als 5 Jähriger bin ich am 17.Juni 1953 in die Stalinallee 151 eingezogen. Natürlich kenne ich die Karl-Marx-Buchhandlung und den riesigen Fischladen - und gegenüber den Lampenladen und das Schuhgeschäft "Banner des Friedens"..... - den Foto-Kino-Optik-Laden den RFT-Laden und auch die Gaststätte Haus Bukarest. Zu all diesen Häusern habe ich noch wache Erinnerungen... mal nur eine ganz kurz: Beim Schuhkauf, wollten meine Eltern natürlich, dass die Schuhe nicht zu eng sind - und ich als heranwachsender Spross schon nach 3 Wochen wieder neue Schuhe brauche.... Und genau für dieses Problem hatte dieser moderne Schuhladen eine tolle Lösung. Ein Röntgengerät bestrahlte (nicht nur) die Füße. Es sah aus wie eine Art Personenwaage und ich konnte auf einem kleinen Bildschirm sehen, wie sich meine Zehen bewegen.... - einfach toll ! Viele Erinnerungen habe ich auch an das Kulturhaus der Bauarbeiter - mit dem protzigen Stalin-Denkmal davor und an die Sporthalle, von wo aus die Internationale Friedensfahrt begann. - mit Täve Schur..... und natürlich auch an die Mocka-Milch-Eisbar.... und das Haus des Kindes ..... und an meine Schule (Damals polytechnische Oberschule Edgar-André...... und und und
Ja, das Cafe' Warschau, das kenne ich auch noch. Schade, das die Aufzüge in den Häusern erneuert wurden, die Schachtumwehungen von einst gibt es jedoch noch.
Weil das eine Straße für Paraden, auch Militärparaden ist, welche eigentlich auch in ddr von den west Alliierten nicht erlaubt gewesen sind. Diese Architektur hat natürlich auch viel von der NS Architektur, weil ja auch beide das gleiche Ziel hatten: das Individuum soll verloren gehen, nur noch die Maße zählt und eben diese sollte mit diesem monunmentalen Stil überworfen werden. Das soll Macht ausdrücken, auch über die eigene Bevölkerung. Sie steht also nicht für die freie Entfaltung bzw. Überhaupt das Daseins des Individuums, was mit unserer Individualgesellschaft nicht zusammen passt. Überquere mal die Straße an einer Ampel, du müsstest dich eigentlich in der Mitte unwohl fühlen, da du selbst auf dieser Breite als kleiner, einzelner Mensch verloren gehst. Die Wissenschaft sagt, dass man Straßen deswegen nicht mehr höher als vier Etagen bauen soll und Plätze eine gewisse Größe nicht mehr überschreiten sollten. Darüber hinaus ist diese Straße ja recht zentral, damit sie ihre Funktion erfüllen konnte, weit draußen ergibt so eine Straße keinen Sinn. Wo würdest du also Platz dafür finden, ohne viel dafür abreißen zu müssen? Noch dazu ist die Straße nicht wirklich „walkable“, sprich sie lädt eigentlich nicht so wirklich zum flanieren ein, da du das Gefühl hast nicht voran zu kommen, was ja eine Begleiterscheinung dieser Architektur ist, weil die Straße so breit ist und die Fassaden sich nicht großartig abwechseln. Als ich an der Weberwiese gewohnt habe, also relativ mittig der Allee, habe ich nicht wirklich viele Leute gesehen, die vom Alex dort hin kommen, um Beispielsweise dort einzukaufen oder Berliner die dort spazieren gehen, weil es da so schön ist, wenn eher Läufer und Anwohner. Hinzukommt, dass diese Häuser von außen geplant wurden, alles nach gleichen Fenstermaßstäben, für die gleichförmige Optik, die Wohnräume wurden danach geplant und die sind nicht so toll, wie es von außen vermuten lässt, die Flure sind größer als die Räume, welche halt auch nicht in erster Linie fürs gute wohnen gebaut wurden. Heute würden das aber eher Unternehmen bauen und solche Neubau Wohnungen will man nicht haben, weil sie schwerer an die Leute zu bringen sind. Die Fassadenfliesen sind, wie im Video gesagt, im Zuckerbäckerstil, wenn du die Arbeiter darauf mal