Wow! Tolles Video! Ich bin so froh, auf deinen Kanal gestoßen zu sein. Ich freue mich schon sehr auf deine anderen Videos. Ich musste sofort abonnieren.
Wie immer, sehr gut und informativ. Zum Thema Recht haben und bekommen: Wenn ein höriger Bauer von seinem Lehnsherren schlecht behandelt wurde (und sei es, dass dieser oder einer seiner Mannen sich an der Tochter vergangen hatte), dieser Lehnsherr jedoch (üblicherweise) gleichzeitig die niedere Gerichtsbarkeit hatte, dann kann man sich ausrechnen, wie hoch die Chancen dieses Bauern standen, in irgendeiner Form Genugtuung zu bekommen. Mal von den persönlichen Folgen für die Tochter ganz zu schweigen.
Tatsächlich kann ich es anders gar nicht. Ich habe versucht mit genauem Script und kurzen Schnitten zu arbeiten und war nie zufrieden. Am Stück aufnehmen und dann die fiesen Stellen rausschneiden, bekomme ich irgendwie besser hin.
Danke, dass du diese Themen ansprichst, Andrej. Das mit den nicht vorhandenen Freiheiten spielt auch heute noch in weiten Teilen der Welt eine Rolle und es gibt keinen Grund das zu romantisieren/exotisieren. Wir sollten wirklich schätzen, in was für einer Welt wir leben 🌺
... und auch nicht so Seitenhiebe landen wie, Freiheit in der Pannndemie - der Ruf danach wäre überbewertet gewesen. Da gings und geht es an die Grundrechte, für die wiederum Menschen ihr Leben gegeben haben im Laufe der Jahrhunderte.
Hallo Andrej, Dein Kanal ist der Hammer! Ich sehe nun schon eine ganze Weile zu und weiß gar nicht mehr, was ich davor für ein Mittelalterbild hatte. Ich glaube aber, es war das handelsübliche. Vielen Dank für Deine Arbeit. VG, Stefan
Danke für dein tolles Video. Meine Frau und ich sind an Geschichte sehr interessiert und dein Kanal ist wirklich sehenswert. Schöne Woche noch! Grüße Fightclub
Auch wenn das Mittelalter nicht mein Fachgebiet ist, kann ich als Historiker dem zustimmen. Der Vergleich war gut gemacht. Eine Sache die sehr selten ist. Die Meisten verstehen gar nicht dass das Mittelalter nicht ein gleichbleibender Block ist und vieles dass man über das Mittelalter sagen kann genauso auf die Antike zutrifft.
Zwei Jahre alt ist deine Beschreibung der wirklich dunklen Seiten des Mittelalters nun schon, lieber Andrej. Für mich, seit Kindheit an geschichtsinteressiert (geboren und aufgewachsen in der geschichtsträchtigen Stadt Erfurt, von einem ebenfalls geschichtsinteressierten Vater liebevoll, nie aber belehrend, auf Zeugnisse der Vergangenheit aufmerksam gemacht - einer Vergangenheit, die bis ins Heute reicht - sind deine Videos eine ganz große Bereicherung. Dieses jetzt, mit den Schwerpunkten (fehlende) Frauenrechte, Medizin, Rechtsprechung, Bildung, Arbeit und Judenverfolgung ganz besonders. Danke! ;-)
Sehr spannend, aber dennoch ernüchternd, weil fast alle Aspekte der Armut und sozialen Abschottung heutzutage immer noch existieren. Man möchte meinen, so weit sind wir gar nicht gekommen.
@@Pyriander was für ein absurder Vergleich. Eine Firma ist privateigentum, das irgendwann Mal selbst aufgebaut wurde. Arbeitnehmer sind dieser Firma nicht verpflichtet und können wo anders hin. Das wäre, als würde man ein Mietverhältnis als Feudalismus bezeichnen.
@@XXLovecraft jeder Flecken Land in Europa wurde mal von jemandem urbar gemacht (aufgebaut) und/oder erobert (Übernahme, Einkauf). Und dann seinem Nachfahren vererbt. Ich schrieb, und es bleibt sachlich richtig: es gibt viele Parallelen. (Ich schrieb nicht, es sei 100% das Gleiche. Dann wäre es auch kein Vergleich mehr, sondern nur noch einfach: gleich. Du hast ganz richtig den im Grunde einzigen relevanten Unterschied herausgestellt: heutzutage sind ALLE frei (bis auf die ökonomischen 'Zwänge' in eine andere Firma zu wechseln. Damals waren zeitweise einige Menschen unfreie und leibeigen (ist nicht ganz das gleiche aber vereinfachen wir mal). Zu vielen Zeiten und Orten und für viele Menschen war das aber anders: Handwerker, Freibauern, Händler usw., die konnten sich auch alle frei bewegen und wechseln. Zeitweise gab es in großen Abschnitten damals und Ländern überhaupt keine Leibeigenschaft.
@@XXLovecraft übrigens: das mit dem Selbstaufgebaut ist natürlich auch oft quatsch, bei vielen Unternehmen hat man ein bisschen gestartet und dann aufbauen lassen. Keine Wertung, das ist bei vielen Sachen so und in der Historie auch immer der Fall, aber die Erzählung, einer habe etwas selbst aufgebaut ist manchmal falsch. Ja, die Leute haben Lohn erhalten usw. Darum geht es ja nicht. Trotzdem haben sie mutaufgebaut und daher ist der Satzteil: 'selbstaufgebaut' sachlich falsch. VG
@@Pyriander Und was hätten die Arbeiter, Angestellten und Lohnabhängigen "aufgebaut", ohne den Unternehmer, ohne den Sonderling, der sich dadurch von vielen Anderen abhebt, dass er sich in die Lösung eines Problems verbeißt, bis er das Problem mithilfe einer guten Idee gelöst hat? Es ist einfach so - die große Masse verbessert nur sehr wenig, wenn es nicht immer wieder außergewöhnliche Leute gibt, die am Ende die Reise zum Mars möglich machen.
Arbeit auf dem Lande. Bis in die 70er Jahre gab es schwere körperliche Arbeit. Rüben verziehen, Rüben und Kartoffeln hacken, im Herbst Kartoffeln lesen, Heu machen usw. Alles Arbeiten, die man bis dahin aus verschiedenen Gründen noch nicht mechanisieren konnte. Da stand man dann bei 30°C auf dem freien Feld in der Sonne oder in der Feldscheune und hat Strohballen verstaut. Kenne ich noch aus eigenem Erleben.
Ja, das kenne ich auch aus meiner Kindheit und Jugend. Bis zum Anfang der 80er habe ich mit auf dem Feld und im Stall geschuftet. Als Mädchen. Und meine Mutter, die überhaupt nicht aus der Landwirtschaft stammte, erst recht. Harte Arbeit mit gesundheitlichen Schäden bei meinen Eltern.
Hallo lieber Andrej. Erstmal vielen Dank für deine Mühen uns mit einem weiteren Video eine Freude zu machen. Zudem, was hälst du von der Geo-Epoche? Ist sie zuverlässig was dessen Inhalte angeht oder ist es dort ähnlich wie bei TerraX's Geschichte?
Gibt's deines Wissens vom Feldbuch der Wundarznei eine Transkription / Übersetzung in modernes Deutsch? Mir fehlt die Zeit das im Original durchzuarbeiten, aber ich fänd's als mittelalterinteressierter Mensch der in der Medizinpädagogik arbeitet sehr spannend.
Könntest du etwas zur Medizin damals bringen? Zu den üblichen Krankheiten, Op Möglichkeiten, Quaksalbern und wie sie behandelt haben... Fortschritt... Finde ich unglaublich spannend. 😊
So spannend!!! Ich bin froh, deinen Kanal entdeckt zu haben! Was Frauen betrifft, ich las einmal - das Buch hiess "Frauenarbeit" -, dass sie "damals" sehr viele Berufe ausübten und dies erst im 20 Jhd wieder erkämpften, weil sie nach dem Mittelalter zurückgedrängt wurden. Dies zumindest teilweise, weil Arme immer arbeiten mussten.
Hallo Andrej, auch ein Video wie dieses ist wichtig; man muss deutlich machen, warum das Bild vom finsteren Mittelalter nicht stimmt, andererseits man aber ebenso wissen sollte, was von jenen verschiedenen Dingen damals schlicht unbekannt war, was für uns heutzutage selbstverständlich ist. Hoffentlich schauen sich die Leute zu dieser Thematik nicht nur diesen Clip an, denn auch die anderen Sendungen müssen sein, um mit weit und weiterhin verbreiteten Irrtümern und Vorurteilen aufzuräumen. PS: Ich war vormals in Living History unterwegs und wende mich entschieden gegen die pauschalen Fehlsichten, möchte jedoch ebenfalls nicht im Mittelalter gelebt haben - und das nicht nur wegen Internet, fließendem Wasser & Co., sondern vor allem auch, wenn ich an so etwas wie bspw. zahnmedizinische Behandlung bzw. Nichtbehandlung denke... habe ich nämlich auch schon durch und hätte damals bestimmt schlecht dagestanden...
