durch Kaufen einfordern kann müssen dann die Bestohlenen verzichten. Zu Szenario 3: Das Bargeld erhält die Nichtbank indem die Bank das Buchgeld der Zentralbank gegen Bargeld tauscht. Damit verschwindet das Buchgeld der Zentralbank und das der Bank, d.h. aus einer indirekten Forderung der Nichtbank gegen die Zentralbank wird so nur eine Direkte Forderung gegen die Zentralbank. Begleichen kann die Zentralbank die Forderung der Nichtbank, indem sie ihr den Vermögenswert verkauft und so das Bargeld zurückerhält. b) Waren vs. Geld den Punkt hast du nicht verstanden. Die Schulden entstehen überhaupt erst durch den Kauf. Denn nur der Käufer bekommt etwas und der Verkäufer gibt nur etwas her. Mit dem Geld hinterlässt der Käufer einen Schuldschein, d.h. er vertagt den Ausgleich auf später. Daher ist "Tausch" auch eine völlig falsche Beschreibung dieses Vorgangs und der Verkäufer wäre auch sehr enttäuscht, wenn er sich final mit dem Geld zufrieden geben müsste. Nettoschuldner ist derjenige, der das Geld durch Kauf per Kredit in Umlauf gebracht hat. Denn er schuldet jenen, die das Geld haben, die Rücknahme des Geldes gegen Abgabe (Verkauf) einer Leistung. Nur deswegen fordern Banken das Geld, das sie mit Leichtigkeit schaffen, zurück: das zwingt die Schuldner zum Verkauf einer gleichwertigen Leistung für das, was sie per Kauf erhalten haben. Da wird dann auch der Unterschied zwischen Geld und Ware deutlich: die Schulden entstehen beim Kauf durch das übergeben der Ware und das Geld ist die Buchführung über diese Schulden. Punkt c) ist damit auch geklärt. Zinsen stellen ein weiteres Schuldverhältnis dar. Hier ist die Bank nicht Mittelsmann sondern der Gläubiger und der Kreditnehmer schuldet der Bank die Annahme von Geld gegen Abgabe einer Leistung. 3. Deckung Eine "Deckung" ist im Kontext von Schulden reiner Unsinn. Schulden braucht es gerade da, wo man (noch) nichts zum Hergeben hat. Die Idee eines "Kollaterals" geht auch komplett an dem vorbei, was vom Schuldner gefordert wird: er muss passend zur Nachfrage der Gläubiger (oder anderer Schuldner) anbieten statt sie mit irgendwas abspeisen zu wollen. Mit den Kollaterals waren die Banken in der Finanzkrise ja mächtig auf den Bauch gefallen. Die Hausbesitzer hatten mit den Häusern alle Kollaterals. Nur waren mit ihnen gerade auch die Nachfrager nach Häusern ausgefallen, d.h. sie hätten sich selbst die Häuser abkaufen müssen um ihre Kredite tilgen zu können, was ein ziemlicher Zirkelschluss ist. Zur Krise kam es, weil die Banken Kredite an Schuldner vergaben, von denen sie genau wussten, dass sie das nicht konnten, was von ihnen tatsächlich gefordert wird: passend am Markt anbieten um das Geld wieder einzusammeln. Kollaterals eignen sich nur in Ausnahmefällen, weil man mal ein Haus immer verkauft bekommt. Nur bedeutet das gleichzeitig, dass es für die Summe der Kredite keine Deckung gibt und geben kann.
@@ThomasVWorm Zu 1. Du bestimmst, Geld ist ein Schuldschein. Banknoten sind aber keine Schuldscheine. Ein Schuldschein dokumentiert, wer wem und was für eine bestimmte Summe Geld bis zu einem bestimmten Zeitpunkt schuldet. Banknoten dokumentieren das nicht. In den Händen von Nichtbanken etwa sind sie ein Mittel, mit dem jemand zahlt und einer Geldforderung nachkommt, falls er zuvor ein Schuldverhältnis eingegangen ist, das Schulden in Geldform beinhaltet. Welchen Status haben nun Auskünfte der Banken? Ich ging davon aus, dass MMT-Vertreter ihre Aussagen primär damit begründen, indem sie auf das Zeugnis, das Banken über ihre Aktivitäten ablegen, verweisen. Ich dachte, das wäre die Basis, wo man sich treffen könnte. Die Deutsche Bundesbank sagt, Buchgeld wird auch anders als im Rahmen eines Kreditverhältnisses geschöpft. Ferner: Bargeld und Buchgeld unterscheiden sich doch nicht nur in der Art der Buchführung, wie du behauptest. Dabei ist Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel und Buchgeld nicht. Banknoten sind Zentralbankgeld, aber Buchgeld nicht. Nur wenn eine Geschäftsbank über Zentralbankgeld verfügt (oder es sich schnell noch besorgen kann etwa mittels hoch liquider Wertpapiere), kann sie Buchgeldschöpferin bleiben, da sie mit Abhebungen und Überweisungen rechnen muss. Nimmt sie Kredit bei der Zentralbank, muss sie die später mit Zentralbankgeld begleichen. Zu 2. a) Zum Szenario 1 Was darf die Geschäftsbank mit ihrem Bargeld, dass sie aufgrund von endgültigem Verkauf eines Vermögenswertes an die Zentralbank bekommen hat, rechtlich von der Zentralbank fordern? Die ZB muss dafür nichts mehr leisten. Im Falle eines vereinbarten Rückkaufrechts etwa ist es anders. Das Geld, das die Geschäftsbank letztlich zurückgibt, verkörpert eine (durch den Vertrag konditionierte) Forderung gegen die Zentralbank, nämlich auf Rückgabe von etwas Bestimmtem. Szenario 2 Du gibst also zu, dass Geld nicht nur im Kreditverhältnis in Umlauf kommen kann bzw. nicht immer eine rechtliche Forderung verkörpern muss und dennoch als Geld fungieren kann - zumindest wenn es nicht zu viele Personen wie der Dieb tun. Du bestreitest es ja nicht. Du beschreibst nur, was die Bank tun würde. Als Zahlungsmittel würde der Dieb es ja dennoch nutzen können. Damit ist doch die These, modernes Geld müsse stets eine Forderung repräsentieren, widerlegt. Szenario 3 Mir scheint, du stellst das Beispiel um. Der Verkäufer des Vermögenswertes (hier eine Nichtbank) will nicht den verkauften Vermögenswert von der Zentralbank zurück, wie du schreibst. Das Beispiel war, dass jemand den Vermögenswert anbietet und verkauft, also Geld dafür will und auch letztlich Bargeld bekommt. Hat er es, hält er damit erst einmal keine rechtliche Forderung gegen irgendjemand. Er könnte neue rechtliche Schuldverhältnisse eingehen. Dazu braucht er noch mehr als das bloße Eigentum an Zentralbankgeld. Zu 2 b) Du schiebst mir was unter. Ich benutze das Wort "Tausch" nicht. Ich rede von Kauf und Verkauf und auch vom rechtlichen Status von Personen nach BGB. Auf diesen Aspekt kommt es ja wohl auch an, um das moderne Geld zu erklären, den staatlichen bzw. rechtlichen Aspekt. Von diesem Standpunkt ist es so. Der Verkäufer ist Gläubiger hinsichtlich des Kaufpreises und schuldet Ware. Der Käufer ist Gläubiger hinsichtlich der Ware und schuldet Geld. Erfüllt der Käufer die Geldforderung des Käufers (rechtzeitig und in ausreichender Menge usw. usf.), muss der Käufer nichts weiter geben. Das schließt ja nicht aus, dass Geld dann weitere Wege beschreitet. Das wäre auch seltsam in einer hochgradig arbeitsteiligen Gesellschaft, in der menschliche Arbeitsprodukte typischerweise Waren sind und menschliche Arbeit typischerweise Lohnarbeit ist, auf dass auch menschliche Arbeitskraft Ware wird. 3. Deckung Werfen wir den Ausdruck "Deckung" weg. Eine Deckungsvorschrift wie den Goldstandard gab es. Heute nicht. Ehnts sagt da Wahres. Er müsste aber noch etwas hinzusetzen. Wer anderen das moderne Geldsystem erläutern will, muss erwähnen, dass Banken ihr Geld nicht permanent für nichts hergeben - weder die Zentralbank noch die Geschäftsbank. Sie achten schon darauf, dass ihrem Geld etwas gegenübersteht: etwas bereits Vorhandenes oder (sehr wahrscheinlich) etwas Künftiges. Ehnts kommt doch, um möglichst leicht und allgemein verständlich Aspekte des modernen Geldes bzw. Geldsystems zu erläutern. Wenn man schon auf Deckung zu sprechen kommt, dann muss man auch über das reden, was Banken gegen das von ihnen geschöpfte Geld verlangen.
@@Maximus1879 Geld repräsentiert seit 5000 Jahren Schulden und ist aus konkreten Schuldscheinen entstanden, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. In einer Gesellschaft, in der fortwährend Forderungen miteinander verrechnet werden, muss es keine direkte, persönliche Schuldbeziehungen geben. Es reicht vollkommen, wenn festgehalten wird, wer wie viel schuldet und wem wie viel geschuldet wird. Und das ist genau das, was Banken machen. Dafür sind sie da. Geld entsteht dort, wenn netto Schulden gemacht werden und Geld verschwindet wieder, wenn Schulden abgebaut werden. Es ist daher völlig abwegig, zu glauben, Geld könnte überhaupt etwas anderes sein als ein Schuldschein. Und was das "Bezahlen" anbelangt: man sollte erst einmal versuchen, zu verstehen, was da genau passiert: es wird quantifiziert und dokumentiert, wie viel jemand nicht bekommt, er aber hätte bekommen müssen. Denn "Kaufen" ist ein Vorgang, bei dem der Verkäufer etwas verliert/abgibt und der Käufer gewinnt/bekommt. Wäre hier tatsächlich alles abgeschlossen, dann hätte der Verkäufer nicht etwas verkauft sondern verschenkt. Dass Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel ist, das ist wichtig für den Staat. Denn der muss ja durchsetzen, dass er und das Geld, das er ausgibt, nicht ignoriert werden. Nur dann funktionieren die Staatsfinanzen. Andernfalls hätten jene, die für den Staat arbeiten und vom Staat bezahlt werden, ggf. das Problem, dass sie nur so viel verdienen sollten, wie sie Steuern zahlen müssen und keine Überschüsse erzielen dürfen, die sie kaum irgendwo ausgeben können wenn nur der Staat sein eigenes Geld akzeptiert. Der Staat bekäme dann schwere Probleme seine Pläne umzusetzen, wenn er jeden in dem Umfang beschäftigen müsste, wie er von ihm Steuern fordert. Der Nutzen eines Marktes stünde ihm damit nicht zur Verfügung und statt überhaupt mit Geld zu operieren könnte er auch alle zu Pflichtdiensten einberufen. Buchgeld ist heute die am stärksten relevante Geldform. An der kommt niemand vorbei. Es muss kein gesetzliches Zahlungsmittel sein. Wer Buchgeld nicht akzeptiert, der ist ökonomisch ausgeschlossen und hätte dann auch zu Bargeld keinen Zugang mehr, außer ihm wirft jemand ein paar Cent in den Hut. Und der, der die Cent wirft, der hat vorher Buchgeld, das er empfangen hat, in Bargeld umgewandelt. zu Szenario 2: der Punkt dabei ist: es geht dabei um Geld, das es nicht gibt, selbst wenn es physisch im Keller der Bundesbank liegt. Zu Geld wird es erst dann, wenn die Bundesbank es verleiht. Wenn die Bundesbank es nicht verbrennt sondern nur zwischenlagert, dann hat das rein praktische Gründe, die mit der Funktionsweise von Geld nicht zu tun haben. Sie vernichtet auch zerknitterte Geldscheine um sie durch neue zu ersetzen, damit der Geldautomat nicht verstopft. Das hat primär nichts mit Geldschöpfung zu tun sondern ist ein rein technischer Aspekt. zu Szenario 3: natürlich will der Verkäufer des Vermögenswertes nicht den Vermögenswertes zurück. Es ist aber das, was er in letzter Konsequenz dafür bekommen würde, wenn alle an ihm vorbei ihre Schulden tilgen, damit alles andere Geld aus dem Verkehr ziehen und somit auch nicht mehr verkaufen müssen und es auch nicht tun. Es gibt dann nur noch ihn und das Geld, das er hat und die Zentralbank und das, was sie zu verkaufen hat. Denn das Geld muss ja immer noch auf beiden Seiten der Bilanz bei der Zentralbank in den Büchern stehen. Wenn die Zentralbank damit bezahlt hat, dann ist sie die Schuldnerin, die das Geld annehmen und dafür etwas verkaufen muss. Der Vermögenswert bedeutet ja nicht, dass sie keine Schulden hat sondern nur, dass sich Schulden und Vermögen ausgleichen und sie netto nicht verschuldet ist. Eine rechtliche Forderung muss der mit dem Geldvermögen auch nicht haben. Damit alles funktioniert reicht es, dass es eine rechtliche Forderung gibt, die von anderen fordert, sich dieses Geldvermögen zu beschaffen. Und diese gibt es gegen die Schuldner und die erlaubt es dem mit dem Geldvermögen damit einzukaufen. Das mit dem Kaufen und Verkaufen funktioniert deswegen, weil die Schuldner das Geld wieder einziehen müssen. Das erzeugt die Nachfrage nach dem Geld und ermöglicht damit das Kaufen damit. Gingen die Schuldner alle pleite, dann hätten wir eine heftige Finanzkrise und die mit dem Geld stünden dumm da. zu 3. Deckung. Ich denke, das hatte ich ausführlich erklärt. Natürlich versuchen sich Banken bei der Kreditvergabe abzusichern. Das verändert aber nicht, was Schulden real sind, taugt nur in Ausnahmefällen, sichert in der Summe aber gar nichts ab. Im Gegenteil: würden Banken nur auf Basis von Sicherheiten Kredite vergeben, dann führe das Finanzsystem binnen kürzester Zeit komplett gegen die Wand, weil jenen, die das Geld nutzen, die Sicherheiten nahezu komplett am Arsch vorbei gehen. Die wollen ihre Nachfrage bedient sehen. Passiert das nicht, dann hat das Geld für sie seinen Wert komplett verloren. Inflation entsteht ja nicht wegen der Abwesenheit von Werthaltigem sondern weil für die Nachfrage ein ausreichendes Angebot fehlt. Das zu erzeugen, das ist die Aufgabe der Schuldner.
Wendet man MMT an, ist aufzupassen, wieviel Devisen ein Land hat, d.h. dauerhaft erwirtschaften kann, Monat für Monat. In der Türkei wurde die MMT aus Angeberei-Gründen des neuen Sultans ziemlich falsch gemacht. Devisen sind ein entscheidender Faktor, wendet man MMT an. Außerdem, schöpft eine Staatsbank über den Staat Geld, z.B. für Wohnungsbau als Kredit, kann es ohne Zinsen erfolgen. So könnten große Wohnanlagen mittels Genossenschaften preiswert errichtet werden mit 9 Euro Kaltmiete. In ungefähr 50 Jahren wäre der Kredit, ohne Zinsen, bezahlt. Die Mieter zahlen über die Kaltmiete den Kredit zurück. Jetzt aufpassen, es wäre sogar kapitalistisch einwandfrei. Das Schöpfgeld, aus dem Nichts, verschwindet wieder im Nichts durch Rückzahlung. So funktioniert jede Hypothek für eine Villa auch, nur mit Zinsen. Die Hochfinanz blockiert solche Modelle, sie wollen leistungsloses Einkommen durch Zinsen, ohne Risiko. Das muss sich ändern.
Die MMT entwickelt kein System. Sie beschreibt den realen Status quo, wie Banken und das Finanzsystem funktionieren, d.h. sie ist eine Beschreibung der praktischen Realität.
Schuldenbremse macht nur Sinn bei Konsumausgaben (wie Sozialleistungen), weil dort die Ausgaben inflationär wirken. Bei Zukunftsinvestitionen in die Infrastruktur, Bildung etc. ist das kontraproduktiv, weil damit ja die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert wird, also Produkte künftig günstiger werden.
Was ein sinnloser Kommentar. Die Schuldenbremse ist die Fessel die unnötigerweise die Lenkungsmöglichkeiten des Staates zur Reaktion auf die Konjunktur einschränkt. In der jetzigen Situation sind staatliche Konsumausgaben förderlich.
Wirtschaftslogik ist komplex und kompliziert. Danke für dieses in vieler Hinsicht aufklärende Gespräch. Es fehlt also politischer Wille, Ehrlichkeit - die Bankenkrise ware keine Staatsschuldenkrise -, Bankenregulierung, Schuldenbremse ist eine Investitionskrise, Lobbyismus beinflußt die politischen Entscheidungen und ohne Staatsschulden gäbe es gar kein Geld, siehe Monopoly. Ach ja: Wer hat nochmal die Bankensysteme dereguliert: Schröder und die SPD. Aber bitte nicht die AFD wählen deswegen. Sucht euch eine Partei, die z.B. Bankenregulierung und Vermögenssteuer propagiert.
Wer hat eigentlich Interesse an der Schuldenuhr? Gibt es da eine Lobby, die daran gewinnt? Ich hab überlegt ob es die Banken sind, die mit Staatsanleihen handeln. Je weniger Anleihen im Umlauf sind, desto höher der Preis oder so. Ich meine, wenn die Ausgaben durch die Steuereinnahmen gedeckt sind, dann braucht der staat ja keine Anleihen verkaufen. Aber so richtig sinnvoll find ich das nicht. Auch das Narrativ von Lindner, dass der staat nur ausgeben kann, was der Steuerzahler gibt, stimmt ja auch für ihn nicht. Er gibt ja ständig mehr aus. Und ob das wirtschaftlich nicht ein politischer Selbstmord wäre, wenn er ständig Habeck torpediert weiß ich auch nicht. Nicht mal die für die FDP so wichtigen Straßen sind irgendwie schön für den klassischen FDP Wähler. Nur damit er seine Investitionen Vorrang gibt, so eine riesige Lüge aufrecht zu erhalten finde ich schon fast bösartig. Und nichts wofür die FDP steht geht ja vorran. Weder digitalisierung noch Bildung oder Zukunftstechnologien. Und dann noch Klimaschutz und Sozialpolitik ausbremsen indem er sich oppositionell gibt was SPD und Grüne angeht. Ich hätte gern mal nen guten Finanzminister, der nicht auf seinen Geldberg sitzt und glaubt, dass das Teil seines Berufes ist, die Kröten beisammen zu halten
Es gibt die Idee des Nachtwächterstaates. Dahinter steckt die Idee, den Staat komplett abzuschaffen. An seine Stelle tritt dann der Markt. Damit ginge aber etwas wesentliches verloren: das Eigentum. Denn das ist ein reines Rechtskonstrukt. Ein Markt dient aber nur einem einzigen Zweck: der Übertragung von Eigentum. Das bedeutet, mit dem Staat verschwände auch der Markt, also das Konstrukt, das den Staat ersetzen soll. Diebstahl ist ohne Staat kein Diebstahl mehr. Existiert hingegen ein Staat, dann kann er die Eigentümer schützen. Allerdings ist er dank des dazu nötigen Gewaltmonopols selbst eine Bedrohung für Eigentum und Eigentümer, z.B. indem er über Steuern auf das Eigentum zugreift. Das gilt ganz besonders in einer Demokratie. Denn da werden die Forderungen der Habenichtse gegen den Staat, die in der Mehrheit sind, Forderungen gegen die Habenden. Damit stehen Liberale vor einem Dilemma: sie können weder mit Staat noch ohne Staat. Die Schuldenuhr stellen dann jene auf, die den Staat und staatliches Handeln auf ein Minimum begrenzen wollen. Und das besteht in der Bewachung des Eigentums.
in den gesprächen mit maurice (und noch viel mehr mit anderen mmt-"fans" ) ging es ja eher um die frage, ob die mmt bestimmte (finanz)politische beschlüsse zur folge habe - also um mögliche "handlungsanleitungen". (die in der regel um den kern kreisen, dass der staat jederzeit das für anstehende auf- und ausgaben nötige budget selbst "schöpfen" (im sinne von "erschaffen" könne) . im gespräch hat dirk ehnts sehr deutlich gemacht, dass nach seiner auffassung die mmt ein analytisches instrument ist, aber keine handlungsanleitung. überdies wurde deutlich, dass die frage inflationstreibender faktoren solcher folgen extensiver "schöpfung" nicht definitiv ausgeschlossen werden kann, wenn sie mit anderen (in der politischen/ökonomischen realität vorhandenen) faktoren zusammentreffen - siehe beispiel türkei. mit anderen worten: dass die mmt nicht der finanzpolitische "zauberstab" ist, wie in der allgemeinen debatte doch oft behauptet (wie dirk ehnts übrigens im gespräch jenseits der kamera auch andeutete - dass es gerade auf sm auch falsche annahmen in bezug auf dieses analytische instrument gebe) - und dies erst recht angesichts bestehender rechtlicher normen, bis in das grundgesetz hinein, die politische entscheidungsmöglichkeiten limitieren - jedenfalls so lange sie in kraft sind. und , gerade was das gg und eu-verträge angeht, auch nicht so ganz einfach zu ändern wären. in der hinsicht hat das gespräch ein paar klarheitsaspekte geschaffen - in anderen punkten bleiben grauzonen bzw. fragen offen.
