Was hältst du eigentlich von Schuld und Sühne? Hab es auf deinem Kanal bislang noch nicht entdeckt, ist aber eine riesengroße Empfehlung von mir! ☺️ Liebe Grüße
Danke, das klingt sehr vielversprechend! Das werden ich sicher auch noch lesen. Soeben habe ich Dostojewskis "Arme Leute" beendet. Sein erstes Werk. Seine Sprache hat mir sofort gefallen, und obwohl dieser Roman schon über 170 Jahre alt ist, konnte ich ihm ohne Schwierigkeiten folgen. Mit den komplizierten russischen Doppelnamen, die sich teilweise sehr ähnlich sind, hatte ich auch meine Probleme, es gab aber (glücklicherweise) nicht so viele, die man sich hätte merken müssen. Ja, Dostojewski schafft es, dass die unterschiedlichen Figuren am Sprachstil sofort zu erkennen sind und ihren ganz eigenen Charakter zeigen. Allerdings bleiben auch beim Roman Arme Leute die Hintergründe mancher Figuren im Dunkeln, obwohl immer wieder Dramatisches angedeutet wird. Die genauen Vorfälle werden jedoch nicht enthüllt. Nichts desto trotz reichen die Informationen aus, um die Gefühlslage der Charaktere nachzuvollziehen. Ich habe mit den beiden armen Leuten sehr mitgefühlt und bin dankbar, dass ich das Buch in der Bücherei nicht doch wieder ins Regal zurückgeschoben habe! Es hat mich sehr berührt.
Ihr macht mich jetzt alle so neugierig 😊. Ich habe leider noch nichts von ihm gelesen.Steht aber schon auf meiner Wunschleseliste. Ich lese derzeit noch andere Werke und die sollen ja nicht verstauben sondern gelesen werden. Dieses Video erinnert mich aber wieder daran, welche sonderbaren Schätze es noch zu lesen gilt.
"Arme Leute" werde ich hoffentlich auch noch lesen, wobei ich zunächst die "fünf Elefanten" lesen möchte, also seine umfangreichsten Werke. Mit der Sprache habe und hatte ich keine Probleme, was vermutlich auch daran liegt, dass ich seit Jahren insgesamt viele Klassiker lese und die oft etwas antiquiertere und nebensatzlastige Sprache inzwischen als normal und angenehm empfinde. Ich bewundere an Dostojewskij ja am meisten diese besondere Fähigkeit, reich aufgeladene Personen zu entwerfen, in deren Kopf und Gedanken der Leser eindringen kann, um sie kennen-, schätzen- oder hassen zu lernen wie reale Menschen. Manche Details dieses feinen psychologischen Gewebes entgehen mir aber sicher. Die Hintergründe in den "Bösen Geistern" haben sich mittlerweile (zum Teil) aufgeklärt, das Buch gewinnt an Fahrt! Liebe Grüße
Ein Zwischenfazit ist bei solch umfangreicher Lektüre definitiv sinnvoll! Ich hatte Gott sei Dank letztes Jahr immer den Austausch mit Anne zu den drei dicken Dostojewskis, die wir belasen und bei "Böse Geister" wollte so einiges diskutiert werden. Interessanterweise lasen wir den Roman ja auch im Februar... Sehr passend. Ich habe den Roman leider als etwas sehr 'lang' empfunden, weil 600 Seiten gefühlt nichts passiert, bis es dann langsam loseskaliert. Aber die Figuren und ihre Konflikte kennenzulernen, mochte ich sehr, deshalb gibt's da gar nicht so viel zu meckern. Die ganzen 'dämonischen' Ideen, die im 19. Jahrhundert so durch Russland flackerten, versucht Dostojewski recht gut einzufangen und lässt seine Figuren sogar den späteren Stalinismus prophezeien. Sehr gruselig. Meine Lieblingsfigur ist natürlich Nikolaj Stawrogin, der entwickelt sich noch ganz prächtig. ;) Oder nicht? Viel Freude beim weiteren Entdecken! Und yay: passender Todestag Dostojewskis! Wir hatten im November dafür seinen Geburtstag mitgenommen während der Leserunde. :))