Ein unheimlich spannendes Video! Ein spannendes Beispiel für das Zusammenspiel von Kirche und politischen Zielen wären die Hussitenkriege gewesen. Besonders, da sie im frühen 15. Jahrhundert auch großen Einfluss im deutschsprachigen Raum hatten. Würde mich riesig freuen, davon etwas von Dir in einem Video zu hören.
Sehr interessante und qualifizierte Vorträge über das Mittelalter. Darf man sich auch Themen wüschen? - Das Leben der Menschen im ganz frühen (dunklen) Mittelalter (500 - 1000 n.Chr) - Entwicklung der Musik und Instrumente und deren Einflüsse
Klasse Beitrag. Sehr Interessant. Regt zum nachdenken an, vor allem sobald man es auf die heutige Zeit reflektiert. Wie verhältnismäßig gut wir es heute haben, dank der modernen Medizin sowie Hygienevorschriften u.v.m. Vielen Dank. *TOP*
Grade was das Freiheits und Gleicheitsdenken sind wir heute schon wirklich weiter - zumindest hier. Ja klar noch nicht am Ziel. Aber als Frau rechtlich gleichgestellt zu sein, grundsätzlich tragen zu können was ich will, als Erwachsene nicht die Erlaubnis des Mannes zu brauchen, selbst an Besitz, Status und auch direkte politisische Macht zu bekommen. Bildungsmöglichkeiten. Siehe auch TH-cam. :D Klar ist heute auch nicht glorreich - dennoch auch was Ungleichheit angeht besser.
Ich sag dann immer: "Geh mal zum Archäologen und schau dir die Gebisse von Ägyptern um 6000 B.C. an". So schnell wie heute die Zähne verrecken hätten die Menschen damals nicht mal Zähne gehabt.
@@warlonhtims 6000 bc? Naja ohne Kohlenhydratbasierte Ernährung ist es durchaus besser um Zähne bestellt Zucker ist halt sehr förderlich für karies, eine Verbesserung gab es dann nach Erfindung des mahlend von Getreide durch das miterzeugte gesteinsmehl
@@VerRuecker91 Und nicht unsere wertvollen Inhaltsstoffe vergessen wie Säuren und Emulgatoren. Kein Wunder wenn wir heute mehr für Zahnreinigung tun müssen als die Menschen damals.
Krass, ich habe damals Kingdom Come Deliverance gespielt - ein Mittelalter - RPG, mit Realitätsanspruch statt Fantasie und da gibt es auch einen Fall, in der man von der Inquisition angeklagt wird . Die Verhandlung und der allgemeine Ablauf dieses Falles werden dort genauso beschrieben, die Du es beschrieben hast, man muss dann am Ende sogar eine Pilgerreise machen.
@@Kosmonaut63 richtig amüsant war der Dialog mit Johanka, in dem sie Heinrich alle Verfehlungen vorhält. Bei meinem ersten Durchlauf war das eine seeeeehr umfangreiche Schelte 😉
Ich denke mir, die wirklich finstere Zeit in der Menschheitsgeschichte war das zwanzigste Jahrhundert; falls wir in diesem Jahrhundert den Rekord diesbezüglich brechen wollen, dann war's das.
Ja. Das zwanzigste Jahrhundert war ziemlich finster! 1. Weltkrieg, NS-Diktatur, Holocaust, 2. Weltkrieg, Stalin, Mao, Vertreibung der Ostdeutschen, Vertreibung der Kurden, Vertreibung der Palästinenser, Koreakrieg, Vietnamkrieg, deutsch-deutsche Grenze, kommunistische Diktaturen, Tschernobyl, Apartheid, Saddam Hussein, Golfkrieg, Falklandkrieg, ... etc. etc. etc. Wenn ein Jahrhundert finster war, dann dieses!
Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Der Beitrag hat Hand und Fuß und ich kann dem nur zustimmen. Vor allem die medizinischen- und rechtlichen Aspekte finde ich relevant. Darüber hinaus das Problem romantischer Verklärung. Mir ist das Wissen über die verschiedenen geschichtlichen Abschnitte wichtig und es wäre gerade heute existentiell, dass möglichst viele Menschen Dieses erwerben, damit sich Fehler nicht widerholen. Siehe religiöser Übereifer und Pogrome. Danke für den Beitrag!
Zur Fehdezeit im Mittelalter steht viel Interessantes im Buch 'Geschichte und Volksleben des Vogtlandes - in Quellen aus 700 Jahren' (Neupert Verlag Plauen, 1936, digitalisiert frei verfügbar auf sachsen punkt digital - kann den Link nicht posten, aber findet man leicht über Google). Das Buch fand ich sehr gut und denke es ist auch überregional noch interessant. Eine Frage noch, wegen der Ohnmacht der Bauern und dem Fehde-Recht, hatten die Leibeignen eines Adligen nicht die Pflicht seinen Besitz im Falle eines Überfalls (im Rahmen einer Fehde) zu verteidigen, auch Wache stehen usw.? Gab es so eine Pflicht oder wie hatte sich der Bauer in diesem Fall ''ordnungsgemäß' zu verhalten?
Es gab im Grunde kein überregionales Recht. Je nach Region, Obrigkeit, ... gab es Unterschiede. Man muß immer auch im Hinterkopf behalten, dass sich die Zeitangaben (Antike, Mittelalter, ...) lediglich auf bestimmte Regionen beziehen. Anderswo lebten die Menschen zu derselben Zeit deutlich anders. Auch im Mittelalter gab es hier schon Freibauern (Mit Besitz oder gepachtetem Boden.) Im östlichen Europa gab es weniger Städte mit ihrer sogenannte Bürgerschaft. Dafür aber im Vergleich mehr freie Bauern. Aber gerade, was die unterschiedlichen Formen von Gemeinschaften angeht, fehlen uns üblicherweise Quellen. Und zuverlässige Quellen erst recht. Ein Problem: Da die Betroffenen selbst meist nicht lesen und schreiben konnten, schrieben andere Leute. (Ob aus Unwissenheit, Fehlinterpretationen, bösem Willen, ... schwierig ist es allemal, daraus Genaueres abzuleiten.) Schriftliche Erwähnungen sind auch einfach über die Jahre verschwunden. Und nicht zu vergessen: Pergament, Papier, ... waren keine Massenware und sehr teuer. Überwiegend wurden religiöse Texte geschrieben, Chroniken und wichtige Buchhaltung betrieben. "Trivial"-Literatur war kein Massengut. (Wer hätte die auch lesen sollen?) Und selbst wenn wir mal etwas brauchbarere Literatur (von damals) in die Hände bekommen, wie groß ist der Wahrheitsgehalt? (s. o.) Und, nicht ganz unwesentlich, es handelt sich immer nur um einen kleinen Ausschnitt vom Ganzen. Und da unser Wissen über damals mehr Lücken aufweist, als wir über Wissen verfügen, besteht immer die Gefahr, Bruch- oder Teilstücke falsch zu interpretieren und somit für das Ganze ein falsches Bild zu bekommen.
Mich würde ja ein Video zum Thema Fastenregeln und Fastentage interessieren. Und wie man damals Feiertage gefeiert hat, immer reisst Andrej das kurz an und lässt einen dann hängen:D
@@Rahakanji 😄 bei mir läuft es auch beim Essen trotz strenger "keine Medien am Tisch" Regel ✌️ Einfach großes entspanntes Entertainment mit Bildung dabei. 👍
@@habichmeyer na doch, alleine schon wundbrand behandeln zu können, zuverlässig viele Symptome lindern zu können, das allgemeine Wissen um die Innereien eines Menschen, Impfungen, Blinddarmoperationen,….
Der italienische Arzt und Anatom Giovanni Battista Morgagni beschreibt Mitte des 18. Jahrhundert Obduktionsberichte von Schülern, die in Folge schwerer Schädelverletzungen mit Hirntrauma nach einer Prügelstrafe durch einen Lehrer sogar gelähmt wurden und gestorben sind. Solche Fälle waren auch wie vieles andere bis weit in die frühe Neuzeit noch Routine.
Dieser Bogen vom Mittelalter zum Merz... einfach genial, lag vor Lachen auf dem Boden... auch wenn es wirklich traurig ist. Wahnsinn wir relevant das noch heute ist (Rückfälle der Gesellschaft) und wie viel noch zu tun ist...
Dreckige Toiletten mit kaputten/fehlenden Türen und einem Gestank dass einem die Luft wegbleibt. Stinkende Schultoiletten ohne Seife und Klopapier. Vermüllte vollgepisste Unterführungen wo Ratten weghuschen. Müll auf verdreckten Straßen und in Grünanlagen. Frieren in unbeheizten Räumen. Vandalismus - Kriminalität - Gewalt - No Go Areas... Mittelalter??? Nein Deutschland heute!!!
verstehe nicht, warum man Freiheit als merkwürdig überhöhtes Ding bezeichnet. Gibt doch kaum etwas wichtigeres. Der Gedanke in einem mir aufgezwungenen und schadenden Abhängigkeitsverhältnis zu stehen, gehört zu den schlimmsten Distopien, die ich mir vorstellen kann. Das gilt übrigens auch für solche, in denen ich der "profitierende" oder sagen wir "dominante" Part wäre. Wie schlimm wäre es, Menschen ins Gesicht blicken zu müssen, die einen nur anlächeln, weil sie müssen. Schrecklicher Gedanke.
