Wir waren im Literaturhaus Hannover und haben aus unserem Buch "Influencer. Die Ideologie der Werbekörper" gelesen: th-cam.com/video/dtDJPD23FN8/w-d-xo.html Kürzlich hat uns das ARTE-Journal zu unserem Buch interviewt: www.arte.tv/de/videos/103282-000-A/influencer-die-ideologie-der-werbekoerper/ Ihr könnt uns auch als Podcast hören: Podigee: wohlstandfueralle.podigee.io/ Spotify: open.spotify.com/show/12x5cqwBBQjoJo8RcOnyI5 iTunes: podcasts.apple.com/de/podcast/wohlstand-f%C3%BCr-alle/id1476402723?ign-mpt=uo%3D4
irgendwann will auch der, der ehrenamtlich arbeitete, seinen anteil. der muss dann nicht "fair" sein, weil immerhin ist es ja sein anteil und er hat dafür ja schon mal was getan (eigentlich nix gscheites, aber das ist der verdienstgier ja wurscht). also steht ihm auch mehr zu, ja, wohlstand für alle, aber für ihn eben mehr, weil er dafür ja schon im voraus geleistet hat. völlig krank. völlig krankest.
16:46 "Menschen die abhängig waren von Lohnarbeit(...) und die sich ein einem Zwischenraum befanden, in dem sie sich selbst finden wollten" ...das ist wohl die fadenscheinigste Formulierung für das Wort ARBEITSLOS. Diese Menschen, die in diesem Projekt dann weder bezahlt wurden, noch eine Aufwandsentschädigung bekommen haben, waren arbeitslos und wurden dann sieben Tage die Woche für das Projekt eingespannt und nicht entlohnt.
Ein guter Punkt...der vielleicht auch offenbart, wie unfassbar gut neoliberales Framing funktioniert hat, um das Wort "arbeitslos/Arbeitslosigkeit" zu stigmatisieren... sodass man soviel Euphemismus wie nur möglich anwendet, um es zu vermeiden/zu umschreiben. Schließlich passt das Bild vom "faulen Hartzer" doch bitte nicht zum hippen Werbe-Profi
Grandiose Folge mit einer sehr spannenden Gesprächspartnerin! Ich habe auch 8 Jahre als Angestellter in der Berliner StartUp-Branche verbracht und kann das alles nur bestätigen. Sehr eigenartige Szene aber schon auch spannend. Für junge Leute wirkt es einfach sexy und die (meist) sehr internationalen Teams sind grandios.
Was für ein interessantes Gespräch, was für eine Expertise von Seiten Frau Briennes, was für eine theoretische Metaanalyse! Sicher eine der allerbesten WfA Folgen bis jetzt
Jesus jetzt habe ich das Video fertig geschaut und bin einfach unglaublich entsetzt darüber, was für eine andere Vorstellung manche Menschen von der Welt haben. Das ist nicht auf Katharina Brienne oder WOlfgang M. Schmitt bezogen, sondern vielmehr auf diese Paralellgesellschaft Berlins, die durch die Medienwelt mittlerweile auch in Städten wie Köln, Hamburg oder mancher Studentenstadt zu finden ist. Zunächst: Mir scheint es entgegen jeder demokratischen Intention einer Petition zu sein, wenn diese einfach wie am Fließband massenhaft unterschrieben werden, ohne dass sich damit individuell auseinandergesetzt wird. Die Idee ist schon von Grund auf dämlich und mir ist es völlig rätselhaft, wie sowas Leute begeistern kann. Dass Petitionen meist keinerlei Bindung für Politiker haben, führt dann auch dazu, dass kein Entscheidungsträger auf institutioneller Ebene ein scheinbares Werbeprojektprodukt einer Kondomfirma die unterschriebenen Petitionen erstnnimmt. Was mich zu zweitem Punkt führt: WIe naiv kann man sein als Freiwilliger bei einer sowieso schon dummen Idee mitzuhelfen, die DE FACTO als Werbeveranstaltung für Einhorn Kondome wahrgenommen wird - unabhängig davon was jetzt die Intention der Firma war. Da wird Geld verbrannt für das Mieten eines Olympiastadions und das Bezahlen der Influencer, für eine Sache die eigentlich bequem von zu Hause aus erledigt werden kann und dann kriegt nichtmal das Personal, das die ganze Arbeit macht eine AUfwandsentschädigung? Die Veranstalter sollte sich schämen die Naivität der Freiwilligen auszunutzen! Wir haben in Deutschland Vereinssterben, Mangel bei der