In „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und ich über Klassen und Kämpfe: wohlstandfueralle.podigee.io/ In DIE NEUEN ZWANZIGER sprechen Stefan Schulz und ich u.a. über das Silicon Valley und die Gamescom: neuezwanziger.de/2020/08/influencer-culture-silicon-valley-wahlkampf-gamescon-greta-bei-angela-tenet/ Im Salon (für Steady-Abonnenten) der NEUEN ZWANZIGER stellen wir wichtige Texte des Monats vor: neuezwanziger.de/2020/09/qanon-prophecies-90-jahre-bourdieu-instagram-story-markus-gabriel-digitale-souveraenitaet-klassenkampf-silent-majority/ Am 8.9. wird in Heidelberg Terry Gilliams wunderbarer Film BRAZIL gezeigt und ich halte einen Vortrag: www.karlstorkino.de/reihe/bewegende-bilder-bewegte-menschen/?&mon=9&year=2020 Am 19.9. halte ich in Leipzig auf der ELSTERCON den Vortrag "Hollywood for Future? Der Science-Fiction-Film und die Klimakatastrophe": www.fksfl.de/page129/index.html In der NZZ schreibe ich über Disneys MULAN: www.nzz.ch/feuilleton/mulan-auf-disney-plus-emanzipation-mit-zuckerguss-ueberzogen-ld.1574824 Bei JUNG & LIVE sprechen Tilo Jung, Nicole Büschgens, Gert Scobel und ich über Liebe im 21. Jahrhundert: th-cam.com/video/DmmIhkFgJgk/w-d-xo.html Radio EgoFm habe ich ein Interview zu Männlichkeit im Film gegeben: www.egofm.de/blog/freizeit/maennlichkeit-im-film
Gogle du meinst, du respektierst andere Meinungen, schreibst aber von "ADHS Jugendlichen" und bezeichnest den Soundtrack als "schrecklich". Du solltest ganz dringend an deiner Wortwahl arbeiten, wenn du so objektiv wie möglich und sachlich rezensieren möchtest.
@@goggles0_0 danke!! So seh ich das auch! Genau diese Ruhemomente haben mir auch gefehlt und ebenso war ich unangenehm berührt von dem Score. Das Mysterium um den Filmtitel wurde einfach nicht gut genutzt. Das hätte den Film enorm aufgewertet. Vor allem wird von Nolan eben solch ein Mysterium um derartige seiner Filme im Vorfeld aufgebaut. Die Story wird nicht enthüllt, man wird mit den Trailern in die Irre geführt, es werden bestimmte Infos freigegeben die ein mystisches Gebilde um den Film aufbauen sollen und dann sitzt man im Kinosaal mit dieser Erwartung, wie einst bei Interstellar, welches im Vorfeld genauso behandelt worden ist und dann was spektakuläres wie auch neues enthüllt hat. Doch dann kriegt man etwas rein gedrückt. Wie eine Mahlzeit mit guten Zutaten und du wirst damit vollgestopft. Am Ende ist es wie ein schlechter Traum bei dem man sich nur noch an das Gefühl erinnert und ein paar Bilder, die zwischendurch aufploppen.
Danke Wolfgang. Deine Videos sind immer sehens- / hörenswert. Aber seit ganz langer Zeit, ich glaube seit BatmanVSuperman, hattest Du Dich nicht mehr so gekonnt austoben können. Willkommen zurück auf Höchstform! Bei Deine Video zu Serien habe ich sehr lange gezweifelt, genau wie Du sagst, weil es ja noch ein paar intelligente Serien gibt. Die letzte superSerie war meiner Meinung nach ManInTheHighCastle. Dann aber kam Picard, die dritte Staffel von True Detective und ähnliches. Ein guter Cast und ein erfahrenes Team. Aber leider sind diese Serien trotzdem so dermaßen voll mit Schlick. Beziehungskisten oder Mysteryboxen dominieren alles. 1000 mal schon erlebte Dialoge werden immer wieder aufs neue abgespult. Man kann dabei nur Faulheit und einen erheblichen Mangel an Kreativität sehen. Da will man einfach keine Originstory mehr erleben, weil ohnehin alles nur ein Ragout von gestern wird. Mir wird Angst und Bange, wenn ich an die Herr der Ringe Serie denke...
@@goggles0_0 ADHS ist kein soziales oder Kulturphänomen, kommt nicht zu von zu viel Computerspielen, zu viel Smartphonegedaddel, zu viel Fast Food, nicht von zu wenig guten Filmen und Büchern, zu wenig Bildung, zu wenig Disziplin, ADHS hat genetische Ursachen. Betroffen sind Menschen jeder Altersgruppe und die Auswirkungen auf deren Leben sind vielgestaltig. Wenn sie den Begriff als flache Metapher für ihre Kulturkritik missbrauchen, beleidigen sie dadurch viele Menschen, die zudem ohnehin oft schon diskriminiert und gemobbt werden. Wer derlei Sprache öffentlich verwendet, bewegt sich auf dem selben Niveau, wie jemand, der Liebesfilme als "schwul" oder Mangel an Sozialverhalten als "autistisch" bezeichnet. Sie sollten ihre Ausdrucksweise überdenken, sich besser informieren und sich entschuldigen.
@@AlexanderSupertramp1 na das muss ich entschieden zurückweisen, ich fand meine Bemerkung mit der Massagespinne hat optimal an den Kommentar angeknüpft und das ganze humoristisch nochmal schön abgerundet! Aber vielen dank für deine ausführliche Erklärung, reddit kannte ich tatsächlich sogar schon ein bisschen da gibts tolle Drogengeschichten :D Trotzdem nochmal was dazugelernt
"Diese identifikatorische Haltung von Zuschauern erinnert an Kulturbanausen, die im Museum vor einem Picasso stehen, sich da ein Portrait ansehen, und dann sagen: "Ja also, für mich, da muss ich ja sagen, also SO sieht aber kein Gesicht aus"." Was für ein herrlicher Satz!
Selbst Schmitt als Kulturmarxist neigt eben manchmal zur bürgerlichen Überhöhung ;) Letztlich einfach der alte Clou: Der schlaue Schmitt findet den Film super und wer den Film schlecht findet ist einfach nur zu doof dafür
@@berndwachsmann5044 Aaah gut gegen jede Form von Ansprache die zur Selbstreflexion führen könnte immunisiert und sich gleichzeitig noch über den anderen gestellt. Chapeau
@@mullerskuh214 was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Man kann auch gern die Rechte der Arbeiter, kleinen Angestellten, und weiteren Geringverdienern verteidigen und gleichzeitig die Beschränktheit des Horizonts der Leute kritisieren. Das eine schließt das andere nicht aus. Nur weil man sich einem politischen Lager zugehörig fühlt, ist man doch nicht darüber erhaben, auch für andere Dinge kritisiert zu werden
Wegen dir habe ich mir das jetzt angeschaut. Ich bin du ausgerastet. Was ist denn das für eine schlechte Kritik? Warum setzt man vier Leute da hin, die keinen plan von irgendwas haben, so wirken als hätten sie nur den halben Trailer gesehen haben über einen Film reden, der - ja - komplex ist. Warum lässt man das so Pfeifen machen? Ich Raste aus. Ich bin so aggressiv geworden bei deren Unfähigkeit.
Stimmt alles. Vor allem: wir sollten ins Kino gehen, um nicht nur uns selbst, sondern auch das Andere zu sehen. Die Realität müssen Filme auch nicht abbilden, dafür haben wir Dokus. Danke!
Aber Filme sollten eine interne Realität haben, oder eben komplett surreal sein. Aber so werde ich mit ewig vollgelabert mit der Realität des Films und "invertiert blabla" und dann passt es hinten und vorne nicht.
@@xdcfvghbjnk Nein.... Der Film ist in sich logisch, abgeschlossen, ausgeklügelt und genial. Alles macht Sinn. Man muss eben denken... Filme können auch Elemente von beidem in sich tragen, aber wenn du das so siehst, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, dann kannst du sehr wenige Filme genießen.
Der Film ist logisch, aber übermäßig vollgestopft mit sci-fi Kram, um kompliziert zu wirken. Währenddessen sind andere Dinge zu kurz gekommen. Z.b. werden wahllos Szenen aneinander gereiht, damit der Protagonist in der Handlung landet, ohne selbst eine Bestrebung zu besitzen. Oder, wie das Video sagte, der Film legt keinen Schwerpunkt auf eine Charakterentwicklung, und doch folgt er einem einzigen Charakter für volle zwei Stunden.
Es gibt eh nicht viele Filme, die man genießen kann. Wie in jedem anderen Medium auch, seien es Spiele, Bücher oder Handyapps, gibts zu 95% Müll und die guten Dinge muss man suchen.
@@arturo8169 O_o Willst mich verarschen? Stellst du dir diese Frage nicht, ob und warum jemandes Meinung nicht stimmt? Mit anderen Worten: glaubst du jeden Scheiß? (So wie original poster?) Seine Meinung stimmt nicht, punkt. Sie ist nicht zu Ende gedacht.
@@nightmareTomek ich glaube, du bist behindert. Eine Meinung ist definiert als ein subjektives Werturteil. Dieses subjektive Werten kann objektiv nicht wahrheitswidrig sein, weil es eben SUBJEKTIV ist. Vor allem kannst du nicht bestimmen, was eine „falsche“ Meinung sei, zumal der Begriff „Falsch“ auch noch ziemlich ungenau ist. Ich frage dich daher nochmal: was ist deines Erachtens an Wolfgangs Video zu gängigen Tenetkritiken nicht richtig?
Der Picasso-Vergleich hat mir sehr gut gefallen. Für mich hat gerade diese gewisse Distanz welche die Charaktere zur Handlung und zum Konzept der Inversion haben geholfen mich noch mehr auf diese Thematik zu konzentrieren und auch das tief philosophische darin zu erkennen. Wenn man sich einmal auf Nolan's Konzept einlässt kann das einschlagen wie eine Bombe. Der Gedanke, dass man die Zukunft als etwas bereits geschehenes wahrnehmen muss um im Jetzt zu handeln ist hoch interessant und trifft so gut auf unsere heutige Zeit zu. Wir sollten anfangen zu verstehen, dass unser Handeln im jetzt unmittelbar die Zukunft beeinflusst und diese Zukunft wiederum uns beeinflussen wird. Erst wenn der Mensch anfangen kann mit seinem zukünftigen Ich zu sympathisieren wird er auch Entscheidungen treffen können die eine bessere Zukunft ermöglichen. Erst wenn er fühlt wie es sein wird wenn die Bombe hochgeht wird er die Motivation haben sie daran zu hindern. Die meisten Menschen sind dieses denken nicht gewohnt und ein in gewisser Weise so fordernder Film mag zuerst befremdlich wirken. Je mehr man sich jedoch mit dem Thema auseinandersetzt wird man anfangen das Andere, Fremde verstehen zu können.
Wolfgang is on fire! Sehr gut. Ich habe Tenet gesehen, fand ihn hervorragend UND habe mich angesprochen und unterhalten gefühlt. Sobald es ihn in einem Streaming-Portal gibt, schaue ich ihn mir MIT Kopfspinne noch mal an
Schau den Film im Kino! IMAX wenn möglich. Nolan macht Filme für das Kino, nicht für Netflix. Die spektakulären Bilder des Films sind ein Erlebnis das extrem vom Sound und Bild des Kinos profitiert. Auch der Genuss von bewusstseinserweiterndem ist erfahrungsgemäß beiträglich.
Also ist es besser, wenn man sagt "Wer den Film schlecht fand hat ihn nicht verstanden"? Denn das ist, was Herr Schmitt hier macht. Das unterschiedliche Menschen unterschiedliche Ansprüche an einen Film stellen und damit eine Empfehlung aussprechen können oder eben auch mal nicht, das ist das Wesen der Filmkritik. Mich persönlich langweilen Kunstfilme, ein Film ist für mich dazu da Wissen zu vermitteln oder mir Spaß zu machen. Und da ich mir nicht jeden Film ansehen kann (im Kino aktuell sowieso nicht) schaue ich mir an was die Kritiker dazu gesagt haben bei denen ich die Erfahrungen gemacht habe, dass sie ähnliche Filme wie ich gut oder schlecht finden. Wenn so ein Kritiker jetzt hin geht und mir erzählt der Film sei so toll weil er einem künstlerischen Anspruch genügt und ich ihn mir dann ansehe und ihn wieder langweilig finde werde ich dem Urteil dieses Kritikers in Zukunft weniger trauen und ihn vielleicht gar nicht mehr ansehen. Im besten Fall werde ich einfach keine Filme mehr anschauen die der Kritiker gut fand und bei denen ich den Verdacht habe, dass es Kunstfilme sind. Auf der Gegenseite will ich mich natürlich auch über Filme im Großen und Ganzen informieren, auch was "Intelektuelle" (in Anführungszeichen, weil diese Gruppe nicht gerade homogen ist) dazu meinen. Und ich kann an vielen Argumenten die Herr Schmitt vorbringt auch immer wieder was finden. Ich würde aber niemals einer Sehempfehlung von ihm folgen, da unsere Geschmäcker einfach so weit auseinander liegen.
@@Risatara Ist natürlich dein Geschmack was Filme angeht. Allerdings ist die Kernkritik seines Videos, dass heutzutage die Filme einen logischen, emotionalen Anspruch benötigen um gut und sehenswert zu sein. Tenet ist kein Kunstfilm wie das jetzt bei dir klingt und bei Herrn Schmitt rüberkommt, sondern ein spaßiger Agententhriller, der dir keine unnötigen zwischenmenschlichen Szenen anbietet, sondern einen Agententhriller verspricht, der einfach komplett anders ist als was man normalerweise erwarten würde (bspw. James Bond filme). Genau das ist es was ich an Nolan mag. Seine Filme sind einfach nur Wow und diese haben einfach nicht dieselbe Wirkung, wie wenn ich die Zuhause auf Netflix schauen würde. Ich würde einfach keinen Spaß haben, diesen auf meinem Laptop oder am Fernseher zu schauen. Tenet wird komischerweise aber mehr auf der zwischenmenschlichen ebene kritisiert, welches eben nicht diesen Anspruch erfüllen sollte. Er sollte keine Identifikationsfläche anbieten, sondern dich in eine andere Gedankenwelt entführen. Wenn man anfängt Filme differenzierter zu betrachten, für das was diesen Film eben ausmacht, dann würde man meiner Meinung nach auch bessere Filmkritiken erhalten, die auch helfen, anderen Verstehen zu lassen, worauf man sich einlässt.
Tenet hat unnötig verkomplizierte Expositionen und verirrt sich teils in einem Wirrwarr. Wenn man es so sehen möchte, ist Tenets Handlung im Kern eigentlich ein simpler Agenten Film um die Welt vor einem verbitterten und bösen Mafiosi zu retten. Die ganzen Organisationen dahinter sind zB lediglich plot devices um die Handlungen voranzutreiben. Die Charaktere finde ich meist auch ziemlich oberflächlich und selbst wenn man annehmen würde, dass es sich teils um eine Psychoanalyse handelt, finde ich nicht dass der Film selbst da sonderlich in die Tiefe geht. Prinzipiell kann man da hineininterpretieren was eventuell plausibel erscheint, aber das bedeutet nicht dass der Film das auch macht. Aber man versteht wohl die tiefgreifende Substanz des Filmes nicht, wenn man ihn nicht so toll findet wie ein gewisser Wolfgang.
@@AcxD93 Haha endlich mal jeman er es auf den Punkt bringt. Das ist generell mein Problem mit Nolans Filmen seit Inception. Er verkompliziert einfache Umstände um komplex zu wirken, was es eigentlich gar nicht ist. Dann gibt es Imposante Bilder zu sehen, die die Story meist nicht vorantreiben (Welt die sich im Traum verbiegt in Inception, riesenflutwelle auf einem Planeten der gar keinen sinn macht in Interstellar). Für mich ist nolan ein guter Fliegenfänger der was vom Handwerk versteht...
Kann Dir nur voll und ganz zustimmen. Es scheint im Film vermehrt nur noch eine Geschmacksrichtung erwünscht zu sein. Ich vermute das gebetsmühlenartig artige iterieren der immer gleichen Grundzutaten und der Fokus (schon beim Marketing) den potentiellen Zuschauer zu emotionalisieren, hat evtl. dazu beigetragen, dass wenn ein Filmemacher andere"Zutaten" wählt, viele Zuschauer damit nichts anfangen können. Ich bin sehr froh, dass es ab und an dann doch noch Ausnahmen gibt, die davon abweichen und auch eine andere Geschmacksrichtung haben. Ich hoffe nur, dass es nicht noch weniger Filme geben werden, die sich trauen "anders" zu sein. Es müssen auch nicht alle Filme "anders" sein und sich etwas trauen, aber ein paar mehr würde ich mir schon wünschen. Den Punkt, dass die vielen Serien ihren Einfluss auf die Wahrnehmung von Filmen wie Tenet haben, fand ich sehr interessant. Ich werde darüber noch weiter nachdenken. Danke dafür und für das Video :)
Ede hat eigentlich noch normal über den Film reden können. Ob man den Film jetzt mag oder nicht ist ja auch jedem selber überlassen. Aber beim kino+ talk war das echt ein komplettes durcheinander und man konnte es sich echt nicht ansehen. War derbe enttäuschend
In der Abhandlung über Gefühle beim Filmschauen, musste ich an Schöne Neue Welt denken, in dem es die Fühlfilme gibt, die auch keinerlei innovativen, poetischen, nachdenklich machenden Elemente mehr enthält, sondern nur eine simple Handlung, die als Gerüst der Gefühle dient.
Insgesamt eine tolle, differenzierte Analyse. Würde mir noch einen Verweis auf arrival wünschen. Ein Film, der ebenfalls eine besondere nicht lineare Geschichte auf besondere Weise erzählt...
Mir hat Tenet überhaupt nicht gefallen. Ich fand den Film schlicht zu hektisch und unübersichtlich. Das bedeutet nicht, dass ich mir einfachere, dümmere Filme wünsche, die ich "linear" lesen kann. Ich hätte mir nur einen etwas dezenteren Umgang mit einem zugegeben sehr interessanten Thema gewünscht. Stattdessen bekam ich ein Schnittgewitter, bei dem ich keine einzige Sekunde Zeit hatte, über das nachzudenken, was ich gerade gesehen und gehört habe. Der Film springt von Schauplatz zu Schauplatz, darüber ballert ein Score der scheinbar nur noch brachial laut kann. Gut möglich, dass ich vieles dadurch auch verpasst habe, aber ich war einfach irgendwann regelrecht genervt von Nolans Erzählweise.
Klasse Video finde auch sehr erschreckend das einige Starke Kritik üben, dabei sollten wir uns glücklich schätzen, dass es wenigstens noch Filme wie Tenet gibt die nicht Linear und eintönig sind!
Was für eine Wohltat dieses Video ist. So etwas hab ich mir schon lange gewünscht. Endlich hab ich etwas Munition, wenn ich mir solche Vorwürfe anhören muss.