Hey Sophie, den regelmäßigen Austausch zum Werk hätte ich auch gerne, besonders, da ich ganz bewusst keine Zusammenfassungen oder Interpretationen zu den Bösen Geistern googeln möchte. Ich möchte mir den sukzessiven Lesegenuss und das häppchenweise Erschließen von Personen und Story nicht nehmen. Anderseits fände ich es toll, diesen Prozess zu teilen. Aber nun gut, dafür bräuchte man halt eine Lesegruppe, das habe ich zu Beginn verschwitzt. Der Roman hat sich am (langen) Anfang wirklich gezogen, das habe ich auch so empfunden. Inzwischen bin ich auf Seite 430 angelangt und erkenne die Verwicklungen schon genauer und kann auch einzelne Hintergründe verstehen - das Werk ist also meinem Empfinden nach jetzt schon recht rasant! Eskaliert es denn noch weiter? Oha, da bin ich ja gespannt! ;-) Achtung, Überraschungskiller! Übrigens freut mich dein Verweis auf Nikolaj, den ich bislang gar nicht deuten kann. Er scheint vielschichtiger und reflektierter zu sein als der grausame Pjotr. Seine fürchterlichen Blicke und seine arroganten Gesten kann ich bislang nicht in Einklang bringen mit seinen bisweilen auch humanistischen und sozialen Handlungen. Super, ich freue mich echt auf die "Offenbarungen", die da noch lauern. Besonders gespannt bin ich auch, was mit Marja geschehen wird. Das arme Ding! Findest du es auch so bemerkenswert, wie gekonnt die "Bösen Geister" sowohl den Sozialismus als auch den Nihilismus einbeziehen und gewissermaßen gegeneinander antreten lassen? Damit verbindet er für mich die Werke von Tolstoi und Turgenjew und holt alle Kräfte auf die Bühne - dazu natürlich noch das obligatorische Christentum. Spannend! Zumindest hoffe ich, dass Kommunismus, Sozialismus und Nihilismus noch weiter analysiert und auf die Gesellschaft der Zeit bezogen werden. Du hattest ja - soweit ich weiß - auch "Väter und Söhne" und "Auferstehung" gelesen. Ich finde es auffallend, wie bedeutsam für all diese Autoren die Provokation der neuen politischen Ideen war. So, jetzt muss ich aber weiterlesen ;-) Grüße
Ich nehme an, du hast die aktuellere Übersetzung von Swetlana Geier gelesen. Ich habe hier ungelesen eine alte geerbte Ausgabe in der Übersetzung von Hermann Röhl stehen. Ich wüsste gerne, inwieweit sich die beiden Übersetzungen unterscheiden und ob die von Swetlana Geier lesbarer ist.
Holla ja, die Übersetzung von S.Geier ausgezeichnet.Kann sein gerade wenn man schon mal die auch gute Übersetzung von H. Röhl gelesen hat. Ich glaube erst jetzt manche Handlungen richtig zugeordnet zu haben. Evtl. auch nur der Widerholungseffekt. ;)
Was hältst du eigentlich von Schuld und Sühne? Hab es auf deinem Kanal bislang noch nicht entdeckt, ist aber eine riesengroße Empfehlung von mir! ☺️ Liebe Grüße
Danke, das klingt sehr vielversprechend! Das werden ich sicher auch noch lesen.
Soeben habe ich Dostojewskis "Arme Leute" beendet. Sein erstes Werk. Seine Sprache hat mir sofort gefallen, und obwohl dieser Roman schon über 170 Jahre alt ist, konnte ich ihm ohne Schwierigkeiten folgen. Mit den komplizierten russischen Doppelnamen, die sich teilweise sehr ähnlich sind, hatte ich auch meine Probleme, es gab aber (glücklicherweise) nicht so viele, die man sich hätte merken müssen. Ja, Dostojewski schafft es, dass die unterschiedlichen Figuren am Sprachstil sofort zu erkennen sind und ihren ganz eigenen Charakter zeigen. Allerdings bleiben auch beim Roman Arme Leute die Hintergründe mancher Figuren im Dunkeln, obwohl immer wieder Dramatisches angedeutet wird. Die genauen Vorfälle werden jedoch nicht enthüllt. Nichts desto trotz reichen die Informationen aus, um die Gefühlslage der Charaktere nachzuvollziehen. Ich habe mit den beiden armen Leuten sehr mitgefühlt und bin dankbar, dass ich das Buch in der Bücherei nicht doch wieder ins Regal zurückgeschoben habe! Es hat mich sehr berührt.
Ihr macht mich jetzt alle so neugierig 😊.
Ich habe leider noch nichts von ihm gelesen.Steht aber schon auf meiner Wunschleseliste.
Ich lese derzeit noch andere Werke und die sollen ja nicht verstauben sondern gelesen werden.
Dieses Video erinnert mich aber wieder daran, welche sonderbaren Schätze es noch zu lesen gilt.
"Arme Leute" werde ich hoffentlich auch noch lesen, wobei ich zunächst die "fünf Elefanten" lesen möchte, also seine umfangreichsten Werke.