Na das Beispiel was du bringts gibt es doch heute schon die Kassiererin an der Kasse im Supermarkt muss immer fleißig grinsen und freundlich sein sonst macht sie ihren Job nicht richtig ähnlich bei Fast Food Ketten usw gibt da einige Beispiele. Wirklich komplett frei ist wohl niemand auf dieser Welt.
@@wabbalda4715 das ist wahr. Aber ich arbeite neben meiner uni auch im supermarkt. Wenn ich den Beruf nicht machen will, hindert mich erstmal kein Zwang daran, woanders hinzugehen. Der Zwang ist zudem (je nach kulturellem Kapital) mehr oder minder selbst gewählt. Ich denke, wir schätzen das nur nicht genug, weil wir das Gegenteil nicht kennen.
@@AtomPilsener Stimmt wohl das das Schätzen nicht so groß ist wie es sein könnte. Klar kannst du einen anderen Job machen aber irgendwer ist immer gezwungen ihn zu machen ohne den Zwang Geld zu verdienen würden die meisten Menschen wohl sehr faul sein. Und auch wenn man sehr viel Geld hat was ja für viele der Inbegriff von Freiheit ist ist man trotzdem nicht komplett frei von zwängen. Aber ist insgesamt ein Interessantes Thema ala Freier Wille und so. Aber ja seit dem Mittelalter haben wir es weit gebracht in dieser Richtung 💪
Übrigens kannst du dir den Kommentar über Messies sparen, das ist eine psychische Erkrankung und hat im Grunde nichts mit Armut zu tun. Klar sind viele psychisch kranke Menschen auch arm und viele arme Menschen psychisch krank, das ist aber eine Korrelation und keine Kausalität und hat auch mit Hygieneverhältnissen im Wohnbereich nichts zu tun. Ich kenne einige arme und kranke Menschen, da kannst du zu jeder Tages- und Nachtzeit vom Fußboden essen.
Das sogenannte "Messie-Syndrom" hat übrigens zunächst mal nichts mit Armut oder Hygiene zu tun, sondern gilt als Verhaltensstörung, ein anderer Begriff wäre etwa "Pathologisches Horten". Toller Kanal, kürzlich entdeckt und gucke seither die ganze Zeit 😌
Eine kleine Empfehlung von mir im Hinblick auf Bildquellen : der Sachsenspiegel (aus der Heidelberger Bilderhandschrift ) stammt aus dem 1. Drittel des 13. Jahrhunderts, erläutert sehr viel aus dem mittelalterlichen Leben und ist eine meiner Hauptquellen wenn ich eine Vorlesung über mittelalterliches Recht halte. Erschienen im Inselverlag.
Mir gefallen deine Videos sehr. Mir fällt da in Bezug auf Sauberkeit und Gerüche auf dem Marktplatz ein Freund ein der in Thailand unterwegs war, unteranderem auch auf verschiedenen Märkten. Er meinte das der Markt, speziell da wo Fleisch, Fisch und andere verderbliche Ware verkauft wurde, vom Geruch her das ekelste war das er bis dato live gesehen und gerochen hatte. Seinen Aussagen zufolge war es wohl den Holzpaletten geschuldet die von den Marktbetreibern als "Fußboden" ausgelegt wurden, um evtl. bei Regen trockenen und sauberen Fußes durch den Markt gehen zu können, zwischen die von Zeit zu Zeit mal ein Stück Fleisch viel oder schneidbretter gesäubert wurden und dann das Blut mit "schlachtabfällen" in die ritzen lief oder dergleichen. Meinst du soetwas könnte damals nicht auch der Fall gewesen sein? Mfg Marco
Der Unterschied sind schon die reinen Menschenmassen. Bei einer Stadt wie Frankfurt reden wir von gerade mal 10.000 Menschen. Das ist geradezu beschaulich. Vermutlich sind das weniger Menschen als auf besagtem thailändischen Markt unterwegs waren. Und mit der geringeren Größe kommt eben auch die kontrollierbarkeit, denn Strafen für Verschmutzung gab es durchaus. Aber ich bin mir ebenso sicher das wir heute viele damals als unhygienisch wahrgenommen hätten.
Ich lerne durch diesen Kanal! Ich mag Ihre lockere, engagierte Art der Wissensvermittlung. Die aufklärerische Grundhaltung sollte Vorbild für so manchen "reißerischen" Kanal sein. Danke!
Ich schaue dieses ältere Video gerade zum 2. Mal an. Als Du das Thema Zähne und Lebensgefahr ansprichst, fällt mir plötzlich, zwar sehr OT zum Mittelalter, eine Freundin meiner Mutter ein, Jahrgang 1937, die in den 1940er Jahren ihre beiden älteren Schwestern verlor. Eine starb an Tuberkulose, und die andere: an einem vereiterten Zahn! (Jede Epoche ohne Antibiotika war in dieser Hinsicht ja leider ganz anders als das Leben, das wir heute - in den wohlhabenderen Teilen der Welt - gewöhnt sind und für selbstverständlich halten. Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht geradewegs auf eine neue Epoche der resistenten Keime ohne wirksame Antibiotika zusteuern 😬)
Wo sind wir wirklich frei? Der durchschnittliche Mensch ist auch an viele Dinge gebunden. Nicht alles was manche als Freiheit bezeichnen ist auch wirklich Freiheit, sie meinen damit nur ihre eigene persönliche Freiheit und das Recht die Freiheit anderer einzuschränken.
Hallo Andrej, tolles Video. Sagmal was hältst du eigentlich von den Men At Arms Heften? Ich selbst orientiere mich im Larp an der Zeit um 1500 bis 1530, frage mich aber gerade ob die Hefte gut sind um sich Überblick über verschiedene Epochen zu verschaffen
Es kommt darauf an welche Serie man bei Osprey erwicht. Die man-at-arms sind nicht so toll. Die warrior-Serie dagegen taugt meistens sehr. Aber Hände weg von der deutschen Übersetzung.
Hallo! Danke für das Video. Ich hätte eine Frage zur Folter: wird man als angeklagter einfach so lange gefoltert bis man gesteht? Oder hört das irgendwann auf? Ansonsten kann man ja gleich gestehen da es keinen Sinn hat Widerstand zu leisten.
Folter ist ohnehin sinnlos, da man nie die Wahrheit erfährt sondern das Opfer irgendwann gesteht was man hören will. Regeln für die Dauer der Folter kommen mit erst in der frühen Neuzeit auf, da wird Folter institutionalisert, was aber gleichzeitig bedeutet das sie viel breiter angewendet wird. Folter ist eben leider nicht typisch für das Mittelalter, die findet man in jeder Epoche bis heute.
@@Geschichtsfenster Selbstverständlich ist Folter sinnlos. Aber wenn es keine Regeln gab, heißt das wenn der Folterer das Opfer nicht leiden konnte er so lange gefoltert hat bis ein Geständnis erpresst wurde? Und anders herum: war jemand beliebt oder hat Bestechungsgeld bezahlt wurde er wieder gehen gelassen? Ansonsten gäbe es ja immer ein Geständis, egal bei welchem Angeklagten. Oder war das dann wirklich so?
Sehr oft brauchte nicht gefoltert zu werden.Da reichte das bloße Zeigen der Foltergeräte. Starben bei einem Folterknecht zu häufig Delinquenten, war der Folterer selber weg vom Fenster.
Das ist vor allem die eine Hälfte eines Doppelfilms, im anderen Film geht es um das wundervolle Mittelalter. Beide zusammen sollen eben zeigen in welcher Bandbreite sich die Wahrnehmung des Mittelalters bewegt, selbst wenn man sich halbwegs an die Quellen hält.
Wenn es keine individuelle Freiheit gibt, kann es auch keine gemeinschaftliche Freiheit geben. Warum sollte eine Summe aus Individuen mehr Rechte haben als eine Teil davon? Das hat das Bundesverfassungsgericht mehrheitlich ausgeformelt. Gemeinschaft kann nicht über einen Menschen bestimmen.
Erst seit 1977 wurde das Gesetz entfernt, dass der Ehefrau nur dann eine Erwerbstätigkeit erlaubt, solange sie die Familie nicht vernachlässigt. Das betrifft unsere Mütter, zumindest von Leuten die so alt sind wie Andre oder auch ich. Soviel zur Freiheit und Gleichheit im 20 Jhd.
Ich schätze Ihre Beiträge sehr. Einige liebe ich sogar. Speziell zu diesem aber würde ich Ihnen ganz gerne "unöffentlich" einige Gedanken zukommen lassen. Ist dies irgendwie möglich?
Sind wir denn überhaupt "frei"? Leben wir nicht auch in sozialen Gefügen, in denen wir Zwängen ausgesetzt sind? Auch wir müssen uns an eine Bandbreite von Gesetzen halten, von denen wir die meisten nicht mal kennen oder verstehen.
Freiheit kann man nicht als binären Zustand begreifen. Gäbe es einen Menschen der totale Freiheit genießen würde würde das automatisch die Freiheit aller anderen Menschen einschrenken. Deshalb handelt es sich bei Freiheit immer um ein Spektrum auf dem man sich bewegt. Und da ist es eben so, dass Menschen heute allgemein freier sind als im Mittelalter.