Diese ganze Kritik an "flachen" oder "unemotionalen" Charakteren oder sonstwas geht mir auch ziemlich auf die Nerven. Es muss nicht jede Figur des Films eine wahnsinns "Charakterentwicklung" durchmachen, noch muss er irgendeine 0815-Hintegrundgeschichte haben, die man schon in zig anderen Filmen gesehen hat. Gravity lässt grüßen (auch wenn ich den Film nicht so schlecht fand wie Wolfgang): tote Tochter und schon hat die Figur "Tiefe". Selbst wenn man den Film nicht nur ob seiner größeren Botschaft rezipiert, habe ich auch so mit dem Protagonisten mitgefiebert, und dabei kenne ich nichtmal seinen Namen. Und ja, ich denke auch der ganze Serien-Hype verbessert diese Einstellung nicht. Die "Logiklöcher" sind ein ähnliches Problem. Man könnte sich sicher daran hochziehen, dass die Sache mit den invertierten Kugeln im Detail nicht 100% durchdacht ist wenn man länger drüber nachdenkt, muss es aber nicht. Es tut nämlich weder der vollkommen konsistenten und stringent erzählten Geschichte, noch der übergeordneten Thematik einen Abbruch. Der Film ist recht ähnlich zu Inception und Interstellar in dem Sinne, dass er viel komplizierter wirkt als er eigentlich ist. Und ähnlich zu Interstellar wird es genug Kritik geben, von Leuten die sich auf die Prämisse des Films nicht einlassen wollen oder ihn, tut mir leid, schlicht und einfach nicht verstanden haben.
Abbruch und Konstanz innerhalb des Films sind für mich wichtig. Jeder Film ist anders und will andere Dinge zeigen und erreichen, also muss man sich das immer im Kontext von jedem einzelnen film angucken. Darum ist die Erwartung dass Charaktere sich verändern oder ich emotional berührt werden muss etc. irgendwie fehl am platz. Für mich ist Dunkirk nolans bester Film und der wurde am meisten für emotionale Kälte und Charaktere kritisiert, obwohl ich denke wenn man den Film sieht ist das genau der Punkt und tut ihm keinen Abbruch. Jeder Film ist anders
"Und ähnlich zu Interstellar wird es genug Kritik geben, von Leuten die sich auf die Prämisse des Films nicht einlassen wollen oder ihn, tut mir leid, schlicht und einfach nicht verstanden haben." Da musste ich an Forger denken xD
Problem dabei ist, dass man in einem Film der so flache Charaktere hat nicht so viel Zeit und Aufmerksamkeit der Beziehung zwischen dem "Bösewicht" und seiner Frau widmen sollte. Ist einfach nicht konsequent durchgezogen und dementsprechend fällt es bei Tenet so negativ aus.
Kann mir mal jemand erklären warum die Sache mit den invertierten Projektilen nicht funktionieren soll (nach den Erklärungen innerhalb des Films)? Alex Garland würde dem wohl widersprechen...
Mein Problem mit Nolan und seinen eher „fantastischen“ (wie Tenet oder Inception) ist, dass das fantastische Element immer nur eine Sache bleibt um zu verschleiern, dass es sich hier um einen klassischen Thriller dreht. Er Elemente wie Träume oder auch die Inversion im seinem Filmen und was zeigt er uns mit diesen Ideen? Schießereien in Träumen und Schießereien die in unterschiedliche Zeitrichtungen laufen. Das kann man mögen aber das kann einen auch langweilen.
Als ich den Dialog im Film gesehen habe zwischen dem Protagonisten und Nil fand ich ihn perfekt. Später hab ich von der Kritik gehört und konnte sie gar nicht nach voll ziehen weil für mich diese eine Szene gereicht hat um Charaktertiefe und Emotionen zu erzeugen auf eine clevere Art. Bin froh das es hier angesprochen wurde
Den Dialog finde ich so plump wie: "Hey Fremder. Du willst ne Cola light." "Ok." "Und du willst mit Bungeeseilen da das Haus hoch." "Hey, gute Idee." Ende des Dialogs. Gute Freundschaft geschlossen (offensichtlich).
@@nightmareTomek *Spoiler* naja, also bei TeneT finde ich erstens, liegt der Fokus ja gar nicht auf der Figurenentwicklung und trotzdem ist diese außerordentlich schlau und nach dem Prinzip „show, dont tell“ geschrieben. Als Beispiel, du findest ja das Freundschaft schließen zwischen Neil und dem Protagonisten „plump“, jedoch vergisst du, dass Neil ihn ja zu dem Zeitpunkt bereits seit Jahren kennt, also bereits weiß, wie er tickt, und die Freundschaft ja bereits geschlossen wurde. Genau so am Ende, die Figurenentwicklung des Protagonisten beginnt doch erst mit dem Ende des Films, nach dem er TeneT gründen wird…
@@SOGnoodles Sogar dafür ist der Dialog zu plump. Figurenentwicklung ist mir relativ egal. Ich lege hingegen wert auf realistische Figurendarstellung. Der Protagonist war ja quasi nach 2 Sätzen schon auf eine Freundschaft einverstanden, und er kannte Neil noch nicht.
Ich stimme größtenteils zu und fand den Film insgesamt klasse, allerdings wirkte die Exposition per Dialog meist doch recht plump und eben nicht „virtuos“.
Danke für dieses Extra-Video, einfach Gold. Du (hoffentlich ist das ‘Du’ genehm) sprichst mir so aus der Seele. Das unterscheidet dich von den anderen . Mach bloß weiter so 👏
Dankeschön Wolfgang! Fands sehr schade dich nicht bei dem kino+ talk gehört zu haben, du hättest eine sehr gute Gegenstimme sein können. Tenet ist eines der wenigen Male, wo ich deine Meinung nahezu identisch geteilt habe. Liebe Grüße!
Ich finde ja auch den Aspekt, dass man ihn mehrmals schauen sollte um alles zu verstehen überhaupt nicht schlimm. Ich finde es toll, wenn Filme mehrfach anschaubar sind ohne langweilig zu werden.
Und ebenso kann er langweilig sein, wenn er sonst nichts beinhaltet, als abstruse sci-fi Zeitreisengeblödel, das man nicht versteht nach einmaligem gucken.
"Gänsehaut" :D Wow, man merkt das dir diese zweite Kritik (TENET) sehr wichtig ist. Ich bin nicht immer dacor mit deinen Kritiken, dennoch stimme ich dir hierbei zu 100% zu.
@@rolisander7154 Da gibt's gar nichts zu lachen, die Sache ist ernst. Mit Entsetzen muss ich leider feststellen, dass DAS bzw. DASS das Wort ist, das immer öfter falsch geschrieben wird. Du bist nicht der Einzige der das falsch macht.
Passend dazu ist gerade auf Netlix der Film "I'm thinking of ending things" von Charlie Kaufmann angelaufen. Ein groartiger Film, der definitiv nicht möchte, dass man sich zu irgendeinem Zeitpunkt mit einer der Figuren identifizieren kann. Wolfgang sagte ja schon "Psychoanalyse und Psychologisierung sind zwei unterschiedliche Dinge" - Das passt dazu perfekt. Kann dem Film jedem empfehlen, der mal weg möchte vom modernen Figuren-Erzählen-Kino und hin zum einem konzeptionelleren, bewusst befremdlichen Ansatz.
Also ich für meinen Teil konnte mich gut mit der Hauptfigur identifizieren. Mit ihrem Freund eher weniger, aber der hatte auch so seine nachvollziehbaren Momente.
Übrigens waren auch die Charaktere in Dunkirk nur grob entwickelt. Hier ging es eben um die Erfahrung Krieg als solche, nicht darum, was für eine Wirkung diese auf eine Psyche/einen Charakter/eine Character Arc hat.
Es ist geht nicht um Plotholes sondern um world building, ein plausibles in sich geschlossen Regelwerk auf welches man sich einlassen möchte da dieser eine stringente innere Logik offernbart. Sowas macht ja meistens sehr viel Spaß. Wenn doch bereits in der ersten Szene am Schießstand, wo dieses Regelwerk erklärt wird (was an sich schon eine Schwäche ist, da die Filmwelt sich nach und nach zu erschließen hat, das alte gute "show, dont tell") man von Logikfehlern nur noch genervt ist die einem mit diesem, weiß man, dass etwas nicht stimmt. Das was Du mit nichtlinearm Sehen beschreibst ist kein konterintuitiver Prozess der zu bewältigen ist, ein Widerstand, von mir aus eine Reihbung der man als Rezipient zu überwinden hat, sondern eine Ansammlung von Logikfehlern über die man hinwegzusehen hat um sich dahin durchzukämpfen wo Nollan den Zuschauer haben wollte und was ihm meist nicht gelingt. Ja es ist ein Experiment von welchen wir gerade im Blockbuster-Kino viel zu wenige haben, aber ein gescheitertes.
Das hab ich gerade unter einen anderen Kommentar geschrieben :D Die Kommentare sind teils sehr komisch unter Wolfangs Videos. Es gibt auch ein paar Leute, die kurz nach Upload immer gleich irgendeinen Unsinnskommentar hinterlassen, aber es sind keine Bots. Das machen die freiwillig...
@@rabenvater2455 inversion, Mann! Die Kommentare wurden aus der Zukunft gesandt, im Wissen der schlechten Kritiken, um diese Kritik zu triggern. Oder so...
Ich muss schon sagen grade die Eröffnungssequenz ist spannungstechnisch genial. Die Musik, das Rennen der Spezialeinheit durch die Oper einfach ein Gänsehautmoment direkt zu Beginn!
Was? Das ist ne blöde Actionszene, wie in jedem Superheldenfilm auch. Damit das Publikum aufwacht, und nicht damit es sich in eine Story hineinversetzt.
Lieber Herr Schmitt, wenige Dinge haben mich in den letzten Wochen so gut unterhalten wie der Film TENET und dieses Video! Herzlichen Dank! Ihr Carsten Stumpe
Puh, 17 Minuten um zu hören warum dein erster Review ja doch ganz super und treffend war und ~alle anderen~ es nicht kapiert haben. Na vielen Dank. Haben Zuschauer, die Logiklöcher monieren, den Film weniger oder mehr durchdrungen als Zuschauer, die es nicht tun? Nein, vielleicht legen sie mehr Wert darauf, nicht mit zusammenkonstruierter Effekthascherei unterhalten zu werden. Im ebenso schnarchöden Interstellar musste die Wissenschaft so sehr stimmen, dass Forschungsarbeiten und Wurmlochsimulationen beauftragt wurden, hier ist es jetzt doch alles nicht so wichtig, wenn die Physik mal ganz außen vor bleibt. Es ist ja "Kunst". Nun bin ich auch keiner von denen, die einem Film nicht mal für den Spannungsbogen einige große Zufälle oder Konstrukte durchgehen lassen. Wenn die Filme dann aber auch noch ausschließlich davon leben, dass der gesamte Dialog mit Müh und Not den Zuschauer im Handlungsstrang hält, dann kann man sich schon fragen ob es nicht etwas weniger abgedreht vielleicht besser gewesen wäre. Der Vergleich mit "Letztes Jahr in Marienbad" ist absurd, du greifst dir einen Aspekt (die Charaktere sind Platzhalter) und statt zu erklären, wie sich das auf Tenet übertragen lassen soll, wird sich über die vermeintliche Dummheit der Zuschauer belustigt (übrigens ein häufiges Argumentationsschema, Freundschaftsschwüre gibt es nicht nur bei schrecklichen Marvel-Filmen, aber im Vergleich mit den dümmsten Actionfranchises sieht eben jeder Mist aus wie Gold). Tatsächlich psychoanalysiert aber Tenet im Vergleich zu Resnais nichts und will auch nicht mit der Wahrnehmung der Realität spielen, es ist einfach eine sehr teuere Achterbahnfahrt, die mit dem größenwahnsinnigen Anspruch, auf alles dagewesene noch eine Schippe draufzulegen und natürlich! mit einer obligatorischen Prise wokem Weltverbesserungspathos versucht, beim Publikum zu landen. Das kann sich dann, wie so oft bei Nolan, hinterher auf die Schulter klopfen und denken, es habe jetzt etwas Intelligentes gesehen. Vielleicht beim ganzen Sehen mal wieder die Augen aufmachen.
Eines der besten Videos der letzten Zeit von Herrn Schmitt. Der Mangel an Abstraktionsvermögen, gerade in der Kunst. Die Leute verstehen nur noch Plot und einfache Psychen. Eine tote Tochter reicht für die komplexe Figur. Natürlich sind das Bestandteile des Kinos und beispielsweise ein spannender Plot oder eine gute Figurenzeichnung sind manchmal essenzielle Versatzstücke des Kinos - aber eben bei Leibe nicht die Einzigen. Die Leute vergessen das Kino Raum, Zeit, Licht und Reaktion sein kann. Gefühlvoll, wunderschön aber auch verstörend und voller Interpretationen. Kunst allgemein ist das, und vieles mehr. Wir aber sind gefangen in unendlichen, mittelmäßiger Berieselung. Was Herr Schmitt am Serien-Beispiel herausstellt. Wobei ich da vielleicht nicht ganz so ablehnend bin wie er. Es gibt schon gute Serien. Aber es sind unter Umständen die oberen 0,5% oder weniger. Aktuell "Too Old to Die Young", "Succesion".
Ich finde es spannend, dass Sie mit "Aufhören zu Schauen und Anfangen zu sehen" enden und einen Film in den Himmel loben, der 90 Minuten ausschließlich mit Expositionsdialog vor wahllosen Hintergründen verbringt. Nolan bettelt ja geradezu, verstanden zu werden. Und bringt sich um die Möglichkeit, visuell etwas zu erzählen. Das was wir in Tenet "sehen" sind ausschließlich Action-Spektakel (zugegeben sehr schick), ansonsten ist es weitaus eher ein Hörspiel oder um Ihren "Picasso" zu bemühen: Ein Bild, das abstrakt ist, aber dann doch seinen Betrachtern eine krude Broschüre in die Hand gibt, damit bloß niemandem entgeht, wie viele Gedanken sich der/die Künstler*in gemacht hat. Tenet ist nicht mutig. Tenet ist in meinen Augen unentschlossen, was es sein will. Es gibt viele Filme, die auf Backstories und "Charakterentwicklung" (ein Wort, dass Sie sehr platt ausschließlich negativ konnotieren und im Grunde genommen nur eine bestimmte Form der Charakterentwicklung meinen) verzichten und trotzdem weitaus mehr zu erzählen haben. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es gut, dass ungewöhnliche Filme gemacht werden. Aber Tenet darf und muss kritisiert werden. Dafür ist der Film handwerklich (insbesondere auf Drehbuchebene) einfach zu schwach.
Danke, Wolfgang M. Schmitt! Genau so ist es. Nolan ist eben für die meisten Zuschauer unserer Zeit einen Schritt voraus. Ich hoffe, mit der Zeit wird dies Meisterwerk noch so erkannt, wie es erkannt werden sollte. Vielleicht wird es auch so kommen wie damals bei einem Blade runner. In 10 oder 20 Jahren sieht die Menschheit dieses Kult - Meisterwerk!
Nolan ist der gehypteste Regissuer aller zeiten... Und dass Tenet einer seiner schlechtesten Filme ist steht auch außer frage. Ein Meisterwek ist das definitiv nicht.
Danke, danke, danke! Danke für dieses Video! Ich kann's echt nicht mehr hören, wenn bei jedem Film die Kritiker ankommen mit "Charaktertiefgang", "Unrealistisch" und und und. Ich frage mich manchmal, warum Menschen heutzutage überhaupt noch ins Kino gehen... oder was sie von bestimmten Filmen erwarten. Ich gehe doch auch nicht auf ein Konzert von Helene Fischer und beschwere mich nachher, dass zu wenig Deathmetal zu hören war. Dafür gibt es doch unterschiedliche Genres. Für kompletten Realismus bieten sich Dokumentationen an. ;) Wenn ich aber in einen Film wie Tenet gehe, dann erwarte ich bombastische Bilder, tolle Action, Spannung und einen knackigen Ton. Alles davon hab ich bekommen! Und wieso muss man sich mit allem und jedem identifizieren können? Wie ja im Video auch schon erwähnt wird, Filme sind einfach auch eine Möglichkeit etwas neues, anderes, nicht normales zu sehen und erleben. Ich gehe doch nicht ins Kino, um mir quasi mein eigenes Leben auf der Leinwand anzuschauen. Ich will raus aus der Realität, für zwei Stunden jemand anderes sein, auf ein Abenteuer mitgenommen werden. Natürlich gibt es auch Filme, in denen die Charaktere sehr flach sind. Aber auch hier ist wichtig: Um welches Genre handelt es sich? Ich muss bei Bill & Ted keine Backstory haben, warum sie so sind! Ich feiere die beiden auch einfach so! Genauso wenig muss ich beim Protagonisten in Tenet wissen, wie genau er dorthin kam und was ihn dazu brachte. Er war offensichtlich ein sehr guter Agent und ist dort in etwas größeres geschliddert. Das reicht doch. Schaut eigentlich irgendwer John Wick, weil man seinen Werdegang interessant findet? Ich kann ebenso nur mit den wenigsten Serien etwas anfangen. Zwar gibt es durchaus einige Serien, die ich interessant finde... aber mehr als "nebenbei" bekomme ich die nicht mit, denn meistens schaut meine Freundin sie. Für mich ist das zu öde und nahezu Zeitverschwendung. 2 Stunden für einen Film? Gerne! Her damit! Aber über zig Staffeln, bei denen die meisten Episoden aus 75% Geplänkel besteht... meh. Dann setze ich mich lieber an den PC und zocke etwas... schreibe quasi mein eigenes Abenteuer. ;) Kurzum: Jeder soll sein Genre haben, was er mag. Dazu gehören natürlich auch Serien, wenn sie einen fesseln. Für mich fühlt es sich eher so an, als würden Privatpersonen immer mehr wie "professionelle Kritiker" argumentieren, weil sie ja hip und intelligent sind. Ich werde bald 39... und seit meinem 16. Lebensjahr denke ich mir: "Hey, Kritiker XYZ hat den Film zerrissen, der muss gut sein!". Das fing glaube ich bei "The Rock" mit Nicolas Cage und Sean Connery an. Der wurde übelst zerrissen, ich hatte einen Heidenspaß mit dem Streifen. In diesem Sinne: Geht ins Kino! Schaut euch Filme an! Habt Spaß! Genießt die Bilder, den Ton oder eben die Story und Charaktere. Zwingt euren Geschmack aber nicht allen anderen Nasen auf.
Eines deiner besten und wichtigsten Videos Wolfgang! Meine These ist, dass dieses Bedürfnis nach Realismus auch den technischen Möglichkeiten geschuldet ist, durch die wir heute Realität besser simulieren können als beispielsweise in den zwanziger Jahren. Viele Filme aus dieser Zeit waren doch so viel phantasievoller als das, was wir heutzutage in der Regel vorgesetzt bekommen. Nolan ist da wirklich eine Ausnahme, er lässt uns mithilfe der Technik träumen.