@@hansj.8091 Ok, gerade diese beiden Aspekte (1. MMT als "Linse" zur Betrachtung des Geldsystems 2. Inflationsgefahr bei Nichtbeachtung der realwirtschaftlichen Gegegebenheiten und Wirkungen) bringt Erklärbär Maurice nach meinem Eindruck aber eigentlich immer ziemlich gut auf den Punkt
Sehr interessant, vielen Dank! Bitte mehr Interviews mit Ökomom*innen 🙏 Denke Sebastian Dullien vom IMK wäre ein sehr interessanter Gast :) Ähnlich interessant wären sicher auch Miriam Rehm, Peter Bofinger, Jens Südekum, Eckhard Hein :) man könnte viele aufzählen. Haben sicherlich vieles interessantes zu erzählen.
Klar, aber die Einkommensdifferenz zwischen Mindestlohn und sehr viel bekommenden verringert sich. Und mehr Leute können die steigenden Preise bezahlen.
Der Federstrich ist deine Unterschrift unter einem Kreditvertrag. Der ist aber nicht unverbindlich sondern der hat Konsequenzen. Denn du verpflichtest dich damit zur Wiederbeschaffung des Geldes, das für dich geschaffen wird und das du ausgibst. Das Geld ist eine Forderung gegen deine Bank, die mit dem Kreditvertrag eine Forderung gegen dich hat. Das bedeutest, dass du für das Geld arbeiten musst, dass für dich geschaffen und von dir ausgegeben wird. Nur deswegen ergibt es überhaupt einen Sinn, dieses Geld anzunehmen. Und erfolgt dieser Federstrich in betrügerischer Absicht, dann landest du deswegen dann sogar im Knast. Pispers hat überhaupt nicht verstanden, worum es in der Sache überhaupt geht, weswegen das einer seiner schlechteren Auftritte war. Denn das "nur" ist da völlig unangebracht.
Nun, ich find es ein wenig schade, daß Fragen nicht etwas kontroverser sein dürfen. Bei dem Erdogan-Thema kam er doch ganz schön ins schwitzen - warum kann den Erdogan kein Geld drucken 😜 - aber dann hat Hans eingelenkt, klar, aus Höflichkeit, und ihm die Antworten quasi vorgesagt. Ich fände es viel besser, richtig kritische Antithesen zu fragen - man hätte dem Gast ja schwierige Fragen schon ein paar Tage vorher geben können, damit er sich vorbereiten kann (man weiß ja in etwa, welche Fragen zur MMT im Raum stehen). Vielleicht hätte er ja sogar gute Antworten liefern können ! Das wäre m.E. viel sinnvoller, als am Ende in der Selbstbestätigungs-Bubble zu bleiben. Liebe Grüße an euch! 😇
Kann ich nicht nachvollziehen, Ehnts hat doch angeführt: Verschuldung und ausländischer Währung, Abwertung der Lira und massive Erhöhung des Mindestlohns. Alles sehr nachvollziehbar.
die fragen dürfen so kontrovers sein, wie sie u.a. im chat gestellt werden. genau das war hier der fall. bei türkei/erdogan wurde weder "aus höflichkeit eingelenkt" noch " die antworten quasi vorgesagt" . ehnts hat die frage beantwortet, sozusagen mit den instrumenten aus dem "mmt-koffer" - welche "richtig kritische antithese" hättest du denn hier gern gestellt gesehen ? mmt-kritische zuschauerfragen (sowie auch meine eigenen) hatten als kern doch die argumente, die den mmt-vertretern in der politischen und wissenschaftlichen debatte entgegengehalten werden. welche "fundamentalkritische" frage hättest du dir konkret gewünscht? und: nein, kein gast erhält vorab fragen. das wäre das gegenteil eines journalistisch geführten live-interviews. insofern: "selbstbestätigungs-bubble" sehe ich zumindest nicht als meinen aufenthaltsort im gespräch. (übrigens: wenn du derselbe "ichich" bist, der im livechat zu beginn der zuschauerfragen schrieb: "mach ihn fertig, hans!" möchte ich darauf hinweisen, dass das ganz bestimmt nicht mein selbstverständnis ist, wenn ich zuschauer- und eigene fragen einbringe. eine solche erwartungshaltung kann (und will) ich gar nicht erfüllen. der sinn journalistischer fragestellungen besteht doch darin, solche fragen zu stellen, die sich aus einem sachverhalt kritisch ableiten lassen - die antworten zu hören - und ggf. nachzufragen. die zuschauer/-hörer mögen dann selbst entscheiden, was sie davon halten.)
Natürlich kann Erdogan Geld drucken. Führt halt zu Inflation, wenn das Geld in den Konsum geht und die türkische Wirtschaft nicht entsprechend die Produktion erhöhen kann.
Schade, daß du gleich auf Verteidigungshaltung gehst. Ok, das "mach ihn fertig" war ja ein Scherz (schon klar, daß du ein anständiger Mensch bist) - denn die Frage mit der Türkei war doch echt suuuper, MMT im Praxis - Check ! Endlich! Er kam ja auch ziemlich ins schlingern; das Argument mit der Bosporus Brücke (lt google 2,5-4,4 Mrd Dollar , Bip Türkei: 819Mrd) nicht stichhaltig. Und ab 1:48 sagst du ihm dann die Antwort vor - bzw. hilfst im zumindest raus. Beim 2. Ansehen ist mir sogar noch aufgefallen, das ihm rausrutscht, die Erhöhung des Mindestlohns (was wiederum garnichts mit Dollar zu tun hat) ein Haupttreiber der Inflation sei- uii, ein ganz heißes Eisen! Naja, du hilfst nochmal, indem du das Thema beendest bei 1:50, "zweite Frage in dem Kontext..." Ich finde das mega schade. Wir alle haben doch mehr Erkenntnisgewinn, wenn schonmal ein Kenner der Wirtschaftspolitik im Studio ist, so eine wichtige Frage durchdacht mit Expertise beantwortet werden kann - wenn es nur um rhetorisches Geschick ginge, kann ich ja auch Maybrit Illner kucken, oder? Ist das jetzt keine Anregung, die man positiv aufnehmen kann? @@hansj.8091
Seit 2010 hatten wir Asset Price Inflation, zum Beispiel bei Immobilien in Deutschland, durch das ganze Geld drucken. Das übersieht Herr Ehnts wohl. MMT steht für More Money Today und führt am Ende immer zu mehr Inflation, ob man will oder nicht. Wenn Geld drucken Wohlstand schaffen würde, wie manche behaupten, dann hätten wir Menschen das wohl schon vorher entdeckt.
Es kommt halt darauf an wofür das "gedruckte" Geld ausgegeben wird. Geldpolitik ist immer nur Werkzeug, der Wohlstand wird durch Arbeit und Ressourceneinsatz geschaffen. Wenn man Geld auf eine Branche schmeißt, deren Ressourcen knapp sind (Fachkräftemangel, Mangel an Baugrund, etc), dann führt das zu Inflation. Die MMT sagt einfach, dass eine höhere Geldmenge nicht direkt zu Inflation führen muss (aber kann).
Kurze Frage zu den Anleihen. Wenn man diese kaufen kann, kann man die dann auch wieder verkaufen? Und wenn und wer zahlt dan die Differenz zu an und Verkauf... Und wie läuft fas mit den anhleiehn? Kann mir da jemand ein lese tipp geben.
Staatsanleihen werde zunächst an die 32 ausgewählten Banken (Bietergruppe Bundesemissionen) über den Primärmarkt verkauft. Diese verkaufen jene Anleihen, über den Sekundärmarkt weiter an andere andere Banken oder Private. Du kannst sie also über einen Broker/NeoBroker erwerben.
02:00:36 Die Antwort ist schichtweg falsch. So wie an vielen anderen Punkten im Interview auch. Das Geldvermögen das die Bundesbank veröffentlicht enthält keine realen Werte sondern ausschließlich Vermögen in verschiedenen Geldmengenaggregaten. Es tut nicht weh einfach mal zu sagen, ich weiß es nicht, statt irgendeinen Stuss daherzureden. Leider ist Ehnts einfach sehr limitiert in seinem ökonomischen Sachverstand. Und das ist auch der Grund warum er keinen Lehrauftrag an eine richtigen Uni hat, sondern an irgendwelchen unbedeutenden Online-Hochschulen am anderen Ende der Welt lehrt. Natürlich behauptet er, dass man ihn wegen seiner Einstellung nicht haben mag. Ich möchte die Frage aber dennoch richtig beantworten. Die Geldvermögend der Deutschen sind zum einen Einlagen, die schon dadurch entstehen, dass privatrechtliche Kredite vergeben werden. Das hat mit den Staatsschulden überhaupt nichts zu tun. Es sind Sichteinagen bei Banken. Des Weiteren besitzen Deutsche auch ausländische Geldvermögen wie Aktien (Nein Aktien sind in diesem Zusammenhang kein Sachwert sondern werden als Verbindlichkeit des Unternehmens ggü. dem Inhaber gebucht).
1:23:15 Marx behauptet nicht, dass Geld und Gold unzertrennlich miteinander verbunden seien. Laut Marx hing die Geldform an verschiedenen Waren (MEW 23, S. 103-104). Teilweise vereinfacht Marx, indem er annimmt, dass Gold die Geldware ist. (MEW 23, S. 109).
Blackrock bittet nur etfs die Aktien halten. Blackrock hat durch die etfs keine stimme bei Apple und ist dadurch auch nicht der größte einzelaktionär. Riesen unterschied..
ETF sind halt eine bestimmte Klasse an Fonds. Und natürlich können die aus Aktien bestehen. Der bekannte MSCI World enthält beispielsweise Aktien von ca 1.500 Unternehmen. Blackrock ist bei Apple nach Vanguard der zweitgrößte Einzelaktionär. Bei vielen anderen Unternehmen der größte. Und natürlich haben sie da Stimmrecht. Proxy Voting heißt das.
Gibt es Wirtschaftsexperten die argumentativ Dirk Ehnts widersprechen oder ist die mmt common sense unter Ökonomen? Gibt es andere Ökonomen die diese Theorie anzweifeln?
Unter 100 Ökonomen gibt 99 Mainstream Neoklassiker und 1 MMTler. Die sogenannten “Experten” der Ökonomie widersprechen natürlich der MMT aber haben bis heute nicht ein valides Argument gebracht.
Thilo schaut hier verwundert aus der Wäsche. Wenn er einen ETF Sparplan hätte und sich mal etwas mit Makroökonomie beschäftigte, würde auch die Qualität dieser Interviews steigen. So erzählt der eingeladene Ökonom einfach nur die Basics runter. Dass man den Zuschauern erklären muss, was M1 Geldmenge ist, lässt tief blicken. In der langen Liste der Interviewpartner findet sich seltsamerweise kein einziger Vermögensverwalter oder eine Führungspersönlichkeit von Blackrock oder Vanguard.
Schade, dass seine Antwort zu dem bekannten Phrase "Schulden belasten unsere Kinder!" sehr technokratisch ausgefallen ist. Ich hätte mir da etwas Prägnateres erhofft.
Ja, wenn man die Annahme macht, dass der durchschnittliche Politiker besser in der Geldzuteilung ist, als der Markt, dann kann man sowas machen. Das halte ich halt für äußerst unwahrscheinlich.
Ich finde in einer Demokratie sollten Politiker zumindest die Möglichkeit dazu haben, Geld auszugeben und auch Schulden zu machen. MMT ist ja erstmal nur das Verstehen vom Geldsystem. Was man damit macht, ist dann Politik.
@@Joghurtdeluxe Klar, wenn man so naiv ist und davon ausgeht, dass der durchschnittliche Politiker die besseren Entscheidungen trifft, als der durchschnittliche Unternehmer, dann kann man so denken.
@@sebanj222Ein Unternehmer denkt kurzfristig und im Eigeninteresse. Politiker handeln für das Gemeinwohl welches für einen Unternehmer ein Fremdwort darstellt.
Erben und Schenkungen ganz normal wie ein Einkommen zu besteuern, wäre mehr als fair. Das brächte Geld ein. Auch eine Zucker-, Pestizid-, Finanztransaktionssteuer...damit würde man Einnahmen generieren ohne Einkommensschwache zu schädigen.
Über die Wahrnehmung von Fairness lässt sich streiten. Dass Familienvermögen bei jedem Weitergeben mit mehr als dem jetzigen Satz besteuert werden soll, finden eigentlich nur die fair, die nichts erben. Und noch ein paar Verirrte, die Millionen erben und medienwirksam darauf verzichten wollen (bis auf ein paar Milliönchen, hust).
Was ein ökonomisches Weltbild. Jahrzehnte ökonomischer Forschung sind spurlos an diesem Gast vorbeigezogen. Kein Wunder, dass er keine Professur bekommt.
Der Typ am Ende fragt ja einfach nochmal das gleiche, was der Gast zuvor zwei Stunden lang erklärt hat. Welchen Mehrwert hat diese Fragerunde am Ende? Früher hat der wenigstens die Fragen aus dem Publikum vorgelesen, inzwischen ja nur noch seine eigenen. Wieso macht er nicht sein eigenen Format und man lässt hier einen richtigen Community Manager die Fragen vorlesen?
Schwachsinn. Österreichische Schule, aber das wäre ja gegen seine Ideologie. Die Konsumenten (sollten) bestimmen, was sie konsumieren und damit was produziert werden soll.
Defizite des Staates sind nur dann Guthaben des Volkes, wenn das System ideal wäre. Ist das der fall? Was, wenn die Bevölkerung dieses Guthaben in Amerika ausgibt? Ideal verstehe ich,aber obs real wirklich so ist,kann ich nicht nachvollziehen. Wäre nur eine zentrabank in der welt,mit nur eine Währung ok,so ist es aber doch real nicht.
Dann sind das Guthaben in den USA und die Bevölkerung hat dann von dem Geld auch etwas - das, was sie davon gekauft hat. Besser könnte es nicht laufen. Denn geleistet wurde für das Geld ja schon: da, wo der Staat das Geld ausgegeben hat, wofür die Bürger etwas tun musste. Was noch fehlt: dass der Staat das Geld wieder von den Bürgern einsammelt. Da bekommen sie dafür nicht. Haben sie es stattdessen in den USA ausgegeben, haben sie mehr als zu erwarten war. Besser geht nicht.
Dann sind die Guthaben in den USA und die Bevölkerung hat dann von dem Geld auch etwas - das, was sie davon gekauft hat. Besser könnte es nicht laufen. Denn geleistet wurde für das Geld ja schon: da, wo der Staat das Geld ausgegeben hat, wofür die Bürger etwas tun mussten. Was noch fehlt: dass der Staat das Geld wieder von den Bürgern einsammelt. Da bekommen sie dafür nichts. Haben sie es stattdessen in den USA ausgegeben, haben sie mehr als zu erwarten war. Besser geht nicht.
Omg ... ich habe doch noch ein paar Sätze weiter gehört. "Wenn man 3D Drucker hätte, dann bräuchte man keinen Kapitalismus, weil wenn der Staat etwas braucht, dann druckt er sich das einfach." LMAO ... omg. Ich würde ihm gerne mal bei einem Abendessen gegenübersitzen und ihn fragen, was er sich bei solchen Aussagen gedacht hat. Wo kommen denn die 3D Drucker her? Woher kommt denn das Material für den Drucker? Woher kommen denn das Kupfer und das Plastik für das kostenlose Internet? Was hat er denn tatsächlich gelernt, dort in der Uni?
Das war (offensichtlich) keine ernst gemeinte These, sondern eine Veranschaulichung, die erklären soll, wieso es wichtig ist, dass der Staat das Währungsmonopol hat.
Wir hatten sehr wohl Inflation in den letzten 10- 20 Jahren. Der Herr kommt mit der Inflationsrate durcheinander. Wenn die Inflationsrate runter geht heißt das nicht, dass die Preise runtergehen. Beispiel: etwas kostet 100€ zum nächsten Jahr hat man eine Inflationsrate von 10%, dann ist man bei 110€, wenn man dann im darauf folgenden Jahr eine Inflationsrate von 3% hat, dann ist man nicht bei 103€, sondern bei 113,30€. Die Inflationsrate ist fast durchgehend positiv. Nur eine negative Inflationsrate heißt sinkende Preise. Selbst wenn man 'nur' das angebliche jährliche 2% Ziel erreicht (tatsächlich vorgegeben ist Preisstabilität), dann kommt man auf eine gesamt Preissteigerung von circa 50% in den nächsten 20 Jahren. Wir hatten die letzten 20 Jahre (die letzten drei rausgenommen) ungefähr eine Inflation von 1,5%. Selbst das ist noch eine Preissteigerung um ein Drittel über die letzten 20 Jahre. Und das er denkt die Sowjetunion sei wohlhabend gewesen, weil sie Satelliten ins All geschoßen hat spricht ja auch Bände.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) kann es nur mit Kernkraft geben. Die höchste Energiedichte steckt in Kernkraft. Wie wäre zu verfahren? Am Rande der Städte Kernkraftwerke bauen, die mit der kostenlosen Abwärme die Städte beheizen. Es könnten sogar Radwege, Brücken, Fußgängerzonen etc. eisfrei gehalten werden. In großen Treibhausanlagen könnte Bio-Gemüse erzeugt werden, 3 Ernten pro Jahr. Man blicke in Richtung Kernkraft, wenn es um das BGE geht
@@florentin4061 Das BGE muss in einer passenden ökonomischen Umgebung sein, dazu gehört billige Energie. Für die Scheichs oder Putin zu arbeiten, um Energie konsumieren zu können, bedeutet viel Arbeit, vor allem da Deutschland Märkte im Ausland verlieren wird. In einem armen afrikanischen Staat würde die ökonomische Umgebung nicht passen, das BGE einführen zu können, erfolgreich einführen zu können.
@@AceKingston Beides unwissenschaftliche Theorien, deren Anhänger sich lautstark darüber Beschwerden, dass der oft als "Mainstream" beschimpfte wissenschaftliche Konsens ihre Theorie nicht ernst nimmt. Außerdem haben die Anhänger beider Lager einen Hang dazu meist sehr schnell sehr emotional auf Kritik zu reagieren. (Vielleicht empfindest Du das ja sogar auch gerade?! ;) )
@@Julian-vv1wp ich empfinde oft heftige emotionale Reaktionen auf Argumente der MMTler von Seiten des Mainstream. Sowas wie “Man kann doch nicht unendlich viele Schulden machen” sowas sagt ja auch die MMT nicht. Bis jetzt überzeugt mich die MMT weil es 1. Eine deskriptive Analyse ist und 2. Ich noch kein einziges inhaltliches korrektes Argument von der Mainstream Ökonomie gehört habe wo die MMT klar falsch liegt. Bis jetzt widerlegt MMT oder auch der Post-keynesianismus die Mainstream Ökonomik auf ganzer Linie.