Wenn alle Frei nach ihrer Definition wären könnte ihr Nachbar bei einer Streitigkeit in ihr Haus kommen und sie mit dem Schwert bearbeiten. Und würde damit ungestraft davon kommen. Daher kann man mit unserer Freiheit wie wir sie haben sehr zufrieden sein.
Tolles Video! Der Kanal ist wirklich klasse. Eine Anmerkung: "Antisemitismus" ist für das Mittelalter unpassend. Der Begriff beschreibt Phänomene der Neuzeit. Antijudaismus wäre eine treffendere Bezeichnung.
Nutze ich auch üblicherweise, zuletzt im Video über Templer, wobei man z.B. bei der Judenverfolgung in Spanien auch schon Gedanken findet die Zugehörigkeit nach Abstammung zu werten. Sprich konvertierte Juden werden im Grunde nicht weniger verfolgt.
Mal eine Frage, in dem anderen Video hast du erwähnt dass das Ende des Mittelalters und auch das Ende des Fehdewesens der ewige Landfriede war. Es gibt ja heute noch das Delikt des Landfriendendsbruchs, geht diese Bezeichnung und das Delikt auf diesen ewigen Landfrieden und die davor stattfindenden Fehden zurück?
Jein. Der Begriff eines Landfriedens ist schon älter. Seit dem 11. Jahrhundert gab es die Landfriedensbewegung, die das Fehdewesen einschränken wollte. ALs Landfrieden wurden auch Bündnisse bezeichnet die genau dieses Faustrecht eindämmen sollte. Der Ewige Landfrieden ist dann nur ein sehr prominentes Beispiel. Heute ist Landfriedensbruch auch genau der Verstoß gegen das staatliche Gewaltmonopol durch Faustrecht und Selbstjustiz. Da kommen die Begriffe dasnn durchaus zusammen.
Wie erwartet... das Video ist viral gegangen. Ich finde es toll, dass du viel mit Bildmaterial arbeitest. Wissenschaftliche Arbeiten haben oft viel zu wenig Bildmaterial (oder Illustrationen). Wo findet man solche Quellen?
Es gibt aus der Zeit schon wirklich viele Quellen. Eine sehr gute Anlaufstelle sind digitalisierte Handschriften in diversen Bibliotheken. Da kommt man oft recht bequem heran. Einige sind auch verschlagwortet wie z.B. realonline.imareal.sbg.ac.at/
Mich würde noch das Thema Abgaben auf Wertschöpfungserträge interessieren, im Vergleich zur heutigen Abgabenlast und Mehrfachbesteuerungen, Mehrwertsteuer, etc.
Da gibt es einige Beispiele, neben den Abgaben sprich Steuern, kommt der Kirchenzehnt, Zölle, Münzeinzug usw. Ein interessanter Unterschied, ist das durch Zwangsumtausch der Münzen mit Abschlag versucht wurde liegendes Geld zu verhindern.
Ich finde das Video total spannend. Find es auch schade, dass das Mittelalter häufig selbst in der Fiktions-Literatur nicht akkurat beschrieben wird. Habe z.B. noch nie etwas über Feden gelesen, obwohl das scheinbar sehr oft praktiziert wurde.
Machst du mal ein Zuschauertreffen? (à la Hörertreffen bei Podcasts) Ich würde mich gerne mit dir auszutauschen, gerade zu diesen Themen und deren fortbestehen in der heutigen Zeit in Teilen der Welt. Kann man das vergleichen? Oder sind Vergleiche grundsätzlich zu sehr bemüht und daher riskant?
Zurück ins Mittelalter wollte ich maximal auf einen kurzen, von Fachpersonal begleiteten, Ausflug - da muss ich aber noch auf die Zeitmaschine warten. Danke für das interessante Video!
Wenn ich die Möglichkeit für eine Zeitreise hätte würde ich sogar dort leben wollen. Auch wenn es vermutlich wirklich finster wäre, aber das Abendteuer wäre es mir wert.
Es ist schwierig überhaupt Folterkammern nachzuweisen. Das würde eine ständig Notwendigkeit suggerieren. Um einen Menschen zu Foltern braucht es weder schweres Gerät noch einen speziellen Raum. In der Neuzeit, in der Folter integraler Bestandteil der Rechtsprechung ist, finden wir dauerhafte Folterkammern mit entsprechenden Einrichtungen. Aus dem Mittelalter ist mir das nicht bekannt. Nicht das es kleine Folter gegeben hätte, sie war aber nicht so institutionalisiert.
Dies ist das zweite Video, was ich von dir gesehen habe. Beide waren sehr interessant und man kann dir sehr gut zuhören. Toll 👍
Ich finde deine Videos wirklich toll! Vielen Dank dafür.
Wow! Tolles Video! Ich bin so froh, auf deinen Kanal gestoßen zu sein. Ich freue mich schon sehr auf deine anderen Videos. Ich musste sofort abonnieren.
Wie immer, sehr gut und informativ.
Zum Thema Recht haben und bekommen: Wenn ein höriger Bauer von seinem Lehnsherren schlecht behandelt wurde (und sei es, dass dieser oder einer seiner Mannen sich an der Tochter vergangen hatte), dieser Lehnsherr jedoch (üblicherweise) gleichzeitig die niedere Gerichtsbarkeit hatte, dann kann man sich ausrechnen, wie hoch die Chancen dieses Bauern standen, in irgendeiner Form Genugtuung zu bekommen. Mal von den persönlichen Folgen für die Tochter ganz zu schweigen.
Respekt so lange und flüssig ohne Schnitt zu reden. Inhaltlich sehr interessant. :)
Tatsächlich kann ich es anders gar nicht. Ich habe versucht mit genauem Script und kurzen Schnitten zu arbeiten und war nie zufrieden. Am Stück aufnehmen und dann die fiesen Stellen rausschneiden, bekomme ich irgendwie besser hin.
Danke, dass du diese Themen ansprichst, Andrej. Das mit den nicht vorhandenen Freiheiten spielt auch heute noch in weiten Teilen der Welt eine Rolle und es gibt keinen Grund das zu romantisieren/exotisieren. Wir sollten wirklich schätzen, in was für einer Welt wir leben 🌺
... und auch nicht so Seitenhiebe landen wie, Freiheit in der Pannndemie - der Ruf danach wäre überbewertet gewesen. Da gings und geht es an die Grundrechte, für die wiederum Menschen ihr Leben gegeben haben im Laufe der Jahrhunderte.
Ganz frisch auf deinen Kanal gestoßen (warum auch immer erst jetzt!). Herrgott tut das gut hier. Vielen Dank!
Sehr lehrreich und interessant präsentiert, wie immer!
Feiner Channel-Name! :D
Hast du mal darüber nachgedacht den Freiheitsgedanken zusammen mit anderen Wissenschaftlern aus den USA zu diskutieren? Bestimmt super spannend!
Hallo Andrej, Dein Kanal ist der Hammer! Ich sehe nun schon eine ganze Weile zu und weiß gar nicht mehr, was ich davor für ein Mittelalterbild hatte. Ich glaube aber, es war das handelsübliche. Vielen Dank für Deine Arbeit. VG, Stefan
Danke für dein tolles Video. Meine Frau und ich sind an Geschichte sehr interessiert und dein Kanal ist wirklich sehenswert. Schöne Woche noch! Grüße Fightclub
Auch wenn das Mittelalter nicht mein Fachgebiet ist, kann ich als Historiker dem zustimmen. Der Vergleich war gut gemacht. Eine Sache die sehr selten ist. Die Meisten verstehen gar nicht dass das Mittelalter nicht ein gleichbleibender Block ist und vieles dass man über das Mittelalter sagen kann genauso auf die Antike zutrifft.
Nicht jeder Mensch, der auf TH-cam vertreten ist, ist automatisch ein begnadeter Dilettant - also finde ich Ihren Kommentar etwas seltsam.
@@ninalechner3632Ich finde Ihren Kommentar etwas seltsam, aber vielleicht stehe ich auch nur auf der Leitung.
Hammer Feierabend und ein neues Video. Läuft :-)
Zwei Jahre alt ist deine Beschreibung der wirklich dunklen Seiten des Mittelalters nun schon,
lieber Andrej. Für mich, seit Kindheit an geschichtsinteressiert (geboren und aufgewachsen
in der geschichtsträchtigen Stadt Erfurt, von einem ebenfalls geschichtsinteressierten Vater
liebevoll, nie aber belehrend, auf Zeugnisse der Vergangenheit aufmerksam gemacht - einer
Vergangenheit, die bis ins Heute reicht - sind deine Videos eine ganz große Bereicherung.
Dieses jetzt, mit den Schwerpunkten (fehlende) Frauenrechte, Medizin, Rechtsprechung,
Bildung, Arbeit und Judenverfolgung ganz besonders. Danke! ;-)
Sehr spannend, aber dennoch ernüchternd, weil fast alle Aspekte der Armut und sozialen Abschottung heutzutage immer noch existieren. Man möchte meinen, so weit sind wir gar nicht gekommen.