Feuerwehr und auch die Diakonie und andere WICHTIGE soziale "Unternehmen" brauchen dringend Helfer. Menschen, die sich zu ehrenamtlicher Arbeit freiwillig melden dann für so ein Projekt abzugreifen ist wirklich schlimm. Dann noch eine letzte Sache: Dieses ganze Geschwätz von "Entrepreneur" (statt Unternehmer) von "Menschen die abhängig waren von Lohnarbeit" (statt Arbeitslos) und die Geschichte mit der Sauerteigbäckerei sind wirklich lachhaft. Ich wohne Zeit meines Lebens in einer Kleinstadt in Baden-Württemberg mit starkem Mittelstand und durch die ganzen Autozulieferer noch vielen Fabriken mit klassischer Bandarbeit. Viele dieser ich nenne sie jetzt mal "Pseudo-Linke"-Diskurse, die meist individualisiert auf Identität, wiederverwendbares Backpapier und [he/him] in der Instagram Biographie hinauslaufen sind mir nicht nur gänzlich fremd, sondern für linke Politik ein riesen Problem. Diese wird sich so nicht der sozialen Frage widmen können...ich habe schon hunderte Male z.B. bei Mahle LKW-Lüfter zusammengeschraubt mit Deutschen, Türken, Albanern, etc. Alle waren teilweise nach der Arbeit noch als Lackierer oder Handwerker schwarz tätig, weil sonst der jährliche Urlaub auf Malle nicht drin war. Und wenn ich diese Medienblase in Berlin jetzt richtig einschätze, würden die nicht nur sagen, dass vor allem die deutschen Männer unter den genannten Arbeitern grundsätzlich erstmal viel privilegierter sind als jede Frau oder jeder Schwarze in Deutschland, nein sie würden auch noch kritisieren, dass nach Malle geflogen wird. ich hoffe so sehr, dass das ganze nur eine Phase ist und wir in einigen Jahren wieder zu einem Punkt zurückkommen, wo z.B. ein weißer, obdachloser Mann wieder die nötige Aufmerksamkeit der Linken (ich meine ausdrücklich nicht die Partei) bekommt und nicht der hippe, seine Privilegien reflektierende Mediendepp mit Coffee to go in nachhaltigem Pappbecher aus Berlin Mitte.
gebe in vielem recht, allerdings ist es der fehlschluss schlechthin, zu denken, "die linke" ob als Partei oder Bewegung müsste von Themen der geschlechtergerechtigkeit oder derartigen Themen abweichen, weil es damit nichts zu gewinnen gäbe. dieser Fehlschluss einigt von Sarah Wagenknecht bis tucker Carlson, was ihn aber nicht richtig macht. der Grund weshalb die linke nicht ankommt ist nicht weil sie derartige Themen bespielt, sondern weil sie keine klare Klassenpolitik macht, die Gruppenübergreifend an das Interesse appelliert und bedient, das beinahe jeder von Lohnarbeiter, Mieter und auch Kleinunternehmer objektiv hat. Wenn das im Vordergrund steht, sind auch genderdebatten nichts, was irgendjemanden entfremdet. mein Punkt ist, dass es eine falsche dichtotomie ist, in die einige vorschnell verfallen. es braucht mehr echte klassenbezogene Politik von link (von Seiten des Kapitals findet sie schon immer statt), aber eben nicht _anstatt_ Themen von diskriminierung, Gleichstellung, etc. gerade zumal Themen wie Rassismus und sexismus unweigerlich mit Klassenfragen zusammenfallen, es sind Klassenfragen
@@odb1612 sehr richtig und wichtig, all diese Fragen der Emanzipation sind Teil der Frage nach dem Klassenkampf! Erstmal wirkt das vielleicht komisch aber die sind einfach Teil der im Kapitalismus empfundenen, auch kulturellen Unterdrückung Solange man die Klassenfrage in den Vordergrund stellt ist natürlich weiterhin auch eine Genderdebatte wertvoll - erst wenn man die Klassenfrage ignoriert kann es auch mal in Unsinn auseifern
@@benjaminvolkwein7197 absolut! Besser könnte ich es nicht sagen! Und der Kampf für Mindeheiten und Frauenrechte ist ein ursozialdemokratisches Thema, das niemals außer Acht gelassen werden darf! Ich wollte vielmehr sagen, dass viele Dinge vorgeschoben werden, um die materielle Ungleichheit nicht hinterfragen zu müssen (gendern kostet nichts, gerechte Bezahlung schon!) und Identitätspolitik an Stelle von universalistischer linker Politik tritt. Das halte ich für gefährlich und einen Irrweg der "Medienlinken"