@@aequitas9563 Wo? Beim Argentinischen Peso ? Bitcoin inflationiert aktuell mit etwa 1,7%. Diese Rate halbiert sich Mitte 2024 und beträgt dann 0,85%. Damit wird die Inflation von Bitcoin ab nächstem Jahr kleiner sein, als die von Gold. Alle weiteren 4 Jahre wird die Inflation von BTC automatisch auf die Hälfte des dann aktuellen Wertes reduziert, bis sie etwa im Jahr 2140 rein rechnerisch 0% beträgt. Berücksichtigt man jedoch, dass BTC auch verloren werden, wird dieser Zeitpunkt schon viel früher erreicht. Diese Reduktion der Bitcoin-Inflation geschieht automatisch und kann nicht geändert werden.
@@einfachweggehen2785 Vor etwa einem Jahr hat sich der Wert halbiert, oder nicht? Das Entspricht einer Inflation von 100%. Wie kann das sein, wenn es eine "automatische Inflationsreduktion" gibt? Das Beispiel ist mal wieder wunderbar um zu zeigen, wie dramatisch falsch es ist, den Faktor Mensch bei ökonomischen Theorien auszuklammern.
@@aequitas9563 Kommt darauf an, was man mit "Inflation" meint. Ich habe mich auf den wörtlichen Sinn (Mengenausdehnung) bezogen, während du dich offenbar auf den Preis beziehst. Damit vergleichst du aber noch nicht einmal Äpfel mit Birnen, sondern höchstens Äpfel mit Tannenzapfen. Wenn du schon irgendwie FIAT mit Bitcoin vergleichen willst, dann musst du - um die derzeit noch vorhandene Volatilität des BTC zu eliminieren - wenigstens eine Glättung des BTC-Kurses vornehmen, deren Intervall einem kompletten Zyklus entspricht. Anders macht es keinen Sinn - außer, du möchtest mit Taschenspielertricks aus der Statistik arbeiten und das möchte ich dir jetzt hier mal nicht unterstellen. Aber weil das Ganze in der Theorie manchmal ein wenig trocken und schwer verständlich ist, hier ein kleines Beispiel: 1 Pizza hat vor 14 Jahren 8 € oder 5000 Bitcoin gekostet. Heute kostet dieselbe Pizza 16€ oder 0,000421 Bitcoin. Welche "Währung" hat die letzten 14 Jahre mehr an Kaufkraft gewonnen oder anders ausgedrückt, wo war die Inflation - im Sinne des üblichen Sprachgebrauchs - höher?
@@einfachweggehen2785 Inflation in der Ökonomie meint aber nicht Mengenausdehnung sondern in der Tat Preissteigerung. Tatsächlich gibt es zwischen diesen beiden Dingen keine unmittelbare Korrelation, wie Ehnts hier ja auch mehrfach an empirischen Beispielen zeigt. Bitcoin ist Roulette spielen. Vielleicht gibt dir jemand in der Zukunft mehr dafür, als du gezahlt hast, oder nicht. Und anders als gesetzliche Zahlungsmittel, in denen die Leute ihre Steuern zahlen müssen, gibt es keinen anderen Grund als Spekulation, die Bitcoin seinen Wert verleiht. Okay. Ein paar KiPo und Drogengeschäfte werden darüber abgewickelt. Aber das wars. Zu denken, dass es zu einer technisch induzierten Wertsteigerung kommt, ist bestenfalls leichtgläubig. Denn eine bekannte Verknappung ist ja bereits in den Wert eingepreist. Aber hey, jeder darf sein Geld verzocken wo er will.
Ich hab Dirk Ehnts mehrfach in meiner Bachelorarbeit zitiert. Schön ihn mal sprechen zu hören.
worüber und in welchem Fach hast du deine Bachelor Arbeit geschrieben? Würde mich interessieren :)
B.A. Social Sciences über dezentrale Versorgungssysteme bspw. Sharing oder Selbstversorgung. Auf die MMT bin gestoßen, als es darum ging diese Transformation(en) zu finanzieren @@olli6176
@@tietschound welche Note gabs?
@@FrancisFordSchygulla
😂
Würde mich auch interessieren. Und von wem benotet wurde.
Dirk Ehnts hätte gut ins Jahr 1923 gepasst. Damals versuchten sie auch die MMT
Super Gast, super Kerl! Dirk Ehnts hat in einer Ringvorlesung 2020 mein ganzes Studium auf den Kopf gestellt. Cool, dass ihr ihn eingeladen habt, war überfällig
Super Gast, super viel gelernt! Danke euch! Würde gerne Dirk Ehnts öfter hören!
Tolles Interview, bitte unbedingt mehr Content aus diesem Bereich!
Super spannendes Interview! Unterhaltsam aber gleichzeitig sehr gehaltvoll. So wünsche ich mir das und solche Interviews sind so eine krasse Ausnahme in der heutigen Medienlandschaft und dafür liebe ich diesen Kanal!
Dexters neuer Job passt sehr gut zu seinem Serienkiller Leben
Seltsam, ich wurde auch stark an Michael Fassbender erinnert 😅
Vielen Dank für das Interview. Vielen Dank auch für die Fragen von Hans zur Klärung 🤗
Komprimierte Kompetenz, hat man schon vergessen, das es so etwas noch gibt. Der Kopf raucht noch 🎉🎉🎉
Vielen Dank, super 🎉🎉🎉
Ein spannender und sehr aufschlussreicher Beitrag - selbst für jemanden, der kein Ökonom ist. Danke!
Schade, dass Hans ihm am Ende so oft ins Wort fällt. Ich finde, Dirk Ehnts erklärt so gut, dass ich seine Antworten auf die Fragen gerne vollständig gehört hätte.
Dieses Reinlanzen stört wirklich sehr.
Ich fand auch störend, dass es so wirkte, als hätte Hans Ehnts vorher gar nicht zugehört - und sich auch nicht auf die Sendung vorbereitet. Ich dachte bei seinen Fragen jedesmal: Hä? Das hat der Ehnts doch alles erklärt?
@@hermes667"Reinlanzen" sollte den Weg in den Duden finden
Wirklich sehr interessant und gute kritische Fragen gestellt durch man viel sehr viel lernen konnte
Danke Team J&N !
Gute Schuldner wie Staaten zahlen nie Anleihen zurück, sondern tauschen sie nur in neue um. Kosten verursachen nur die Zinsen. Um etwas Neues zu schaffen (also zu investieren), ist immer eine Anleihe bei Gläubigern nötig, die mit ihrem Geld nichts besseres anzufangen wissen.
Das hatten Simbabwe, Argentinien oder Venezuela auch gedacht. 1923 hat das auch mal Deutschland probiert.
@@TheMusikfan007 Marshallplan?
@@ynghrn4495 , nö MMT
Modern Monetary Theory
Toller Gast!
Tolle folge 🙏🏻
Mega Interview. Danke
Tolle Sendung. Großartige Runde mit Hans. Danke.
Super gut erklärt. Vielen herzlichen Dank.
absolut sehenswert
Isabella Weber hat sich übrigens deutlich von dem "greed" Begriff distanziert, mehrfach. Sie spricht ja stattdessen von Sellers Inflation. Gibt dazu ein kurzes Überblicksvideo vom Kanal New Economic Thinking.
Sehr wichtige Anmerkung! Abseits von der Frage ob Gier als menschliche Eigenschaft ein relevanter Faktor ist oder nicht geht es bei Sellers Inflation eher um etwas technisch-betriebswirtschaftliches (kann man natürlich werten wie man möchte z.B. generell als Gier, tut aber nichts zur Sache). Es geht vielmehr darum, dass die Unternehmen ihre - prozentuale - Gewinnmarge halten wollen, wodurch jegliche absolute Kostensteigerungen in der Produktion einen überproportionalen Effekt auf die Preissetzung haben. Produktendpreis: 100€, davon 50€ Lohn, 40€ Vorprodukte, 10€ Gewinn - Gewinnmarge 10%. Lohnkosten steigen absolut um 5€ auf 55€ (10%) -> Produktendpreis 105€ - Gewinnmarge 9,5%. Um die Gewinnmarge von 10% zu halten muss das Produkt also nun ca. 106€ kosten, um 11€ Gewinn zu machen (~10% Gewinnmarge). Kostensteigerungen auf der Produktionsseite von 5€ mehr Lohn führen also zu einer erhöhten Preissetzung um 6€, damit der prozentuale Gewinnanateil - gleich - bleibt. Der absolute Gewinn steigt natürlich von 10€ auf 11€. Daran schließen noch weitere Implikationen an, wie z.B. das gesamtwirtschaftliche Verhältnis von Kapitaleinkommen und Lohneinkommen. Das würde sich im ersten Beispiel (wenn nur die absoluten Kostensteigerungen 1:1 ohne Gewinnaufschlag weiter gegeben werden) stark zugunsten der Lohneinkommen verschieben, die Kapitalseite würde weniger vom gesamtwirtschaftlichen Kuchen abbekommen, die Lohnseite mehr. Daran lässt sich sehen, dass der Mechanismus auch ein Verteilungskonflikt zwischen Arbeit und Kapital darstellt.
Herrn Ehnts würde ich gerne mal in einer Diskussionsrunde mit Christian Lindner sehen.
Und dann direkt darauf mit Friedrich Merz.
Das lassen die Mainstream-Strippenzieher nicht zu.
Herr Flassbeck hatte schon mal das Glück eingeladen zu werden und das war immer lustig, weil niemand wusste wovon er genau geredet hat. Ein Lindner wäre extrem überfordert. Von Herrn Merz ganz zu schweigen
Lindner würde versuchen, Ehnts zum "Sozialdemokraten" zu machen und das was Ehnts sagt zu einer "politischen Meinung" zu degradieren.
Wieso nicht mit Professor Sinn?!
...der würde mit ihm Schlitten fahren :D
@@einkoehne:D
So sehr ich Hans mag und immer sehr dankbar bin für seine Beiträge: es ist leider unerträglich, wie uneinsichtig und klassisch konservativ er argumentiert, wenn es um das Geldsystem, MMT oder Schulden geht. Man bekommt das Gefühl er hört überhaupt nicht zu und landet immer wieder bei denselben alten Mythen um Schulden.
Rein statistisch betrachtet liegt er aber richtig. Oder anders ausgedrückt: die Empirie gibt ihm Recht und widerlegt Herrn Ehnts. Das kann man gut oder schlecht finden, aber so sind die Fakten.
Beispiel? @@grugra
Was soll die mmt denn widerlegen? Die doppelte buchführung oder was?
@@grugra Kommt da noch was? Oder eher nicht...
@@grugra Empirisch hat die MMT Recht, Hoschi.
Total gute Folge. Es gibt Zentralbank Geld. Dieses dürfen Banken vermehren. Staatsdefizite beziffern somit inkorrekt private Vermögen: was der Staat einnimmt entspricht eher relativ umlaufender Geldmenge statt relativ vorhandener. Ganz hab ich Staatsschulden (muss das immer bezinst sein?) und sondervermögen (auch?) nicht kapiert, aber für meinen 20%igen Durchblick half dieses Video
Nein tatsächlich muss das nicht bezinst sein, den Leitzins setzt ja die Zentralbank selbst fest, wenn also ein 0-Zins festgesetzt wird, kann die Regierung Geld schöpfen und zahlt natürlich keine Zinsen.
Wobei da noch zu kommt, besonders wenn die Anleihen von der ZB gehalten werden, dann ist eigentlich egal ob der Staat da Zinsen drauf zahlen muss oder nicht. Salopp gesagt kann der Staat, sofern eine Anleihe ausläuft, eine neue Anleihe verkaufen, oder auch zwei, und damit die Zinsen gegenüber der Zentralbank eh tilgen, das ist praktisch ein Nullsummenspiel, der Staat und die ZB schieben sich halt gegenseitig Zentralbankgeld und Anleihen zu, je nach dem wie viel Geld der Staat haben will.
Hans sagt hier wiederholt "MMT umsetzen", wird aber nicht darauf hingewiesen, dass eine Theorie des Geldsystems kein Handlungsplan für die Geldpolitik ist. MMT sagt nicht, dass mehr Schulden gemacht werden müssen, sie ist eine empirische Beschreibung/Theorie der modernen Geldsysteme. Wenn überhaupt stellt die MMT fest, dass mehr Schulden machbar währen, was Ökonomen, die ihr vertrauen dazu veranlasst zu bemerken dass, wo doch mehr Schulden auch nötig währen, die Schuldenbremse als eine unnötige Komplizierung erscheint.
Währen? 😂😂😂
@@march4796 jupp
@@thoaxm6687"wären".
@@ThomasVWorm genau. Ist ja nicht wichtiger als der Inhalt.
@@thoaxm6687 stimmt. Es ist sogar völlig unwichtig.
Mir leuchtet die MMT schon lange ein und es wäre wünschenswert, dass diese Theorie mehr öffentliche Bekanntheit erfahren würde. (Ich habe in den 80ern studiert und die Grundlagen dieser Theorie durchaus im Studium bzw. schon 10 Jahre vorher im Gymnasium kennengelernt - auch wenn man das damals noch nicht MMT genannt hat).
Was das Argument anbetrifft, "unsere Kinder und Kindeskinder müssen die Schulden zurückzahlen", so stimmt das in dieser Schlichtheit einfach nicht. Erstens werden Staatsschulden nicht zurückgezahlt, sondern prolongiert. Die einzelne Staatsanleihe wird natürlich schon zum Fälligkeitsdatum zurückgezahlt (d.h. jeder der eine Staatsanleihe kauft (= dem Staat Geld leiht), bekommt sein Geld auch zurück: Staatsanleihen sind sog. "mündelsichere" Wertpapiere, d.h. das Risiko des Totalausfalls ist Null), aber insgesamt wird ein Staat nie schuldenfrei sein - und das wäre auch gar nicht wünschenswert. Denn die Schulden des Staates sind gleichzeitig Vermögenswerte des Privatsektors (Haushalte und Unternehmen). Leider verstehen das die meisten Menschen nicht, weil sie in dem Irrtum befangen sind (und absichtlich gehalten werden), dass ein Staat wie ein privater Haushalt funktioniert. Man möge sich auch einmal vor Augen halten, dass jede Generation IMMER für die Schulden der Vorgängergenerationen einstehen mußte (z.B. die Wiederaufbau-Generationen nach dem 2.Weltkrieg). Das ist einfach der ganz normale Lauf der Dinge. Eine Nation ist eben immer auch eine Schicksalsgemeinschaft.
Zweitens hat ein Staat im Vergleich zu einem Privathaushalt bzw. einer natürlichen Person die Eigenschaft, Kredite zeitlich unbegrenzt strecken zu können, da ein Staat potentiell unsterblich ist (unabhängig vobn der Staats- und Regierungsform). Und ein Staat MUSS KEINE Gewinne / Überschüsse erwirtschaften.
Tatsächlich besteht der Reichtum eines Staates in der Höhe seiner nichtmonetären realen Ressourcen (Rohstoffe, Infrastruktur, Bevölkerung). Geld selbst hat weder einen Wert noch ist es begrenzt. Was sagt eine Zahlenangabe 1 Billion Geldeinheiten denn konkret aus? Gar nichts. Erst durch die Verknüpfung der Geldmenge mit den realen Ressourcen und dem Versprechen x Geldeinheiten gegen y Realgütereinheiten eintauschen zu können bekommt es einen Wert.
Welchen Wert hat 1 Billion EUR, wenn es nichts mehr gibt, was man dafür eintauschen kann? Insofern ist diese populistische Schuldenuhr des Steuerzahlerbundes nichts als Volksverdummung, die aber leider von vielen für bare Münze genommen wird.
Das Geldsystem selbst ist wertneutral. Erst durch wirtschafts- und sozialpolitische Regeln, die immer Ausdruck eines bestimmten zeitgeistigen Menschenbildes sind, bekommt ein Geldsystem seine entweder förderlichen oder unterdrückerischen Qualitäten.
Leider hat sich in den letzten 40 Jahren mit dem Neoliberalismus und finanzmarktgetriebenen Turbokapitalismus ein Menschenbild durchgesetzt, das den Menschen nicht als wertvoll an sich ansieht und ihm qua Geburt das Recht auf ein menschenwürdiges Dasein ohne materielle Not zugesteht , sondern sozialdarwinistisch das Recht des Ellenbogens zelebriert.
Es mag sein, dass auch die Neoklassiker bzw. Monetaristen irgendwann erkennen werden, dass ihre Rezepte nicht (mehr) funktionieren. Doch das kann noch Jahrzehnte dauern. Und manche werden es nie einsehen oder verstehen, weil sie tatsächlcih in dem Irrglauben gefangen sind, VWL wäre quasi eine Naturwissenschaft mit naturgesetzlichen Regeln. Andere wiederum wollen es gar nicht verstehen, weil sie an einer möglichst weitgehenden Gleichverteilung von Vermögen und Einkommen - aus durchaus nachvollziehbaren Gründen - nicht das geringste Interesse haben.
Die Hoffnung, dass sich hierzulande irgendwann doch einmal eine pragmatischere und weniger ideologisch bzw. geradezu religiös geprägte Sichtweise durchsetzen wird, kann ich allerdings leider nicht teilen. Und denen, denen es heute dreckig geht, weil sie - aus welchen Gründen auch immer - ganz unten in der Hackordnung gelandet sind, hilft es eben leider auch nicht, wenn doch immer wieder Figuren wie Merz, Linnemann und Co. oder noch schlimmere Sozialdarwinisten die politische Mehrheit erringen können.
Wenn die Staatsschulden prolongiert werden, dann stellt sich halt die Frage, ob die spiegelbildlich dazugehörigen Spareinlagen tatsächlich noch Vermögen sind. Ich denke, das kann man nur solange glauben, solange da nicht die Probe aufs Exempel gemacht wird, d.h. solange die Geldhorte erhalten bleiben.
Und als Geldvermögen ist das Geld aus den Staatsausgaben auch überhaupt nicht gedacht. Effektiv sind das noch nicht eingetriebene Steuern. Denn - so hat Dirk Ehnts das mal ausgedrückt - ist das Geld, das der Staat ausgibt, nichts weiter, als eine "Steuergutschrift", denn es dient den Bürgern nur dazu, damit die Steuern zu begleichen.
@@ThomasVWorm Die "Spareinlagen" (tatsächlich sind es ja gar keine Einlagen, sondern eher eine Art "Schuldscheine") sind solange tatsächliches Vermögen, solange der Staat, der diese Staatsschuldverschreibungen ausgegeben hat, existiert und die Rückzahlung garantiert. Was man sich für den Nominalwert zum Zeitpunkt der Rückzahlung tatsächlich an Realgütern kaufen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt und ist von der Produktivität der Volkswirtschaft zu diesem Zeitpunkt abhängig. Natürlich könnte es theoretisch passieren, dass der Staat den Staatsbankrott erklärt und die Rückzahlungsgarantie widerruft, was ja auch schon vorgekommen ist. Dann hat der Anleger mit Zitronen gehandelt. Aber diese Unsicherheit kann tatsächlich nur vermeiden, wer sein gesamtes Geld sofort verkonsumiert. Denn jede Finanzanlage (egal ob in Wertpapiere oder Sachanlagen ) ist letztlich eine Wette auf die Zukunft. Der reale Wert dieser Anlage ist nichts anderes als der Preis, den ein Dritter zu dem Zeitpunkt des Verkaufs zu zahlen bereit ist. Wenn Sie z.B. ein Grundstück besitzen, das heute einen Verkehrswert von 100.000 EUR hat, kann es sein, dass es in 20 Jahren 500.000 EUR wert ist, weil es jemanden gibt, der bereit ist Ihnen diesen Preis zu bezahlen. Es kann aber auch sein, dass es keinen einzigen Interessenten gibt - dann hat Ihr Grundstück genau den Wert Null. Die Schwierigkeit bei der Geldanlage besteht ja genau darin, dass niemand in die Zukunft sehen und die Wertentwicklung von Vermögensanlagen sicher vorhersagen kann - es ist letztlich immer ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, die zutreffen können - aber eben nicht müssen.