Ich finde es wäre schade um Wolfgang M Schmitt, wenn er mit seiner Anwesenheit alleine die Runde an "Filmkritikern" dort aufwerten würde. Er verleiht denen nur eine Autorität in einem Bereich, den sie sich erst noch erarbeiten (bzw. erlernen) müssen. Wir müssen damit leben, dass im deutschsprachigen Raum wenige ernstzunehmende Filmkritiker/innen unterwegs sind. Wolfgang M Schmitt ist sicherlich der beste unter ihnen.
@@S6OOL so drastisch würde ich das nicht sagen, ich finde Kino plus schwankt sehr stark mit der Besetzung. Beispielsweise Schröckert hat schon oft ne gute Expertise, aber beim Tenet Talk haben die schon alle nicht grad gut abgeliefert
Auf der einen Seite mochte ich den Film, wegen des direkten Bezugs zur Zukunft und auch wegen der Darstellung des freifließenden Kapitals ohne staatliche Kontrollen (bspw Darstellung von Freeports oder sehr deutlich in der Szene in der das von hinter ankommmende Polizeiauto sofort abgeschossen wurde), was unsere Realität sehr genau erfasst. Auf der andern Seite nervt es mich doch auch, dass Nolan eigentlich ausschließlich handlungsfokussiert erzählt und Taschenspielertricks, wie "Inversion" so viel Wert beigemessen wird. Die gewöhnlichen Handlungsmuster bleiben erhalten und der Film erfreut sich an seiner vermeintlichen Genialität, etwas neues zu machen. Meiner Meinung nach krankt Tenet dann an dem selben Problem, das auch bspw Inception hatte: Letztendlich fehlt es an Relevanz. Lucas Curstädt sagte sehr schön, dass man die Zeitschleife auch als Aufruf an den Zuschauer gesehen werden kann, aufgrund vermeintlicher Komplexität sich den Film auch zwei oder dreimal anzusehen. Natürlich stimme ich Wolfgang aber zu, wenn er die drei genannten Gründe Tenet zu kritisieren, als unsinnig empfindet.
Hallo Wolfgang, wir müssen noch einmal zu Tenet zurückkehren. Nachdem ich OPPENHEIMER "GESEHEN HABE" und nicht geschaut👍, ein zeitloses Kompliment an Deine Analyse zu TEN NET.Warum die Vorwürfe an TEN NET albern sind , Großes Kino. Bereichernd. Ich folge vielen YOU TUBE Cineasten und kann diesen manchmal nicht folgen 🤣Ich freue mich auf Deine kommenden Beitäge, Analysen, auch zu Wohlsatnd für Alle. MERCI
Tenet ist ein Film der zur Reflexion der Audienz dienen soll. Es ist eine Allegorie über das Kino, beginnend mit einer Oper, bei der uns direkt ein Publikum begegnet, welches wir selbst sind. Die überlaute Musik, welches oft die Dialoge übertönt ist eine Art und Weise in der Nolan uns zeigen möchte wie wir dem Regisseur in seiner Komposition vertrauen. Er möchte uns zeigen, wie besessen wir gerne alle Dialoge mit sämtlichen Informationen verstehen möchten und wie wir das sogar können (wenn wir gut zuhören), aber auch dass wir dies nicht müssen. Was wir wirklich tun ist nicht intellektuell verstehen, sondern fühlen, dass Nolan‘s Geschichte zu einer Katharsis führen wird. Er zeigt uns wie blind und naiv wir der Führung eines Regisseurs verfallen können, aber auch wie irritiert wir sind sobald seine Führungsrichtungen (z.B.durch überlaute Musik) unklar und förmlich invertiert werden. Oder wenn plötzlich die immer wieder kehrende Figur von Sir Michael Caine, welche er oft in der selben Funktion und Art verwendet, plötzlich als Sir Michael Crosby auftrifft. Nolan referiert zu seinem eigenen Storytelling-Trick. Er stellt die Relevanz unserer Emotionen in Kontext zu einem Narrativ mit Signifikanz dar, statt uns an einem sinnloser Gefühlsspiel teilzuhaben. Wir sollen instinktiv fühlen, dass die Zukunft uns darüber warnen möchte, dass wir jetzt Klimaverantwortung übernehmen müssen, statt unsere Gefühle ‚anzuhäufen‘ wie Politiker wie der Herr Söder es bevorzugen würden. Diese Nutzung von Emotion ist eine kollektive Paradoxie die Nolan ebenfalls invertiert. Der Film ist voller Paradoxien und unkonventionellen Methoden. Es ist nur Schade dass wir dies erst sehen, wenn wir nicht mehr schauen.
Danke für dieses Video. Ich muss zugeben, dass ich etwas tiefergehende Charaktere auch bevorzugt hätte, aber Nolan setzt bei seinen Filmen eben auf die Story... und seine Charaktere sind eher nur (ganz salopp ausgedrückt) mittel zum zweck. Aber das ist, mMn, völlig okay.
Als ich im Kino saß und dieser tolle Film mich schön herausgefordert hatte, dachte ich kurz an TH-cam und die Filmanalyse. Ihr Plädoyer für das Kino in dieser Form kann ich jetzt noch besser nachvollziehen.
Wunderbar. Danke, danke, danke an Wolfgang M Schmitt, dafür, dass er uns immer wieder mit derartig tiefgründigen, wichtigen und richtigen Analysen das Sehen erleichtert. Es ist wirklich eine Farce, was die hiesige „Filmkritik“-Landschaft an geistigen Ergüssen über diesen Film geschüttet hat. Aber vielmehr finde ich es schade, dass es in meinem Umfeld wenige Menschen gibt, mit denen ich mich auf niveauvolle Weise über diesen wahrhaftig kunstvollen Film unterhalten und austauschen kann. Den bitteren Ernst unserer Zeit erkenne ich dann, wenn im Gegenzug dann aber bei dem kleinsten Lob auf Tenet meinerseits, einige Freunde der Meinung sind, ich würde mich für klüger als sie halten. Was für eine Zeit, in der man mit TH-cam Videos wie diesen hier die Freude und das Empfinden über gehaltvolle Filme wie Tenet in einen geistigen Austausch bringt, während man mit seinem persönlichen Umfeld nicht mitreden kann, weil man nicht jede Woche 30 Stunden seiner wachen Zeit, in unendliche Serien steckt. Man kann Wolfgang M Schmitt nur danken und ich muss allen die Freude gleich nehmen; denkt bloß nicht, dass damit jetzt alle geläutert sind. Nein, sie vermögen auch nicht diese Analyse/Kritik an der Kritik zu verstehen. Sie können es schaffen, aber dazu muss man es auch wollen, geistig fähig sein, über den sehr kleinen und kompakten Tellerrand hinaus zu sehen. Im Grunde genommen läuft die Zeit in unserer Realität vorwärts, wir Menschen aber rückwärts in unserer Entwicklung: Alles, was unsere Vorfahren an progress errungen haben, werfen wir mit Leichtigkeit über Bord. Und die Zeit läuft trotzdem weiter.
Genau auf den Punkt gebracht! Kunst konfrontiert den Zuschauer eben auch mit Dingen, die er nicht sehen will. Wie war das mit '1917' von Sam Mendes? Er weiß, was er den Zuschauer zeigen will und konfrontiert ihn auch mit diversen Dingen, ob gut oder schlecht. Anders als das Game kann man hier nicht eingreifen, sondern muss sich auf das einlassen, was der Film oder Regisseur uns zeigen will. Das ist die Erfahrung des Kinos, das Erleben des Neuen oder Anderen. Eben auch das, was wir mal nicht sehen wollen. Und zum Thema Figurenentwicklung: nicht zwingend erforderlich! Alex in 'A Clockwork Orange' hat keine große Backstory, er wird nicht psychologisiert, da er viel mehr ein Prinzip verkörpert. Er ist Kubricks Mittel zum Zweck. Ähnlich ist es mit Lou aus 'Nightcrawler'. Der ist nicht psychisch krank, sondern das Mittel, mit dem uns der Film seine Aussage und seine Kunst darbringen will. Für mich traf der Spruch 'Nicht nur schauen, sondern sehen' noch nie so sehr zu! Vielen Dank für diesen Standpunkt!
In der auf TH-cam vorhandenen Dokumentation über Sie meinten Sie mal die Dinge müssten für sie erst durch den Kopf gehen und dann gingen sie ins Herz. Mit diesem Video standartisieren Sie ihre Sichtweise für alle. Für die meisten Leute muss ein Film durchs Herz gehen und dann steigt er in den Kopf auf. Selbst der intellektuelle Filmemacher Stanley Kubrick hat gesagt: „The feel of the experience is the important thing, not the ability to verbalize or analyze it.“. Ein Film braucht, wie Sie sehr richtig sagen, nicht immer eine endlose Abhandlung über die Vergangenheit der Figur. Aber er muss die Zuschauer emotional ergreifen. Ob das nun durch eine Vorgeschichte geschieht oder z.B. durch bildsprachliches Einfühlen (wie z.B. bei Hitchcock) ist völlig unwesentlich. Es geht nicht um eine Begründung warum jemand so ist wie er ist in allen erdenklichen Belangen. Es geht den Kritikern von TENET denke ich darum, dass sie sich im Angesicht der Komplexität des Filmes einen emotionalen roten Faden wünschen. Einen emotionalen roten Faden um im Hin und Zurück der Zeit besser Fuß zu fassen. Anderes Beispiel: wer Zeitdilatation nicht versteht bekommt es bei Interstellar nicht nur erklärt, sondern so vorgeführt, dass er oder sie es zumindest fühlen kann. Man bekommt die Zeitdilatation nicht nur in uneleganten Expositions-Dialogen erklärt - man erfährt sie. Wie war Coopers Frau und welchen Einfluss hatte sie auf ihn? Wieso interessiert sich Murphy für Wissenschaft? All diese Fragen bezüglich der Vorgeschichte sind für Interstellar nicht von Belang, genauso wenig wie sie es für TENET sind. Nur schafft Interstellar einen Eindruck, der orientierend wirkt und einlädt tiefer zu schürfen.
@@MrJamesC Hier muss ich ganz klar Herrn Lohenberg zustimmen. Manche Kommentarauswüchse sind nicht zu ertragen. Da hilft nur noch die knallharte Zensur.
@@antonmeier5843 Kommentar"auswüchse", die nicht zu ertragen sind und deshalb mit Zensur geahndet werden... Das klingt nach düsterstem 20. Jahrhundert, Herr Meier. Herr Schmitts Publikum ist einmal mehr überheblich und unterbelichtet.
@@MrJamesC Wie schon Stanley Kubrick sagte: "If it can be written, or thought, it can be filmed." Ich denke die Tagträumerei von Christopher Nolan fällt hierunter sicherlich nicht.
@@sebastianvonlohenberg286 Sie setzen sich in keinster Weise mit dem Inhalt des ersten Kommentars auseinander, sondern fordern einfach mal eine Benutzersperrung. Super, einfach mundtot machen, statt zu diskutieren! Sie sind hier genau richtig ...
Ich stimme dir vollkommen zu. Kann den Einfluss von Serien zwar nicht bestätigen, da ich selber gerne viele Serien schaue, aber ich finde einfach Filme wie Tenet gehören auf die große Leinwand und ich habe den schon sehr gerne oft gesehen und denke bis heute noch über den Film nach. Ich konnte auch nie die Kritiken nie nachvollziehen. Mir ging es in diesem Film einfach um die Inszenierung, die Idee und den Spaß. Nicht um unnötige backstory oder charaktertiefe. Vorallem fand ich das Ende so wie du es meintest schon Emotional genug, einfach weil mir diese Partnerschaft zwischen neal und den Protagonisten gefallen hat. Aber der einzige Grund, was mich wirklich dazu brachte diesen Film noch mal 3-4 mal zu schauen, waren die Actionsequenzen, die sogar fast jede 10-20 Minuten stattfanden. Noch NIE hatte ich soviel spaß einen Film zu sehen. Alleine deshalb ist das mein Lieblingsfilm ever geworden.
Wolfgang Schmitt unterstellt Kritikern, die Tenet mangelnde Logik vorwerfen, sie hätten wohl eher Probleme mit der sehr exakten, nichtlinearen Erzählweise des Films. Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Konzept und Handlung kranken an derart vielen Logiklöchern, dass man als Zuschauer die interessante visuelle Darstellung nur dann genießen kann, wenn man das Gesehene nicht mit seinem Verstand hinterfragt. Hierzu nur eine Szene als Beispiel: als der Protagonist und Neil im Zolllager das erste Zeit-Drehkreuz entdecken, sind in den Glasscheiben Einschusslöcher zu sehen, die wenig später von einer schwarz vermummten Gestalt - dem Protagonisten aus der Zukunft mit invertierter Entropie - im Kampf mit sich selbst "geschossen" (bzw. "eingesaugt") werden. Der Kampf ist optisch hübsch für die Augen inzeniert. Man darf sich bloß nicht die Frage stellen, wie lange denn die Einschusslöcher in der Vergangenheit noch vor der Ankunft der beiden Protagonisten schon zu sehen waren. Weil Ursache und Wirkung vertauscht sind, müsste die Antwort wohl lauten: in der nicht invertierten, "normalen" Welt hatten die Glasscheiben schon immer (d.h. bei ihrer Herstellung) Einschusslöcher, wurden trotzdem im Drehkreuz verbaut und erst sehr viel später im besagten Kampf verursacht. Zudem fragt man sich, warum der invertierte Protagonist überhaupt den Abzug der Pistole im Kampf mit sich selbst abdrückt. Der Film bestätigt - anders als Herr Schmitt meint - gerade nicht freien Willen, sondern zeigt, dass alles determiniert sein muss. Nolan umgeht die Ungereimtheiten seiner Idee der zeitlichen Inversion, indem er Wirkung (z.B. Einschussloch in der Oper; die am Boden liegende Leiche von Neil, der sich später opfert) immer erst kurz vor der Ursache zeigt. Damit unterscheidet sich Tenet deutlich von Nolan's Inception und Interstellar. Diese Filme haben einen eingeladen, über phantastische, aber in sich stimmige und theoretisch mögliche Konzepte nachzudenken. Bei Tenet darf man nur schauen, aber nicht sehen.
Dass es übermäßig viele Logiklöcher gibt, stimmt einfach auch nicht. Dein genanntes Beispiel mit den Einschusslöchern ist vielleicht noch der diskutabelste Punkt, aber auch hier gibt es eine schlüssige, mit der Filmlogik vereinbare, Lösung. Ja, das Loch war schon immer in der Scheibe. Das ist aus unserer unidirektionalen Zeitvorstellung erstmal ungewöhnliche, resultiert aber direkt aus der Filmlogik. Ich finde es im Gegenteil großartig, mit welcher Konsequenz in diesem Film die Logik der Inversion umgesetzt wurde, bspw. bei der Verfolgungsjagd und dem Face-off in Tallinn, auch wenn viele Details erst beim wiederholten Sehen klar werden.
Aber du versuchst doch jetzt krampfhaft Lücken im Konzept zu finden und offenbarst damit doch das was Wolfgang hier ziemlich eindeutig vertritt. Ich finde du bestätigst absolut das was Wolfgang vielen Kritikern vorwirft.
@@michi9955 Wenn es eine schlüssige, mit der Filmlogik vereinbare Erklärung gibt, bitte ich um Erläuterung: die Einschusslöcher waren also schon bei der Herstellung der Glasscheiben vorhanden, sind trotzdem vom Glaswerk ausgeliefert worden, von Handwerkern verbaut worden, waren monate- oder jahrelang von den Bösewichtern im Drehkreuz zu sehen, und keiner hat sich mal gewundert? Das Skelett, später dann die verweste, dann frische Leiche des invertierten Neil lag an Ort und Stelle und keiner ist mal auf die Idee gekommen, die weg zu machen? Es geht nicht um kleine Logiklöcher in einzelnen Szenen, sondern um Denkfehler im Grundkonzept.
Schön, dass Dir der Film gefallen hat. Ich finde auch, dass er visuell interessant erzählt ist. Aber sein Grundkonzept ist nicht stimmig durchdacht. Trotzdem kann man einen Film mit unlogischer Prämisse gut finden, bei Star Wars fragt ja auch keiner nach den Naturgesetzen. Geradezu ärgerlich ist es jedoch, wenn Herr Schmitt (dessen blasierte Arroganz ich sonst herrlich finde) ohne Begründung Kritikern der mangelnden Filmlogik vorwirft, sie hätten den Film nicht verstanden. Dafür müsste er (bzw. Du) stimmige Erklärungen für die Logiklöcher liefern, was er aber nicht tut.
@@henningstedtfeld7121 Ja auf den ersten Blick sind die von dir beschriebenen Situationen nicht intuitiv. Ich sehe hier aber keinen zwingenden inhärenten Logikfehler. Ursache und Wirkung sind bezüglich der Zeit umgekehrt. Da die Ursache in der Zukunft geschehen ist, ist auch die Wirkung in der Gegenwart da (bspw. Einschusslöcher). Der gesamte Film suggeriert hier einen zwingenden Determinismus. Was sich jetzt die Handwerker gedacht haben, oder ob dies vielleicht explizit auf Befehl von Sator passierte, wissen wir nicht. Das ist in dem Sinne dann vielleicht eine Logiklücke, aber kein Logikfehler. Auch wie die Leiche dahingekommen ist wissen wir nicht, aber es ist ja zb denkbar, dass der Protagonist oder sogar Neil selbst dafür verantwortlich sind. Das ganze basiert im Übrigen sogar auf realen quantenmechanischen Theorien, die auch erstmal unintuitiv sind, aber auf zumindest auf Quantenebene so zu gelten scheinen.
Fantastischer Beitrag. Einziger Wermutstropfen: Titanic wird gleich mehrfach als Beispiel für platte Geschichten genannt; dabei wird die tiefschichtige Struktur des Films nur aufgrund des Bombasts vom Großteil des Publikums übersehen. Sehr gut behandelt und in Cameron's Filmographie eingeordnet in dem Buch "Mythen Mütter Maschinen: Das Universum des James Cameron"
Volle Zustimmung was die Kritik an Serien angeht! Manche Menschen bauen eine meta-soziale Beziehung zu den Charakteren auf, und mögen es nicht aus ihrer heilen Serienwelt entrissen zu werden. Gute Filme sind aus dieser Sichtweise also schlecht, weil sie genau das tun. Ihr echtes Sozialleben vernachlässigen diese Menschen dann um noch mehr solchen Trash zu konsumieren. Dieser Markt ist ein Wachstumsmarkt mit guten Gewinnen, sodass wir noch viel mehr Serien bekommen werden!
Deine Argumentation macht keinen Sinn. Oder? Kannst du das vernünftig erklären? Dass gute Filme schlecht sind, weil einige Menschen irgendeine Beziehung aufbauen, ist wirklich... ja, haltlos is milde ausgedrückt, man kann es genauso gut (sorry) einfach zusammenhangsloses Geplapper nennen.