@@TheAsinum ich glaube viele der "medienlinken" von SZ/Zeit etc. tun dies im bewussten Interesse ihrer Arbeitgeber. Zum einen, da im Journalismus ohnehin vor allem Menschen aus betuchteren Verhältnissen landen/können (schweres Studium, unbezahlte Voluntariate etc), aber noch nicht mal zwingend nur aus eigener Überzeugung. Ich empfehle stark eines der ersten WfA spezial-interviews über klassismus, mir fällt gerade der Name des Interviewten nicht mehr ein. Außerdem die WfA folge zu Tarifverträgen. Als Journalist ist man in den allermeisten Fällen derart abhängig von seinem Brotgeber, dass man sich hüten muss gegen das Klasseninteresse desselben zu schreiben. Auch empfehlenswert: Noam Chomskys "Creating Consent"
Ich find es schade wenn in einem Interview über ein bestimmtes Thema total davon abgedriftet wird. Zudem wird so gut wie nie wirklich auf die gestellten Fragen eingegangen, was beim zuhören schon ein wenig frustriert. Mir persönlich war es einfach zu unfokussiert
Ich sehe da ein Problem in der Kausalität zwischen "sozialem Unternehmertum" und der lohnverzichtenden Anstellung in Form des Ehrenamts. Wird jungen Menschen in der Findungsphase nicht ein völlig falsches Bild offeriert, wenn soziale Projekte nur durch Lohndumping Zustande kommen?
Mein Eindruck: Frau Brienne ist so sehr in Worthülsen verfangen, dass am Ende kein Inhalt hängen bleibt. Da hätte ich auch von WMS kritischere Nachfragen erwartet und erwünscht ...
Abseits von diesem konkreten Interview (welches ich mir noch anhören muss): Habe in den vergangenen Wochen einige Eurer Videos geschut und vor wirklich JEDEM Video startet eine absurde Werbung, die mit einem alten Knacker und der Frage beginnt "wie kann man denn in einer solchen Situation sein Geld in Sicherheit bringen" - also irgendein "Berater", der mir über kurz oder lang Geld aus der Tasche ziehen will. Allein der Terminus "in Sicherheit bringen" ist bereits so dermassen absurd. Aber - worum es mir eigentlich geht: Werbung! Einer der wirklich wahnhaften Entwicklungen, die im Kapitalismus automatisch geschehen - oder gar geschehen MÜSSEN. Die Art, wie wir unsere Psychologie quasi "exploiten" um zu "verkaufen". Für mich ein Thema, welches Ihr mal kritisch in den Fokus rücken könntet. Habe zumindest noch keine explizite Folge dazu gefunden.Vielleicht übersehen? Die Idee, Menschen mit Inhalten zu beschallen, obwohl diese explizit unerwünscht sind. Ihr habt ja bereit über die wandelnden TH-cam-Litfassäulen aka "Influencer" Euer Buch geschrieben... aber was ist mit den vielen Wahnvorstellungen, die in der klassischen Werbeindustrie umgesetzt werden? Insbesondere, dass es OK ist uns alle gegenseitig regelrecht zu belästigen? Die ursprüngliche Idee der Produktinformation wird in vielen Werbungen sowieso nicht verfolgt. Kein halbwegs intelligenter Mensch glaubt einer Werbung irgendwas, sondern geht erstmal davon aus, dass hier die Realität so dermassen verdreht wird, dass man den Aussagen keinesfalls vertrauen darf. Ist es daher nicht logisch, dass die Konsumenten solche Influencer suchen, um dort dann Pseudo-Vertrauen zu finden, welches sie in der klassischen Werbung nicht finden? Naja... ich such mal weiter Eure Inhalte nach Werbung ab. Ich finde das Thema als umfangreiches Kritik-Thema jedenfalls wichrig. Auch die Frage, ob eine Suchmaschine zu einer Werbeveranstaltugn wurde und Suchergebnisse sogar so manipuliert, dass nur noch Firmen dort oben auftauchen, die bestimmte Vorgaben umsetzen, die nur ausgewiesene Google-Suchmaschinen-Experten kennen... ist das nicht eine totale Fehlentwicklung? Google hätte eine Art "gelbe Seiten" des Internets werden sollen... sind sie das?
