Manolo, der Herrgottschnitzer aus Moron de la Frontera

Manolo, der Schnitzer aus Morón de la Frontera, ist in der gesamten katholischen Welt Spaniens bekannt. Sein Name steht für außergewöhnliche Handwerkskunst und tiefe religiöse Hingabe. In seiner Werkstatt, die sich in den schmalen, sonnengetränkten Gassen von Morón befindet, fertigt er seit Jahrzehnten biblische Figuren an, die in Prozessionen, Kirchen und Kathedralen im ganzen Land verehrt werden. Manche dieser Figuren sind lebensgroß und beeindrucken durch ihre Detailtreue und Ausdruckskraft.
Die Arbeit von Manolo ist geprägt von einer tiefen Verbundenheit zum katholischen Glauben. Jede Figur erzählt eine Geschichte aus der Bibel und ist das Ergebnis stundenlanger, präziser Handarbeit. Mit seinem Schnitzmesser schafft er es, Emotionen in Holz zu bannen - ob es der Schmerz Christi am Kreuz ist, die Sanftmut der Jungfrau Maria oder die Erhabenheit eines Heiligen. Manolo lässt die Figuren lebendig wirken, und viele Gläubige sagen, dass seine Werke eine spirituelle Kraft ausstrahlen.
Besonders während der Karwoche, der „Semana Santa“, kommen seine lebensgroßen Figuren zur vollen Geltung. In den Prozessionen, die durch die Straßen vieler spanischer Städte ziehen, tragen die Gläubigen Manolos Figuren auf kunstvoll verzierten Plattformen, während Hunderte von Menschen ihnen in stiller Andacht folgen. Die Figuren werden dabei nicht nur als Kunstwerke betrachtet, sondern als Verkörperung des Glaubens, die die Menschen emotional berührt und ihnen hilft, sich mit den Geschichten der Bibel zu verbinden.
Manolo selbst sieht sich weniger als Künstler denn als Diener Gottes. Für ihn ist jede Figur ein Akt der Hingabe und eine Möglichkeit, seinen Glauben auszudrücken. Er arbeitet oft monatelang an einer einzigen Statue, feilt an den Details, bis sie für ihn „perfekt“ ist. Trotz seines Ruhms ist Manolo bodenständig geblieben. Er lebt weiterhin in seiner Heimatstadt Morón de la Frontera und empfängt Besucher in seiner bescheidenen Werkstatt, wo er sie in die Geheimnisse seiner Kunst einweiht.
Seine Werke finden sich mittlerweile nicht nur in Spanien, sondern auch in katholischen Gemeinden rund um den Globus. Von Südamerika bis in die Philippinen werden seine Figuren in Kirchen und Kathedralen aufgestellt, wo sie eine zentrale Rolle in religiösen Festen und Zeremonien spielen.