Hey Joh :) Ich freue mich richtig auf die Themenwoche. Gerade hier auf TH-cam in Deutschland ist das Thema viel zu wenig präsent und deswegen bin ich echt dankbar, dass du dich so dafür einsetzt. Und ich wünsche dir ganz viel Kraft für den ganzen Gegenwind, den du wirst einstecken müssen. Danke, dass du diesen Kampf so aktiv angehst und damit auch Leuten hilfst, die gerade nicht die Kraft haben sich zu outen oder öffentlicher damit umzugehen. Bin sicher du kannst Leuten Mut machen!
Hallo Joh, vielen Dank für Deine liebevollen Videos. Für mich sind alle in jeder Beziehung sehr erhellend und ich finde, für einen empathischen Menschen sollte es eigentlich damit ein Leichtes sein, sich in all dies "Mensch-Sein" hineinzufühlen. Ich lerne viel hier - und von Dir insgesamt. Auch, besonders sorgsam mit meinem "neuen Wissen" umzugehen. Mach bitte weiter (oh, in JEDER Beziehung!!) und lass Dich auch künftig nicht von Toren und Trollen davon abbringen oder gar verletzen. Es gibt hier draußen mit Sicherheit jede Menge (stiller) Mitleser, die Dich gerne mögen - und das was Du zu sagen hast! Herzlich aus Heidelberg Klaus
Hey Joh 😊 Super interessantes Video, schade nur, dass manche hier nicht so tolle Kommentare hinterlassen. Ich habe so langsam, dass Gefühl, dass ich einen kleinen Zugang zu dieser Thematik bekomme von der ich als cis Frau im Grunde nicht betroffen bin. Klar, ich werde nie ganz verstehen, wie es sich anfühlt, wenn man ein anderes/kein soziales Geschlecht hat/haben will - aber ich kann ein bisschen verstehen, warum es so ist. Das Glossar habe ich mir mal gespeichert - danke dafür Und ich freue mich sehr auf die woche und darauf neue Personen kennen zu lernen 😊
Hey Joh, danke für die Themenwoche! Ich find's auch deshalb spannend, weil Sozialkonstruktivismus ganz allgemein mich sehr interessiert. Ich würde mich über ein Video freuen, was sich mit der Frage nach hilfreicher Begegnung/angenehmes Gegenüber sein für Trans*personen beschäftigt. Liebe Grüße!
Juhu! Mich beschäftigt da vor allem, wie viel Raum dieser Teil von Identität einnimmt. Mir ist halt eigentlich ziemlich "egal", welches Geschlecht eine Person hat. Und gleichzeitig ist diese Egal-Haltung vielleicht auch verletzend, weil ich damit einen wichtigen Bestandteil der Identität als für mich unwichtig kommuniziere. Letztens habe ich letztens im Supermarkt eine Person gesehen, die krass hohe High Heels getragen hat. Das hat mich ziemlich beeindruckt, wie dieser Mensch damit laufen konnte und ich war kurz davor, meiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen. Und hab mich dabei erwischt, dass es mir nur deshalb so aufgefallen ist, weil ich diese Person vor allem als männlich gelesen habe. Dann zu sagen, dass ich die Laufskills bewundernswert finde, fand ich unangemessen, weil es eben doch Folge einer Zuschreibung von vorrangig einem Geschlecht war. (Einer wildfremden, stereotypen Cis-Frau hätte ich nämlich sehr wahrscheinlich nicht sagen wollen, wie toll sie mit den Schuhen laufen kann...) Und auch spannend fänd ich sowas wie "Praxistipps", wenn einem im Alltag Trans*-Phobie begegnet. Diskussion? Aufklärung? Positionierung? Sprache? Jetzt bin ich aber erstmal gespannt, auf die weiteren Videos aus der Non-Binary-Themenwoche. Liebe Grüße!
Das ist so schön und weit was Du machst und denkst. Ich verstehe, wie Menschen sich leben und definieren...verstehe und kann es förmlich spüren, wie alles ist und sein kann/darf.Ich bin heterosexuell (verliebt ! verlobt, verheiratet :-))und ich folge Deinem Leben und Deiner Passion aufrichtig gerne. Dankeschön für den Platz, den deine Videos lassen!
Hallo (: Ich schreib eigentlich keine Kommentare unter Videos, aber bei deinem Video kann ich einfach nicht anders. Du bist die erste Person im deutsprachigen TH-cam, die richtig gut gemachte Videos zum Thema Trans* und Enby machst! Die Art wie du Dinge benennst und aussprichst würdigen die Identitäten von Trans*personen ohne sie in Frage zu stellen oder verletzend zu sein (zumindest was meine Wahrnehmung betrifft. Ich persönlich finde die Unterscheidung zwischen Sex und Gender zwar nicht so sinnvoll, aber bin da auch bissl Bulter addicted. Ansonsten echt mega großes dankeschön, dass du Aufklärung zu diesem Thema betreibst. Ich bin selber Trans* bzw. beschreibt Demigirl, Transfeminin wohl am besten mein Geschlecht und hab schon oft darüber nachgedacht einen Blog oder TH-cam zu starten um dringend notwendige Aufklärung zu betreiben und hoffentlich auch paar Menschen zu empowern, fürchte allerdings verletzendes Internet-trolling, umso mehr Respekt habe ich, dass du dich dem aussetzt. Unsere Gesellschaft ist einfach noch so mega cissexistisch, trans*feindlich und binär, es ist zum kotzen. Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass dich negatives Feedback nicht stärker runterzieht, als positive Anmerkungen dich empowern! Deine Videos sind ultra wichtig, vor allem auch für Menschen die mit ihrem Geschlecht struggeln und dringend Infos und Rollenbilder brauchen. Liebe Grüße Mina
Vielen Dank für Dein Feedback und Deine lieben Worte, Mina! Das hilft mir sehr weiter. Ich kann Deine Bedenken sehr nachvollziehen, was einen Blog oder Videos betrifft, das ist wirklich nicht einfach auszuhalten. Ich möchte Dich trotzdem sehr darin ermutigen es mal zu versuchen, wenn Du Lust darauf hast. Ich stimme Dir da ganz zu: Solche Videos sind so wichtig auch für die eigene Community. Ich bin ja aus disability-Gründen in diese skurrile TH-cam-Welt gerutscht und irgendwie darauf hängen geblieben, weil das Medium einfach nochmal eine breitere Spannweite aus Zuschauer*innen bietet. Ich würde mich auf jeden Fall über Deine Videos freuen und bestimmt viel lernen können :)
jetzt bin ich durch Zufall auf deine Seite gerutscht,da du ein Video über vipasanna-Schweigemeditation reingestellt hast. die Ausdrücke binär, non-binär kannte ich bis jetzt noch nicht einmal. Ich habe überhaupt noch keine Berührung mit diesem Thema gehabt und blieb trotzdem hier hängen. Deine Art, dein Wesen..du hast mich gefesselt. Auch das Thema Gender ist sehr interessant. ich sah bis jetzt 3 videos, werde weitere ansehen. Ich muss dich jetzt aber noch kurz was fragen zu deiner Person. oder besser: erstmal etwas loswerden. und zwar: du bist eine toller Mensch. Ich habe noch nicht genau verstanden,als was du dich siehst, soweit ich es abschätzen kannst du dich nicht als Mann oder Frau einordnen,also non-binary,oder? darf ich fragen,als was du geboren wurdest? ich muss die Infobox mal stürmen, mir fehlt noch zu viel background. aber das Thema resoniert irgendwie mit etwas in meinem Inneren. Ich kenne das,dass das Geschlecht " nicht wichtig" ist (weil das innere des Menschen zählt..) in der Form, als dass ich mich beim Finden eines (Liebes-)Partners auch nie von dessen/ deren Geschlechtsmerkmalen habe beeinflussen lassen. Mir war der Mensch wichtig,egal welche "transMerkmale" (sorry, der Ausdruck ist wohl falsch ,aber du weißt was ich meine..)der Mensch hatte. Mach weiter so! Menschen wie dich braucht die Welt❤. keep on shining🌠
Schönes Video :) und alles gut erklärt. Ich finde es gut, dass du am Anfang kurz auf den Unterschied Gender und Sex eingehst. Das vermisse ich bei den meisten Videos der „feministischen Seite“ , aber auch bei der „anti-fem. Seite“. Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt der „non-binary Debatte“, da es meiner Meinung nach biologisch nur zwei Geschlechter gibt, aber in der sozialen Gesellschaft durchaus mehrere. Die Themenwoche finde ich auch sehr gut und informativ. Ich hoffe es gelingt eine größere Community und Plattform zu schaffen :). Werde aufjedenfall noch öfter bei deinen Videos vorbeischauen :)
Wenn man für alle Unterschiede eine eigene Identitätsklasse aufmacht, dann ist am Ende jeder in seiner eigenen Identitätsklasse. Das ist dann nicht besonders hilfreich. Am Ende läuft es doch auf folgende Fragen heraus: Welches biologische Geschlecht habe ich, welches biologische Geschlecht hätte ich gerne und welche biologischen Geschlechter kommen für mich als Sexualpartner und mit welcher Gewichtung in frage. Da kann man jetzt für jede Kombination einen Namen generieren, was ziemlich viele Namen wären, und das vielleicht auch soziales Geschlecht nennen, oder man beantwortet alle Fragen nacheinander, wenn man will, was dann kürzer ist. Aber ist das wirklich wichtig jede dieser Kombinationen sichtbar zu machen und drauf hinzuweisen, dass es jemanden gibt, der sie besetzt? Ich weiß nicht. Ich glaube schon dass die meisten damit rechnen, dass es nichts gibt was es nicht gibt. Ich denke auch, dass die Sichtbarkeit schon gegeben ist. Das sieht man ja an den Videos hier in TH-cam, Man teilt sich halt auch die Aufmerksamkeit mit den anderen 99,99% die ihr Anliegen in die Öffentlichkeit tragen wollen. Sorry mir fällt jetzt auch nicht mehr ein worauf ich eigentlich hinaus wollte. Ach so, vielleicht das: Es fällt einem ja schon selber schwer seine eigene Identität in seiner Ganzheit mit allen Facetten zu verstehen. Warum erwartet man, dass andere diese dann sofort akzeptieren und übernehmen. Anstatt sich damit abzumühen die anderen zu überzeugen sollte man vielleicht einfach sein Ding machen und sein leben leben. Macht das Sinn?