Für mich ist Tenet das filmische Pendant zu postmoderner Literatur, insbesondere zu den Büchern von Pynchon. Auch hier spielt Entropie konzeptionell eine wesentliche Rolle, die Figuren sind (absichtlich) blass und gängige Narrative werden verworfen. Aus meiner Sicht ein Meisterwerk. Wolfgang M. Schmidt spricht mir aus dem Herzen bzw. aus dem Hirn. Danke dafür, @Filmanalyse!
Aber wäre der Film denn schlechter wenn man die Figuren mehr ausgestaltet hätte? Warum soll ich mir denn nur von literarischen Symbolmenschen ("Böser Mann", "Guter Agent", "Unterdrückte Frau ", "Böser/Guter Handlanger") die Handlung vorspielen lassen? Die Idee von der Zeit "jetzt handeln, auch wenn die Zukunft schon definiert scheint" ist ja wirklich gut aber als Kustwerk wirkt das wie ein Banksy mit Bleistift von einem Grundschüler gekritzelt. "Botschaft": 9/10, "Filmisch:" 4/10, Gesamt: "6/10". Es zählt für mich nicht nur die Idee sondern auch die handwerkliche Umsetzung. Sonst lese ich mir lieber die Idee in Kurzform als Aufsatz durch, anstatt 10€ und 2h Lebenszeit dafür auszugeben mir unter anderem Szenen anzugucken wie "Unterdrückte Frau bedroht bösen Ehemann mit Waffe und wird entwaffnet", die man ganz nebenbei in Scorses Goodfellas schon DEUTLICH besser gesehen hat. Emotionslose Kunst ist wie gesundes Essen, das aber widerlich schmeckt.
@@sigmundfreude4088 Danke für den Kommentar. Ich sehe es ein bisschen anders. Für mich wäre es wahrscheinlich eher störend gewesen, wenn das Drehbuch eine Heldenreise nach Campbell abgespult hätte oder die Charaktere "ausgearbeitet" gewesen wären. Das hätte den Film viel beliebiger gemacht. Die Wirkung wird gerade durch die Abkehr von den üblichen handwerklichen Kniffen erzielt. Dadurch ist der Film auch deutlich fokussierter. Für mich ist das der Unterschied zwischen Handwerk und Kunst. In einem Punkt bin ich bei Dir: Ich kann mich auch sehr gut mit handwerklich gut gemachten Filmen unterhalten. Es wäre fürchterlich, wenn alle Filme entsprechend edgy wären. Und im Gegensatz zu Herrn Schmidt kann ich mir auch lustvoll Serien reinziehen. ;) Schönen Abend!
Es ist keineswegs verwerflich, Charaktere zu erschaffen, die bewusst dazu führen, dass du dich als Zuschauer mit ihnen identifizierst. Was das Problem ist, dass die Mehrheit auf nichts anderes mehr schaut, als auf das - und damit gerät die komplette Kunst des Films in den Hintergrund, was sehr schade ist. Tolle Kritik / Toller Rant, an dem ich mich nicht satt sehen kann!
Ich bin hier grundsätzlich auf Schmitts Seite. Allerdings muss man anmerken, dass Nolan das Terrain des Gefühlskinos bei Tenet nicht völlig verlässt. Natürlich ist es ein systemischerer Blick, für den die Psyche einzelner Figuren weniger zentral ist. Er platziert aber eben doch auch Szenen wie etwa den Freundschaftsdialog zwischen Neil und dem Protagonisten an ebender Stelle, an der sie in anderen Filmen auch auftreten würde, und untermalt sie mit einer an dieser Stelle melodischeren und dramatischen Musik, die an die Empathie des Zuschauers appellieren soll. Das heißt, in dieser Szene wird uns eigentlich suggeriert, dass wir emotional mitfühlen sollen, nur bleibt genau das eben aus. Erst dadurch stellt sich der Eindruck einer emotionalen Leerstelle ein.
Ich finde, du bringst es perfekt auf den Punkt. Nolan versucht emotionale Momente (die dann nicht funktionieren) einzubauen, wodurch eben erst deutlich wird, dass der Film keinen entsprechenden Aufbau für eben diese hat. Es ist ein wenig vergleichbar mit dem ständigen Versuch, vieles komplexer scheinen zu lassen, als es eigentlich ist. Mir persönlich hat der Film beim zweiten Mal, als ich eben versucht habe den Film als das zu sehen, was er im Kern sein will/ist, besser gefallen, auch wenn ich immernoch meine Probleme mit ihm habe.
Ich versuche es mal.. die Szene am Ende, ist der Teilbeginn der Erzählung, man darf den Film (Wie Wolfgang M Schmitt hier auch mehrfach sagt) nicht linear sehen. Selbst im Film gibt es zahlreiche Dialoge, dass man nicht linear denken kann, wenn man "mithelfen" will. Der Dialog am Ende ist deshalb sehr Emotional, weil er alles bis dahin gesehene, in ein ganz anderes Licht rückt. Nolan arbeitet eben nicht mit einfachen Methoden, die für Jedermann oder Jederfrau geschaffen sind. Nein, niemand hält sich für klüger, aber es kann auch niemand aufhören einen Picasso außerordenlich gut zu finden, nur weil es einfachere Menschen gibt, die sich nicht weiter bemühen wollen. Ich will hier gar nicht den Punkt in Erwägung ziehen, dass Neil eigentlich Max ist und der kurze Dialog am Ende plötzlich viele andere Dialoge im Film (auch von Kat) in ein ganz anderes Licht rückt und eine Art letztes Puzzlestück in der Vervollständigung eines Ganzen dient; nein, der Dialog eröffnet dir als Zuschauer/in einfach die möglichkeit, selbst nachzudenken. Man soll auch selbst aktiv werden, wenn man ins Kino geht. Es geht nicht nur um das berieseln lassen. Ich verwende immer gerne den Spruch "Hirn an der Kasse abgeben und rein". Ja, das macht jeder hin und wieder gerne, und schaut sich einen Blockbuster an und ist vollkommen zufrieden wieder draußen. Aber es gibt eben auch anspruchsvollere Filme, bei denen das eigene Mitwirken gefragt ist. Und das ist künstlerisch gesehen viel gehaltvoller als einfacher Streifen.
@@S6OOL Ich verstehe was du meinst und stimme dir auch zu aber trotzdem sind nicht alle faul oder haben ihr Hirn an der Kasse abgegeben. Mir ist bewusst warum es auf dem Papier emotional ist aber mir ist auch bewusst, dass es bei mir selbst bei der dritten Sichtung nicht ankommt. Die für mich scheiternde Emotionalität ist nur ein eher unbedeutender Punkt von vielen, der Tenet für mich zum schwächsten Noland macht. Aber ich verstehe auch vollkommen wie all die Dinge die für mich nicht greifen bei anderen zünden können.
@@TimCarrey du musst aber den Film auch verstehen "wollen". Nolan lässt doch seine Figuren ständig sprechen was der Kern der Sache ist. Die für dich nicht funktionierende Szene am Ende, ist eben (wie im Film erwähnt), der Anfang einer Freundschaft für den einen und für dich als Zuschauer das Ende. Natürlich geht das Konzept nicht auf, weil wir den Film linear gesehen haben und nicht zum Anfang zurückspringen können und dann "alles nochmal unter einem anderen Blickwinkel fühlen können". Aber kannst du das nicht in deinem Kopf? Spätestens beim zweiten Mal, kann man sich doch nicht die Stirn zunageln und sagen "da fehlen mir aber 725 Freundschaftliche Momente, damit ich den Film besser verstehe". Oder doch?
das muss man aber auch erst mal bringen: sich zur deutungshoheit erklären, dann ein komplettes medienformat pauschal diskreditieren, um daraufhin den kritikern eines werkes aus einem anderen format pauschal zu unterstellen, sie hätten das diskreditierte format zu oft rezipiert und dadurch verlernt, wie man das andere format an sich (nicht das konkrete werk, um welches es in der kritik geht) rezipieren muss.
wie stellt sich herr schmitt das eigentlich vor, wenn z.b. dieselben leute, die von ihm gefeierte filme machen, eine serie produzieren? sagt sich ein alex garland beispielsweise, "ich drehe 'ex machina' - da mache ich jetzt echte kunst!" (von schmitt in seiner rezension gelobter film), und wenn er dann die serie 'devs' dreht, sagt sich garland "oh jetzt muss ich das niveau runterschrauben, weil serien dürfen ja keine kunst sein!".
Bezüglich des Protagonisten stimme ich dir absolut zu. Allerdings will er, denke ich, schon, dass man mit Kat mitfühlt. Schließlich verwendet der Filme einige Minuten darauf, ihre Geschichte zu erklären, damit man dann ihre und die Motivation des Protagonisten besser verstehen kann. Ein großer Teil der Handlung passiert schließlich nur so, wie er passiert, weil der Protagonist entscheidet, trotz des Risikos, Kat's leben zu Retten. Aber ich kann dir grundsätzlich nur zustimmen!
@@cocolores5967 Schau dir doch einfach die Kinoumsätze von Schweiger-Filmen oder dem hundertsten Marvel-Film an und vergleiche es mit anspruchsvolleren und künstlerischeren Filmen. Da dürfte sehr schnell klar sein, dass die meisten Menschen keinen Bock haben Filme als Kunst oder Gehirnjogging wahrzunehmen.
@@savaspascalidis Darum geht es ja nicht. Natürlich haben auch seichte Unterhaltungsfilme ihre Daseinsberechtigung. Wolfgang M. Schmidt sagt ja nur, dass man anspruchsvolle Filme, oder eben Kunst, auch als solche wahrnehmen muss und bereit sein sollte sich damit auseinanderzusetzen, wenn man sie schon schaut. Wenn man sie schaut und dann als Kritik sagt, dass es zu schwer Verdaulich sei, dann ist man den Film falsch angegangen oder hat keine Lust sich damit auseinanderzusetzen. Und letzteres haben nun mal die meisten Filmschauer nicht, haben sich aber dennoch TENET angeschaut und bewerten ihn nun aber so, wie jeden ganz gewöhnlichen Film.
Naja, Wolfgang ist da aber auch etwas selbstherrlich. Bei Kunst mit dem Verstehen zu argumentieren ist m.E. ein ganz dünnes Eis. Da besteht ja gar kein Interesse für einen Austausch. "Ich hab Recht, du verstehst das nur nicht". Das ist im Endeffekt ein Totschlagargument, den anderen intellektuell runterzumachen. "Wolfgang findet Marvelfilme doof, der versteht einfach die große Kunst darin nicht". So rum wird ein Schuh draus.
Ich bin ziemlich von beeindruckt von Ihren beiden Videos zu Tenet. Vermutlich auch, weil gerade in diesem Video das gesagt wurde, worüber ich mich bei den Kritiken beinahe aufgeregt habe. Auch das Hervorheben der eigentlichen Thematik in dem anderen Video ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Die Videos treffen genau die Meinung, die ich schon vorher hatte, allerdings waren meine Gedanken lange nicht so weit geführt wie bei Ihnen. Vielen Dank! Allerdings mag ich Serien - würde die aber niemals mit Filmen vergleichen; sie dienen für mich eher ab und zu mal zum 40 Minütigen abschalten.
Ich finde, diesem Film fehlt es einfach an Spass, Leichtigkeit und, ja, an Charakter. Ich habe kein Problem mit Scherenschnitt-Figuren und High-Concept-Prämissen. Leider wirkt jedoch Tenet in dieser Hinsicht einfach nicht selbstbewusst und eher klischeebeladen. Böser Russe? Okay - aber vielleicht mit einer eigenständigen Idee? Damsel in distress? Meinetwegen. Aber doch nicht, wenn ihr einziger Antrieb im Angesicht des Weltuntergangs -- gäähn -- ihr eigenes Kind ist. Das hat man im Kern alles schon unzählige Male gesehen, jetzt eben mit einem neuen Sci-Fi-Twist von Nolan. Ich gebe ja zu, der Film schlägt philosophische und gesellschaftskritische Untertöne an, diese gehen aber im Getöse dieser oberflächlich doch sehr einfach gestrickten Gut-gegen-Böse-Story völlig unter. Ich werde mir den Film sicher noch einmal ansehen, wenn er auf Blu-Ray erscheint. Vielleicht habe ich da was übersehen!
Das mag extrem subjektiv sein, aber mich hat eig fast alles in dem Film abgeholt außer die Groß geschossenen Action-Szenen, im speziellen das Finale. Fand das nur extrem unübersichtlich und war halt auch kaum emotional investiert. Die Invertierung wurde auch einfach brutal ungenutzt gelassen für Fallen, Anschläge oder ähnliche Sachen und die Invertierten Action-Szenen waren eher awkward anstelle von cool.
TheSpecOpser Alter du hast mir grad die Augen noch weiter geöffnet. Ich muss wirklich nochmal rein. Obwohl er beim ersten mal schon so genial war. Nicht jeder Nolan ist genial, aber es gibt keinen Schlechten. Dieser ist der Hammer
@@thespecopser8160 Vorweg: Ich fand den Film super und habe ihn inzwischen 3 mal gesehen und behaupte in soweit auch verstanden zu haben. Die Behauptung, dass Max der junge Neil sei, halte ich allerdings nach wie vor für haltlos. Habe ich etwas übersehen oder wird diese Behauptung einzig und allein an den Enddialog geknüpft?
@@thespecopser8160 Interesting! Nein, ist mir entgangen. Ist ja ne coole Idee - das ändert dennoch nix an meiner Kritik. Es ging mir ja hier nicht unbedingt um den reinen Plot.
Es gab da eine Szene, bei der man durch ein Glas die Zukunft von sich selbst sehen kann, aber ich denke, wenn man die Zukunft weiß wird man sich nicht so verhalten wie man es durch das Glas sieht. Tenet hat mich leider kalt gelassen.
Das Problem ist ja das andere Filmkritiker auf TH-cam kein Plan von filmen haben. Das sind meistens irgendwelche spaßstis die sich mit Marvel auskennen. Und denken Marvel ist alles an Kino.
Ich bin mal ehrlich zu mir selbst. Ich denke nicht, dass ich in der Lage bin, selbes Gedankengut über Tenet oder andere erwähnte Filme anzustellen. Kann vielleicht auch gar nid jedes verstehen. Aber mein Gott hör’ ich dem Mann gerne zu! Dankeschön.
In „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und ich über Klassen und Kämpfe: wohlstandfueralle.podigee.io/
In DIE NEUEN ZWANZIGER sprechen Stefan Schulz und ich u.a. über das Silicon Valley und die Gamescom: neuezwanziger.de/2020/08/influencer-culture-silicon-valley-wahlkampf-gamescon-greta-bei-angela-tenet/
Im Salon (für Steady-Abonnenten) der NEUEN ZWANZIGER stellen wir wichtige Texte des Monats vor: neuezwanziger.de/2020/09/qanon-prophecies-90-jahre-bourdieu-instagram-story-markus-gabriel-digitale-souveraenitaet-klassenkampf-silent-majority/
Am 8.9. wird in Heidelberg Terry Gilliams wunderbarer Film BRAZIL gezeigt und ich halte einen Vortrag: www.karlstorkino.de/reihe/bewegende-bilder-bewegte-menschen/?&mon=9&year=2020
Am 19.9. halte ich in Leipzig auf der ELSTERCON den Vortrag "Hollywood for Future? Der Science-Fiction-Film und die Klimakatastrophe": www.fksfl.de/page129/index.html
In der NZZ schreibe ich über Disneys MULAN: www.nzz.ch/feuilleton/mulan-auf-disney-plus-emanzipation-mit-zuckerguss-ueberzogen-ld.1574824
Bei JUNG & LIVE sprechen Tilo Jung, Nicole Büschgens, Gert Scobel und ich über Liebe im 21. Jahrhundert: th-cam.com/video/DmmIhkFgJgk/w-d-xo.html
Radio EgoFm habe ich ein Interview zu Männlichkeit im Film gegeben: www.egofm.de/blog/freizeit/maennlichkeit-im-film
Gogle du meinst, du respektierst andere Meinungen, schreibst aber von "ADHS Jugendlichen" und bezeichnest den Soundtrack als "schrecklich". Du solltest ganz dringend an deiner Wortwahl arbeiten, wenn du so objektiv wie möglich und sachlich rezensieren möchtest.
@@goggles0_0 danke!! So seh ich das auch! Genau diese Ruhemomente haben mir auch gefehlt und ebenso war ich unangenehm berührt von dem Score. Das Mysterium um den Filmtitel wurde einfach nicht gut genutzt. Das hätte den Film enorm aufgewertet.
Vor allem wird von Nolan eben solch ein Mysterium um derartige seiner Filme im Vorfeld aufgebaut. Die Story wird nicht enthüllt, man wird mit den Trailern in die Irre geführt, es werden bestimmte Infos freigegeben die ein mystisches Gebilde um den Film aufbauen sollen und dann sitzt man im Kinosaal mit dieser Erwartung, wie einst bei Interstellar, welches im Vorfeld genauso behandelt worden ist und dann was spektakuläres wie auch neues enthüllt hat. Doch dann kriegt man etwas rein gedrückt. Wie eine Mahlzeit mit guten Zutaten und du wirst damit vollgestopft. Am Ende ist es wie ein schlechter Traum bei dem man sich nur noch an das Gefühl erinnert und ein paar Bilder, die zwischendurch aufploppen.
Danke Wolfgang. Deine Videos sind immer sehens- / hörenswert. Aber seit ganz langer Zeit, ich glaube seit BatmanVSuperman, hattest Du Dich nicht mehr so gekonnt austoben können. Willkommen zurück auf Höchstform!
Bei Deine Video zu Serien habe ich sehr lange gezweifelt, genau wie Du sagst, weil es ja noch ein paar intelligente Serien gibt. Die letzte superSerie war meiner Meinung nach ManInTheHighCastle. Dann aber kam Picard, die dritte Staffel von True Detective und ähnliches. Ein guter Cast und ein erfahrenes Team. Aber leider sind diese Serien trotzdem so dermaßen voll mit Schlick. Beziehungskisten oder Mysteryboxen dominieren alles. 1000 mal schon erlebte Dialoge werden immer wieder aufs neue abgespult. Man kann dabei nur Faulheit und einen erheblichen Mangel an Kreativität sehen. Da will man einfach keine Originstory mehr erleben, weil ohnehin alles nur ein Ragout von gestern wird. Mir wird Angst und Bange, wenn ich an die Herr der Ringe Serie denke...
@@goggles0_0 ADHS ist kein soziales oder Kulturphänomen, kommt nicht zu von zu viel Computerspielen, zu viel Smartphonegedaddel, zu viel Fast Food, nicht von zu wenig guten Filmen und Büchern, zu wenig Bildung, zu wenig Disziplin, ADHS hat genetische Ursachen. Betroffen sind Menschen jeder Altersgruppe und die Auswirkungen auf deren Leben sind vielgestaltig. Wenn sie den Begriff als flache Metapher für ihre Kulturkritik missbrauchen, beleidigen sie dadurch viele Menschen, die zudem ohnehin oft schon diskriminiert und gemobbt werden. Wer derlei Sprache öffentlich verwendet, bewegt sich auf dem selben Niveau, wie jemand, der Liebesfilme als "schwul" oder Mangel an Sozialverhalten als "autistisch" bezeichnet. Sie sollten ihre Ausdrucksweise überdenken, sich besser informieren und sich entschuldigen.
