Ich habe mit 44 angefangen vor 5 Jahren. Meine Freude ist riesig, weil NUR Stücke spielen, dir mir gefallen. Und dadurch bleibt die Motivation erhalten.
Ich zu meinen Schülern: “Freu dich auf diesen Akkord, dann lernst du ihn“. So geht es mit jeder Stelle, die wir lernen wollen. Franz, du sprichst mir aus der Seele. Den Begriff “beschäftigen“ nutze ich immer anstelle von “üben“'. Wir üben nicht ein Stück, wir üben an uns mit einem Stück.
Was für ein cooles Video. Du bist so authentisch und strahlst richtig die Begeisterung für die Musik aus. Ich schau so gerne deine Videos. Danke lieber Franz. Und jetzt setze ich mich erstmal wieder ans Klavier 🙂
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Es freut mich riesig, dass dir die Videos gefallen und du die Begeisterung spürst. Genau darum geht es - die Freude an der Musik zu teilen! Viel Spaß beim Klavierspielen und weiter so! 😊🎶
Als ich mit Klavier angefangen habe, legte ich gleich das Übungsheft für immer weg und sucht nach einfachen Noten von Musikstücke die mir viel Freude bereiteten beim lernen. Das erste war "An die Freude" von Ludwig van Beethoven
Sehr gutes Video... Ich bin 62 und über jeden Tag und lerne immer noch dazu. Das gute ist das das Lernen wenn man es jeden Tag macht mit der Zeit leichter fällt. Es ist ein fester Bestandteil im Tagesablauf . Spaß ist auchs sehr wichtig damit man emotional dabei bleibt . Am besten gelingt dies beim Improvisieren und kreativ werden. Zb. eigene Songs zu Komponieren . Es muss nicht gleich Bach oder Beethoven sein ...
Eins meiner Lieblingszitate von Gerald Hüther ist: "Denken sie, dass ein 80 jähriger nochmal Chinesisch an der VHS lernen kann? Wohl eher nicht. Aber wenn dieser 80 jährige sich in eine schöne, junge 60 Jährige Chinesin verliebt und für ein paar Monate nach China reist, hat er das schnell drauf."
Da kenn ich auch ein Beispiel. Man ist beim Joggen, schlapp, erschöpft und denkt nur noch: "Kaputt, ich kann nicht mehr, keine Puste, keine Kraft, keinen weiteren Schritt mehr ..." Und dann taucht erne junge, hübsche Joggerin auf! 🏃♂🏃♂🏃♂
Interessante Forschungsergebnisse! Lernen mit Spass- dann kommt auch der Spass am Lernen! Das sagt hier eine Oldie, denn ich gehe mehrmals am Tag mit Begeisterung an mein Klavier! Ich merke, dass es bei mir natürlich leichter geht wenn ich mich täglich dran setze und nicht nur einmal im Monat! Und ja, ich höre viel Musik und wähle dann jene, welche mir sehr sehr gut gefallen, dann darf es auch etwas schwieriger sein! Deine Aussage: zuerst die Musik, dann die Technik ist wohl wahr. Aber von selbst kommt natürlich nichts, ich muss die Technik verstehen, kann sie aber variieren, sodass sie nicht langweilig wird.
Du hast so große Fortschritte gemacht, seit wir zusammen arbeiten. Jede Stunde mit dir ist für mich als Lehrer reine Freude. Ich glaube, die Lehrer, die immer auf Disziplin und Strenge beharren, haben selbst keine Freude mehr an der Musik. Das ist schade. Aber was du mit Freude, Begeisterung, Hingabe und natürlich auch mit deinem Fleiß erreicht hast, ist großartig!
Es bräuchte wahrscheinlich Musik um auszudrücken wie schön es gerade für mich war dir zuzuhören lieber Franz 🤗 Genau was auch meine Erfahrung ist! Das positive Gefühl, die Freude dabei, das ist so wichtig! Früher waren die Klavierstunden für mich eine lästige Routine, jetzt ist Klavierspielen eine meiner größten Leidenschaften. Du motivierst mich immer wieder zusätzlich mit deinen schönen Videos!
Freude kommt bei mir immer speziell dann auch auf wenn ich plötzlich Stücke spielen kann wo ich mir vorher dachte "HN??? Wie soll ich das jemals spielen?" Aber dazu gehören manchmal auch "fade" Technikübungen. Die man aber immer im Zusammenhang mit anderen musikalischen Stücken durchnehmen sollte - und oft gibt es dann einen AHA Effekt, man versteht die Musik, man kommt mit den Fingern plötzlich klar und vielleicht ist es dann nicht nur Freude sondern auch Stolz den man fühlt? Hm...mir geht es halt so....
Kann ich gut nachvollziehen. Solche Erfolgserlebnisse können einen beflügeln. Aber Technikübungen müssen nicht "fade" sein. Im Gegenteil, auch hier gilt: alles was ich nicht mit Freude mache und "fade" abspule, bleibt lange nicht so gut hängen, wie wenn ich es mit Freude, Hingabe und Begeisterung machen würde. Ja, man kann auch "fade" Fingerübungen mit Begeisterung üben, das ist die große Kunst.
Lieber Franz, vielen Dank für dein begeisterndes Video, meine volle Zustimmung, was die Freude beim Musizieren angeht! So schön gesagt von dir. Ich oute mich hier jetzt als Fan von reinen Technikübungen... Ich habe sie alle durchgespielt, mit großer Freude, Tonleitern durch alle Tonarten, HANON, die "Fingerkraft"-Heften von Schaum, den kleinen Pischna, die Hefte "Ein Dutzend am Tag", aktuell die Passageübungen von Czerny etc. - einfach so, ganz unabhängig vom Stück, welches ich gerade einstudiere. Ich finde diese Übungen ganz wunderbar zum Einstimmen, um in die Konzentration zu finden und zum Warmspielen der Finger auf den Tasten, wie beim Sport, wo ich mich ja auch zu Beginn erstmal warmlaufe. Außerdem habe ich festgestellt, dass mich das konsequente Spielen von Finger- und Technikübungen sehr weitergebracht hat, das ging bzw. geht mir auf jedem Instrument so, nicht nur auf dem Klavier. Ich kann dadurch anspruchsvollere Stück sehr viel schneller lernen, eben weil ich die reine Technik schon vorher über längere Zeit geübt habe und diese dadurch gefestigt ist. Ein neues Stück zu lernen macht dadurch noch viel mehr Spaß und Freude! Ich mag auch die wohltuende Ordnung und Gleichförmigkeit von Fingerübungen, mir gibt das Ruhe und Entspannung, gleichzeitig auch Konzentration - sehr faszinierend. Liebe Grüße, ich freue mich immer über deine Videos! Vielen Dank dafür!!!!
Vielen Dank für deinen tollen Kommentar und dein Feedback! Es freut mich sehr, dass du so viel Freude an Technikübungen hast. Ich habe eher den Ansatz, dass ich lieber Stücke spiele und lehre und aus den Stücken, Übungen entwickle, wo es sinnvoll bzw. nötig ist. Das wichtigste ist die Freude und Begeisterung und wenn dich die Übungen begeistern ist das wunderbar. Liebe Grüße und weiterhin viel Freude am Musizieren! 😊
Bei mir ist es andersherum gewesen. Mein Lehrer hat auch immer so geredet von wegen, das Üben muss Spaß machen und so weiter. Ich wollte gefordert werden, zum Üben angehalten, zur Musiktheorie. Tonleitern, Kadenzen ... Hätte ich nicht zu einem völlig anders gepolten und deutlich kompetenteren Lehrer gewechselt, hätte ich aufgehört.
ich denke, dein Lehrer hat dich unterfordert und das hat dir keinen Spaß gemacht. ich glaube nicht, dass du unter Druck oder Zwang besser gearbeitet und mehr erreicht hast.
@@Klavierlehrer Das liest sich, wie wenn Disziplin gleichbedeutend mit Druck und Zwang wäre. Nein, ich liebe Disziplin, aber das verstehen viele Lehrer in der westlichen Welt offenbar nicht mehr.
@@VictoriaMahler Was verstehst du denn unter "Disziplin? Wenn du Disziplin liebst, dann arbeitest du ja doch mit Freude und eben Liebe zur Disziplin. Vielleicht reden wir einfach aneinander vorbei. In meiner Zivildienstzeit habe ich trotz 7 Stunden Arbeit jeden Tag abends noch 4 Stunden Klavier geübt - mit Begeisterung, Freude und Hingabe. Es gab für mich nichts schöneres. (Die 7 Stunden im Krankenhaus hätten nicht sein müssen 😉) Ist das Disziplin? Dann war ich sehr diszipliniert. Unter Disziplin verstehe ich, dass ich die Dinge, die ich nicht so gerne mache, z. B. Buchhaltung und Steuererklärung, Videos schneiden, Emails und Kommentare beantworten, Verwaltungskram usw. trotzdem geplant umsetze, weil es halt sein muss. Dafür brauche ich Disziplin.
@@Klavierlehrer So genau möchte ich das an der Stelle gar nicht ausführen. Ich meinte, mir hätte diese Alles-muss-Spaß-machen-Mentalität meines alten Lehrers nahezu das ganze Klavierspiel verleidet. Zeit am Klavier kann man so und so verbringen. Ich übe immer Grundlagen, auch dann, wenn ich lieber darauf losspielen würde. Ich merke einfach, was das bringt. Und ich mag Lehrer, die das genauso sehen.
