Hey ihr Lieben! Viele von euch haben ganz richtig angemerkt, dass auch Berufsanfänger:innen in anderen Jobs zur Amtsärztin oder zum Amtsarzt müssen, um verbeamtet zu werden. Damit soll überprüft werden, wie hoch die Chance ist, dass eine angehende Polizistin oder ein angehender Verwaltungsangestellter vor der Rente dienstunfähig wird. Nicht nur eine Therapie spielt dabei eine Rolle - bei der Polizei muss man zum Beispiel möglichst fit sein, starkes Übergewicht oder chronische Erkrankungen können da ein Problem sein. Ob eine Erkrankung zum Ausschluss führt, hängt aber vom Beruf selbst ab. Wie findet ihr es, dass der Zugang so beschränkt wird? Und kennt ihr Berufsanfänger:innen, die trotz einer Psychotherapie verbeamtet wurden?
Wir freuen uns total, dass ihr hier so intensiv mitdiskutiert. Einige wenige äußern sich dabei aber abfällig über Menschen mit psychischen Krankheiten. Das ist ziemlich unfair, schließlich ist auch eine psychische Krankheit eine Krankheit wie jede andere auch und die Betroffenen verdienen Hilfe und Unterstützung, nicht Spott und Häme. Bitte denkt daran, bevor ihr eure Kommentare schreibt. Wir wünschen uns hier einen respektvollen Umgang miteinander. Dankeschön!
@@interrogationwatch3781 ich befürchte, das wird auch so bleiben, weil es aus meiner Sicht rechtlich nicht in Ordnung ist, ein psychisches Problem trotz Behandlung pauschal als Ausschluss zu sehen, wenn es keine sonstigen Anhaltpunkte gibt. Deswegen sagt das auch keiner offiziell so und es wird halt trotzdem gemacht.
Ich kenne mehrere Personen, die trotz Therapie als Lehrer verbeamtet wurden. Und ich finde es richtig, dass es Einschränkungen bei der Einstellung von Polizisten gibt.
Ich bin Polizeianwärterin und musste mich der gleichen Thematik stellen. Meine Therapie war nur kurz (7 Stunden) und liegt über 10 Jahre zurück. Trotzdem hat mich bei meiner ersten Bewerbung eine Landespolizei deswegen zunächst einmal abgelehnt. Ich habe Widerspruch eingelegt, welcher zunächst abgelehnt wurde, welchem später nach einem längerem Gespräch mit einer Amtsärztin aber doch stattgegeben wurde und ich eine Zusage erhielt. Ich habe mich daraufhin in mehreren Bundesländern beworben und dort war meine psychische Gesundheit kein Thema mehr sobald ich meine Polizeidiensttauglichkeit des o.g. Bundeslandes eingereicht habe. Ich finde das ist ein schwieriges Thema. Klar, das ist ein unglaublich belastender Beruf und man muss psychisch fit sein, um auch schwere Situationen durchzustehen. Manche schwierige Situationen sind hart zu verarbeiten, da braucht man einen Baukasten an Methoden, die ich aber ironischerweise erst in meiner Therapie gelernt habe. Ich kenne übrigens auch mehrere Kolleginnen, die ihre Therapien wegen "leichteren" psychischen Erkrankungen bei der Einstellung verschwiegen haben. Man geht ja eben das Risiko ein abgelehnt zu werden wenn man offen zu seiner Therapie steht. Außerdem müsste die Ernennung bei ihnen evtl. auch zurückgenommen wenn das rauskommt. Fazit: Man kann auch trotz Therapie als Polizist verbeamtet werden. Es kommt aber auf den Einzelfall an.
Ich bin Anwärterin (Beamtin auf Widerruf), bald Beamtin auf Probe. Meine amtsärztliche Untersuchungen waren aber schon "hart". Meine aktuellen Krankheiten (Probleme mit Schulter und Blase) waren überhaupt kein Problem mir wurde keine einzige Frage dazu gestellt, die Befunde wurden sich nicht mal angeschaut, aber die Therapie, die ich 2017 abgeschlossen habe, die war sehr sehr lange Thema und ich wurde zu allen möglichen Sachen befragt. Mir wurde auch offen gesagt, dass eine Therapie schon ein Hindernis darstellt. Ich habe die Therapie erfolgreich abgeschlossen und konnte auch die Amtsärzte überzeugen, dass ich "geheilt" bin. Trotzdem hätte ich während meines Studiums gerne wieder eine Therapie angefangen, aber die Angst bzw. die Sicherheit beim nächsten amtsärztlichen Besuch "durchzufallen" hindert nicht nur mich am Beginn einer Therapie. Traurig, dass psychische Krankheiten so anders behandelt werden als Physische und das man Angst davor haben muss eine Angst oder andere Krankheiten zu bekämpfen.
@@berndstromberg1424 Man reicht soweit ich weiß selbst vorher die Befunde ein oder unterschreibt, dass die sich die von den entsprechenden Ärzt*innen einholen dürfen. Da gibt es dann entsprechende Vorgaben, wieweit zurück du was offenlegen musst. Wenn du dabei etwas absichtlich verschweigst und das irgendwann später herauskommt, kann dir deine Verbeamtung rückwirkend wieder entzogen werden, das ist daher nicht zu empfehlen.
@@mpo1637 Das halte ich für ein Gerücht. Wenn man dadurch alkoholsüchtig wird, fällt das definitiv auf und ich möchte doch stark annehmen, dass das einen noch schlechteren Eindruck macht.
Ich würde mich eher wundern wenn Lehrer nicht irgendwann in der Beruflaufbahn psychisch fertig werden von dem Stress und Hilfe brauchen. Absolut Menschenverachtend wenn Lehrer für eine Verbesserung ihrer Gesundheit benachteiligt werden
Wenn man an den falschen Amtsarzt gerät nützen einem alle positiven Entwicklungsbestrebungen nichts. Warum haben Amtsärzte da scheinbar keine einheitlichen Richtlinien, sondern jeder kann das so entscheiden wie es gerade passt?
Bin ein angehender Lehrer und auch in Therapie. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich in der nahen Zukunft vieles zum positiven wenden wird und auch schon gewendet hat. Bin der Meinung, dass man aufgrund des Systems nie auf die eigene Gesundheit verzichten sollte. Eher sollte es der eigene Anspruch sein etwas zur Veränderung des Systems beizutragen, statt es einfach hinzunehmen. Das Video ist dafür sehr wichtig, vielen Dank ☺️
Ich bin auch Lehrerin und nicht verbeamtet, weil ich nicht beim Staat angestellt bin. Es gibt einige Vorteile, z.B. bin ich nicht der Sklave des Staates ;) Für meinen Arbeitgeber bin ich nicht nur eine Nummer.
@@queenie3312 Du bist nicht verbeamtet, weil du nicht beim Staat angestellt sein willst. Als Beamtin bist du eben NICHT bei Staat angestellt. Als angestellte Lehrerin aber schon. Wenn du der Ansicht bist, dass man als Beamter Sklave des Staates ist, solltest du mal über dein Staatsverständnis und deine Berufwahl nachdenken.
Das ist ein viel größeres Problem alshier genannt. Auch Dinge wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind mit einer Therapie kaum abschließbar, zumindest wenn diese in den letzten Jahren stattfand, die abgefragt werden. Das kann doch eigentlich nicht sein, dass jemand der sich Hilfe holt und das Problem bekämpft, dann bestraft wird...
Ich finde es unfassbar diskriminierend, wenn man wegen einer vollzogenen Psychotherapie nicht verbeamtet wird. Und dieses "warte ab, bis nach der Verbeamtung" würde man niemanden bei einer physischen Krankheit sagen. Solchen Sachen können sich mit der Zeit verchronifizieren ohne Behandlung. Man sagt ja auch nicht "Armbruch? nene warte ab, sonst könntest du nicht verbeamtet werden."
Meine Erfahrung 2021 als Gymnasiale Lehrkraft in BW: Nach 10 Jahren im Angestelltenverhältnis habe ich eine Planstelle (Beamtenstelle) bekommen. Ich war zu diesem Zeitpunkt 38 Jahre alt, hatte insgesamt 5 Jahre Psychotherapie gemacht, hatte Übergewicht und Bluthochdruck (allerdings noch nicht diagnostiziert). Zudem war ich während meines Referendariats gesetzlich versichert, womit ich keinen eingefrorenen Gesundheitszustand von Ende 20 hatte. Ergebnis: in BW wird man nicht mehr zu Amtsärzten sondern zu normalen niedergelassenen Ärzten (jeglicher Fachrichtung) geschickt die man sich vorher aus einer Liste selbst aussuchen darf. Dort hat meine Therapie, mein Übergewicht und mein Blutdruck niemandem interessiert, ich bekam ohne Schwierigkeiten mein Tauglichkeitszeugnis. Die privaten Krankenkassen müssen (dank Öffnungsklausel) jeden Neuverbeamteten bis 6 Monate nach Verbeamtung aufnehmen (mit maximal 30% Risikoaufschlag). Fazit: Seit 2013 haben sich die Bedingungen in BW radikal verbessert. Vor 10 Jahren wäre ich auf keinen Fall verbeamtet worden. Meine Erfahrung ist auch kein Einzelfall. 2 meiner Freundinnen wurden mit ähnlichen Befunden ohne Schwierigkeiten für tauglich erklärt.
Das ist spannend - und macht Mut. Vielleicht hast du ja Lust, mit uns ausführlicher darüber zu sprechen. Dann schick uns gerne eine Email: ultraviolettstories@funk.net
Hallo, bitte nicht so viel durcheinanderwerfen! Eingefrorener Gesundheitszustand, Öffnungsklausel, etc. sind alles Sachen aus der Versicherungssparte - ob und wie du privatversichert wirst als Beamter hat rein gar nichts mit dem Thema des zur Lebenszeitverbeamtung notwenigen gesundheitlichen Gutachtens zu tun!
Ich find es so krass, dass es endlich mal um das Thema geht. Ich habe mich aber für die Therapie entschieden, denn wenn ich iwann nicht mehr da bin und ich mich selbst dazu entschieden habe, bring mir die zukünftige Verbeamtung auch nichts. Meine Gesundheit ist mir jetzt endlich wichtiger !!!
Ich habe im Lehramtsstudium eine Psychotherapie gemacht und wurde von meiner Therapeutin selbst darüber informiert, dass das Probleme bei der Verbeamtung geben könnte. Ich habe mich trotzdem dafür entschieden. Beim Amtsarzt vor dem Referendariat wurde dann tatsächlich auch danach gefragt und meine Therapeutin musste Befunde an die Amtsärztin schicken. Diese hat dann entschlossen, dass ich fürs Referendariat verbeamtet werde (was beim Ref eh nicht anders geht), aber dass ich vor einer möglichen Einstellung an einer Schule (also vor der Verbeamtung auf Probe) nochmal zum Amtsarzt müsste, und dass es dort entschieden wird, ob ich verbeamtet werden kann. Mein Referendariat ist nun bald vorbei und ich bin sehr gespannt was passiert...
@@ultraviolettstories vielen Dank :) damals war die Entscheidung glasklar für mich, als ich davon erfahren habe, welche Konsequenzen die Therapie haben könnte. Ein bisschen unter Druck gesetzt habe ich mich dann beim Amtsarzt schon gefühlt, bzw einfach Angst, weil ich nicht wusste ob das klappt oder nicht. Jetzt wo ich wieder zum Amtsarzt muss kommt das wieder ein bisschen hoch, ich hoffe einfach, dass es klappt. Es mact mich auch wütend, dass ich überhaupt Angst haben muss, nur weil ich mich damals um meine mentale Gesundheit gekümmert habe. Dazu kommt halt noch, dass die Kosten selbst übernommen werden müssen und gar nicht mal so gering sind. Das ist natürlich auch nicht so schön, vor allem, da man nach dem Referendariat in den Ferien ja nicht bezahlt wird.