@@goggles0_0 Wir arrogant sie sind ... das macht mich traurig ...
Das gabs noch nie: Wolfgang verteidigt einen Film in einem EXTRA Video
Aber zurecht finde ich, gefühlt jeder Kritiker hat es sich ja zur Aufgabe gemacht den Film nicht zu loben sondern Fehler zu suchen.
Jetzt MUSS ich den sehen! ;D
@@battletweety8819 tatsächlich aber hauptsächlich die online Kritiker. Beispielsweise im Tagesspiegel wurde der Film durchweg gelobt.
Das gabs noch nie: Meghan Markle SPRICHT in der Bunten über ihr Leben als Meghan Markle!
Er hat auch 300 empire verteidigt
Hab bei diesem Rant richtig Gänsehaut bekommen.
Ganz ohne Massagespinne?
@@AlexanderSupertramp1 diese neumodischen internetcodes verstehe ich nicht
@@AlexanderSupertramp1 Könnten Sie mir diesen Ausdruck dennoch erläutern?
@@AlexanderSupertramp1 na das muss ich entschieden zurückweisen, ich fand meine Bemerkung mit der Massagespinne hat optimal an den Kommentar angeknüpft und das ganze humoristisch nochmal schön abgerundet!
Aber vielen dank für deine ausführliche Erklärung, reddit kannte ich tatsächlich sogar schon ein bisschen da gibts tolle Drogengeschichten :D
Trotzdem nochmal was dazugelernt
Dennis N Klingt wie ein Weichei.
"Diese identifikatorische Haltung von Zuschauern erinnert an Kulturbanausen, die im Museum vor einem Picasso stehen, sich da ein Portrait ansehen, und dann sagen: "Ja also, für mich, da muss ich ja sagen, also SO sieht aber kein Gesicht aus"."
Was für ein herrlicher Satz!
Selbst Schmitt als Kulturmarxist neigt eben manchmal zur bürgerlichen Überhöhung ;)
Letztlich einfach der alte Clou: Der schlaue Schmitt findet den Film super und wer den Film schlecht findet ist einfach nur zu doof dafür
@@berndwachsmann5044 Aaah gut gegen jede Form von Ansprache die zur Selbstreflexion führen könnte immunisiert und sich gleichzeitig noch über den anderen gestellt. Chapeau
Ja, was für ein herrlicher arbeiterklassenfeindlicher Satz! Und das aus dem Mund eines Marxisten! You gotta love die Widersprüche der Linken :))
@@mullerskuh214 was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Man kann auch gern die Rechte der Arbeiter, kleinen Angestellten, und weiteren Geringverdienern verteidigen und gleichzeitig die Beschränktheit des Horizonts der Leute kritisieren. Das eine schließt das andere nicht aus. Nur weil man sich einem politischen Lager zugehörig fühlt, ist man doch nicht darüber erhaben, auch für andere Dinge kritisiert zu werden
@@berndwachsmann5044 stimmt ja auch. Sehe das Problem nicht.
Wie ich lachen musste als die Massagespinne ins Spiel gebracht wurde
Auch der Punkt mit dem Picasso war ein Lacher und zugleich sehr tiefgründig.
Grandioser Moment!
Treffender konnte man das auch nicht bezeichnen
Ja, hab auch Tränen vergossen vor Lachen :D
So schön trocken und nebenbei rausgeholt und demonstriert! xD
😂😂😂😂😂
Wolfgang hat einfach das Kino+ Spezial zu Tenet gesehen und dachte sich: ,,Würdig einer Analyse"
Wegen dir habe ich mir das jetzt angeschaut. Ich bin du ausgerastet. Was ist denn das für eine schlechte Kritik? Warum setzt man vier Leute da hin, die keinen plan von irgendwas haben, so wirken als hätten sie nur den halben Trailer gesehen haben über einen Film reden, der - ja - komplex ist. Warum lässt man das so Pfeifen machen? Ich Raste aus. Ich bin so aggressiv geworden bei deren Unfähigkeit.
@@noemabrain7605 genau deswegen😆😆, die Leute hatten absolut null Plan. Und was noch besser ist, 2 von denen sind Filmkritiker, hauptberuflich! 😭
Stimmt alles. Vor allem: wir sollten ins Kino gehen, um nicht nur uns selbst, sondern auch das Andere zu sehen. Die Realität müssen Filme auch nicht abbilden, dafür haben wir Dokus. Danke!
Aber Filme sollten eine interne Realität haben, oder eben komplett surreal sein. Aber so werde ich mit ewig vollgelabert mit der Realität des Films und "invertiert blabla" und dann passt es hinten und vorne nicht.
@@xdcfvghbjnk Nein.... Der Film ist in sich logisch, abgeschlossen, ausgeklügelt und genial. Alles macht Sinn. Man muss eben denken... Filme können auch Elemente von beidem in sich tragen, aber wenn du das so siehst, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, dann kannst du sehr wenige Filme genießen.
@@lxt_david1331 geht eigentlich, sie wenigsten Filme sind ja Tenet :) aber schön, dass du Spaß daran hattest, sei jedem gegönnt.
Der Film ist logisch, aber übermäßig vollgestopft mit sci-fi Kram, um kompliziert zu wirken. Währenddessen sind andere Dinge zu kurz gekommen. Z.b. werden wahllos Szenen aneinander gereiht, damit der Protagonist in der Handlung landet, ohne selbst eine Bestrebung zu besitzen. Oder, wie das Video sagte, der Film legt keinen Schwerpunkt auf eine Charakterentwicklung, und doch folgt er einem einzigen Charakter für volle zwei Stunden.
Es gibt eh nicht viele Filme, die man genießen kann. Wie in jedem anderen Medium auch, seien es Spiele, Bücher oder Handyapps, gibts zu 95% Müll und die guten Dinge muss man suchen.
DANKE! Oft teile ich deine Meinung nicht, aber hier hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Er labert nur seine Meinung, und die stimmt teilweise nichtmal.
@@nightmareTomeknatürlich ist es seine Meinung. Warum stellst du dir dann überhaupt die Frage, warum diese teilweise nicht stimmen solle?
@@arturo8169 O_o
Willst mich verarschen? Stellst du dir diese Frage nicht, ob und warum jemandes Meinung nicht stimmt? Mit anderen Worten: glaubst du jeden Scheiß? (So wie original poster?)
Seine Meinung stimmt nicht, punkt. Sie ist nicht zu Ende gedacht.
@@nightmareTomek ich glaube, du bist behindert. Eine Meinung ist definiert als ein subjektives Werturteil. Dieses subjektive Werten kann objektiv nicht wahrheitswidrig sein, weil es eben SUBJEKTIV ist. Vor allem kannst du nicht bestimmen, was eine „falsche“ Meinung sei, zumal der Begriff „Falsch“ auch noch ziemlich ungenau ist. Ich frage dich daher nochmal: was ist deines Erachtens an Wolfgangs Video zu gängigen Tenetkritiken nicht richtig?
Der Picasso-Vergleich hat mir sehr gut gefallen. Für mich hat gerade diese gewisse Distanz welche die Charaktere zur Handlung und zum Konzept der Inversion haben geholfen mich noch mehr auf diese Thematik zu konzentrieren und auch das tief philosophische darin zu erkennen. Wenn man sich einmal auf Nolan's Konzept einlässt kann das einschlagen wie eine Bombe. Der Gedanke, dass man die Zukunft als etwas bereits geschehenes wahrnehmen muss um im Jetzt zu handeln ist hoch interessant und trifft so gut auf unsere heutige Zeit zu. Wir sollten anfangen zu verstehen, dass unser Handeln im jetzt unmittelbar die Zukunft beeinflusst und diese Zukunft wiederum uns beeinflussen wird. Erst wenn der Mensch anfangen kann mit seinem zukünftigen Ich zu sympathisieren wird er auch Entscheidungen treffen können die eine bessere Zukunft ermöglichen. Erst wenn er fühlt wie es sein wird wenn die Bombe hochgeht wird er die Motivation haben sie daran zu hindern. Die meisten Menschen sind dieses denken nicht gewohnt und ein in gewisser Weise so fordernder Film mag zuerst befremdlich wirken. Je mehr man sich jedoch mit dem Thema auseinandersetzt wird man anfangen das Andere, Fremde verstehen zu können.
Als Wolfgang die Massagespinne rausgeholt hat, hab ich Gänsehaut bekommen
Wolfgang is on fire! Sehr gut.
Ich habe Tenet gesehen, fand ihn hervorragend UND habe mich angesprochen und unterhalten gefühlt. Sobald es ihn in einem Streaming-Portal gibt, schaue ich ihn mir MIT Kopfspinne noch mal an
Word! Meine Meinung...
Lol, die Massagespinneszene ist awesome.
Als jemand, der die Nolan filme bis auf Batman feiert, bin mir noch unsicher, ob ich den wirklich im Kino schauen oder warten soll
@@tomvaleska geh ins kino! Der Sound ist spektakulär
@@tomvaleska geh ins kino! Der Sound ist spektakulär
Schau den Film im Kino! IMAX wenn möglich. Nolan macht Filme für das Kino, nicht für Netflix. Die spektakulären Bilder des Films sind ein Erlebnis das extrem vom Sound und Bild des Kinos profitiert. Auch der Genuss von bewusstseinserweiterndem ist erfahrungsgemäß beiträglich.
@@OpenMind3000 Das tat ich nun 👍 Mit dem Sound hast du völlig recht
Das mit der Massagespinne war echt klasse! 😂
"Ich verstehe es nicht, damit ist der Film schlecht".
15:00 Lachflash
Also ist es besser, wenn man sagt "Wer den Film schlecht fand hat ihn nicht verstanden"? Denn das ist, was Herr Schmitt hier macht.
Das unterschiedliche Menschen unterschiedliche Ansprüche an einen Film stellen und damit eine Empfehlung aussprechen können oder eben auch mal nicht, das ist das Wesen der Filmkritik. Mich persönlich langweilen Kunstfilme, ein Film ist für mich dazu da Wissen zu vermitteln oder mir Spaß zu machen. Und da ich mir nicht jeden Film ansehen kann (im Kino aktuell sowieso nicht) schaue ich mir an was die Kritiker dazu gesagt haben bei denen ich die Erfahrungen gemacht habe, dass sie ähnliche Filme wie ich gut oder schlecht finden. Wenn so ein Kritiker jetzt hin geht und mir erzählt der Film sei so toll weil er einem künstlerischen Anspruch genügt und ich ihn mir dann ansehe und ihn wieder langweilig finde werde ich dem Urteil dieses Kritikers in Zukunft weniger trauen und ihn vielleicht gar nicht mehr ansehen. Im besten Fall werde ich einfach keine Filme mehr anschauen die der Kritiker gut fand und bei denen ich den Verdacht habe, dass es Kunstfilme sind.
Auf der Gegenseite will ich mich natürlich auch über Filme im Großen und Ganzen informieren, auch was "Intelektuelle" (in Anführungszeichen, weil diese Gruppe nicht gerade homogen ist) dazu meinen. Und ich kann an vielen Argumenten die Herr Schmitt vorbringt auch immer wieder was finden. Ich würde aber niemals einer Sehempfehlung von ihm folgen, da unsere Geschmäcker einfach so weit auseinander liegen.
@@Risatara Ist natürlich dein Geschmack was Filme angeht. Allerdings ist die Kernkritik seines Videos, dass heutzutage die Filme einen logischen, emotionalen Anspruch benötigen um gut und sehenswert zu sein. Tenet ist kein Kunstfilm wie das jetzt bei dir klingt und bei Herrn Schmitt rüberkommt, sondern ein spaßiger Agententhriller, der dir keine unnötigen zwischenmenschlichen Szenen anbietet, sondern einen Agententhriller verspricht, der einfach komplett anders ist als was man normalerweise erwarten würde (bspw. James Bond filme). Genau das ist es was ich an Nolan mag. Seine Filme sind einfach nur Wow und diese haben einfach nicht dieselbe Wirkung, wie wenn ich die Zuhause auf Netflix schauen würde. Ich würde einfach keinen Spaß haben, diesen auf meinem Laptop oder am Fernseher zu schauen. Tenet wird komischerweise aber mehr auf der zwischenmenschlichen ebene kritisiert, welches eben nicht diesen Anspruch erfüllen sollte. Er sollte keine Identifikationsfläche anbieten, sondern dich in eine andere Gedankenwelt entführen. Wenn man anfängt Filme differenzierter zu betrachten, für das was diesen Film eben ausmacht, dann würde man meiner Meinung nach auch bessere Filmkritiken erhalten, die auch helfen, anderen Verstehen zu lassen, worauf man sich einlässt.
Tenet hat unnötig verkomplizierte Expositionen und verirrt sich teils in einem Wirrwarr.
Wenn man es so sehen möchte, ist Tenets Handlung im Kern eigentlich ein simpler Agenten Film um die Welt vor einem verbitterten und bösen Mafiosi zu retten. Die ganzen Organisationen dahinter sind zB lediglich plot devices um die Handlungen voranzutreiben. Die Charaktere finde ich meist auch ziemlich oberflächlich und selbst wenn man annehmen würde, dass es sich teils um eine Psychoanalyse handelt, finde ich nicht dass der Film selbst da sonderlich in die Tiefe geht. Prinzipiell kann man da hineininterpretieren was eventuell plausibel erscheint, aber das bedeutet nicht dass der Film das auch macht.
Aber man versteht wohl die tiefgreifende Substanz des Filmes nicht, wenn man ihn nicht so toll findet wie ein gewisser Wolfgang.
@@AcxD93 *gähn*
@@AcxD93 Haha endlich mal jeman er es auf den Punkt bringt. Das ist generell mein Problem mit Nolans Filmen seit Inception. Er verkompliziert einfache Umstände um komplex zu wirken, was es eigentlich gar nicht ist. Dann gibt es Imposante Bilder zu sehen, die die Story meist nicht vorantreiben (Welt die sich im Traum verbiegt in Inception, riesenflutwelle auf einem Planeten der gar keinen sinn macht in Interstellar). Für mich ist nolan ein guter Fliegenfänger der was vom Handwerk versteht...
Avengers Infinity War ist eine Kopfmassage-Spinne. Absolutes Gold, dieses Video
Kann Dir nur voll und ganz zustimmen. Es scheint im Film vermehrt nur noch eine Geschmacksrichtung erwünscht zu sein. Ich vermute das gebetsmühlenartig artige iterieren der immer gleichen Grundzutaten und der Fokus (schon beim Marketing) den potentiellen Zuschauer zu emotionalisieren, hat evtl. dazu beigetragen, dass wenn ein Filmemacher andere"Zutaten" wählt, viele Zuschauer damit nichts anfangen können. Ich bin sehr froh, dass es ab und an dann doch noch Ausnahmen gibt, die davon abweichen und auch eine andere Geschmacksrichtung haben. Ich hoffe nur, dass es nicht noch weniger Filme geben werden, die sich trauen "anders" zu sein. Es müssen auch nicht alle Filme "anders" sein und sich etwas trauen, aber ein paar mehr würde ich mir schon wünschen.
Den Punkt, dass die vielen Serien ihren Einfluss auf die Wahrnehmung von Filmen wie Tenet haben, fand ich sehr interessant. Ich werde darüber noch weiter nachdenken. Danke dafür und für das Video :)
Köstliche Analyse. Wie immer höchst unterhaltsam, wie Wolfgang den heutigen Konventionen und Gepflogenheiten den Mittelfinger zeigt.
wolfgang hat den kino plus tenet talk ned verkraftet :)
Lass mich raten: Etienne Gardé war dabei?
@@generalp-rex128 Und Ede hat den Film noch am besten verstanden
Ede hat eigentlich noch normal über den Film reden können. Ob man den Film jetzt mag oder nicht ist ja auch jedem selber überlassen. Aber beim kino+ talk war das echt ein komplettes durcheinander und man konnte es sich echt nicht ansehen. War derbe enttäuschend
War aber auch unerträglich :D
Keiner hat sich beim Kino+ Talk mit dem Film auseinandergesetzt. Es wurde peinlich, kindlich diskutiert wie immer
Hab am Ende applaudiert, ich hoffe das sehen noch sehr viele Menschen.
Gehe am Donnerstag ein zweites Mal in Tenet.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein Video von Wolfgang sehe, in dem er derart miese Schellen austeilt. Großartig.
Vollkommen richtige und entscheidende Beobachtungen! Der Deppenkommentar zu Filmen „Fand ich voll unrealistisch!“ war schon immer zum Kotzen.
In der Abhandlung über Gefühle beim Filmschauen, musste ich an Schöne Neue Welt denken, in dem es die Fühlfilme gibt, die auch keinerlei innovativen, poetischen, nachdenklich machenden Elemente mehr enthält, sondern nur eine simple Handlung, die als Gerüst der Gefühle dient.
Richtig gut erklärt. Kompetent und richtig.
Tut gut jemanden mit Sinn und Verstand zu hören.
Insgesamt eine tolle, differenzierte Analyse. Würde mir noch einen Verweis auf arrival wünschen. Ein Film, der ebenfalls eine besondere nicht lineare Geschichte auf besondere Weise erzählt...
Mir hat Tenet überhaupt nicht gefallen. Ich fand den Film schlicht zu hektisch und unübersichtlich. Das bedeutet nicht, dass ich mir einfachere, dümmere Filme wünsche, die ich "linear" lesen kann. Ich hätte mir nur einen etwas dezenteren Umgang mit einem zugegeben sehr interessanten Thema gewünscht. Stattdessen bekam ich ein Schnittgewitter, bei dem ich keine einzige Sekunde Zeit hatte, über das nachzudenken, was ich gerade gesehen und gehört habe. Der Film springt von Schauplatz zu Schauplatz, darüber ballert ein Score der scheinbar nur noch brachial laut kann. Gut möglich, dass ich vieles dadurch auch verpasst habe, aber ich war einfach irgendwann regelrecht genervt von Nolans Erzählweise.
Der Part mit der Massagespinne war genial! Paradoxerweise hatt er mich emotional stark zum Lachen gebracht.
Klasse Video finde auch sehr erschreckend das einige Starke Kritik üben, dabei sollten wir uns glücklich schätzen, dass es wenigstens noch Filme wie Tenet gibt die nicht Linear und eintönig sind!
Was für eine Wohltat dieses Video ist. So etwas hab ich mir schon lange gewünscht.
Endlich hab ich etwas Munition, wenn ich mir solche Vorwürfe anhören muss.
