Ich bin eine Autistin. Mir hat das Video sehr gut gefallen und ich möchte ergänzend noch mal etwas beitragen was ich auch schwierig in der Kommunikation finde. Also ich bin häufig in der Situation mit nicht autistischen Menschen wenn ich sage eine Äußerung über mich ist falsch. Beispielsweise tendieren Menschen ganz schnell dazu, zu sagen, das denkst... du das willst du.... das erwartest du... ohne nachzufragen und es ist häufig einfach falsch. Und dann geht es mir darum dass es falsch ist über mich und ich korrigiere das auch. Und ein Neurotypischer Mensch erklärt mir dann, dass er das nicht böse meint und ich soll es nicht böse sehen und ist ja nicht schlimm... wo ich sage darum geht es nicht und dann geht's immer darum mir zusätzlich einzureden, dass man das ja nicht böse meint und nun ich würde das denken, was auch wieder nicht stimmt. Und um die Äußerung dass die einfach nicht korrekt ist und die Alternative zuzulassen, geht es dann gar nicht sondern nur um anderes und natürlich kann es Menschen geben die das dann so einordnen die dann damit ein Problem haben für mich spielt sowas allerdings keine Rolle weil es ändert an der Sachlage nichts. und wir kommen dann nicht zu einer Lösung zum Ende des Gesprächs und reden auch da aneinander vorbei. Und ich sag, ob gut oder schlecht gemeint oder ob das nicht schlimm ist, ob es akzeptiert ist, das spielt für mich keine Rolle falsch ist falsch, genauso wie richtig richtig ist das macht aus der Sache nichts anderes. Und ich stehe ja auch genauso dazu wenn etwas nicht gut ankommen wird alles auch dann darum geht dass es korrekt ist. Und für mich ist es dann eben halt sehr anstrengend immer wieder begreiflich zu machen dass ich die Sachen anders empfinde und anders einsortiere und möchte mir auch nicht immer was einreden lassen nur weil die sagen die wissen besser was in mir vorgeht das könne so nicht sein und einige Leute wissen ja bei mir die mich länger kennen oder die ein bisschen Ahnung von Autismus haben dass das bei mir tatsächlich so ist aber viele können das nicht annehmen. Und reden sich dann ein dass sie auf mich eingehen und ich mich drauf einlassen soll
Du hast exakt beschrieben, welche Probleme in der Kommunikation zwischen den beiden Welten dauernd entstehen. So typisch. Danke für Deine Sichtweise und Erklärung hier. Liebe Grüße. 💞
Mir geht es als Autist oft so, dass der andere oder die andere irgendwann in der Diskussion keine Lust mehr hat und dann wird oft gesagt, dass man sich nicht mehr erinnern kann. Was sein kein oder auch nicht. Oft kommt dann auch etwas, das schlicht wie eine Ausrede klingtAn andere Dinge aus dem gleichen Zeitraum kann man sich dann aber sehr wohl noch erinnern. Oft habe ich den Eindruck diese Aeusserungen entlasten die Person, den dagegen kann man ja argumentativ-logisch nichts entgegnen. Mir ist es dann lieber, eine Person verdreht die Augen oder schnaubt laut. Da weiss man dann wenigstens woran man ist. Das ist dann sehr muehsam. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die merken, dass ich sehr analytisch-logisch denke und die sehen das dann als Spiel und fangen an mich zu testen. Sprich sie fangen absichtlich eine Diskussion an, ohne zu merken, dass es mir gar nicht um dieses Spiel geht. Das ganze kann dann sehr hitzig werden, insbesondere dann, wenn die jeweils andere Person mit ihren Argumenten nicht gewinnt. Ist mir neulich so gegangen, als ich alleine beim Essen sass und ein Kollege sich ungefragt zu mir setzte und schwups hatten wir diese Diskussionen um Kaisers Bart.