Vielen Dank für den begeisternden Beitrag! Ich habe Spitzer gelesen. Das Thema Vergessen hat mich noch mehr interessiert wie das Lernen. Ich glaube, dass positive Erfahrungen/Emotionen wie eine Art Katalysator wirken. Ein begeisterter Lehrer wie Du wirkt ansteckend und ermutigend! Ob Kinder durch Nachmachen etwas lernen? Meine Erfahrung ist, dass nachhaltiges Lernen Verstehen voraussetzt. Nachmachen kann man schnell wieder vergessen. Nur was mit dem Kopf verstanden wurde, wird auch langfristig gemerkt und mit dem Erfolg/Umsetzen können kommt die Freude.
Sehr gerne! Ja, Spitzer kenne ich auch. Kinder lernen am Anfang tatsächlich mehr durch Nachmachen als durch reflektieren. Das ändert sich nach und nach wenn sie in die Schule kommen. Dann wird immer mehr gedacht und reflektiert und hoffentlich auch verstanden.
das ist einfach so wahr. egal ob alt oder jung, die freude an der sache ist einfach das entscheidende, schlicht der motivations-motor. da bin ich bis heute meinem ersten klavierlehrer (nach anfänglichen 2-3 jahren e-orgel, die aber auch super waren!) dankbar, der es verstanden hat - ich war so 10 jahre alt - mich nicht nur mit stumpfen fingerübungen zu quälen, sondern eben auch meine musikalischen vorlieben zu bedienen. so durfte ich recht bald einfache boogies lernen, und wenig später folgte auch schon das rock piano 1&2 von jürgen moser, ein werk das ich bis heute sehr mag und immer wieder gerne mal so reinspiele und einfach jedem nur empfehlen kann. geilstes buch ever ;D ... dennoch blieben natürlich auch fingerübungen (anfangs glaub "finger power" von schaum, später mal die bekannten verdächtigen wie czerny, hanon...) nicht aus, aber ohne es ins demotivierende zu übertreiben. ebenso mit klassischen stücken. finde ich heute natürlich mega und macht mir wahnsinnig viel freude, aber als jugendlicher war das noch nicht so ganz der hit. er hat die richtige dosierung gefunden würde ich sagen. - in diesem sinne, beste grüße an meinen ersten klavierlehrer frank kleber :)
Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie wichtig die Balance beim Lernen ist! Dein erster Klavierlehrer hat genau den richtigen Weg gefunden, dich zu motivieren, indem er sowohl deine musikalischen Vorlieben als auch die nötige Technik berücksichtigt hat. Boogies und Rock-Piano sind natürlich super motivierend, besonders für jemanden, der in jungen Jahren nicht sofort klassische Stücke als spannend empfindet. Und dass du trotzdem nicht auf die wichtigen Fingerübungen verzichtet hast, zeigt, wie gut er es geschafft hat, die Freude und Üben in Einklang zu bringen. Genau das ist es, was langfristig begeistert und das Feuer für die Musik am Brennen hält - eine perfekte Mischung aus Spaß und gezieltem Training! 😊 Beste Grüße an deinen Lehrer Frank Kleber - er hat offensichtlich tolle Arbeit geleistet! 🎹
Danke lieber Franz, tolles Thema. Ich brenne zur Zeit für die Passacaglia, dank dir, und denke, dass ich diese auch auswendig hinbekommen werde und somit ein schönes Stück zum Vorspielen habe. Mit der Freude das wusste ich auch nicht, daß die einen so großen Einfluss hat. Aber ohne Freude hätte ich nie so lange durchgehalten. Danke für das Video. Auf zum fröhlichen Musizieren 🎶🎵🎹🎵🎶
Sehr gerne! Ja, ich hab zwar immer gepredigt: Klavier lernen soll Spaß oder Freude machen, die Bedeutung für die Verknüpfungen im Gehirn war mir aber auch nicht so bewusst.
Das die Freude Verknüpfungen im Gehirn erzeugt, ist ja kein Widerspruch. Wenn ich übe und ich merke dass es besser wird, freue ich mich schon sehr. Man muß das sozusagen rückwärts betrachten.
Ich bin 71, seit ca. 3 Jahren versuche ich mit mäßigem Erfolg, klavierspielen zu lernen. Theorie kein Problem, aber die Handkoordination. Selbst wenn ich links ein C-Dur und dann ein F-Dur in der 2ten Umkehrung versuche, spielt die recht verrückt. Jetzt such ich mir wirklich Lieder, die ich mag, und spiel eben nur die Melodie. Zwar nicht die große Erfüllung, macht aber wenigsten ein bisserl Spaß
Vielen Dank für deinen Kommentar. Die Koordination der Hände kann man mit gezielten Übungen verbessern. Schau mal hier: th-cam.com/play/PLGWcZQQ0jAaYJNs6Sp2YEIH06rV6MkoJH.html
Wieder mal ein interessantes Video. Mein Geigenlehrer sagte mal vor vielen Jahren, dass ich das Üben nicht als mühsame Arbeit auffassen soll, sondern mir bewusst sein, dass auch Üben Musikmachen ist! Jetzt, mit meinem Hammered Dulcimer, erscheint mir die Vorstellung, "üben" zu "müssen" als energieraubend. Meistens empfinde ich es so, dass ich meinem Instrument zuhöre, und wenn ich eine zeitlang zugehört habe ("Ah, was für ein Klang!"), dann komme ich von selbst ins "Üben". Das mit der Freude passt dann dazu. Schade, dass Sie nicht mein Instrument unterrichten. Das wäre sicher ein spannender Unterricht.
Servus Franz. Ich spiele eigentlich Keyboard mit meistens Klavierklängen. Bin aber Anfänger. Mittlererweile beginne ich mit der Thematik des Klavier zu beschäftigen. Ich spiele allerdings eigene Stücke, so hab ich Freude, es motiviert mich und bekomme Freude am Spielen. Nur nach Aufgaben eines Klavierlehrers zu spielen würde mir das Interesse rauben. Daher selbst ausprobieren. Dauert zwar etwas länger, aber man kommt auch irgendwann ans Ziel. L.G aus dem schönen Indonesien 😊.
Das ist interessant mit der Freude. Ich stehe noch ganz am Anfang und möchte unbedingt "Ode an die Freude" spielen können. Habe eine ganz einfache Version die ich nur mit der rechten Hand spiele eingeübt. Aber das ist natürlich sehr vereinfacht. Doch weil mich dieses Stück unglaublich fasziniert, werde ich weiter dran bleiben, bis ich es so spielen kann, wie ich es mir vorstelle. Die Freude daran ist hier wirklich eine große Motivation. 😊
Ja, die "Ode an die Freude" ist ein wunderbares Stück. Dafür gibt’s ein Tutorial in meinem Klavierkurs. Hier ein Video, wie es klingt: th-cam.com/video/_bAhh8goe5M/w-d-xo.htmlsi=9p43dCP7JfwR-XrW
Ich kenne viele Menschen, die mit dem herkömmlichen, technisch ausgerichteten Unterricht sogar ganz die Freude am selbst Musik machen verloren haben. Deshalb habe ich für (Hobby-)Musiker auf Basis meiner eigenen Erfahrungen ein kleines Buch mit dem Titel "Was uns Musiklehrer zu erzählen vergessen ..." geschrieben. Der Aspekt, der hier genannt wird, ist ein Teil davon :)
Hallo Franz ich habe nun tatsächlich durch das Spielen kurzer und relativ einfachen Stücken wieder richtig Spaß am Spielen. Die Stücke stehen in dem Heft „DER JUNGE PIANIST“ von Richard Krentzlin. Ich hatte das vor gut einem Jahr noch abgelehnt mich damit zu befassen, weil ich mir eingebildet hatte, dass die auch nicht leichter zu lernen sind als z. B. die anspruchsvolle Literatur von Debussy. Das schöne ist, dass anscheinend durch die Kämpferei in den schweren Stücken, sich immerhin meine Lesefähigkeit der Noten wesentlich verbessert hat und mir die leichten Stücke nun auch sehr leicht fallen, diese zu lernen. LG nach München❤
@@rosaliedeneubourg3225 genau damit hätte ich als Kind auch Klavierunterricht. Wenn ich nochmal anfangen müsste würde ich meinem Klavierlehrer den jungen Pianisten mitbringen und danach wird gelernt.
Die Theorie erschließt sich mit dem Lernen der Stücke...ich schreibe mir das alles ab,wenn ich auf youtube die Stücke auf langsamste Geschwindigkeit stelle. Und dann übe ich in kurzen Abschnitten Tag für Tag.Ich kann keine Noten. Aber schreibe mir die Akkorde ab und lerne das auswendig.
Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen: Ich wollte immer die Musik (und auch so gut) spielen können wie die Keyboard-Helden meiner Lieblingsbands - was man bei einem Autodidakten wie mir als entweder sehr ehrgeizig oder leicht übergeschnappt bezeichnen könnte, geht es doch um nicht geringere Musiker als Keith Emerson oder Jon Lord. Aber die große Motivation des "Unbedingt-Spielen-Wollens", das intensive Hören von Musik und das Einfach-hinsetzen-und-spielen am Klavier wann immer es möglich war (ohne Müssen, ohne Vorgaben) hat im Laufe der Jahre dazu geführt, dass ich heute nicht nur viele Rock-Klassiker auf der Hammond spielen kann, sondern auch u.a. den 1. Satz Mondscheinsonate (auch dank Franz' Unterstützung) oder einige von Mussorgskis "Bildern".
Heute kommen hoffentlich Burgmüllers 25 Etüden bei mir an. Die Arabesque hab ich schon da, und mit Brille ist mir auch endlich der Violinschlüssel im Bass aufgefallen 😂 Die linke Hand ist allerdings nach wie vor ein Graus …
Danke, dieser Aspekt ist sehr wichtig und ich habe insbesondere bei Leuten, die vornehmlich in der Klassik und Kirchenmusik unterwegs sind, manchmal den Eindruck, dass er etwas zu kurz kommt und es dann ziemlich schwer sein dürfte, sie aus ihrer saturninen Verkrampftheit irgendwie zu erlösen und in eine Welt jenseits des seit der Jugend persistierenden Verständniskorsettes zu bringen, dass Klavierspielen das reine mechanische Drücken von Fingern in der richtige Reihenfolge bedeutet. Deswegen bin ich lieber Musiker aus Leidenschaft als Museumsnotenreproduktionsbeamter, wobei jeder so ist wie er ist und niemand raus aus seiner Haut kann. Es ist wirklich am effektivsten, wenn man Herausforderungen gezielt und kontextuell an Stücken bewältigt, die einem gefallen und die man beherrschen will, weil es einfach mit einem SINN verknüpft ist (lernpsychologisch ganz wichtig), eventuell vielleicht sogar auch mit dem terminlich festgesetzten ZIEL eines Auftritts. Das vermittelt wiederum genau diese FREUDE, die Erfolgserlebnisse nähren wieder den Übeprozess, machen einen offen für neue Herausforderungen usw. - in dieser Kybernetik aus (dann gern auf sich genommener) Anstrengung, Freude und Fortschritt erschließt man sich sukzessive immer mehr an Können und Sicherheit, so dass man in zwei Jahren nicht mehr drüber nachdenken muss, was man heute übt und es dann erstrecht mit Freude spielen kann.
Ja, da hast du recht, wir Klassiker sind manchmal viel zu "ernst" unterwegs. Ein Freund (Jazzpianist) hat klassische Pianisten im Spaß mal so definiert: "Most self invalidating musician"!
@@Klavierlehrer So erlebe ich das als langjähriger Teilnehmer in Jazzkursen leider manchmal, ja. Ich bewundere jeden gut ausgebildeten Klassiker und Kirchenmusiker für seine Technik oder dafür, etwas prima vista vom Blatt zu spielen, selbst, wenn es noch so kompliziert ist. Aber wenn wenn man sagt: Spiel mal einen funkigen Groove über den Bb7 da, werden sie blass und kriegen Angst, verstehen die Welt nicht mehr und kommen mitunter nie wieder - Summa-cum-laude-Absolventen von Musikhochschulen wohlgemerkt. Schreibt man es ihnen auf, spielen sie es fehlerfrei vom Blatt - das hilft zwar, damit sie ihre Aufgabe in dem Moment erfüllen können, geht aber komplett an der zu erlernenden Schlüsselqualifikation vorbei, so was quasi aus dem Bauch heraus in Echtzeit unter Berücksichtigung der jeweils gegebenen Besetzung arrangieren und spielen zu können - da sind wir dann nämlich wieder beim Thema Spielfreude (durch Können und Freiheit), die nämlich erst dann so richtig anfängt, wenn man so will. Ich sag immer, hätte ich (nach meinem Klavierunterricht als Kind weiterhin) so viel Zeit mit Notenlesen bezüglich klassischen Repertoires verbracht wie ihr, könnte ich das wahrscheinlich. Hättet ihr so viel Zeit mit der mannigfaltigen Interpretation von Akkordsymbolen und Rhythmusangaben im gegebenen Kontext verbracht wie unsereins, könntet ihr das mit Sicherheit. Es ist aber immer eine Frage bestimmter Persönlichkeitsparameter, die einem zum Klassiker oder Jazzer oder irgendwem irgendwo dazwischen werden lassen und wo die jeweiligen Schwerpunkte liegen, das ist auch gut so und man kann da niemanden gegen seine Natur in irgendetwas zwingen. Ich z. B. fühle mich mit der Einfachheit in Harmonie, Struktur und Metrik in vielen klassischen Stücken extem gelangweilt bis genervt, grad so, als müsste ich irgendeinem einem Schlager von den Amigos oder Andrea Berg zuhören, wäre aber technisch mit vielen Dingen überfordert, während sich ein Kirchenmusiker, der diesbezüglich auf einem High-End-Level agiert, von irgendwelchen synkopischen Sekundärdominantketten im 5/4-Takt wahrscheinlich mehr als erschlagen fühlt. Beide können so voneinander lernen und einander Vorbild und Inspiration sein.
Lieber Franz, vielen Dank für das ausführliche Video. Ich spiele schon viele Jahre Klavier, meistens Werke von Chopin und etwas Beethoven. Neuerdings wollte ich es wieder mit Liszt versuchen, habe viele Stücke von ihn jahrelang angehört. Leider habe ich bis heute noch nie ein Stück von Liszt hingekriegt. Ich kann mir es nicht erklären, obwohl ich sie immer mit Freude und Geduld geübt hatte. Es automatisiert sich einfach nichts. Nach meinem jetzigen Urlaub wollte ich nicht mehr neu damit anfangen. Wohl sind meine Finger zu kurz und die Wechsel auf den Tasten über zwei Oktaven gleichen wie Trapezsprünge. Mein Klavierlehrer hatte Liszt niemandem unterrichtet. Weißt du, warum? Was kann ich für Strategien entwickeln? Liebe Grüße
@@Klavierlehrer Liszt: Ung. Rhapsodie Nr. 2, La Campanella Bewältigt im Klavierunterricht: Chopin - Fantaisie-Impromptu, Ballade Nr. 1, alle "Grand Valses", Etüde "Tristesse", Militär-Polonaise, Mazurken, Nocturnes; Beethoven: Wut über den verlorenen Groschen, Sonaten Pathétique, Waldstein, Appassionata
Haha, das ist ja ein großartiges Kompliment! 😄 Vielen Dank für den humorvollen Kommentar! Wenn das Hirn und die Finger durch die "Aera Titscher" in Bewegung bleiben, dann ist das Ziel erreicht! 🎶
Das Wort Freude finde ich eher etwas irreführend. Wenn ich ein Nocturne von Chopin spiele, kann ich das Stück ja nicht mit Freude spielen, weil es das Stück emotional einfach nicht hergibt Wie aber im Video auch gesagt, sind eher Leidenschaft bzw. Begeisterungsfähigkeit gemeint.
Ich verstehe deinen Einwand. Aber ist ist tatsächlich ein Phänomen, dass gerade traurige Stücke die Menschen intensiv berühren. Egal ob Klassik oder Pop/New Age, "Für Elise", "Mondscheinsonate", "Passacaglia", "Amelie", "River Flows", "Una Matina", viele "Hits" die viral gegangen sind stehen in Moll und haben einen eher traurigen Charakter. Und es ist tatsächlich so, dass viele gerade diese Stücke mit Freude, Hingabe, Begeisterung, im "Flow" spielen. Wenn dafür jemand eine Erklärung hat, bitte posten!
Das ist mir alles zu einseitig! Begeisterung ist wichtig, sie allein reicht aber nicht. Wiederholen ist nicht zwangsläufig stumpfsinnig. Und Spaß macht, was man gut kann, und dazu trägt das Üben von Grundlagen weit mehr bei als ein viel zu schweres Stück, für das man brennt! Und natürlich kommen Menschen, die Tonleitern üben mussten und äußerst strengen Klavierunterricht hatten, in einen Flow, sonst gäbe es nämlich keine Profis und erst recht nicht so viele aus Asien und Osteuropa.
Na ja, was ist hier zu einseitig? Ich habe darauf hin gewiesen, dass es eine Wechselwirkung zwischen Üben (interessierte und leidenschaftliche Beschäftigung mit der Musik) und Freude gibt. Schau bei 6:56 Ja, Wiederholen ist nicht zwangsläufig stumpfsinnig. Leider wird es zu oft stumpfsinnige getan. Auch Grundlagen, Übungen Übe-Varianten können mit Freude bearbeitet werden. Übrigens kenne ich genug "Profis" die frustriert ihr Dasein fristen. "Strenge" führt nicht zum Erfolg. Konsequenz Motivation und Freude schon. Ich bleibe dabei: zuerst muss die Freude, die Begeisterung, die Hingabe da sein. Danach kommt die konsequente Umsetzung, ein klarer Plan und vor allem ein Lehrer, der selbst für die Musik und sein Instrument brennt und diese Freude und Begeisterung auf die Schüler übertragen kann. Ein verbissenes: "Du musst mehr üben" hilft gar nichts! Ich glaube, die Lehrer, die immer auf Disziplin und Strenge beharren, haben selbst keine Freude mehr an der Musik - das ist schade.