Diese ganze Kritik an "flachen" oder "unemotionalen" Charakteren oder sonstwas geht mir auch ziemlich auf die Nerven. Es muss nicht jede Figur des Films eine wahnsinns "Charakterentwicklung" durchmachen, noch muss er irgendeine 0815-Hintegrundgeschichte haben, die man schon in zig anderen Filmen gesehen hat. Gravity lässt grüßen (auch wenn ich den Film nicht so schlecht fand wie Wolfgang): tote Tochter und schon hat die Figur "Tiefe". Selbst wenn man den Film nicht nur ob seiner größeren Botschaft rezipiert, habe ich auch so mit dem Protagonisten mitgefiebert, und dabei kenne ich nichtmal seinen Namen. Und ja, ich denke auch der ganze Serien-Hype verbessert diese Einstellung nicht.
Die "Logiklöcher" sind ein ähnliches Problem. Man könnte sich sicher daran hochziehen, dass die Sache mit den invertierten Kugeln im Detail nicht 100% durchdacht ist wenn man länger drüber nachdenkt, muss es aber nicht. Es tut nämlich weder der vollkommen konsistenten und stringent erzählten Geschichte, noch der übergeordneten Thematik einen Abbruch. Der Film ist recht ähnlich zu Inception und Interstellar in dem Sinne, dass er viel komplizierter wirkt als er eigentlich ist. Und ähnlich zu Interstellar wird es genug Kritik geben, von Leuten die sich auf die Prämisse des Films nicht einlassen wollen oder ihn, tut mir leid, schlicht und einfach nicht verstanden haben.
Abbruch und Konstanz innerhalb des Films sind für mich wichtig. Jeder Film ist anders und will andere Dinge zeigen und erreichen, also muss man sich das immer im Kontext von jedem einzelnen film angucken. Darum ist die Erwartung dass Charaktere sich verändern oder ich emotional berührt werden muss etc. irgendwie fehl am platz.
Für mich ist Dunkirk nolans bester Film und der wurde am meisten für emotionale Kälte und Charaktere kritisiert, obwohl ich denke wenn man den Film sieht ist das genau der Punkt und tut ihm keinen Abbruch. Jeder Film ist anders
"Und ähnlich zu Interstellar wird es genug Kritik geben, von Leuten die sich auf die Prämisse des Films nicht einlassen wollen oder ihn, tut mir leid, schlicht und einfach nicht verstanden haben."
Da musste ich an Forger denken xD
Problem dabei ist, dass man in einem Film der so flache Charaktere hat nicht so viel Zeit und Aufmerksamkeit der Beziehung zwischen dem "Bösewicht" und seiner Frau widmen sollte. Ist einfach nicht konsequent durchgezogen und dementsprechend fällt es bei Tenet so negativ aus.
Kann mir mal jemand erklären warum die Sache mit den invertierten Projektilen nicht funktionieren soll (nach den Erklärungen innerhalb des Films)? Alex Garland würde dem wohl widersprechen...
Mein Problem mit Nolan und seinen eher „fantastischen“ (wie Tenet oder Inception) ist, dass das fantastische Element immer nur eine Sache bleibt um zu verschleiern, dass es sich hier um einen klassischen Thriller dreht. Er Elemente wie Träume oder auch die Inversion im seinem Filmen und was zeigt er uns mit diesen Ideen? Schießereien in Träumen und Schießereien die in unterschiedliche Zeitrichtungen laufen. Das kann man mögen aber das kann einen auch langweilen.
Als ich den Dialog im Film gesehen habe zwischen dem Protagonisten und Nil fand ich ihn perfekt. Später hab ich von der Kritik gehört und konnte sie gar nicht nach voll ziehen weil für mich diese eine Szene gereicht hat um Charaktertiefe und Emotionen zu erzeugen auf eine clevere Art. Bin froh das es hier angesprochen wurde
Die beiden Kritiken von Wolfgang sind sehr gut gelungen und tragen sehr gute Interpretationsweisen in sich. Ich sehe das genauso wie du.👍🏻
Den Dialog finde ich so plump wie:
"Hey Fremder. Du willst ne Cola light."
"Ok."
"Und du willst mit Bungeeseilen da das Haus hoch."
"Hey, gute Idee."
Ende des Dialogs. Gute Freundschaft geschlossen (offensichtlich).
@@nightmareTomek *Spoiler* naja, also bei TeneT finde ich erstens, liegt der Fokus ja gar nicht auf der Figurenentwicklung und trotzdem ist diese außerordentlich schlau und nach dem Prinzip „show, dont tell“ geschrieben.
Als Beispiel, du findest ja das Freundschaft schließen zwischen Neil und dem Protagonisten „plump“, jedoch vergisst du, dass Neil ihn ja zu dem Zeitpunkt bereits seit Jahren kennt, also bereits weiß, wie er tickt, und die Freundschaft ja bereits geschlossen wurde. Genau so am Ende, die Figurenentwicklung des Protagonisten beginnt doch erst mit dem Ende des Films, nach dem er TeneT gründen wird…
@@SOGnoodles Sogar dafür ist der Dialog zu plump.
Figurenentwicklung ist mir relativ egal. Ich lege hingegen wert auf realistische Figurendarstellung.
Der Protagonist war ja quasi nach 2 Sätzen schon auf eine Freundschaft einverstanden, und er kannte Neil noch nicht.
Ich stimme größtenteils zu und fand den Film insgesamt klasse, allerdings wirkte die Exposition per Dialog meist doch recht plump und eben nicht „virtuos“.
Naja, irgendwie muss man ja dann doch einen relevanten Teil mit ins Boot holen. Ist ja wie in der Schule.
Das ist es!
Das beste Video der Filmanalyse!
Einfach nur DANKE. Das Video sollten sich mal einige "Kritiker" anschauen.
Danke für dieses Extra-Video, einfach Gold. Du (hoffentlich ist das ‘Du’ genehm) sprichst mir so aus der Seele. Das unterscheidet dich von den anderen . Mach bloß weiter so 👏
Dankeschön Wolfgang! Fands sehr schade dich nicht bei dem kino+ talk gehört zu haben, du hättest eine sehr gute Gegenstimme sein können. Tenet ist eines der wenigen Male, wo ich deine Meinung nahezu identisch geteilt habe. Liebe Grüße!
Rumms! stabile Ansage! 💪
Ich finde ja auch den Aspekt, dass man ihn mehrmals schauen sollte um alles zu verstehen überhaupt nicht schlimm. Ich finde es toll, wenn Filme mehrfach anschaubar sind ohne langweilig zu werden.
Zwischen mehrfach anschaubar und man "muss" etwas mehrfach schauen, sehe ich aber einen wichtigen Unterschied.
Und ebenso kann er langweilig sein, wenn er sonst nichts beinhaltet, als abstruse sci-fi Zeitreisengeblödel, das man nicht versteht nach einmaligem gucken.
"Gänsehaut" :D
Wow, man merkt das dir diese zweite Kritik (TENET) sehr wichtig ist. Ich bin nicht immer dacor mit deinen Kritiken, dennoch stimme ich dir hierbei zu 100% zu.
d'accord
Bitte auch das 'das' richtig schreiben
Joerg Zabbee Hahahhahahhaha
Ohne Worte
@@rolisander7154 Da gibt's gar nichts zu lachen, die Sache ist ernst. Mit Entsetzen muss ich leider feststellen, dass DAS bzw. DASS das Wort ist, das immer öfter falsch geschrieben wird. Du bist nicht der Einzige der das falsch macht.
Ich weiß, daß das daß, das mit ß geschrieben wird, ein Bindewort ist. 🤓
Passend dazu ist gerade auf Netlix der Film "I'm thinking of ending things" von Charlie Kaufmann angelaufen. Ein groartiger Film, der definitiv nicht möchte, dass man sich zu irgendeinem Zeitpunkt mit einer der Figuren identifizieren kann. Wolfgang sagte ja schon "Psychoanalyse und Psychologisierung sind zwei unterschiedliche Dinge" - Das passt dazu perfekt.
Kann dem Film jedem empfehlen, der mal weg möchte vom modernen Figuren-Erzählen-Kino und hin zum einem konzeptionelleren, bewusst befremdlichen Ansatz.
Danke für den Tipp! Hatte nur den Titel gelesen.
Also ich für meinen Teil konnte mich gut mit der Hauptfigur identifizieren. Mit ihrem Freund eher weniger, aber der hatte auch so seine nachvollziehbaren Momente.
@@auriculus3058 die Hauptperson ist ihr Freund
Übrigens waren auch die Charaktere in Dunkirk nur grob entwickelt. Hier ging es eben um die Erfahrung Krieg als solche, nicht darum, was für eine Wirkung diese auf eine Psyche/einen Charakter/eine Character Arc hat.
Ja, aber niemand kann abstreiten dass es Dunkirk und Tenet geschadet hätte, emotional etwas zu zeigen
@@ClashGamerGTAdoch ich 😅
Ich hatte bei dem Film mehrmals Gänsehaut!! Der Soundtrack ist auch so gut.
Ich hab mich nur gelangweilt...
Danke Wolfgang.
du sprichst mir aus der Seele und gibst zudem interessante Denkanstöße.
Es ist geht nicht um Plotholes sondern um world building, ein plausibles in sich geschlossen Regelwerk auf welches man sich einlassen möchte da dieser eine stringente innere Logik offernbart. Sowas macht ja meistens sehr viel Spaß. Wenn doch bereits in der ersten Szene am Schießstand, wo dieses Regelwerk erklärt wird (was an sich schon eine Schwäche ist, da die Filmwelt sich nach und nach zu erschließen hat, das alte gute "show, dont tell") man von Logikfehlern nur noch genervt ist die einem mit diesem, weiß man, dass etwas nicht stimmt. Das was Du mit nichtlinearm Sehen beschreibst ist kein konterintuitiver Prozess der zu bewältigen ist, ein Widerstand, von mir aus eine Reihbung der man als Rezipient zu überwinden hat, sondern eine Ansammlung von Logikfehlern über die man hinwegzusehen hat um sich dahin durchzukämpfen wo Nollan den Zuschauer haben wollte und was ihm meist nicht gelingt. Ja es ist ein Experiment von welchen wir gerade im Blockbuster-Kino viel zu wenige haben, aber ein gescheitertes.
Der wohltuendste Rant, der mir bislang untergekommen ist.
Besten Dank!
Vielen Dank, ich habe genauso ein Video gebraucht!
Bei manchen Kommentaren frage ich mich, ob sie geschrieben wurden bevor oder nachdem man das Video angeschaut hat :D
Stattdessen.
Das hab ich gerade unter einen anderen Kommentar geschrieben :D
Die Kommentare sind teils sehr komisch unter Wolfangs Videos.
Es gibt auch ein paar Leute, die kurz nach Upload immer gleich irgendeinen Unsinnskommentar hinterlassen, aber es sind keine Bots. Das machen die freiwillig...
@@rabenvater2455 inversion, Mann! Die Kommentare wurden aus der Zukunft gesandt, im Wissen der schlechten Kritiken, um diese Kritik zu triggern. Oder so...
Invertierte Kommentare
Jetzt weiß ich entlich an was liegt warum diese moderne Serien nicht mehr mag, danke dafür.
Ich muss schon sagen grade die Eröffnungssequenz ist spannungstechnisch genial. Die Musik, das Rennen der Spezialeinheit durch die Oper einfach ein Gänsehautmoment direkt zu Beginn!
Was? Das ist ne blöde Actionszene, wie in jedem Superheldenfilm auch. Damit das Publikum aufwacht, und nicht damit es sich in eine Story hineinversetzt.
@@nightmareTomekdu kleiner hater hahaha
So gut auf den Punkt gebracht! Mal wieder ein Video, dem ich gerne 5 "Daumen hoch" geben würde!
Ihre Aussagen zu den Serien haben mein Herz erwärmen lassen. Pointiert! ♥️
Lieber Herr Schmitt,
wenige Dinge haben mich in den letzten Wochen so gut unterhalten wie der Film TENET und dieses Video!
Herzlichen Dank!
Ihr Carsten Stumpe
Puh, 17 Minuten um zu hören warum dein erster Review ja doch ganz super und treffend war und ~alle anderen~ es nicht kapiert haben. Na vielen Dank. Haben Zuschauer, die Logiklöcher monieren, den Film weniger oder mehr durchdrungen als Zuschauer, die es nicht tun? Nein, vielleicht legen sie mehr Wert darauf, nicht mit zusammenkonstruierter Effekthascherei unterhalten zu werden. Im ebenso schnarchöden Interstellar musste die Wissenschaft so sehr stimmen, dass Forschungsarbeiten und Wurmlochsimulationen beauftragt wurden, hier ist es jetzt doch alles nicht so wichtig, wenn die Physik mal ganz außen vor bleibt. Es ist ja "Kunst". Nun bin ich auch keiner von denen, die einem Film nicht mal für den Spannungsbogen einige große Zufälle oder Konstrukte durchgehen lassen. Wenn die Filme dann aber auch noch ausschließlich davon leben, dass der gesamte Dialog mit Müh und Not den Zuschauer im Handlungsstrang hält, dann kann man sich schon fragen ob es nicht etwas weniger abgedreht vielleicht besser gewesen wäre. Der Vergleich mit "Letztes Jahr in Marienbad" ist absurd, du greifst dir einen Aspekt (die Charaktere sind Platzhalter) und statt zu erklären, wie sich das auf Tenet übertragen lassen soll, wird sich über die vermeintliche Dummheit der Zuschauer belustigt (übrigens ein häufiges Argumentationsschema, Freundschaftsschwüre gibt es nicht nur bei schrecklichen Marvel-Filmen, aber im Vergleich mit den dümmsten Actionfranchises sieht eben jeder Mist aus wie Gold). Tatsächlich psychoanalysiert aber Tenet im Vergleich zu Resnais nichts und will auch nicht mit der Wahrnehmung der Realität spielen, es ist einfach eine sehr teuere Achterbahnfahrt, die mit dem größenwahnsinnigen Anspruch, auf alles dagewesene noch eine Schippe draufzulegen und natürlich! mit einer obligatorischen Prise wokem Weltverbesserungspathos versucht, beim Publikum zu landen. Das kann sich dann, wie so oft bei Nolan, hinterher auf die Schulter klopfen und denken, es habe jetzt etwas Intelligentes gesehen.
Vielleicht beim ganzen Sehen mal wieder die Augen aufmachen.
Vielen vielen vielen Dank für dieses Video! Da steckt sehr sehr viel wahres drinnen!
Ich habe solange darauf gewartet, dass einer Filmkritiker endlich mit gesunder Verstand über der Film Tenet redet.
Ich auch :)
Eines der besten Videos der letzten Zeit von Herrn Schmitt. Der Mangel an Abstraktionsvermögen, gerade in der Kunst.
Die Leute verstehen nur noch Plot und einfache Psychen. Eine tote Tochter reicht für die komplexe Figur.
Natürlich sind das Bestandteile des Kinos und beispielsweise ein spannender Plot oder eine gute Figurenzeichnung sind manchmal essenzielle Versatzstücke des Kinos - aber eben bei Leibe nicht die Einzigen.
Die Leute vergessen das Kino Raum, Zeit, Licht und Reaktion sein kann. Gefühlvoll, wunderschön aber auch verstörend und voller Interpretationen. Kunst allgemein ist das, und vieles mehr.
Wir aber sind gefangen in unendlichen, mittelmäßiger Berieselung. Was Herr Schmitt am Serien-Beispiel herausstellt.
Wobei ich da vielleicht nicht ganz so ablehnend bin wie er. Es gibt schon gute Serien. Aber es sind unter Umständen die oberen 0,5% oder weniger.
Aktuell "Too Old to Die Young", "Succesion".
Succesion ist mega!
Ich finde es spannend, dass Sie mit "Aufhören zu Schauen und Anfangen zu sehen" enden und einen Film in den Himmel loben, der 90 Minuten ausschließlich mit Expositionsdialog vor wahllosen Hintergründen verbringt. Nolan bettelt ja geradezu, verstanden zu werden. Und bringt sich um die Möglichkeit, visuell etwas zu erzählen. Das was wir in Tenet "sehen" sind ausschließlich Action-Spektakel (zugegeben sehr schick), ansonsten ist es weitaus eher ein Hörspiel oder um Ihren "Picasso" zu bemühen: Ein Bild, das abstrakt ist, aber dann doch seinen Betrachtern eine krude Broschüre in die Hand gibt, damit bloß niemandem entgeht, wie viele Gedanken sich der/die Künstler*in gemacht hat. Tenet ist nicht mutig. Tenet ist in meinen Augen unentschlossen, was es sein will. Es gibt viele Filme, die auf Backstories und "Charakterentwicklung" (ein Wort, dass Sie sehr platt ausschließlich negativ konnotieren und im Grunde genommen nur eine bestimmte Form der Charakterentwicklung meinen) verzichten und trotzdem weitaus mehr zu erzählen haben.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es gut, dass ungewöhnliche Filme gemacht werden. Aber Tenet darf und muss kritisiert werden. Dafür ist der Film handwerklich (insbesondere auf Drehbuchebene) einfach zu schwach.
Ich glaube deine Verwendung des Begriffs "sehen", weicht von der Bedeutung des Begriffs im Tarkovsky-Zitat was obig Verwendung findet doch stark ab.
Danke, das wenigstens eine Person noch einen Funken Anstand hat.
Sehr sehr wichtiger Beitrag !
Danke dir !
Danke, Wolfgang M. Schmitt! Genau so ist es. Nolan ist eben für die meisten Zuschauer unserer Zeit einen Schritt voraus. Ich hoffe, mit der Zeit wird dies Meisterwerk noch so erkannt, wie es erkannt werden sollte. Vielleicht wird es auch so kommen wie damals bei einem Blade runner. In 10 oder 20 Jahren sieht die Menschheit dieses Kult - Meisterwerk!
Nolan ist der gehypteste Regissuer aller zeiten... Und dass Tenet einer seiner schlechtesten Filme ist steht auch außer frage. Ein Meisterwek ist das definitiv nicht.
you know shit is about to get real wenn Wolfgang einem Film 2 Videos widmet..
Danke, danke, danke! Danke für dieses Video! Ich kann's echt nicht mehr hören, wenn bei jedem Film die Kritiker ankommen mit "Charaktertiefgang", "Unrealistisch" und und und. Ich frage mich manchmal, warum Menschen heutzutage überhaupt noch ins Kino gehen... oder was sie von bestimmten Filmen erwarten. Ich gehe doch auch nicht auf ein Konzert von Helene Fischer und beschwere mich nachher, dass zu wenig Deathmetal zu hören war. Dafür gibt es doch unterschiedliche Genres. Für kompletten Realismus bieten sich Dokumentationen an. ;) Wenn ich aber in einen Film wie Tenet gehe, dann erwarte ich bombastische Bilder, tolle Action, Spannung und einen knackigen Ton. Alles davon hab ich bekommen!