Sind wir nicht, würde ich auch sagen. Die Grafschaft erben oder die Firma erben, da sind schon viele Parallelen. Und viele andere Aspekte…
@@Pyriander was für ein absurder Vergleich. Eine Firma ist privateigentum, das irgendwann Mal selbst aufgebaut wurde. Arbeitnehmer sind dieser Firma nicht verpflichtet und können wo anders hin. Das wäre, als würde man ein Mietverhältnis als Feudalismus bezeichnen.
@@XXLovecraft jeder Flecken Land in Europa wurde mal von jemandem urbar gemacht (aufgebaut) und/oder erobert (Übernahme, Einkauf). Und dann seinem Nachfahren vererbt. Ich schrieb, und es bleibt sachlich richtig: es gibt viele Parallelen. (Ich schrieb nicht, es sei 100% das Gleiche. Dann wäre es auch kein Vergleich mehr, sondern nur noch einfach: gleich.
Du hast ganz richtig den im Grunde einzigen relevanten Unterschied herausgestellt:
heutzutage sind ALLE frei (bis auf die ökonomischen 'Zwänge' in eine andere Firma zu wechseln. Damals waren zeitweise einige Menschen unfreie und leibeigen (ist nicht ganz das gleiche aber vereinfachen wir mal). Zu vielen Zeiten und Orten und für viele Menschen war das aber anders: Handwerker, Freibauern, Händler usw., die konnten sich auch alle frei bewegen und wechseln.
Zeitweise gab es in großen Abschnitten damals und Ländern überhaupt keine Leibeigenschaft.
@@XXLovecraft übrigens: das mit dem Selbstaufgebaut ist natürlich auch oft quatsch, bei vielen Unternehmen hat man ein bisschen gestartet und dann aufbauen lassen. Keine Wertung, das ist bei vielen Sachen so und in der Historie auch immer der Fall, aber die Erzählung, einer habe etwas selbst aufgebaut ist manchmal falsch. Ja, die Leute haben Lohn erhalten usw. Darum geht es ja nicht. Trotzdem haben sie mutaufgebaut und daher ist der Satzteil: 'selbstaufgebaut' sachlich falsch. VG
@@Pyriander Und was hätten die Arbeiter, Angestellten und Lohnabhängigen "aufgebaut", ohne den Unternehmer, ohne den Sonderling, der sich dadurch von vielen Anderen abhebt, dass er sich in die Lösung eines Problems verbeißt, bis er das Problem mithilfe einer guten Idee gelöst hat? Es ist einfach so - die große Masse verbessert nur sehr wenig, wenn es nicht immer wieder außergewöhnliche Leute gibt, die am Ende die Reise zum Mars möglich machen.
Danke, dein differenziertes Denken tut so gut.
Super spannend! So viel Wissen in einem Video. Vielen lieben Dank fürs Aufarbeiten. :)
Arbeit auf dem Lande. Bis in die 70er Jahre gab es schwere körperliche Arbeit. Rüben verziehen, Rüben und Kartoffeln hacken, im Herbst Kartoffeln lesen, Heu machen usw. Alles Arbeiten, die man bis dahin aus verschiedenen Gründen noch nicht mechanisieren konnte. Da stand man dann bei 30°C auf dem freien Feld in der Sonne oder in der Feldscheune und hat Strohballen verstaut. Kenne ich noch aus eigenem Erleben.
Ja, das kenne ich auch aus meiner Kindheit und Jugend. Bis zum Anfang der 80er habe ich mit auf dem Feld und im Stall geschuftet. Als Mädchen. Und meine Mutter, die überhaupt nicht aus der Landwirtschaft stammte, erst recht. Harte Arbeit mit gesundheitlichen Schäden bei meinen Eltern.
@@patriciasteinkirchner2371Wie war die Mutter dahin gekommen? Hatte die Familie das akzeptiert? Wie war das zu ertragen?
Wobei die Sommer früher nicht so heiß waren. 30 Grad waren eher die Seltenheit.
Sehr schöner Kanal, auch sehr angenehm dass Versprecher nicht rausgeschnitten werden.
Ja. Das macht es sympathischer. 😂
Hallo lieber Andrej. Erstmal vielen Dank für deine Mühen uns mit einem weiteren Video eine Freude zu machen.
Zudem, was hälst du von der Geo-Epoche? Ist sie zuverlässig was dessen Inhalte angeht oder ist es dort ähnlich wie bei TerraX's Geschichte?
Das würde mich auch interessieren. Ich habe eine große Sammlung an GeoEpoche-Zeitungen zu Hause ...
Gibt's deines Wissens vom Feldbuch der Wundarznei eine Transkription / Übersetzung in modernes Deutsch? Mir fehlt die Zeit das im Original durchzuarbeiten, aber ich fänd's als mittelalterinteressierter Mensch der in der Medizinpädagogik arbeitet sehr spannend.
Lieber Andrej, Dein Kanal ist ein echter Gewinn!
Könntest du etwas zur Medizin damals bringen? Zu den üblichen Krankheiten, Op Möglichkeiten, Quaksalbern und wie sie behandelt haben... Fortschritt... Finde ich unglaublich spannend. 😊
Es gab zu dem Thema ein interessantes Buch, wohl nur noch antiquarisch, oder auf Ebay zu bekommen:
"Alte Chirurgie", von Detlef Rüster .
Großstädte in Belgien nehme ich auch oft als schmutzig war. Lüttich beispielsweise.
So spannend!!! Ich bin froh, deinen Kanal entdeckt zu haben! Was Frauen betrifft, ich las einmal - das Buch hiess "Frauenarbeit" -, dass sie "damals" sehr viele Berufe ausübten und dies erst im 20 Jhd wieder erkämpften, weil sie nach dem Mittelalter zurückgedrängt wurden. Dies zumindest teilweise, weil Arme immer arbeiten mussten.
Hallo Andrej,
auch ein Video wie dieses ist wichtig; man muss deutlich machen, warum das Bild vom finsteren Mittelalter nicht stimmt, andererseits man aber ebenso wissen sollte, was von jenen verschiedenen Dingen damals schlicht unbekannt war, was für uns heutzutage selbstverständlich ist.
Hoffentlich schauen sich die Leute zu dieser Thematik nicht nur diesen Clip an, denn auch die anderen Sendungen müssen sein, um mit weit und weiterhin verbreiteten Irrtümern und Vorurteilen aufzuräumen.
PS: Ich war vormals in Living History unterwegs und wende mich entschieden gegen die pauschalen Fehlsichten, möchte jedoch ebenfalls nicht im Mittelalter gelebt haben - und das nicht nur wegen Internet, fließendem Wasser & Co., sondern vor allem auch, wenn ich an so etwas wie bspw. zahnmedizinische Behandlung bzw. Nichtbehandlung denke... habe ich nämlich auch schon durch und hätte damals bestimmt schlecht dagestanden...
Ein unheimlich spannendes Video! Ein spannendes Beispiel für das Zusammenspiel von Kirche und politischen Zielen wären die Hussitenkriege gewesen. Besonders, da sie im frühen 15. Jahrhundert auch großen Einfluss im deutschsprachigen Raum hatten. Würde mich riesig freuen, davon etwas von Dir in einem Video zu hören.
Es lebe die moderne Zahnmedizin!!!! Ich wäre keine 20 Jahre geworden.
Danke für deine Videos!
Sehr interessante und qualifizierte Vorträge über das Mittelalter.
Darf man sich auch Themen wüschen?
- Das Leben der Menschen im ganz frühen (dunklen) Mittelalter (500 - 1000 n.Chr)
- Entwicklung der Musik und Instrumente und deren Einflüsse
Das frühe Mittelalter war auch nicht durch und durch dunkel.
Es gibt in jeder Epoche viel Licht und viel Schatten. Schau dir die Gegenwart an.
Freiheit - merkwürdig überhöht? Ich habe in 2 unfreien Staaten gelebt... Freiheit kann nicht hoch genug geschätzt werden.
Interessant und gut vorgetragen 👍
Klasse Beitrag. Sehr Interessant. Regt zum nachdenken an, vor allem sobald man es auf die heutige Zeit reflektiert. Wie verhältnismäßig gut wir es heute haben, dank der modernen Medizin sowie Hygienevorschriften u.v.m. Vielen Dank. *TOP*
Ungleichheit naja
Grade was das Freiheits und Gleicheitsdenken sind wir heute schon wirklich weiter - zumindest hier.
Ja klar noch nicht am Ziel. Aber als Frau rechtlich gleichgestellt zu sein, grundsätzlich tragen zu können was ich will, als Erwachsene nicht die Erlaubnis des Mannes zu brauchen, selbst an Besitz, Status und auch direkte politisische Macht zu bekommen. Bildungsmöglichkeiten. Siehe auch TH-cam. :D
Klar ist heute auch nicht glorreich - dennoch auch was Ungleichheit angeht besser.
@@kommentierenbiszudenohren3869 Feminismus denn gut?
Vielen Dank für die diffenzierte Darstellung. Immer eine Freude Dir zu zuhören.
Tolles Video! Un da Du Zahnarzt ansprichst, immer wenn einer sagt füher war alles besser, ruf ich "Geh mal zum Zahnarzt!" :-) weiter so
aber dafür hatten sie den steinschneider! 🤣
Ich sag dann immer: "Geh mal zum Archäologen und schau dir die Gebisse von Ägyptern um 6000 B.C. an".
