Guter Vortrag. Und großer AHA-Effekt: Jetzt heißt Nachhaltigkeit, was vor der flächendeckenden Einführung der geplanten Obsoleszens ganz normale Ingenieurziele waren, zumindest wenn Ressourcen nicht ohne Ende zur Verfügung standen.
Das wesentliche "nachhaltige" Ziel ist definitiv ein anderes, nämlich der Weg zur Klimaneutralität (das war früher so noch kein definiertes Ziel). Hier gibt es aber große Synergien mit den bisherigen Zielen (Effizienzsteigerung und wenig Emissionen), und das ist gut so. Wir müssen bezüglich Machbarkeit realistisch bleiben und auch nicht das Rad neu erfinden (nur weil neue Ziele definiert werden). Darüber hinaus sehe ich hierzu eine große Verantwortung gegenüber der zukünftigen Generation, denn unsere unrealistischen Ziele von heute lassen diese dann als "Versager" dastehen. Daher brauchen wir auch mehr als die bisherigen "Ingenieursziele", denn die Verantwortung, die Klimaneutralität bis 2050 zu schaffen, haben wir aufgrund der langen Innovationszyklen in der Luftfahrt schon heute!
@@AndreasHupfer Wenn es sowas wie Klimaneutralität tatsächlich gibt, wäre es durch die anderen Ziele impliziert gewesen, das heißt man wäre dahin gekommen und zwar mit dem insgesamt geringstmöglichen Auswand.
In der DDR stand der Marxismus Leninismus und die führende Rolle der Partei immer nur auf den ersten drei Seiten. Heute ziehen sich die ideologische Begriffe durch alles.
Sehr guter informativer Vortrag! Was mich aber auch interessiert hätte, wäre die Frage ob einige aktuelle Vorschläge wie z.B. Höhere Steuern auf Kerosin ( zumindest auf EU-Ebene), einen großen Schub für die Innovationen in den nachhaltigen Flugantrieben bringen würde?
Spannende Frage (daher umfangreiche Antwort 😀): Aktuelle Diskussionen zur Steuer sind meines Erachtens in der geführten Einfachheit weder ehrlich noch zielführend (sondern stark polarisierend). Um Klimaziele schneller zu erreichen müsste man vor allem das Mobilitätsverhalten ändern. Der einfachste Weg wäre, Reisen teurer zu machen. Ob dann jedoch die verantwortlichen Politiker wiedergewählt werden, bezweifle ich … Letztlich entscheidet der verbleibende "Reisebedarf" und die konkurrierenden Alternativen darüber, wie sich eine Steuererhöhung (als Lenkung wie auch als Anreiz) auswirkt. Ich bin weder „Wirtschaftsweiser“ noch „Politiker“, aber mal logisch nachgedacht bedeutet Steuererhöhung bei hoher Nachfrage ohne Konkurrenz eine Verteuerung des Luftverkehrs. Andere Verkehrsträger (Bahn etc.) werden in der Preisgestaltung auch sehr gern und sofort nachziehen. Zusätzliche Innovationen wären eigentlich nicht notwendig, denn das kostet dann den Betreibern noch mehr Geld (bei gleichzeitig weniger Umsatz???). Wir würden in Europa weniger reisen, weil es sich nicht mehr jeder leisten kann. Daher meine Antwort auf Ihre Frage: Erst wenn mit Innovationen (und mehr Geld dafür) der Markt wirtschaftlicher bedient werden kann, gäbe es die Motivation zu zusätzlicher Innovation, luftfahrtseitig leider mit langen Zyklen. Ich behaupte mal, dass wir in der Luftfahrt schon mit hohem Innovationsgrad (auch aufgrund der Selbstverpflichtung bis 2050 klimaneutral zu sein) unterwegs sind und eine lokale Steuer in Europa wenig Auswirkung auf die Technikentwicklung, dafür umsomehr auf den europäischen Luftverkehrsmarkt hat. Zusätzlich würde es zu einer Prioritätenverschiebung zwischen den Kostenaspekten führen (Folie 5 im Vortrag, ähnliches gab es schon mal bei Einführung der lärmabhängigen Start- und Landegebühren). Über Europa würden sparsamere Flugzeuge fliegen und im Rest der Welt die anderen (oder europäische zum Tanken😉). Die "sparsamen" Flugzeuge würde es auch ohne die Steuer geben, denn Luftverkehr ist kein europäischerer, sondern ein globaler Business Case …
Extrem informativ, super Vortrag. Vielen Dank
Sehr sehr interessant, bitte mehr davon ❤❤❤
Vielen Dank für den interessanten Vortrag!