Die DDR hat ja auch super funktioniert.
@@tatumrah9703 naja, die Garantie, die der Staat in Bezug auf die Staatsanleihen abgibt, die besteht darin, dass man damit seine Steuerforderung begleichen kann. Er garantiert also nur, dass er sie einem wieder wegnimmt, nicht, dass man etwas dafür etwas bekommt.
Beim Prolongieren ändert der Staat aber nur das Datum auf der Anleihe. Gleichzeitig gibt der Staat weitere Anleihen heraus, um seine Ausgaben tätigen zu können, die er dann auch prolongiert. (die Schulden, die er netto tilgt und wo Staatsanleihen wieder verschwinden, ignorieren wir hier mal)
Wenn der Staat einen Euro ausgibt, dann bekommt den die Bank des Empfängers. Die lässt daraufhin eine Forderung von 1 Euro gegen sich zu indem sie dem 1 Euro Giralgeld gutschreibt. Mit dem Euro kann man jetzt einkaufen, weil der Staat von jemandem anderen 1 Euro Steuern fordert. Jetzt muss der Staat aber Anleihen prolongieren, weil er diese Steuerforderung nicht erhebt. D.h. von dem Euro wird eine Anleihe von 1 Euro gekauft. Damit verschwindet die Forderung gegen die Bank und das Geld. Jetzt hat der Anleihenbesitzer eine direkte Forderung gegen den Staat. Der Staat hat aber kein Geld um die Anleihe zu bezahlen.
Um sie bezahlen zu können, muss er eine Steuerforderung gegen seine Bürger richten. Die bezahlen diese Steuerforderung mit dem Giralgeld, das sie selbst per Kredit erzeugen. Bzw. das tun sie sowieso für Geschäfte untereinander und somit wird aus der Auszahlung der Anleihe eine Forderung gegen den Kreditnehmer, der seiner Bank den Euro noch zurückgeben muss und dafür verkaufen muss. Deswegen kann am Ende der Besitzer der Anleihe etwas kaufen.
Damit begrenzt sich aber die Rückzahlungskapazität des Staates auf das, was der Staat von seinen Bürgern fordern kann. Kredite nur zum Tilgen der Staatsschulden werden die aber nicht aufnehmen. Gibt es zu viele Staatsanleihen, dann fehlt somit zum Auszahlen der Anleihen das Geld. Die "Auszahlung" reduziert sich dann darauf, dass der Staat seine Steuerforderung gegen jene richtet, die die Anleihen besitzen und ihnen erlaubt, die Steuerforderung mit der Rückgabe der Anleihe zu begleichen.
Damit steckt dann aber hinter den Anleihen kein Vermögen.
Das Geld, das der Staat ausgibt, ist nur für den Staat ein Vermögen. Denn nur er kann netto dafür etwas kaufen. Denn das Geld repräsentiert die Steuerforderung des Staates gegen seine Bürger. Für die bleibt da netto eine Null und sonst nur die Arbeit, die sie gegenüber dem Staat leisten um an das Geld zu kommen, mit dem sie die Steuern bezahlen können.
Vermögen wird für die einzelnen Bürger das Geld nur da, wo der Staat die einen Bürger gegenüber den anderen Bürgern verschuldet. Das passiert da, wo der Staat Bürger bezahlt und sie nach Abzug der Steuern einen Überschuss haben und er diesen Überschuss von anderen zurückfordert.
Stellt er diese Forderung nicht und erlaubt stattdessen anderen Staatsanleihen zu horten, dann kumuliert sich diese fehlende Steuerforderung bei den Besitzern der Staatsanleihen. Denn dann kann der Staat nur noch sie besteuern um die Staatsanleihen auszuzahlen indem er sie ihnen wegnimmt.
Das bleibt solange unbemerkt, solange diese Horte unangetastet bleiben indem man das Ablaufdatum verlängern kann.
Alternativ kann zwar die Zentralbank diese Anleihen kaufen, nur richtet sich dann die Forderung nur indirekt gegen den Staat. Denn der ist der einzige Schuldner, den die Zentralbank hat, der gegen Annahme des Geldes leisten muss. Nur leistet der Staat nie sondern erhebt seinerseits Steuerforderungen, die die Forderungen gegen ihn aufheben.
Ach noch etwas: wo der Wert hinter dem Geld herkommt, das ist völlig klar. Das wird deutlich wenn man sich mal genau ansieht, worum es bei Geld geht.
Geld ist eine Buchführung über Schulden. Und die entstehen netto nicht gegenüber der Bank. Wer das glaubt, der hat nicht verstanden, wie Kredite funktionieren.
Wenn mein Kontostand 0 ist, habe ich 0 Vermögen und 0 Schulden.
Nehme ich einen Kredit von 100 Euro auf, dann habe ich immer noch keine Schulden, denn die Forderung der Bank von 100 Euro gegen mich werden von den 100 Euro auf meinem Konto, die eine Forderung von mir gegen die Bank ist, aufgehoben. Da steht immer noch eine Null.
Kaufe ich jetzt bei jemanden und bezahle mit den 100 Euro, dann entstehen Schulden. Denn der Verkäufer bekommt ja effektiv nichts als Gegenleistung sondern wird nur bezahlt. Nun hat der eine Forderung von 100 Euro gegen meine Bank und die eine von 100 Euro gegen mich. Bei der Bank hebt sich beides auf, d.h. rein netto richtet sich die Forderung gegen mich.
Der Wert der 100Euro Geldvermögen ist effektiv die Forderung auf eine Gegenleistung für das, was ich gekauft habe, denn die Bank zwingt mich dazu, das Geld wieder anzunehmen um es ihr zurückzugeben. Das gelingt nur, wenn ich jenem, der das Geld hat, etwas dafür verkaufe.
Das bedeutet, dass Schulden durch Kauf entstehen und durch Verkauf getilgt werden. Die Bank führt über diese Schulden Buch, d.h. darüber, wer wie viel schuldet und darüber, wem wie viel geschuldet wird.
Beim Staat sieht das nicht anders aus. Nur entstehen hier die Schulden anders.
Der Staat verschuldet seine Bürger indem er Steuern von ihnen fordert. D.h. hier entsteht die Schuldbeziehung nicht indem die Bürger kaufen sondern das ist ein reiner Gewaltakt. Das benötigte Geld leiht der Staat seinen Bürgern. Da es keinen Kauf gab, schreibt er sich das Geld direkt selbst gut.
Wie in dem vorherigen Beispiel erlaubt das Geld dem Staat - so wie dem Verkäufer - eine Leistung nachzufragen, weil die Bürger sich das Geld beschaffen müssen um ihre Steuern zahlen zu können. Die Steuerzahlung entspricht hier der Kredittilgung.
Der Wert des Geldes entspricht daher der Leistung, die der Staat von den Bürgern erhält. Unter den Bürgern besteht der Wert des Geldes darin, dass der Staat die Bürger wechselseitig verschuldet. Netto dient allen Bürgern das Geld aber nur dazu, dass sie ihre Steuern bezahlen können und netto haben sie dadurch nur Arbeit leisten müssen.
Habe sein Buch (wurde mehrfach im Video eingeblendet) einem Arbeitskollegen ausgeliehen. Er ist sehr begeistert von der MMT und wir haben jetzt immer ein Gesprächsthema. Werde ihm morgen definitiv den Link zu diesem Video schicken.
Eh schön, wenn einer politisch aktivistischer Ökonomen wird.
Erkenntnisoffenheit: Fehlanzeige
Der Mann beantwortet alles direkt und klar, ohne Rumgerede, kann sich perfekt ausdrücken, alles verständlich. Vielleicht kann er sich schon mal als Bundeskanzler bewerben???😊
Wie fantastisch Dirk Ehnts hier mal anzutreffen🔥🔥😍😍
Sehr interessant kann man wirklich überlegen so was zu studieren
Maurice steht ja sogar im Wikipedia Artikel zur MMT :D wie cool
Daran sieht man wie unseriös der Scheiß ist.
@@stevieboiike2623 ziehst du immer so schnell kausale Zusammenhängen? Man sieht ja, mti welchen Theroien Professoren oder Doktoren der Wirtschaftswissenschaften argumentieren, dann ist es seriös, unabhängig auf welchen bullshit sie sich beziehen??
Hat ja mittlerweile auch 3 Bücher in die Richtung geschrieben
Bester Mann
Bester Mann, der Dirk, neben Maurice Hoefgen, Prof. Flassbeck, Prof. Bontrup, Aaron Sahr
Ich möchte diese Liste noch ergänzen: Agitator der sozialen Marktwirtschaft, morf, Ole, Wolfgang und MMT mit Jan.
Leider alles linke Aktivisten, die sich eine Theorie zurechtgebastelt haben um ihre Agenda der grenzenlosen Umverteilung zu rechtfertigen.
und Andreas Erich Kemper!!!!😊
@@TiberionMarivallisBeim Agitator wär ich vorsichtig, weil er Anti-Ukraine Propaganda macht.
Achim Truger nicht vergessen!
Zu den Denkschulen der Ökonomie, wenn man denn wirklich nach ihnen einteilen möchte, könnte man den Soziologen Thomas Biebricher einladen.
Biebricher kann viel über Neoliberalismus und die Krise des Konservativismus erzählen, das wäre auf jeden Fall sehr spannend!
Besonders jung&naiv, die Future-Histories-Episode musste ich 3x hören, um alles mitzukriegen🙈
Sehr guter Vorschlag!!
Sehr gute Folge.
Preisstabilität und endliche Ressourcen nehme ich mit.
Danke für das tolle Interview :)
🎯 Key Takeaways for quick navigation:
00:35 🎵 *Einführung und Vorstellung des Gastes*
- Der Gast, Dirk Ehnts, stellt sich als Ökonom aus Berlin vor und erklärt seine Motivation, Ökonomie zu studieren, um die Welt zu verbessern.
01:02 💼 *Gründe für das Studium der Volkswirtschaftslehre*
- Dirk Ehnts erklärt seine Entscheidung, Volkswirtschaftslehre zu studieren, nachdem er zuvor Geografie und Geschichte in Erwägung gezogen hatte.
02:12 🌍 *Bedeutung der Entwicklungsökonomik*
- Die Bedeutung der Entwicklungsökonomik wird erläutert, insbesondere die Frage, wie Länder sich entwickeln können und welchen Einfluss Technologie und Patente auf die Entwicklung haben.
03:37 🚀 *Technologietransfer und Patente*
- Dirk Ehnts spricht über den Technologietransfer zwischen Ländern, das Kopieren von Technologien und den Einfluss von Patenten auf die Entwicklung von Volkswirtschaften.
05:02 🌆 *Persönlicher Hintergrund und politisches Engagement*
- Dirk Ehnts teilt seinen persönlichen Hintergrund aus Bremen und seine Motivation, sich politisch zu engagieren, insbesondere in der JUSO Hochschulgruppe.
06:42 👨🏫 *Studium und politische Einflüsse*
- Die politischen Einflüsse auf Dirk Ehnts' Studium und seine Aktivitäten bei den JUSO werden besprochen, ebenso wie seine Studienorte Göttingen, Valencia und Oldenburg.
09:30 🤝 *Parteimitgliedschaft und wissenschaftliche Unabhängigkeit*
- Dirk Ehnts erzählt von seiner früheren Mitgliedschaft in der SPD und seinem Austritt, um seine wissenschaftliche Unabhängigkeit zu wahren und ökonomische Theorien zu verbreiten.
10:41 🎓 *Dirk Ehnts' Studienzeit und Studienplatzwahl*
- Dirk Ehnts erzählt von seiner Studienzeit und wie er seinen Studienplatz durch eine Postkartenlotterie in Göttingen erhalten hat.
12:14 💼 *Bewertung der Volkswirtschaftslehre in seiner Studienzeit*
- Dirk Ehnts bewertet die Lehre der Volkswirtschaftslehre in seiner Studienzeit als zeitgemäß, aber kritisiert den Mainstream und das Fehlen der Rolle des Staates in der Lehre.
14:19 🌐 *Einfluss des Zeitgeistes auf die Lehre der Volkswirtschaftslehre*
- Dirk Ehnts erklärt, dass der Einfluss des Neoliberalismus und des Zeitgeistes in den 80er und 90er Jahren dazu führte, dass die Lehre der Volkswirtschaftslehre sich stärker auf mathematische Modelle und den freien Markt konzentrierte.
18:33 📜 *Die Rolle der politischen Ökonomie*
- Dirk Ehnts betont die Bedeutung der politischen Ökonomie und kritisiert, dass die Volkswirtschaftslehre oft mit dem Kapitalismus gleichgesetzt wird, obwohl sie nur ein mögliches System ist.
20:53 💼 *Ökonomische Ideengeschichte und Adam Smith*
- Die Ökonomie war früher breiter und vielfältiger.
- Adam Smith untersuchte den Ursprung des Wohlstands der Nationen und beschrieb ökonomische Gesetze.
23:16 🤝 *Einfluss von Großinvestoren wie Blackrock*
- Großinvestoren wie Blackrock beeinflussen die Entscheidungen von Unternehmen.
- Sie haben Sitz im Aufsichtsrat und vernetzen sich in der Wirtschaft.
27:56 💰 *Subventionen und ihre Auswirkungen*
- Subventionen können Unternehmen dazu bewegen, in bestimmte Regionen zu investieren.
- Die Auswirkungen von Subventionen auf Preise und Wettbewerb sind komplex.
31:28 💼 *Staatsschulden und Wettbewerb zwischen Staaten*
- Deutschland und andere Länder konkurrieren um Investitionen.
- Industriearbeitsplätze sind entscheidend für wirtschaftlichen Wohlstand.
34:05 💡 *Die Zukunft des Wirtschaftssystems*
- Überlegungen zu einem nicht-kapitalistischen System angesichts ökologischer Herausforderungen.
- Diskussion über alternative Wirtschaftssysteme, die nachhaltiger sind.
36:00 🌍 *Vielfalt des Kapitalismus und mögliche Veränderungen*
- Betonung der Vielfalt des Kapitalismus und seiner Entwicklung.
- Erwähnung von nicht-kapitalistischen Aspekten in der Gesellschaft.
42:06 💰 *Inflation, Zinserhöhung und Arbeitslosigkeit*
- Erhöhung der Zentralbankzinsen zur Bekämpfung der Inflation.
- Höhere Zinsen führen zu steigender Arbeitslosigkeit.
43:03 🛒 *Inflation und die Zusammensetzung des Konsumentenpreisindex*
- Inflation basiert oft auf steigenden Energiepreisen.
- Konsumentenpreisindex und die Bestandteile.
44:13 💼 *Unternehmensentscheidungen und Preiserhöhungen*
- Gewinninflation als Phänomen.
46:24 🌐 *Modern Money Theory (MMT) und Postkeynesianismus*
- Verbindung von Modern Money Theory (MMT) und Postkeynesianismus.
- Anwendung von verschiedenen Denkschulen in der Volkswirtschaftslehre.
50:53 🎓 *Lehrtätigkeit und Forschung an der Torrens University*
- Lehrtätigkeit an der Torrens University, Australien.
- Schwerpunkt auf Volkswirtschaftslehre der Nachhaltigkeit.
52:47 💬 *Einfluss der Universitäten auf ökonomische Ideen,*
- Universitäten neigen zu einseitigen Denkweisen.
- Kritische Stimmen wurden im Laufe der Zeit eliminiert.
54:21 💰 *Staatsschuldenbremse und "Schwarze Null",*
- Verblüffung über die Einführung der Schuldenbremse.
- Widerspruch zur herkömmlichen ökonomischen Lehre.
56:29 💡 *Alternative Interpretation der Schuldenbremse,*
- Überlegungen zur Interpretation der Schuldenbremse.
- Betonung der Möglichkeit von Einnahmenerhöhungen.
01:00:02 🌍 *Krisenbewältigung und Vermögensbesteuerung,*
- Diskussion über die Finanzierung von Krisen.
01:02:52 📈 *Staatsschulden und Finanzkrise*
- Politische Reaktionen auf die Finanzkrise von 2008 und 2009.
01:06:06 💼 *Haushaltskrise in Deutschland*
- Verfassungsgerichtsurteil zur Verwendung von Sondervermögen.
01:07:45 💰 *Maßstäbe für Staatsverschuldung*
- Hinterfragung der 60%-Grenze und 3%-Defizitregel in der Eurozone.
01:13:33 💰 *Staatsschulden und Staatsanleihen*
- Staatsanleihen dienen dazu, Geld von Investoren einzunehmen.
01:15:27 💶 *Steuern und Währungsakzeptanz*
- Steuerverbindlichkeiten fördern die Akzeptanz der Währung.
01:17:45 📜 *Geschichte von Geldsystemen*
- Vergleich von Geldsystemen in der Geschichte, wie bei Napoleon und Hitler.
01:24:03 💰 *Staatsschulden und Gold in anderen Ländern*
- Diskussion über Staatsschulden und das deutsche Gold in ausländischen Ländern.
01:25:05 💲 *Warum Staaten sich in anderen Währungen verschulden*
- Erklärung, warum einige Staaten sich in fremder Währung verschulden und die Risiken dabei.
01:26:55 💡 *Staatliche Defizite und ihre Auswirkungen auf den Privatsektor*
- Erklärung, wie staatliche Defizite einen Überschuss im Privatsektor erzeugen und die Bedeutung dieses Zusammenhangs.
01:30:21 💰 *Reduzierung der Staatsschulden durch Privatvermögen*
- Diskussion darüber, warum der Staat das Privatvermögen nicht einfach zur Reduzierung der Staatsschulden verwendet.
01:31:18 💼 *Lösungsansätze von MMT: Steigerung der Staatsausgaben und Vermögensverteilung*
- Erklärung der MMT-Ansätze zur Lösung sozialer Probleme durch Erhöhung der Staatsausgaben und mögliche Vermögenssteuern.
01:33:37 💸 *Vereinbarkeit von MMT und bedingungslosem Grundeinkommen*
- Diskussion über die Vereinbarkeit von MMT und dem Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens.
01:34:07 💰 *Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens auf MMT-Grundlage*
- Die Frage der Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens kann auf MMT-Grundlage als weniger problematisch angesehen werden.
01:35:43 📊 *Grenzen der Staatsverschuldung und Rolle des Staates bei Defiziten*
- Die Idee, dass der Staat einen direkten Einfluss auf das Defizit und die Staatsverschuldung hat, ist fraglich.
01:40:23 🏦 *Unterschied zwischen MMT und dem Modell der schwäbischen Hausfrau*
- MMT argumentiert gegen das Missverständnis, dass der Staat Geld wie eine private Person handhaben sollte.
01:43:37 💡 *Die Realität von Haushalt und Finanzen in Deutschland*
- Das Grundgesetz verpflichtet den Staat, Kredite zurückzuzahlen, aber MMT betont, dass der Staat Geld schöpft und seine Ausgaben im Rahmen der verfügbaren Ressourcen und der Preisstabilität steuern sollte.
01:56:12 💰 *Staatliche Ressourcenallokation und Opportunitätskosten*
- Der Staat zieht Ressourcen an, z. B. Lehrer, um Bildung anzubieten.
01:57:07 💳 *Staatsschulden und Finanzierung*
- Staatsschulden entstehen bei Schuldenaufnahme und müssen bedient werden.
02:00:06 💵 *Geld als Staatsschulden und Vermögen*
- Geld und Staatsschulden sind eng miteinander verbunden.
02:01:42 💱 *Anwendbarkeit der Modern Monetary Theory (MMT)*
- MMT kann in kleinen Währungsräumen und Entwicklungsländern Anwendung finden.
02:04:56 🌐 *Neoliberalismus und politischer Einfluss*
- Der Aufstieg des Neoliberalismus in den 70er Jahren hatte politische und organisatorische Gründe.
- Die Idee eines europäischen Finanzministeriums für die Eurozone existiert, aber politischer Wille fehlt.
02:07:29 💰 *Finanztransaktionssteuer und Regulierung der Finanzmärkte*
- Besteuern von unerwünschten Aktivitäten ist keine gute Idee.