Huhu du, erstmal finde ich, dass ist die richtige Entscheidung von dir gewesen! Ich möchte dir hierfür vielleicht ein paar Einschätzungen aus Sicht eines Sachbearbeiters mitteilen, der in einer Personalstelle einer Bezirksregierung arbeitet und damit für die Einstellung und auch Verbeamtung von Lehrkräften zuständig ist. Deine Gesundheit sollte immer vor dem Beamtenstatus als solchen stehen. Vor der Verbeamtung auf Probe ist zumindest in NRW der Besuch beim Amtsarzt Usus. Der Amtsarzt wird einschätzen, ob sich im Laufe der dienstlichen Vita mit hoher Wahrscheinlichkeit hohe Fehlzeiten ergeben werden oder eine vor der Regelaltersgrenze eintretende Dienstunfähigkeit wahrscheinlich ist und seine entsprechende ärztliche Expertise hierzu abgeben. Die Personalbehörde entscheidet dann im Regelfall nach dem Ergebnis des amtsärztlichen Gutachtens, ob eine Verbeamtung möglich ist. Die Zukunftsprognose zur gesundheitlichen Eignung bleibt hierfür abschließend relevant. Möglich sind hierbei auch Konstellationen, die zunächst eine Verbeamtung auf Probe und dann - wenn die Lebenszeiternennung anstehen würde - eine erneute amtsärztliche Untersuchung vorsehen, wenn der Gesundheitszustand noch nicht abschließend eruiert werden konnte. Eine Psychotherapie schließt eine Verbeamtung nicht grundsätzlich aus. Gerade in Trauer- oder Überlastungssituationen ist eine Psychotherapie sinnvoll, um aus einer solchen Phase ohne bleibende Laster herauswachsen zu können - wie Frau Dr. Böhm das hier im Video meiner Einschätzung nach auch nachvollziehbar geschildert hat. Gerade wenn es im Gutachten keine Hinweise auf eine Chronifizierung des Krankheitsbildes gibt (z. B. weil man wirklich mal eine Therapie aufgrund eines Trauerfalls innerhalb der Familie oder im Freundeskreis in Anspruch genommen hat), ist das für die Verbeamtung im Regelfall unerheblich. Dir noch viel Erfolg. :)
Hi, so ein "Wiederholungsgutachten" am Ende der Verbeamtung auf Widerruf fällt in allen Beamtenlaufbahnen sehr häufig zu 90% positiv aus, solange in der Zwischenzeit nicht was großartig neues dazukam. Alles was beim 1. Gutachten schon war, hätte idR schon sofort zum Auschluss von der Verbeamtung auf Widerruf geführt, wenns wirklich zu schlimm wäre. Dass der Amtsarzt sich ein 2. Gutachten offenhält, ist eher nur ein Vorbehalt, ob in der Zwischenzeit nochmal was dazukommt, was bei Beamtenanwärtern mit gewisser gesundheitlicher Vorgeschichte in deren Erfahrung schon häufig ist. Aber wenn nix dazukommt, besteht man das 2. Gutachten zu 90%. Wenn das ursprüngliche gesundheitliche Problem der Lebenszeitverbeamtung entgegenstehen würde, hätte man dich deshalb ja schon direkt aussortiert, und nicht einen vmtl 6stelligen Betrag in dich investiert während der Verbeamtung auf Widerruf. Also mach dir keine Sorgen, wirst schon verbeamtet auf Lebenszeit, ich hatte mein 2. Gutachten erst vor kurzem und werde es bald :)
Als ich noch während des Studiums eine Therapie beginnen wollte, bin ich erstmal zur psychologischen Beratung der Uni gegangen. Das taucht nicht in der Akte auf. Die Psychologin dort hat mir gesagt, dass eine Therapie heutzutage eigentlich kein pauschaler Grund mehr ist, eine Verbeamtung abzulehnen. Im Endeffekt soll es vom individuellen Fall abhängen (Schwere der Erkrankung, abgebrochene Klinikaufenthalte etc.). Ich habe mich also für eine Therapie entschieden, auch wenn ich immer noch ein bisschen Sorge habe, nicht verbeamtet zu werden. Ursprünglich war es mein Ziel, die Therapie einfach zu beenden, bevor die Verbeamtung ansteht, aber man kann Fortschritt und Heilung nicht erzwingen. Im Endeffekt bin ich der Meinung, dass gerade Lehramtsanwärter:innen eher darin bestärkt werden sollten, frühzeitig therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen (Stressbewältigung wegen Burn Out-Risiko usw.). Eine Therapie zeugt doch nur davon, dass man an seinen Problemen arbeitet und geeignetes Werkzeug zur Bewältigung zur Hand hat. Das sollte positiv bewertet werden.
Ich hab gerade noch ein negatives Urteil vom Amtsarzt bekommen, zusätzlich zur Psychotherapie hab ich über die Therapie und umstürzende Medikamente so sehr zugenommen, dass ich aufgrund dessen nicht verbeamtet wurde. Ich empfinde das als sehr diskriminierend und überlege gerade wie ich gegen dieses Ergebnis vorgehen kann. (NRW)
Das Gewicht darf bei der Verbeamtung in NRW keine Rolle mehr spielen. Der Amtsarzt muss beweisen, dass dein Gewicht in der Zukunft zu gesundheitlichen Problemen führt, die dich arbeitsunfähig machen. Alles andere sind Spekulationen und nicht rechtens. Ich würde da auf jeden Fall Einspruch gegeben erheben und mich bei einem Anwalt beraten lassen. Alles Liebe!
Ein wahnsinnig interessantes und wichtiges Thema! Ich selber war nicht in Therapie, aber wegen einer schweren postnatalen Depression in medikamentöser Behandlung. Zum Zeitpunkt meiner Verbeamtung war diese beendet und ich hatte ein Schreiben meines Arztes dabei, der die Behandlung als abgeschlossen deklarierte. Die für mich zuständige Amtsärztin sah hierin dennoch ein großes Problem, denn falls ich nochmal schwanger werden sollte könnte das ja wieder passieren. Reine Hypothesen, für die sie sich erst mit Kollegen und Kolleginnen beraten musste. Letzten Endes hat es keine Rolle mehr gespielt, für mich war es aber eine Zumutung und ein Zittern. Es ist unverständlich, dass bei vielen noch nicht angekommen ist, dass eine Lehrkraft, die Hilfe bei ihren Problemen bekommt, eine bessere Arbeitskraft ist als die, die wegen immer größer werdenden Problemen nicht mehr (richtig) arbeitsfähig ist. Da muss bei einigen wirklich ein Wechsel der Denkweise passieren.
Ja, vor allem sind Schüler*innen möglicherweise auch vorbelastet und wenn sie dir als Lehrkraft ihre Sorgen anvertrauen, kann das für eine Person, die selbst eine Therapie machen sollte, aber nicht tut aus Angst, noch belastender sein, für Schüler*innen da zu sein. Außerdem kann man so die Schüler*innen auch empowern und ihnen sagen, dass eine Therapie super ist und man auf seine psychische Gesundheit achten soll. Im Unterricht wird die Ernährungspyramide durchgenommen, um auf ungesundes und gesundes Essen hinzuweisen, aber der gesamte Bereich "psychische Gesundheit" ist kein Thema.
Ich weiß zwar nicht wirklich was über das Lehramtstudium aber ich fände es sogar angebracht wenn angehende Lehrer in dieser Zeit, ich will es nicht Therapie nennen aber so ähnlich, eine Art Persönlichkeitscoaching machen würden egal ob man psychische Probleme hat oder nicht. Denn wenn man später mit Kindern und Jugendlichen arbeitet sollte man als erstes auf sich selber schauen da kann man schon einiges wichtiges lernen. Ich würde es auch eher als positiv werten wenn ich sehe jemand macht ne Therapie, heißt das ja er hat sein Problem erkannt und möchte an sich arbeiten, das sollten doch alle tun.
Ich war jahrelang in Therapie und die Amtsärztin hat nur nach einem kurzen Bericht der Therapeutin von damals gefragt und damit war es dann kein Problem. 🍀😊
Ein wichtiges Thema für alle Lehrer:innen. Sehr gut und persönlich aufgearbeitet. Viele schreiben uns, dass sie sich scheuen, obwohl sie gern eine Therapie angehen wollen, eine solche zu beginnen. Zu groß sind die Ängste nicht verbeamtet zu werden. Es ist davon auszugehen, dass aus diesem Grund viele angehende Lehrer:innen weiter leiden und sich keine psychologische Hilfe suchen. 😐😐
Ich finde, dass gerade bei Lehrern gut auf ihre psychische Gesundheit geachtet werden sollte, weil der Beruf leider eh schon extrem stressig ist und sie dann noch mit Kindern (die ihrem Alter entsprechend sensibel sind) zusammen arbeiten.
Einfach nur traurig, aber leider stimmt das mit den älteren Amtsärzten. Unglaublich, was man da erlebt! Therapien wurden nach meinen Erfahrungen nie positiv bewertet. Man sieht auch, dass es seltsamerweise nicht möglich war, die Evaluationsdaten zu erhalten, bezüglich Verbeamtung nach Therapien... Danke für das Video!
Also ich hab Therapieerfahrung, versuch damit auch ganz offen umzugehen und bisher wurd ich deswegen noch nie benachteiligt oder komisch angeschaut. Häufig ist es halt so, dass dein Gegenüber nicht wirklich weis was er sagen oder wie er reagieren soll, aber ansonsten hab ich noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht
Ich kenne diese Angst sehr gut. Ich habe eine Therapie gemacht und das Thema Verbeamtung war die ganze Zeit wie ein Klotz am Bein sehr präsent, z.B. bei der Diagnostik oder bei einer Verlängerung der Therapie. Inzwischen studiere ich im Lehramtsmaster und die psychische Gesundheit/Krankheit ist gefühlt ein absolutes Tabuthema. Im Studium werden oft Themen behandelt wie Emotionsregulation, aber auch etwas wie Depressionen, ADHS oder Autismus bei Schüler:innen. Schlimm finde ich dabei, dass dabei immer darüber geredet wird, als wäre es selbstverständlich dass niemand der Studierenden davon betroffen ist. Denn solche Personen gehören ja nicht in den Lehramtsmaster. Ich fühle mich dadurch sehr oft richtig fehl am Platz, obwohl ich das Studium eigentlich gut meistere. Außerdem fällt mir auf, dass gegenüber Fachberater:innen oder Dozierenden i.d.R. Nicht ausgesprochen werden sollte, wenn das Studium einen stresst oder überbelastet. Die Antwort darauf ist immer: wenn sie dem Studium nicht gewachsen sind, lassen sie den Berufsweg lieber gleich ganz bleiben. Dadurch ist das Studium für mich was Offenheit und Emotionen angeht sehr repressiv und distanziert. Ich bin froh dass ich mit Freund:innen außerhalb über meine Gedanken und Gefühle reden kann. Mit Kommiliton:innen würde ich mich das nie trauen.
Ich bin Lehrerin für berufsbildende Schulen in Niedersachsen und mir inzwischen ziemlich sicher, dass ich Autistin bin. Obwohl ich bereits im Studium merkte, dass ich Hilfe dringend bräuchte, habe ich mich nicht getraut zum Psychologen zu gehen und hatte lange keine Idee was mit mir nicht stimmt. Erst im Referendariat hat mich meine Padagogikleiterin auf das Thema Autismus aufmerksam gemacht. Aber gleichzeitig hat sie mich gewahnt vor Ende meiner Probezeit der Sache nach zu gehen, da selbst wenn ich auch nur eine Verdachtsdiagnose bekommen hätte, das schon für die Verbeamtung ein Problem gewesen wäre. Also musste ich noch das restliche Referenadariat und anschließend 3 Jahre Probezeit abwarten bis ich der Sache nachgehen konnte. Jetzt ist meine Probezeit vorbei und nun möchte ich das Thema endlich angehen. Ich habe das Gefühl eine passende Therapie könnte mir sehr in meinem Alltag helfen. Schade dass das nicht früher möglich war.