Guter Vortrag.
Und großer AHA-Effekt: Jetzt heißt Nachhaltigkeit, was vor der flächendeckenden Einführung der geplanten Obsoleszens ganz normale Ingenieurziele waren, zumindest wenn Ressourcen nicht ohne Ende zur Verfügung standen.
Das wesentliche "nachhaltige" Ziel ist definitiv ein anderes, nämlich der Weg zur Klimaneutralität (das war früher so noch kein definiertes Ziel). Hier gibt es aber große Synergien mit den bisherigen Zielen (Effizienzsteigerung und wenig Emissionen), und das ist gut so. Wir müssen bezüglich Machbarkeit realistisch bleiben und auch nicht das Rad neu erfinden (nur weil neue Ziele definiert werden). Darüber hinaus sehe ich hierzu eine große Verantwortung gegenüber der zukünftigen Generation, denn unsere unrealistischen Ziele von heute lassen diese dann als "Versager" dastehen. Daher brauchen wir auch mehr als die bisherigen "Ingenieursziele", denn die Verantwortung, die Klimaneutralität bis 2050 zu schaffen, haben wir aufgrund der langen Innovationszyklen in der Luftfahrt schon heute!
@@AndreasHupfer Wenn es sowas wie Klimaneutralität tatsächlich gibt, wäre es durch die anderen Ziele impliziert gewesen, das heißt man wäre dahin gekommen und zwar mit dem insgesamt geringstmöglichen Auswand.
In der DDR stand der Marxismus Leninismus und die führende Rolle der Partei immer nur auf den ersten drei Seiten. Heute ziehen sich die ideologische Begriffe durch alles.
Sehr guter informativer Vortrag!
Was mich aber auch interessiert hätte, wäre die Frage ob einige aktuelle Vorschläge wie z.B. Höhere Steuern auf Kerosin ( zumindest auf EU-Ebene), einen großen Schub für die Innovationen in den nachhaltigen Flugantrieben bringen würde?
Spannende Frage (daher umfangreiche Antwort 😀): Aktuelle Diskussionen zur Steuer sind meines Erachtens in der geführten Einfachheit weder ehrlich noch zielführend (sondern stark polarisierend). Um Klimaziele schneller zu erreichen müsste man vor allem das Mobilitätsverhalten ändern. Der einfachste Weg wäre, Reisen teurer zu machen. Ob dann jedoch die verantwortlichen Politiker wiedergewählt werden, bezweifle ich …
Letztlich entscheidet der verbleibende "Reisebedarf" und die konkurrierenden Alternativen darüber, wie sich eine Steuererhöhung (als Lenkung wie auch als Anreiz) auswirkt. Ich bin weder „Wirtschaftsweiser“ noch „Politiker“, aber mal logisch nachgedacht bedeutet Steuererhöhung bei hoher Nachfrage ohne Konkurrenz eine Verteuerung des Luftverkehrs. Andere Verkehrsträger (Bahn etc.) werden in der Preisgestaltung auch sehr gern und sofort nachziehen. Zusätzliche Innovationen wären eigentlich nicht notwendig, denn das kostet dann den Betreibern noch mehr Geld (bei gleichzeitig weniger Umsatz???). Wir würden in Europa weniger reisen, weil es sich nicht mehr jeder leisten kann.
Daher meine Antwort auf Ihre Frage: Erst wenn mit Innovationen (und mehr Geld dafür) der Markt wirtschaftlicher bedient werden kann, gäbe es die Motivation zu zusätzlicher Innovation, luftfahrtseitig leider mit langen Zyklen. Ich behaupte mal, dass wir in der Luftfahrt schon mit hohem Innovationsgrad (auch aufgrund der Selbstverpflichtung bis 2050 klimaneutral zu sein) unterwegs sind und eine lokale Steuer in Europa wenig Auswirkung auf die Technikentwicklung, dafür umsomehr auf den europäischen Luftverkehrsmarkt hat. Zusätzlich würde es zu einer Prioritätenverschiebung zwischen den Kostenaspekten führen (Folie 5 im Vortrag, ähnliches gab es schon mal bei Einführung der lärmabhängigen Start- und Landegebühren). Über Europa würden sparsamere Flugzeuge fliegen und im Rest der Welt die anderen (oder europäische zum Tanken😉). Die "sparsamen" Flugzeuge würde es auch ohne die Steuer geben, denn Luftverkehr ist kein europäischerer, sondern ein globaler Business Case …