Deine Lösungsansätze finde ich gut. Weitere Vorschläge wären: kleinere Klassen; Abschaffung von unnötigen Diagnose- und Vergleichsarbeiten, die nur "für die Tonne" sind; weniger schriftliche Prüfungen überhaupt, mehr Wertschätzung gegenüber Lehrkräften etc. Höhere Gehälter werden das Problem ganz gewiss nicht lösen, wie manche Politiker meinen.
Wenn schon Politiker (häufig übrigens gescheiterte Lehrer, deshalb in meinem ehemaligen Kollegium oft "Unterrichtsflüchtlinge" genannt) und vor allem eine Kultusministerin eine Werbekampagne starten, mit der sie den Respekt für unseren Beruf völlig untergraben, dann ist im Punkt Respekt dem Lehrerberuf gegenüber von Schüler/Elternseite her nichts mehr zu erwarten. (Geschehen so gerade in BW!) Daher denke ich, dass das Erste was passieren muss, der angemessene Respekt uns Lehrern gegenüber von Politikern sein muss. Sonst wird sich nichts ändern. Das sollte einem Ministerpräsidenten, der angeblich mal selbst Lehrer war, auch klar sein. Aber das ist bei ihm ja auch schon was länger her, da lässt die Erinnerung wahrscheinlich nach.....
Erkenntnisse aus der Wirtschaft sollten Einzug halten, Leitungsfunktionen sollten von kompetenten Personen besetzt sein, Aufstiegsmöglichkeiten, Flexibilität zeitlich und räumlich, Bezahlung nach Leistung, Wettbewerbsfähigkeit von Schulen….usw.. Das Bildungssystem ist am Ende….
Was ich sehr bedenklich finde ist der Vorschlag die Schulpflicht abzuschaffen. Das würde die sozioökonomischen Probleme in unserer Gesellschaft massivst verschärfen. Natürlich ist Schule in gewisserweise mit Zwang verbunden. Aber ein Kind kann noch nicht objektiv beurteilen, welche Nachteile es hat, wenn man als Erwachsener Mensch nicht richtig rechnen, lesen, schreiben etc. kann. Vor allem wären es die Kids, die aus eher bildungsfernen Elternhäusern kommen, die dann gar nicht mehr in der Schule erscheinen. Eine gesellschaftliche Außenseiterrolle ist so quasi vorprogrammiert. Lehrern das Recht auf Teilzeit o. Elternzeit zu nehmen halte ich auch für kontraproduktiv, weil sich so langfristig mehr junge Leute gegen ein Lehramtsstudium entscheiden. Genauso falsch halte ich es berentete Lehrer aus dem Ruhestand zurück zu holen. Damit kann man kurzfristig Stundenausfall kompensieren. Auf lange Sicht können Leute 65 Jahre aufwärts aber nicht die Lösung sein. Quereinsteiger können eine Lösung sein, aber nur wenn sie keine falschen Erwartungen an den Beruf haben. Ich denke langfristig müssen aber die Arbeitsbedingungen verbessert werden und das Studium praxisnäher werden, damit der Beruf Lehrer auch noch in Zukunft für junge Menschen attraktiv bleibt.
Vielen herzlichen Dank! Bei dem Punkt "Abschaffung der Schulpflicht" hätte ich viel klarer definieren müssen, was ich konkret denke. Natürlich liegen Sie mit Ihrer Aussage richtig. Ich finde bspw. eine Schulpflicht bis zur 9. oder 10. Klasse gut. Aktuell gibt es Bundesländer, wie Bremen, die eine Schulpflicht von 12 Jahren haben. Diese Pflicht finde ich lang.
Hallo Victoria, der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in kleineren Lerngruppen, so wie wir sie bereits während der Pandemie im Hybridunterricht hatten. Da spielte alles andere - wie z. B. der Zustand des Gebäudes etc. - keine so große Rolle mehr. Gerade Schüler, die sonst den Unterricht störten, haben auf einmal zugehört und und eher schüchterne Schüler haben sich getraut, mehr mündlich mitzuarbeiten. - Dann hast du noch einen ganz wichtigen Punkt angesprochen: die Flexibilität. Wenn der Beruf im Angestelltenverhältnis und mit gesetzlicher Krankenversicherung etc. wäre, könnten junge Leute ihn ausprobieren und nach paar Jahren problemlos in einen anderen Beruf wechseln und wiederum später auch zurückkehren in die Schule, wenn sie wollen. - Die Schulpflicht abschaffen würde ich jedoch nicht. Das würde soziale Unterschiede und evtl. auch veraltete Geschlechterrollen verfestigen. - Es geht einfach um die Umsetzung, wie Schule sein soll.
Die Idee, dass mehr Quereinsteiger in die Schule kommen, finde ich nicht sinnvoll. An dieser Stelle sollte man schauen, wie die Lehrerausbildung verändert werden kann.
Deine Lösungsansätze finde ich gut. Weitere Vorschläge wären: kleinere Klassen; Abschaffung von unnötigen Diagnose- und Vergleichsarbeiten, die nur "für die Tonne" sind; weniger schriftliche Prüfungen überhaupt, mehr Wertschätzung gegenüber Lehrkräften etc. Höhere Gehälter werden das Problem ganz gewiss nicht lösen, wie manche Politiker meinen.