zur Seite lässt, ebenso die Analyse der dargestellten Szenen, die auch Ähnlichkeit zu der Diktatur davor hatten, sind sie von der Universität Moskau inspiriert. Moskau ist damals Hauptstadt geworden, als Gegenentwurf zu St. Peterburg, welches für eine offene, westliche Gesellschaft steht. Die Uni Moskau hat sich wiederum von den Kirchen inspirieren lassen, von denen aber die meisten abgerissen wurden, wie auch ganze Viertel, damit es weniger kirchliche Macht und Werte gibt, sondern nur die des Kommunismus. Sogar die Laternen dieser Straße gehen ja auch die von Albert Speer und Hitler entworfenen Lampen an der Siegessäule und co. Zurück, welche ja eine neue Technik entwickelten... Also diese ganze Architektur, die dort verbundenen Kunstformen, dass ist alles hochgradig belastetes Material. Wenn der Senat oder der Bund abreißen würde und so etwas in der Art bauen würde, dann wird sich unsere Demokratie gerade wieder verabschieden, sowie unsere individuellen Freiheiten. Wie gesagt, um gutes wohnen ging es da nie. Ein letzter Punkt, wir haben Wohnraummangel fast in allen Städten, warum also so eine breite Straße und wieso viel abreißen, wenn eh schon mangel an Sozialem Wohnungsbau in Berlin herrscht. Solche sozial Wohnungen wäre ja auch etwas komisch. Wobei sozialer Wohnungsbau, so wie wir ihn in Deutschland betreiben, nicht hilft, soziale Gräben zwischen den Millieus, wie arm und reich etc. Zu verkleinern oder bei der Integration zu helfen.
@@Tamwyn107 Das ist Blödsinn . Diese Prachtboulevards wurden in Frankreich ,besser gesagt in Paris erfunden und dienten einem ganz bestimmten Zweck . Der Pariser Präfekt Haussmann überzog den grössten Teil der Stadt damit
@@Tamwyn107 sehr viel Text von Dir ! Eigentlich müsste man nach jedem Satz einhaken, weil er nur teilweise stimmt. Ich bin 1953 dort eingezogen - habe dort eine gute Kindheit erlebt und mich recht wohl gefühlt - freilich mit einigen Abstrichen und Merkwürdigkeiten. (Stalinallee 151 bzw. KMA 77) Meine Eltern waren keine Parteigenossen oder irgendwie privilegiert. - Ich gebe zu, die Umstände waren so, dass man sich manchmal so ´durchmogeln´ musste. Aber die Wohnverhältnisse für die Mieter waren seinerzeit sensationell super - auch wenn es ein Prestige-Propaganda Projekt war. Wer da eine Wohnung bekam, wollte i.a. da nicht so schnell wieder ausziehen. Natürlich gab es auch davon Ausnahmen - und das sind aus heutiger Sicht fast kuriose Ausnahmen - aber zu lang um sie hier zu erzählen.
Vielen Dank für das Einstellen. Thema Straßenbahn auf der Karl-Marx-Allee/ Frankfurter Allee: Das ist hoffentlich nicht ernst gemeint! Soll das bisschen grün mit den Blumen und kleinen Sträuchern auf dem Mittelstreifen einer Straßenbahn weichen, die parallel zur U-Bahn läuft? Was sind das mittlerweile für sinnlose Planungen in der Stadt? In Hellersdorf z.B. wird inzwischen jedes bisschen Grün beseitigt, um Häuser zu bauen; sogar Spielplätze werden dafür platt gemacht!
als 5 Jähriger bin ich am 17.Juni 1953 in die Stalinallee 151 eingezogen. Natürlich kenne ich die Karl-Marx-Buchhandlung und den riesigen Fischladen - und gegenüber den Lampenladen und das Schuhgeschäft "Banner des Friedens"..... - den Foto-Kino-Optik-Laden den RFT-Laden und auch die Gaststätte Haus Bukarest.
Zu all diesen Häusern habe ich noch wache Erinnerungen...
mal nur eine ganz kurz: Beim Schuhkauf, wollten meine Eltern natürlich, dass die Schuhe nicht zu eng sind - und ich als heranwachsender Spross schon nach 3 Wochen wieder neue Schuhe brauche.... Und genau für dieses Problem hatte dieser moderne Schuhladen eine tolle Lösung. Ein Röntgengerät bestrahlte (nicht nur) die Füße.