Ein Hippster-Start-Up, das teure Kondome verkauft, hat eine pseudo-weltretterische Selbstwerbekampagne starten wollen, bei der zigtausend Leute für teuer Geld ins Olympia-Stadion gehen sollten, um dort eine Wischiwaschi-DieWeltSollBesserWerden-Petition zu unterschreiben. Im Rahmen dessen wurde sehr viel Selbstbeweihräucherung betrieben, Unmengen von Unfug verbreitet und viele Leute ("Ehrenamtliche") ausgebeutet. Dass "Ehrenamt" hierbei nach gesetzlichen Vorgaben streng genommen höchstwahrscheinlich nicht vorlag und es sich also um massenhafte Unterwanderung des Mindestlohns gehandelt haben könnte, wird angesicht des angeblich guten Zwecks meist ignoriert ....
Wir waren im Literaturhaus Hannover und haben aus unserem Buch "Influencer. Die Ideologie der Werbekörper" gelesen:
th-cam.com/video/dtDJPD23FN8/w-d-xo.html
Kürzlich hat uns das ARTE-Journal zu unserem Buch interviewt:
www.arte.tv/de/videos/103282-000-A/influencer-die-ideologie-der-werbekoerper/
Ihr könnt uns auch als Podcast hören:
Podigee: wohlstandfueralle.podigee.io/
Spotify: open.spotify.com/show/12x5cqwBBQjoJo8RcOnyI5
iTunes: podcasts.apple.com/de/podcast/wohlstand-f%C3%BCr-alle/id1476402723?ign-mpt=uo%3D4
schon gesehen!
Das Verhältnis von Ehrenamt und Kapitalismus wäre sicherlich eine eigene Folge wert.
Was soll da Neues entlarvt werden?
In Folge 21 wird darüber geredet
irgendwann will auch der, der ehrenamtlich arbeitete, seinen anteil. der muss dann nicht "fair" sein, weil immerhin ist es ja sein anteil und er hat dafür ja schon mal was getan (eigentlich nix gscheites, aber das ist der verdienstgier ja wurscht). also steht ihm auch mehr zu, ja, wohlstand für alle, aber für ihn eben mehr, weil er dafür ja schon im voraus geleistet hat. völlig krank. völlig krankest.
16:46 "Menschen die abhängig waren von Lohnarbeit(...) und die sich ein einem Zwischenraum befanden, in dem sie sich selbst finden wollten" ...das ist wohl die fadenscheinigste Formulierung für das Wort ARBEITSLOS. Diese Menschen, die in diesem Projekt dann weder bezahlt wurden, noch eine Aufwandsentschädigung bekommen haben, waren arbeitslos und wurden dann sieben Tage die Woche für das Projekt eingespannt und nicht entlohnt.
Ein guter Punkt...der vielleicht auch offenbart, wie unfassbar gut neoliberales Framing funktioniert hat, um das Wort "arbeitslos/Arbeitslosigkeit" zu stigmatisieren... sodass man soviel Euphemismus wie nur möglich anwendet, um es zu vermeiden/zu umschreiben.
Schließlich passt das Bild vom "faulen Hartzer" doch bitte nicht zum hippen Werbe-Profi
Grandiose Folge mit einer sehr spannenden Gesprächspartnerin! Ich habe auch 8 Jahre als Angestellter in der Berliner StartUp-Branche verbracht und kann das alles nur bestätigen. Sehr eigenartige Szene aber schon auch spannend. Für junge Leute wirkt es einfach sexy und die (meist) sehr internationalen Teams sind grandios.