Ich kann dich da nur bestärken: Bin ebenso Lehrkraft an einer BBS (RLP). Arbeite im 7.Jahr verbeamtet, habe vor 2 Jahren einen beginnenden Burn-Out diagnostiziert bekommen. Im Rahmen der Folgeuntersuchungen wurde letztes Jahr dann zusätzlich ADHS diagnostiziert (mit 38 Jahren). Das hat mir schon sehr geholfen, mich und mein Leben rückblickend zu verstehen + zukünftig entsprechend zu gestalten.
Ich bin diagnostizierter Autist und habe zusätzlich eine antisoziale Persönlichkeitsstörung und ADHS. Nun habe ich mir Gedanken gemacht, ein Studium zu beginnen, in dem auch viele verbeamtet werden (Stadtplanung) und mache mir jetzt aber Sorgen, ob ich wirklich diesen Werdegang einschlagen sollte.
Die ersten Sätze waren exakt meine Gedanken, bevor ich auf Therapie suche ging. Wollte mir mein berufliches Leben nicht irgendwie verbauen. Aber ohne Leben kann man auch kein Beruf haben.
Danke für den Beitrag! Ich bin Lehrerin und hatte mit den gleichen Ängsten zu tun. Was aber nicht erwähnt wurde, ist der Eintritt in die private Krankenversicherung sowie der Dienstunfähigkeitsversicherung, zu der man (nicht nur aus finanzieller Sicht) quasi gezwungen ist. Tritt man nicht in die private Krankenversicherung ein, hat man wesentlich höhere Kosten, da man als verbeamtete Lehrkraft (absurder Weise) deutlich mehr für die gesetzliche Krankenversicherung zahlt. Somit steht man wieder vor diesen im Video aufgezeigten ungerechten Gehaltsunterschieden und der großen Hemmung, Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Die Versicherungen dürfen noch immer ablehnen oder deutlich höhere Beiträge verlangen wenn eine Psychotherapie besucht wurde. Meiner Meinung nach ist das System der privaten Krankenversicherung also noch problematischer. Mal ganz abgesehen von der verursachten Klassifizierung in der gesellschaftlichen Gesundheitsversorgung.
Hey, vielen Dank! Tatsächlich geht dieses Gerücht bis ins Referendariat auf die Weise weiter, dass halt keiner drüber spricht und dann ggf. die erwähnten Ängste unterstellt werden und man müsse sich da in Acht nehmen. Bei mir ging es jetzt so weit, dass der Arzt, den ich um Beauftragung meines Therapeuten gebeten habe, mir diese verweigert, um mich vor dem "Stigma" zu bewahren. Ich muss dazu sagen, dass er schon über dem Renten-Alter ist und wohl die Moderne noch nicht bei ihm angekommen ist. Vielen Dank also für dieses aufklärende Video! Ich finde trotzdem, da ist noch ein weiter Weg. Dass bei der Arbeit mit Kindern, Traumata, die in Kindheit/Schulzeit/Jugend entstanden sind oder sich maßgeblich ausgewirkt haben, hoch kommen, ist ja ein Mechanismus, mit dem man rechnen muss. Ich habe mich gefreut, dass auch ein Zitat einer Referendarin dabei war, die sich einfach Austausch wünscht, um mit "dem System" klar zu kommen. Mensch, warum wird der denn unterdrückt und nicht einfach gefördert? Was wäre das für ein geiles Land, wenn alle Lehrer*innen im Frieden mit ihrer eigenen Psyche leben und unterrichten würden?!
Ich war letzte Woche bei der Amtsärztin und kenne viele junge LehrerInnen, die jetzt auch für die Stellen im August dort waren. Vergangene Psychotherapien waren bei niemandem ein Problem, jedoch sollte man bei einer größeren Anzahl an "Problemen" wirklich aufpassen. Es sollte sich nicht zu viel ansammeln, d.h. Blutwerte, Gewicht und co. sollten dann möglichst in Ordnung sein.
Das ist ja interessant. Magst du uns vielleicht mal eine Email schreiben und von deiner Erfahrung erzählen oder Kontakt vermitteln? Wir wollen an dem Thema dranbleiben - gerade wenn sich zeigen lässt, dass es eben doch geht. Du erreichst uns unter: ultraviolettstories@funk.net
Ich bin grade im Ref und habe tatsächlich auch über Therapie nachgedacht, einfach weil die Zeit doch sehr anstrengend und belastend ist. Alternativ gibt es auch Angebote vom studienseminar aber das machen dann die Prüfer - und mal ehrlich, wer kann sich beim eigenen Prüfer wirklich entspannen und frei von der Seele reden? Auch wenn es angeblich keinen Einfluss auf die Note haben wird …
@@ultraviolettstories ich habe mich erstmal dagegen entschieden, auch weil ich keinen “guten” Grund dafür hätte wie beispielsweise einen Trauerfall 🤷♀️
Hey Du, verständlich, dass du da Unsicherheiten hast. Alternativ könntest du zur Psychologischen Studienberatung/ dem psychologischem Dienst an deiner Uni gehen. Die Psycholog:innen unterliegen der Schweigepflicht. Eine andere Möglichkeit wäre der AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) - auch dort kannst du Hilfe bekommen. Viel Erfolg
Ich studiere ab nächstem Semester ebenfalls Lehramt und habe (leichte) psychische Probleme. Nach dem Erstgespräch mit der Therapeutin wurde mir auch direkt gesagt, dass das bei der Verbeamtung schwierig werden kann. Angestellter Lehrer ist ebenfalls keine Option, weil man somit auch eine Karriere vergessen kann, das Gehalt ist geringer und man fühlt sich immer wie ein Lehrer zweiter Klasse, weshalb ich mich dann gegen eine Therapie entschieden hab.
Sehr interessantes und zugleich wichtiges Thema. Ich leide seit vielen Jahren unter psychischen Problemen, war als Kind schon in Therapie und bin nun angehende Lehrerin. Vor allem als Mensch der sich ohnehin schon scheut zur Therapie zu gehen, ist es noch schwerer diesen Schritt zu wagen, wenn man befürchtet, berufliche Chancen stehen auf dem Spiel. Eine schwierige Situation, vor allem wenn die therapeutische Hilfe benötigt wird.
Wird man von denen dann erst gar nicht aufgenommen oder ist es dann so, dass man so hohe Beitragssätze zahlen muss, sodass eine Verbeamtung gar keinen Sinn mehr macht ?
@@trafalgarlaw7109 es ist ein Problem mit Vorerkrankungen (auch Diabetes, Herz-Kreislauf Erkrankungen, Psychische Erkrankungen) eine Versicherung überhaupt zu finden. Aber wenn dann zahlt man so extrem hohe Beiträge und/oder Leistungen die diesen Bereich betreffen werden ausgeklammert und nicht/ nur zu teilen übernommen. Da gibt es zahlreiche Probleme bei Vorerkrankungen
Ich habe im Ref eine Therapie wegen Depressionen angefangen. Ich habe es riskiert und wurde, trotz der positiven Bewertung der Amtsärztin, wegen der psyche nicht verbeamtet. Weder die Schule noch die Ärztin haben damit gerechnet. Ich habe daraufhin die Schullaufbahn gelassen. Als angestellte Lehrkraft kam für mich (Gehalt, Altersvorsorge) absolut nicht in Frage.
Vorschlag für ein Anschlussthema: die Willkür bei der Bewertung von Prüfungstauglichkeit an Universitäten. Die Universität bzw der Prüfungsausschuss genießt rechtlich die Freiheit auch über jedes medizinische Gutachten und Argument hinwegzusetzen. Wenn man wegen Krankheit bei einer Prüfung nicht erschienen ist, kann der Ausschuss hinterher einfach beschließen, dass man Prüfungstauglich war und man dementsprechend wegen nicht Erscheinens durchgefallen ist.
Mir ist eine langjährige Beziehung zuende gegangen, nachdem sie sich geweigert hat, für ihre stressbedingte Depression am Ende des Studiums keine professionelle Hilfe zu holen, aus Angst, nicht verbeamtet zu werden. Das ist noch keine 10 Jahre her.
Mit einer chronischen Erkrankung ist es auch so; Berufe wie Polizistin, Lehrerin, Verwaltungsangestellte, Ärztin, Juristin usw sind da nicht drin. Und das sind nur die offiziellen Hürden
Chronische Krankheiten müssen nicht pauschal Ausschlussgrund sein. So ist der angehende Beamte schwerbehindert (im Sinne des SGB), so darf ihm nur das Mindestmaß körperlicher Eignung verablangt werden.
Das ist nicht nur bei Lehrern so, auch bei Erziehern und Kinderpflegerinnen ist es alleine schon schwer eine Ausbildung machen zu können. Ich wurde in meiner Kinderpflege Ausbildung im Anerkennungsjahr noch bevor ich von der Schule aus meine erste Fortbildung haben konnte entlassen, weil ich durch die Negativen Erfahrungen, mein stark ausgeprägtes ADHS und die daraus folgende Depression, mir kaum noch was zugetraut und mich extrem zurückgezogen hab. Kinderpflege war mein Traumberuf, ich war dann am Boden zerstört hab mich teilweise in den schlaf geweint und musste Beruhigung Tee trinken. Und das alles nur weil ich nicht den Stress aushalten konnte, und die Leistung nicht bringen konnte weil keiner wirklich mich so genommen hat wie ich bin .
Ich bin noch im Studium und mir fällt es sehr schwer das Studium überhaupt durchzuziehen mit der Ungewissheit, ob man überhaupt verbeamtet wird. Ich wollte mehr über Kriterien für die Verbeamtung wissen bzw.was wirklich mit nicht-verbeamteten Lehrkräften ist. Einer meiner Professoren meinte dazu nur "warum sollte man freiwillig auf die Verbeamtung verzichten". Einen späteren Dozenten, der selbst Lehrer war, habe ich gefragt, ob der Amtsarzt z.B. nach Vorerkrankungen in der Familie fragt und habe gefragt wie das z.B. wäre bei Schlaganfällen in der Familie. Als Antwort bekam ich, dass bei einem Schlaganfall in der Familie der Beamtenstatus bestimmt nicht verwehrt wird, allerdings hatten sowohl meine Mutter als auch meine Schwester einen und in den Generation vor meiner Mutter kam dieser auch häufig vor. Hinzu kommt noch, dass ich psychisch krank bin und jahrelang in Therapie und verschiedenen Kliniken war. Dies ist zumindest dem Bezirk in dem ich Abi gemacht habe nicht unbekannt. Eine Stelle an der Uni hat auch für ein paar Studis beim Kultusministerium und Justizministerium nachgefragt wie das ist, wenn man eine Therapie macht und verbeamtet werden möchte und beide sind in ihrer Antwort nicht wirklich darauf eingegangen. Das Kultusministerium hat sogar erst Wochen später geantwortet. Kurzum habe ich Angst nicht verbeamtet zu werden wegen meiner psychischen Vorbelastung und der Vorerkrankungen in meiner Familie. :(
Wenn deine psychische Krankheit heilbar ist, dann hast du gute Chancen. Ist sie dauerhaft oder hast du rückschläge, wirst du definitiv nicht verbeamtet. Sorry.
Naja in den meisten Bundesländern (zuletzt Bayern) wurde ein Gesetz dagegen entworfen und verabschiedet, dass genau das verbietet. Ich glaube mittlerweile machen das "nur" noch 3? Bundesländer mit dem in den Sommerferien arbeitslos sein. Und das gilt dann auch nur für Angestellte mit 1 Jahresverträgen.
Sehr, sehr wichtiges Thema! Vielen Dank! Hier erfolgt Diskriminierung. Auch in meinem Freundeskreis gibt es viele, die keine Psychotherapie in Anspruch nehmen wollen, obwohl es häufig indiziert wäre. Oft warten Betroffene sehr lange, bis sie sich dann doch therapeutische Hilfe holen, oft zu lange...Ich hoffe so sehr, dass sich die Situation bald ändert! So viele Menschen wollen verbeamtet werden, das Thema sollte viel mehr an die Öffentlichkeit, weil es doch so viele Menschen betrifft!
@@zaro8540 Nein, ich glaube in einem Raum/Gebäudeteil links neben dem unteren Mensa Eingang. Sicher bin ich mir da aber nicht, das würde ich lieber nochmal googeln.