Ich sehe im deutschsprachigen Raum sehr wenig Repräsentation von nicht-binären Personen, insofern halte ich das schon für wichtig. Was ich wahrnehme (und für mich selbst jedenfalls zu transportieren versuche) ist eine Hoffnung, dass andere Menschen anerkennen, dass es mehr gibt Cis-Männer und Cis-Frauen, weil daran konkrete Formen von Diskriminierungen hängen. Wenn es dann noch echte Unterstützung in diesen Kämpfen gibt oder sogar irgendeine Form empathischen Verstehens: Umso besser. Es geht ja nicht um reine Sprachspiele, sondern um die Konsequenzen für Menschen, die nicht cis-gendert sind und/oder nicht heterosexuell und ich erlebe es als problematisch, die Strukturen hinter Diskriminierungen zu ignorieren und das Problem zu individualisieren mit dem Argument, dass eh nicht viele davon betroffen sind.
Hallo Joh. Ich mag deine Art und ich finde dich äußerst intelligent. Sehr gerne schaue ich mir deine Videos an. Durch diese habe ich vom non binary gender erfahren. Auch wenn ich das Thema recht interessant ist, verstehe ich die Problematik nicht. Auf der einen Seite kann man sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht vollständig identifizieren. Aber was beschreibt die Identität einer Frau/eines Mannes? Ich denke, das kann man nicht so genau sagen. Deshalb ist die Aussage, "Ich fühle mich nicht wie eine Frau/ein Mann", meiner Meinung nach falsch. Wie fühlt sich denn ein Mann oder eine Frau? Und inwiefern muss das mit meinem Körper in Verbindung gebracht werden? Es ist nunmal so, dass die Geschlechtsteile das Geschlecht definieren. Ich verstehe nicht, warum es deshalb jemanden stört, als Frau/Mann angesprochen zu werden. Auf der einen Seite möchten diese Personen Toleranz und Verständnis haben, da das im 21 Jahrhundert angebracht wäre. Aber warum muss man diese verschiedenen Identitäten Kategorisieren und Schubladen erstellen? Das ist irgendwie paradox. Ich denke jeder sollte sich selbst die Freiheit geben, sich so zu fühlen und das zu tun was man möchte. Sobald man den Menschen mehr von sich Preis gibt, urteilen sie. Über alles und jeden, egal wer er ist, was er macht und wo er herkommt. Mir ist egal wer sich wie fühlt und wer was macht und wer wen liebt. Wenn jemanden seine/ihre Geschlechtsteile stören, soll man sie doch entfernen oder nicht. Männer und Frauen sollten sich schminken oder nicht. Ist doch völlig egal, solange es jedem damit gut geht. Aber warum muss man das definieren?... Ich verstehe es tatsächlich nicht. Liebe Grüße Sandra
Hallo Sandra. Ich habe ein ganzes Video über Labels und Schubladen gemacht, schau da doch gern mal vorbei: th-cam.com/video/pE-K9pp8ELQ/w-d-xo.html&lc=Ugx8AL05zWi5ic8oOht4AaABAg Für mich persönlich lassen sich Geschlechterstereotypen und Gender (das soziale Geschlecht) nicht deckungsgleich fassen. Ich lehne ganz bestimmt viele Rollenbilder, die an Männer und Frauen getragen werden ab, diese Kritik an Rollenbildern ist aber keine vollständige Erklärung dafür, dass ich soziale Dysphorie erlebe, wenn ich als Frau gelesen werde. Das biologische Geschlecht (sex) und das soziale Geschlecht (gender) stimmen nicht in allen Fällen überein. Vielleicht ist das Thema leichter zugänglich für Dich, wenn Du an Transfrauen und Transmänner denkst: Viele (nicht alle) Transmänner und Transfrauen erleben neben einer sozialen Dysphorie auch eine Dysphorie bzgl. ihrer Körperteile. Das hat oft nichts damit zu tun, dass man den gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenbildern nicht entsprechen möchte, sondern das sich das zugewiesene Gender (Mann/Frau/x) und/oder Geschlechtsmerkmale schlichtweg nicht richtig anfühlen. Ich bin der starken Überzeugung, dass es wichtig ist, diese Lebensrealitäten von Trans*-Personen, ob Transmännern, Transfrauen oder non-binary Trans*-Personen anzuerkennen, auch wenn sie vielleicht nicht vollkommen nachvollzogen werden können. Transition auf verschiedenen Ebenen geschieht oft aus einem Leidensdruck heraus, nicht, weil es eine fixe Idee ist und ich sehe es durchaus problematisch, wenn dieses Erleben negiert wird oder gesagt wird, dass Betroffene sich mit ihrem Erleben entspannen sollen. Es ist schwierig das zu tun, es leider immer noch unglaublich viel Trans*phobie gibt. Ich stimme Dir darin zu, dass wir doch eigentlich weiter sein sollten, - die Realität sieht leider anders aus.
Woa Themenwoche, ich bin begeistert! Danke dir für deinen Aufwand, Joh! Ich bin gespannt, was ich über mich und fürs menschliche Zusammenleben lernen kann. (:
Einfach nur ein ganz ganz großes Dankeschön von ganzem Herzen für all die Arbeit die Du dir mit diesem so wichtigen Projekt der Sichtbarkeitmachung und Aufklärung über nichtbinäre Menschen machst, du bist großartig und wunderbar
Hallo Jo, erstmal muss ich vorrausschicken, dass ich dich für einen sehr intelligente Person halte und deine Videos sehr gerne anssehe. jedoch muss ich sagen, dass ich diese Non-Binary-Ideologie für ziemlich fragwürdig halte, da man eben entweder männlich oder weiblich ist, wenn man nicht gerade intersexuell ist. Geschlechterzugehörigkeit ist nun einmal eine Tatsache und man kann nicht eben mal beschließen, weder noch zu sein. ebensowenig wie man nicht sagen kann, dass man sich nicht länger als Mensch identifiziert und fortan als Nicht-Mensch leben möchte. Es ist einfach eine Verweigerung der Realität. Das soziale Geschlecht ist zwar ein soziales Konstrukt, allerdings liegt die Lösung darin, Geschlechterrollen und -stereotypen abzubauen und zu dekonstruieren, sich hingegen als Non-Binary zu deklarieren und darauf bestehen, nicht mehr mit geschlechterspezifischen Pronomina angesprochen zu werden, kann hingegen keine Lösung sein. im Gegenteil, es konterkariert die Bemühungen und Errungenschaften des Feminismus.
Ein Feminismus, der nicht trans*-inklisiv ist, ist in jedem Fall nicht mein Feminismus. Ich kann gern mal ein Video zum Thema Ideologie machen, darum sollte es ja heute gar nicht gehen, aber auch ein binäres Verständnis von Gender ist mitnichten frei von Ideologie. Dass soziales und biologisches Geschlecht nicht immer zusammenfallen, sollten wir inzwischen eigentlich durch die intensive Arbeit von Transfrauen und Transmännern verstanden haben, ich denke nicht, dass es der Sache hilft, anderen ihr soziales Geschlecht abzusprechen und das mit Biologie statt mit sozialen Verhältnissen zu begründen. Natürlich ist es keine Lösung, die auf einer analytischen Ebene viel Veränderung beim Betrachten einer Geschlechterbinarität bewirkt, ein Pronomen zu wählen - aber es kann soziale Dysphorie deutlich reduzieren, wenn es diesen Zweck erfüllt ist das doch schon einmal etwas und kann sehr wichtig sein für Transmänner, Transfrauen und nicht-binäre Personen.
Das abbauen von Geschlechterrollen hat nicht zwingend etwas mit nicht-binären Personen zu tun. Man kann diese Rollen abbauen und sich gleichzeitig mit dem sozialen Geschlecht identifizieren mit dem man sich wohl fühlt. Ich finde nicht, dass das eine dem anderen im Weg steht. Man kann das biologische Geschlecht einfach nicht mit dem sozialen in einen Topf werfen und so lange wir noch keine Welt ohne Rollenbilder und Konstrukte haben ist es teilweise notwendig die Identifizierung mit dem sozialen Geschlecht abzulegen oder zu ändern. Inwiefern behindert das denn deiner Meinung nach den Feminismus?
katharina widholm ich finde deine Argumentation irgendwie merkwürdig - ja es gibt im Grunde 'nur' drei biologische Geschlechter. Aber das biologische Geschlecht muss einfach nicht mit dem sozialen Geschlecht übereinstimmen. Ich selber bin sowohl biologisch als auch sozial eine Frau bzw fühle mich auch so und trotzdem nerven mich selber diese klassischen Geschlechterrollen - da frage ich mich immer, wie nervig es erst für non binary Menschen sein muss, ständig damit konfrontiert zu werden. Ja, ich weiß nicht, wie es sich anfühlt nicht cis zu sein - aber mir ist es einfach wichtig, dass jede Person sich in ihrer Haut wohl fühlen kann. Wenn eine biologische weibliche Person sich eben keinem Geschlecht oder dem männlichen Geschlecht usw zugehörig fühlt, dann ist das doch bollkommen legitim. Genauso legitim ist es, dass ich mich als weiblich identifiziere und dies mit meinem biologische Geschlecht übereinstimmt. Und genau darum geht es doch im Feminismus - um Gleichheit bzw gleiche Möglichkeiten. Für mich ist es beispielsweise auch Feminismus , wenn sich eine cis Frau bewusst dafür entscheidet Kinder zu bekommen und Zuhause zu bleiben, während ihr Mann sich zu einer Vollzeitstelle entscheidet. So lange eine Entscheidung bewusst und freiwillig und dem Willen desjenigen entspricht (und jeder die Möglichkeit hat diese Entscheidungen zu treffen) , ja dann ist das doch Feminismus.
Jo 🤓 ich finde das Thema sehr interessant ... fühle mich gerade aber etwas doof weil ich so viel Begriffe noch gar nicht eindeutig verstehe obwohl du sie schon in einigen Videos erklärt hast 🤔.... vielleicht sollte ich mir mal Vokabel Karten schreiben (Scherz). Auch wenn es mich persönlich gar nicht betrifft finde ich es immer sehr wichtig und richtig gehen Diskriminierungen anzugehen und gesellschaftliche Tabu Themen laut anzusprechen!!! Liebste Grüße 👍🦄
Welche Begriffe denn genau? Ich kann Dir gern noch mehr erklären, das ist gar kein Problem und ich verstehe, wenn viele Begriffe nicht so vertraut sind.