02:08:11 📈 *Schuldenbremse und Investitionsparagraph*
- Diskussion über die Erweiterung der Schuldenbremse um einen Investitionsparagraphen.
02:09:22 🗳 *Politische Unterstützung für Investitionen und den Wohlfahrtsstaat*
- Der Staat muss liefern, um die Infrastruktur zu erhalten.
"quick" navigation... aha
schreibt die KI, und wie sollen den deiner meinung nach 2,x Stunden sonst Quick???@@iphgfqweio
sfu nerd @@MisterBIGDE
😏 Dirk Ehnts ist doch schonmal sehr viel überzeugender als die erwähnten Lindner und Merz. Immer gut, wenn die eigene Überzeugungen mit der Realität vereinbar sind und man sich nicht kategorisch verbittet diese empirisch zu prüfen wie man das U.A. von div Wirtschaftsweisen (auch ehemalige) und IFO Präsidenten hier in Interviews erlebt hat 👍
Das möchte ich sehen, dass die Lehre der Volkswirtschaft so wie sie auch von Ehnts gelehrt wird, in großen Teilen auch mit der Realität vereinbar sein soll. Nie und nimmer. Die Realität ist vielschichtiger als die abstrakte rein theoretische Lehre der Volkswirtschaft. Das gilt dann auch nicht nur für Ehnts, sondern auch für diejenigen Vertreter der Volskwirtschaft, die Ehnts und co. kritisieren. Viele eher kann man einzelne Phänomene durch Volkswirtschaft besser erklären. Außerdem sind Politiker keine Wissenschaftler.
@@davinnicode
Lindner hat aber völlig unangebracht Lars Feld reanimiert, und glaubt sowas zu sein.
Auch Veronika Grimm, und Clemens Fuest waren hier im Interview zu Gast. Und wenn jemand argumentiert irgendwas sei richtig weil es so im Lehrbuch beschrieben ist (im besten Sinne eines Friedrich August von Hayek, welcher sich auch schon mit Verweis auf Komplexität der falsifizierung oder Verifizierung seiner Überzeugung verweigerte), mir aber offenkundig scheint, dass das mit der Realität nicht vereinbar ist, dann will mir nicht einfallen, warum ich das unwidersprochen so akzeptieren soll.
Die Liste der Hasardeure ist lang
Kooths, Hüther, Raffelhüschen, Fuest ist jetzt wie schon sein vorgänger Experte für Atomenergie und Energieeffizienz von Elektro-Autos.
Diese vermeintlichen Wirtschaftsexperten machen aber selbst mehr Politik als Wirtschaft, und überzeugen micht nicht, weil ich merke, dass ihre Überzeugungen nicht mit der Realität vereinbar sind. Ehnts hat hingegen nicht appelliert seinen Überzeugungen zu glauben sondern zumindest immer auf die Nachprüfbarkeit verwiesen. Und ich sehe einfach wie kaputt gespart Alles in unserem Land ist, und die nächste Generation garantiert keinen Nutzen von der Schuldenbremse hat. Im Gegenteil scheint das nur denen zu nutzen, die sich freuen, wenn staatliches (demokratisch erwünschtes) Handeln in allen Lebensbereichen nicht stattfindet.
Super Folge 👍
Gerade zur Hälfte durch, ein sehr schöner Beitrag bisher. Damit ich den Gedanken nicht verliere, zum Thema "Zweck des Finanzsystems": Da liegt (meiner Meinung nach) genau das Problem. Es gibt keinen Zweck. Das System hat nur sich selbst als Zweck, um mehr Geld zu machen. Der Kapitalismus ist nur an mehr Geld, mehr Profit und mehr "Wachstum" interessiert. Aber dies unterliegt nicht dem Ziel, dass alle Menschen eine Unterkunft, Essen und Kleidung haben. Die Unternehmen sollen nur jedes Jahr eine Null mehr Umsätze machen. Mit diesem Pyramidensystem sind die aktuellen Probleme nicht zu lösen.
Genau so ist es!
Finanz- und Wirtschaftssystem sind nicht das gleiche. Zweck des Wirtschaftssystems ist mehr Profit, in der Hoffnung, dass dann irgendwie am Ende das Beste für alle rauskommt. Zweck des Finanzsystems ist das, was der Staat draus macht, denn er stellt die Infrastruktur und gibt die Regeln vor.
@@patrickbateman2017
was der Staat draus macht, wird aber wiederrum zum Großteil von, oder zum Vorteil von, Großkonzernen und Superreichen vorgegeben (ob durch irgendwelche finanziellen Vorteile für betreffende Politiker, oder durch Verbandelung des Beraterstabs oder der Politiker selbst mit der Mont Pèlerin Society)
Ich habe Ende der 90er an der Uni-Köln BWL studiert. In der Makro-Vorlesung und volkswirtschaflichen Gesamtrechnung kam natürlich der Staat vor.
Bäcker Lutze hat gefehlt, aber ansonsten top!
Eine naive Frage vielleicht:
In meinem Umfeld kam das Thema Steuern, oder Wirtschaft als ganzes, öfter mal auf. Manchmal, wenn ich von MMT erzählt habe, kam der Einwand: Das ist ja nur eine Theorie, da gibt es unterschiedliche Meinungen!
Deshalb die Frage, wofür diese Denkschulen da sind und ob es ein richtig oder falsch in dem Sinne gibt? Also sowas wie: "Der Staat hat seine eigene Währung und kann diese drucken." Ist vielleicht noch gängiger als "Gelddrucken erzeugt Inflation."
Weil das eine Theorie ist, gibt es kaum Spielraum für Meinungen. Die Leute haben nicht kapiert, was eine Theorie ist: eine auf Fakten basierende Beschreibung der Realität.
Das ist so, als würde man sagen, als könne man unterschiedliche Meinungen zur Existenz der Schwerkraft und anderen, von der Physik beschriebenen Phänomene der Natur haben.
Platz für Meinungen ist da, was man aus der Theorie ableitet, also z.B. die Frage, ob es eine gute Idee ist, aus dem Fenster zu springen. Je nach Höhe des Fensters können da die Meinungen durchaus auseinander gehen.
@@ThomasVWorm genau genommen bedeutet "theorie" aber nicht "beschreibung der realität" sondern ein - auf wissenschaftlichen erkenntnissen und methoden basierendes - erklärungsmodell für die realität und der ihr zugrunde liegenden gesetzmäßigkeiten.
theorie ist ein abstraktes konstrukt eigener art. das macht oft die relation zur sog. "praxis" , also der wahrnehmbaren realität , nicht ganz einfach.
das bild mit schwerkraft und aus dem fenster springen ist aber sehr hübsch. das werde ich mir merken ;-)
@@kentbrookman wieso? Du kannst doch prüfen, was Banken tun und wie sie funktionieren statt es bei Phantasien zu belassen. Und da, wo die Theorie nicht überprüfbar ist, ist sie keine Theorie.
@@kentbrookman das sind nette Ausreden. Es würde schon einmal reichen, wenn erforscht würde, wie die realen Sachzusammenhänge in der Wirtschaft funktionieren. Es kann einfach nicht sein, dass in einer Finanzkrise die Bank of England sich genötigt sieht, den Ökonomen erklären zu müssen, was eine Zentralbank so macht. Die nötige empirische Forschung hätten die Volkswirte längst erledigt haben können. Und das ist nur ein Beispiel.
Dass die Modelle dann nichts taugen, das ist dann kein Wunder mehr.
@@kentbrookman d.h., du hältst die Volkswirtschaftslehre für eine Esoterik-Veranstaltung, in der es keine Empirie gibt sondern nur "Denkschulen", die sich etwas zusammenphantasieren?
Kleine Richtigstellung: Vermögensteuern gab es lange vor der ersten Einkommensteuer
Ich hatte das Glück auch bei Dirk Ehnts in Chemnitz zu studieren. Wer sich für ein Studium der VWL/Wirtschaftswissenschaften interessiert, sollte sich die TU Chemnitz mal anschauen.
Ihr habt ja schon euren Hauseigenen MMTler Maurice, fuer den Dirk ja auch schon mal ein Vorwort verfasst hat. Trotzdem war es ueberfaellig, ihn mal als Gast ins Studio zu holen. Die MMT kann gar nicht oft genug erklaert und sollte am besten schon im Wirtschaftsunterricht an den Schulen gelehrt werden.
Bei uns in der Schule (Berufsschule Abitur Wirtschaft 13. Klasse) besprechen wir gerade die WiPo über Grundsätze nach Keynes, Friedmann etc.pp. in dem Zug werde ich mal fragen, ob wir uns die mmt mal anschauen können, bezweifle ich aber stark.
@@laurenz323Du kannst ja eine Präsentation machen und dir so die 1+ sichern 😉
Wir können natürlich auch über Aliens unterrichten. Wieso sollte man etwas unterrichten was keine Relevanz hat?
Noten sind mir - seitdem ich mich für jenes Thema interessiere - relativ egal geworden, auch wenn sie ganz gut sind. Für mich ist das, was hinter der Note steht wichtiger. Das ganze Wissen wird mit Hilfe einer Note natürlich nicht repräsentiert und die Gespräche sind ja eh viel aufschlussreicher, spannender etc.pp.
@@laurenz323ähnlich wie die Benotungen der Rating-Agenturen zur Staatsverschuldung. Was bringen einem gute Noten, wenn man nicht die nötigen Ressourcen hat, sich selbst oder die Gesellschaft weiterzuentwickeln.
Stark💪
Das war mal ein richtig guter Gast. Leider sind die meisten Politiker und Bürger verblendet und beten die Schuldenbremse an.
Vielen Dank für diesen besonderen Gast! Mir war Dirk Ehnts bisher nicht bekannt. An der MMT habe ich mich bisher anhand eines Buches von Aaron Sahr versucht - mit bescheidenem Erkenntnisgewinn. Nun habe ich die Makroökonomik von Ehnts bestellt und bin sehr gespannt. Eine Frage würde ich gerne jetzt schon in den Raum stellen: Laut Theorie wird durch die Rückzahlung eines Kredits die entsprechende Geldmenge - die durch die Kreditschöpfung entstanden ist - wieder vernichtet. Woher aber kann ich wissen, dass die Bank das Konto mit der offenen Forderung auch tatsächlich ausgleicht und tilgt? Sie könnte doch das Konto und die Forderung stehen lassen, die Rückzahlung auf irgendein anderes Konto verschieben und dieses zusätzliche Geld anderwertig verwenden. Oder anders gefragt: Woher kommt es, dass die global vorhandene Geldmenge ständig wächst? Und ist diese (exponentiell?) wachsende globale Geldmenge ein Problem oder nicht? Für Hinweise bin ich dankbar.
Das erklärt er am Ende in den Fragen. Geschöfte Geldmenge und umlaufende Geldmenge sind nicht das gleiche. Die umlaufende Geldmenge besteht aus geschöpftem Geld plus aus Produktion geschaffenen Werten.😮
Vielen Dank für den Hinweis. Inzwischen habe ich das Buch von Dirk Ehnts. Wie gut sind Sie mit der Materie vertraut? Haben Sie Interesse an einem vertieften Gedankenaustausch? Oder sind Sie eher woanders bewandert? Wenn ja, wo? MfG O.L.
Geld ist eine Forderung gegen die Bank. So hätte die Bank nur eine Forderung gegen sich selbst, d.h. sie müsste selbst dafür arbeiten um etwas dafür zu bekommen.
Deine Frage könnte man daher noch erweitern: wozu sollte sich dann der Bankier überhaupt mit Bankkunden herumschlagen? Die machen doch nur unnötige Arbeit, wenn der Bankier nur selbst ein Konto braucht und um an Geld zu kommen, sich nur Geld bei seiner Bank leihen muss. Ohne Kunden kann er aber keine Überweisungen empfangen, was indirekt bedeutet, dass wenn es nur solche Banken gäbe, er sein Geld auch nicht ausgeben kann.
Das Geld, das eine Bank ausgeben kann, erhält sie über den Zins. Denn hinter dem Zins steht jemand, der gezwungen ist, das Geld anzunehmen und dafür verkaufen muss. Ohne Schuldner sind Bank und Geld Nichts.
Ich halte nichts von MMT, aber Dirk Ehnts scheint ein sehr sympathischer Kerl zu sein.
Einer der wenigen Menschen der es selbst auf Twitter schafft ein angenehmer Zeitgenosse zu sein, selbst wenn man ihm nicht zustimmt.
Wie symphatisch Dummheit halt sein kann.
In der Sache wie üblich nix.... Prüf erstmal deinen eigenen Duning Kruger. Danke@@Dr.Seltsam100
@@MisterBIGDE Jeder kann sich informieren. Damit ist aber nicht gemeint, sich von dem Vortrag einlullen zu lassen. Jedem muss klar sein, dass jemand die Zeche zahlen muss, wenn ein anderer mit Falschgeld zahlt (bildlich gesprochen).
Schwierige deine Aussage, das ist Polemik und eine Verdrehung der Tatsachen, bisher wurde noch nie zurückgezahlt, was für langfristige Infrastruktur vom Staat bezuschust wurde... bleibt bei euren Bildzeitungsmeinungen und lasst euch nur von den rechtskonservativen Ölonomen einlullen.... ich bleib bei meinen Investmententscheidungen und die sind halt anders wie früher@@Dr.Seltsam100
Einlullen lassen sich für gewöhnlich nur die braunblauen, und zwar von simplen Wahrheiten... kaum einer der braunblauen wird überhaupt die Aufmerksamkeit und das Grundwissen haben um hier etwas zu bewerten. Aber da sich ja braunblau für die herrschende Rasse und hyperintelligent hält, fällt ihnen natürlich oft nicht auf wie wenig sie wissen und dann wird mit billigem einfachen Populismus "das deutsche Problem " erklärt.... ich hab oft so den Eindruck das braunblaue Blindgänger überhaupt nimmer mit bekommen was in der EU und vor allem außerhalb (insbesondere Asien) vorgeht... ihr glaubt an "grüne" "teure" Technik und kapiert gar nimmer die Realität.... weil es schöner ist zu Glauben..@@Dr.Seltsam100
Wieso bekam Griechenland denn nun kein Geld mehr bei 160 % Verschuldung aber jetzt schon bei vielen höherer Verschuldung?
Leider um Thema davon etwas abgekommen. Sehr interessant es Interview!
Wenn ich das richtig erinnere, hätte Griechenland immer Geld bekommen.
So, wie ich das in Erinnerung habe, waren Irland und Spanien die Länder mit der geringsten Staatsverschuldung. Gleichzeitig gab es in beiden Ländern eine hohe private Verschuldung. Mit der Finanzkrise ist dann auch dort die private Schuldenblase geplatzt und damit sind spanische und irische Banken in die Krise geraten. Gerettet wurden sie dann durch die beiden Staaten, wodurch deren Staatsschulden stark angestiegen waren. Ab da war nur noch von einer Staatsschuldenkrise die Rede. Und dabei wurde auch diskutiert, ob es ein Insolvenzverfahren für Staaten geben soll. Das würde bedeuten, dass Staatsanleihen von Euroländer nicht mehr sicher wären.
Die Banken, die schon durch die Finanzkrise verunsichert waren, haben sich dann umgeschaut, welche Staaten noch hochverschuldet waren. Von Griechenland wollten sie ab da extrem hohe Zinsen, wenn ich das richtig erinnere, deutlich über 20%. Das bedeutet, dass die Verschuldung so allein über die Zinsen stark zunimmt, was dann hätte zu noch höheren Zinsen danach führen müssen, weil das Risiko ja mit den Schulden zunimmt. Zu akzeptablen Zinsen konnte Griechenland so keine Anleihen mehr verkaufen.
Der Grund war also dummes Gerede in den anderen Euroländern und vor allem in Deutschland.
Später war das kein Problem mehr, weil dazwischen Draghi mit seinem "Whatever it takes" den Dummschwätzern über den Mund gefahren ist und allen gezeigt hat, wo im Finanzsystem der Hammer hängt: bei der EZB. Denn wenn die ggf. jede Staatsanleihe kauft, die die Banken loswerden wollen, dann sind die sicher.
Und noch etwas zur Staatsschuldenquote Griechenlands. Die ist nicht wegen höherer Staatsschulden gestiegen. Die waren am Anfang sogar leicht gesunken. Die Quote ist so stark gestiegen, weil durch die Austeritätspolitik, die Griechenland aufgezwungen wurde, die Wirtschaft und damit das BIP niedergeknüppelt wurde. Denn die Quote steigt auch, wenn der Nenner kleiner wird.
Die Troika-Politik muss man im Grunde als ein Verbrechen einstufen, da sie Menschenleben gekostet hat. In der Folge stieg in Griechenland die Säuglingssterblichkeit stark an. Von 3 gestorbenen Säuglingen ist damals eines wegen der Austeritätspolitik gestorben.
Griechenland sollte in die Nato aufgenommen werden und musste daraufhin teures Kriegsgerät kaufen, das sie über Staatsverschuldung bezahlen mussten. Mit Tourismus Einnahmen und Export von etwas Olivenöl etc. konnten sie das nicht bezahlen. Und hierzulande hieß es in der Bild: :Die faulen Griechen."
Und sind die Deutschen jetzt auch faul, weil wir eine so hohe Schuldenlast haben?
Ist eine politische Entscheidung gewesen. Hat keine logik bzw. ist Teil des Neoliberalismus
sehr cool, danke*
Doch die Preissteigerung ist in den letzten Jahren in einigen Bereichen durch die Decke gegangen, weil die Nachfrage wesentlich höher war als die produzierte Ware. So wurden die Preise für Kunstoffe alle paar Wochen erhöht weil die Nachfrage aus China so gross war, sodass die Rohstoffe in Europa knapp wurden. Es hat aber auch damit zu tun, dass die Produktion während Corona runtergefahren wurde und dann nicht wieder rechtzeitig hochgefahren wurde. Es war ein gutes Beispiel dafür was passiert wenn ein Bäcker weniger Brötchen bäckt als die Kunden haben wollen. Das Grundprinzip ist eigentlich auch ohne Fachwissen logisch. Alles was knapp ist wird teuer, also sowohl beim Geld als auch bei der Ware selbst.
Die MMT Brille macht Ökonomie SOOO viel logisch nachvollziehbarer.
Bei den neoliberalen Theorien denkt man immer nur:"das kling komisch, aber die werden schon recht haben..." in wahrheit hat das aber immer mit viel dran glauben zu tun...
Interessant: Ein linker, der durch das Studium und dem Verständnis der Ökonomie zumindest teilweise vom Links sein befreit wurde. Auch wenn noch einige falsche Ideen hängen geblieben sind, habe ich wieder Hoffnung für die Menschheit.
20:54 Ich würde mich mal vorwagen und sagen, dass Ehnts' Erklärung des Begriffs "political economy" grob falsch ist. Das "political" bezieht sich darauf, dass es in dem Fach bzw. bin dem Themenbereich um die Wirtschaft der Polis geht im Gegensatz zur Wirtschaft des Privathaushalts oder des Unternehmens. "Economics" als Oberbegriff umfasst den ganzen Themenbereich (im Deutschen: VWL und BWL), auch einen Teil dessen, was man im angelsächsischen Kulturraum lernt, wenn man irgendwas mit "Business" im Titel studiert.
MMT trage ich schon seit 15 Jahre mit mir mit, damals war das Thema darf man nicht mehr schreiben, besetzt.
Jetzt kommt ein Jung&Naiv um die Ecke für moralisierende Identitätspolitik und Opportunismus bei diesen Thema, welch Ironie.
Ich bleib beim Orginal und das ist Heiner Flassbeck.
Was solls, hab mich daran gewöhnt und Wahrheitsfindung ist ein progressiver Prozess, daher einfach die Seite verlassen.
Jung&Naiv wird der Diskussion um MMT aber auch nicht gerecht. Man versucht ständig aus linker Ideologie heraus irgendwelche Handlungsalternativen aus der MMT abzuleiten. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich "MMT" in Videoüberschriften von irgendwelchen politisch eher links eingestellten Kanälen lese. Das ist fast schon witzig.