Mit der Sprache habe und hatte ich keine Probleme, was vermutlich auch daran liegt, dass ich seit Jahren insgesamt viele Klassiker lese und die oft etwas antiquiertere und nebensatzlastige Sprache inzwischen als normal und angenehm empfinde. Ich bewundere an Dostojewskij ja am meisten diese besondere Fähigkeit, reich aufgeladene Personen zu entwerfen, in deren Kopf und Gedanken der Leser eindringen kann, um sie kennen-, schätzen- oder hassen zu lernen wie reale Menschen. Manche Details dieses feinen psychologischen Gewebes entgehen mir aber sicher. Die Hintergründe in den "Bösen Geistern" haben sich mittlerweile (zum Teil) aufgeklärt, das Buch gewinnt an Fahrt! Liebe Grüße
Ein Zwischenfazit ist bei solch umfangreicher Lektüre definitiv sinnvoll! Ich hatte Gott sei Dank letztes Jahr immer den Austausch mit Anne zu den drei dicken Dostojewskis, die wir belasen und bei "Böse Geister" wollte so einiges diskutiert werden. Interessanterweise lasen wir den Roman ja auch im Februar... Sehr passend.
Ich habe den Roman leider als etwas sehr 'lang' empfunden, weil 600 Seiten gefühlt nichts passiert, bis es dann langsam loseskaliert. Aber die Figuren und ihre Konflikte kennenzulernen, mochte ich sehr, deshalb gibt's da gar nicht so viel zu meckern.
Die ganzen 'dämonischen' Ideen, die im 19. Jahrhundert so durch Russland flackerten, versucht Dostojewski recht gut einzufangen und lässt seine Figuren sogar den späteren Stalinismus prophezeien. Sehr gruselig.
Meine Lieblingsfigur ist natürlich Nikolaj Stawrogin, der entwickelt sich noch ganz prächtig. ;) Oder nicht?
Viel Freude beim weiteren Entdecken!
Und yay: passender Todestag Dostojewskis!
Wir hatten im November dafür seinen Geburtstag mitgenommen während der Leserunde. :))
Hey Sophie,
den regelmäßigen Austausch zum Werk hätte ich auch gerne, besonders, da ich ganz bewusst keine Zusammenfassungen oder Interpretationen zu den Bösen Geistern googeln möchte. Ich möchte mir den sukzessiven Lesegenuss und das häppchenweise Erschließen von Personen und Story nicht nehmen. Anderseits fände ich es toll, diesen Prozess zu teilen. Aber nun gut, dafür bräuchte man halt eine Lesegruppe, das habe ich zu Beginn verschwitzt.
Der Roman hat sich am (langen) Anfang wirklich gezogen, das habe ich auch so empfunden. Inzwischen bin ich auf Seite 430 angelangt und erkenne die Verwicklungen schon genauer und kann auch einzelne Hintergründe verstehen - das Werk ist also meinem Empfinden nach jetzt schon recht rasant!
Eskaliert es denn noch weiter? Oha, da bin ich ja gespannt! ;-)
Achtung, Überraschungskiller!
Übrigens freut mich dein Verweis auf Nikolaj, den ich bislang gar nicht deuten kann. Er scheint vielschichtiger und reflektierter zu sein als der grausame Pjotr. Seine fürchterlichen Blicke und seine arroganten Gesten kann ich bislang nicht in Einklang bringen mit seinen bisweilen auch humanistischen und sozialen Handlungen. Super, ich freue mich echt auf die "Offenbarungen", die da noch lauern. Besonders gespannt bin ich auch, was mit Marja geschehen wird. Das arme Ding!
Findest du es auch so bemerkenswert, wie gekonnt die "Bösen Geister" sowohl den Sozialismus als auch den Nihilismus einbeziehen und gewissermaßen gegeneinander antreten lassen? Damit verbindet er für mich die Werke von Tolstoi und Turgenjew und holt alle Kräfte auf die Bühne - dazu natürlich noch das obligatorische Christentum. Spannend!
Zumindest hoffe ich, dass Kommunismus, Sozialismus und Nihilismus noch weiter analysiert und auf die Gesellschaft der Zeit bezogen werden. Du hattest ja - soweit ich weiß - auch "Väter und Söhne" und "Auferstehung" gelesen. Ich finde es auffallend, wie bedeutsam für all diese Autoren die Provokation der neuen politischen Ideen war.
So, jetzt muss ich aber weiterlesen ;-)
Grüße
Ich nehme an, du hast die aktuellere Übersetzung von Swetlana Geier gelesen. Ich habe hier ungelesen eine alte geerbte Ausgabe in der Übersetzung von Hermann Röhl stehen. Ich wüsste gerne, inwieweit sich die beiden Übersetzungen unterscheiden und ob die von Swetlana Geier lesbarer ist.
Holla ja, die Übersetzung von S.Geier ausgezeichnet.Kann sein gerade wenn man schon mal die auch gute Übersetzung von H. Röhl gelesen hat. Ich glaube erst jetzt manche Handlungen richtig zugeordnet zu haben. Evtl. auch nur der Widerholungseffekt. ;)