Danke, wieder ein Thema etwas klarer geworden. Ich erlebe es als mehr als anstrengend immer wieder erklären bzw. mich rechtfertigen zu müssen warum ich einem emotionalen Gespräch nicht folgen kann oder keine andere Möglichkeit habe als sachlich zu antworten. Ich sehe inzwischen die Schwierigkeiten, versuche mich auf mein NT Gegenüber auch einzustellen, doch kommt schlussendlich immer meine sachliche Ebene wieder durch. Sobald ich den Pfad des sachlichen Inhalts, also versuche mich auf die Emotion meines Gegenübers einzulassen, verliere ich den Gesprächsfluss, finde nicht mehr oder gar nicht die Worte die ein NT vielleicht gerade braucht.
Danke für das tolle Video! Das beschreibt viele schwierige Situationen aus meinem Beziehungsalltag und auch ganz viel aus meinem kindlichen Erleben und Empfinden. Ich würde mich sehr freuen über einen weiteren Beitrag zu dem Thema! Aber schon allein dieser Beitrag hat mir weitergeholfen und ich bin gespannt, wie mein Mann das aus neurotypischer Sicht sieht
Buchstäblich zuhören und immer wieder nachfragen, was verstanden wurde, hilft. Ich helfe gerne auch im Coaching weiter coaching.galoxee.com/coaching Liebe Grüße und alles Beste
Ich bin mit meinem Partner (austistisch) seit fast 3 Jahren zusammen und die Kommunikation vor allem tiefgründige Gespräche ist sehr schwer. Er verteht mich nicht wenn ich reden möchte und sage ich bin nachdenklich und möchte reden weil emotionale Nähe/Bindung in einer Beziehung ist. Ich bin ein ruhiger Mensch und bemühe mich so sehr ihm alles ruhig zu sagen dass er mich mehr versteht. Er hört mir leider selten aktiv zu. Leider kam es sehr oft schon dazu dass er seine Ruhe möchte und dadurch mir gar nicht zuhören möchte und mich dann auch mit Worten verletzt. Er sagt zum Beispiel mir ginge es immer schlecht ich sei immer nachdenklich und er habe keine Zeit weil er TH-cam kucke oder Social Media und dann sagt er leider auch Dinge wie sei leise geh mir nicht auf die nerven ich will seine Stimme nicht hören du laberat mich schon wieder voll und niemand sei so wie ich. Ich versuche ihm dann zu sagen dass dies normal sei miteinander zu sprechen ab und zu aber er blockt total ab und ich stehe wieder alleine mit meinen Gefühlen. Er sagt er liebe mich aber in solche Momenten sagt er ich sei ihm egal, wie es mir geht oder was ich über Arbeit oder sonstiges zu erzählen habe. Das alles macht mich sehr unglücklich aber finde in ihm kein Trost. Ich hab ihm gesagt ich wünsche mir dass er das und das sagt und emotional für mich da ist aber da kommt nichts positves zurück. LG
Das klingt sehr schlimm. Viele Autisten haben Schwierigkeiten mit Alexithymie. D.h. sie können ihre eigenen Gefühle oft nicht zuordnen und entsprechend ist ein Gespräch über Gefühle oft mühsam. Was man nicht kennt, wie soll man darüber reden? Das heißt aber nicht! dass keine Gefühle da sind. Ich arbeite solche Dinge in meinen Coachings mit Paaren auf. Deine Gefühle sind genauso wichtig, wie der Ruhebedarf des Autisten! Eine Beziehung bedeutet immer ein aufeinander zugehen von beiden Seiten. Wie das im einzelnen aussehen kann, dass muss individuell erarbeitet werden. Alles Beste für euch! coaching.galoxee.com/coaching
Ich wünsche Dir viel Kraft und, dass es Fortschritte für Dein Gefühlsleben gibt. Entweder, weil er besser auf Dich eingehen kann, oder indem Du mehr Frieden trotz der schwierigen Situation findest. Oder beides. ;-)
Ich bin eine Autistin.
Mir hat das Video sehr gut gefallen und ich möchte ergänzend noch mal etwas beitragen was ich auch schwierig in der Kommunikation finde.