Klickte für die Olympiageschichte, fand dann aber die Einschätzungen zur Entwicklung der Finanzwelt viel spannender
Ohja. Den Tipp mit der Unfck-Serie auf Joyn hab ich trotzdem mitgenommen und bin mal gespannt, ob ich das bis zum Ende durchhalte :D
Was für ein interessantes Gespräch, was für eine Expertise von Seiten Frau Briennes, was für eine theoretische Metaanalyse! Sicher eine der allerbesten WfA Folgen bis jetzt
:D
Ein interessanter Einblick in die Berliner Start-Up Kultur. Unerwartet aber nicht ungewollt.
Danke.
Jesus jetzt habe ich das Video fertig geschaut und bin einfach unglaublich entsetzt darüber, was für eine andere Vorstellung manche Menschen von der Welt haben. Das ist nicht auf Katharina Brienne oder WOlfgang M. Schmitt bezogen, sondern vielmehr auf diese Paralellgesellschaft Berlins, die durch die Medienwelt mittlerweile auch in Städten wie Köln, Hamburg oder mancher Studentenstadt zu finden ist.
Zunächst: Mir scheint es entgegen jeder demokratischen Intention einer Petition zu sein, wenn diese einfach wie am Fließband massenhaft unterschrieben werden, ohne dass sich damit individuell auseinandergesetzt wird. Die Idee ist schon von Grund auf dämlich und mir ist es völlig rätselhaft, wie sowas Leute begeistern kann. Dass Petitionen meist keinerlei Bindung für Politiker haben, führt dann auch dazu, dass kein Entscheidungsträger auf institutioneller Ebene ein scheinbares Werbeprojektprodukt einer Kondomfirma die unterschriebenen Petitionen erstnnimmt.
Was mich zu zweitem Punkt führt: WIe naiv kann man sein als Freiwilliger bei einer sowieso schon dummen Idee mitzuhelfen, die DE FACTO als Werbeveranstaltung für Einhorn Kondome wahrgenommen wird - unabhängig davon was jetzt die Intention der Firma war. Da wird Geld verbrannt für das Mieten eines Olympiastadions und das Bezahlen der Influencer, für eine Sache die eigentlich bequem von zu Hause aus erledigt werden kann und dann kriegt nichtmal das Personal, das die ganze Arbeit macht eine AUfwandsentschädigung? Die Veranstalter sollte sich schämen die Naivität der Freiwilligen auszunutzen! Wir haben in Deutschland Vereinssterben, Mangel bei der Feuerwehr und auch die Diakonie und andere WICHTIGE soziale "Unternehmen" brauchen dringend Helfer. Menschen, die sich zu ehrenamtlicher Arbeit freiwillig melden dann für so ein Projekt abzugreifen ist wirklich schlimm.
Dann noch eine letzte Sache: Dieses ganze Geschwätz von "Entrepreneur" (statt Unternehmer) von "Menschen die abhängig waren von Lohnarbeit" (statt Arbeitslos) und die Geschichte mit der Sauerteigbäckerei sind wirklich lachhaft. Ich wohne Zeit meines Lebens in einer Kleinstadt in Baden-Württemberg mit starkem Mittelstand und durch die ganzen Autozulieferer noch vielen Fabriken mit klassischer Bandarbeit. Viele dieser ich nenne sie jetzt mal "Pseudo-Linke"-Diskurse, die meist individualisiert auf Identität, wiederverwendbares Backpapier und [he/him] in der Instagram Biographie hinauslaufen sind mir nicht nur gänzlich fremd, sondern für linke Politik ein riesen Problem. Diese wird sich so nicht der sozialen Frage widmen können...ich habe schon hunderte Male z.B. bei Mahle LKW-Lüfter zusammengeschraubt mit Deutschen, Türken, Albanern, etc. Alle waren teilweise nach der Arbeit noch als Lackierer oder Handwerker schwarz tätig, weil sonst der jährliche Urlaub auf Malle nicht drin war. Und wenn ich diese Medienblase in Berlin jetzt richtig einschätze, würden die nicht nur sagen, dass vor allem die deutschen Männer unter den genannten Arbeitern grundsätzlich erstmal viel privilegierter sind als jede Frau oder jeder Schwarze in Deutschland, nein sie würden auch noch kritisieren, dass nach Malle geflogen wird.
ich hoffe so sehr, dass das ganze nur eine Phase ist und wir in einigen Jahren wieder zu einem Punkt zurückkommen, wo z.B. ein weißer, obdachloser Mann wieder die nötige Aufmerksamkeit der Linken (ich meine ausdrücklich nicht die Partei) bekommt und nicht der hippe, seine Privilegien reflektierende Mediendepp mit Coffee to go in nachhaltigem Pappbecher aus Berlin Mitte.