In Gesprächen darüber wirkten alle Beteiligten dankbar und erleichtert, dass diese Möglichkeit der Hilfe angeboten wird. Ich habe jedoch von noch niemandem gehört, der frei darüber geredet bzw. zugegeben hat, diese Sitzungen in Anspruch genommen zu haben. Vielleicht herrscht da trotzdem noch eine gewisse Angst vor, es könnte irgendwie an den späteren Arbeitgeber gelangen.
Mein Mann steht auch vor diesem Problem. Wird nach den Sommerferien verbeamtet auf Lebenszeit, wir haben aber im Februar unseren Sohn verloren und er braucht seit dem unbedingt psychologische Hilfe. Hangeln uns von Tag zu Tag und es wird immer schlimmer...
wow, das ist extrem hart. ich wünsche euch viel Kraft zum durchhalten, wobei es in so einem Fall echt unter aller Sau wäre, deinem Mann da die Verbeamtung zu verwehren.
Was wenn ihr die Therapiestunden selber zahlt ? Ein guter Psychotherapeut würde das machen. Sodass es nicht in die Krankenakte reinkommt sondern nur unter 4 oder 6 Augen bleibt?
Dies ist nicht nur bei Lehramtsanwärterinnen ein Thema, sondern betrifft grundsätzlich alle Anwärterverhältnisse. Vor allem in meinem Feld, dem juristischen Bereich ist das auch ein Thema
Dass man nicht verbeamtet wird, hat sich zwar geändert. Man muss aber mit erheblichen Mehrkosten im Referendariat rechnen, falls einen die private Krankenversicherung nicht nimmt. Dann muss man anderthalb Jahre lang gesetzlich versichert sein und den Arbeitgeberanteil zusätzlich zum eigenen Anteil zahlen. Immerhin müssen sie einen später dann aufnehmen, wenn man verbeamtet wurde. Das war früher noch nicht so. Da hatte man das ganze Leben diesen riesen Posten Krankenkasse.
Auch im Referendarit bzw. als Beamtenanwärter greift schon die Öffnungsklausel, bei welcher PKVs einen maximalen Risikoaufschlag von 30% kassieren dürfen. Und das schon im Ref.
Super interessanter Beitrag.... Mich hat das auch betroffen nur in Bezug auf Vorerkrankungen. Ich war durch einen Schlaganfall (im Studium) und Bluthochdruck ein Risikopatient und bin mit meinen ganzen Unterlagen zum Amtsarzt für das Referendariat und alles offen kommuniziert. Der hat mir dann vorerst nur für das Referendariat die Zustimmung für die Verbeamtung gegeben und mich noch an einen Experten weitergeleitet um eine unklare Diagnose zu klären. Bei der eigentlichen Verbeamtung, hätte ich wegen der 5 Jahre Regel mein Schlaganfall nicht angeben müssen, aber durch die Angaben kam er eh drauf.... Würde dann aber verbeamtet mit folgender Aussage "Durch Ihre regelmäßigen Untersuchungen sehr ich bei Ihnen kein Problem, da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Kollege mit 50 ein Herzinfarkt hat der nie zum Arzt geht wie bei Ihnen!" Deswegen keine Angst haben und offen kommunizieren!!!!
Muss man nur die Krankengeschichte der letzten 5 Jahre angeben, ich musste einmal zu einer Untersuchung zu einem Gesundheitsamt in NRW für eine Einstellung in den ÖD als Angestellter, dort stand auf den Fragebogen nichts von 5 Jahren, sondern es wurde gefragt, ob generell in der Vergangenheit bestimmte Erkrankungen vorlagen.
Für mich ist das größte Problem der Ermessensspielraum der Ärzte. Meine Frau hat vor wenigen Jahren ihr Referendariat beendet. Sie hat eine leichte Hörminderung, die Sie im Alltag nicht stark beeinträchtigt. Sie braucht im Alltag auch kein Hörgerät. Sie hat nur Schwierigkeiten bei sehr leisen Geräuschen oder bei sehr tiefer Frequenz. Als Sie zur Amtsärztin gekommen ist, sagte diese direkt, dass sie bei Hörminderungen sehr selten verbeamtet. Zur Einordnung: Lehrer werden nur dann nicht verbeamtet, wenn ein relativ hohes Risiko besteht, dass der gesundheitliche Zustand (in welcher Form auch immer) eine weitere Ausübung der Tätigkeit in Zukunft behindert. Dafür gab es bei meiner Frau keinerlei medizinische Belege. Nach der Untersuchung hat es uns nicht überrascht, dass das Ergebnis der Amtsärztin lautete: keine Verbeamtung. Da wir das so nicht stehen lassen wollten, haben wir den Fall vor den Personalrat gebracht. Und siehe da: 2 Wochen späte erhielten wir, ohne jegliche weitere Nachfragen, die Nachricht, dass meine Frau doch verbeamtet wird. Da frage ich mich: wie kann eine Amtsärztin ohne jegliche Nachweise über die Erfüllung der Kriterien zur Nicht- Verbeamtung solch ein Gutachten schreiben? Wie unpassend das Gutachten war, wird auch dadurch aufgezeigt, wie einfach dieses wieder zurück genommen worden ist. Das wird auch dadurch deutlich dass Kommilitoninnen meiner Frau mit extremem Übergewicht ohne Probleme verbeamtet wurden. Ich bin kein Arzt, aber ich glaube es ist nicht weit hergeholt zu behaupten, dass das Risiko auf einen langen Krankenstand oder sogar ein voller Erwerbsausfall bei extremen Übergewicht höher ist, als bei einer leichten Hörminderung. Da muss es doch klarere Richtlinien geben. Dann gäbe es diese nebulöse Angst von angehenden Lehrern auf Nicht - Verbeamtung auch nicht.
Das ist nicht nur ein Phänomen bei Lehrern. Ich mag das hier jetzt nicht öffentlich breit treten und finde leider keinen Kontakt für eine private Nachricht, aber ich bin froh, meinen Beamtenstatus verloren zu haben, und mich jetzt ohne Angst um meinen Status um mich kümmern zu können-zumindest theoretisch. Denn Therapieplätze gibts aktuell ja auch nicht. Auch wenn es "von oben" zwar hieß, wir sollen Hilfsangebote etc annehmen, ist es im Beamtenrecht, bei den Versicherungen und den Ämtern leider noch eine reelle Hürde.
Rein interessehalber: war das im Ref? Oder danach, auf Probe? Falls das zu viele Details sind, antworte gerne nicht. Wünsche dir alles Gute und gute Genesung!
Mich würde wahnsinnig interessieren, wie die Amtsärztin aus Potsdam zum Thema Neurodiversität in diesem Zusammenhang steht. Wir brauchen dringend mehr ND Lehrer im Schulsystem.
Das interessiert mich auch: ADHS, Autismus, etc bei Lehrkräften. Viele trauen sich nicht, sich diagnostizieren zu lassen, weil sie Angst vor Stigmatisierung, Diskriminierung und noch mehr Schwierigkeiten als eh schon haben.
Finde den Beitrag echt gut gemacht. Aber gibt es dieses Problem wirklich nur bei Lehrkräften oder haben Polizisten, Staatsanwälte etc. nicht auch das slebe Problem?
Also ich kenne bei der Polizei mehrere Kollegen/innen, welche sich vor der Verbeamtung auf Lebenszeit nicht in psychologische Behandlung begeben. Auch aus Angst nicht verbeamtet zu werden wenn das bei der Abschlussuntersuchung raus kommt.
als Jurastudentin gilt das gleiche und ist noch etwas anders, weil man ja zB als Richter gar nicht angestellt sein kann und damit direkt raus ist dafür.
Danke für das informative Video! Ich studiere selbst auf Lehramt und habe dieses „Gerücht“ schon so häufig gehört, dass es zwangsläufig Ängste schürrt. Was ich noch anmerken wollte: Es gibt Anwartschaftsversicherungen, mit denen man seinen Gesundheitsstatus einfrieren lassen kann. Wenn man danach eine Therapie beginnen würde, dürfte die für eine spätere Verbeamtung eigentlich keine Rolle spielen?! Ich möchte hier aber keine falschen Informationen streuen, weil ich mir nicht sicher bin, ob das tatsächlich auch für psychische Erkrankungen gilt. Hoffe einfach, dass sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch vieles im Schulsystem ändern wird und möchte gerne auch selbst dazu beitragen!
Das hilft dir aber nur, um in die reguläre Privatversicherung zu kommen. Das Problem im Video ist aber, dass man für die Verbeamtung auf Lebenszeit zum Amtsarzt muss, da kann eine Therapie dann zum Problem führen, wenn dir deshalb nicht bescheinigt wird, dass du zweifelsfrei lebenslang gesunder Beamter sein kannst.
@@ultraviolettstories Wir wurden im Rahmen einer Uni/Infoveranstaltung darauf hingewiesen. Wie sich hier herausgestellt hat, nützt es aber für die Verbeamtung nichts. Falls man sich aber privat versichern will, ist es eine gute Sache, da die zu zahlenden Beiträge sich ja auch nach der Krankheitsgeschichte richten. Indem man seinen Gesundheitsstatus mit der Versicherung „einfriert“, zählt dieser Status, auch wenn man danach irgendeine Art von physischer/psychischer Krankheit, Unfall oder ähnliches hatte. Da es bei vielen Versicherungen nur 12 Euro im Jahr kostet, habe ich mich so abgesichert. 🙂
Ein wirklich toller und wichtiger Beitrag! Ich finde es wirklich traurig, dass manche eine Verbeamtung über seine eigene Gesundheit stellen. Ich meine, selbst wenn das Gerücht wahr wäre (was, wie wir gerade gesehen haben, aber zum Glück NICHT ist): was nützen dir die 500€ im Monat mehr, wenn du durch deine psychischen Probleme so am Arsch bist, dass man nicht mehr weitermachen kann? Also ich find die Priorisierung richtig traurig.
Was für ein Quatsch, dass solche Stigmata immer noch existieren... Niemand würde sich fragen ob eine Verbeamtung noch möglich wäre, nur weil man sich als Jugendlicher mal das Bein gebrochen hat und bei einem Chirurgen war... Traurige Welt
Äpfel und Birnen - merkste selber? Das gebrochene Bein bricht während der Verbeamtung ja nicht wieder auf, nachdem es abgeheilt ist, eine psychische Krankheit ist da was gaaanz anderes als n Knochenbruch.
Wäre auch cool wenn ihr einen Film darüber macht ob man wenn man selber psychische Krankheiten hat hatte , man Psychologie studieren kann und ob es daraufbezogen Vorurteile gibt :)
Ja , zwar jetzt nicht so offiziell aber bin aktuell selber in Therapie und würde gerne Psychologie studieren und das ist halt eine Sache die mir Leute dann schon oft gesagt haben . Auch im Internet steht viel in Foren dass man es dann besser nicht machen soll, weil man ja dann selbst nicht ganz gesund
@@SK-vo1ei hey ich studiere Psychologie (bzw. Bin eigentlich fast fertig mit dem Master) und bei uns sind sehr sehr viele Kommilitonen in Therapie und das ist gar kein Problem, wurde auch nie danach gefragt Problematisch wären meiner Meinung nach vielleicht eher die Vorlesungsinhalte v.a. bei klinischer Psychologie, da könnten schon auch einige Sachen triggern (bei PTBS oder essstörungen zum Beispiel)
Das ist nicht nur bei Lehrern oder Beamten so. Habe mehrere Qualis gemacht. BKM, SD mit AdA und Lager. In leitender Position ist man da bereits draußen und als Hiwi geht das auf die Knochen was dazu geführt hat das ich mit 35 bereits platt war. Sicherheitsdienst geht dann auch nicht mehr außer wirklich sehr einfache Tätigkeiten aber dann auch nur auf 450er Basis trotz besoderer Quali und ADA. Lager geht körperlich nicht mehr gut und Staplerfahren erforder viel Mobilität. Kein Führerschein und Auto mehr und auf dem Dorf ohne ÖPNV in der Nähe ist das nicht möglich. Im Homeoffice Stapler fahren geht noch nicht. Der Auslöser lag in der Kindheit und wurde durch den Tod meiner Freundin mit 36 noch verstärkt. Da bleibt halt nur noch ein Leben in ALGII. Da wird mir auch immer wieder gesagt das ich mit einer Therapie nur meine Chancen noch mehr runterfahre drum habe ich die vor Jahren selber abgebrochen. Gebracht hat es nichts. Inzwischen gehe ich auf die 60 zu und weiß das es das war. Allen anderen wünsche ich die Kraft den Weg zu finden und bloß keine Rückschläge.