Also ich bin häufig in der Situation mit nicht autistischen Menschen wenn ich sage eine Äußerung über mich ist falsch. Beispielsweise tendieren Menschen ganz schnell dazu, zu sagen, das denkst... du das willst du.... das erwartest du...
ohne nachzufragen und es ist häufig einfach falsch.
Und dann geht es mir darum dass es falsch ist über mich und ich korrigiere das auch.
Und ein Neurotypischer Mensch erklärt mir dann, dass er das nicht böse meint und ich soll es nicht böse sehen und ist ja nicht schlimm... wo ich sage
darum geht es nicht und dann geht's immer darum mir zusätzlich einzureden,
dass man das ja nicht böse meint und nun ich würde das denken, was auch wieder nicht stimmt.
Und um die Äußerung dass die einfach nicht korrekt ist und die Alternative zuzulassen,
geht es dann gar nicht sondern nur um anderes und natürlich kann es Menschen geben die das dann so einordnen die dann damit ein Problem haben für mich spielt sowas allerdings keine Rolle weil es ändert an der Sachlage nichts.
und wir kommen dann nicht zu einer Lösung zum Ende des Gesprächs und reden auch da aneinander vorbei.
Und ich sag, ob gut oder schlecht gemeint oder ob das nicht schlimm ist, ob es akzeptiert ist, das spielt für mich keine Rolle
falsch ist falsch,
genauso wie richtig richtig ist
das macht aus der Sache nichts anderes. Und ich stehe ja auch genauso dazu wenn etwas nicht gut ankommen wird alles auch dann darum geht dass es korrekt ist.
Und für mich ist es dann eben halt sehr anstrengend immer wieder begreiflich zu machen dass ich die Sachen anders empfinde und anders einsortiere und möchte mir auch nicht immer was einreden lassen nur weil die sagen die wissen besser was in mir vorgeht das könne so nicht sein und einige Leute wissen ja bei mir die mich länger kennen oder die ein bisschen Ahnung von Autismus haben dass das bei mir tatsächlich so ist aber viele können das nicht annehmen.
Und reden sich dann ein dass sie auf mich eingehen und ich mich drauf einlassen soll
Du hast exakt beschrieben, welche Probleme in der Kommunikation zwischen den beiden Welten dauernd entstehen. So typisch. Danke für Deine Sichtweise und Erklärung hier. Liebe Grüße. 💞
Mir geht es als Autist oft so, dass der andere oder die andere irgendwann in der Diskussion keine Lust mehr hat und dann wird oft gesagt, dass man sich nicht mehr erinnern kann. Was sein kein oder auch nicht. Oft kommt dann auch etwas, das schlicht wie eine Ausrede klingtAn andere Dinge aus dem gleichen Zeitraum kann man sich dann aber sehr wohl noch erinnern. Oft habe ich den Eindruck diese Aeusserungen entlasten die Person, den dagegen kann man ja argumentativ-logisch nichts entgegnen. Mir ist es dann lieber, eine Person verdreht die Augen oder schnaubt laut. Da weiss man dann wenigstens woran man ist. Das ist dann sehr muehsam.
Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die merken, dass ich sehr analytisch-logisch denke und die sehen das dann als Spiel und fangen an mich zu testen. Sprich sie fangen absichtlich eine Diskussion an, ohne zu merken, dass es mir gar nicht um dieses Spiel geht. Das ganze kann dann sehr hitzig werden, insbesondere dann, wenn die jeweils andere Person mit ihren Argumenten nicht gewinnt. Ist mir neulich so gegangen, als ich alleine beim Essen sass und ein Kollege sich ungefragt zu mir setzte und schwups hatten wir diese Diskussionen um Kaisers Bart.
Danke, wieder ein Thema etwas klarer geworden. Ich erlebe es als mehr als anstrengend immer wieder erklären bzw. mich rechtfertigen zu müssen warum ich einem emotionalen Gespräch nicht folgen kann oder keine andere Möglichkeit habe als sachlich zu antworten. Ich sehe inzwischen die Schwierigkeiten, versuche mich auf mein NT Gegenüber auch einzustellen, doch kommt schlussendlich immer meine sachliche Ebene wieder durch. Sobald ich den Pfad des sachlichen Inhalts, also versuche mich auf die Emotion meines Gegenübers einzulassen, verliere ich den Gesprächsfluss, finde nicht mehr oder gar nicht die Worte die ein NT vielleicht gerade braucht.