Und wieso muss man sich mit allem und jedem identifizieren können? Wie ja im Video auch schon erwähnt wird, Filme sind einfach auch eine Möglichkeit etwas neues, anderes, nicht normales zu sehen und erleben. Ich gehe doch nicht ins Kino, um mir quasi mein eigenes Leben auf der Leinwand anzuschauen. Ich will raus aus der Realität, für zwei Stunden jemand anderes sein, auf ein Abenteuer mitgenommen werden. Natürlich gibt es auch Filme, in denen die Charaktere sehr flach sind. Aber auch hier ist wichtig: Um welches Genre handelt es sich? Ich muss bei Bill & Ted keine Backstory haben, warum sie so sind! Ich feiere die beiden auch einfach so! Genauso wenig muss ich beim Protagonisten in Tenet wissen, wie genau er dorthin kam und was ihn dazu brachte. Er war offensichtlich ein sehr guter Agent und ist dort in etwas größeres geschliddert. Das reicht doch. Schaut eigentlich irgendwer John Wick, weil man seinen Werdegang interessant findet?
Ich kann ebenso nur mit den wenigsten Serien etwas anfangen. Zwar gibt es durchaus einige Serien, die ich interessant finde... aber mehr als "nebenbei" bekomme ich die nicht mit, denn meistens schaut meine Freundin sie. Für mich ist das zu öde und nahezu Zeitverschwendung. 2 Stunden für einen Film? Gerne! Her damit! Aber über zig Staffeln, bei denen die meisten Episoden aus 75% Geplänkel besteht... meh. Dann setze ich mich lieber an den PC und zocke etwas... schreibe quasi mein eigenes Abenteuer. ;)
Kurzum: Jeder soll sein Genre haben, was er mag. Dazu gehören natürlich auch Serien, wenn sie einen fesseln. Für mich fühlt es sich eher so an, als würden Privatpersonen immer mehr wie "professionelle Kritiker" argumentieren, weil sie ja hip und intelligent sind. Ich werde bald 39... und seit meinem 16. Lebensjahr denke ich mir: "Hey, Kritiker XYZ hat den Film zerrissen, der muss gut sein!". Das fing glaube ich bei "The Rock" mit Nicolas Cage und Sean Connery an. Der wurde übelst zerrissen, ich hatte einen Heidenspaß mit dem Streifen.
In diesem Sinne: Geht ins Kino! Schaut euch Filme an! Habt Spaß! Genießt die Bilder, den Ton oder eben die Story und Charaktere. Zwingt euren Geschmack aber nicht allen anderen Nasen auf.
Sie holen mich bei jedem Wort ab. Ich verstehe ihre Frustration.
Eines deiner besten und wichtigsten Videos Wolfgang! Meine These ist, dass dieses Bedürfnis nach Realismus auch den technischen Möglichkeiten geschuldet ist, durch die wir heute Realität besser simulieren können als beispielsweise in den zwanziger Jahren. Viele Filme aus dieser Zeit waren doch so viel phantasievoller als das, was wir heutzutage in der Regel vorgesetzt bekommen. Nolan ist da wirklich eine Ausnahme, er lässt uns mithilfe der Technik träumen.
Hey Wolfgang, wie immer super Video, mit der Meinung solltest du auch mal wieder bei Kino+ auftreten! ;)
Ich finde es wäre schade um Wolfgang M Schmitt, wenn er mit seiner Anwesenheit alleine die Runde an "Filmkritikern" dort aufwerten würde. Er verleiht denen nur eine Autorität in einem Bereich, den sie sich erst noch erarbeiten (bzw. erlernen) müssen. Wir müssen damit leben, dass im deutschsprachigen Raum wenige ernstzunehmende Filmkritiker/innen unterwegs sind. Wolfgang M Schmitt ist sicherlich der beste unter ihnen.
@@S6OOL so drastisch würde ich das nicht sagen, ich finde Kino plus schwankt sehr stark mit der Besetzung. Beispielsweise Schröckert hat schon oft ne gute Expertise, aber beim Tenet Talk haben die schon alle nicht grad gut abgeliefert
Das war jetzt wirklich mal ein sehr starkes Video! Weiter so 👍
Auf der einen Seite mochte ich den Film, wegen des direkten Bezugs zur Zukunft und auch wegen der Darstellung des freifließenden Kapitals ohne staatliche Kontrollen (bspw Darstellung von Freeports oder sehr deutlich in der Szene in der das von hinter ankommmende Polizeiauto sofort abgeschossen wurde), was unsere Realität sehr genau erfasst. Auf der andern Seite nervt es mich doch auch, dass Nolan eigentlich ausschließlich handlungsfokussiert erzählt und Taschenspielertricks, wie "Inversion" so viel Wert beigemessen wird. Die gewöhnlichen Handlungsmuster bleiben erhalten und der Film erfreut sich an seiner vermeintlichen Genialität, etwas neues zu machen. Meiner Meinung nach krankt Tenet dann an dem selben Problem, das auch bspw Inception hatte: Letztendlich fehlt es an Relevanz. Lucas Curstädt sagte sehr schön, dass man die Zeitschleife auch als Aufruf an den Zuschauer gesehen werden kann, aufgrund vermeintlicher Komplexität sich den Film auch zwei oder dreimal anzusehen. Natürlich stimme ich Wolfgang aber zu, wenn er die drei genannten Gründe Tenet zu kritisieren, als unsinnig empfindet.
Hallo Wolfgang, wir müssen noch einmal zu Tenet zurückkehren. Nachdem ich OPPENHEIMER "GESEHEN HABE" und nicht geschaut👍, ein zeitloses Kompliment an Deine Analyse zu TEN NET.Warum die Vorwürfe an TEN NET albern sind , Großes Kino. Bereichernd. Ich folge vielen YOU TUBE Cineasten und kann diesen manchmal nicht folgen 🤣Ich freue mich auf Deine kommenden Beitäge, Analysen, auch zu Wohlsatnd für Alle. MERCI
Das Video war so gut ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut 😍
endlich mal einer der genau das sagt was ich schon lange denke. tolles video:)
Köstlich. Wolfgang M. Schmitt oder THE EMPIRE STRIKES BACK!
Tenet ist ein Film der zur Reflexion der Audienz dienen soll. Es ist eine Allegorie über das Kino, beginnend mit einer Oper, bei der uns direkt ein Publikum begegnet, welches wir selbst sind.
Die überlaute Musik, welches oft die Dialoge übertönt ist eine Art und Weise in der Nolan uns zeigen möchte wie wir dem Regisseur in seiner Komposition vertrauen. Er möchte uns zeigen, wie besessen wir gerne alle Dialoge mit sämtlichen Informationen verstehen möchten und wie wir das sogar können (wenn wir gut zuhören), aber auch dass wir dies nicht müssen.
Was wir wirklich tun ist nicht intellektuell verstehen, sondern fühlen, dass Nolan‘s Geschichte zu einer Katharsis führen wird.
Er zeigt uns wie blind und naiv wir der Führung eines Regisseurs verfallen können, aber auch wie irritiert wir sind sobald seine Führungsrichtungen (z.B.durch überlaute Musik) unklar und förmlich invertiert werden.
Oder wenn plötzlich die immer wieder kehrende Figur von Sir Michael Caine, welche er oft in der selben Funktion und Art verwendet, plötzlich als Sir Michael Crosby auftrifft. Nolan referiert zu seinem eigenen Storytelling-Trick.
Er stellt die Relevanz unserer Emotionen in Kontext zu einem Narrativ mit Signifikanz dar, statt uns an einem sinnloser Gefühlsspiel teilzuhaben. Wir sollen instinktiv fühlen, dass die Zukunft uns darüber warnen möchte, dass wir jetzt Klimaverantwortung übernehmen müssen, statt unsere Gefühle ‚anzuhäufen‘ wie Politiker wie der Herr Söder es bevorzugen würden.
Diese Nutzung von Emotion ist eine kollektive Paradoxie die Nolan ebenfalls invertiert.
Der Film ist voller Paradoxien und unkonventionellen Methoden. Es ist nur Schade dass wir dies erst sehen, wenn wir nicht mehr schauen.
Danke für dieses Video.
Ich muss zugeben, dass ich etwas tiefergehende Charaktere auch bevorzugt hätte, aber Nolan setzt bei seinen Filmen eben auf die Story... und seine Charaktere sind eher nur (ganz salopp ausgedrückt) mittel zum zweck. Aber das ist, mMn, völlig okay.
Als ich im Kino saß und dieser tolle Film mich schön herausgefordert hatte, dachte ich kurz an TH-cam und die Filmanalyse. Ihr Plädoyer für das Kino in dieser Form kann ich jetzt noch besser nachvollziehen.
Wunderbar. Danke, danke, danke an Wolfgang M Schmitt, dafür, dass er uns immer wieder mit derartig tiefgründigen, wichtigen und richtigen Analysen das Sehen erleichtert. Es ist wirklich eine Farce, was die hiesige „Filmkritik“-Landschaft an geistigen Ergüssen über diesen Film geschüttet hat. Aber vielmehr finde ich es schade, dass es in meinem Umfeld wenige Menschen gibt, mit denen ich mich auf niveauvolle Weise über diesen wahrhaftig kunstvollen Film unterhalten und austauschen kann. Den bitteren Ernst unserer Zeit erkenne ich dann, wenn im Gegenzug dann aber bei dem kleinsten Lob auf Tenet meinerseits, einige Freunde der Meinung sind, ich würde mich für klüger als sie halten. Was für eine Zeit, in der man mit TH-cam Videos wie diesen hier die Freude und das Empfinden über gehaltvolle Filme wie Tenet in einen geistigen Austausch bringt, während man mit seinem persönlichen Umfeld nicht mitreden kann, weil man nicht jede Woche 30 Stunden seiner wachen Zeit, in unendliche Serien steckt.
Man kann Wolfgang M Schmitt nur danken und ich muss allen die Freude gleich nehmen; denkt bloß nicht, dass damit jetzt alle geläutert sind. Nein, sie vermögen auch nicht diese Analyse/Kritik an der Kritik zu verstehen. Sie können es schaffen, aber dazu muss man es auch wollen, geistig fähig sein, über den sehr kleinen und kompakten Tellerrand hinaus zu sehen.
Im Grunde genommen läuft die Zeit in unserer Realität vorwärts, wir Menschen aber rückwärts in unserer Entwicklung: Alles, was unsere Vorfahren an progress errungen haben, werfen wir mit Leichtigkeit über Bord. Und die Zeit läuft trotzdem weiter.
Sehr wertvolles Video zum heutigen Schauverhalten! Vielen Dank! Stimme mit jedem Punkt ein! (mit Ausnahme der DC-Filme von Znyder)
Wolfgang, bester Mann. Danke
Genau auf den Punkt gebracht! Kunst konfrontiert den Zuschauer eben auch mit Dingen, die er nicht sehen will.
Wie war das mit '1917' von Sam Mendes? Er weiß, was er den Zuschauer zeigen will und konfrontiert ihn auch mit diversen Dingen, ob gut oder schlecht. Anders als das Game kann man hier nicht eingreifen, sondern muss sich auf das einlassen, was der Film oder Regisseur uns zeigen will. Das ist die Erfahrung des Kinos, das Erleben des Neuen oder Anderen. Eben auch das, was wir mal nicht sehen wollen.
Und zum Thema Figurenentwicklung: nicht zwingend erforderlich! Alex in 'A Clockwork Orange' hat keine große Backstory, er wird nicht psychologisiert, da er viel mehr ein Prinzip verkörpert. Er ist Kubricks Mittel zum Zweck. Ähnlich ist es mit Lou aus 'Nightcrawler'. Der ist nicht psychisch krank, sondern das Mittel, mit dem uns der Film seine Aussage und seine Kunst darbringen will.
Für mich traf der Spruch 'Nicht nur schauen, sondern sehen' noch nie so sehr zu!
Vielen Dank für diesen Standpunkt!
In der auf TH-cam vorhandenen Dokumentation über Sie meinten Sie mal die Dinge müssten für sie erst durch den Kopf gehen und dann gingen sie ins Herz. Mit diesem Video standartisieren Sie ihre Sichtweise für alle. Für die meisten Leute muss ein Film durchs Herz gehen und dann steigt er in den Kopf auf. Selbst der intellektuelle Filmemacher Stanley Kubrick hat gesagt: „The feel of the experience is the important thing, not the ability to verbalize or analyze it.“. Ein Film braucht, wie Sie sehr richtig sagen, nicht immer eine endlose Abhandlung über die Vergangenheit der Figur. Aber er muss die Zuschauer emotional ergreifen. Ob das nun durch eine Vorgeschichte geschieht oder z.B. durch bildsprachliches Einfühlen (wie z.B. bei Hitchcock) ist völlig unwesentlich. Es geht nicht um eine Begründung warum jemand so ist wie er ist in allen erdenklichen Belangen. Es geht den Kritikern von TENET denke ich darum, dass sie sich im Angesicht der Komplexität des Filmes einen emotionalen roten Faden wünschen. Einen emotionalen roten Faden um im Hin und Zurück der Zeit besser Fuß zu fassen. Anderes Beispiel: wer Zeitdilatation nicht versteht bekommt es bei Interstellar nicht nur erklärt, sondern so vorgeführt, dass er oder sie es zumindest fühlen kann. Man bekommt die Zeitdilatation nicht nur in uneleganten Expositions-Dialogen erklärt - man erfährt sie. Wie war Coopers Frau und welchen Einfluss hatte sie auf ihn? Wieso interessiert sich Murphy für Wissenschaft? All diese Fragen bezüglich der Vorgeschichte sind für Interstellar nicht von Belang, genauso wenig wie sie es für TENET sind. Nur schafft Interstellar einen Eindruck, der orientierend wirkt und einlädt tiefer zu schürfen.
Ich glaube Sie haben überhaupt NICHTS verstanden. Als Kanalinhaber würde ich Sie sperren lassen.
@@MrJamesC Hier muss ich ganz klar Herrn Lohenberg zustimmen. Manche Kommentarauswüchse sind nicht zu ertragen. Da hilft nur noch die knallharte Zensur.
@@antonmeier5843 Kommentar"auswüchse", die nicht zu ertragen sind und deshalb mit Zensur geahndet werden... Das klingt nach düsterstem 20. Jahrhundert, Herr Meier. Herr Schmitts Publikum ist einmal mehr überheblich und unterbelichtet.
@@MrJamesC Wie schon Stanley Kubrick sagte: "If it can be written, or thought, it can be filmed." Ich denke die Tagträumerei von Christopher Nolan fällt hierunter sicherlich nicht.
@@sebastianvonlohenberg286 Sie setzen sich in keinster Weise mit dem Inhalt des ersten Kommentars auseinander, sondern fordern einfach mal eine Benutzersperrung. Super, einfach mundtot machen, statt zu diskutieren! Sie sind hier genau richtig ...
Ich stimme dir vollkommen zu. Kann den Einfluss von Serien zwar nicht bestätigen, da ich selber gerne viele Serien schaue, aber ich finde einfach Filme wie Tenet gehören auf die große Leinwand und ich habe den schon sehr gerne oft gesehen und denke bis heute noch über den Film nach. Ich konnte auch nie die Kritiken nie nachvollziehen. Mir ging es in diesem Film einfach um die Inszenierung, die Idee und den Spaß. Nicht um unnötige backstory oder charaktertiefe. Vorallem fand ich das Ende so wie du es meintest schon Emotional genug, einfach weil mir diese Partnerschaft zwischen neal und den Protagonisten gefallen hat. Aber der einzige Grund, was mich wirklich dazu brachte diesen Film noch mal 3-4 mal zu schauen, waren die Actionsequenzen, die sogar fast jede 10-20 Minuten stattfanden. Noch NIE hatte ich soviel spaß einen Film zu sehen. Alleine deshalb ist das mein Lieblingsfilm ever geworden.
Wolfgang Schmitt unterstellt Kritikern, die Tenet mangelnde Logik vorwerfen, sie hätten wohl eher Probleme mit der sehr exakten, nichtlinearen Erzählweise des Films. Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Konzept und Handlung kranken an derart vielen Logiklöchern, dass man als Zuschauer die interessante visuelle Darstellung nur dann genießen kann, wenn man das Gesehene nicht mit seinem Verstand hinterfragt.
Hierzu nur eine Szene als Beispiel: als der Protagonist und Neil im Zolllager das erste Zeit-Drehkreuz entdecken, sind in den Glasscheiben Einschusslöcher zu sehen, die wenig später von einer schwarz vermummten Gestalt - dem Protagonisten aus der Zukunft mit invertierter Entropie - im Kampf mit sich selbst "geschossen" (bzw. "eingesaugt") werden. Der Kampf ist optisch hübsch für die Augen inzeniert. Man darf sich bloß nicht die Frage stellen, wie lange denn die Einschusslöcher in der Vergangenheit noch vor der Ankunft der beiden Protagonisten schon zu sehen waren. Weil Ursache und Wirkung vertauscht sind, müsste die Antwort wohl lauten: in der nicht invertierten, "normalen" Welt hatten die Glasscheiben schon immer (d.h. bei ihrer Herstellung) Einschusslöcher, wurden trotzdem im Drehkreuz verbaut und erst sehr viel später im besagten Kampf verursacht. Zudem fragt man sich, warum der invertierte Protagonist überhaupt den Abzug der Pistole im Kampf mit sich selbst abdrückt. Der Film bestätigt - anders als Herr Schmitt meint - gerade nicht freien Willen, sondern zeigt, dass alles determiniert sein muss.
Nolan umgeht die Ungereimtheiten seiner Idee der zeitlichen Inversion, indem er Wirkung (z.B. Einschussloch in der Oper; die am Boden liegende Leiche von Neil, der sich später opfert) immer erst kurz vor der Ursache zeigt. Damit unterscheidet sich Tenet deutlich von Nolan's Inception und Interstellar. Diese Filme haben einen eingeladen, über phantastische, aber in sich stimmige und theoretisch mögliche Konzepte nachzudenken. Bei Tenet darf man nur schauen, aber nicht sehen.
Dass es übermäßig viele Logiklöcher gibt, stimmt einfach auch nicht. Dein genanntes Beispiel mit den Einschusslöchern ist vielleicht noch der diskutabelste Punkt, aber auch hier gibt es eine schlüssige, mit der Filmlogik vereinbare, Lösung.
Ja, das Loch war schon immer in der Scheibe. Das ist aus unserer unidirektionalen Zeitvorstellung erstmal ungewöhnliche, resultiert aber direkt aus der Filmlogik.
Ich finde es im Gegenteil großartig, mit welcher Konsequenz in diesem Film die Logik der Inversion umgesetzt wurde, bspw. bei der Verfolgungsjagd und dem Face-off in Tallinn, auch wenn viele Details erst beim wiederholten Sehen klar werden.
Aber du versuchst doch jetzt krampfhaft Lücken im Konzept zu finden und offenbarst damit doch das was Wolfgang hier ziemlich eindeutig vertritt. Ich finde du bestätigst absolut das was Wolfgang vielen Kritikern vorwirft.
@@michi9955 Wenn es eine schlüssige, mit der Filmlogik vereinbare Erklärung gibt, bitte ich um Erläuterung: die Einschusslöcher waren also schon bei der Herstellung der Glasscheiben vorhanden, sind trotzdem vom Glaswerk ausgeliefert worden, von Handwerkern verbaut worden, waren monate- oder jahrelang von den Bösewichtern im Drehkreuz zu sehen, und keiner hat sich mal gewundert? Das Skelett, später dann die verweste, dann frische Leiche des invertierten Neil lag an Ort und Stelle und keiner ist mal auf die Idee gekommen, die weg zu machen? Es geht nicht um kleine Logiklöcher in einzelnen Szenen, sondern um Denkfehler im Grundkonzept.