Ungedeckte Währungen? (1:24:55)
Es stimmt nicht, dass alle modernen Währungen ungedeckt sind.
Eine Zentralbank schöpft Zentralbankgeld, indem sie entweder an eine Geschäftsbank Kredit vergibt oder etwas zeitweise oder endgültig von einer Geschäftsbank kauft. In allen diesen Fällen gibt die Zentralbank ihr Geld nur gegen etwas anderes. Typischerweise sind das Wertpapiere, die hoch liquide sein sollen.
Das betrifft den Euroraum und die Bank of England.
Zentralbanken sagen, sie achten (etwa bei der Kreditvergabe) darauf, dass die hinterlegten Sicherheiten in etwa den Wert der Kreditsumme haben bzw. dass der Wert der Sicherheiten darüber liegt. Letzteres um sich gegen Wertschwankungen zu sichern. Schwächeln die Sicherheiten, darf die Zentralbank weitere Sicherheiten verlangen.
Geld entsteht durch Kredit und Geld repräsentiert Schulden, d.h. Leistungen, die erst in Zukunft erbracht werden sollen.
Eine "Deckung" ergibt daher in Bezug auf Geld auch keinen Sinn. Und selbst da, wo man das z.B. mittels Gold versucht hat, war das völliger Quatsch. Denn "gedeckt" ist das Geld dann mit einer Sache, mit der fast niemand etwas anfangen kann und auf das er durch sein wirtschaften auch nicht abzielt: die Leute wollen Essen, Kleider, Wohnraum usw. Gold ist dafür kein Ersatz. Genauso gut könnte man Geld auch durch Grundstücke auf dem Mars decken. Je 1000 Euro git es einen Quadratmeter Mars.
Daher taugen auch Sicherheiten bei Krediten wenig. Das konnte man schön in der Finanzkrise sehen: die zahlungsunfähigen Kreditnehmer hatten alle Sicherheiten - ihre Häuser. Blöd war nur, dass ausgerechnet die Nachfrager für diese Sicherheiten in die Krise geraten waren - jene, die Häuser kaufen. Daher waren die unverkäuflich und das brachte die Banken und andere in die Krise. Denn die brauchten Geld und keine Häuser.
Sicherheiten gehen auch komplett an dem vorbei, was von Kreditnehmern gefordert ist: sie müssen sich das Geld bei jenen zurückholen, von denen sie mit dem Geld aus dem Kredit gekauft haben bzw. von jenen, die es haben. Dazu müssen sie passend zu deren Nachfrage anbieten und anbieten können.
Ob sie das können, das war den Banken nicht nur egal sondern sie wussten zum Teil sogar, dass die Kreditnehmer das nicht können. Dabei ist es die Aufgabe der Bank, zu gewährleisten, dass die Schuldner genau das können.
Sicherheiten taugen nur für die Ausnahmen, wo die Schuldner scheitern, denn ein Haus lässt sich immer verkaufen.
Sicherheiten decken aber nicht das Geld.
@@ThomasVWorm
Das ist jetzt nicht böse gemeint. Nur mal zur Klarstellung: Mir geht es nicht darum, was heute praktisch sinnvoll wäre - oder früher sinnvoll gewesen wäre. Ich will nicht empfehlen, wie diejenigen, die Staatsgewalt in ihren Händen halten und über Menschen in kapitalistischen Gesellschaften herrschen, Bankensysteme gestalten sollten, um ihre Zwecke besser verfolgen zu können. Konstruktive Kritik will ich da nicht üben. Die macht nur Sinn, wenn man gemeinsame Zwecke verfolgt. Darum will ich jetzt auch kein Plädoyer für einen Goldstandard oder etwas anderes.
Mir geht es vor allem um das theoretische Anliegen, das moderne Geldsystem zu verstehen. Ich bestreite nicht, dass Banken und Kredite wichtig sind. Kapitalistische Unternehmen nehmen typischerweise Kredit und die Summe aller Beträge ist auch sehr groß. Allerdings überzeugt mich deine Geldtheorie nicht ganz.
1. Geldentstehung und Kredit
Ich gestehe zu, dass eine Zentralbank Geschäftsbanken Kredit gibt, wodurch die Geschäftsbanken an Zentralbankgeld kommen. Geschäftsbanken können auch ihrerseits Kredit geben und dabei Buchgeld schaffen.
Allerdings kann eine Zentralbank auch etwas von einer Geschäftsbank endgültig kaufen. Dann bekommt die Zentralbank etwas und gibt dafür Geld bzw. schreibt der Geschäftsbank die entsprechende Summe auf deren Konto bei der Zentralbank gut. Das ist kein Kredit. Die Auskunft gibt einem die EZB bzw. Deutsche Bundesbank.
In puncto Buchgeld: Wenn alle Kredite zurückgezahlt würden, gäbe es noch immer Buchgeld. Buchgeld entsteht auch, wenn eine Geschäftsbank Vermögenswerte kauft. Das ist eine offizielle Auskunft von Deutsche Bundesbank.
2. Geld und Schulden
a) Geld repräsentiert nicht immer Schulden.
Wenn eine Zentralbank von einer Geschäftsbank etwas endgültig kauft und ihr dafür eine entsprechende Summe gutschreibt, dann könnte die Geschäftsbank dieses Geld überweisen oder sich in bar auszahlen lassen. Wenn sie dieses Geld in bar hat, darf sie damit von der Zentralbank nichts fordern. Da besteht keine rechtliche Forderung auf das Verkaufte. Daher auch kein Schuldverhältnis. Was dürfte sie denn mit diesem Geld rechtlich von der Zentralbank fordern?
Szenario 2: Ein Dieb, der Zentralbanknoten aus den Tresoren der Zentralbank gestohlen hat, hält damit keine rechtliche Forderung gegen irgendjemand. Damit besteht kein Schuldverhältnis. Es gilt aber als gesetzliches Zahlungsmittel und der Dieb kann es nutzen, um z. B. was zu kaufen.
Szenario 3: Mal wieder legal. Eine Zentralbank kauft über eine Geschäftsbank einen Vermögenswert von einer Nichtbank. Die ZB schreibt der Geschäftsbank die Summe auf deren Konto bei der ZB gut. Die Geschäftsbank stellt dem Verkäufer entsprechend Buchgeld zur Verfügung. Das kann er sich in bar auszahlen lassen. Damit hat er Zentralbankgeld in Banknotenform und hält damit erst einmal keine rechtliche Forderung gegen irgendjemand. Es besteht damit kein Schuldverhältnis.
b) Warenbegriff vs Geldbegriff
Du bestimmst, Geld repräsentiert Schulden bzw. Leistungen, die noch zu erbringen sind. Was ist dann der begriffliche Unterschied zwischen Ware und Geld?
Gehen zwei Personen ein Schuldverhältnis ein, nehmen wir einen Kaufvertrag, dann werden beide Personen im rechtlichen Sinne Gläubiger und Schuldner. Der Verkäufer wird Gläubiger hinsichtlich des Kaufpreises und schuldet Ware. Der Käufer wird Gläubiger hinsichtlich der Ware und schuldet den Kaufpreis. Hier stellt sowohl die Ware den Inhalt einer zu erbringenden Leistung dar als auch die entsprechende Geldsumme. Der eine kommt dem Anspruch des anderen mit Ware nach, der andere mit Geld.
c) Paradoxe Repräsentation
Einerseits stellen 100.000 Euro eben 100.000 Euro dar. Wer hätte es gedacht...
Andererseits: Wenn einer einem anderen Kredit gibt, dann bekommt der Kreditnehmer Geld. Sagen wir 100.000 Euro. Der Kreditgeber darf aufgrund des Vertrags letztlich 100.000 Euro plus Zinsen fordern. Nach deinem Ansatz repräsentieren die 100.000 Euro eine noch zu erbringende Leistung, nämlich eine Summe von 100.000 Euro plus Zins, also eine größere Summe. Demnach stellen 100.000 Euro nicht 100.000 Euro dar.
3. Deckung
Ja, es gibt keine Deckungsvorschrift, die im allgemeinen Gold (oder eine andere bestimmte Ware) verlangt.
Allerdings spielen MMT-Vertreter oft die Bedeutung des Kollateral herunter. Das überzeugt mich nicht. Zentralbank und Geschäftsbank geben Geld immer nur gegen etwas anderes. Ob einige MMT-Vertreter Kollateral prinzipiell richtig und wichtig finden oder nicht, ist egal, wenn es darum geht, zu beschreiben, was Banken tun. Die geben etwas für etwas anderes.
Erklärt man die Funktionsweise des modernen Geldsystems nun primär an ausfallenden Krediten? Ja, es stimmt, dass es Geschäftsbanken gibt, die auch mal schlechte Kreditnehmer akzeptieren, die ihre Schulden nicht zurückzahlen können und kaum Sicherheiten vorweisen können, an denen sich die Bank schadlos halten könnte. Wäre es immer so, dass Geschäftsbanken Buchgeld sorglos vergäben, wäre jede Geschäftsbank wohl bald pleite und es gäbe kein modernes Geldsystem. Berücksichtigt werden müssen sie jedoch in einer theoretischen Darstellung, aber nicht verabsolutiert.
Wenn ich mich recht entsinne, war es damals doch so, dass einige Banken auch eher schlechtere Schuldner akzeptierten, weil die Häuser im Preis stiegen.Nach dem Motto: Kann der Kreditnehmer seinen Kredit nicht zurückzahlen, dann ist es nicht so schlimm, denn durch die im Preis steigenden Häuser bekommt er quasi eine besser werdende Sicherheit. Ganz auf Sicherheiten haben sie also auch da nicht verzichtet. Zumal Immobilien typischerweise sicher zu sein schienen.
@@Maximus1879 Zu 1.
Das Geld, das Banken erzeugen, incl. der Zentralbank, sind Schuldscheine, für die die Banken leisten müssen indem sie sie zurücknehmen, d.h., dafür etwas verkaufen. Praktisch sind sie aber nur Mittelsmänner, die die Schuldscheine anderer durch ihre eigenen ersetzen.
Wie die Banken leisten, das kann dann so aussehen:
1. sie zwingen ihre Schuldner zur Rückgabe des Geldes, d.h. die ziehen es wieder durch Leisten und Verkaufen aus dem Verkehr womit die Forderungen gegen die Bank erlischt.
2. der Vermögenswert der Bank ist ein Schuldschein, wie z.B. eine Staatsanleihe. Hier wurde nur eine Forderung gegen eine andere getauscht und der Herausgeber der Anleihe muss leisten. Der Staat ist hier ebenfalls nur Mittelsmann. Er muss noch nicht einmal selbst Schuldner an der Hand haben, weil er durch einen Gewaltakt jeden zum Schuldner machen kann, indem er Steuern fordert.
3. die Zentralbank hat einen Sachwert gekauft: den kann sie wieder verkaufen und leistet dadurch dann sogar selbst.
Buchgeld entsteht durch Kredit und ich wüsste nicht, wo da welches übrig bleiben sollte. Viele glauben sogar, dass es wegen der Zinsforderung zu wenig Geld zum Tilgen aller Schulden gibt. Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Bar- und Buchgeld, weil beides das selbe ist und sich nur darin unterscheidet, wie praktisch die Buchführung abläuft.
2. in den Tresoren der Zentralbank sollte gar kein Geld liegen. Das existiert effektiv nicht. Wenn, dann liegt es dort nur aus praktischen Gründen, wird ökonomisch aber nur dann existent, wenn die ZB es verleiht. Wenn tatsächlich so Bargeld abhanden käme, dann kann die ZB über ihre Zinsforderung gegenüber anderen Schuldner für dieses Geld schaffen. Ansonsten gilt für gestohlenes Geld: auf so viel, wie der Dieb dann durch Kaufen einfordern kann müssen dann die Bestohlenen verzichten.
Zu Szenario 3:
Das Bargeld erhält die Nichtbank indem die Bank das Buchgeld der Zentralbank gegen Bargeld tauscht. Damit verschwindet das Buchgeld der Zentralbank und das der Bank, d.h. aus einer indirekten Forderung der Nichtbank gegen die Zentralbank wird so nur eine Direkte Forderung gegen die Zentralbank. Begleichen kann die Zentralbank die Forderung der Nichtbank, indem sie ihr den Vermögenswert verkauft und so das Bargeld zurückerhält.
b) Waren vs. Geld
den Punkt hast du nicht verstanden. Die Schulden entstehen überhaupt erst durch den Kauf. Denn nur der Käufer bekommt etwas und der Verkäufer gibt nur etwas her. Mit dem Geld hinterlässt der Käufer einen Schuldschein, d.h. er vertagt den Ausgleich auf später. Daher ist "Tausch" auch eine völlig falsche Beschreibung dieses Vorgangs und der Verkäufer wäre auch sehr enttäuscht, wenn er sich final mit dem Geld zufrieden geben müsste. Nettoschuldner ist derjenige, der das Geld durch Kauf per Kredit in Umlauf gebracht hat. Denn er schuldet jenen, die das Geld haben, die Rücknahme des Geldes gegen Abgabe (Verkauf) einer Leistung. Nur deswegen fordern Banken das Geld, das sie mit Leichtigkeit schaffen, zurück: das zwingt die Schuldner zum Verkauf einer gleichwertigen Leistung für das, was sie per Kauf erhalten haben.
Da wird dann auch der Unterschied zwischen Geld und Ware deutlich: die Schulden entstehen beim Kauf durch das übergeben der Ware und das Geld ist die Buchführung über diese Schulden.
Punkt c) ist damit auch geklärt. Zinsen stellen ein weiteres Schuldverhältnis dar. Hier ist die Bank nicht Mittelsmann sondern der Gläubiger und der Kreditnehmer schuldet der Bank die Annahme von Geld gegen Abgabe einer Leistung.
3. Deckung
Eine "Deckung" ist im Kontext von Schulden reiner Unsinn. Schulden braucht es gerade da, wo man (noch) nichts zum Hergeben hat. Die Idee eines "Kollaterals" geht auch komplett an dem vorbei, was vom Schuldner gefordert wird: er muss passend zur Nachfrage der Gläubiger (oder anderer Schuldner) anbieten statt sie mit irgendwas abspeisen zu wollen. Mit den Kollaterals waren die Banken in der Finanzkrise ja mächtig auf den Bauch gefallen. Die Hausbesitzer hatten mit den Häusern alle Kollaterals. Nur waren mit ihnen gerade auch die Nachfrager nach Häusern ausgefallen, d.h. sie hätten sich selbst die Häuser abkaufen müssen um ihre Kredite tilgen zu können, was ein ziemlicher Zirkelschluss ist.
Zur Krise kam es, weil die Banken Kredite an Schuldner vergaben, von denen sie genau wussten, dass sie das nicht konnten, was von ihnen tatsächlich gefordert wird: passend am Markt anbieten um das Geld wieder einzusammeln.
Kollaterals eignen sich nur in Ausnahmefällen, weil man mal ein Haus immer verkauft bekommt. Nur bedeutet das gleichzeitig, dass es für die Summe der Kredite keine Deckung gibt und geben kann.
@@ThomasVWorm
Zu 1.
Du bestimmst, Geld ist ein Schuldschein.
Banknoten sind aber keine Schuldscheine. Ein Schuldschein dokumentiert, wer wem und was für eine bestimmte Summe Geld bis zu einem bestimmten Zeitpunkt schuldet. Banknoten dokumentieren das nicht. In den Händen von Nichtbanken etwa sind sie ein Mittel, mit dem jemand zahlt und einer Geldforderung nachkommt, falls er zuvor ein Schuldverhältnis eingegangen ist, das Schulden in Geldform beinhaltet.
Welchen Status haben nun Auskünfte der Banken? Ich ging davon aus, dass MMT-Vertreter ihre Aussagen primär damit begründen, indem sie auf das Zeugnis, das Banken über ihre Aktivitäten ablegen, verweisen. Ich dachte, das wäre die Basis, wo man sich treffen könnte. Die Deutsche Bundesbank sagt, Buchgeld wird auch anders als im Rahmen eines Kreditverhältnisses geschöpft.
Ferner: Bargeld und Buchgeld unterscheiden sich doch nicht nur in der Art der Buchführung, wie du behauptest. Dabei ist Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel und Buchgeld nicht. Banknoten sind Zentralbankgeld, aber Buchgeld nicht. Nur wenn eine Geschäftsbank über Zentralbankgeld verfügt (oder es sich schnell noch besorgen kann etwa mittels hoch liquider Wertpapiere), kann sie Buchgeldschöpferin bleiben, da sie mit Abhebungen und Überweisungen rechnen muss. Nimmt sie Kredit bei der Zentralbank, muss sie die später mit Zentralbankgeld begleichen.
Zu 2. a)
Zum Szenario 1
Was darf die Geschäftsbank mit ihrem Bargeld, dass sie aufgrund von endgültigem Verkauf eines Vermögenswertes an die Zentralbank bekommen hat, rechtlich von der Zentralbank fordern? Die ZB muss dafür nichts mehr leisten.
Im Falle eines vereinbarten Rückkaufrechts etwa ist es anders. Das Geld, das die Geschäftsbank letztlich zurückgibt, verkörpert eine (durch den Vertrag konditionierte) Forderung gegen die Zentralbank, nämlich auf Rückgabe von etwas Bestimmtem.
Szenario 2
Du gibst also zu, dass Geld nicht nur im Kreditverhältnis in Umlauf kommen kann bzw. nicht immer eine rechtliche Forderung verkörpern muss und dennoch als Geld fungieren kann - zumindest wenn es nicht zu viele Personen wie der Dieb tun.
Du bestreitest es ja nicht. Du beschreibst nur, was die Bank tun würde. Als Zahlungsmittel würde der Dieb es ja dennoch nutzen können.
Damit ist doch die These, modernes Geld müsse stets eine Forderung repräsentieren, widerlegt.
Szenario 3
Mir scheint, du stellst das Beispiel um. Der Verkäufer des Vermögenswertes (hier eine Nichtbank) will nicht den verkauften Vermögenswert von der Zentralbank zurück, wie du schreibst.
Das Beispiel war, dass jemand den Vermögenswert anbietet und verkauft, also Geld dafür will und auch letztlich Bargeld bekommt. Hat er es, hält er damit erst einmal keine rechtliche Forderung gegen irgendjemand. Er könnte neue rechtliche Schuldverhältnisse eingehen. Dazu braucht er noch mehr als das bloße Eigentum an Zentralbankgeld.
Zu 2 b)
Du schiebst mir was unter. Ich benutze das Wort "Tausch" nicht. Ich rede von Kauf und Verkauf und auch vom rechtlichen Status von Personen nach BGB. Auf diesen Aspekt kommt es ja wohl auch an, um das moderne Geld zu erklären, den staatlichen bzw. rechtlichen Aspekt.
Von diesem Standpunkt ist es so. Der Verkäufer ist Gläubiger hinsichtlich des Kaufpreises und schuldet Ware. Der Käufer ist Gläubiger hinsichtlich der Ware und schuldet Geld. Erfüllt der Käufer die Geldforderung des Käufers (rechtzeitig und in ausreichender Menge usw. usf.), muss der Käufer nichts weiter geben.
Das schließt ja nicht aus, dass Geld dann weitere Wege beschreitet. Das wäre auch seltsam in einer hochgradig arbeitsteiligen Gesellschaft, in der menschliche Arbeitsprodukte typischerweise Waren sind und menschliche Arbeit typischerweise Lohnarbeit ist, auf dass auch menschliche Arbeitskraft Ware wird.
3. Deckung
Werfen wir den Ausdruck "Deckung" weg.
Eine Deckungsvorschrift wie den Goldstandard gab es. Heute nicht. Ehnts sagt da Wahres. Er müsste aber noch etwas hinzusetzen.
Wer anderen das moderne Geldsystem erläutern will, muss erwähnen, dass Banken ihr Geld nicht permanent für nichts hergeben - weder die Zentralbank noch die Geschäftsbank. Sie achten schon darauf, dass ihrem Geld etwas gegenübersteht: etwas bereits Vorhandenes oder (sehr wahrscheinlich) etwas Künftiges.