Danke für das tolle Video! Das beschreibt viele schwierige Situationen aus meinem Beziehungsalltag und auch ganz viel aus meinem kindlichen Erleben und Empfinden. Ich würde mich sehr freuen über einen weiteren Beitrag zu dem Thema! Aber schon allein dieser Beitrag hat mir weitergeholfen und ich bin gespannt, wie mein Mann das aus neurotypischer Sicht sieht
@agnesfrau kann ich nur bestätigen. Und ich werde das Video heute Abend noch meiner neurotypischen Frau zeigen 👍
Das ist echt die allergrösste Herausforderung in unserer Ehe und macht mich oft sehr sehr traurig 😢
Buchstäblich zuhören und immer wieder nachfragen, was verstanden wurde, hilft. Ich helfe gerne auch im Coaching weiter coaching.galoxee.com/coaching
Liebe Grüße und alles Beste
Einfach wieder sehr gut erklärt und hilfreich ❤Dankeschön ❤️
Wichtiges Video, danke Doro!
Sehr interessant, Vielen Dank!
Danke ❤
schönes Video, sehr hilfreich!
Gerne das Thema vertiefen❤
Ich bin mit meinem Partner (austistisch) seit fast 3 Jahren zusammen und die Kommunikation vor allem tiefgründige Gespräche ist sehr schwer. Er verteht mich nicht wenn ich reden möchte und sage ich bin nachdenklich und möchte reden weil emotionale Nähe/Bindung in einer Beziehung ist. Ich bin ein ruhiger Mensch und bemühe mich so sehr ihm alles ruhig zu sagen dass er mich mehr versteht. Er hört mir leider selten aktiv zu. Leider kam es sehr oft schon dazu dass er seine Ruhe möchte und dadurch mir gar nicht zuhören möchte und mich dann auch mit Worten verletzt. Er sagt zum Beispiel mir ginge es immer schlecht ich sei immer nachdenklich und er habe keine Zeit weil er TH-cam kucke oder Social Media und dann sagt er leider auch Dinge wie sei leise geh mir nicht auf die nerven ich will seine Stimme nicht hören du laberat mich schon wieder voll und niemand sei so wie ich. Ich versuche ihm dann zu sagen dass dies normal sei miteinander zu sprechen ab und zu aber er blockt total ab und ich stehe wieder alleine mit meinen Gefühlen. Er sagt er liebe mich aber in solche Momenten sagt er ich sei ihm egal, wie es mir geht oder was ich über Arbeit oder sonstiges zu erzählen habe. Das alles macht mich sehr unglücklich aber finde in ihm kein Trost.
Ich hab ihm gesagt ich wünsche mir dass er das und das sagt und emotional für mich da ist aber da kommt nichts positves zurück.
LG
Das klingt sehr schlimm. Viele Autisten haben Schwierigkeiten mit Alexithymie. D.h. sie können ihre eigenen Gefühle oft nicht zuordnen und entsprechend ist ein Gespräch über Gefühle oft mühsam. Was man nicht kennt, wie soll man darüber reden? Das heißt aber nicht! dass keine Gefühle da sind. Ich arbeite solche Dinge in meinen Coachings mit Paaren auf. Deine Gefühle sind genauso wichtig, wie der Ruhebedarf des Autisten! Eine Beziehung bedeutet immer ein aufeinander zugehen von beiden Seiten. Wie das im einzelnen aussehen kann, dass muss individuell erarbeitet werden.
Alles Beste für euch!
coaching.galoxee.com/coaching
Ich wünsche Dir viel Kraft und, dass es Fortschritte für Dein Gefühlsleben gibt.
Entweder, weil er besser auf Dich eingehen kann, oder indem Du mehr Frieden trotz der schwierigen Situation findest.
Oder beides. ;-)
Kann das bestätigen als Mutter einer Autisten .
❤
Schöne Frisur