FAKT: Bei meiner Bewerbung für ein Referendariat (Seiteneinsteiger in Mathe/Physik) in BaWü im Jahr 2022 sollte ich ein Formular unterschreiben, dass ich die vergangenen 5 JAHRE nicht in psychotherapeutischer Behandlung war. Daraufhin habe ich zuständige Kollegin kontaktiert und ihr gesagt, dass ich dieses Formular nicht unterschreiben kann und Angst habe grundsätzlich vorab als Kandidat auszuscheiden. Sie konnte mir meine Angst teilweise nehmen als sie sagte, ich könne auf jeden Fall im angestellten Verhältnis starten. Nachdem ich erfahren habe wie ungleich verbeamtete und angestellte Lehrkräften behandelt werden, bin ich erleichtert diese Tätigkeit nicht aufgenommen zu haben. Zu dumm, dass ich noch knapp 200€ beim Amtsarzt bezahlt habe, obwohl eigentlich schon klar war, dass ich das Referendariat nicht antreten werde.
Eigentlich sollten gesundheitliche Belange bei sowas gar keine Rolle spielen (wie bei normalen Jobs auch). Aber eigentlich sollten Lehrer überhaupt erst gar nicht verbeamtet werden, sondern wie alle anderen Menschen mit den gleichen Regeln und Pflichten angestellt werden.
Und dann bei dem harten Job und einem Masterabschluss noch schlechter bezahlt werden? Dann wird es echt fast niemanden mehr geben, der diesen Job noch macht!
In der Tat wird gerade auch viel diskutiert, wie sinnvoll und zeitgemäß eine Verbeamtung ist. Offiziell heißt es, dass Lehrkräfte einen staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag haben und durch eine Verbeamtung entlastet werden sollen. Also der Beamtenstatus soll wirtschaftlich unabhängig machen und vor interessenpolitischer Einflussnahme schützen. Im Berlin wurde gerade nach 18 Jahren Unterbrechung die Lehrkräfte-Verbeamtung wieder eingeführt. Das soll ein Anreiz sein, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken.
Sehe ich genauso. Hätte ich Kinder würde ich nicht wollen, dass sie von Lehrer:innen unterrichtet werden, für die die Verbeamtung ein so extrem wichtiger Punkt bei der Jobwahl war. Sorry, aber der Staat sollte Lehrer einfach grundsätzlich besser bezahlen und nicht so eine Zwei-Klassen-Wirtschaft aus dem 19. Jahrhundert befördern. Das macht mich so wütend!
Und sorry: Das funktioniert nicht. Man kann sich einiges verkneifen vor dem Dienstherren, bis dann auf Leben verbeamtet ist. Das ist alles so antiquiert und falsch, echt.
@@ultraviolettstories ich habe die Therapie nicht gemacht, aber aus anderen Gründen. Momentan bin ich noch im Studium, aber selbst von der Studienberatung habe ich schon gehört, dass Therapien je nach Amtsarzt ein k.o. Kriterium sind
Ehrlich gesagt, ist mir das alles hier zu verkürzt dargestellt. Wer den Beruf u.a. wegen dem Beamtentum wählt, wird darin Probleme bekommen. Als Beamter verfügt man über zahlreiche monetäre und berufliche Vorteile, muss aber bestimmte Einschränkungen hinsichtlich des Arbeitsrechts hinnehmen. Sollte Kollegen ausfallen, muss man die Arbeit dieser unentgeldlich zusätzlich machen. Da die zuständigen Finanzministerien der Länder das Lehrerstundenbudget pathologisch knapp berechnen, ist es im Interesse der Lehrkräfte und v.a. der Schüler, dass hier auch vom Amtsarzt genau hingeschaut wird. Erfolgreiche Therapien mit genug zeitlichem Abstand und guter Prognose sollten kein Hindernis darstellen, alles andere ist problematisch für Schüler und Kollegen.
Ich habe auch eine Bekannte, die auf Lehramt studiert und eigentlich gerne eine Therapie machen würde - sich aber bisher nicht traut, weil sie Angst hat, nicht verbeamtet zu werden.
Ja, genau das berichten uns ganz viele Lehramtsanwärterinnen. Vielleicht teilst du unser Video mit ihr? Es scheint sich ja doch hier und da etwas zu ändern und eine Chance zu geben - zumindest wenn man an die richtige Amtsärztin gerät. Aber es ist natürlich ärgerlich, dass es da meist keine eindeutigen Ansagen oder Richtlinien gibt.
Ich würde gerne noch hinzufügen, dass alle chronischen Krankheiten ein Problem sind bei der Verbeamtung. Ich kenne viele, die nur noch die allernötigsten Arzttermine wahrnehmen bei chronischen Sachen (incl. mir). Ich hab vor ein zwei Jahren entschieden, dass es mir jetzt egal ist - ich werde sehr sehr wahrscheinlich eh nicht verbeamtet. Und das, obwohl die Prognosen relativ gut sind. Aber es kommt halt bei mir ein paar Sachen zusammen.
Das Thema wäre super einfach zu lösen, wenn Kultusministerien verbindliche Guidlines und Regeln zum Thema Psychotherapien festlegen würden. Das Proble, Kultusministerien. DAS Mekka für bürokratischen Wahnsinns.
Sehr interessant. Das darf eigentlich nicht in eine Akte weil es privat ist und außerdem der Gesundheit zuträglich. Sehr schade wenn Menschen aus Angst eine Therapie vermeiden!!
Super video! Könnte das denn auch für andere Berufsgruppen die Aussicht auf Verbeamtung hätten gelten oder ausschließlich für Lehrkräfte? Und bestünde theoretisch die Zweitprüfung durch einen weiteren Amtsarzt/ eine Amtsärztin wenn man das Gefühl für eine ungerechtfertigte Beurteilung bekommt?
Hey Isabella! Wenn man sich im Gespräch mit dem amtsärztlichen Fachpersonal missverstanden fühlt, dann kann man eine Zweitbegutachtung fordern. Das muss man allerdings mit dem potentiellen Dienstherren besprechen!
Ich hätte mir gewünscht, dass ihr die Gerichtsurteile am Ende ein Stück weit näher betrachtet. Sie sind sehr interessant und vor allem beim zweiten Urteil hat sich ja die Stadt Köln quergestellt, weil sie gern statistisch argumentieren wollten. Das wurde abgewiesen. Die Praxis wird dem mitunter noch nicht gerecht, aber hier ist es leider wichtig, dass Betroffene ggf. auch den Klageweg beschreiten damit Amtsärzte und Amtsärztinnen lernen, dass sich die rechtliche Lage geändert hat.
Ich habe mich in meinem früheren Leben als Angestellter mal für eine Woche krankschreiben lassen, weil ich krasse Erschöpfungssymptome hatte. Ging in Richtung Burnout aber wurde deswegen nie wirklich therapiert. Als ich mich in Mecklenburg-Vorpommern auf eine Beamtenkarriere beworben hatte, wurde ich wegen dieser Woche abgelehnt. In Brandenburg wurde ich verbeamtet. Mittlerweile bin ich Beamter auf Lebenszeit 🤷
Hey! Natürlich sollte die Gesundheit eigentlich an erster Stelle stehen, in der Realität ist das manchmal aber nicht so gut umsetzbar. Verbeamtete Lehrer:innen haben oft bessere Vertrags-Konditionen, berufliche Sicherheit und eine bessere Rente. Das setzt viele angehende Lehrer:innen unter Druck.
Ist hier jemand, der mit ADHS und Medikamenteneinnahme verbeamtet wurde? Bin schon länger am Hadern, ob ich mich diagnostizieren soll (genetische Dysposition, viele passende Symptomatiken, aber weiblich und als Kind nicht diagnostiziert), ich denke auch, es könnte mir helfen meinen Master besser zu schaffen...hab aber halt auch Angst ...
Im Endeffekt ist eine Psychotherapie eine Art personalisiertes Coaching und dient der mentalen Gesundheit, bzw. dem Umgang mit alltäglichen Problem. Viele Leute haben, sich negativ auswirkende psychische Eigenschaften, die nicht als solche wahrgenommen werden, oder werden wollen, weil man ja damit relativ gut/normal lebt und die Perspektive für ein “nach der Therapie” aufgrund der nicht vorhandenen Analyse und der darauffolgenden Diagnose fehlt. Viele Leute nehmen sich Coaches und das stellt seltsamerweise kein Problem dar.
Ich denke es kommt darauf an warum die Therapie gemacht wurde. Lehrkräfte müssen psychisch belastbar sein und wenn sie beispielsweise eine nicht abgeschlossen Therapie wegen einem Problem welches den Umgang mit Schülern beeinflussen könnte, kann man ihnen schlecht einen Beamtenstatus geben der sie unkündbar macht. Bei uns an einer Schule kommen Lehrer an die woanders so ausgerastet sind das sie versetzt wurden. Das bring natürlich nichts. Diese lehrer sind teilweise ,,kaputt", dass sie bestimmte Klassenstufen nicht mehr unterrichten weil sie Angst vor denen haben usw.
Aber durch das Stigma bei der Verbeamtung forcierst Du das Problem ja noch. Damit schließt Du nicht die Lehrjräfte aus, die psychisch nicht belastbar sind, sondern die, die noch keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben, um mit diesen Problemen umgehen zu können. Das Stigma bestraft den Versuch, sich besser für den Arbeitsalltag zu wappnen.
Das Problem gibt es nicht nur bei Lehrern sondern auch in vielen Bereichen wo man garnicht angestellt sein könnte. Ich kenns von der Polizei und meine Freundin von der Landesverwaltung. Man kann grundsätzlich nicht verbeamtet werden wenn man psychische Probleme hat…leider…
Ich möchte ehrlich gesagt keine Polizisten mit Waffen, die psychische Probleme haben. Im Notfall müssen die abliefern und funktionieren und nicht einen Anfall bekommen.
Was ist das denn für ein Schwachsinn. Was wird dann aus Fers, Jeden hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit oder Jeder hat das Recht auf medizinische Versorgung. Work life Balance und so. Bei einem Piloten mit Depressionen würde ich es eher sehen und selbst da word man erst beurlaubt.
Du arbeitest dann für den Staat und hast somit andere Rechte und Pflichten als angestellte Lehrkräfte, zB mehr Gehalt oder Sicherheit beim Mutterschutz…
Normalerweise hat man als arbeitende Person eine:n Arbeitgeber:in. Bei Beamt:innen ist das ein bisschen anders, die sind nämlich beim Staat angestellt. Das hat verschiedene Auswirkungen, zum Beispiel auf die Sicherheit der eigenen Berufslaufbahn und die Krankenversicherung. Aber bevor man zur Beamtin oder zum Beamten wird, muss man sich verbeamten lassen und unter anderem eben die gesundheitliche Eignung nachweisen.
Immer. Muss man. Chronisch krank und vor allem seelisch vorbelastet zu sein kann einem Vorstellungsgespräche, Visas und Aussagen vor Gericht/Polizei kaputt machen.