Meine erste Frage an meine Schüler (vor der "Stunde") ist immer: "Lust auf ein KlavierStündchen?" dann ist (ein "Ja" vorausgesetzt ;-) schon einmal eine Grundbereitschaft des Gehirns vorhanden... ansonsten gilt (wie fast immer wenn es um's Lernen geht) Vera F. Birkenbihl: der Schüler muß die Wahl haben und die Methode muß zum Schüler passen... und drei Sätze versuche ich in jeder Stunde anzubringen: *da habe ich einen Fehler gemacht *das weiß ich auch nicht *kannst Du mir da bitte helfen... (Vera F. Birkenbihl, die drei wichtigsten Sätze für Vorgesetzt ;-) pS ich lerne eigentlich mehr von meinen Schülern als umgekehrt (und bekomme auch noch Geld dafür 😎)
Gefährliche Frage, da wüsste ich gleich einen meiner Schüler, der grinsend antworten würde: "Nö. kein Bock" 😉 Aber ich weiß, was du meinst und arbeite ganz ähnlich. ich frage viel, und versuche, die Schüler selbst auf Erkenntnisse zu kommen. Fragen, die man einfach mit Ja oder Nein beantworten kann, vermeide ich aber.
jo eh, alles was Spaß macht bringt einem weiter. Was mich irritiert hier bei den Lektionen über das Spielen sind die verschiedenen Handtechniken die gezeigt werden. Wrist circling zB. Dann seh ich wieder Lehrer hier die ihre Arme relativ ruhig halten, andere machen tatsächlich deutlich sichtbaren Zirkelbewegungen mit den Händen und die Ellenbogen weg vom Körper.. Da werd ich immer nachdenklich. Das folgende ist off topic, sorry, aber ich muss es loswerden. Erinnert mich an mein Golfspiel. Hatte einen natürlichen Schwung, meiner Biomechanik entsprechend, schlug das 9er Eisen 135m und ziemlich gerade. Ein guter Amateur zeigte mir die Basics. Ein paar Wochen später nahm ich Trainerstunden, der Amateur riet mir davon ab, meinte ich sollte mal ein-zwei Jahre so spielen, aber nein, ich nahm die Stunden...4 Trainingseinheiten später traf ich keinen Ball mehr...auch ein paar Jahre später und 7 Pro's mehr, kam ich nie mehr zu der Länge die ich von Beginn an hatte.
Danke dir! Ja, hier haben wir ein anderes Thema. Ich verstehe aber dass es dich nachdenklich macht, wenn verschiedene Lehrer unterschiedliche Techniken und Bewegungen zeigen. "Ellenbogen weg vom Körper" halte ich grundsätzlich für falsch, weil es zusätzliche Kraft kostet. "Handgelenkkreis" "Unterarmrotation" sind wichtige Bewegungsarten, die je nach Stück und Stelle zum Einsatz kommen. Das Optimieren der Bewegungen gehört neben dem Optimieren des Klanges zum wichtigsten bei der Arbeit am Klaviertechnik. Dazu gibt’s hier eine Playliste: th-cam.com/play/PLGWcZQQ0jAaZZcB42I29B1DQyf3ewBKJK.html
Also ich weiß nicht, der Ansatz ist nachvollziehbar, aber wie implementiert man das? Ich bin ja nicht jedes Mal frohlockend, wenn ich mich zum Üben ans Klavier setze. Der für mich gängige Weg ist, dass ich keine festen Übungsstunden habe - also beispielsweise jeden Nachmittag punkt vier sitze ich am Klavier. So nicht. Das E-Piano steht leicht erreichbar hinter meinem Arbeitsplatz am PC. Ich brauche mich also nur umzudrehen und schon sitze ich am Klavier. Das passiert sehr oft am Tag. Mal will ich eine Melodie aus einem Video mitspielen oder zumindest die Tonart erkennen, mal fällt mir eine Melodie ein, die ich umsetzen möchte. Die Freude kommt zum einen für manchen Schüler auch daher, wie der Lehrer das Klavierlernen vermittelt. Für mich liegt die Freude auch an den Stücken, die ich übe. Die Harmonien in "Danny Boy" haben mich tief bewegt, "Passacaglia" ist eine Herausforderung für die linke Hand. In meinem Alter setze ich mich nicht mehr unter Druck, ich mache nur das, was mir Spaß macht und da gehört eben Klavierlernen absolut dazu.
Ich hab in Video ja einige Möglichkeiten genannt. Mit den richtigen Übe-Techniken kann man auch einiges bewirken. Z. B. Akkorde kann man sehr mechanisch üben, oder lebendig damit improvisieren. Das geht schon ganz am Anfang. Hier ein Video dazu: th-cam.com/video/6qmUtyci3s8/w-d-xo.html
Ja! Freude ist ganz besonders wichtig. Ich mache nur eine Einschränkung: Zuerst spiele ich täglich 20 Minuten Etüden und andere kleine Stücke, die selten reine Freude sind. Erst danach spiele ich 40 Minuten melodisch schöne Stücke (gern Schumann, Haydn und Händel ...), immer nur zwei Mal. So bleibt die Freude erhalten.
@@kralkrauterblach414Interessant. Früher hatte ich manchmal schlimme depressiven Zustände, da wurde alles schal und flach und tot. Musik wurde unerträglich. Alleine das Hören von Boogies, am besten alter Originale, half gegen die Ödnis. Irgendwann habe ich angefangen, mir selbst Boogies beizubringen. Ganz einfache. Es gab damals kein Internet und niemanden in verfügbarer Nähe für Unterricht. Wenn ich jetzt merke, dass alles wieder anfängt blass und farblos zu werden, dann lerne ich eine neue linke Hand. Im Normalzustand habe ich dazu gar nicht die Geduld. Doch das Glücksgefühl, wenn diese anfängt „durchzumaschieren“ , wirkt auf mich antidepressiv. Ich habe sogar das Gefühl, dass es prophylaktisch wirkt. Es muss der Rhythmus sein. So eine Art Schrittmacher. Boogiewoogie ist wunderbar, auch wenn manche das nicht für Musik halten 😂🙋♀️
Also, Freude ja, aber wie komme ich zur Freude? Es gibt Stücke due einem sehr gefallen, aber nur mit Freude lerne ich sie nicht. Wenn durch das Stück Freude am Lernen und Verstehen kommt, geht man anders daran und übt, obwohl es kein Üben im herkömmlichen Sinne ist, sondern Spaß am Tun. Finger sind Muskeln und die müssen trainiert werden
Wenn jemand "Disziplin" braucht und das Üben keine Freude macht, zeigt das, dass er/sie mechanisch, stumpfsinnig und unmusikalisch übt. Mit den richtigen Übe-Methoden wird das Üben zu einer erfüllenden Tätigkeit, die von der Motivation, den Erfolg und der Freude begleitet wird. Es geht also nicht nur um das bloße „Spaß haben“, sondern um die Freude am Prozess und das Ergebnis, das man dadurch erreicht! Schau dir mein neues Video an: th-cam.com/video/Fl66VQBGG6g/w-d-xo.html
Ich habe mit 44 angefangen vor 5 Jahren. Meine Freude ist riesig, weil NUR Stücke spielen, dir mir gefallen. Und dadurch bleibt die Motivation erhalten.
Das ist großartig! Weiterhin viel Freude!
Ich zu meinen Schülern: “Freu dich auf diesen Akkord, dann lernst du ihn“. So geht es mit jeder Stelle, die wir lernen wollen. Franz, du sprichst mir aus der Seele. Den Begriff “beschäftigen“ nutze ich immer anstelle von “üben“'. Wir üben nicht ein Stück, wir üben an uns mit einem Stück.
Sehr schön ausgedrückt, lieber Kollege, herzlichen Dank!
Was für ein cooles Video. Du bist so authentisch und strahlst richtig die Begeisterung für die Musik aus. Ich schau so gerne deine Videos. Danke lieber Franz. Und jetzt setze ich mich erstmal wieder ans Klavier 🙂
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Es freut mich riesig, dass dir die Videos gefallen und du die Begeisterung spürst. Genau darum geht es - die Freude an der Musik zu teilen! Viel Spaß beim Klavierspielen und weiter so! 😊🎶
Als ich mit Klavier angefangen habe, legte ich gleich das Übungsheft für immer weg und sucht nach einfachen Noten von Musikstücke die mir viel Freude bereiteten beim lernen. Das erste war "An die Freude" von Ludwig van Beethoven
Ja, das ist das richtige Stück für die Freude. 😀
Sehr gutes Video... Ich bin 62 und über jeden Tag und lerne immer noch dazu. Das gute ist das das Lernen wenn man es jeden Tag macht mit der Zeit leichter fällt. Es ist ein fester Bestandteil im Tagesablauf . Spaß ist auchs sehr wichtig damit man emotional dabei bleibt . Am besten gelingt dies beim Improvisieren und kreativ werden. Zb. eigene Songs zu Komponieren . Es muss nicht gleich Bach oder Beethoven sein ...
Das freut mich, herzlichen Dank! Zum Improvisieren hab ich einige Videos gemacht. Z.B. th-cam.com/video/6qmUtyci3s8/w-d-xo.html
Sehr schön, ich liebe diese Videos, sie sind immer so motivierend. "Erst kommt die Musik, dann die Technik." Danke dafür.