So schnell wie heute die Zähne verrecken hätten die Menschen damals nicht mal Zähne gehabt.
@@warlonhtims 6000 bc? Naja ohne Kohlenhydratbasierte Ernährung ist es durchaus besser um Zähne bestellt
Zucker ist halt sehr förderlich für karies, eine Verbesserung gab es dann nach Erfindung des mahlend von Getreide durch das miterzeugte gesteinsmehl
@@VerRuecker91 Und nicht unsere wertvollen Inhaltsstoffe vergessen wie Säuren und Emulgatoren. Kein Wunder wenn wir heute mehr für Zahnreinigung tun müssen als die Menschen damals.
@@VerRuecker91 B.C. = Before Christ
Krass, ich habe damals Kingdom Come Deliverance gespielt - ein Mittelalter - RPG, mit Realitätsanspruch statt Fantasie und da gibt es auch einen Fall, in der man von der Inquisition angeklagt wird . Die Verhandlung und der allgemeine Ablauf dieses Falles werden dort genauso beschrieben, die Du es beschrieben hast, man muss dann am Ende sogar eine Pilgerreise machen.
Wie ging denn die Verhandlung mit dem Inquisitor aus? In meinem Fall war das Urteil gar nicht mal so angenehm ;)
@@michaelkores6860 bei mir gab es ein Happy End c:
Habe aber auch die anderen Enden ausprobiert....besonders das Bad Ending.
@@Kosmonaut63 richtig amüsant war der Dialog mit Johanka, in dem sie Heinrich alle Verfehlungen vorhält. Bei meinem ersten Durchlauf war das eine seeeeehr umfangreiche Schelte 😉
Wie heißt die Quest denn? Ich kann mich gsr nicht daran erinnern
@@maker_tim7019 Keine Ahnung, wie die Quest genau heißt, dürfte so im Mittelteil des DLC sein und geht der Büßerwallfahrt voraus.
respect, eine fast schon literarische parabel auf die gegenwart. sklavenarbeit, foltergefängnisse, ausgrenzung von randgruppen
Habe diesen Kanal heute erst entdeckt. 👍i h muß sagen das ich viele Parralelen sehe wohin es geht.danke für Geschichte. 😘👍
Ich denke mir, die wirklich finstere Zeit in der Menschheitsgeschichte war das zwanzigste Jahrhundert; falls wir in diesem Jahrhundert den Rekord diesbezüglich brechen wollen, dann war's das.
Ja. Das zwanzigste Jahrhundert war ziemlich finster!
1. Weltkrieg, NS-Diktatur, Holocaust, 2. Weltkrieg, Stalin, Mao, Vertreibung der Ostdeutschen, Vertreibung der Kurden, Vertreibung der Palästinenser, Koreakrieg, Vietnamkrieg, deutsch-deutsche Grenze, kommunistische Diktaturen, Tschernobyl, Apartheid, Saddam Hussein, Golfkrieg, Falklandkrieg, ... etc. etc. etc.
Wenn ein Jahrhundert finster war, dann dieses!
46:35 Wir haben heute keine Rechtliche Gleichstellung der Frau? Ich bin rechtlich nicht sehr gut bewandert. kann mich jemand aufklären?
Juhu, Dankeschön für die Arbeit
Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Der Beitrag hat Hand und Fuß und ich kann dem nur zustimmen. Vor allem die medizinischen- und rechtlichen Aspekte finde ich relevant. Darüber hinaus das Problem romantischer Verklärung.
Mir ist das Wissen über die verschiedenen geschichtlichen Abschnitte wichtig und es wäre gerade heute existentiell, dass möglichst viele Menschen Dieses erwerben, damit sich Fehler nicht widerholen. Siehe religiöser Übereifer und Pogrome.
Danke für den Beitrag!
Zum Thema "Uringeruch" fällt mir wieder ein wie "riechen" funktioniert: wenn du es wahrnimmst ist es schon in dir ;-)
Zur Minute 46:00: wo genau haben wir heute denn noch eine rechtliche Benachteiligung der Frau??
Tolle und informatives Video. Wirkt sehr differenziert.
Ich ziehe mir seid einer Woche alle deine Videos rein, danke Andre!
*seit
Zur Fehdezeit im Mittelalter steht viel Interessantes im Buch 'Geschichte und Volksleben des Vogtlandes - in Quellen aus 700 Jahren' (Neupert Verlag Plauen, 1936, digitalisiert frei verfügbar auf sachsen punkt digital - kann den Link nicht posten, aber findet man leicht über Google). Das Buch fand ich sehr gut und denke es ist auch überregional noch interessant.
Eine Frage noch, wegen der Ohnmacht der Bauern und dem Fehde-Recht, hatten die Leibeignen eines Adligen nicht die Pflicht seinen Besitz im Falle eines Überfalls (im Rahmen einer Fehde) zu verteidigen, auch Wache stehen usw.? Gab es so eine Pflicht oder wie hatte sich der Bauer in diesem Fall ''ordnungsgemäß' zu verhalten?
Es gab im Grunde kein überregionales Recht. Je nach Region, Obrigkeit, ... gab es Unterschiede.
Man muß immer auch im Hinterkopf behalten, dass sich die Zeitangaben (Antike, Mittelalter, ...) lediglich auf bestimmte Regionen beziehen.
Anderswo lebten die Menschen zu derselben Zeit deutlich anders.
Auch im Mittelalter gab es hier schon Freibauern (Mit Besitz oder gepachtetem Boden.) Im östlichen Europa gab es weniger Städte mit ihrer sogenannte Bürgerschaft. Dafür aber im Vergleich mehr freie Bauern.
Aber gerade, was die unterschiedlichen Formen von Gemeinschaften angeht, fehlen uns üblicherweise Quellen. Und zuverlässige Quellen erst recht.
Ein Problem:
Da die Betroffenen selbst meist nicht lesen und schreiben konnten, schrieben andere Leute. (Ob aus Unwissenheit, Fehlinterpretationen, bösem Willen, ... schwierig ist es allemal, daraus Genaueres abzuleiten.)
Schriftliche Erwähnungen sind auch einfach über die Jahre verschwunden.
Und nicht zu vergessen: Pergament, Papier, ... waren keine Massenware und sehr teuer. Überwiegend wurden religiöse Texte geschrieben, Chroniken und wichtige Buchhaltung betrieben.
"Trivial"-Literatur war kein Massengut. (Wer hätte die auch lesen sollen?)
Und selbst wenn wir mal etwas brauchbarere Literatur (von damals) in die Hände bekommen, wie groß ist der Wahrheitsgehalt? (s. o.)
Und, nicht ganz unwesentlich, es handelt sich immer nur um einen kleinen Ausschnitt vom Ganzen. Und da unser Wissen über damals mehr Lücken aufweist, als wir über Wissen verfügen, besteht immer die Gefahr, Bruch- oder Teilstücke falsch zu interpretieren und somit für das Ganze ein falsches Bild zu bekommen.
Mich würden Studien bzw. Bücher zum Begriff der Ehre im Mittelalter interessieren. Kannst du etwas empfehlen?
Mich würde ja ein Video zum Thema Fastenregeln und Fastentage interessieren. Und wie man damals Feiertage gefeiert hat, immer reisst Andrej das kurz an und lässt einen dann hängen:D
Aus reiner Bosheit. :D
@@Geschichtsfenster ich wusste es! PS.: deine viedos sind die einzigen die meine Frau am Abendbrottisch zulässt! Das ist eine ganz große Ehre
@@Rahakanji 😄 bei mir läuft es auch beim Essen trotz strenger "keine Medien am Tisch" Regel ✌️
Einfach großes entspanntes Entertainment mit Bildung dabei. 👍
Zu Feiertagen gibt es ja ein Video, zum Fasten muss ich nochmal was machen.
Und noch heute ist ebenso wichtig an den richtigen Arzt zu geraten.
Danke für ein weiteres interessantes Video.
Bei schweren Problemen ja, aber selbst heute ist das Unterste Niveau noch viel höher, als im Mittelalter
@@VerRuecker91 da bin ich leider nicht so sicher
@@habichmeyer na doch, alleine schon wundbrand behandeln zu können, zuverlässig viele Symptome lindern zu können, das allgemeine Wissen um die Innereien eines Menschen, Impfungen, Blinddarmoperationen,….
Der italienische Arzt und Anatom Giovanni Battista Morgagni beschreibt Mitte des 18. Jahrhundert Obduktionsberichte von Schülern, die in Folge schwerer Schädelverletzungen mit Hirntrauma nach einer Prügelstrafe durch einen Lehrer sogar gelähmt wurden und gestorben sind. Solche Fälle waren auch wie vieles andere bis weit in die frühe Neuzeit noch Routine.
Dieser Bogen vom Mittelalter zum Merz... einfach genial, lag vor Lachen auf dem Boden... auch wenn es wirklich traurig ist. Wahnsinn wir relevant das noch heute ist (Rückfälle der Gesellschaft) und wie viel noch zu tun ist...