Ehnts kommt doch, um möglichst leicht und allgemein verständlich Aspekte des modernen Geldes bzw. Geldsystems zu erläutern. Wenn man schon auf Deckung zu sprechen kommt, dann muss man auch über das reden, was Banken gegen das von ihnen geschöpfte Geld verlangen.
@@Maximus1879 Geld repräsentiert seit 5000 Jahren Schulden und ist aus konkreten Schuldscheinen entstanden, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
In einer Gesellschaft, in der fortwährend Forderungen miteinander verrechnet werden, muss es keine direkte, persönliche Schuldbeziehungen geben. Es reicht vollkommen, wenn festgehalten wird, wer wie viel schuldet und wem wie viel geschuldet wird.
Und das ist genau das, was Banken machen. Dafür sind sie da. Geld entsteht dort, wenn netto Schulden gemacht werden und Geld verschwindet wieder, wenn Schulden abgebaut werden. Es ist daher völlig abwegig, zu glauben, Geld könnte überhaupt etwas anderes sein als ein Schuldschein.
Und was das "Bezahlen" anbelangt: man sollte erst einmal versuchen, zu verstehen, was da genau passiert: es wird quantifiziert und dokumentiert, wie viel jemand nicht bekommt, er aber hätte bekommen müssen. Denn "Kaufen" ist ein Vorgang, bei dem der Verkäufer etwas verliert/abgibt und der Käufer gewinnt/bekommt. Wäre hier tatsächlich alles abgeschlossen, dann hätte der Verkäufer nicht etwas verkauft sondern verschenkt.
Dass Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel ist, das ist wichtig für den Staat. Denn der muss ja durchsetzen, dass er und das Geld, das er ausgibt, nicht ignoriert werden. Nur dann funktionieren die Staatsfinanzen. Andernfalls hätten jene, die für den Staat arbeiten und vom Staat bezahlt werden, ggf. das Problem, dass sie nur so viel verdienen sollten, wie sie Steuern zahlen müssen und keine Überschüsse erzielen dürfen, die sie kaum irgendwo ausgeben können wenn nur der Staat sein eigenes Geld akzeptiert. Der Staat bekäme dann schwere Probleme seine Pläne umzusetzen, wenn er jeden in dem Umfang beschäftigen müsste, wie er von ihm Steuern fordert. Der Nutzen eines Marktes stünde ihm damit nicht zur Verfügung und statt überhaupt mit Geld zu operieren könnte er auch alle zu Pflichtdiensten einberufen.
Buchgeld ist heute die am stärksten relevante Geldform. An der kommt niemand vorbei. Es muss kein gesetzliches Zahlungsmittel sein. Wer Buchgeld nicht akzeptiert, der ist ökonomisch ausgeschlossen und hätte dann auch zu Bargeld keinen Zugang mehr, außer ihm wirft jemand ein paar Cent in den Hut. Und der, der die Cent wirft, der hat vorher Buchgeld, das er empfangen hat, in Bargeld umgewandelt.
zu Szenario 2:
der Punkt dabei ist: es geht dabei um Geld, das es nicht gibt, selbst wenn es physisch im Keller der Bundesbank liegt. Zu Geld wird es erst dann, wenn die Bundesbank es verleiht. Wenn die Bundesbank es nicht verbrennt sondern nur zwischenlagert, dann hat das rein praktische Gründe, die mit der Funktionsweise von Geld nicht zu tun haben. Sie vernichtet auch zerknitterte Geldscheine um sie durch neue zu ersetzen, damit der Geldautomat nicht verstopft. Das hat primär nichts mit Geldschöpfung zu tun sondern ist ein rein technischer Aspekt.
zu Szenario 3:
natürlich will der Verkäufer des Vermögenswertes nicht den Vermögenswertes zurück. Es ist aber das, was er in letzter Konsequenz dafür bekommen würde, wenn alle an ihm vorbei ihre Schulden tilgen, damit alles andere Geld aus dem Verkehr ziehen und somit auch nicht mehr verkaufen müssen und es auch nicht tun. Es gibt dann nur noch ihn und das Geld, das er hat und die Zentralbank und das, was sie zu verkaufen hat. Denn das Geld muss ja immer noch auf beiden Seiten der Bilanz bei der Zentralbank in den Büchern stehen. Wenn die Zentralbank damit bezahlt hat, dann ist sie die Schuldnerin, die das Geld annehmen und dafür etwas verkaufen muss. Der Vermögenswert bedeutet ja nicht, dass sie keine Schulden hat sondern nur, dass sich Schulden und Vermögen ausgleichen und sie netto nicht verschuldet ist.
Eine rechtliche Forderung muss der mit dem Geldvermögen auch nicht haben. Damit alles funktioniert reicht es, dass es eine rechtliche Forderung gibt, die von anderen fordert, sich dieses Geldvermögen zu beschaffen. Und diese gibt es gegen die Schuldner und die erlaubt es dem mit dem Geldvermögen damit einzukaufen.
Das mit dem Kaufen und Verkaufen funktioniert deswegen, weil die Schuldner das Geld wieder einziehen müssen. Das erzeugt die Nachfrage nach dem Geld und ermöglicht damit das Kaufen damit. Gingen die Schuldner alle pleite, dann hätten wir eine heftige Finanzkrise und die mit dem Geld stünden dumm da.
zu 3. Deckung.
Ich denke, das hatte ich ausführlich erklärt. Natürlich versuchen sich Banken bei der Kreditvergabe abzusichern. Das verändert aber nicht, was Schulden real sind, taugt nur in Ausnahmefällen, sichert in der Summe aber gar nichts ab. Im Gegenteil: würden Banken nur auf Basis von Sicherheiten Kredite vergeben, dann führe das Finanzsystem binnen kürzester Zeit komplett gegen die Wand, weil jenen, die das Geld nutzen, die Sicherheiten nahezu komplett am Arsch vorbei gehen. Die wollen ihre Nachfrage bedient sehen. Passiert das nicht, dann hat das Geld für sie seinen Wert komplett verloren. Inflation entsteht ja nicht wegen der Abwesenheit von Werthaltigem sondern weil für die Nachfrage ein ausreichendes Angebot fehlt. Das zu erzeugen, das ist die Aufgabe der Schuldner.
Bin ich der einzige, der findet, dass Ehnts Ole Nymoen in 20 Jahren sein könnte? Auch von seiner Art zu sprechen.
Wendet man MMT an, ist aufzupassen, wieviel Devisen ein Land hat, d.h. dauerhaft erwirtschaften kann, Monat für Monat. In der Türkei wurde die MMT aus Angeberei-Gründen des neuen Sultans ziemlich falsch gemacht. Devisen sind ein entscheidender Faktor, wendet man MMT an. Außerdem, schöpft eine Staatsbank über den Staat Geld, z.B. für Wohnungsbau als Kredit, kann es ohne Zinsen erfolgen. So könnten große Wohnanlagen mittels Genossenschaften preiswert errichtet werden mit 9 Euro Kaltmiete. In ungefähr 50 Jahren wäre der Kredit, ohne Zinsen, bezahlt. Die Mieter zahlen über die Kaltmiete den Kredit zurück. Jetzt aufpassen, es wäre sogar kapitalistisch einwandfrei. Das Schöpfgeld, aus dem Nichts, verschwindet wieder im Nichts durch Rückzahlung. So funktioniert jede Hypothek für eine Villa auch, nur mit Zinsen. Die Hochfinanz blockiert solche Modelle, sie wollen leistungsloses Einkommen durch Zinsen, ohne Risiko. Das muss sich ändern.
Komme aus Oldenburg, studiere in Göttingen und mache grade Auslandssemester in Valencia hahaha
Wie gefällt's dir in Valencia? Überlege auch, dort mein Auslandssemester zu machen und bin für jedes Feedback dankbar haha
Man kann ein in sich schlüssiges System entwickeln, dasaber jeglicher Grundlage entbehrt. Ist Dirk Ehnts ganz gut gelungen. 🤷🏻♂️😂😂😂
Die MMT entwickelt kein System. Sie beschreibt den realen Status quo, wie Banken und das Finanzsystem funktionieren, d.h. sie ist eine Beschreibung der praktischen Realität.
Schuldenbremse macht nur Sinn bei Konsumausgaben (wie Sozialleistungen), weil dort die Ausgaben inflationär wirken. Bei Zukunftsinvestitionen in die Infrastruktur, Bildung etc. ist das kontraproduktiv, weil damit ja die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert wird, also Produkte künftig günstiger werden.
Lehrer zählen auch als konsumausgabe. Also Schulen (investiv) bauen, aber keine lehrer (konsumtiv) einstellen?
Was ein sinnloser Kommentar. Die Schuldenbremse ist die Fessel die unnötigerweise die Lenkungsmöglichkeiten des Staates zur Reaktion auf die Konjunktur einschränkt. In der jetzigen Situation sind staatliche Konsumausgaben förderlich.
@@laurenskarner3954 aber die schulden!1!1!11!!!
Wirtschaftslogik ist komplex und kompliziert. Danke für dieses in vieler Hinsicht aufklärende Gespräch. Es fehlt also politischer Wille, Ehrlichkeit - die Bankenkrise ware keine Staatsschuldenkrise -, Bankenregulierung, Schuldenbremse ist eine Investitionskrise, Lobbyismus beinflußt die politischen Entscheidungen und ohne Staatsschulden gäbe es gar kein Geld, siehe Monopoly. Ach ja: Wer hat nochmal die Bankensysteme dereguliert: Schröder und die SPD. Aber bitte nicht die AFD wählen deswegen. Sucht euch eine Partei, die z.B. Bankenregulierung und Vermögenssteuer propagiert.
Wer hat eigentlich Interesse an der Schuldenuhr? Gibt es da eine Lobby, die daran gewinnt? Ich hab überlegt ob es die Banken sind, die mit Staatsanleihen handeln. Je weniger Anleihen im Umlauf sind, desto höher der Preis oder so. Ich meine, wenn die Ausgaben durch die Steuereinnahmen gedeckt sind, dann braucht der staat ja keine Anleihen verkaufen. Aber so richtig sinnvoll find ich das nicht. Auch das Narrativ von Lindner, dass der staat nur ausgeben kann, was der Steuerzahler gibt, stimmt ja auch für ihn nicht. Er gibt ja ständig mehr aus. Und ob das wirtschaftlich nicht ein politischer Selbstmord wäre, wenn er ständig Habeck torpediert weiß ich auch nicht. Nicht mal die für die FDP so wichtigen Straßen sind irgendwie schön für den klassischen FDP Wähler. Nur damit er seine Investitionen Vorrang gibt, so eine riesige Lüge aufrecht zu erhalten finde ich schon fast bösartig. Und nichts wofür die FDP steht geht ja vorran. Weder digitalisierung noch Bildung oder Zukunftstechnologien. Und dann noch Klimaschutz und Sozialpolitik ausbremsen indem er sich oppositionell gibt was SPD und Grüne angeht. Ich hätte gern mal nen guten Finanzminister, der nicht auf seinen Geldberg sitzt und glaubt, dass das Teil seines Berufes ist, die Kröten beisammen zu halten
Es gibt die Idee des Nachtwächterstaates.
Dahinter steckt die Idee, den Staat komplett abzuschaffen. An seine Stelle tritt dann der Markt.
Damit ginge aber etwas wesentliches verloren: das Eigentum. Denn das ist ein reines Rechtskonstrukt. Ein Markt dient aber nur einem einzigen Zweck: der Übertragung von Eigentum. Das bedeutet, mit dem Staat verschwände auch der Markt, also das Konstrukt, das den Staat ersetzen soll. Diebstahl ist ohne Staat kein Diebstahl mehr. Existiert hingegen ein Staat, dann kann er die Eigentümer schützen. Allerdings ist er dank des dazu nötigen Gewaltmonopols selbst eine Bedrohung für Eigentum und Eigentümer, z.B. indem er über Steuern auf das Eigentum zugreift. Das gilt ganz besonders in einer Demokratie. Denn da werden die Forderungen der Habenichtse gegen den Staat, die in der Mehrheit sind, Forderungen gegen die Habenden.
Damit stehen Liberale vor einem Dilemma: sie können weder mit Staat noch ohne Staat.
Die Schuldenuhr stellen dann jene auf, die den Staat und staatliches Handeln auf ein Minimum begrenzen wollen. Und das besteht in der Bewachung des Eigentums.
@Hans zum Abschlussstatement: Das hast du JETZT verstanden? Gehört nicht Maurice Höfgen zu eurem Team, der ziemlich oft ziemlich dasselbe sagt?
in den gesprächen mit maurice (und noch viel mehr mit anderen mmt-"fans" ) ging es ja eher um die frage, ob die mmt bestimmte (finanz)politische beschlüsse zur folge habe - also um mögliche "handlungsanleitungen". (die in der regel um den kern kreisen, dass der staat jederzeit das für anstehende auf- und ausgaben nötige budget selbst "schöpfen" (im sinne von "erschaffen" könne) . im gespräch hat dirk ehnts sehr deutlich gemacht, dass nach seiner auffassung die mmt ein analytisches instrument ist, aber keine handlungsanleitung.
überdies wurde deutlich, dass die frage inflationstreibender faktoren solcher folgen extensiver "schöpfung" nicht definitiv ausgeschlossen werden kann, wenn sie mit anderen (in der politischen/ökonomischen realität vorhandenen) faktoren zusammentreffen - siehe beispiel türkei.
mit anderen worten: dass die mmt nicht der finanzpolitische "zauberstab" ist, wie in der allgemeinen debatte doch oft behauptet (wie dirk ehnts übrigens im gespräch jenseits der kamera auch andeutete - dass es gerade auf sm auch falsche annahmen in bezug auf dieses analytische instrument gebe) - und dies erst recht angesichts bestehender rechtlicher normen, bis in das grundgesetz hinein, die politische entscheidungsmöglichkeiten limitieren - jedenfalls so lange sie in kraft sind.
und , gerade was das gg und eu-verträge angeht, auch nicht so ganz einfach zu ändern wären.
in der hinsicht hat das gespräch ein paar klarheitsaspekte geschaffen - in anderen punkten bleiben grauzonen bzw. fragen offen.
@@hansj.8091 Ok, gerade diese beiden Aspekte (1. MMT als "Linse" zur Betrachtung des Geldsystems 2. Inflationsgefahr bei Nichtbeachtung der realwirtschaftlichen Gegegebenheiten und Wirkungen) bringt Erklärbär Maurice nach meinem Eindruck aber eigentlich immer ziemlich gut auf den Punkt
Sehr interessant, vielen Dank! Bitte mehr Interviews mit Ökomom*innen 🙏 Denke Sebastian Dullien vom IMK wäre ein sehr interessanter Gast :) Ähnlich interessant wären sicher auch Miriam Rehm, Peter Bofinger, Jens Südekum, Eckhard Hein :) man könnte viele aufzählen. Haben sicherlich vieles interessantes zu erzählen.
Wenn der Mindestlohn um 50% erhöht wird, steigen vor allem die Erzeugerpreise, was preistreibend ist.
Aber die Leute haben mehr Geld, um zu konsumieren...
Klar, aber die Einkommensdifferenz zwischen Mindestlohn und sehr viel bekommenden verringert sich. Und mehr Leute können die steigenden Preise bezahlen.
Was der Preiswahrheit dienen würde.
1:19:00 Das ist also das was Pispers in seinem Programm meinte, als er sagte das alles wäre nur ein Federstrich.
Der Federstrich ist deine Unterschrift unter einem Kreditvertrag. Der ist aber nicht unverbindlich sondern der hat Konsequenzen.
Denn du verpflichtest dich damit zur Wiederbeschaffung des Geldes, das für dich geschaffen wird und das du ausgibst. Das Geld ist eine Forderung gegen deine Bank, die mit dem Kreditvertrag eine Forderung gegen dich hat.
Das bedeutest, dass du für das Geld arbeiten musst, dass für dich geschaffen und von dir ausgegeben wird. Nur deswegen ergibt es überhaupt einen Sinn, dieses Geld anzunehmen.
Und erfolgt dieser Federstrich in betrügerischer Absicht, dann landest du deswegen dann sogar im Knast.
Pispers hat überhaupt nicht verstanden, worum es in der Sache überhaupt geht, weswegen das einer seiner schlechteren Auftritte war. Denn das "nur" ist da völlig unangebracht.
@@ThomasVWorm ahh Danke :)
Nun, ich find es ein wenig schade, daß Fragen nicht etwas kontroverser sein dürfen.
Bei dem Erdogan-Thema kam er doch ganz schön ins schwitzen - warum kann den Erdogan kein Geld drucken 😜
- aber dann hat Hans eingelenkt, klar, aus Höflichkeit, und ihm die Antworten quasi vorgesagt.
Ich fände es viel besser, richtig kritische Antithesen zu fragen - man hätte dem Gast ja schwierige Fragen schon ein paar Tage vorher geben können, damit er sich vorbereiten kann (man weiß ja in etwa, welche Fragen zur MMT im Raum stehen).
Vielleicht hätte er ja sogar gute Antworten liefern können !
Das wäre m.E. viel sinnvoller, als am Ende in der Selbstbestätigungs-Bubble zu bleiben.
Liebe Grüße an euch! 😇
Bzgl. Erdogan / Inflation in der Türkei hat Herr Flassbeck in den letzten Jahren zwischendurch hin und wieder mal etwas geschrieben.
Kann ich nicht nachvollziehen, Ehnts hat doch angeführt: Verschuldung und ausländischer Währung, Abwertung der Lira und massive Erhöhung des Mindestlohns. Alles sehr nachvollziehbar.
die fragen dürfen so kontrovers sein, wie sie u.a. im chat gestellt werden. genau das war hier der fall.
bei türkei/erdogan wurde weder "aus höflichkeit eingelenkt" noch " die antworten quasi vorgesagt" . ehnts hat die frage beantwortet, sozusagen mit den instrumenten aus dem "mmt-koffer" - welche "richtig kritische antithese" hättest du denn hier gern gestellt gesehen ?
mmt-kritische zuschauerfragen (sowie auch meine eigenen) hatten als kern doch die argumente, die den mmt-vertretern in der politischen und wissenschaftlichen debatte entgegengehalten werden.
welche "fundamentalkritische" frage hättest du dir konkret gewünscht?
und: nein, kein gast erhält vorab fragen. das wäre das gegenteil eines journalistisch geführten live-interviews.
insofern: "selbstbestätigungs-bubble" sehe ich zumindest nicht als meinen aufenthaltsort im gespräch.
(übrigens: wenn du derselbe "ichich" bist, der im livechat zu beginn der zuschauerfragen schrieb: "mach ihn fertig, hans!"
möchte ich darauf hinweisen, dass das ganz bestimmt nicht mein selbstverständnis ist, wenn ich zuschauer- und eigene fragen einbringe. eine solche erwartungshaltung kann (und will) ich gar nicht erfüllen.
der sinn journalistischer fragestellungen besteht doch darin, solche fragen zu stellen, die sich aus einem sachverhalt kritisch ableiten lassen - die antworten zu hören - und ggf. nachzufragen.
die zuschauer/-hörer mögen dann selbst entscheiden, was sie davon halten.)
Natürlich kann Erdogan Geld drucken. Führt halt zu Inflation, wenn das Geld in den Konsum geht und die türkische Wirtschaft nicht entsprechend die Produktion erhöhen kann.
Schade, daß du gleich auf Verteidigungshaltung gehst.
Ok, das "mach ihn fertig" war ja ein Scherz (schon klar, daß du ein anständiger Mensch bist) - denn die Frage mit der Türkei war doch echt suuuper, MMT im Praxis - Check ! Endlich!
Er kam ja auch ziemlich ins schlingern; das Argument mit der Bosporus Brücke (lt google 2,5-4,4 Mrd Dollar , Bip Türkei: 819Mrd) nicht stichhaltig. Und ab 1:48 sagst du ihm dann die Antwort vor - bzw. hilfst im zumindest raus.