Einen offiziellen Job nicht direkt, aber Aufgaben, die durch zusätzliche Angebote von der Schule aus kommen. Beim Unterricht an sich, Hausaufgaben und Tests ist mir meine Verfassung deutlich wichtiger, aber für diese Projekte opfere ich mehr, weil's mir einfach sehr am Herzen liegt und ich quasi unverzichtbar für ihren Erfolg geworden bin. Da ich mir allerdings auch schon leitende Positionen erarbeitet habe und zudem selbstbewusster geworden bin, werde ich demnächst mehr darauf achten, dass ich nicht so überproportional viel selbst erledigen muss, wenn es eigentlich genauso qualifizierte Mitstreiter gibt
Ist das z.B. bei der Polizei auch ein ausschlusskriterium? Man würde ja meinen eine Therapie (je nach Krankheit) wäre besser als keine gemacht zu haben (kann ja auch nur wegen “banalem” sein)
Es kann ein Ausschlusskriterium sein aber nicht pauschal. Wenn du Interesse an einer Polizeiausbildung bzw. einer Verbeamtung hast, kannst du dich im besten Fall im jeweiligen Bundesland über die Vorraussetzungen informieren - diese variieren nämlich. Liebe Grüße
Ein Lehrer kann sich wenigstens noch aussuchen ob er eine Verbeamtung will oder nicht. Andere Berufe wie bspw. Polizei etc. sind zwingend mit einer Verbeamtung verbunden. Der Beruf lässt sich nicht ausführen ohne sie. Wenn du also auf Lebenszeit verbeamtet werden willst nachdem du bereits 7 Jahre als Polizist gearbeitet hast und dir dann deine psychische Gesundheit wichtiger ist, stehst du am ende mit nichts da und deine Karriere ist vorbei...
@@marengrape2244 Also eine Verbeamtung egal in welchem Beruf teilt sich in drei Phasen. Während deiner Ausbildung bist du Beamter auf Probe. Wenn du die abgeschlossen hast bist du Beamter auf widerruf für weitere 3 Jahre. Danach musst du wieder von einem Amtsarzt untersucht werden, um Beamter auf Lebenszeit zu werden und vollständig verbeamtet zu sein mit allen Vorteilen. Während dieser Zeit bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit kann dir so viel passieren vor allem als Polizist. Wirst du bspw. im Einsatz verletzt und kannst danach nicht mehr deinen Beruf ausführen, schmeißt die Polizei dich weg und du stehst mit nichts dar (wenn du noch nicht auf Lebenszeit verbeamtet bist)
@@annaf.7336 Dann ist das bei Polizisten scheinbar ein bisschen anders als bei Lehrern (oder je nach Bundesland). Und das stimmt, krass, dass bei Polizisten nochmal die Gesundheit durch den Beruf selbst gefährdet wird. Eine undankbare Sache, wenn man dann aus beruflich bedingten, gesundheitlichen Gründen fliegt. Danke für die Antwort!
Hey ihr Lieben! Viele von euch haben ganz richtig angemerkt, dass auch Berufsanfänger:innen in anderen Jobs zur Amtsärztin oder zum Amtsarzt müssen, um verbeamtet zu werden. Damit soll überprüft werden, wie hoch die Chance ist, dass eine angehende Polizistin oder ein angehender Verwaltungsangestellter vor der Rente dienstunfähig wird.
Nicht nur eine Therapie spielt dabei eine Rolle - bei der Polizei muss man zum Beispiel möglichst fit sein, starkes Übergewicht oder chronische Erkrankungen können da ein Problem sein. Ob eine Erkrankung zum Ausschluss führt, hängt aber vom Beruf selbst ab.
Wie findet ihr es, dass der Zugang so beschränkt wird? Und kennt ihr Berufsanfänger:innen, die trotz einer Psychotherapie verbeamtet wurden?
Wir freuen uns total, dass ihr hier so intensiv mitdiskutiert. Einige wenige äußern sich dabei aber abfällig über Menschen mit psychischen Krankheiten. Das ist ziemlich unfair, schließlich ist auch eine psychische Krankheit eine Krankheit wie jede andere auch und die Betroffenen verdienen Hilfe und Unterstützung, nicht Spott und Häme. Bitte denkt daran, bevor ihr eure Kommentare schreibt. Wir wünschen uns hier einen respektvollen Umgang miteinander. Dankeschön!
@@interrogationwatch3781 ich befürchte, das wird auch so bleiben, weil es aus meiner Sicht rechtlich nicht in Ordnung ist, ein psychisches Problem trotz Behandlung pauschal als Ausschluss zu sehen, wenn es keine sonstigen Anhaltpunkte gibt. Deswegen sagt das auch keiner offiziell so und es wird halt trotzdem gemacht.
Bei mir musste die Therapie länger als 4 Jahre her sein. Bin verbeamtet. Dann musste man sie nicht angeben. Bundesland Bremen.
Ich kenne mehrere Personen, die trotz Therapie als Lehrer verbeamtet wurden. Und ich finde es richtig, dass es Einschränkungen bei der Einstellung von Polizisten gibt.
Ich bin Polizeianwärterin und musste mich der gleichen Thematik stellen. Meine Therapie war nur kurz (7 Stunden) und liegt über 10 Jahre zurück. Trotzdem hat mich bei meiner ersten Bewerbung eine Landespolizei deswegen zunächst einmal abgelehnt. Ich habe Widerspruch eingelegt, welcher zunächst abgelehnt wurde, welchem später nach einem längerem Gespräch mit einer Amtsärztin aber doch stattgegeben wurde und ich eine Zusage erhielt.
Ich habe mich daraufhin in mehreren Bundesländern beworben und dort war meine psychische Gesundheit kein Thema mehr sobald ich meine Polizeidiensttauglichkeit des o.g. Bundeslandes eingereicht habe.
Ich finde das ist ein schwieriges Thema. Klar, das ist ein unglaublich belastender Beruf und man muss psychisch fit sein, um auch schwere Situationen durchzustehen. Manche schwierige Situationen sind hart zu verarbeiten, da braucht man einen Baukasten an Methoden, die ich aber ironischerweise erst in meiner Therapie gelernt habe.
Ich kenne übrigens auch mehrere Kolleginnen, die ihre Therapien wegen "leichteren" psychischen Erkrankungen bei der Einstellung verschwiegen haben. Man geht ja eben das Risiko ein abgelehnt zu werden wenn man offen zu seiner Therapie steht. Außerdem müsste die Ernennung bei ihnen evtl. auch zurückgenommen wenn das rauskommt.
Fazit: Man kann auch trotz Therapie als Polizist verbeamtet werden. Es kommt aber auf den Einzelfall an.
Ich bin Anwärterin (Beamtin auf Widerruf), bald Beamtin auf Probe. Meine amtsärztliche Untersuchungen waren aber schon "hart". Meine aktuellen Krankheiten (Probleme mit Schulter und Blase) waren überhaupt kein Problem mir wurde keine einzige Frage dazu gestellt, die Befunde wurden sich nicht mal angeschaut, aber die Therapie, die ich 2017 abgeschlossen habe, die war sehr sehr lange Thema und ich wurde zu allen möglichen Sachen befragt. Mir wurde auch offen gesagt, dass eine Therapie schon ein Hindernis darstellt. Ich habe die Therapie erfolgreich abgeschlossen und konnte auch die Amtsärzte überzeugen, dass ich "geheilt" bin. Trotzdem hätte ich während meines Studiums gerne wieder eine Therapie angefangen, aber die Angst bzw. die Sicherheit beim nächsten amtsärztlichen Besuch "durchzufallen" hindert nicht nur mich am Beginn einer Therapie.
Traurig, dass psychische Krankheiten so anders behandelt werden als Physische und das man Angst davor haben muss eine Angst oder andere Krankheiten zu bekämpfen.
Hallo Laudarera, danke, dass du deine Erfahrung mit uns teilst!
Woher weiß ein Amtsarzt eigentlich welche Therapien du gemacht hast, wenn du ihm das nicht sagst?
@@berndstromberg1424 Man reicht soweit ich weiß selbst vorher die Befunde ein oder unterschreibt, dass die sich die von den entsprechenden Ärzt*innen einholen dürfen. Da gibt es dann entsprechende Vorgaben, wieweit zurück du was offenlegen musst. Wenn du dabei etwas absichtlich verschweigst und das irgendwann später herauskommt, kann dir deine Verbeamtung rückwirkend wieder entzogen werden, das ist daher nicht zu empfehlen.
@@nako3365 wie soll das rauskommen?
In Zukunft wenn alles digitalisiert ist vielleicht, aber jetzt?
@@berndstromberg1424 Wenn du das nicht sagst, könntest du im Nachhinein deine erschwindelte Verbeamtung wieder verlieren, just saying.
Das ist nicht nur bei Lehrern ein Problem. Auch unter Juristen wird eine Therapie oft aus diesen Gründen vermieden.
Stimmt, das ist eigentlich überall im Beamtendienst Thema. Lehrkräfte sind nur ein Beispiel.
Einfach anfangen zu Saufen 😵
@@mpo1637 Das macht es definitiv nur schlechter.
Steht aber dafür nicht in der krankenakte 🤗
@@mpo1637 Das halte ich für ein Gerücht. Wenn man dadurch alkoholsüchtig wird, fällt das definitiv auf und ich möchte doch stark annehmen, dass das einen noch schlechteren Eindruck macht.
Ich würde mich eher wundern wenn Lehrer nicht irgendwann in der Beruflaufbahn psychisch fertig werden von dem Stress und Hilfe brauchen. Absolut Menschenverachtend wenn Lehrer für eine Verbesserung ihrer Gesundheit benachteiligt werden
So ist es halt im besten deutschland das wir je hatten
Ich hab in einer Psychiatrie gearbeitet und die meisten Geronto Patienten sind ehemalige Lehrer
Wenn man an den falschen Amtsarzt gerät nützen einem alle positiven Entwicklungsbestrebungen nichts.
Warum haben Amtsärzte da scheinbar keine einheitlichen Richtlinien, sondern jeder kann das so entscheiden wie es gerade passt?
Bin ein angehender Lehrer und auch in Therapie. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich in der nahen Zukunft vieles zum positiven wenden wird und auch schon gewendet hat. Bin der Meinung, dass man aufgrund des Systems nie auf die eigene Gesundheit verzichten sollte. Eher sollte es der eigene Anspruch sein etwas zur Veränderung des Systems beizutragen, statt es einfach hinzunehmen.
Das Video ist dafür sehr wichtig, vielen Dank ☺️
Hallo Felix, danke für den Feedback. Und du hast total recht, die eigene Gesundheit geht immer vor. Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg!
Dazu passend dieser Buchtipp. Gandolf Dresdner: Anleitung zum Lehrersein. Wie Schule wirklich ist.
Ich bin auch Lehrerin und nicht verbeamtet, weil ich nicht beim Staat angestellt bin. Es gibt einige Vorteile, z.B. bin ich nicht der Sklave des Staates ;) Für meinen Arbeitgeber bin ich nicht nur eine Nummer.
@@queenie3312 Du bist nicht verbeamtet, weil du nicht beim Staat angestellt sein willst. Als Beamtin bist du eben NICHT bei Staat angestellt. Als angestellte Lehrerin aber schon. Wenn du der Ansicht bist, dass man als Beamter Sklave des Staates ist, solltest du mal über dein Staatsverständnis und deine Berufwahl nachdenken.
Das ist ein viel größeres Problem alshier genannt. Auch Dinge wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind mit einer Therapie kaum abschließbar, zumindest wenn diese in den letzten Jahren stattfand, die abgefragt werden.
Das kann doch eigentlich nicht sein, dass jemand der sich Hilfe holt und das Problem bekämpft, dann bestraft wird...
Ich finde es unfassbar diskriminierend, wenn man wegen einer vollzogenen Psychotherapie nicht verbeamtet wird. Und dieses "warte ab, bis nach der Verbeamtung" würde man niemanden bei einer physischen Krankheit sagen. Solchen Sachen können sich mit der Zeit verchronifizieren ohne Behandlung. Man sagt ja auch nicht "Armbruch? nene warte ab, sonst könntest du nicht verbeamtet werden."