Dreckige Toiletten mit kaputten/fehlenden Türen und einem Gestank dass einem die Luft wegbleibt. Stinkende Schultoiletten ohne Seife und Klopapier. Vermüllte vollgepisste Unterführungen wo Ratten weghuschen. Müll auf verdreckten Straßen und in Grünanlagen. Frieren in unbeheizten Räumen. Vandalismus - Kriminalität - Gewalt - No Go Areas... Mittelalter??? Nein Deutschland heute!!!
Ich fände es gut politische Themen wie Corona und amerikanische Präsidenten aus der Sache rauszuhalten, weil es doch wieder mal polarisiert. Danke.
Wir haben bis heute keine rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau?
Beispiele?
Tolles Video!
Kannst du bitte ein Video zur Inquisition machen?
Ich kann mich nur wiederholt für ein weiteres sehr interessantes Video bedanken!
verstehe nicht, warum man Freiheit als merkwürdig überhöhtes Ding bezeichnet. Gibt doch kaum etwas wichtigeres. Der Gedanke in einem mir aufgezwungenen und schadenden Abhängigkeitsverhältnis zu stehen, gehört zu den schlimmsten Distopien, die ich mir vorstellen kann. Das gilt übrigens auch für solche, in denen ich der "profitierende" oder sagen wir "dominante" Part wäre. Wie schlimm wäre es, Menschen ins Gesicht blicken zu müssen, die einen nur anlächeln, weil sie müssen. Schrecklicher Gedanke.
Na das Beispiel was du bringts gibt es doch heute schon die Kassiererin an der Kasse im Supermarkt muss immer fleißig grinsen und freundlich sein sonst macht sie ihren Job nicht richtig ähnlich bei Fast Food Ketten usw gibt da einige Beispiele. Wirklich komplett frei ist wohl niemand auf dieser Welt.
@@wabbalda4715 das ist wahr. Aber ich arbeite neben meiner uni auch im supermarkt. Wenn ich den Beruf nicht machen will, hindert mich erstmal kein Zwang daran, woanders hinzugehen. Der Zwang ist zudem (je nach kulturellem Kapital) mehr oder minder selbst gewählt.
Ich denke, wir schätzen das nur nicht genug, weil wir das Gegenteil nicht kennen.
@@AtomPilsener Stimmt wohl das das Schätzen nicht so groß ist wie es sein könnte.
Klar kannst du einen anderen Job machen aber irgendwer ist immer gezwungen ihn zu machen ohne den Zwang Geld zu verdienen würden die meisten Menschen wohl sehr faul sein.
Und auch wenn man sehr viel Geld hat was ja für viele der Inbegriff von Freiheit ist ist man trotzdem nicht komplett frei von zwängen.
Aber ist insgesamt ein Interessantes Thema ala Freier Wille und so.
Aber ja seit dem Mittelalter haben wir es weit gebracht in dieser Richtung 💪
Guter Beitrag, nur den Freiheitsvergleich am Corona Beispiel fand ich verfehlt.
Unfreiheit + Ungleichheit im Mittelalter: It's not a bug, it's a feature.
Übrigens kannst du dir den Kommentar über Messies sparen, das ist eine psychische Erkrankung und hat im Grunde nichts mit Armut zu tun. Klar sind viele psychisch kranke Menschen auch arm und viele arme Menschen psychisch krank, das ist aber eine Korrelation und keine Kausalität und hat auch mit Hygieneverhältnissen im Wohnbereich nichts zu tun. Ich kenne einige arme und kranke Menschen, da kannst du zu jeder Tages- und Nachtzeit vom Fußboden essen.
OBACHT. Unser Rechtssystem gibt kein Recht, sondern ein Urteil, so wurde ich von der Richterin belehrt.
Ich lerne in diesem Video schon mal für meine (1974 geboren) Zukunft weil wir uns ja sichtlich dahin zurückentwickeln.
Das sogenannte "Messie-Syndrom" hat übrigens zunächst mal nichts mit Armut oder Hygiene zu tun, sondern gilt als Verhaltensstörung, ein anderer Begriff wäre etwa "Pathologisches Horten".
Toller Kanal, kürzlich entdeckt und gucke seither die ganze Zeit 😌
Reflexives Video.
Danke.
Die Sache mit den Zahnärzten ist tatsächlich gruselig...
Eine kleine Empfehlung von mir im Hinblick auf Bildquellen : der Sachsenspiegel (aus der Heidelberger Bilderhandschrift ) stammt aus dem 1. Drittel des 13. Jahrhunderts, erläutert sehr viel aus dem mittelalterlichen Leben und ist eine meiner Hauptquellen wenn ich eine Vorlesung über mittelalterliches Recht halte. Erschienen im Inselverlag.
Hab diesen Kanal erst gestern entdeckt und das aus der Not der Langeweile. Das war eine gute Nacht. Danke Danke Danke :).
Mir gefallen deine Videos sehr.
Mir fällt da in Bezug auf Sauberkeit und Gerüche auf dem Marktplatz ein Freund ein der in Thailand unterwegs war, unteranderem auch auf verschiedenen Märkten. Er meinte das der Markt, speziell da wo Fleisch, Fisch und andere verderbliche Ware verkauft wurde, vom Geruch her das ekelste war das er bis dato live gesehen und gerochen hatte.
Seinen Aussagen zufolge war es wohl den Holzpaletten geschuldet die von den Marktbetreibern als "Fußboden" ausgelegt wurden, um evtl. bei Regen trockenen und sauberen Fußes durch den Markt gehen zu können, zwischen die von Zeit zu Zeit mal ein Stück Fleisch viel oder schneidbretter gesäubert wurden und dann das Blut mit "schlachtabfällen" in die ritzen lief oder dergleichen.
Meinst du soetwas könnte damals nicht auch der Fall gewesen sein?
Mfg Marco
Der Unterschied sind schon die reinen Menschenmassen. Bei einer Stadt wie Frankfurt reden wir von gerade mal 10.000 Menschen. Das ist geradezu beschaulich. Vermutlich sind das weniger Menschen als auf besagtem thailändischen Markt unterwegs waren. Und mit der geringeren Größe kommt eben auch die kontrollierbarkeit, denn Strafen für Verschmutzung gab es durchaus.
Aber ich bin mir ebenso sicher das wir heute viele damals als unhygienisch wahrgenommen hätten.
Ich lerne durch diesen Kanal! Ich mag Ihre lockere, engagierte Art der Wissensvermittlung. Die aufklärerische Grundhaltung sollte Vorbild für so manchen "reißerischen" Kanal sein. Danke!
Spitzen Beitrag! Danke
Ich schaue dieses ältere Video gerade zum 2. Mal an. Als Du das Thema Zähne und Lebensgefahr ansprichst, fällt mir plötzlich, zwar sehr OT zum Mittelalter, eine Freundin meiner Mutter ein, Jahrgang 1937, die in den 1940er Jahren ihre beiden älteren Schwestern verlor. Eine starb an Tuberkulose, und die andere: an einem vereiterten Zahn!
(Jede Epoche ohne Antibiotika war in dieser Hinsicht ja leider ganz anders als das Leben, das wir heute - in den wohlhabenderen Teilen der Welt - gewöhnt sind und für selbstverständlich halten. Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht geradewegs auf eine neue Epoche der resistenten Keime ohne wirksame Antibiotika zusteuern 😬)
Wo sind wir wirklich frei? Der durchschnittliche Mensch ist auch an viele Dinge gebunden. Nicht alles was manche als Freiheit bezeichnen ist auch wirklich Freiheit, sie meinen damit nur ihre eigene persönliche Freiheit und das Recht die Freiheit anderer einzuschränken.
Hallo Andrej, tolles Video. Sagmal was hältst du eigentlich von den Men At Arms Heften? Ich selbst orientiere mich im Larp an der Zeit um 1500 bis 1530, frage mich aber gerade ob die Hefte gut sind um sich Überblick über verschiedene Epochen zu verschaffen
Es kommt darauf an welche Serie man bei Osprey erwicht. Die man-at-arms sind nicht so toll. Die warrior-Serie dagegen taugt meistens sehr. Aber Hände weg von der deutschen Übersetzung.
ich weiß schon warum ich immer dankbar war: wenn schon als Frau, dann heute , weiß und im Westen ( und ich bin inzwischen 65 )
Ein Jammer das sagen zu müssen, aber es ist so. Ich würde meiner Tochter eine bessere Welt wünschen.
@@Geschichtsfenster Ich, 60, meinen Söhnen auch. Ihnen fehlt die Hoffnung..
15:30 hab Brüssel auch ziemlich schmuddelig in Erinnerung
Hallo! Danke für das Video.
Ich hätte eine Frage zur Folter: wird man als angeklagter einfach so lange gefoltert bis man gesteht? Oder hört das irgendwann auf? Ansonsten kann man ja gleich gestehen da es keinen Sinn hat Widerstand zu leisten.
Folter ist ohnehin sinnlos, da man nie die Wahrheit erfährt sondern das Opfer irgendwann gesteht was man hören will.
Regeln für die Dauer der Folter kommen mit erst in der frühen Neuzeit auf, da wird Folter institutionalisert, was aber gleichzeitig bedeutet das sie viel breiter angewendet wird.
Folter ist eben leider nicht typisch für das Mittelalter, die findet man in jeder Epoche bis heute.