@@stephanmotzek779 Sag mir was rassistisch war und ich ändere es sofort. Das war nicht meine Intention
gebe in vielem recht, allerdings ist es der fehlschluss schlechthin, zu denken, "die linke" ob als Partei oder Bewegung müsste von Themen der geschlechtergerechtigkeit oder derartigen Themen abweichen, weil es damit nichts zu gewinnen gäbe. dieser Fehlschluss einigt von Sarah Wagenknecht bis tucker Carlson, was ihn aber nicht richtig macht.
der Grund weshalb die linke nicht ankommt ist nicht weil sie derartige Themen bespielt, sondern weil sie keine klare Klassenpolitik macht, die Gruppenübergreifend an das Interesse appelliert und bedient, das beinahe jeder von Lohnarbeiter, Mieter und auch Kleinunternehmer objektiv hat. Wenn das im Vordergrund steht, sind auch genderdebatten nichts, was irgendjemanden entfremdet. mein Punkt ist, dass es eine falsche dichtotomie ist, in die einige vorschnell verfallen. es braucht mehr echte klassenbezogene Politik von link (von Seiten des Kapitals findet sie schon immer statt), aber eben nicht _anstatt_ Themen von diskriminierung, Gleichstellung, etc. gerade zumal Themen wie Rassismus und sexismus unweigerlich mit Klassenfragen zusammenfallen, es sind Klassenfragen
@@odb1612 sehr richtig und wichtig, all diese Fragen der Emanzipation sind Teil der Frage nach dem Klassenkampf!
Erstmal wirkt das vielleicht komisch aber die sind einfach Teil der im Kapitalismus empfundenen, auch kulturellen Unterdrückung
Solange man die Klassenfrage in den Vordergrund stellt ist natürlich weiterhin auch eine Genderdebatte wertvoll - erst wenn man die Klassenfrage ignoriert kann es auch mal in Unsinn auseifern
@@benjaminvolkwein7197 absolut! Besser könnte ich es nicht sagen! Und der Kampf für Mindeheiten und Frauenrechte ist ein ursozialdemokratisches Thema, das niemals außer Acht gelassen werden darf!
Ich wollte vielmehr sagen, dass viele Dinge vorgeschoben werden, um die materielle Ungleichheit nicht hinterfragen zu müssen (gendern kostet nichts, gerechte Bezahlung schon!) und Identitätspolitik an Stelle von universalistischer linker Politik tritt. Das halte ich für gefährlich und einen Irrweg der "Medienlinken"
@@TheAsinum ich glaube viele der "medienlinken" von SZ/Zeit etc. tun dies im bewussten Interesse ihrer Arbeitgeber. Zum einen, da im Journalismus ohnehin vor allem Menschen aus betuchteren Verhältnissen landen/können (schweres Studium, unbezahlte Voluntariate etc), aber noch nicht mal zwingend nur aus eigener Überzeugung. Ich empfehle stark eines der ersten WfA spezial-interviews über klassismus, mir fällt gerade der Name des Interviewten nicht mehr ein. Außerdem die WfA folge zu Tarifverträgen. Als Journalist ist man in den allermeisten Fällen derart abhängig von seinem Brotgeber, dass man sich hüten muss gegen das Klasseninteresse desselben zu schreiben.
Auch empfehlenswert: Noam Chomskys "Creating Consent"
Bei soviel Logik wird Mr. Spock ganz warm ums Herz.
Ich find es schade wenn in einem Interview über ein bestimmtes Thema total davon abgedriftet wird. Zudem wird so gut wie nie wirklich auf die gestellten Fragen eingegangen, was beim zuhören schon ein wenig frustriert. Mir persönlich war es einfach zu unfokussiert
Ich sehe da ein Problem in der Kausalität zwischen "sozialem Unternehmertum" und der lohnverzichtenden Anstellung in Form des Ehrenamts.
Wird jungen Menschen in der Findungsphase nicht ein völlig falsches Bild offeriert, wenn soziale Projekte nur durch Lohndumping Zustande kommen?