Es sah aus wie eine Art Personenwaage und ich konnte auf einem kleinen Bildschirm sehen, wie sich meine Zehen bewegen.... - einfach toll !
Viele Erinnerungen habe ich auch an das Kulturhaus der Bauarbeiter - mit dem protzigen Stalin-Denkmal davor und an die Sporthalle, von wo aus die Internationale Friedensfahrt begann. - mit Täve Schur..... und natürlich auch an die Mocka-Milch-Eisbar.... und das Haus des Kindes ..... und an meine Schule (Damals polytechnische Oberschule Edgar-André...... und und und
Der Moderator ist super cool!!
Der Moderator fetzt irgendwie. Der ist so ganz normal und entspannt.
Die schönste Strasse Deutschlands. :-)
I guess it's kind of off topic but do anybody know a good place to watch newly released series online ?
Ja, das Cafe' Warschau, das kenne ich auch noch.
Schade, das die Aufzüge in den Häusern erneuert wurden, die Schachtumwehungen von einst gibt es jedoch noch.
"wandmalereien", das olle zonencafe ist doch nicht pompeji.
wieso baut Berlin nicht mehr sowas?
Soll man jetzt Kommunisten bauten nachbauen?
Weil es zu teuer ist . Heute Preisgünstig und schlicht
Weil das eine Straße für Paraden, auch Militärparaden ist, welche eigentlich auch in ddr von den west Alliierten nicht erlaubt gewesen sind. Diese Architektur hat natürlich auch viel von der NS Architektur, weil ja auch beide das gleiche Ziel hatten: das Individuum soll verloren gehen, nur noch die Maße zählt und eben diese sollte mit diesem monunmentalen Stil überworfen werden. Das soll Macht ausdrücken, auch über die eigene Bevölkerung. Sie steht also nicht für die freie Entfaltung bzw. Überhaupt das Daseins des Individuums, was mit unserer Individualgesellschaft nicht zusammen passt.
Überquere mal die Straße an einer Ampel, du müsstest dich eigentlich in der Mitte unwohl fühlen, da du selbst auf dieser Breite als kleiner, einzelner Mensch verloren gehst. Die Wissenschaft sagt, dass man Straßen deswegen nicht mehr höher als vier Etagen bauen soll und Plätze eine gewisse Größe nicht mehr überschreiten sollten.
Darüber hinaus ist diese Straße ja recht zentral, damit sie ihre Funktion erfüllen konnte, weit draußen ergibt so eine Straße keinen Sinn. Wo würdest du also Platz dafür finden, ohne viel dafür abreißen zu müssen? Noch dazu ist die Straße nicht wirklich „walkable“, sprich sie lädt eigentlich nicht so wirklich zum flanieren ein, da du das Gefühl hast nicht voran zu kommen, was ja eine Begleiterscheinung dieser Architektur ist, weil die Straße so breit ist und die Fassaden sich nicht großartig abwechseln. Als ich an der Weberwiese gewohnt habe, also relativ mittig der Allee, habe ich nicht wirklich viele Leute gesehen, die vom Alex dort hin kommen, um Beispielsweise dort einzukaufen oder Berliner die dort spazieren gehen, weil es da so schön ist, wenn eher Läufer und Anwohner.
Hinzukommt, dass diese Häuser von außen geplant wurden, alles nach gleichen Fenstermaßstäben, für die gleichförmige Optik, die Wohnräume wurden danach geplant und die sind nicht so toll, wie es von außen vermuten lässt, die Flure sind größer als die Räume, welche halt auch nicht in erster Linie fürs gute wohnen gebaut wurden.
Heute würden das aber eher Unternehmen bauen und solche Neubau Wohnungen will man nicht haben, weil sie schwerer an die Leute zu bringen sind.