Fühlst Du Dich wohl, mit dem Geschlecht, dass Dir bei der Geburt zugewiesen wurde und aufgrund dessen Du in diesem sozialen Geschlecht erzogen wurdest? Fühlt es sich normal oder unauffällig oder gut an, wenn andere mit den Pronomen, die an dieses soziale Geschlecht heften, ansprechen? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Du cis-gender bist. Für mich selbst kann ich diese Fragen nicht mit ja beantworten. Gender (das soziale Geschlecht) umfasst verschiedene Faktoren wie Geschlechtsidentität, gelesen werden und auch, aber nicht ausschließlich, ein Spektrum gesellschaftlich anerkannter Rollenbilder, -erwartungen und Gender Performance und mehr. Für mich erlebe ich darin Brüche, die darüber hinausgehen, dass ich viele Rollen des Geschlechts, das mir bei der Geburt zugewiesen wurde, nicht spielen will. Für mich geht es bei mir selbst im Wesentlichen um Geschlechtsidentität, gelesen werden, soziale und körperliche Dysphorie sowie Euphorie, wenn ich z.B. korrekt gelesen werde. Ich habe eine ganze Videowoche zum Thema non-binary/non-binary trans* gemacht, schau da gern mal vorbei.
Meine Beobachtung ist, dass sich Neopronomen wie u.a. dey und die Variante, im Deutschen den eigenen Vornamen zu nutzen anstelle eines Pronomens mit am häufigsten zeigen, Varianten wie sier sehe ich aktuell seltener. Um Student*innen Pronomen zu erklären (bzw. besser gesagt: Geschlechtersensibel zu adressieren) bleibt es, meiner Meinung nach, beste Praxis, alle Personen unabhängig vom cis oder trans und/oder nonbinär Sein dazu einzuladen, in Namensrunden die eigenen Pronomen zu benennen.
Super. Freu mich sehr auf dieses Thema Hab gleich mal eine Frage. Ist es überhaupt möglich, ein anderes Geschlecht außer männlich oder weiblich im Pass eintragen zu lassen?
Es gibt eine Frist des Bundesverfassungsgerichts bis Ende 2018, die Option eines dritten Geschlechtseintrages im Personenstand neben männlich und weiblich zulassen soll, was dann auch einen Einfluss auf den Reisepass haben kann. Wie das genau aussehen und wann das tatsächlich geschehen wird ist aber unklar. Es ist gut möglich, dass sich diese Änderung auf die Rechte von Intersex-Personen beziehen werden (was auch schonmal ein riesiger Fortschritt ist, zweifelsohne). Es gibt Initiativen, die darum kämpfen, dass von dieser Gesetzesänderung auch Menschen profizieren können, die sich in ihrem sozialen Geschlecht weder als Mann noch als Frau identifizieren. Hier findest Du mehr Informationen: dritte-option.de/ Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz aussieht, in Österreich gibt es da leider aktuell keinen wirklichen Lichtblick. Länder wie Argentinien, Australien, Indien, Kolumbien, Neusseeland und andere erkennen bereits eine dritte Option an. (Korrigiert mich gern, ich stecke nicht so sehr darin.)
Ich schreibe grade eine Bachelorarbeit und benutze zb Arbeitnehmer/innen. Bin neu was das Genderthema angeht, könntest du mir dazu einen Tipp geben wie ich es besser schreiben und auch für meinen Professor vermerken kann? Liebe Grüße
Bitte nimm mir das nicht böse, falls es etwas ruppig oder unsensibel rüber kommt. Ist wirklich Neuland für mich und ich möchte sensibilisiert werden :)
häufig wird Arbeitnehmer*innen benutzt, das sternchen steht mit seinen linien, die in alle richtungen gehen, für alle geschlechter, die sich nicht in männlich oder weiblich einorden. gesprochen wird es "arbeitnehmer...innen"
xxfmmxx Die Zeitung SaZ gendert sehr angenehm; "In unseren Texten verwenden wir den Unterstrich, um Trans* und Inter* Personen sichtbar zu machen. Wir verwenden die männliche Form allerdings immer dann, wenn historische oder aktuelle Situationen tatsächlich männlich dominiert waren oder sind - um damit reale vergeschlechtlichte Machtverhältnisse nicht zu verschleiern (z.B. Burschenschaftler, Diktatoren). Und wir verwenden das Binnen-I für historische oder aktuelle Kontexte, in denen Trans* und Inter* Personen nicht vorkamen oder vorkommen durften (z.B. „NationalsozialistInnen“, „IslamistInnen“). " Vielleicht hilft dir das, für mich wird der Lesefluss bei Arbeitnehmer_innen zum Beispiel weniger gestört als bei Arbeitnehmer*innen.
Denke da die Dunkelziffer da sehr hoch ist kann man das nicht genau sagen. Es outet sich ja nicht jeder und das Thema ist noch sehr neu. Dazu kommt dass sich das soziale Geschlecht im Laufe des Lebens verändern kann.
Neben dem Faktor, das sich nicht alle outen oder outen können, kommt noch hinzu, dass sich nicht alle, die sich weder als Frau noch als Mann erleben, als non-binary bezeichnen. Es ist wirklich schwer, eine konkrete Zahl zu benennen, weil es ja zum Glück keine "Meldepflicht" oder etwas ähnlich Abscheuliches gibt. Auf Umwegen lässt sich so eine Zahl erheben durch eine breite Studie in der Geschlechterzugehörigkeit in den Kästchen Mann, Frau, nonbinary/anderes/weder noch abgefragt wird. Hier kannst Du Ergebnisse dazu aus einer britischen Studie sehen: practicalandrogyny.com/2014/12/16/how-many-people-in-the-uk-are-nonbinary/ Wenn wer von euch, wissenschaftlichen Studien dazu im deutschsprachigen Raum kennt, würde ich mich sehr über einen Link freuen.
Ob sich eine Person als Butch identifiziert liegt ja erst einmal auf einer Begehrensebene, nicht unbedingt verknüpft mit der Ebene eines sozialen Geschlechts :)
Ich glaube die Begriffe "Gefühl" und "identifizieren" werden von den meisten Leuten (die nicht wissen, was das ist oder dagegen sind) eher als realitätsfern wahrgenommen. Dadurch kommen so Aussagen zu Stande wie "Ich will mich wie ein Toaster fühlen, akzeptiert es!" Ich glaube, man sollte versuchen, wissenschaftlicher zu erklären, ich weiß auch nicht genau wie und bin auch gar nicht so sehr in dem Thema drin.. Ich hoffe, ich beleidige niemanden, aber: Ist das nicht auch einfach Biologie: nämlich das Gehirn? Wenn man davon ausgehend erklären würde, könnte man viel mehr Leute abholen, glaube ich. Damit bestreite ich nicht, dass es ein Spektrum gibt, in allen Bereichen: -Biologie/Körper -Gefühl/Gehirn -Geschlechterrolle/Klischees Im Deutschen gibt es dafür nur die Begriffe "Mann" und "Frau", etwas wenig. Und sexuelle Orientierung wird da oft auch noch reingebracht.
Ich halte es für wichtig, emanzipatorische Kämpfe durch eine Vielfalt an Aktionsformen zu führen - ja, auch wissenschaftlich, aber auch über empathische Zugänge, über die Stimmen Betroffener, über Kunst und (gute) Repräsentation und Sichtbarkeit in den Medien. Selbst habe ich ja einen Hintergrund in den Geistes- und Sozialwissenschaften und im Anarchismus, deshalb kann und mag ich das Thema nicht allein biologisch angehen, zumal bei dem Ansatz Herrschaftsstrukturen üblicherweise nicht thematisiert werden (ausschießlich Biologie ist das Thema also nicht, Geschlechterbinarität ist massiv geprägt von historisch-kulturellen Hintergründen und auch biologische Kategorisierungen werden beeinflusst durch gesellschaftliche Strukturen).
@@LILA-FANAL Ja, das ist natürlich auch sehr wichtig. Ich habe mich nur gefragt, wieso einige es nicht verstehen und dadurch nicht akzeptieren wollen, und wirklich wissenschaftliche Informationen habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Aber es ist auch gut und wertvoll, dass es Videos wie deine gibt. ^^
Du könntest zum Beispiel bei Google Scholar mal nach Stichworten wie "Construction of Gender Binary" oder, das lohnt sich sehr, nach "Colonialism and Gender" suchen :)
Ok, vorab: ich will niemanden diskriminieren oder die Identität absprechen aber so ganz verstehe ich die Definition von „Non-Binary“ nicht. Bei Trans-Menschen stimmt das „Gender“ nicht mit dem biologischen Geschlecht überein. Das ist psychologisch nachweisbar und wird, so weit ich weiß auch als „Krankheit“ diagnostiziert (Soll nicht diskriminierend gemeint sein, aber ich denke als so etwas in der Art kann man das bezeichnen). Die „Therapie“ ist in diesem Fall, den biologischen Körper an das „Gender“ anzupassen (durch OPs und Hormone). Aber bei „Non-Binary“ gibt es doch weder eine Diagnose noch eine Psychologische Grundlage, oder? Es wird nur gesagt, die Person kann sich nicht mit den klassischen Geschlechterrollen identifizieren. Aber muss sie das denn? Heißt das ein Junge der gerne mit Barbies spielt, muss Non-Binary sein? Fördert diese Form der Definition nicht gerade wieder Stereotypen?