Sehr gern! Das freut mich sehr, herzlichen Dank!
Eins meiner Lieblingszitate von Gerald Hüther ist: "Denken sie, dass ein 80 jähriger nochmal Chinesisch an der VHS lernen kann? Wohl eher nicht. Aber wenn dieser 80 jährige sich in eine schöne, junge 60 Jährige Chinesin verliebt und für ein paar Monate nach China reist, hat er das schnell drauf."
@@fingersatzundbogenstrich Wie sollen die sich denn kennengelernt haben, wenn sie kein Deutsch kann? Frauen und Logik...
Na ja, wenn er wirklich mit ihr nach China zieht, wir der bestimmt ein bisschen mehr Chinesisch lernen.
@@fingersatzundbogenstrichEngstirnig, vorurteilsbeladen, sexistisch.
@@fingersatzundbogenstrich Wenn alle so vorurteilsfrei und offen auf ihre Mitmenschen blicken würden, wäre die Welt ein besserer Ort.
Da kenn ich auch ein Beispiel. Man ist beim Joggen, schlapp, erschöpft und denkt nur noch: "Kaputt, ich kann nicht mehr, keine Puste, keine Kraft, keinen weiteren Schritt mehr ..."
Und dann taucht erne junge, hübsche Joggerin auf! 🏃♂🏃♂🏃♂
Interessante Forschungsergebnisse! Lernen mit Spass- dann kommt auch der Spass am Lernen! Das sagt hier eine Oldie, denn ich gehe mehrmals am Tag mit Begeisterung an mein Klavier! Ich merke, dass es bei mir natürlich leichter geht wenn ich mich täglich dran setze und nicht nur einmal im Monat! Und ja, ich höre viel Musik und wähle dann jene, welche mir sehr sehr gut gefallen, dann darf es auch etwas schwieriger sein! Deine Aussage: zuerst die Musik, dann die Technik ist wohl wahr. Aber von selbst kommt natürlich nichts, ich muss die Technik verstehen, kann sie aber variieren, sodass sie nicht langweilig wird.
Du hast so große Fortschritte gemacht, seit wir zusammen arbeiten. Jede Stunde mit dir ist für mich als Lehrer reine Freude. Ich glaube, die Lehrer, die immer auf Disziplin und Strenge beharren, haben selbst keine Freude mehr an der Musik. Das ist schade. Aber was du mit Freude, Begeisterung, Hingabe und natürlich auch mit deinem Fleiß erreicht hast, ist großartig!
Es bräuchte wahrscheinlich Musik um auszudrücken wie schön es gerade für mich war dir zuzuhören lieber Franz 🤗 Genau was auch meine Erfahrung ist! Das positive Gefühl, die Freude dabei, das ist so wichtig! Früher waren die Klavierstunden für mich eine lästige Routine, jetzt ist Klavierspielen eine meiner größten Leidenschaften. Du motivierst mich immer wieder zusätzlich mit deinen schönen Videos!
Herzlichen Dank! Es freu mich riesig, dass Klavierspielen zu einer deiner größten Leidenschaften geworden ist. Weiterhin viel Freude!
Das sage ich schon immer. Du sprichst mir aus dem Herzen.
Das freut mich, herzlichen Dank!
Freude kommt bei mir immer speziell dann auch auf wenn ich plötzlich Stücke spielen kann wo ich mir vorher dachte "HN??? Wie soll ich das jemals spielen?" Aber dazu gehören manchmal auch "fade" Technikübungen. Die man aber immer im Zusammenhang mit anderen musikalischen Stücken durchnehmen sollte - und oft gibt es dann einen AHA Effekt, man versteht die Musik, man kommt mit den Fingern plötzlich klar und vielleicht ist es dann nicht nur Freude sondern auch Stolz den man fühlt? Hm...mir geht es halt so....
Kann ich gut nachvollziehen. Solche Erfolgserlebnisse können einen beflügeln. Aber Technikübungen müssen nicht "fade" sein. Im Gegenteil, auch hier gilt: alles was ich nicht mit Freude mache und "fade" abspule, bleibt lange nicht so gut hängen, wie wenn ich es mit Freude, Hingabe und Begeisterung machen würde. Ja, man kann auch "fade" Fingerübungen mit Begeisterung üben, das ist die große Kunst.
Lieber Franz, vielen Dank für dein begeisterndes Video, meine volle Zustimmung, was die Freude beim Musizieren angeht! So schön gesagt von dir.
Ich oute mich hier jetzt als Fan von reinen Technikübungen... Ich habe sie alle durchgespielt, mit großer Freude, Tonleitern durch alle Tonarten, HANON, die "Fingerkraft"-Heften von Schaum, den kleinen Pischna, die Hefte "Ein Dutzend am Tag", aktuell die Passageübungen von Czerny etc. - einfach so, ganz unabhängig vom Stück, welches ich gerade einstudiere. Ich finde diese Übungen ganz wunderbar zum Einstimmen, um in die Konzentration zu finden und zum Warmspielen der Finger auf den Tasten, wie beim Sport, wo ich mich ja auch zu Beginn erstmal warmlaufe. Außerdem habe ich festgestellt, dass mich das konsequente Spielen von Finger- und Technikübungen sehr weitergebracht hat, das ging bzw. geht mir auf jedem Instrument so, nicht nur auf dem Klavier. Ich kann dadurch anspruchsvollere Stück sehr viel schneller lernen, eben weil ich die reine Technik schon vorher über längere Zeit geübt habe und diese dadurch gefestigt ist. Ein neues Stück zu lernen macht dadurch noch viel mehr Spaß und Freude!
Ich mag auch die wohltuende Ordnung und Gleichförmigkeit von Fingerübungen, mir gibt das Ruhe und Entspannung, gleichzeitig auch Konzentration - sehr faszinierend.
Liebe Grüße, ich freue mich immer über deine Videos! Vielen Dank dafür!!!!
Vielen Dank für deinen tollen Kommentar und dein Feedback! Es freut mich sehr, dass du so viel Freude an Technikübungen hast. Ich habe eher den Ansatz, dass ich lieber Stücke spiele und lehre und aus den Stücken, Übungen entwickle, wo es sinnvoll bzw. nötig ist. Das wichtigste ist die Freude und Begeisterung und wenn dich die Übungen begeistern ist das wunderbar. Liebe Grüße und weiterhin viel Freude am Musizieren! 😊
Bei mir ist es andersherum gewesen. Mein Lehrer hat auch immer so geredet von wegen, das Üben muss Spaß machen und so weiter. Ich wollte gefordert werden, zum Üben angehalten, zur Musiktheorie. Tonleitern, Kadenzen ... Hätte ich nicht zu einem völlig anders gepolten und deutlich kompetenteren Lehrer gewechselt, hätte ich aufgehört.
ich denke, dein Lehrer hat dich unterfordert und das hat dir keinen Spaß gemacht. ich glaube nicht, dass du unter Druck oder Zwang besser gearbeitet und mehr erreicht hast.
@@Klavierlehrer Das liest sich, wie wenn Disziplin gleichbedeutend mit Druck und Zwang wäre. Nein, ich liebe Disziplin, aber das verstehen viele Lehrer in der westlichen Welt offenbar nicht mehr.
@@VictoriaMahler Was verstehst du denn unter "Disziplin? Wenn du Disziplin liebst, dann arbeitest du ja doch mit Freude und eben Liebe zur Disziplin. Vielleicht reden wir einfach aneinander vorbei. In meiner Zivildienstzeit habe ich trotz 7 Stunden Arbeit jeden Tag abends noch 4 Stunden Klavier geübt - mit Begeisterung, Freude und Hingabe. Es gab für mich nichts schöneres. (Die 7 Stunden im Krankenhaus hätten nicht sein müssen 😉) Ist das Disziplin? Dann war ich sehr diszipliniert.
Unter Disziplin verstehe ich, dass ich die Dinge, die ich nicht so gerne mache, z. B. Buchhaltung und Steuererklärung, Videos schneiden, Emails und Kommentare beantworten, Verwaltungskram usw. trotzdem geplant umsetze, weil es halt sein muss. Dafür brauche ich Disziplin.
@@Klavierlehrer So genau möchte ich das an der Stelle gar nicht ausführen. Ich meinte, mir hätte diese Alles-muss-Spaß-machen-Mentalität meines alten Lehrers nahezu das ganze Klavierspiel verleidet. Zeit am Klavier kann man so und so verbringen. Ich übe immer Grundlagen, auch dann, wenn ich lieber darauf losspielen würde. Ich merke einfach, was das bringt. Und ich mag Lehrer, die das genauso sehen.
@VictoriaMahler Da rennst du bei mir offene Türen ein. Auch Grundlagen dürfen Spaß machen. Wie kann man sich nur so gegen Freude wehren? 😉🎶
Vielen Dank für den begeisternden Beitrag! Ich habe Spitzer gelesen. Das Thema Vergessen hat mich noch mehr interessiert wie das Lernen. Ich glaube, dass positive Erfahrungen/Emotionen wie eine Art Katalysator wirken. Ein begeisterter Lehrer wie Du wirkt ansteckend und ermutigend! Ob Kinder durch Nachmachen etwas lernen? Meine Erfahrung ist, dass nachhaltiges Lernen Verstehen voraussetzt. Nachmachen kann man schnell wieder vergessen. Nur was mit dem Kopf verstanden wurde, wird auch langfristig gemerkt und mit dem Erfolg/Umsetzen können kommt die Freude.