Die Fassadenfliesen sind, wie im Video gesagt, im Zuckerbäckerstil, wenn du die Arbeiter darauf mal zur Seite lässt, ebenso die Analyse der dargestellten Szenen, die auch Ähnlichkeit zu der Diktatur davor hatten, sind sie von der Universität Moskau inspiriert. Moskau ist damals Hauptstadt geworden, als Gegenentwurf zu St. Peterburg, welches für eine offene, westliche Gesellschaft steht. Die Uni Moskau hat sich wiederum von den Kirchen inspirieren lassen, von denen aber die meisten abgerissen wurden, wie auch ganze Viertel, damit es weniger kirchliche Macht und Werte gibt, sondern nur die des Kommunismus. Sogar die Laternen dieser Straße gehen ja auch die von Albert Speer und Hitler entworfenen Lampen an der Siegessäule und co. Zurück, welche ja eine neue Technik entwickelten...
Also diese ganze Architektur, die dort verbundenen Kunstformen, dass ist alles hochgradig belastetes Material. Wenn der Senat oder der Bund abreißen würde und so etwas in der Art bauen würde, dann wird sich unsere Demokratie gerade wieder verabschieden, sowie unsere individuellen Freiheiten. Wie gesagt, um gutes wohnen ging es da nie. Ein letzter Punkt, wir haben Wohnraummangel fast in allen Städten, warum also so eine breite Straße und wieso viel abreißen, wenn eh schon mangel an Sozialem Wohnungsbau in Berlin herrscht. Solche sozial Wohnungen wäre ja auch etwas komisch. Wobei sozialer Wohnungsbau, so wie wir ihn in Deutschland betreiben, nicht hilft, soziale Gräben zwischen den Millieus, wie arm und reich etc. Zu verkleinern oder bei der Integration zu helfen.
@@Tamwyn107 Das ist Blödsinn . Diese Prachtboulevards wurden in Frankreich ,besser gesagt in Paris erfunden und dienten einem ganz bestimmten Zweck . Der Pariser Präfekt Haussmann überzog den grössten Teil der Stadt damit
@@Tamwyn107 sehr viel Text von Dir ! Eigentlich müsste man nach jedem Satz einhaken, weil er nur teilweise stimmt. Ich bin 1953 dort eingezogen - habe dort eine gute Kindheit erlebt und mich recht wohl gefühlt - freilich mit einigen Abstrichen und Merkwürdigkeiten. (Stalinallee 151 bzw. KMA 77)
Meine Eltern waren keine Parteigenossen oder irgendwie privilegiert. - Ich gebe zu, die Umstände waren so, dass man sich manchmal so ´durchmogeln´ musste.
Aber die Wohnverhältnisse für die Mieter waren seinerzeit sensationell super - auch wenn es ein Prestige-Propaganda Projekt war.
Wer da eine Wohnung bekam, wollte i.a. da nicht so schnell wieder ausziehen.
Natürlich gab es auch davon Ausnahmen - und das sind aus heutiger Sicht fast kuriose Ausnahmen - aber zu lang um sie hier zu erzählen.
Vielen Dank für das Einstellen.
Thema Straßenbahn auf der Karl-Marx-Allee/ Frankfurter Allee: Das ist hoffentlich nicht ernst gemeint! Soll das bisschen grün mit den Blumen und kleinen Sträuchern auf dem Mittelstreifen einer Straßenbahn weichen, die parallel zur U-Bahn läuft? Was sind das mittlerweile für sinnlose Planungen in der Stadt? In Hellersdorf z.B. wird inzwischen jedes bisschen Grün beseitigt, um Häuser zu bauen; sogar Spielplätze werden dafür platt gemacht!
Das beste war das Café Moskau. Da konnte man auch mit Westgeld bezahlen. Und gute Frauen kennen lernen
Meine Straße😁
Nice!
Hola!
wer ist der eigentümer der häuser?
Putin
Da hat er ja einen grund mehr mal vorbeizuschauen
Korrektur: Iwänntlokäjschen
Stäjtmännt über den ehemaligen Karl Marx Buchladen
berlin ist immer reise wert
BERLIN DEIN GESICHT HAT SOMMERSPROSSEN
SONG HILDEGARD KNEF
Das heißt übrigens nicht "Zuckerbäckerstil", sondern Neoklassizismus.
:)
240p? sorry... dislike.
die strasse ist so scheisse wie karl marx
Iwänntlokajschen