Hej, danke erstmal für Dein Interesse und Deine Bereitschaft, Dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn oft gibt es erstmal nur eine pauschale Ablehnung. Non-binäre Menschen (das ist ein Überbegriff) können sich nicht oder nur eingeschränkt einem Gender zuordnen, damit fallen sie rein definitionsmäßig auch unter den Transbegriff. Es gibt einige nonbinäre Personen, die den Transbegriff für sich auch nutzen (das mache ich z.B.), einige nicht, weil u.a. am Begriff auch medizinhistorisch Problematiken hängen. Der Transbegriff sollte deshalb immer nur eine Selbst- keine Fremdbeschreibung sein. Die WHO hat, ich meine 2018, den Krankheitswert aus der Pathologisierung gestrichen, das heißt: Nicht nur inhaltlich, sondern jetzt auch hochoffiziell werden Transpersonen auch psychiologisch nicht mehr als Krank eingestuft, Schritte einer Transition sind nach den aktuellen Leitlinie aber dennoch zu unterstützen, das heißt z.B. dass die Krankenkassen nach bestimmten Kriterien auch ohne die Krankheitsdiagnose zahlen muss. Für Transpersonen, die in eine medizinische Transiton gehen wollen braucht es aktuell eine Diagnose, für trans Männer und trans Frauen ist das ganz klassisch die F64.0, aber auch nicht-binäre Personen können mit darunter fallen. Manchmal passt auch zum Beispiel die F64.8 oder F64.9 besser, mit einer Begleittherapeut*in kann auch gemeinsam besprochen werden, welche der Diagnosen stimmiger ist und ggf. auch erfolgsversprechender, da non-binären Klient*innen auch im Gesundheitssystem massive Diskriminierung erfahren. Non-binäre Personen sind also schon seit einer ganzen Weile auch im ICD verankert, historisch und außerhalb der Pathologisierung und (Un-)Sichtbarkeit noch viel länger. Nicht jede trans und/oder nonbinary Person braucht für sich selbst eine medizinische Transition, manche lehnen sie auch aus Diskrimnierungsgründen ab (weil der Weg dahin oft sehr übel ist) oder medizinisch nicht überzeugend (das ist ein Grund unter anderen aus denen einige trans und/oder nonbinäre Personen sich z.B. gegen eine Phalloplastik entscheiden. Transition kann aber viel mehr bedeuten als nur geschlechtsangleichende Operationen. Sie kann andere medizinische Schritte wie z.B. eine Epilation eines Bartes oder eine Hormonersatztherapie bedeuten. Sie kann auch eine Änderung des Personenstandes und/oder rechtlich geltende Vornamensänderung bedeuten. Und sie kann auch eine soziale Transition bedeuten in der Du z.B. Deinem Freund*innenkreis, Arbeitgeberin über Deine Identität informierst, neue Pronomen suchst oder Dein Aussehen so anpasst, dass Du so gelesen wirst, wie es sich für Dich stimmig anfühlt. Gender ist eine ziemlich komplexe Sache, die soziale Geschlechterzuordnung geht aber über klassische Geschlechterrollen oder Kleidung, Kinderspielzeug etc. hinaus. Es geht darin also nicht um traditionelle Zuschreibungen sondern das eigene und fremdzugeschriebene Identitätserleben. Um die letzte Frage zu beantworten: Ein cis männlicher Jugendlicher der mit Makeup experimentiert ist dann cis männlich, wenn er sich zugehörig zum Geschlecht identifiziert, das ihm um seine Geburt herum zugeordnet wurde. Wenn diese Person ihre eigene Geschlechtsidentität aber hinterfragt kann es sein, dass die Person sich schlussendlich unter dem Sammelbegriff non-binary stimmiger benannt erlebt, wie im Transbegriff ist auch das aber immer eine Selbstzuschreibung, keine Fremdzuschreibung. Und es ist ein sensibler Moment in dem es wichtig ist, nicht selbst in Sterotype zu rutschen: So wie eine trans Frau auch dann eine Frau ist, wenn sie keine Lust auf feminin (zugeordnete) Kleidung hat und dabei natürlich trotzdem ‚trans genug‘ bleibt, ist es wichtig, auch Personen, die den Transbegriff aus Gründen nicht nutzen möchten, aber sich angesprochen von nonbinary Begriff erleben auch als nonbinär anzuerkennen und nicht auf Narrative zu heften wie die, die um z.B. Kleidung, Berufswahl, Spielzeug. Ich mach gern nochmal ein Video zum Thema Gender/soziales Geschlecht, das würde für heute aber den Rahmen sprengen. Hoffentlich hilft Dir das weiter :)
Also das Thema ist interessant aber deine Art so extrem sanft zu reden strengt mich enorm an beim zuhören. Ist nicht böse gemeint, aber es wirkt sehr aufgesetzt.
Sehr interessantes und wichtiges Thema, schade dass so viele Menschen dem ganzen sehr kritisch bzw ablehnend gegenüber stehen. Mich betrifft das ganze (zum Glück?) eher weniger. Ich wurde als Frau geboren und fühle mich im großen und ganzen auch so. Allerdings fühle ich mich von der Gesellschaft als solche manchmal nicht richtig angenommen, weil ich ab und an eher männlich (kann man das so sagen?) rumlaufe. Ich hatte letztes Jahr meine Haare auf 2 cm geschnitten und dann wurde mir gesagt, mit langen Haaren sähe ich schon weiblicher aus. Das hat mich iwie traurig gemacht und ich lasse mir sie jetzt auch wieder wachsen, obwohl mir eigentlich (!) die Meinung anderer egal ist und mir die kurzen Haare gefallen haben.. Ich versuche sehr verständnisvoll an solche themen heranzugehen, aber es fällt mir auch schwer das ganze wirklich zu verstehen. Ich habe immer noch das Problem damit alles zu labeln oder wie man das nennt.. also zu sagen es gibt pansexuell und cis und gray-a-sexuell (hoffe ich habe das richtig benannt) usw. Es hilft viel aber schränkt auch wieder ein. Und noch bei ein paar anderen Themen komme ich nicht ganz hinterher. Ich bin definitiv noch lange nicht zu Ende mit meinem denkprozess, aber kann in meinem persönlichen Umfeld auch mit keinem darüber diskutieren bzw Erfahrungen austauschen Tut mir leid für den langen Text! Ich hoffe das interessiert überhaupt jemanden :D Liebe Grüße Ach und du hast so eine angenehme Stimme! Mach bitte weiter mit solchen Videos, sie bringen mich und bestimmt viele andere so viel weiter im Leben :)
Aber es ist ja super, dass Du offen dafür bist mich mit dem Thema zu beschäftigen :) Ich finde das unglaublich wertvoll, weil viele genau an dem Punkt ablehnend oder gleichgültig werden an dem es sie nicht selbst betrifft. Labels können tatsächlich auch ambivalent sein und manchmal auch einengen, zu dem Thema wird es am Sonntag ein Video geben.
Stell Dir zwei Regenschirme vor, auf dem einen steht Trans*, auf dem anderen non-binary. Der Trans*-Regenschirm umfasst Transidentitäten von Transmännern, Transfrauen und eine Vielzahl an nicht-binären (non-binary) Geschlechtsidentitäten. Dabei ist wichtig, zu beachten, dass es allein die Entscheidung der betroffenen Person ist, ob sie sich selbst als Trans* bezeichnen möchte oder nicht. Agender lässt sich unter dem non-binary Regenschirm fassen. Andere non-binary Geschlechtsidentitäten neben Agender (also eine Identität, die als frei von irgendeinem soziales Geschlecht erlebt wird) sind zum Beispiel genderqueer, genderfluid und viele mehr, die unterschiedliche Nuancen abbilden. Auch hier gilt: Non-binary ist ausschließlich, wer sich mit diesem Begriff identifiziert und sollte keine Außenzuschreibung sein. Hilft Dir das weiter? Ansonsten kann ich mal versuchen, Dir eine Grafik herauszusuchen.
Ganz genau :) Ich habe am Anfang auch häufiger die Begriffe genderqueer und genderfluid genutzt und es ist immer noch völlig okay, wenn andere die verwenden, aber ich selbst fühle mit dem Begriff non-binary trans* die größte Resonanz.
Was heißt das Geschlecht "zugewiesen bekommen" zu haben? Das Geschlecht ist doch von Natur aus entstanden. Bei dir klingt das ja wie ein Tschernobyl- Missgeschick. Das ist offenbar gar nicht mein Thema, meine Lebenswelt. Jeder hat so seine Probleme........🙄
Ich stimme Dir darin zu, dass Menschen unterschiedliche Problemfelder bearbeiten müssen - meines abzuwerten hilft allerdings weder Dir noch mir. Mir erscheint es sinnvoller, sich über Themen und mir unbekannte Lebensrealitäten zu informieren. Geschlechterbinarität, also die Einteilung von Geschlechtern in "Frau" und "Mann" ist erstmal eine konstruierte, die nicht naturgegeben so sein muss (und in anderen Kulturen auch schon anders funktioniert hat) und sich selbst, wenn Dir der Unterschied zwischen sozialem und biologischen Geschlecht bisher nicht bewusst war allein an der Existenz von Intersexpersonen schon scheitert. Diese binäre Zuweisungspraxis gerät bei intersex- und/oder trans-Personen an Grenzen, die nur gewaltsam zu nennen sind, "Tschernobyl-Missgeschick" wäre jetzt keine Formulierung, die ich wählen würde und ignoriert auch die politischen Mechanismen und Machtstrukturen hinter diesen Zuweisungspraxen, aber ja: Wenn Du nicht cis-gender bist (cis meint, dass Du Dich mit dem Geschlecht identifizieren kannst, das Dir zugewiesen wurde) und/oder intersex bist, hat diese Praxis massive Konsequenzen: Im Fall von Transpersonen Transfeindlichkeit in allen Schattierungen, im Fall von Intersexpersonen immer noch massiv Gewalt in medizinischen Kontexten, auch nach dem neuen Gesetz zu Dritten Option.
Nein, es heißt, dass ich festgestellt habe, dass ich mich weder als Mann noch als Frau wahrnehmen kann und dass das nicht ausschließlich darauf zurückzuführen ist, dass ich die Rollenbilder, die an Männer und Frauen getragen werde kritisisiere. (Und auch Transmänner "wären nicht lieber Männer", sondern sind Männer, auch dann, wenn sie noch oder nie geschlechtsangleichende Maßnahmen wählen (können).)
Ich hasse mein Biologisches Geschlecht. Am liebsten würde ich meine Gebärmutter entfernen ._. Und mich umzubenennen. P.s: ist es eigendlich möglich seine Gebärmutter zu entfernen? Bitte beantworten ._.
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen kann die Gebärmutter entfernt werden, die Operation heißt Hysterektomie. Hier findest Du weitere Informationen: transmann.de/trans-informationen/medizinisches/hysterektomie/
Hey Joh :) Ich freue mich richtig auf die Themenwoche. Gerade hier auf TH-cam in Deutschland ist das Thema viel zu wenig präsent und deswegen bin ich echt dankbar, dass du dich so dafür einsetzt. Und ich wünsche dir ganz viel Kraft für den ganzen Gegenwind, den du wirst einstecken müssen. Danke, dass du diesen Kampf so aktiv angehst und damit auch Leuten hilfst, die gerade nicht die Kraft haben sich zu outen oder öffentlicher damit umzugehen. Bin sicher du kannst Leuten Mut machen!
Vielen vielen Dank für Deine aufbauenden Worte, das unterstützt und stärkt mich sehr :)
Hallo Joh,
vielen Dank für Deine liebevollen Videos. Für mich sind alle in jeder Beziehung sehr erhellend und ich finde, für einen empathischen Menschen sollte es eigentlich damit ein Leichtes sein, sich in all dies "Mensch-Sein" hineinzufühlen.
Ich lerne viel hier - und von Dir insgesamt. Auch, besonders sorgsam mit meinem "neuen Wissen" umzugehen.
Mach bitte weiter (oh, in JEDER Beziehung!!) und lass Dich auch künftig nicht von Toren und Trollen davon abbringen oder gar verletzen. Es gibt hier draußen mit Sicherheit jede Menge (stiller) Mitleser, die Dich gerne mögen - und das was Du zu sagen hast!