Sehr gerne! Ja, Spitzer kenne ich auch. Kinder lernen am Anfang tatsächlich mehr durch Nachmachen als durch reflektieren. Das ändert sich nach und nach wenn sie in die Schule kommen. Dann wird immer mehr gedacht und reflektiert und hoffentlich auch verstanden.
das ist einfach so wahr. egal ob alt oder jung, die freude an der sache ist einfach das entscheidende, schlicht der motivations-motor. da bin ich bis heute meinem ersten klavierlehrer (nach anfänglichen 2-3 jahren e-orgel, die aber auch super waren!) dankbar, der es verstanden hat - ich war so 10 jahre alt - mich nicht nur mit stumpfen fingerübungen zu quälen, sondern eben auch meine musikalischen vorlieben zu bedienen. so durfte ich recht bald einfache boogies lernen, und wenig später folgte auch schon das rock piano 1&2 von jürgen moser, ein werk das ich bis heute sehr mag und immer wieder gerne mal so reinspiele und einfach jedem nur empfehlen kann. geilstes buch ever ;D ... dennoch blieben natürlich auch fingerübungen (anfangs glaub "finger power" von schaum, später mal die bekannten verdächtigen wie czerny, hanon...) nicht aus, aber ohne es ins demotivierende zu übertreiben. ebenso mit klassischen stücken. finde ich heute natürlich mega und macht mir wahnsinnig viel freude, aber als jugendlicher war das noch nicht so ganz der hit. er hat die richtige dosierung gefunden würde ich sagen. - in diesem sinne, beste grüße an meinen ersten klavierlehrer frank kleber :)
Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie wichtig die Balance beim Lernen ist! Dein erster Klavierlehrer hat genau den richtigen Weg gefunden, dich zu motivieren, indem er sowohl deine musikalischen Vorlieben als auch die nötige Technik berücksichtigt hat. Boogies und Rock-Piano sind natürlich super motivierend, besonders für jemanden, der in jungen Jahren nicht sofort klassische Stücke als spannend empfindet. Und dass du trotzdem nicht auf die wichtigen Fingerübungen verzichtet hast, zeigt, wie gut er es geschafft hat, die Freude und Üben in Einklang zu bringen. Genau das ist es, was langfristig begeistert und das Feuer für die Musik am Brennen hält - eine perfekte Mischung aus Spaß und gezieltem Training! 😊
Beste Grüße an deinen Lehrer Frank Kleber - er hat offensichtlich tolle Arbeit geleistet! 🎹
Danke lieber Franz, tolles Thema. Ich brenne zur Zeit für die Passacaglia, dank dir, und denke, dass ich diese auch auswendig hinbekommen werde und somit ein schönes Stück zum Vorspielen habe. Mit der Freude das wusste ich auch nicht, daß die einen so großen Einfluss hat. Aber ohne Freude hätte ich nie so lange durchgehalten. Danke für das Video. Auf zum fröhlichen Musizieren 🎶🎵🎹🎵🎶
Sehr gerne! Ja, ich hab zwar immer gepredigt: Klavier lernen soll Spaß oder Freude machen, die Bedeutung für die Verknüpfungen im Gehirn war mir aber auch nicht so bewusst.
Das die Freude Verknüpfungen im Gehirn erzeugt, ist ja kein Widerspruch. Wenn ich übe und ich merke dass es besser wird, freue ich mich schon sehr. Man muß das sozusagen rückwärts betrachten.
Ja, mir leuchtet das absolut ein, ich hatte die Bedeutung der Freude für die Verknüpfungen im Hirn nur nicht in solcher Klarheit auf dem Schirm.
Ich bin 71, seit ca. 3 Jahren versuche ich mit mäßigem Erfolg, klavierspielen zu lernen. Theorie kein Problem, aber die Handkoordination. Selbst wenn ich links ein C-Dur und dann ein F-Dur in der 2ten Umkehrung versuche, spielt die recht verrückt. Jetzt such ich mir wirklich Lieder, die ich mag, und spiel eben nur die Melodie. Zwar nicht die große Erfüllung, macht aber wenigsten ein bisserl Spaß
Vielen Dank für deinen Kommentar. Die Koordination der Hände kann man mit gezielten Übungen verbessern. Schau mal hier: th-cam.com/play/PLGWcZQQ0jAaYJNs6Sp2YEIH06rV6MkoJH.html
Wieder mal ein interessantes Video. Mein Geigenlehrer sagte mal vor vielen Jahren, dass ich das Üben nicht als mühsame Arbeit auffassen soll, sondern mir bewusst sein, dass auch Üben Musikmachen ist! Jetzt, mit meinem Hammered Dulcimer, erscheint mir die Vorstellung, "üben" zu "müssen" als energieraubend. Meistens empfinde ich es so, dass ich meinem Instrument zuhöre, und wenn ich eine zeitlang zugehört habe ("Ah, was für ein Klang!"), dann komme ich von selbst ins "Üben". Das mit der Freude passt dann dazu.
Schade, dass Sie nicht mein Instrument unterrichten. Das wäre sicher ein spannender Unterricht.
Das hat dein Geigenlehrer gut auf den Punkt gebracht!
Sie sind einfach super! 😊
Herzlichen Dank!
Danke für die Inspiration. 😊
Sehr gerne!
Servus Franz. Ich spiele eigentlich Keyboard mit meistens Klavierklängen. Bin aber Anfänger. Mittlererweile beginne ich mit der Thematik des Klavier zu beschäftigen. Ich spiele allerdings eigene Stücke, so hab ich Freude, es motiviert mich und bekomme Freude am Spielen. Nur nach Aufgaben eines Klavierlehrers zu spielen würde mir das Interesse rauben. Daher selbst ausprobieren. Dauert zwar etwas länger, aber man kommt auch irgendwann ans Ziel. L.G aus dem schönen Indonesien 😊.
Super! Weiterhin viel Erfolg und natürlich noch mehr Freude!
Wahre Worte. Es gibt keinen guten Musiker, der kein Spaß an Musik hat.
Ja, so ist es, herzlichen Dank!
Das ist interessant mit der Freude. Ich stehe noch ganz am Anfang und möchte unbedingt "Ode an die Freude" spielen können. Habe eine ganz einfache Version die ich nur mit der rechten Hand spiele eingeübt. Aber das ist natürlich sehr vereinfacht. Doch weil mich dieses Stück unglaublich fasziniert, werde ich weiter dran bleiben, bis ich es so spielen kann, wie ich es mir vorstelle. Die Freude daran ist hier wirklich eine große Motivation. 😊
Ja, die "Ode an die Freude" ist ein wunderbares Stück. Dafür gibt’s ein Tutorial in meinem Klavierkurs. Hier ein Video, wie es klingt: th-cam.com/video/_bAhh8goe5M/w-d-xo.htmlsi=9p43dCP7JfwR-XrW
@@Klavierlehrer oh, vielen Dank! Damit komme ich schon ein Stückchen weiter :)
@MeerReh1 Sehr gerne!
Ich kenne viele Menschen, die mit dem herkömmlichen, technisch ausgerichteten Unterricht sogar ganz die Freude am selbst Musik machen verloren haben. Deshalb habe ich für (Hobby-)Musiker auf Basis meiner eigenen Erfahrungen ein kleines Buch mit dem Titel "Was uns Musiklehrer zu erzählen vergessen ..." geschrieben. Der Aspekt, der hier genannt wird, ist ein Teil davon :)
Das ist großartig! Herzlichen Dank für die Info!
Super Beitrag, denn genauso ist es!!!
Herzlichen Dank, das freut mich!
Hallo Franz ich habe nun tatsächlich durch das Spielen kurzer und relativ einfachen Stücken wieder richtig Spaß am Spielen. Die Stücke stehen in dem Heft „DER JUNGE PIANIST“ von Richard Krentzlin. Ich hatte das vor gut einem Jahr noch abgelehnt mich damit zu befassen, weil ich mir eingebildet hatte, dass die auch nicht leichter zu lernen sind als z. B. die anspruchsvolle Literatur von Debussy. Das schöne ist, dass anscheinend durch die Kämpferei in den schweren Stücken, sich immerhin meine Lesefähigkeit der Noten wesentlich verbessert hat und mir die leichten Stücke nun auch sehr leicht fallen, diese zu lernen. LG nach München❤
@@rosaliedeneubourg3225 genau damit hätte ich als Kind auch Klavierunterricht. Wenn ich nochmal anfangen müsste würde ich meinem Klavierlehrer den jungen Pianisten mitbringen und danach wird gelernt.
Das ist super, weiter so!
Die Theorie erschließt sich mit dem Lernen der Stücke...ich schreibe mir das alles ab,wenn ich auf youtube die Stücke auf langsamste Geschwindigkeit stelle. Und dann übe ich in kurzen Abschnitten Tag für Tag.Ich kann keine Noten. Aber schreibe mir die Akkorde ab und lerne das auswendig.
Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen: Ich wollte immer die Musik (und auch so gut) spielen können wie die Keyboard-Helden meiner Lieblingsbands - was man bei einem Autodidakten wie mir als entweder sehr ehrgeizig oder leicht übergeschnappt bezeichnen könnte, geht es doch um nicht geringere Musiker als Keith Emerson oder Jon Lord. Aber die große Motivation des "Unbedingt-Spielen-Wollens", das intensive Hören von Musik und das Einfach-hinsetzen-und-spielen am Klavier wann immer es möglich war (ohne Müssen, ohne Vorgaben) hat im Laufe der Jahre dazu geführt, dass ich heute nicht nur viele Rock-Klassiker auf der Hammond spielen kann, sondern auch u.a. den 1. Satz Mondscheinsonate (auch dank Franz' Unterstützung) oder einige von Mussorgskis "Bildern".
Herzlichen Dank! Das ist der richtige Weg und das kann man an deinen Videos hören!
@@Klavierlehrer Dankeschön für die "Blumen" 😊
Die Bedeutung der Emotionen beim Lernen.
Stimmt!
Heute kommen hoffentlich Burgmüllers 25 Etüden bei mir an. Die Arabesque hab ich schon da, und mit Brille ist mir auch endlich der Violinschlüssel im Bass aufgefallen 😂 Die linke Hand ist allerdings nach wie vor ein Graus …
Auch für die linke Hand gibt’s Übe-Techniken!
Danke, dieser Aspekt ist sehr wichtig und ich habe insbesondere bei Leuten, die vornehmlich in der Klassik und Kirchenmusik unterwegs sind, manchmal den Eindruck, dass er etwas zu kurz kommt und es dann ziemlich schwer sein dürfte, sie aus ihrer saturninen Verkrampftheit irgendwie zu erlösen und in eine Welt jenseits des seit der Jugend persistierenden Verständniskorsettes zu bringen, dass Klavierspielen das reine mechanische Drücken von Fingern in der richtige Reihenfolge bedeutet.
Deswegen bin ich lieber Musiker aus Leidenschaft als Museumsnotenreproduktionsbeamter, wobei jeder so ist wie er ist und niemand raus aus seiner Haut kann.
Es ist wirklich am effektivsten, wenn man Herausforderungen gezielt und kontextuell an Stücken bewältigt, die einem gefallen und die man beherrschen will, weil es einfach mit einem SINN verknüpft ist (lernpsychologisch ganz wichtig), eventuell vielleicht sogar auch mit dem terminlich festgesetzten ZIEL eines Auftritts. Das vermittelt wiederum genau diese FREUDE, die Erfolgserlebnisse nähren wieder den Übeprozess, machen einen offen für neue Herausforderungen usw. - in dieser Kybernetik aus (dann gern auf sich genommener) Anstrengung, Freude und Fortschritt erschließt man sich sukzessive immer mehr an Können und Sicherheit, so dass man in zwei Jahren nicht mehr drüber nachdenken muss, was man heute übt und es dann erstrecht mit Freude spielen kann.
Ja, da hast du recht, wir Klassiker sind manchmal viel zu "ernst" unterwegs. Ein Freund (Jazzpianist) hat klassische Pianisten im Spaß mal so definiert: "Most self invalidating musician"!
@@Klavierlehrer So erlebe ich das als langjähriger Teilnehmer in Jazzkursen leider manchmal, ja. Ich bewundere jeden gut ausgebildeten Klassiker und Kirchenmusiker für seine Technik oder dafür, etwas prima vista vom Blatt zu spielen, selbst, wenn es noch so kompliziert ist. Aber wenn wenn man sagt: Spiel mal einen funkigen Groove über den Bb7 da, werden sie blass und kriegen Angst, verstehen die Welt nicht mehr und kommen mitunter nie wieder - Summa-cum-laude-Absolventen von Musikhochschulen wohlgemerkt. Schreibt man es ihnen auf, spielen sie es fehlerfrei vom Blatt - das hilft zwar, damit sie ihre Aufgabe in dem Moment erfüllen können, geht aber komplett an der zu erlernenden Schlüsselqualifikation vorbei, so was quasi aus dem Bauch heraus in Echtzeit unter Berücksichtigung der jeweils gegebenen Besetzung arrangieren und spielen zu können - da sind wir dann nämlich wieder beim Thema Spielfreude (durch Können und Freiheit), die nämlich erst dann so richtig anfängt, wenn man so will.
Ich sag immer, hätte ich (nach meinem Klavierunterricht als Kind weiterhin) so viel Zeit mit Notenlesen bezüglich klassischen Repertoires verbracht wie ihr, könnte ich das wahrscheinlich. Hättet ihr so viel Zeit mit der mannigfaltigen Interpretation von Akkordsymbolen und Rhythmusangaben im gegebenen Kontext verbracht wie unsereins, könntet ihr das mit Sicherheit.
Es ist aber immer eine Frage bestimmter Persönlichkeitsparameter, die einem zum Klassiker oder Jazzer oder irgendwem irgendwo dazwischen werden lassen und wo die jeweiligen Schwerpunkte liegen, das ist auch gut so und man kann da niemanden gegen seine Natur in irgendetwas zwingen.
Ich z. B. fühle mich mit der Einfachheit in Harmonie, Struktur und Metrik in vielen klassischen Stücken extem gelangweilt bis genervt, grad so, als müsste ich irgendeinem einem Schlager von den Amigos oder Andrea Berg zuhören, wäre aber technisch mit vielen Dingen überfordert, während sich ein Kirchenmusiker, der diesbezüglich auf einem High-End-Level agiert, von irgendwelchen synkopischen Sekundärdominantketten im 5/4-Takt wahrscheinlich mehr als erschlagen fühlt.
Beide können so voneinander lernen und einander Vorbild und Inspiration sein.
Sehr gute Theorie.
Darum ist es gut die 10 % die dazu gehören Talent.
Herzlichen Dank! Sehe ich auch so, Talent ist für mich und meinen Unterricht nie eine Rolle.
Lieber Franz,
vielen Dank für das ausführliche Video. Ich spiele schon viele Jahre Klavier, meistens Werke von Chopin und etwas Beethoven. Neuerdings wollte ich es wieder mit Liszt versuchen, habe viele Stücke von ihn jahrelang angehört. Leider habe ich bis heute noch nie ein Stück von Liszt hingekriegt. Ich kann mir es nicht erklären, obwohl ich sie immer mit Freude und Geduld geübt hatte. Es automatisiert sich einfach nichts. Nach meinem jetzigen Urlaub wollte ich nicht mehr neu damit anfangen.
Wohl sind meine Finger zu kurz und die Wechsel auf den Tasten über zwei Oktaven gleichen wie Trapezsprünge. Mein Klavierlehrer hatte Liszt niemandem unterrichtet. Weißt du, warum? Was kann ich für Strategien entwickeln?
Liebe Grüße
Liszt ist schwer! Welche Stücke von Liszt hast du versucht? Welche Stücke von Chopin und Beethoven konntest du bewältigen?
@@Klavierlehrer Liszt: Ung. Rhapsodie Nr. 2, La Campanella
Bewältigt im Klavierunterricht:
Chopin - Fantaisie-Impromptu, Ballade Nr. 1, alle "Grand Valses", Etüde "Tristesse", Militär-Polonaise, Mazurken, Nocturnes;
Beethoven: Wut über den verlorenen Groschen, Sonaten Pathétique, Waldstein, Appassionata
Hirnforscher Franz Titscher;-)) Du bekommst noch eine "Aera Titscher" im Homunculus...! :-))
Haha, das ist ja ein großartiges Kompliment! 😄 Vielen Dank für den humorvollen Kommentar! Wenn das Hirn und die Finger durch die "Aera Titscher" in Bewegung bleiben, dann ist das Ziel erreicht! 🎶
Das Wort Freude finde ich eher etwas irreführend.
Wenn ich ein Nocturne von Chopin spiele, kann ich das Stück ja nicht mit Freude spielen, weil es das Stück emotional einfach nicht hergibt
Wie aber im Video auch gesagt, sind eher Leidenschaft bzw. Begeisterungsfähigkeit gemeint.
Mit Gefühl spielen.
Ich verstehe deinen Einwand. Aber ist ist tatsächlich ein Phänomen, dass gerade traurige Stücke die Menschen intensiv berühren. Egal ob Klassik oder Pop/New Age, "Für Elise", "Mondscheinsonate", "Passacaglia", "Amelie", "River Flows", "Una Matina", viele "Hits" die viral gegangen sind stehen in Moll und haben einen eher traurigen Charakter. Und es ist tatsächlich so, dass viele gerade diese Stücke mit Freude, Hingabe, Begeisterung, im "Flow" spielen. Wenn dafür jemand eine Erklärung hat, bitte posten!
Wenn ich ein Nocturne von Chopin spielen könnte, würde ich vor Freude im Dreieck springen 😂
Das ist mir alles zu einseitig! Begeisterung ist wichtig, sie allein reicht aber nicht. Wiederholen ist nicht zwangsläufig stumpfsinnig. Und Spaß macht, was man gut kann, und dazu trägt das Üben von Grundlagen weit mehr bei als ein viel zu schweres Stück, für das man brennt! Und natürlich kommen Menschen, die Tonleitern üben mussten und äußerst strengen Klavierunterricht hatten, in einen Flow, sonst gäbe es nämlich keine Profis und erst recht nicht so viele aus Asien und Osteuropa.