Schön, dass Dir der Film gefallen hat. Ich finde auch, dass er visuell interessant erzählt ist. Aber sein Grundkonzept ist nicht stimmig durchdacht. Trotzdem kann man einen Film mit unlogischer Prämisse gut finden, bei Star Wars fragt ja auch keiner nach den Naturgesetzen. Geradezu ärgerlich ist es jedoch, wenn Herr Schmitt (dessen blasierte Arroganz ich sonst herrlich finde) ohne Begründung Kritikern der mangelnden Filmlogik vorwirft, sie hätten den Film nicht verstanden. Dafür müsste er (bzw. Du) stimmige Erklärungen für die Logiklöcher liefern, was er aber nicht tut.
@@henningstedtfeld7121 Ja auf den ersten Blick sind die von dir beschriebenen Situationen nicht intuitiv. Ich sehe hier aber keinen zwingenden inhärenten Logikfehler. Ursache und Wirkung sind bezüglich der Zeit umgekehrt. Da die Ursache in der Zukunft geschehen ist, ist auch die Wirkung in der Gegenwart da (bspw. Einschusslöcher). Der gesamte Film suggeriert hier einen zwingenden Determinismus. Was sich jetzt die Handwerker gedacht haben, oder ob dies vielleicht explizit auf Befehl von Sator passierte, wissen wir nicht. Das ist in dem Sinne dann vielleicht eine Logiklücke, aber kein Logikfehler. Auch wie die Leiche dahingekommen ist wissen wir nicht, aber es ist ja zb denkbar, dass der Protagonist oder sogar Neil selbst dafür verantwortlich sind. Das ganze basiert im Übrigen sogar auf realen quantenmechanischen Theorien, die auch erstmal unintuitiv sind, aber auf zumindest auf Quantenebene so zu gelten scheinen.
Fantastischer Beitrag. Einziger Wermutstropfen: Titanic wird gleich mehrfach als Beispiel für platte Geschichten genannt; dabei wird die tiefschichtige Struktur des Films nur aufgrund des Bombasts vom Großteil des Publikums übersehen.
Sehr gut behandelt und in Cameron's Filmographie eingeordnet in dem Buch "Mythen Mütter Maschinen: Das Universum des James Cameron"
also Wolfgang hat von Titanic nicht als banalen Film gesprochen, sondern als einen emotionalen...
Volle Zustimmung was die Kritik an Serien angeht! Manche Menschen bauen eine meta-soziale Beziehung zu den Charakteren auf, und mögen es nicht aus ihrer heilen Serienwelt entrissen zu werden. Gute Filme sind aus dieser Sichtweise also schlecht, weil sie genau das tun. Ihr echtes Sozialleben vernachlässigen diese Menschen dann um noch mehr solchen Trash zu konsumieren. Dieser Markt ist ein Wachstumsmarkt mit guten Gewinnen, sodass wir noch viel mehr Serien bekommen werden!
Deine Argumentation macht keinen Sinn. Oder? Kannst du das vernünftig erklären?
Dass gute Filme schlecht sind, weil einige Menschen irgendeine Beziehung aufbauen, ist wirklich... ja, haltlos is milde ausgedrückt, man kann es genauso gut (sorry) einfach zusammenhangsloses Geplapper nennen.
Das war mit Abstand, für mich persönlich, die beste Filmsnalyse.
100 Prozent Zustimmung
Für mich ist Tenet das filmische Pendant zu postmoderner Literatur, insbesondere zu den Büchern von Pynchon. Auch hier spielt Entropie konzeptionell eine wesentliche Rolle, die Figuren sind (absichtlich) blass und gängige Narrative werden verworfen. Aus meiner Sicht ein Meisterwerk. Wolfgang M. Schmidt spricht mir aus dem Herzen bzw. aus dem Hirn. Danke dafür, @Filmanalyse!
Aber wäre der Film denn schlechter wenn man die Figuren mehr ausgestaltet hätte? Warum soll ich mir denn nur von literarischen Symbolmenschen ("Böser Mann", "Guter Agent", "Unterdrückte Frau ", "Böser/Guter Handlanger") die Handlung vorspielen lassen? Die Idee von der Zeit "jetzt handeln, auch wenn die Zukunft schon definiert scheint" ist ja wirklich gut aber als Kustwerk wirkt das wie ein Banksy mit Bleistift von einem Grundschüler gekritzelt. "Botschaft": 9/10, "Filmisch:" 4/10, Gesamt: "6/10". Es zählt für mich nicht nur die Idee sondern auch die handwerkliche Umsetzung. Sonst lese ich mir lieber die Idee in Kurzform als Aufsatz durch, anstatt 10€ und 2h Lebenszeit dafür auszugeben mir unter anderem Szenen anzugucken wie "Unterdrückte Frau bedroht bösen Ehemann mit Waffe und wird entwaffnet", die man ganz nebenbei in Scorses Goodfellas schon DEUTLICH besser gesehen hat. Emotionslose Kunst ist wie gesundes Essen, das aber widerlich schmeckt.
@@sigmundfreude4088 Danke für den Kommentar. Ich sehe es ein bisschen anders. Für mich wäre es wahrscheinlich eher störend gewesen, wenn das Drehbuch eine Heldenreise nach Campbell abgespult hätte oder die Charaktere "ausgearbeitet" gewesen wären. Das hätte den Film viel beliebiger gemacht. Die Wirkung wird gerade durch die Abkehr von den üblichen handwerklichen Kniffen erzielt. Dadurch ist der Film auch deutlich fokussierter. Für mich ist das der Unterschied zwischen Handwerk und Kunst. In einem Punkt bin ich bei Dir: Ich kann mich auch sehr gut mit handwerklich gut gemachten Filmen unterhalten. Es wäre fürchterlich, wenn alle Filme entsprechend edgy wären. Und im Gegensatz zu Herrn Schmidt kann ich mir auch lustvoll Serien reinziehen. ;) Schönen Abend!
Es ist keineswegs verwerflich, Charaktere zu erschaffen, die bewusst dazu führen, dass du dich als Zuschauer mit ihnen identifizierst. Was das Problem ist, dass die Mehrheit auf nichts anderes mehr schaut, als auf das - und damit gerät die komplette Kunst des Films in den Hintergrund, was sehr schade ist.
Tolle Kritik / Toller Rant, an dem ich mich nicht satt sehen kann!
Ich bin hier grundsätzlich auf Schmitts Seite. Allerdings muss man anmerken, dass Nolan das Terrain des Gefühlskinos bei Tenet nicht völlig verlässt. Natürlich ist es ein systemischerer Blick, für den die Psyche einzelner Figuren weniger zentral ist. Er platziert aber eben doch auch Szenen wie etwa den Freundschaftsdialog zwischen Neil und dem Protagonisten an ebender Stelle, an der sie in anderen Filmen auch auftreten würde, und untermalt sie mit einer an dieser Stelle melodischeren und dramatischen Musik, die an die Empathie des Zuschauers appellieren soll. Das heißt, in dieser Szene wird uns eigentlich suggeriert, dass wir emotional mitfühlen sollen, nur bleibt genau das eben aus. Erst dadurch stellt sich der Eindruck einer emotionalen Leerstelle ein.
Die Stelle hat mich persönlich aber doch etwas berührt.
Ich finde, du bringst es perfekt auf den Punkt. Nolan versucht emotionale Momente (die dann nicht funktionieren) einzubauen, wodurch eben erst deutlich wird, dass der Film keinen entsprechenden Aufbau für eben diese hat. Es ist ein wenig vergleichbar mit dem ständigen Versuch, vieles komplexer scheinen zu lassen, als es eigentlich ist.
Mir persönlich hat der Film beim zweiten Mal, als ich eben versucht habe den Film als das zu sehen, was er im Kern sein will/ist, besser gefallen, auch wenn ich immernoch meine Probleme mit ihm habe.
Ich versuche es mal.. die Szene am Ende, ist der Teilbeginn der Erzählung, man darf den Film (Wie Wolfgang M Schmitt hier auch mehrfach sagt) nicht linear sehen. Selbst im Film gibt es zahlreiche Dialoge, dass man nicht linear denken kann, wenn man "mithelfen" will. Der Dialog am Ende ist deshalb sehr Emotional, weil er alles bis dahin gesehene, in ein ganz anderes Licht rückt. Nolan arbeitet eben nicht mit einfachen Methoden, die für Jedermann oder Jederfrau geschaffen sind. Nein, niemand hält sich für klüger, aber es kann auch niemand aufhören einen Picasso außerordenlich gut zu finden, nur weil es einfachere Menschen gibt, die sich nicht weiter bemühen wollen. Ich will hier gar nicht den Punkt in Erwägung ziehen, dass Neil eigentlich Max ist und der kurze Dialog am Ende plötzlich viele andere Dialoge im Film (auch von Kat) in ein ganz anderes Licht rückt und eine Art letztes Puzzlestück in der Vervollständigung eines Ganzen dient; nein, der Dialog eröffnet dir als Zuschauer/in einfach die möglichkeit, selbst nachzudenken. Man soll auch selbst aktiv werden, wenn man ins Kino geht. Es geht nicht nur um das berieseln lassen. Ich verwende immer gerne den Spruch "Hirn an der Kasse abgeben und rein". Ja, das macht jeder hin und wieder gerne, und schaut sich einen Blockbuster an und ist vollkommen zufrieden wieder draußen. Aber es gibt eben auch anspruchsvollere Filme, bei denen das eigene Mitwirken gefragt ist. Und das ist künstlerisch gesehen viel gehaltvoller als einfacher Streifen.
@@S6OOL Ich verstehe was du meinst und stimme dir auch zu aber trotzdem sind nicht alle faul oder haben ihr Hirn an der Kasse abgegeben. Mir ist bewusst warum es auf dem Papier emotional ist aber mir ist auch bewusst, dass es bei mir selbst bei der dritten Sichtung nicht ankommt. Die für mich scheiternde Emotionalität ist nur ein eher unbedeutender Punkt von vielen, der Tenet für mich zum schwächsten Noland macht. Aber ich verstehe auch vollkommen wie all die Dinge die für mich nicht greifen bei anderen zünden können.
@@TimCarrey du musst aber den Film auch verstehen "wollen". Nolan lässt doch seine Figuren ständig sprechen was der Kern der Sache ist. Die für dich nicht funktionierende Szene am Ende, ist eben (wie im Film erwähnt), der Anfang einer Freundschaft für den einen und für dich als Zuschauer das Ende. Natürlich geht das Konzept nicht auf, weil wir den Film linear gesehen haben und nicht zum Anfang zurückspringen können und dann "alles nochmal unter einem anderen Blickwinkel fühlen können". Aber kannst du das nicht in deinem Kopf? Spätestens beim zweiten Mal, kann man sich doch nicht die Stirn zunageln und sagen "da fehlen mir aber 725 Freundschaftliche Momente, damit ich den Film besser verstehe". Oder doch?
das muss man aber auch erst mal bringen: sich zur deutungshoheit erklären, dann ein komplettes medienformat pauschal diskreditieren, um daraufhin den kritikern eines werkes aus einem anderen format pauschal zu unterstellen, sie hätten das diskreditierte format zu oft rezipiert und dadurch verlernt, wie man das andere format an sich (nicht das konkrete werk, um welches es in der kritik geht) rezipieren muss.
wie stellt sich herr schmitt das eigentlich vor, wenn z.b. dieselben leute, die von ihm gefeierte filme machen, eine serie produzieren? sagt sich ein alex garland beispielsweise, "ich drehe 'ex machina' - da mache ich jetzt echte kunst!" (von schmitt in seiner rezension gelobter film), und wenn er dann die serie 'devs' dreht, sagt sich garland "oh jetzt muss ich das niveau runterschrauben, weil serien dürfen ja keine kunst sein!".
Absolut großartiges Video!
Bezüglich des Protagonisten stimme ich dir absolut zu. Allerdings will er, denke ich, schon, dass man mit Kat mitfühlt. Schließlich verwendet der Filme einige Minuten darauf, ihre Geschichte zu erklären, damit man dann ihre und die Motivation des Protagonisten besser verstehen kann. Ein großer Teil der Handlung passiert schließlich nur so, wie er passiert, weil der Protagonist entscheidet, trotz des Risikos, Kat's leben zu Retten.
Aber ich kann dir grundsätzlich nur zustimmen!
Ehre von Kino+ genommen.
Ich fand auch gerade den letzten Dialog zwischen Washington und Pattinson überragend.
Wir werden wirklich mit unterdurchschnittlich schlechten Serien überschwemmt. Aber alle 5-6 Jahre ist ein Juwel dabei zb Mindhunter von David Fincher.
Mach Ich 👍
Was ein Statement! Volle Zustimmung
Man darf tatsächlich nie vergessen, sehr viele Menschen HASSEN Filme, Kunst und alles Abstrakte - bewusst und unbewusst.
Aha. Wer sagt das? Hast du dir das ausgedacht in deinem Universum oder kannst du das belegen?
@@cocolores5967 Schau dir doch einfach die Kinoumsätze von Schweiger-Filmen oder dem hundertsten Marvel-Film an und vergleiche es mit anspruchsvolleren und künstlerischeren Filmen. Da dürfte sehr schnell klar sein, dass die meisten Menschen keinen Bock haben Filme als Kunst oder Gehirnjogging wahrzunehmen.
@@savaspascalidis Darum geht es ja nicht. Natürlich haben auch seichte Unterhaltungsfilme ihre Daseinsberechtigung. Wolfgang M. Schmidt sagt ja nur, dass man anspruchsvolle Filme, oder eben Kunst, auch als solche wahrnehmen muss und bereit sein sollte sich damit auseinanderzusetzen, wenn man sie schon schaut. Wenn man sie schaut und dann als Kritik sagt, dass es zu schwer Verdaulich sei, dann ist man den Film falsch angegangen oder hat keine Lust sich damit auseinanderzusetzen.
Und letzteres haben nun mal die meisten Filmschauer nicht, haben sich aber dennoch TENET angeschaut und bewerten ihn nun aber so, wie jeden ganz gewöhnlichen Film.
Naja, Wolfgang ist da aber auch etwas selbstherrlich. Bei Kunst mit dem Verstehen zu argumentieren ist m.E. ein ganz dünnes Eis. Da besteht ja gar kein Interesse für einen Austausch. "Ich hab Recht, du verstehst das nur nicht". Das ist im Endeffekt ein Totschlagargument, den anderen intellektuell runterzumachen. "Wolfgang findet Marvelfilme doof, der versteht einfach die große Kunst darin nicht". So rum wird ein Schuh draus.
Ich bin ziemlich von beeindruckt von Ihren beiden Videos zu Tenet. Vermutlich auch, weil gerade in diesem Video das gesagt wurde, worüber ich mich bei den Kritiken beinahe aufgeregt habe. Auch das Hervorheben der eigentlichen Thematik in dem anderen Video ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen.
Die Videos treffen genau die Meinung, die ich schon vorher hatte, allerdings waren meine Gedanken lange nicht so weit geführt wie bei Ihnen. Vielen Dank!
Allerdings mag ich Serien - würde die aber niemals mit Filmen vergleichen; sie dienen für mich eher ab und zu mal zum 40 Minütigen abschalten.
Ich finde, diesem Film fehlt es einfach an Spass, Leichtigkeit und, ja, an Charakter. Ich habe kein Problem mit Scherenschnitt-Figuren und High-Concept-Prämissen. Leider wirkt jedoch Tenet in dieser Hinsicht einfach nicht selbstbewusst und eher klischeebeladen. Böser Russe? Okay - aber vielleicht mit einer eigenständigen Idee? Damsel in distress? Meinetwegen. Aber doch nicht, wenn ihr einziger Antrieb im Angesicht des Weltuntergangs -- gäähn -- ihr eigenes Kind ist. Das hat man im Kern alles schon unzählige Male gesehen, jetzt eben mit einem neuen Sci-Fi-Twist von Nolan.
Ich gebe ja zu, der Film schlägt philosophische und gesellschaftskritische Untertöne an, diese gehen aber im Getöse dieser oberflächlich doch sehr einfach gestrickten Gut-gegen-Böse-Story völlig unter.
Ich werde mir den Film sicher noch einmal ansehen, wenn er auf Blu-Ray erscheint. Vielleicht habe ich da was übersehen!
Hast du das Video von Wolfgang überhaupt angesehen? :D
Das mag extrem subjektiv sein, aber mich hat eig fast alles in dem Film abgeholt außer die Groß geschossenen Action-Szenen, im speziellen das Finale. Fand das nur extrem unübersichtlich und war halt auch kaum emotional investiert. Die Invertierung wurde auch einfach brutal ungenutzt gelassen für Fallen, Anschläge oder ähnliche Sachen und die Invertierten Action-Szenen waren eher awkward anstelle von cool.
TheSpecOpser
Alter du hast mir grad die Augen noch weiter geöffnet. Ich muss wirklich nochmal rein. Obwohl er beim ersten mal schon so genial war. Nicht jeder Nolan ist genial, aber es gibt keinen Schlechten. Dieser ist der Hammer
@@thespecopser8160 Vorweg: Ich fand den Film super und habe ihn inzwischen 3 mal gesehen und behaupte in soweit auch verstanden zu haben. Die Behauptung, dass Max der junge Neil sei, halte ich allerdings nach wie vor für haltlos. Habe ich etwas übersehen oder wird diese Behauptung einzig und allein an den Enddialog geknüpft?
@@thespecopser8160 Interesting! Nein, ist mir entgangen. Ist ja ne coole Idee - das ändert dennoch nix an meiner Kritik.
Es ging mir ja hier nicht unbedingt um den reinen Plot.
Es gab da eine Szene, bei der man durch ein Glas die Zukunft von sich selbst sehen kann, aber ich denke, wenn man die Zukunft weiß wird man sich nicht so verhalten wie man es durch das Glas sieht. Tenet hat mich leider kalt gelassen.
Frage: "Wie hart wollen Sie alle anderen Filmkritiker vernichten?"
Wolfgang M. Schmitt: "Ja."
Das Problem ist ja das andere Filmkritiker auf TH-cam kein Plan von filmen haben. Das sind meistens irgendwelche spaßstis die sich mit Marvel auskennen. Und denken Marvel ist alles an Kino.
Ich bin mal ehrlich zu mir selbst.
Ich denke nicht, dass ich in der Lage bin, selbes Gedankengut über Tenet oder andere erwähnte Filme anzustellen. Kann vielleicht auch gar nid jedes verstehen.
Aber mein Gott hör’ ich dem Mann gerne zu!
Dankeschön.
Ich vermisse den Link in der Beschreibung zu der Massagespinne auf Amazon aber schon sehr!!!
Ich bin sicher, er dlch auch!
Ich gebe dir zu 100% Recht mit allem, was du gesagt hast👍