Herzlich aus Heidelberg
Klaus
Ich danke Dir für diese lieben Worte, Klaus, das tut sehr gut!
Danke für diese Themenwoche
Hey Joh 😊
Super interessantes Video, schade nur, dass manche hier nicht so tolle Kommentare hinterlassen.
Ich habe so langsam, dass Gefühl, dass ich einen kleinen Zugang zu dieser Thematik bekomme von der ich als cis Frau im Grunde nicht betroffen bin. Klar, ich werde nie ganz verstehen, wie es sich anfühlt, wenn man ein anderes/kein soziales Geschlecht hat/haben will - aber ich kann ein bisschen verstehen, warum es so ist.
Das Glossar habe ich mir mal gespeichert - danke dafür
Und ich freue mich sehr auf die woche und darauf neue Personen kennen zu lernen 😊
Hey Joh, danke für die Themenwoche! Ich find's auch deshalb spannend, weil Sozialkonstruktivismus ganz allgemein mich sehr interessiert. Ich würde mich über ein Video freuen, was sich mit der Frage nach hilfreicher Begegnung/angenehmes Gegenüber sein für Trans*personen beschäftigt. Liebe Grüße!
Gute Idee, ich hätte große Lust, ein Video zu drehen für Trans*-Unterstützer*innen/Allys :)
Juhu! Mich beschäftigt da vor allem, wie viel Raum dieser Teil von Identität einnimmt. Mir ist halt eigentlich ziemlich "egal", welches Geschlecht eine Person hat. Und gleichzeitig ist diese Egal-Haltung vielleicht auch verletzend, weil ich damit einen wichtigen Bestandteil der Identität als für mich unwichtig kommuniziere.
Letztens habe ich letztens im Supermarkt eine Person gesehen, die krass hohe High Heels getragen hat. Das hat mich ziemlich beeindruckt, wie dieser Mensch damit laufen konnte und ich war kurz davor, meiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen. Und hab mich dabei erwischt, dass es mir nur deshalb so aufgefallen ist, weil ich diese Person vor allem als männlich gelesen habe. Dann zu sagen, dass ich die Laufskills bewundernswert finde, fand ich unangemessen, weil es eben doch Folge einer Zuschreibung von vorrangig einem Geschlecht war. (Einer wildfremden, stereotypen Cis-Frau hätte ich nämlich sehr wahrscheinlich nicht sagen wollen, wie toll sie mit den Schuhen laufen kann...)
Und auch spannend fänd ich sowas wie "Praxistipps", wenn einem im Alltag Trans*-Phobie begegnet. Diskussion? Aufklärung? Positionierung? Sprache?
Jetzt bin ich aber erstmal gespannt, auf die weiteren Videos aus der Non-Binary-Themenwoche. Liebe Grüße!
Das ist so schön und weit was Du machst und denkst. Ich verstehe, wie Menschen sich leben und definieren...verstehe und kann es förmlich spüren, wie alles ist und sein kann/darf.Ich bin heterosexuell (verliebt ! verlobt, verheiratet :-))und ich folge Deinem Leben und Deiner Passion aufrichtig gerne. Dankeschön für den Platz, den deine Videos lassen!
Ich danke Dir!
Hallo (:
Ich schreib eigentlich keine Kommentare unter Videos, aber bei deinem Video kann ich einfach nicht anders. Du bist die erste Person im deutsprachigen TH-cam, die richtig gut gemachte Videos zum Thema Trans* und Enby machst! Die Art wie du Dinge benennst und aussprichst würdigen die Identitäten von Trans*personen ohne sie in Frage zu stellen oder verletzend zu sein (zumindest was meine Wahrnehmung betrifft. Ich persönlich finde die Unterscheidung zwischen Sex und Gender zwar nicht so sinnvoll, aber bin da auch bissl Bulter addicted. Ansonsten echt mega großes dankeschön, dass du Aufklärung zu diesem Thema betreibst. Ich bin selber Trans* bzw. beschreibt Demigirl, Transfeminin wohl am besten mein Geschlecht und hab schon oft darüber nachgedacht einen Blog oder TH-cam zu starten um dringend notwendige Aufklärung zu betreiben und hoffentlich auch paar Menschen zu empowern, fürchte allerdings verletzendes Internet-trolling, umso mehr Respekt habe ich, dass du dich dem aussetzt. Unsere Gesellschaft ist einfach noch so mega cissexistisch, trans*feindlich und binär, es ist zum kotzen.
Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass dich negatives Feedback nicht stärker runterzieht, als positive Anmerkungen dich empowern! Deine Videos sind ultra wichtig, vor allem auch für Menschen die mit ihrem Geschlecht struggeln und dringend Infos und Rollenbilder brauchen.
Liebe Grüße Mina
Vielen Dank für Dein Feedback und Deine lieben Worte, Mina! Das hilft mir sehr weiter.
Ich kann Deine Bedenken sehr nachvollziehen, was einen Blog oder Videos betrifft, das ist wirklich nicht einfach auszuhalten. Ich möchte Dich trotzdem sehr darin ermutigen es mal zu versuchen, wenn Du Lust darauf hast. Ich stimme Dir da ganz zu: Solche Videos sind so wichtig auch für die eigene Community.
Ich bin ja aus disability-Gründen in diese skurrile TH-cam-Welt gerutscht und irgendwie darauf hängen geblieben, weil das Medium einfach nochmal eine breitere Spannweite aus Zuschauer*innen bietet. Ich würde mich auf jeden Fall über Deine Videos freuen und bestimmt viel lernen können :)
jetzt bin ich durch Zufall auf deine Seite gerutscht,da du ein Video über vipasanna-Schweigemeditation reingestellt hast.
die Ausdrücke binär, non-binär kannte ich bis jetzt noch nicht einmal. Ich habe überhaupt noch keine Berührung mit diesem Thema gehabt und blieb trotzdem hier hängen.
Deine Art, dein Wesen..du hast mich gefesselt.
Auch das Thema Gender ist sehr interessant.
ich sah bis jetzt 3 videos, werde weitere ansehen.
Ich muss dich jetzt aber noch kurz was fragen zu deiner Person. oder besser: erstmal etwas loswerden.
und zwar: du bist eine toller Mensch.
Ich habe noch nicht genau verstanden,als was du dich siehst, soweit ich es abschätzen kannst du dich nicht als Mann oder Frau einordnen,also non-binary,oder?
darf ich fragen,als was du geboren wurdest?
ich muss die Infobox mal stürmen, mir fehlt noch zu viel background.
aber das Thema resoniert irgendwie mit etwas in meinem Inneren.
Ich kenne das,dass das Geschlecht " nicht wichtig" ist (weil das innere des Menschen zählt..) in der Form, als dass ich mich beim Finden eines (Liebes-)Partners auch nie von dessen/ deren Geschlechtsmerkmalen habe beeinflussen lassen. Mir war der Mensch wichtig,egal welche "transMerkmale" (sorry, der Ausdruck ist wohl falsch ,aber du weißt was ich meine..)der Mensch hatte.
Mach weiter so! Menschen wie dich braucht die Welt❤.
keep on shining🌠
Danke Du, sieh Dich hier gerne etwas um, es gibt auf diesem Kanal auch eine Playlist zum Thema :)
Schönes Video :) und alles gut erklärt. Ich finde es gut, dass du am Anfang kurz auf den Unterschied Gender und Sex eingehst. Das vermisse ich bei den meisten Videos der „feministischen Seite“ , aber auch bei der „anti-fem. Seite“. Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt der „non-binary Debatte“, da es meiner Meinung nach biologisch nur zwei Geschlechter gibt, aber in der sozialen Gesellschaft durchaus mehrere.
Die Themenwoche finde ich auch sehr gut und informativ. Ich hoffe es gelingt eine größere Community und Plattform zu schaffen :). Werde aufjedenfall noch öfter bei deinen Videos vorbeischauen :)
Wobei es auch biologisch noch mehr (und auch gar nicht so unüblich) gibt, nämlich Intersex-Personen.
zimtkopfliest Arrg stimmt. Schande über mein Haupt, daran habe ich nicht gedacht. Danke :)
jaaaaa
*joh -.- #classic
Wenn man für alle Unterschiede eine eigene Identitätsklasse aufmacht, dann ist am Ende jeder in seiner eigenen Identitätsklasse. Das ist dann nicht besonders hilfreich.
Am Ende läuft es doch auf folgende Fragen heraus: Welches biologische Geschlecht habe ich, welches biologische Geschlecht hätte ich gerne und welche biologischen Geschlechter kommen für mich als Sexualpartner und mit welcher Gewichtung in frage. Da kann man jetzt für jede Kombination einen Namen generieren, was ziemlich viele Namen wären, und das vielleicht auch soziales Geschlecht nennen, oder man beantwortet alle Fragen nacheinander, wenn man will, was dann kürzer ist. Aber ist das wirklich wichtig jede dieser Kombinationen sichtbar zu machen und drauf hinzuweisen, dass es jemanden gibt, der sie besetzt? Ich weiß nicht. Ich glaube schon dass die meisten damit rechnen, dass es nichts gibt was es nicht gibt. Ich denke auch, dass die Sichtbarkeit schon gegeben ist. Das sieht man ja an den Videos hier in TH-cam, Man teilt sich halt auch die Aufmerksamkeit mit den anderen 99,99% die ihr Anliegen in die Öffentlichkeit tragen wollen. Sorry mir fällt jetzt auch nicht mehr ein worauf ich eigentlich hinaus wollte. Ach so, vielleicht das: Es fällt einem ja schon selber schwer seine eigene Identität in seiner Ganzheit mit allen Facetten zu verstehen. Warum erwartet man, dass andere diese dann sofort akzeptieren und übernehmen. Anstatt sich damit abzumühen die anderen zu überzeugen sollte man vielleicht einfach sein Ding machen und sein leben leben. Macht das Sinn?
Ich sehe im deutschsprachigen Raum sehr wenig Repräsentation von nicht-binären Personen, insofern halte ich das schon für wichtig. Was ich wahrnehme (und für mich selbst jedenfalls zu transportieren versuche) ist eine Hoffnung, dass andere Menschen anerkennen, dass es mehr gibt Cis-Männer und Cis-Frauen, weil daran konkrete Formen von Diskriminierungen hängen. Wenn es dann noch echte Unterstützung in diesen Kämpfen gibt oder sogar irgendeine Form empathischen Verstehens: Umso besser. Es geht ja nicht um reine Sprachspiele, sondern um die Konsequenzen für Menschen, die nicht cis-gendert sind und/oder nicht heterosexuell und ich erlebe es als problematisch, die Strukturen hinter Diskriminierungen zu ignorieren und das Problem zu individualisieren mit dem Argument, dass eh nicht viele davon betroffen sind.