Beim 2. Ansehen ist mir sogar noch aufgefallen, das ihm rausrutscht, die Erhöhung des Mindestlohns (was wiederum garnichts mit Dollar zu tun hat) ein Haupttreiber der Inflation sei- uii, ein ganz heißes Eisen! Naja, du hilfst nochmal, indem du das Thema beendest bei 1:50, "zweite Frage in dem Kontext..."
Ich finde das mega schade.
Wir alle haben doch mehr Erkenntnisgewinn, wenn schonmal ein Kenner der Wirtschaftspolitik im Studio ist, so eine wichtige Frage durchdacht mit Expertise beantwortet werden kann - wenn es nur um rhetorisches Geschick ginge, kann ich ja auch Maybrit Illner kucken, oder? Ist das jetzt keine Anregung, die man positiv aufnehmen kann? @@hansj.8091
Klasse Interview
Seit 2010 hatten wir Asset Price Inflation, zum Beispiel bei Immobilien in Deutschland, durch das ganze Geld drucken. Das übersieht Herr Ehnts wohl. MMT steht für More Money Today und führt am Ende immer zu mehr Inflation, ob man will oder nicht. Wenn Geld drucken Wohlstand schaffen würde, wie manche behaupten, dann hätten wir Menschen das wohl schon vorher entdeckt.
Es kommt halt darauf an wofür das "gedruckte" Geld ausgegeben wird. Geldpolitik ist immer nur Werkzeug, der Wohlstand wird durch Arbeit und Ressourceneinsatz geschaffen.
Wenn man Geld auf eine Branche schmeißt, deren Ressourcen knapp sind (Fachkräftemangel, Mangel an Baugrund, etc), dann führt das zu Inflation. Die MMT sagt einfach, dass eine höhere Geldmenge nicht direkt zu Inflation führen muss (aber kann).
Ich glaub ,ich habe es verstanden
Kurze Frage zu den Anleihen. Wenn man diese kaufen kann, kann man die dann auch wieder verkaufen? Und wenn und wer zahlt dan die Differenz zu an und Verkauf... Und wie läuft fas mit den anhleiehn? Kann mir da jemand ein lese tipp geben.
Staatsanleihen werde zunächst an die 32 ausgewählten Banken (Bietergruppe Bundesemissionen) über den Primärmarkt verkauft. Diese verkaufen jene Anleihen, über den Sekundärmarkt weiter an andere andere Banken oder Private. Du kannst sie also über einen Broker/NeoBroker erwerben.
Bspw. Sparkassen können Bundesanleihen verkaufen. Da kannst du dich sicher beraten lassen oder mal online das Angebot und die Bedingungen anschauen.
Warum ist man eigentlich vom Bretton-Woods Abkommen weggegangen?
Krieg
@@Patrick-t9c Ach ja, genau und was wird aktuell mit xxx Milliarden unterstützt? Wofür braucht man denn wirklich die ganze Kohle?
gut danke
MMT ist eher wie Bourdieu's Kapital- oder Habitustheorie zu verstehen, ist dann auch in der Hinsicht nützlich.
02:00:36 Die Antwort ist schichtweg falsch. So wie an vielen anderen Punkten im Interview auch. Das Geldvermögen das die Bundesbank veröffentlicht enthält keine realen Werte sondern ausschließlich Vermögen in verschiedenen Geldmengenaggregaten. Es tut nicht weh einfach mal zu sagen, ich weiß es nicht, statt irgendeinen Stuss daherzureden. Leider ist Ehnts einfach sehr limitiert in seinem ökonomischen Sachverstand. Und das ist auch der Grund warum er keinen Lehrauftrag an eine richtigen Uni hat, sondern an irgendwelchen unbedeutenden Online-Hochschulen am anderen Ende der Welt lehrt. Natürlich behauptet er, dass man ihn wegen seiner Einstellung nicht haben mag. Ich möchte die Frage aber dennoch richtig beantworten. Die Geldvermögend der Deutschen sind zum einen Einlagen, die schon dadurch entstehen, dass privatrechtliche Kredite vergeben werden. Das hat mit den Staatsschulden überhaupt nichts zu tun. Es sind Sichteinagen bei Banken. Des Weiteren besitzen Deutsche auch ausländische Geldvermögen wie Aktien (Nein Aktien sind in diesem Zusammenhang kein Sachwert sondern werden als Verbindlichkeit des Unternehmens ggü. dem Inhaber gebucht).
1:23:15
Marx behauptet nicht, dass Geld und Gold unzertrennlich miteinander verbunden seien. Laut Marx hing die Geldform an verschiedenen Waren (MEW 23, S. 103-104).
Teilweise vereinfacht Marx, indem er annimmt, dass Gold die Geldware ist. (MEW 23, S. 109).
Blackrock bittet nur etfs die Aktien halten.
Blackrock hat durch die etfs keine stimme bei Apple und ist dadurch auch nicht der größte einzelaktionär. Riesen unterschied..
@@Originalkugelzwerg keiner! Blackrock darf das nicht, da die Anteil uns Aktionäre gehören.
ETF sind halt eine bestimmte Klasse an Fonds. Und natürlich können die aus Aktien bestehen. Der bekannte MSCI World enthält beispielsweise Aktien von ca 1.500 Unternehmen. Blackrock ist bei Apple nach Vanguard der zweitgrößte Einzelaktionär. Bei vielen anderen Unternehmen der größte. Und natürlich haben sie da Stimmrecht. Proxy Voting heißt das.
Gibt es Wirtschaftsexperten die argumentativ Dirk Ehnts widersprechen oder ist die mmt common sense unter Ökonomen? Gibt es andere Ökonomen die diese Theorie anzweifeln?
Unter 100 Ökonomen gibt 99 Mainstream Neoklassiker und 1 MMTler. Die sogenannten “Experten” der Ökonomie widersprechen natürlich der MMT aber haben bis heute nicht ein valides Argument gebracht.
@@AceKingstonaber aber Japan oder so
Der Mann darf nicht an die Uni, der weiß ja wie das System funktioniert.
Exakt!
Thilo schaut hier verwundert aus der Wäsche. Wenn er einen ETF Sparplan hätte und sich mal etwas mit Makroökonomie beschäftigte, würde auch die Qualität dieser Interviews steigen. So erzählt der eingeladene Ökonom einfach nur die Basics runter. Dass man den Zuschauern erklären muss, was M1 Geldmenge ist, lässt tief blicken. In der langen Liste der Interviewpartner findet sich seltsamerweise kein einziger Vermögensverwalter oder eine Führungspersönlichkeit von Blackrock oder Vanguard.
Was hat ein ETF Sparplan mit Makroökonomie zu tun ?
Schade, dass seine Antwort zu dem bekannten Phrase "Schulden belasten unsere Kinder!" sehr technokratisch ausgefallen ist. Ich hätte mir da etwas Prägnateres erhofft.
Ja, wenn man die Annahme macht, dass der durchschnittliche Politiker besser in der Geldzuteilung ist, als der Markt, dann kann man sowas machen.
Das halte ich halt für äußerst unwahrscheinlich.
Ich finde in einer Demokratie sollten Politiker zumindest die Möglichkeit dazu haben, Geld auszugeben und auch Schulden zu machen.
MMT ist ja erstmal nur das Verstehen vom Geldsystem. Was man damit macht, ist dann Politik.
@@Joghurtdeluxe
Klar, wenn man so naiv ist und davon ausgeht, dass der durchschnittliche Politiker die besseren Entscheidungen trifft, als der durchschnittliche Unternehmer, dann kann man so denken.
@@sebanj222 Du willst die Demokratie gerne abschaffen?!
@@sebanj222Ein Unternehmer denkt kurzfristig und im Eigeninteresse. Politiker handeln für das Gemeinwohl welches für einen Unternehmer ein Fremdwort darstellt.
Krass, das war Mal richtig naiv.
Erben und Schenkungen ganz normal wie ein Einkommen zu besteuern, wäre mehr als fair. Das brächte Geld ein. Auch eine Zucker-, Pestizid-, Finanztransaktionssteuer...damit würde man Einnahmen generieren ohne Einkommensschwache zu schädigen.
Nicht wäre wohl unfairer. Abgesehen vielleicht von offenen Grenzen der Sozialsysteme. Aber man kamn ja AfD wählen.
Versuchst hier wieder den Diskurs zu verzerren und die Leute subtil in Richtung Braunblau zu schieben?@@Dr.Seltsam100
Über die Wahrnehmung von Fairness lässt sich streiten. Dass Familienvermögen bei jedem Weitergeben mit mehr als dem jetzigen Satz besteuert werden soll, finden eigentlich nur die fair, die nichts erben. Und noch ein paar Verirrte, die Millionen erben und medienwirksam darauf verzichten wollen (bis auf ein paar Milliönchen, hust).
Was ein ökonomisches Weltbild. Jahrzehnte ökonomischer Forschung sind spurlos an diesem Gast vorbeigezogen. Kein Wunder, dass er keine Professur bekommt.
Jemand kann sich auch ein Mietshaus kaufen und zahlt den Kredit über die Mieten ab.
Wieso kann ich unser Finanzsystem nicht verstehen? Ich kriege es einfach nicht in den Kopf
Weil es durch und durch krank ist und völlig unlogisch ist.
Trauriger Weise feiern MMT'ler das auch noch.
Trinkspiel: Bei jedem SOZUSAGEN einen wegexen. Ohwei 🥴
Der Typ am Ende fragt ja einfach nochmal das gleiche, was der Gast zuvor zwei Stunden lang erklärt hat. Welchen Mehrwert hat diese Fragerunde am Ende? Früher hat der wenigstens die Fragen aus dem Publikum vorgelesen, inzwischen ja nur noch seine eigenen. Wieso macht er nicht sein eigenen Format und man lässt hier einen richtigen Community Manager die Fragen vorlesen?
Bitte ein Interview mit der militanten Veganerin!
Schwachsinn.
Österreichische Schule, aber das wäre ja gegen seine Ideologie.
Die Konsumenten (sollten) bestimmen, was sie konsumieren und damit was produziert werden soll.
Defizite des Staates sind nur dann Guthaben des Volkes, wenn das System ideal wäre. Ist das der fall?
Was, wenn die Bevölkerung dieses Guthaben in Amerika ausgibt? Ideal verstehe ich,aber obs real wirklich so ist,kann ich nicht nachvollziehen.
Wäre nur eine zentrabank in der welt,mit nur eine Währung ok,so ist es aber doch real nicht.
Dann sind das Guthaben in den USA und die Bevölkerung hat dann von dem Geld auch etwas - das, was sie davon gekauft hat. Besser könnte es nicht laufen.
Denn geleistet wurde für das Geld ja schon: da, wo der Staat das Geld ausgegeben hat, wofür die Bürger etwas tun musste.
Was noch fehlt: dass der Staat das Geld wieder von den Bürgern einsammelt. Da bekommen sie dafür nicht.
Haben sie es stattdessen in den USA ausgegeben, haben sie mehr als zu erwarten war.
Besser geht nicht.
Dann sind die Guthaben in den USA und die Bevölkerung hat dann von dem Geld auch etwas - das, was sie davon gekauft hat. Besser könnte es nicht laufen.
Denn geleistet wurde für das Geld ja schon: da, wo der Staat das Geld ausgegeben hat, wofür die Bürger etwas tun mussten.
Was noch fehlt: dass der Staat das Geld wieder von den Bürgern einsammelt. Da bekommen sie dafür nichts.
Haben sie es stattdessen in den USA ausgegeben, haben sie mehr als zu erwarten war.
Besser geht nicht.
Omg ... ich habe doch noch ein paar Sätze weiter gehört. "Wenn man 3D Drucker hätte, dann bräuchte man keinen Kapitalismus, weil wenn der Staat etwas braucht, dann druckt er sich das einfach." LMAO ... omg. Ich würde ihm gerne mal bei einem Abendessen gegenübersitzen und ihn fragen, was er sich bei solchen Aussagen gedacht hat. Wo kommen denn die 3D Drucker her? Woher kommt denn das Material für den Drucker? Woher kommen denn das Kupfer und das Plastik für das kostenlose Internet? Was hat er denn tatsächlich gelernt, dort in der Uni?
Das war (offensichtlich) keine ernst gemeinte These, sondern eine Veranschaulichung, die erklären soll, wieso es wichtig ist, dass der Staat das Währungsmonopol hat.
interessanter Videofehler: der Gast spricht in 1,25facher Wiedergabegeschwindigkeit, Tilo dagegen in 1,00
Wie soll das bei simulatanem Video funktionieren?
@@nosteinnogate7305
frag mich was leichteres !
@@Wehrkreisersatzkommadie Antwort ist einfach: es funktioniert gar nicht.
@@ThomasVWorm🙏🙄🤪
Wir hatten sehr wohl Inflation in den letzten 10- 20 Jahren. Der Herr kommt mit der Inflationsrate durcheinander. Wenn die Inflationsrate runter geht heißt das nicht, dass die Preise runtergehen. Beispiel: etwas kostet 100€ zum nächsten Jahr hat man eine Inflationsrate von 10%, dann ist man bei 110€, wenn man dann im darauf folgenden Jahr eine Inflationsrate von 3% hat, dann ist man nicht bei 103€, sondern bei 113,30€. Die Inflationsrate ist fast durchgehend positiv. Nur eine negative Inflationsrate heißt sinkende Preise. Selbst wenn man 'nur' das angebliche jährliche 2% Ziel erreicht (tatsächlich vorgegeben ist Preisstabilität), dann kommt man auf eine gesamt Preissteigerung von circa 50% in den nächsten 20 Jahren. Wir hatten die letzten 20 Jahre (die letzten drei rausgenommen) ungefähr eine Inflation von 1,5%. Selbst das ist noch eine Preissteigerung um ein Drittel über die letzten 20 Jahre.
Und das er denkt die Sowjetunion sei wohlhabend gewesen, weil sie Satelliten ins All geschoßen hat spricht ja auch Bände.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) kann es nur mit Kernkraft geben. Die höchste Energiedichte steckt in Kernkraft. Wie wäre zu verfahren? Am Rande der Städte Kernkraftwerke bauen, die mit der kostenlosen Abwärme die Städte beheizen. Es könnten sogar Radwege, Brücken, Fußgängerzonen etc. eisfrei gehalten werden. In großen Treibhausanlagen könnte Bio-Gemüse erzeugt werden, 3 Ernten pro Jahr. Man blicke in Richtung Kernkraft, wenn es um das BGE geht
Wieso muss das bge an einer Energiequelle gekoppelt sein? Unabhängig davon teile ich die Sympathie für Kernkraftwerk
@@florentin4061 Das BGE muss in einer passenden ökonomischen Umgebung sein, dazu gehört billige Energie. Für die Scheichs oder Putin zu arbeiten, um Energie konsumieren zu können, bedeutet viel Arbeit, vor allem da Deutschland Märkte im Ausland verlieren wird. In einem armen afrikanischen Staat würde die ökonomische Umgebung nicht passen, das BGE einführen zu können, erfolgreich einführen zu können.
Hans hat leider nicht wirklich so viel verstanden. Schade. Dachte, man bereitet sich auf solche Sendungen entsprechend vor.
Teilweise gut, teilweise zäh…die ideologische Brille ist bei beiden schon sehr ausgeprägt.
Was die Homöopathie für die Medizin ist die MMT für die Ökonomie.
Begründe
@@AceKingston Beides unwissenschaftliche Theorien, deren Anhänger sich lautstark darüber Beschwerden, dass der oft als "Mainstream" beschimpfte wissenschaftliche Konsens ihre Theorie nicht ernst nimmt. Außerdem haben die Anhänger beider Lager einen Hang dazu meist sehr schnell sehr emotional auf Kritik zu reagieren. (Vielleicht empfindest Du das ja sogar auch gerade?! ;) )
@@Julian-vv1wp ich empfinde oft heftige emotionale Reaktionen auf Argumente der MMTler von Seiten des Mainstream. Sowas wie “Man kann doch nicht unendlich viele Schulden machen” sowas sagt ja auch die MMT nicht. Bis jetzt überzeugt mich die MMT weil es 1. Eine deskriptive Analyse ist und 2. Ich noch kein einziges inhaltliches korrektes Argument von der Mainstream Ökonomie gehört habe wo die MMT klar falsch liegt. Bis jetzt widerlegt MMT oder auch der Post-keynesianismus die Mainstream Ökonomik auf ganzer Linie.
@@Julian-vv1wpdu hast nicht ein einziges Argument geliefert.
Schön, dass es die MMT-Ökonomen gibt. Da kaufe ich mir doch gleich noch ein wenig Bitcoin um mich abzusichern.
Gab es da nicht erst kürzlich Inflationsraten von über 100%?
@@aequitas9563 Wo? Beim Argentinischen Peso ?
Bitcoin inflationiert aktuell mit etwa 1,7%. Diese Rate halbiert sich Mitte 2024 und beträgt dann 0,85%. Damit wird die Inflation von Bitcoin ab nächstem Jahr kleiner sein, als die von Gold. Alle weiteren 4 Jahre wird die Inflation von BTC automatisch auf die Hälfte des dann aktuellen Wertes reduziert, bis sie etwa im Jahr 2140 rein rechnerisch 0% beträgt.
Berücksichtigt man jedoch, dass BTC auch verloren werden, wird dieser Zeitpunkt schon viel früher erreicht.
Diese Reduktion der Bitcoin-Inflation geschieht automatisch und kann nicht geändert werden.
@@einfachweggehen2785 Vor etwa einem Jahr hat sich der Wert halbiert, oder nicht? Das Entspricht einer Inflation von 100%. Wie kann das sein, wenn es eine "automatische Inflationsreduktion" gibt?
Das Beispiel ist mal wieder wunderbar um zu zeigen, wie dramatisch falsch es ist, den Faktor Mensch bei ökonomischen Theorien auszuklammern.
@@aequitas9563
Kommt darauf an, was man mit "Inflation" meint. Ich habe mich auf den wörtlichen Sinn (Mengenausdehnung) bezogen, während du dich offenbar auf den Preis beziehst.
Damit vergleichst du aber noch nicht einmal Äpfel mit Birnen, sondern höchstens Äpfel mit Tannenzapfen.
Wenn du schon irgendwie FIAT mit Bitcoin vergleichen willst, dann musst du - um die derzeit noch vorhandene Volatilität des BTC zu eliminieren - wenigstens eine Glättung des BTC-Kurses vornehmen, deren Intervall einem kompletten Zyklus entspricht. Anders macht es keinen Sinn - außer, du möchtest mit Taschenspielertricks aus der Statistik arbeiten und das möchte ich dir jetzt hier mal nicht unterstellen.
Aber weil das Ganze in der Theorie manchmal ein wenig trocken und schwer verständlich ist, hier ein kleines Beispiel:
1 Pizza hat vor 14 Jahren 8 € oder 5000 Bitcoin gekostet.
Heute kostet dieselbe Pizza 16€ oder 0,000421 Bitcoin.
Welche "Währung" hat die letzten 14 Jahre mehr an Kaufkraft gewonnen oder anders ausgedrückt, wo war die Inflation - im Sinne des üblichen Sprachgebrauchs - höher?
@@einfachweggehen2785 Inflation in der Ökonomie meint aber nicht Mengenausdehnung sondern in der Tat Preissteigerung. Tatsächlich gibt es zwischen diesen beiden Dingen keine unmittelbare Korrelation, wie Ehnts hier ja auch mehrfach an empirischen Beispielen zeigt.
Bitcoin ist Roulette spielen. Vielleicht gibt dir jemand in der Zukunft mehr dafür, als du gezahlt hast, oder nicht. Und anders als gesetzliche Zahlungsmittel, in denen die Leute ihre Steuern zahlen müssen, gibt es keinen anderen Grund als Spekulation, die Bitcoin seinen Wert verleiht. Okay. Ein paar KiPo und Drogengeschäfte werden darüber abgewickelt. Aber das wars.
Zu denken, dass es zu einer technisch induzierten Wertsteigerung kommt, ist bestenfalls leichtgläubig. Denn eine bekannte Verknappung ist ja bereits in den Wert eingepreist. Aber hey, jeder darf sein Geld verzocken wo er will.