Vielen Dank für Deine Ideen. Ich finde sie sehr gut und sinnvoll👍🏽DANKE
Und "Zeit Online" titelt heute (23.9.2023): "Bis 2035 fehlen laut Gewerkschaft mehr als 500.000 Lehrer".
Wenn schon Politiker (häufig übrigens gescheiterte Lehrer, deshalb in meinem ehemaligen Kollegium oft "Unterrichtsflüchtlinge" genannt) und vor allem eine Kultusministerin eine Werbekampagne starten, mit der sie den Respekt für unseren Beruf völlig untergraben, dann ist im Punkt Respekt dem Lehrerberuf gegenüber von Schüler/Elternseite her nichts mehr zu erwarten.
(Geschehen so gerade in BW!)
Daher denke ich, dass das Erste was passieren muss, der angemessene Respekt uns Lehrern gegenüber von Politikern sein muss. Sonst wird sich nichts ändern.
Das sollte einem Ministerpräsidenten, der angeblich mal selbst Lehrer war, auch klar sein. Aber das ist bei ihm ja auch schon was länger her, da lässt die Erinnerung wahrscheinlich nach.....
Meinst Du die Kampagne mit "Keinen Bock auf Arbeit morgen?"? Ja, diese Kampagne ist total respektlos!
Erkenntnisse aus der Wirtschaft sollten Einzug halten, Leitungsfunktionen sollten von kompetenten Personen besetzt sein, Aufstiegsmöglichkeiten, Flexibilität zeitlich und räumlich, Bezahlung nach Leistung, Wettbewerbsfähigkeit von Schulen….usw.. Das Bildungssystem ist am Ende….
Ja stimmt. Das Bildungssystem ist am Ende
Was ich sehr bedenklich finde ist der Vorschlag die Schulpflicht abzuschaffen. Das würde die sozioökonomischen Probleme in unserer Gesellschaft massivst verschärfen. Natürlich ist Schule in gewisserweise mit Zwang verbunden. Aber ein Kind kann noch nicht objektiv beurteilen, welche Nachteile es hat, wenn man als Erwachsener Mensch nicht richtig rechnen, lesen, schreiben etc. kann.
Vor allem wären es die Kids, die aus eher bildungsfernen Elternhäusern kommen, die dann gar nicht mehr in der Schule erscheinen. Eine gesellschaftliche Außenseiterrolle ist so quasi vorprogrammiert.
Lehrern das Recht auf Teilzeit o. Elternzeit zu nehmen halte ich auch für kontraproduktiv, weil sich so langfristig mehr junge Leute gegen ein Lehramtsstudium entscheiden.
Genauso falsch halte ich es berentete Lehrer aus dem Ruhestand zurück zu holen. Damit kann man kurzfristig Stundenausfall kompensieren. Auf lange Sicht können Leute 65 Jahre aufwärts aber nicht die Lösung sein.
Quereinsteiger können eine Lösung sein, aber nur wenn sie keine falschen Erwartungen an den Beruf haben.
Ich denke langfristig müssen aber die Arbeitsbedingungen verbessert werden und das Studium praxisnäher werden, damit der Beruf Lehrer auch noch in Zukunft für junge Menschen attraktiv bleibt.
Vielen herzlichen Dank!
Bei dem Punkt "Abschaffung der Schulpflicht" hätte ich viel klarer definieren müssen, was ich konkret denke. Natürlich liegen Sie mit Ihrer Aussage richtig.
Ich finde bspw. eine Schulpflicht bis zur 9. oder 10. Klasse gut. Aktuell gibt es Bundesländer, wie Bremen, die eine Schulpflicht von 12 Jahren haben. Diese Pflicht finde ich lang.
Hallo Victoria, der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in kleineren Lerngruppen, so wie wir sie bereits während der Pandemie im Hybridunterricht hatten. Da spielte alles andere - wie z. B. der Zustand des Gebäudes etc. - keine so große Rolle mehr. Gerade Schüler, die sonst den Unterricht störten, haben auf einmal zugehört und und eher schüchterne Schüler haben sich getraut, mehr mündlich mitzuarbeiten. - Dann hast du noch einen ganz wichtigen Punkt angesprochen: die Flexibilität. Wenn der Beruf im Angestelltenverhältnis und mit gesetzlicher Krankenversicherung etc. wäre, könnten junge Leute ihn ausprobieren und nach paar Jahren problemlos in einen anderen Beruf wechseln und wiederum später auch zurückkehren in die Schule, wenn sie wollen. - Die Schulpflicht abschaffen würde ich jedoch nicht. Das würde soziale Unterschiede und evtl. auch veraltete Geschlechterrollen verfestigen. - Es geht einfach um die Umsetzung, wie Schule sein soll.
Vielen Dank für Deine Ideen und Anmerkungen. Ich finde sie richtig gut👍🏽DANKE!
Die Idee, dass mehr Quereinsteiger in die Schule kommen, finde ich nicht sinnvoll. An dieser Stelle sollte man schauen, wie die Lehrerausbildung verändert werden kann.
Ja, die Lehrerausbildung sollte verbessert finden. Vielen Dank für die Ergänzung🙏🏼
Andere Schätzungen gehen von bis zu 80.000 fehlenden Lehrkräften bis 2030 aus.
Wow!! Die Zahlen steigen und steigen😦
Heute (23.9.2023) im SPIEGEL: "Bildungsforscher schätzen die Lücke bis 2035 auf 160.000."
Unglaublich, wie die Zahlen auseinandergehen. Keine Worte😦