Meine Erfahrung 2021 als Gymnasiale Lehrkraft in BW: Nach 10 Jahren im Angestelltenverhältnis habe ich eine Planstelle (Beamtenstelle) bekommen. Ich war zu diesem Zeitpunkt 38 Jahre alt, hatte insgesamt 5 Jahre Psychotherapie gemacht, hatte Übergewicht und Bluthochdruck (allerdings noch nicht diagnostiziert). Zudem war ich während meines Referendariats gesetzlich versichert, womit ich keinen eingefrorenen Gesundheitszustand von Ende 20 hatte. Ergebnis: in BW wird man nicht mehr zu Amtsärzten sondern zu normalen niedergelassenen Ärzten (jeglicher Fachrichtung) geschickt die man sich vorher aus einer Liste selbst aussuchen darf. Dort hat meine Therapie, mein Übergewicht und mein Blutdruck niemandem interessiert, ich bekam ohne Schwierigkeiten mein Tauglichkeitszeugnis. Die privaten Krankenkassen müssen (dank Öffnungsklausel) jeden Neuverbeamteten bis 6 Monate nach Verbeamtung aufnehmen (mit maximal 30% Risikoaufschlag). Fazit: Seit 2013 haben sich die Bedingungen in BW radikal verbessert. Vor 10 Jahren wäre ich auf keinen Fall verbeamtet worden. Meine Erfahrung ist auch kein Einzelfall. 2 meiner Freundinnen wurden mit ähnlichen Befunden ohne Schwierigkeiten für tauglich erklärt.
Das ist spannend - und macht Mut. Vielleicht hast du ja Lust, mit uns ausführlicher darüber zu sprechen. Dann schick uns gerne eine Email: ultraviolettstories@funk.net
Hallo, bitte nicht so viel durcheinanderwerfen! Eingefrorener Gesundheitszustand, Öffnungsklausel, etc. sind alles Sachen aus der Versicherungssparte - ob und wie du privatversichert wirst als Beamter hat rein gar nichts mit dem Thema des zur Lebenszeitverbeamtung notwenigen gesundheitlichen Gutachtens zu tun!
@@vimp8772 nö stimmt nicht
Ich find es so krass, dass es endlich mal um das Thema geht.
Ich habe mich aber für die Therapie entschieden, denn wenn ich iwann nicht mehr da bin und ich mich selbst dazu entschieden habe, bring mir die zukünftige Verbeamtung auch nichts. Meine Gesundheit ist mir jetzt endlich wichtiger !!!
Ich habe im Lehramtsstudium eine Psychotherapie gemacht und wurde von meiner Therapeutin selbst darüber informiert, dass das Probleme bei der Verbeamtung geben könnte. Ich habe mich trotzdem dafür entschieden. Beim Amtsarzt vor dem Referendariat wurde dann tatsächlich auch danach gefragt und meine Therapeutin musste Befunde an die Amtsärztin schicken. Diese hat dann entschlossen, dass ich fürs Referendariat verbeamtet werde (was beim Ref eh nicht anders geht), aber dass ich vor einer möglichen Einstellung an einer Schule (also vor der Verbeamtung auf Probe) nochmal zum Amtsarzt müsste, und dass es dort entschieden wird, ob ich verbeamtet werden kann. Mein Referendariat ist nun bald vorbei und ich bin sehr gespannt was passiert...
Hallo Marie-juliette! Danke, dass du deine Story mit uns teilst.
@@ultraviolettstories vielen Dank :) damals war die Entscheidung glasklar für mich, als ich davon erfahren habe, welche Konsequenzen die Therapie haben könnte. Ein bisschen unter Druck gesetzt habe ich mich dann beim Amtsarzt schon gefühlt, bzw einfach Angst, weil ich nicht wusste ob das klappt oder nicht. Jetzt wo ich wieder zum Amtsarzt muss kommt das wieder ein bisschen hoch, ich hoffe einfach, dass es klappt. Es mact mich auch wütend, dass ich überhaupt Angst haben muss, nur weil ich mich damals um meine mentale Gesundheit gekümmert habe. Dazu kommt halt noch, dass die Kosten selbst übernommen werden müssen und gar nicht mal so gering sind. Das ist natürlich auch nicht so schön, vor allem, da man nach dem Referendariat in den Ferien ja nicht bezahlt wird.
Huhu du, erstmal finde ich, dass ist die richtige Entscheidung von dir gewesen! Ich möchte dir hierfür vielleicht ein paar Einschätzungen aus Sicht eines Sachbearbeiters mitteilen, der in einer Personalstelle einer Bezirksregierung arbeitet und damit für die Einstellung und auch Verbeamtung von Lehrkräften zuständig ist.
Deine Gesundheit sollte immer vor dem Beamtenstatus als solchen stehen. Vor der Verbeamtung auf Probe ist zumindest in NRW der Besuch beim Amtsarzt Usus. Der Amtsarzt wird einschätzen, ob sich im Laufe der dienstlichen Vita mit hoher Wahrscheinlichkeit hohe Fehlzeiten ergeben werden oder eine vor der Regelaltersgrenze eintretende Dienstunfähigkeit wahrscheinlich ist und seine entsprechende ärztliche Expertise hierzu abgeben. Die Personalbehörde entscheidet dann im Regelfall nach dem Ergebnis des amtsärztlichen Gutachtens, ob eine Verbeamtung möglich ist. Die Zukunftsprognose zur gesundheitlichen Eignung bleibt hierfür abschließend relevant. Möglich sind hierbei auch Konstellationen, die zunächst eine Verbeamtung auf Probe und dann - wenn die Lebenszeiternennung anstehen würde - eine erneute amtsärztliche Untersuchung vorsehen, wenn der Gesundheitszustand noch nicht abschließend eruiert werden konnte.
Eine Psychotherapie schließt eine Verbeamtung nicht grundsätzlich aus. Gerade in Trauer- oder Überlastungssituationen ist eine Psychotherapie sinnvoll, um aus einer solchen Phase ohne bleibende Laster herauswachsen zu können - wie Frau Dr. Böhm das hier im Video meiner Einschätzung nach auch nachvollziehbar geschildert hat. Gerade wenn es im Gutachten keine Hinweise auf eine Chronifizierung des Krankheitsbildes gibt (z. B. weil man wirklich mal eine Therapie aufgrund eines Trauerfalls innerhalb der Familie oder im Freundeskreis in Anspruch genommen hat), ist das für die Verbeamtung im Regelfall unerheblich.
Dir noch viel Erfolg. :)
@@maryblue6301 das ist echt mies, dass so mit dir umgegangen wird.
Hi, so ein "Wiederholungsgutachten" am Ende der Verbeamtung auf Widerruf fällt in allen Beamtenlaufbahnen sehr häufig zu 90% positiv aus, solange in der Zwischenzeit nicht was großartig neues dazukam. Alles was beim 1. Gutachten schon war, hätte idR schon sofort zum Auschluss von der Verbeamtung auf Widerruf geführt, wenns wirklich zu schlimm wäre. Dass der Amtsarzt sich ein 2. Gutachten offenhält, ist eher nur ein Vorbehalt, ob in der Zwischenzeit nochmal was dazukommt, was bei Beamtenanwärtern mit gewisser gesundheitlicher Vorgeschichte in deren Erfahrung schon häufig ist. Aber wenn nix dazukommt, besteht man das 2. Gutachten zu 90%. Wenn das ursprüngliche gesundheitliche Problem der Lebenszeitverbeamtung entgegenstehen würde, hätte man dich deshalb ja schon direkt aussortiert, und nicht einen vmtl 6stelligen Betrag in dich investiert während der Verbeamtung auf Widerruf.
Also mach dir keine Sorgen, wirst schon verbeamtet auf Lebenszeit, ich hatte mein 2. Gutachten erst vor kurzem und werde es bald :)
Als ich noch während des Studiums eine Therapie beginnen wollte, bin ich erstmal zur psychologischen Beratung der Uni gegangen. Das taucht nicht in der Akte auf. Die Psychologin dort hat mir gesagt, dass eine Therapie heutzutage eigentlich kein pauschaler Grund mehr ist, eine Verbeamtung abzulehnen. Im Endeffekt soll es vom individuellen Fall abhängen (Schwere der Erkrankung, abgebrochene Klinikaufenthalte etc.). Ich habe mich also für eine Therapie entschieden, auch wenn ich immer noch ein bisschen Sorge habe, nicht verbeamtet zu werden. Ursprünglich war es mein Ziel, die Therapie einfach zu beenden, bevor die Verbeamtung ansteht, aber man kann Fortschritt und Heilung nicht erzwingen. Im Endeffekt bin ich der Meinung, dass gerade Lehramtsanwärter:innen eher darin bestärkt werden sollten, frühzeitig therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen (Stressbewältigung wegen Burn Out-Risiko usw.). Eine Therapie zeugt doch nur davon, dass man an seinen Problemen arbeitet und geeignetes Werkzeug zur Bewältigung zur Hand hat. Das sollte positiv bewertet werden.
Vielen lieben Dank, dass du mit uns deinen Weg teilst! Denkst du oft über das Risiko, nicht verbeamtet zu werden nach?
@@ultraviolettstories Ja, gerade jetzt, wo die mögliche Verbeamtung immer näher rückt, werden die Ängste wieder größer.
Das finde ich auch!!
@@MsBirga Hi, kannst du mal berichten, wie es dann ausgegangen ist? LG
Ich hab gerade noch ein negatives Urteil vom Amtsarzt bekommen, zusätzlich zur Psychotherapie hab ich über die Therapie und umstürzende Medikamente so sehr zugenommen, dass ich aufgrund dessen nicht verbeamtet wurde. Ich empfinde das als sehr diskriminierend und überlege gerade wie ich gegen dieses Ergebnis vorgehen kann. (NRW)
Du überlegst, rechtlich dagegen vorzugehen? Wenn du uns davon erzählen willst, meld dich gerne bei uns per Mail: ultraviolettstories@funk.net
Ich halte dir die Daumen, dass du erfolgreich Einspruch einlegen kannst. Das ist unfair
Das Gewicht darf bei der Verbeamtung in NRW keine Rolle mehr spielen. Der Amtsarzt muss beweisen, dass dein Gewicht in der Zukunft zu gesundheitlichen Problemen führt, die dich arbeitsunfähig machen. Alles andere sind Spekulationen und nicht rechtens. Ich würde da auf jeden Fall Einspruch gegeben erheben und mich bei einem Anwalt beraten lassen. Alles Liebe!
Dazu passend dieser Buchtipp. Gandolf Dresdner: Anleitung zum Lehrersein. Wie Schule wirklich ist.
Und wie bist Du weiter gekommen?
Ein wahnsinnig interessantes und wichtiges Thema!
Ich selber war nicht in Therapie, aber wegen einer schweren postnatalen Depression in medikamentöser Behandlung. Zum Zeitpunkt meiner Verbeamtung war diese beendet und ich hatte ein Schreiben meines Arztes dabei, der die Behandlung als abgeschlossen deklarierte. Die für mich zuständige Amtsärztin sah hierin dennoch ein großes Problem, denn falls ich nochmal schwanger werden sollte könnte das ja wieder passieren. Reine Hypothesen, für die sie sich erst mit Kollegen und Kolleginnen beraten musste. Letzten Endes hat es keine Rolle mehr gespielt, für mich war es aber eine Zumutung und ein Zittern. Es ist unverständlich, dass bei vielen noch nicht angekommen ist, dass eine Lehrkraft, die Hilfe bei ihren Problemen bekommt, eine bessere Arbeitskraft ist als die, die wegen immer größer werdenden Problemen nicht mehr (richtig) arbeitsfähig ist. Da muss bei einigen wirklich ein Wechsel der Denkweise passieren.
wurdest du denn letzlich verbeamtet oder nicht?
Ja, vor allem sind Schüler*innen möglicherweise auch vorbelastet und wenn sie dir als Lehrkraft ihre Sorgen anvertrauen, kann das für eine Person, die selbst eine Therapie machen sollte, aber nicht tut aus Angst, noch belastender sein, für Schüler*innen da zu sein. Außerdem kann man so die Schüler*innen auch empowern und ihnen sagen, dass eine Therapie super ist und man auf seine psychische Gesundheit achten soll. Im Unterricht wird die Ernährungspyramide durchgenommen, um auf ungesundes und gesundes Essen hinzuweisen, aber der gesamte Bereich "psychische Gesundheit" ist kein Thema.