@@Geschichtsfenster Selbstverständlich ist Folter sinnlos. Aber wenn es keine Regeln gab, heißt das wenn der Folterer das Opfer nicht leiden konnte er so lange gefoltert hat bis ein Geständnis erpresst wurde? Und anders herum: war jemand beliebt oder hat Bestechungsgeld bezahlt wurde er wieder gehen gelassen? Ansonsten gäbe es ja immer ein Geständis, egal bei welchem Angeklagten. Oder war das dann wirklich so?
Sehr oft brauchte nicht gefoltert zu werden.Da reichte das bloße Zeigen der Foltergeräte. Starben bei einem Folterknecht zu häufig Delinquenten, war der Folterer selber weg vom Fenster.
Bekommen wir Heute Bildung? Oder ist das eher Framing?
Das ist vor allem die eine Hälfte eines Doppelfilms, im anderen Film geht es um das wundervolle Mittelalter. Beide zusammen sollen eben zeigen in welcher Bandbreite sich die Wahrnehmung des Mittelalters bewegt, selbst wenn man sich halbwegs an die Quellen hält.
das finstere mittelalter ist wieder da , nun mit hightech .
Irgendwie hängt da Video dem Ton sehr weit hinterher.
Kleine Anmerkung zu Simon von Trient. Trient (oder Trento) liegt in Südtirol. Im Video wurde Turin gesagt, was jedoch im Piemont liegt.
Ach, Madrid oder Mailand, hauptsache Italien.
Wenn es keine individuelle Freiheit gibt, kann es auch keine gemeinschaftliche Freiheit geben. Warum sollte eine Summe aus Individuen mehr Rechte haben als eine Teil davon? Das hat das Bundesverfassungsgericht mehrheitlich ausgeformelt. Gemeinschaft kann nicht über einen Menschen bestimmen.
Erst seit 1977 wurde das Gesetz entfernt, dass der Ehefrau nur dann eine Erwerbstätigkeit erlaubt, solange sie die Familie nicht vernachlässigt. Das betrifft unsere Mütter, zumindest von Leuten die so alt sind wie Andre oder auch ich.
Soviel zur Freiheit und Gleichheit im 20 Jhd.
Das mit den Frauen wird ja heute noch in den meisten muslimischen communities in Deutschland und sonst wo eins zu eins so fortgesetzt
Vielen lieben Dank für Deine Informationen!
Kurze Frage zum Thema Hygiene:
Seife war doch laut Deinen Aussagen bekannt? Wozu wurde Seife verwandt?
Zum Waschen, zur Oberflächenbehandlung, Schmiermittel, als Beimischung zu technischen Ölen und Fetten, für Salben fast so wie heute.
Ich schätze Ihre Beiträge sehr. Einige liebe ich sogar. Speziell zu diesem aber würde ich Ihnen ganz gerne "unöffentlich" einige Gedanken zukommen lassen. Ist dies irgendwie möglich?
Ich bin entweder über Geschichtsfenster auf Facebook erreichbar, oder über die Adresse im Impressum.
Aperkuhn@outlook.de
Wieder klasse 🎉😊
Wieder toll gemacht!
Danke!
Sind wir denn überhaupt "frei"? Leben wir nicht auch in sozialen Gefügen, in denen wir Zwängen ausgesetzt sind? Auch wir müssen uns an eine Bandbreite von Gesetzen halten, von denen wir die meisten nicht mal kennen oder verstehen.
Bin ihrer Meinung
Freiheit kann man nicht als binären Zustand begreifen. Gäbe es einen Menschen der totale Freiheit genießen würde würde das automatisch die Freiheit aller anderen Menschen einschrenken. Deshalb handelt es sich bei Freiheit immer um ein Spektrum auf dem man sich bewegt. Und da ist es eben so, dass Menschen heute allgemein freier sind als im Mittelalter.
Wenn alle Frei nach ihrer Definition wären könnte ihr Nachbar bei einer Streitigkeit in ihr Haus kommen und sie mit dem Schwert bearbeiten. Und würde damit ungestraft davon kommen. Daher kann man mit unserer Freiheit wie wir sie haben sehr zufrieden sein.
Äh, wer ist er? Ich suche nach dem Namen des (prima) Sprechers....evtl. mit Kurzbiographie?
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
wie immer genial 🤗
Gut, dass du's nochmal so auf den Punkt gebracht hast!
Tolles Video!
Der Kanal ist wirklich klasse.
Eine Anmerkung: "Antisemitismus" ist für das Mittelalter unpassend. Der Begriff beschreibt Phänomene der Neuzeit. Antijudaismus wäre eine treffendere Bezeichnung.
Nutze ich auch üblicherweise, zuletzt im Video über Templer, wobei man z.B. bei der Judenverfolgung in Spanien auch schon Gedanken findet die Zugehörigkeit nach Abstammung zu werten. Sprich konvertierte Juden werden im Grunde nicht weniger verfolgt.
Hat sich zu heute nicht wirklich viel geändert.
Mal eine Frage, in dem anderen Video hast du erwähnt dass das Ende des Mittelalters und auch das Ende des Fehdewesens der ewige Landfriede war. Es gibt ja heute noch das Delikt des Landfriendendsbruchs, geht diese Bezeichnung und das Delikt auf diesen ewigen Landfrieden und die davor stattfindenden Fehden zurück?
Jein. Der Begriff eines Landfriedens ist schon älter. Seit dem 11. Jahrhundert gab es die Landfriedensbewegung, die das Fehdewesen einschränken wollte. ALs Landfrieden wurden auch Bündnisse bezeichnet die genau dieses Faustrecht eindämmen sollte. Der Ewige Landfrieden ist dann nur ein sehr prominentes Beispiel. Heute ist Landfriedensbruch auch genau der Verstoß gegen das staatliche Gewaltmonopol durch Faustrecht und Selbstjustiz. Da kommen die Begriffe dasnn durchaus zusammen.
Ultra spannend, danke!
Wie erwartet... das Video ist viral gegangen.
Ich finde es toll, dass du viel mit Bildmaterial arbeitest. Wissenschaftliche Arbeiten haben oft viel zu wenig Bildmaterial (oder Illustrationen). Wo findet man solche Quellen?
Es gibt aus der Zeit schon wirklich viele Quellen. Eine sehr gute Anlaufstelle sind digitalisierte Handschriften in diversen Bibliotheken. Da kommt man oft recht bequem heran. Einige sind auch verschlagwortet wie z.B. realonline.imareal.sbg.ac.at/
Mich würde noch das Thema Abgaben auf Wertschöpfungserträge interessieren, im Vergleich zur heutigen Abgabenlast und Mehrfachbesteuerungen, Mehrwertsteuer, etc.
Da gibt es einige Beispiele, neben den Abgaben sprich Steuern, kommt der Kirchenzehnt, Zölle, Münzeinzug usw.
Ein interessanter Unterschied, ist das durch Zwangsumtausch der Münzen mit Abschlag versucht wurde liegendes Geld zu verhindern.
Ich finde das Video total spannend.
Find es auch schade, dass das Mittelalter häufig selbst in der Fiktions-Literatur nicht akkurat beschrieben wird. Habe z.B. noch nie etwas über Feden gelesen, obwohl das scheinbar sehr oft praktiziert wurde.
Das stimmt nicht. Man kann etwas über Fehden finden, aber dann muss man das Wort richtig schreiben ...
35:07 ...
"Ich habe hier nicht die spanische Inquisition erwartet."*
+Obligatorisches Monty Python Zitat.
Wirklich guter Vortrag!
Machst du mal ein Zuschauertreffen? (à la Hörertreffen bei Podcasts)
Ich würde mich gerne mit dir auszutauschen, gerade zu diesen Themen und deren fortbestehen in der heutigen Zeit in Teilen der Welt. Kann man das vergleichen? Oder sind Vergleiche grundsätzlich zu sehr bemüht und daher riskant?
Die Videos laufen Dienstags um 17 Uhr live auf Twitch. Da gibt es dann immer auch eine Diskussionsrunde zum Thema.
Zurück ins Mittelalter wollte ich maximal auf einen kurzen, von Fachpersonal begleiteten, Ausflug - da muss ich aber noch auf die Zeitmaschine warten. Danke für das interessante Video!
Und bewaffnet ;)
Wenn ich die Möglichkeit für eine Zeitreise hätte würde ich sogar dort leben wollen. Auch wenn es vermutlich wirklich finster wäre, aber das Abendteuer wäre es mir wert.
Ach süß. „Ich mag meinen Zahnarzt“. ❤️
Ich auch 😂
Hab da noch eine Frage:
Wo waren dann die Folterkammern?
Es ist schwierig überhaupt Folterkammern nachzuweisen. Das würde eine ständig Notwendigkeit suggerieren. Um einen Menschen zu Foltern braucht es weder schweres Gerät noch einen speziellen Raum.
In der Neuzeit, in der Folter integraler Bestandteil der Rechtsprechung ist, finden wir dauerhafte Folterkammern mit entsprechenden Einrichtungen.
Aus dem Mittelalter ist mir das nicht bekannt.
Nicht das es kleine Folter gegeben hätte, sie war aber nicht so institutionalisiert.