Warum macht man freiwillig Promo für nen Kondomhersteller? Einhorn wäre doch dumm die gratis arbeitszeit nicht auszunutzen.
jup, wieder einmal erkennt die eine Seite ihr objektives Interesse, während sie der anderen verschleiert bleibt
Ich bin gerade auf den Kanal gestoßen und ich habe keine Ahnung wie ich diesen Kanal einordnen kann ^^
Mein Eindruck: Frau Brienne ist so sehr in Worthülsen verfangen, dass am Ende kein Inhalt hängen bleibt.
Da hätte ich auch von WMS kritischere Nachfragen erwartet und erwünscht ...
Nach nochmaligem Hören finde ich es noch ärgerlicher, was für belangloses und - sorry - dummes Gelaber sie da ablässt.
Ganz ganz schlimmes Interview!
13:12 Wolfgang fasst zusammen
Abseits von diesem konkreten Interview (welches ich mir noch anhören muss): Habe in den vergangenen Wochen einige Eurer Videos geschut und vor wirklich JEDEM Video startet eine absurde Werbung, die mit einem alten Knacker und der Frage beginnt "wie kann man denn in einer solchen Situation sein Geld in Sicherheit bringen" - also irgendein "Berater", der mir über kurz oder lang Geld aus der Tasche ziehen will. Allein der Terminus "in Sicherheit bringen" ist bereits so dermassen absurd.
Aber - worum es mir eigentlich geht: Werbung! Einer der wirklich wahnhaften Entwicklungen, die im Kapitalismus automatisch geschehen - oder gar geschehen MÜSSEN. Die Art, wie wir unsere Psychologie quasi "exploiten" um zu "verkaufen".
Für mich ein Thema, welches Ihr mal kritisch in den Fokus rücken könntet. Habe zumindest noch keine explizite Folge dazu gefunden.Vielleicht übersehen?
Die Idee, Menschen mit Inhalten zu beschallen, obwohl diese explizit unerwünscht sind. Ihr habt ja bereit über die wandelnden TH-cam-Litfassäulen aka "Influencer" Euer Buch geschrieben... aber was ist mit den vielen Wahnvorstellungen, die in der klassischen Werbeindustrie umgesetzt werden? Insbesondere, dass es OK ist uns alle gegenseitig regelrecht zu belästigen?
Die ursprüngliche Idee der Produktinformation wird in vielen Werbungen sowieso nicht verfolgt. Kein halbwegs intelligenter Mensch glaubt einer Werbung irgendwas, sondern geht erstmal davon aus, dass hier die Realität so dermassen verdreht wird, dass man den Aussagen keinesfalls vertrauen darf.
Ist es daher nicht logisch, dass die Konsumenten solche Influencer suchen, um dort dann Pseudo-Vertrauen zu finden, welches sie in der klassischen Werbung nicht finden?
Naja... ich such mal weiter Eure Inhalte nach Werbung ab. Ich finde das Thema als umfangreiches Kritik-Thema jedenfalls wichrig. Auch die Frage, ob eine Suchmaschine zu einer Werbeveranstaltugn wurde und Suchergebnisse sogar so manipuliert, dass nur noch Firmen dort oben auftauchen, die bestimmte Vorgaben umsetzen, die nur ausgewiesene Google-Suchmaschinen-Experten kennen... ist das nicht eine totale Fehlentwicklung? Google hätte eine Art "gelbe Seiten" des Internets werden sollen... sind sie das?
Einhorn? Olympiastadion? Worum geht es hier eigentlich?
Ein Hippster-Start-Up, das teure Kondome verkauft, hat eine pseudo-weltretterische Selbstwerbekampagne starten wollen, bei der zigtausend Leute für teuer Geld ins Olympia-Stadion gehen sollten, um dort eine Wischiwaschi-DieWeltSollBesserWerden-Petition zu unterschreiben.
Im Rahmen dessen wurde sehr viel Selbstbeweihräucherung betrieben, Unmengen von Unfug verbreitet und viele Leute ("Ehrenamtliche") ausgebeutet.
Dass "Ehrenamt" hierbei nach gesetzlichen Vorgaben streng genommen höchstwahrscheinlich nicht vorlag und es sich also um massenhafte Unterwanderung des Mindestlohns gehandelt haben könnte, wird angesicht des angeblich guten Zwecks meist ignoriert ....