Hallo Joh.
Ich mag deine Art und ich finde dich äußerst intelligent. Sehr gerne schaue ich mir deine Videos an. Durch diese habe ich vom non binary gender erfahren. Auch wenn ich das Thema recht interessant ist, verstehe ich die Problematik nicht. Auf der einen Seite kann man sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht vollständig identifizieren. Aber was beschreibt die Identität einer Frau/eines Mannes? Ich denke, das kann man nicht so genau sagen. Deshalb ist die Aussage, "Ich fühle mich nicht wie eine Frau/ein Mann", meiner Meinung nach falsch. Wie fühlt sich denn ein Mann oder eine Frau? Und inwiefern muss das mit meinem Körper in Verbindung gebracht werden? Es ist nunmal so, dass die Geschlechtsteile das Geschlecht definieren. Ich verstehe nicht, warum es deshalb jemanden stört, als Frau/Mann angesprochen zu werden. Auf der einen Seite möchten diese Personen Toleranz und Verständnis haben, da das im 21 Jahrhundert angebracht wäre. Aber warum muss man diese verschiedenen Identitäten Kategorisieren und Schubladen erstellen? Das ist irgendwie paradox. Ich denke jeder sollte sich selbst die Freiheit geben, sich so zu fühlen und das zu tun was man möchte. Sobald man den Menschen mehr von sich Preis gibt, urteilen sie. Über alles und jeden, egal wer er ist, was er macht und wo er herkommt. Mir ist egal wer sich wie fühlt und wer was macht und wer wen liebt. Wenn jemanden seine/ihre Geschlechtsteile stören, soll man sie doch entfernen oder nicht. Männer und Frauen sollten sich schminken oder nicht. Ist doch völlig egal, solange es jedem damit gut geht. Aber warum muss man das definieren?... Ich verstehe es tatsächlich nicht.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandra. Ich habe ein ganzes Video über Labels und Schubladen gemacht, schau da doch gern mal vorbei: th-cam.com/video/pE-K9pp8ELQ/w-d-xo.html&lc=Ugx8AL05zWi5ic8oOht4AaABAg
Für mich persönlich lassen sich Geschlechterstereotypen und Gender (das soziale Geschlecht) nicht deckungsgleich fassen. Ich lehne ganz bestimmt viele Rollenbilder, die an Männer und Frauen getragen werden ab, diese Kritik an Rollenbildern ist aber keine vollständige Erklärung dafür, dass ich soziale Dysphorie erlebe, wenn ich als Frau gelesen werde. Das biologische Geschlecht (sex) und das soziale Geschlecht (gender) stimmen nicht in allen Fällen überein.
Vielleicht ist das Thema leichter zugänglich für Dich, wenn Du an Transfrauen und Transmänner denkst: Viele (nicht alle) Transmänner und Transfrauen erleben neben einer sozialen Dysphorie auch eine Dysphorie bzgl. ihrer Körperteile. Das hat oft nichts damit zu tun, dass man den gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenbildern nicht entsprechen möchte, sondern das sich das zugewiesene Gender (Mann/Frau/x) und/oder Geschlechtsmerkmale schlichtweg nicht richtig anfühlen.
Ich bin der starken Überzeugung, dass es wichtig ist, diese Lebensrealitäten von Trans*-Personen, ob Transmännern, Transfrauen oder non-binary Trans*-Personen anzuerkennen, auch wenn sie vielleicht nicht vollkommen nachvollzogen werden können. Transition auf verschiedenen Ebenen geschieht oft aus einem Leidensdruck heraus, nicht, weil es eine fixe Idee ist und ich sehe es durchaus problematisch, wenn dieses Erleben negiert wird oder gesagt wird, dass Betroffene sich mit ihrem Erleben entspannen sollen. Es ist schwierig das zu tun, es leider immer noch unglaublich viel Trans*phobie gibt. Ich stimme Dir darin zu, dass wir doch eigentlich weiter sein sollten, - die Realität sieht leider anders aus.
Woa Themenwoche, ich bin begeistert! Danke dir für deinen Aufwand, Joh! Ich bin gespannt, was ich über mich und fürs menschliche Zusammenleben lernen kann. (:
Einfach nur ein ganz ganz großes Dankeschön von ganzem Herzen für all die Arbeit die Du dir mit diesem so wichtigen Projekt der Sichtbarkeitmachung und Aufklärung über nichtbinäre Menschen machst, du bist großartig und wunderbar
Was für ein wunderbarer, stärkender Kommentar - ich danke Dir aus ganzem Herzen dafür!
Hallo Jo,
erstmal muss ich vorrausschicken, dass ich dich für einen sehr intelligente Person halte und deine Videos sehr gerne anssehe. jedoch muss ich sagen, dass ich diese Non-Binary-Ideologie für ziemlich fragwürdig halte, da man eben entweder männlich oder weiblich ist, wenn man nicht gerade intersexuell ist. Geschlechterzugehörigkeit ist nun einmal eine Tatsache und man kann nicht eben mal beschließen, weder noch zu sein. ebensowenig wie man nicht sagen kann, dass man sich nicht länger als Mensch identifiziert und fortan als Nicht-Mensch leben möchte. Es ist einfach eine Verweigerung der Realität. Das soziale Geschlecht ist zwar ein soziales Konstrukt, allerdings liegt die Lösung darin, Geschlechterrollen und -stereotypen abzubauen und zu dekonstruieren, sich hingegen als Non-Binary zu deklarieren und darauf bestehen, nicht mehr mit geschlechterspezifischen Pronomina angesprochen zu werden, kann hingegen keine Lösung sein. im Gegenteil, es konterkariert die Bemühungen und Errungenschaften des Feminismus.
Ein Feminismus, der nicht trans*-inklisiv ist, ist in jedem Fall nicht mein Feminismus.
Ich kann gern mal ein Video zum Thema Ideologie machen, darum sollte es ja heute gar nicht gehen, aber auch ein binäres Verständnis von Gender ist mitnichten frei von Ideologie. Dass soziales und biologisches Geschlecht nicht immer zusammenfallen, sollten wir inzwischen eigentlich durch die intensive Arbeit von Transfrauen und Transmännern verstanden haben, ich denke nicht, dass es der Sache hilft, anderen ihr soziales Geschlecht abzusprechen und das mit Biologie statt mit sozialen Verhältnissen zu begründen. Natürlich ist es keine Lösung, die auf einer analytischen Ebene viel Veränderung beim Betrachten einer Geschlechterbinarität bewirkt, ein Pronomen zu wählen - aber es kann soziale Dysphorie deutlich reduzieren, wenn es diesen Zweck erfüllt ist das doch schon einmal etwas und kann sehr wichtig sein für Transmänner, Transfrauen und nicht-binäre Personen.
Das abbauen von Geschlechterrollen hat nicht zwingend etwas mit nicht-binären Personen zu tun. Man kann diese Rollen abbauen und sich gleichzeitig mit dem sozialen Geschlecht identifizieren mit dem man sich wohl fühlt. Ich finde nicht, dass das eine dem anderen im Weg steht. Man kann das biologische Geschlecht einfach nicht mit dem sozialen in einen Topf werfen und so lange wir noch keine Welt ohne Rollenbilder und Konstrukte haben ist es teilweise notwendig die Identifizierung mit dem sozialen Geschlecht abzulegen oder zu ändern. Inwiefern behindert das denn deiner Meinung nach den Feminismus?
katharina widholm ich finde deine Argumentation irgendwie merkwürdig - ja es gibt im Grunde 'nur' drei biologische Geschlechter. Aber das biologische Geschlecht muss einfach nicht mit dem sozialen Geschlecht übereinstimmen.
Ich selber bin sowohl biologisch als auch sozial eine Frau bzw fühle mich auch so und trotzdem nerven mich selber diese klassischen Geschlechterrollen - da frage ich mich immer, wie nervig es erst für non binary Menschen sein muss, ständig damit konfrontiert zu werden.
Ja, ich weiß nicht, wie es sich anfühlt nicht cis zu sein - aber mir ist es einfach wichtig, dass jede Person sich in ihrer Haut wohl fühlen kann. Wenn eine biologische weibliche Person sich eben keinem Geschlecht oder dem männlichen Geschlecht usw zugehörig fühlt, dann ist das doch bollkommen legitim. Genauso legitim ist es, dass ich mich als weiblich identifiziere und dies mit meinem biologische Geschlecht übereinstimmt. Und genau darum geht es doch im Feminismus - um Gleichheit bzw gleiche Möglichkeiten.
Für mich ist es beispielsweise auch Feminismus , wenn sich eine cis Frau bewusst dafür entscheidet Kinder zu bekommen und Zuhause zu bleiben, während ihr Mann sich zu einer Vollzeitstelle entscheidet. So lange eine Entscheidung bewusst und freiwillig und dem Willen desjenigen entspricht (und jeder die Möglichkeit hat diese Entscheidungen zu treffen) , ja dann ist das doch Feminismus.
katharina widholm Danke. 👍👍
Danke ! Du hast ausgedrückt was ich mir auch dachte!
Jo 🤓 ich finde das Thema sehr interessant ... fühle mich gerade aber etwas doof weil ich so viel Begriffe noch gar nicht eindeutig verstehe obwohl du sie schon in einigen Videos erklärt hast 🤔.... vielleicht sollte ich mir mal Vokabel Karten schreiben (Scherz). Auch wenn es mich persönlich gar nicht betrifft finde ich es immer sehr wichtig und richtig gehen Diskriminierungen anzugehen und gesellschaftliche Tabu Themen laut anzusprechen!!!
Liebste Grüße 👍🦄
Welche Begriffe denn genau? Ich kann Dir gern noch mehr erklären, das ist gar kein Problem und ich verstehe, wenn viele Begriffe nicht so vertraut sind.
Tolle Sache ;) Bin dabei!
Interessantes Thema... wie weiss man denn mit welchem Geschlecht sich identifiziert ?! Fühlt man das ? Kannst du beschreiben wie sich das anfühlt ?
Fühlst Du Dich wohl, mit dem Geschlecht, dass Dir bei der Geburt zugewiesen wurde und aufgrund dessen Du in diesem sozialen Geschlecht erzogen wurdest? Fühlt es sich normal oder unauffällig oder gut an, wenn andere mit den Pronomen, die an dieses soziale Geschlecht heften, ansprechen? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Du cis-gender bist.