Na ja, was ist hier zu einseitig? Ich habe darauf hin gewiesen, dass es eine Wechselwirkung zwischen Üben (interessierte und leidenschaftliche Beschäftigung mit der Musik) und Freude gibt. Schau bei 6:56 Ja, Wiederholen ist nicht zwangsläufig stumpfsinnig. Leider wird es zu oft stumpfsinnige getan. Auch Grundlagen, Übungen Übe-Varianten können mit Freude bearbeitet werden. Übrigens kenne ich genug "Profis" die frustriert ihr Dasein fristen. "Strenge" führt nicht zum Erfolg. Konsequenz Motivation und Freude schon. Ich bleibe dabei: zuerst muss die Freude, die Begeisterung, die Hingabe da sein. Danach kommt die konsequente Umsetzung, ein klarer Plan und vor allem ein Lehrer, der selbst für die Musik und sein Instrument brennt und diese Freude und Begeisterung auf die Schüler übertragen kann. Ein verbissenes: "Du musst mehr üben" hilft gar nichts! Ich glaube, die Lehrer, die immer auf Disziplin und Strenge beharren, haben selbst keine Freude mehr an der Musik - das ist schade.
Das gilt nicht nur für das Klavierspielen auch für Sprachen und anderes ist das richtig.
Herzlichen Dank für dieses klare Statement!
Meine erste Frage an meine Schüler (vor der "Stunde") ist immer: "Lust auf ein KlavierStündchen?"
dann ist (ein "Ja" vorausgesetzt ;-) schon einmal eine Grundbereitschaft des Gehirns vorhanden...
ansonsten gilt (wie fast immer wenn es um's Lernen geht)
Vera F. Birkenbihl:
der Schüler muß die Wahl haben und die Methode muß zum Schüler passen...
und drei Sätze versuche ich in jeder Stunde anzubringen:
*da habe ich einen Fehler gemacht
*das weiß ich auch nicht
*kannst Du mir da bitte helfen...
(Vera F. Birkenbihl, die drei wichtigsten Sätze für Vorgesetzt ;-)
pS ich lerne eigentlich mehr von meinen Schülern als umgekehrt (und bekomme auch noch Geld dafür 😎)
Gefährliche Frage, da wüsste ich gleich einen meiner Schüler, der grinsend antworten würde: "Nö. kein Bock" 😉 Aber ich weiß, was du meinst und arbeite ganz ähnlich. ich frage viel, und versuche, die Schüler selbst auf Erkenntnisse zu kommen. Fragen, die man einfach mit Ja oder Nein beantworten kann, vermeide ich aber.
jo eh, alles was Spaß macht bringt einem weiter. Was mich irritiert hier bei den Lektionen über das Spielen sind die verschiedenen Handtechniken die gezeigt werden. Wrist circling zB. Dann seh ich wieder Lehrer hier die ihre Arme relativ ruhig halten, andere machen tatsächlich deutlich sichtbaren Zirkelbewegungen mit den Händen und die Ellenbogen weg vom Körper.. Da werd ich immer nachdenklich. Das folgende ist off topic, sorry, aber ich muss es loswerden. Erinnert mich an mein Golfspiel. Hatte einen natürlichen Schwung, meiner Biomechanik entsprechend, schlug das 9er Eisen 135m und ziemlich gerade. Ein guter Amateur zeigte mir die Basics. Ein paar Wochen später nahm ich Trainerstunden, der Amateur riet mir davon ab, meinte ich sollte mal ein-zwei Jahre so spielen, aber nein, ich nahm die Stunden...4 Trainingseinheiten später traf ich keinen Ball mehr...auch ein paar Jahre später und 7 Pro's mehr, kam ich nie mehr zu der Länge die ich von Beginn an hatte.
Danke dir! Ja, hier haben wir ein anderes Thema. Ich verstehe aber dass es dich nachdenklich macht, wenn verschiedene Lehrer unterschiedliche Techniken und Bewegungen zeigen. "Ellenbogen weg vom Körper" halte ich grundsätzlich für falsch, weil es zusätzliche Kraft kostet. "Handgelenkkreis" "Unterarmrotation" sind wichtige Bewegungsarten, die je nach Stück und Stelle zum Einsatz kommen. Das Optimieren der Bewegungen gehört neben dem Optimieren des Klanges zum wichtigsten bei der Arbeit am Klaviertechnik. Dazu gibt’s hier eine Playliste: th-cam.com/play/PLGWcZQQ0jAaZZcB42I29B1DQyf3ewBKJK.html
Warum sollte man Klavierspielen lernen, wenn ich keine Freude daran habe. Das geht nur mit Freude!!!
Ja, so sehe ich es auch!
Also ich weiß nicht, der Ansatz ist nachvollziehbar, aber wie implementiert man das? Ich bin ja nicht jedes Mal frohlockend, wenn ich mich zum Üben ans Klavier setze. Der für mich gängige Weg ist, dass ich keine festen Übungsstunden habe - also beispielsweise jeden Nachmittag punkt vier sitze ich am Klavier. So nicht. Das E-Piano steht leicht erreichbar hinter meinem Arbeitsplatz am PC. Ich brauche mich also nur umzudrehen und schon sitze ich am Klavier. Das passiert sehr oft am Tag. Mal will ich eine Melodie aus einem Video mitspielen oder zumindest die Tonart erkennen, mal fällt mir eine Melodie ein, die ich umsetzen möchte. Die Freude kommt zum einen für manchen Schüler auch daher, wie der Lehrer das Klavierlernen vermittelt. Für mich liegt die Freude auch an den Stücken, die ich übe. Die Harmonien in "Danny Boy" haben mich tief bewegt, "Passacaglia" ist eine Herausforderung für die linke Hand. In meinem Alter setze ich mich nicht mehr unter Druck, ich mache nur das, was mir Spaß macht und da gehört eben Klavierlernen absolut dazu.
Ich hab in Video ja einige Möglichkeiten genannt. Mit den richtigen Übe-Techniken kann man auch einiges bewirken. Z. B. Akkorde kann man sehr mechanisch üben, oder lebendig damit improvisieren. Das geht schon ganz am Anfang. Hier ein Video dazu: th-cam.com/video/6qmUtyci3s8/w-d-xo.html
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Ja! Freude ist ganz besonders wichtig. Ich mache nur eine Einschränkung: Zuerst spiele ich täglich 20 Minuten Etüden und andere kleine Stücke, die selten reine Freude sind. Erst danach spiele ich 40 Minuten melodisch schöne Stücke (gern Schumann, Haydn und Händel ...), immer nur zwei Mal. So bleibt die Freude erhalten.
mir macht nur boogie Woogie freude , bei Klassik werd ich immer Depressiv
Die große Kunst besteht darin, auch Etüden so zu spielen, dass sie Freude machen - ja, das geht!
@@Klavierlehrer Naja - ich mag halt Musik, also gute Melodien.
@@kralkrauterblach414Interessant. Früher hatte ich manchmal schlimme depressiven Zustände, da wurde alles schal und flach und tot. Musik wurde unerträglich. Alleine das Hören von Boogies, am besten alter Originale, half gegen die Ödnis. Irgendwann habe ich angefangen, mir selbst Boogies beizubringen. Ganz einfache. Es gab damals kein Internet und niemanden in verfügbarer Nähe für Unterricht. Wenn ich jetzt merke, dass alles wieder anfängt blass und farblos zu werden, dann lerne ich eine neue linke Hand. Im Normalzustand habe ich dazu gar nicht die Geduld. Doch das Glücksgefühl, wenn diese anfängt „durchzumaschieren“ , wirkt auf mich antidepressiv. Ich habe sogar das Gefühl, dass es prophylaktisch wirkt. Es muss der Rhythmus sein. So eine Art Schrittmacher. Boogiewoogie ist wunderbar, auch wenn manche das nicht für Musik halten 😂🙋♀️
Es gibt wunderbar melodische Etüden.
Muss mal vielleicht etwas suchen.
Also, Freude ja, aber wie komme ich zur Freude? Es gibt Stücke due einem sehr gefallen, aber nur mit Freude lerne ich sie nicht. Wenn durch das Stück Freude am Lernen und Verstehen kommt, geht man anders daran und übt, obwohl es kein Üben im herkömmlichen Sinne ist, sondern Spaß am Tun. Finger sind Muskeln und die müssen trainiert werden
Wenn jemand "Disziplin" braucht und das Üben keine Freude macht, zeigt das, dass er/sie mechanisch, stumpfsinnig und unmusikalisch übt. Mit den richtigen Übe-Methoden wird das Üben zu einer erfüllenden Tätigkeit, die von der Motivation, den Erfolg und der Freude begleitet wird. Es geht also nicht nur um das bloße „Spaß haben“, sondern um die Freude am Prozess und das Ergebnis, das man dadurch erreicht! Schau dir mein neues Video an: th-cam.com/video/Fl66VQBGG6g/w-d-xo.html
Hört sich logisch an, - machen.
Ja, ist es auch, Herzlichen Dank!