Für mich selbst kann ich diese Fragen nicht mit ja beantworten. Gender (das soziale Geschlecht) umfasst verschiedene Faktoren wie Geschlechtsidentität, gelesen werden und auch, aber nicht ausschließlich, ein Spektrum gesellschaftlich anerkannter Rollenbilder, -erwartungen und Gender Performance und mehr. Für mich erlebe ich darin Brüche, die darüber hinausgehen, dass ich viele Rollen des Geschlechts, das mir bei der Geburt zugewiesen wurde, nicht spielen will. Für mich geht es bei mir selbst im Wesentlichen um Geschlechtsidentität, gelesen werden, soziale und körperliche Dysphorie sowie Euphorie, wenn ich z.B. korrekt gelesen werde. Ich habe eine ganze Videowoche zum Thema non-binary/non-binary trans* gemacht, schau da gern mal vorbei.
Welche Pronomen setzten sich für Non-Binarys in Deutschland durch? Ich brauche Hilfe dies meinen Studenten zu erklären.
Meine Beobachtung ist, dass sich Neopronomen wie u.a. dey und die Variante, im Deutschen den eigenen Vornamen zu nutzen anstelle eines Pronomens mit am häufigsten zeigen, Varianten wie sier sehe ich aktuell seltener.
Um Student*innen Pronomen zu erklären (bzw. besser gesagt: Geschlechtersensibel zu adressieren) bleibt es, meiner Meinung nach, beste Praxis, alle Personen unabhängig vom cis oder trans und/oder nonbinär Sein dazu einzuladen, in Namensrunden die eigenen Pronomen zu benennen.
Super. Freu mich sehr auf dieses Thema
Hab gleich mal eine Frage. Ist es überhaupt möglich, ein anderes Geschlecht außer männlich oder weiblich im Pass eintragen zu lassen?
Es gibt eine Frist des Bundesverfassungsgerichts bis Ende 2018, die Option eines dritten Geschlechtseintrages im Personenstand neben männlich und weiblich zulassen soll, was dann auch einen Einfluss auf den Reisepass haben kann.
Wie das genau aussehen und wann das tatsächlich geschehen wird ist aber unklar. Es ist gut möglich, dass sich diese Änderung auf die Rechte von Intersex-Personen beziehen werden (was auch schonmal ein riesiger Fortschritt ist, zweifelsohne). Es gibt Initiativen, die darum kämpfen, dass von dieser Gesetzesänderung auch Menschen profizieren können, die sich in ihrem sozialen Geschlecht weder als Mann noch als Frau identifizieren.
Hier findest Du mehr Informationen: dritte-option.de/
Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz aussieht, in Österreich gibt es da leider aktuell keinen wirklichen Lichtblick.
Länder wie Argentinien, Australien, Indien, Kolumbien, Neusseeland und andere erkennen bereits eine dritte Option an.
(Korrigiert mich gern, ich stecke nicht so sehr darin.)
Ich schreibe grade eine Bachelorarbeit und benutze zb Arbeitnehmer/innen. Bin neu was das Genderthema angeht, könntest du mir dazu einen Tipp geben wie ich es besser schreiben und auch für meinen Professor vermerken kann?
Liebe Grüße
Bitte nimm mir das nicht böse, falls es etwas ruppig oder unsensibel rüber kommt. Ist wirklich Neuland für mich und ich möchte sensibilisiert werden :)
häufig wird Arbeitnehmer*innen benutzt, das sternchen steht mit seinen linien, die in alle richtungen gehen, für alle geschlechter, die sich nicht in männlich oder weiblich einorden. gesprochen wird es "arbeitnehmer...innen"
Maren Diekmann Danke für die schnelle Antwort
xxfmmxx Die Zeitung SaZ gendert sehr angenehm;
"In unseren Texten verwenden wir den Unterstrich, um Trans* und Inter* Personen sichtbar zu machen. Wir verwenden die männliche Form allerdings immer dann, wenn historische oder aktuelle Situationen tatsächlich männlich dominiert waren oder sind - um damit reale vergeschlechtlichte Machtverhältnisse nicht zu verschleiern (z.B. Burschenschaftler, Diktatoren). Und wir verwenden das Binnen-I für historische oder aktuelle Kontexte, in denen Trans* und Inter* Personen nicht vorkamen oder vorkommen durften (z.B. „NationalsozialistInnen“, „IslamistInnen“). "
Vielleicht hilft dir das, für mich wird der Lesefluss bei Arbeitnehmer_innen zum Beispiel weniger gestört als bei Arbeitnehmer*innen.
Du kannst aber auch am Anfang der Bachelorarbeit eine Form festlegen und dabei erklären, dass du dabei jegliches Geschlecht usw mit einbeziehst 😊
Film zum Thema:
BOYS DON'T CRY
wie hoch ist denn dann der Anteil derjenigen, bei denen nicht das Biologie Geschlecht mit dem gender binär übereinstimmt?
Denke da die Dunkelziffer da sehr hoch ist kann man das nicht genau sagen. Es outet sich ja nicht jeder und das Thema ist noch sehr neu. Dazu kommt dass sich das soziale Geschlecht im Laufe des Lebens verändern kann.
Neben dem Faktor, das sich nicht alle outen oder outen können, kommt noch hinzu, dass sich nicht alle, die sich weder als Frau noch als Mann erleben, als non-binary bezeichnen.
Es ist wirklich schwer, eine konkrete Zahl zu benennen, weil es ja zum Glück keine "Meldepflicht" oder etwas ähnlich Abscheuliches gibt. Auf Umwegen lässt sich so eine Zahl erheben durch eine breite Studie in der Geschlechterzugehörigkeit in den Kästchen Mann, Frau, nonbinary/anderes/weder noch abgefragt wird.
Hier kannst Du Ergebnisse dazu aus einer britischen Studie sehen: practicalandrogyny.com/2014/12/16/how-many-people-in-the-uk-are-nonbinary/
Wenn wer von euch, wissenschaftlichen Studien dazu im deutschsprachigen Raum kennt, würde ich mich sehr über einen Link freuen.
So habe ich Transgender bisher erklärt, hat es nun einfach eine neue Bezeichnung? Sind Stone-Butches nicht genau das was du beschreibst?
Ob sich eine Person als Butch identifiziert liegt ja erst einmal auf einer Begehrensebene, nicht unbedingt verknüpft mit der Ebene eines sozialen Geschlechts :)
Ich glaube die Begriffe "Gefühl" und "identifizieren" werden von den meisten Leuten (die nicht wissen, was das ist oder dagegen sind) eher als realitätsfern wahrgenommen. Dadurch kommen so Aussagen zu Stande wie "Ich will mich wie ein Toaster fühlen, akzeptiert es!"
Ich glaube, man sollte versuchen, wissenschaftlicher zu erklären, ich weiß auch nicht genau wie und bin auch gar nicht so sehr in dem Thema drin..
Ich hoffe, ich beleidige niemanden, aber:
Ist das nicht auch einfach Biologie: nämlich das Gehirn? Wenn man davon ausgehend erklären würde, könnte man viel mehr Leute abholen, glaube ich.
Damit bestreite ich nicht, dass es ein Spektrum gibt, in allen Bereichen:
-Biologie/Körper
-Gefühl/Gehirn
-Geschlechterrolle/Klischees
Im Deutschen gibt es dafür nur die Begriffe "Mann" und "Frau", etwas wenig.
Und sexuelle Orientierung wird da oft auch noch reingebracht.
Ich halte es für wichtig, emanzipatorische Kämpfe durch eine Vielfalt an Aktionsformen zu führen - ja, auch wissenschaftlich, aber auch über empathische Zugänge, über die Stimmen Betroffener, über Kunst und (gute) Repräsentation und Sichtbarkeit in den Medien. Selbst habe ich ja einen Hintergrund in den Geistes- und Sozialwissenschaften und im Anarchismus, deshalb kann und mag ich das Thema nicht allein biologisch angehen, zumal bei dem Ansatz Herrschaftsstrukturen üblicherweise nicht thematisiert werden (ausschießlich Biologie ist das Thema also nicht, Geschlechterbinarität ist massiv geprägt von historisch-kulturellen Hintergründen und auch biologische Kategorisierungen werden beeinflusst durch gesellschaftliche Strukturen).
@@LILA-FANAL Ja, das ist natürlich auch sehr wichtig.
Ich habe mich nur gefragt, wieso einige es nicht verstehen und dadurch nicht akzeptieren wollen, und wirklich wissenschaftliche Informationen habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
Aber es ist auch gut und wertvoll, dass es Videos wie deine gibt. ^^
Du könntest zum Beispiel bei Google Scholar mal nach Stichworten wie "Construction of Gender Binary" oder, das lohnt sich sehr, nach "Colonialism and Gender" suchen :)
@@LILA-FANAL Ok, danke für die Tipps!
Ok, vorab: ich will niemanden diskriminieren oder die Identität absprechen aber so ganz verstehe ich die Definition von „Non-Binary“ nicht. Bei Trans-Menschen stimmt das „Gender“ nicht mit dem biologischen Geschlecht überein. Das ist psychologisch nachweisbar und wird, so weit ich weiß auch als „Krankheit“ diagnostiziert (Soll nicht diskriminierend gemeint sein, aber ich denke als so etwas in der Art kann man das bezeichnen). Die „Therapie“ ist in diesem Fall, den biologischen Körper an das „Gender“ anzupassen (durch OPs und Hormone). Aber bei „Non-Binary“ gibt es doch weder eine Diagnose noch eine Psychologische Grundlage, oder? Es wird nur gesagt, die Person kann sich nicht mit den klassischen Geschlechterrollen identifizieren. Aber muss sie das denn? Heißt das ein Junge der gerne mit Barbies spielt, muss Non-Binary sein? Fördert diese Form der Definition nicht gerade wieder Stereotypen?
Hej, danke erstmal für Dein Interesse und Deine Bereitschaft, Dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn oft gibt es erstmal nur eine pauschale Ablehnung.
Non-binäre Menschen (das ist ein Überbegriff) können sich nicht oder nur eingeschränkt einem Gender zuordnen, damit fallen sie rein definitionsmäßig auch unter den Transbegriff. Es gibt einige nonbinäre Personen, die den Transbegriff für sich auch nutzen (das mache ich z.B.), einige nicht, weil u.a. am Begriff auch medizinhistorisch Problematiken hängen. Der Transbegriff sollte deshalb immer nur eine Selbst- keine Fremdbeschreibung sein.
Die WHO hat, ich meine 2018, den Krankheitswert aus der Pathologisierung gestrichen, das heißt: Nicht nur inhaltlich, sondern jetzt auch hochoffiziell werden Transpersonen auch psychiologisch nicht mehr als Krank eingestuft, Schritte einer Transition sind nach den aktuellen Leitlinie aber dennoch zu unterstützen, das heißt z.B. dass die Krankenkassen nach bestimmten Kriterien auch ohne die Krankheitsdiagnose zahlen muss. Für Transpersonen, die in eine medizinische Transiton gehen wollen braucht es aktuell eine Diagnose, für trans Männer und trans Frauen ist das ganz klassisch die F64.0, aber auch nicht-binäre Personen können mit darunter fallen. Manchmal passt auch zum Beispiel die F64.8 oder F64.9 besser, mit einer Begleittherapeut*in kann auch gemeinsam besprochen werden, welche der Diagnosen stimmiger ist und ggf. auch erfolgsversprechender, da non-binären Klient*innen auch im Gesundheitssystem massive Diskriminierung erfahren. Non-binäre Personen sind also schon seit einer ganzen Weile auch im ICD verankert, historisch und außerhalb der Pathologisierung und (Un-)Sichtbarkeit noch viel länger.
Nicht jede trans und/oder nonbinary Person braucht für sich selbst eine medizinische Transition, manche lehnen sie auch aus Diskrimnierungsgründen ab (weil der Weg dahin oft sehr übel ist) oder medizinisch nicht überzeugend (das ist ein Grund unter anderen aus denen einige trans und/oder nonbinäre Personen sich z.B. gegen eine Phalloplastik entscheiden.
Transition kann aber viel mehr bedeuten als nur geschlechtsangleichende Operationen. Sie kann andere medizinische Schritte wie z.B. eine Epilation eines Bartes oder eine Hormonersatztherapie bedeuten. Sie kann auch eine Änderung des Personenstandes und/oder rechtlich geltende Vornamensänderung bedeuten. Und sie kann auch eine soziale Transition bedeuten in der Du z.B. Deinem Freund*innenkreis, Arbeitgeberin über Deine Identität informierst, neue Pronomen suchst oder Dein Aussehen so anpasst, dass Du so gelesen wirst, wie es sich für Dich stimmig anfühlt.
Gender ist eine ziemlich komplexe Sache, die soziale Geschlechterzuordnung geht aber über klassische Geschlechterrollen oder Kleidung, Kinderspielzeug etc. hinaus. Es geht darin also nicht um traditionelle Zuschreibungen sondern das eigene und fremdzugeschriebene Identitätserleben. Um die letzte Frage zu beantworten: Ein cis männlicher Jugendlicher der mit Makeup experimentiert ist dann cis männlich, wenn er sich zugehörig zum Geschlecht identifiziert, das ihm um seine Geburt herum zugeordnet wurde. Wenn diese Person ihre eigene Geschlechtsidentität aber hinterfragt kann es sein, dass die Person sich schlussendlich unter dem Sammelbegriff non-binary stimmiger benannt erlebt, wie im Transbegriff ist auch das aber immer eine Selbstzuschreibung, keine Fremdzuschreibung.
Und es ist ein sensibler Moment in dem es wichtig ist, nicht selbst in Sterotype zu rutschen: So wie eine trans Frau auch dann eine Frau ist, wenn sie keine Lust auf feminin (zugeordnete) Kleidung hat und dabei natürlich trotzdem ‚trans genug‘ bleibt, ist es wichtig, auch Personen, die den Transbegriff aus Gründen nicht nutzen möchten, aber sich angesprochen von nonbinary Begriff erleben auch als nonbinär anzuerkennen und nicht auf Narrative zu heften wie die, die um z.B. Kleidung, Berufswahl, Spielzeug.
Ich mach gern nochmal ein Video zum Thema Gender/soziales Geschlecht, das würde für heute aber den Rahmen sprengen.
Hoffentlich hilft Dir das weiter :)
Also das Thema ist interessant aber deine Art so extrem sanft zu reden strengt mich enorm an beim zuhören.
Ist nicht böse gemeint, aber es wirkt sehr aufgesetzt.
Ist nicht aufgesetzt, muss Dir aber ja auch gar nicht gefallen :)
Sehr interessantes und wichtiges Thema, schade dass so viele Menschen dem ganzen sehr kritisch bzw ablehnend gegenüber stehen. Mich betrifft das ganze (zum Glück?) eher weniger. Ich wurde als Frau geboren und fühle mich im großen und ganzen auch so. Allerdings fühle ich mich von der Gesellschaft als solche manchmal nicht richtig angenommen, weil ich ab und an eher männlich (kann man das so sagen?) rumlaufe. Ich hatte letztes Jahr meine Haare auf 2 cm geschnitten und dann wurde mir gesagt, mit langen Haaren sähe ich schon weiblicher aus. Das hat mich iwie traurig gemacht und ich lasse mir sie jetzt auch wieder wachsen, obwohl mir eigentlich (!) die Meinung anderer egal ist und mir die kurzen Haare gefallen haben..
Ich versuche sehr verständnisvoll an solche themen heranzugehen, aber es fällt mir auch schwer das ganze wirklich zu verstehen. Ich habe immer noch das Problem damit alles zu labeln oder wie man das nennt.. also zu sagen es gibt pansexuell und cis und gray-a-sexuell (hoffe ich habe das richtig benannt) usw. Es hilft viel aber schränkt auch wieder ein. Und noch bei ein paar anderen Themen komme ich nicht ganz hinterher.
Ich bin definitiv noch lange nicht zu Ende mit meinem denkprozess, aber kann in meinem persönlichen Umfeld auch mit keinem darüber diskutieren bzw Erfahrungen austauschen
Tut mir leid für den langen Text! Ich hoffe das interessiert überhaupt jemanden :D Liebe Grüße
Ach und du hast so eine angenehme Stimme! Mach bitte weiter mit solchen Videos, sie bringen mich und bestimmt viele andere so viel weiter im Leben :)
Aber es ist ja super, dass Du offen dafür bist mich mit dem Thema zu beschäftigen :) Ich finde das unglaublich wertvoll, weil viele genau an dem Punkt ablehnend oder gleichgültig werden an dem es sie nicht selbst betrifft.
Labels können tatsächlich auch ambivalent sein und manchmal auch einengen, zu dem Thema wird es am Sonntag ein Video geben.
Gutes Video, interessanter Kanal, lasse dir mal ein kleines Abo da^-^ lg
Verstehe immer noch nicht ganz der unterschied von agender und nonbinary
Stell Dir zwei Regenschirme vor, auf dem einen steht Trans*, auf dem anderen non-binary. Der Trans*-Regenschirm umfasst Transidentitäten von Transmännern, Transfrauen und eine Vielzahl an nicht-binären (non-binary) Geschlechtsidentitäten. Dabei ist wichtig, zu beachten, dass es allein die Entscheidung der betroffenen Person ist, ob sie sich selbst als Trans* bezeichnen möchte oder nicht.
Agender lässt sich unter dem non-binary Regenschirm fassen. Andere non-binary Geschlechtsidentitäten neben Agender (also eine Identität, die als frei von irgendeinem soziales Geschlecht erlebt wird) sind zum Beispiel genderqueer, genderfluid und viele mehr, die unterschiedliche Nuancen abbilden. Auch hier gilt: Non-binary ist ausschließlich, wer sich mit diesem Begriff identifiziert und sollte keine Außenzuschreibung sein. Hilft Dir das weiter? Ansonsten kann ich mal versuchen, Dir eine Grafik herauszusuchen.
zimtkopfliest ja Danke hilft mir sehr! Und du gibst dir keine genauere Bezeichnung als non binary, weil dir das als Kategorie reicht? :)
Ganz genau :) Ich habe am Anfang auch häufiger die Begriffe genderqueer und genderfluid genutzt und es ist immer noch völlig okay, wenn andere die verwenden, aber ich selbst fühle mit dem Begriff non-binary trans* die größte Resonanz.
Was heißt das Geschlecht "zugewiesen bekommen" zu haben? Das Geschlecht ist doch von Natur aus entstanden. Bei dir klingt das ja wie ein Tschernobyl- Missgeschick.
Das ist offenbar gar nicht mein Thema, meine Lebenswelt. Jeder hat so seine Probleme........🙄
Ich stimme Dir darin zu, dass Menschen unterschiedliche Problemfelder bearbeiten müssen - meines abzuwerten hilft allerdings weder Dir noch mir. Mir erscheint es sinnvoller, sich über Themen und mir unbekannte Lebensrealitäten zu informieren.
Geschlechterbinarität, also die Einteilung von Geschlechtern in "Frau" und "Mann" ist erstmal eine konstruierte, die nicht naturgegeben so sein muss (und in anderen Kulturen auch schon anders funktioniert hat) und sich selbst, wenn Dir der Unterschied zwischen sozialem und biologischen Geschlecht bisher nicht bewusst war allein an der Existenz von Intersexpersonen schon scheitert. Diese binäre Zuweisungspraxis gerät bei intersex- und/oder trans-Personen an Grenzen, die nur gewaltsam zu nennen sind, "Tschernobyl-Missgeschick" wäre jetzt keine Formulierung, die ich wählen würde und ignoriert auch die politischen Mechanismen und Machtstrukturen hinter diesen Zuweisungspraxen, aber ja: Wenn Du nicht cis-gender bist (cis meint, dass Du Dich mit dem Geschlecht identifizieren kannst, das Dir zugewiesen wurde) und/oder intersex bist, hat diese Praxis massive Konsequenzen: Im Fall von Transpersonen Transfeindlichkeit in allen Schattierungen, im Fall von Intersexpersonen immer noch massiv Gewalt in medizinischen Kontexten, auch nach dem neuen Gesetz zu Dritten Option.
Du hast sehr schöne graue Augen!!!!
Heißt das jetzt, dass du lieber ein Mann wärst?
Nein, es heißt, dass ich festgestellt habe, dass ich mich weder als Mann noch als Frau wahrnehmen kann und dass das nicht ausschließlich darauf zurückzuführen ist, dass ich die Rollenbilder, die an Männer und Frauen getragen werde kritisisiere.
(Und auch Transmänner "wären nicht lieber Männer", sondern sind Männer, auch dann, wenn sie noch oder nie geschlechtsangleichende Maßnahmen wählen (können).)
Ich hasse mein Biologisches Geschlecht. Am liebsten würde ich meine Gebärmutter entfernen ._.
Und mich umzubenennen.
P.s: ist es eigendlich möglich seine Gebärmutter zu entfernen? Bitte beantworten ._.
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen kann die Gebärmutter entfernt werden, die Operation heißt Hysterektomie.
Hier findest Du weitere Informationen: transmann.de/trans-informationen/medizinisches/hysterektomie/