Ich weiß zwar nicht wirklich was über das Lehramtstudium aber ich fände es sogar angebracht wenn angehende Lehrer in dieser Zeit, ich will es nicht Therapie nennen aber so ähnlich, eine Art Persönlichkeitscoaching machen würden egal ob man psychische Probleme hat oder nicht. Denn wenn man später mit Kindern und Jugendlichen arbeitet sollte man als erstes auf sich selber schauen da kann man schon einiges wichtiges lernen. Ich würde es auch eher als positiv werten wenn ich sehe jemand macht ne Therapie, heißt das ja er hat sein Problem erkannt und möchte an sich arbeiten, das sollten doch alle tun.
stimmt. Leute, die noch nie mit einem Therapeuten gesprochen haben, sind mir eher verdächtig. Wer hat das nicht irgendwann mal im Leben nötig!?
Ich war jahrelang in Therapie und die Amtsärztin hat nur nach einem kurzen Bericht der Therapeutin von damals gefragt und damit war es dann kein Problem. 🍀😊
Ein wichtiges Thema für alle Lehrer:innen. Sehr gut und persönlich aufgearbeitet. Viele schreiben uns, dass sie sich scheuen, obwohl sie gern eine Therapie angehen wollen, eine solche zu beginnen. Zu groß sind die Ängste nicht verbeamtet zu werden.
Es ist davon auszugehen, dass aus diesem Grund viele angehende Lehrer:innen weiter leiden und sich keine psychologische Hilfe suchen. 😐😐
Ich finde, dass gerade bei Lehrern gut auf ihre psychische Gesundheit geachtet werden sollte, weil der Beruf leider eh schon extrem stressig ist und sie dann noch mit Kindern (die ihrem Alter entsprechend sensibel sind) zusammen arbeiten.
Dazu passend dieser Buchtipp. Gandolf Dresdner: Anleitung zum Lehrersein. Wie Schule wirklich ist.
Einfach nur traurig, aber leider stimmt das mit den älteren Amtsärzten. Unglaublich, was man da erlebt!
Therapien wurden nach meinen Erfahrungen nie positiv bewertet. Man sieht auch, dass es seltsamerweise nicht möglich war, die Evaluationsdaten zu erhalten, bezüglich Verbeamtung nach Therapien... Danke für das Video!
Also ich hab Therapieerfahrung, versuch damit auch ganz offen umzugehen und bisher wurd ich deswegen noch nie benachteiligt oder komisch angeschaut. Häufig ist es halt so, dass dein Gegenüber nicht wirklich weis was er sagen oder wie er reagieren soll, aber ansonsten hab ich noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht
Ich kenne diese Angst sehr gut. Ich habe eine Therapie gemacht und das Thema Verbeamtung war die ganze Zeit wie ein Klotz am Bein sehr präsent, z.B. bei der Diagnostik oder bei einer Verlängerung der Therapie. Inzwischen studiere ich im Lehramtsmaster und die psychische Gesundheit/Krankheit ist gefühlt ein absolutes Tabuthema. Im Studium werden oft Themen behandelt wie Emotionsregulation, aber auch etwas wie Depressionen, ADHS oder Autismus bei Schüler:innen. Schlimm finde ich dabei, dass dabei immer darüber geredet wird, als wäre es selbstverständlich dass niemand der Studierenden davon betroffen ist. Denn solche Personen gehören ja nicht in den Lehramtsmaster. Ich fühle mich dadurch sehr oft richtig fehl am Platz, obwohl ich das Studium eigentlich gut meistere. Außerdem fällt mir auf, dass gegenüber Fachberater:innen oder Dozierenden i.d.R. Nicht ausgesprochen werden sollte, wenn das Studium einen stresst oder überbelastet. Die Antwort darauf ist immer: wenn sie dem Studium nicht gewachsen sind, lassen sie den Berufsweg lieber gleich ganz bleiben. Dadurch ist das Studium für mich was Offenheit und Emotionen angeht sehr repressiv und distanziert. Ich bin froh dass ich mit Freund:innen außerhalb über meine Gedanken und Gefühle reden kann. Mit Kommiliton:innen würde ich mich das nie trauen.
Ich bin Lehrerin für berufsbildende Schulen in Niedersachsen und mir inzwischen ziemlich sicher, dass ich Autistin bin.
Obwohl ich bereits im Studium merkte, dass ich Hilfe dringend bräuchte, habe ich mich nicht getraut zum Psychologen zu gehen und hatte lange keine Idee was mit mir nicht stimmt. Erst im Referendariat hat mich meine Padagogikleiterin auf das Thema Autismus aufmerksam gemacht. Aber gleichzeitig hat sie mich gewahnt vor Ende meiner Probezeit der Sache nach zu gehen, da selbst wenn ich auch nur eine Verdachtsdiagnose bekommen hätte, das schon für die Verbeamtung ein Problem gewesen wäre. Also musste ich noch das restliche Referenadariat und anschließend 3 Jahre Probezeit abwarten bis ich der Sache nachgehen konnte. Jetzt ist meine Probezeit vorbei und nun möchte ich das Thema endlich angehen. Ich habe das Gefühl eine passende Therapie könnte mir sehr in meinem Alltag helfen. Schade dass das nicht früher möglich war.
Das tut mir wirklich leid.
Ich kann dich da nur bestärken:
Bin ebenso Lehrkraft an einer BBS (RLP). Arbeite im 7.Jahr verbeamtet, habe vor 2 Jahren einen beginnenden Burn-Out diagnostiziert bekommen. Im Rahmen der Folgeuntersuchungen wurde letztes Jahr dann zusätzlich ADHS diagnostiziert (mit 38 Jahren).
Das hat mir schon sehr geholfen, mich und mein Leben rückblickend zu verstehen + zukünftig entsprechend zu gestalten.
Ich bin diagnostizierter Autist und habe zusätzlich eine antisoziale Persönlichkeitsstörung und ADHS. Nun habe ich mir Gedanken gemacht, ein Studium zu beginnen, in dem auch viele verbeamtet werden (Stadtplanung) und mache mir jetzt aber Sorgen, ob ich wirklich diesen Werdegang einschlagen sollte.
Mega gutes Video!! Es sollte jedem Menschen möglich sein, egal welchen Beruf man wählt, möglich sein, Therapie zubekommen👏
Die ersten Sätze waren exakt meine Gedanken, bevor ich auf Therapie suche ging. Wollte mir mein berufliches Leben nicht irgendwie verbauen.
Aber ohne Leben kann man auch kein Beruf haben.
Danke für den Beitrag! Ich bin Lehrerin und hatte mit den gleichen Ängsten zu tun. Was aber nicht erwähnt wurde, ist der Eintritt in die private Krankenversicherung sowie der Dienstunfähigkeitsversicherung, zu der man (nicht nur aus finanzieller Sicht) quasi gezwungen ist. Tritt man nicht in die private Krankenversicherung ein, hat man wesentlich höhere Kosten, da man als verbeamtete Lehrkraft (absurder Weise) deutlich mehr für die gesetzliche Krankenversicherung zahlt. Somit steht man wieder vor diesen im Video aufgezeigten ungerechten Gehaltsunterschieden und der großen Hemmung, Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Die Versicherungen dürfen noch immer ablehnen oder deutlich höhere Beiträge verlangen wenn eine Psychotherapie besucht wurde. Meiner Meinung nach ist das System der privaten Krankenversicherung also noch problematischer. Mal ganz abgesehen von der verursachten Klassifizierung in der gesellschaftlichen Gesundheitsversorgung.
Hey, vielen Dank! Tatsächlich geht dieses Gerücht bis ins Referendariat auf die Weise weiter, dass halt keiner drüber spricht und dann ggf. die erwähnten Ängste unterstellt werden und man müsse sich da in Acht nehmen. Bei mir ging es jetzt so weit, dass der Arzt, den ich um Beauftragung meines Therapeuten gebeten habe, mir diese verweigert, um mich vor dem "Stigma" zu bewahren. Ich muss dazu sagen, dass er schon über dem Renten-Alter ist und wohl die Moderne noch nicht bei ihm angekommen ist.
Vielen Dank also für dieses aufklärende Video!
Ich finde trotzdem, da ist noch ein weiter Weg. Dass bei der Arbeit mit Kindern, Traumata, die in Kindheit/Schulzeit/Jugend entstanden sind oder sich maßgeblich ausgewirkt haben, hoch kommen, ist ja ein Mechanismus, mit dem man rechnen muss. Ich habe mich gefreut, dass auch ein Zitat einer Referendarin dabei war, die sich einfach Austausch wünscht, um mit "dem System" klar zu kommen. Mensch, warum wird der denn unterdrückt und nicht einfach gefördert? Was wäre das für ein geiles Land, wenn alle Lehrer*innen im Frieden mit ihrer eigenen Psyche leben und unterrichten würden?!
Ich war letzte Woche bei der Amtsärztin und kenne viele junge LehrerInnen, die jetzt auch für die Stellen im August dort waren. Vergangene Psychotherapien waren bei niemandem ein Problem, jedoch sollte man bei einer größeren Anzahl an "Problemen" wirklich aufpassen. Es sollte sich nicht zu viel ansammeln, d.h. Blutwerte, Gewicht und co. sollten dann möglichst in Ordnung sein.
Das ist ja interessant. Magst du uns vielleicht mal eine Email schreiben und von deiner Erfahrung erzählen oder Kontakt vermitteln? Wir wollen an dem Thema dranbleiben - gerade wenn sich zeigen lässt, dass es eben doch geht. Du erreichst uns unter: ultraviolettstories@funk.net
In welcher Stadt ist denn der Amtsarzt? Ich habe im Juli ein Termin und habe große Angst davor. Würde gerne wissen wo der Arzt ist.
Ich bin grade im Ref und habe tatsächlich auch über Therapie nachgedacht, einfach weil die Zeit doch sehr anstrengend und belastend ist. Alternativ gibt es auch Angebote vom studienseminar aber das machen dann die Prüfer - und mal ehrlich, wer kann sich beim eigenen Prüfer wirklich entspannen und frei von der Seele reden? Auch wenn es angeblich keinen Einfluss auf die Note haben wird …
Wie hast du dich letztlich entschieden oder überlegst du noch?
@@ultraviolettstories ich habe mich erstmal dagegen entschieden, auch weil ich keinen “guten” Grund dafür hätte wie beispielsweise einen Trauerfall 🤷♀️
Möglich, dass deine Prüfer nett sind. Ich hoffe es für dich. Ich würde es nicht machen. Unsere haben sowas genutzt um einen in die Pfanne zu hauen.
Hey Du, verständlich, dass du da Unsicherheiten hast. Alternativ könntest du zur Psychologischen Studienberatung/ dem psychologischem Dienst an deiner Uni gehen. Die Psycholog:innen unterliegen der Schweigepflicht. Eine andere Möglichkeit wäre der AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) - auch dort kannst du Hilfe bekommen. Viel Erfolg
@@ultraviolettstories im Ref ist man nicht mehr an der Uni :) aber danke für die Anteilnahme
Ich studiere ab nächstem Semester ebenfalls Lehramt und habe (leichte) psychische Probleme. Nach dem Erstgespräch mit der Therapeutin wurde mir auch direkt gesagt, dass das bei der Verbeamtung schwierig werden kann.
Angestellter Lehrer ist ebenfalls keine Option, weil man somit auch eine Karriere vergessen kann, das Gehalt ist geringer und man fühlt sich immer wie ein Lehrer zweiter Klasse, weshalb ich mich dann gegen eine Therapie entschieden hab.
Wie geht es dir damit? Hast du eine andere Möglichkeit als Therapie gefunden, damit es dir besser geht?
Sehr interessantes und zugleich wichtiges Thema. Ich leide seit vielen Jahren unter psychischen Problemen, war als Kind schon in Therapie und bin nun angehende Lehrerin. Vor allem als Mensch der sich ohnehin schon scheut zur Therapie zu gehen, ist es noch schwerer diesen Schritt zu wagen, wenn man befürchtet, berufliche Chancen stehen auf dem Spiel. Eine schwierige Situation, vor allem wenn die therapeutische Hilfe benötigt wird.
Hey du!
Dazu passend dieser Buchtipp. Gandolf Dresdner: Anleitung zum Lehrersein. Wie Schule wirklich ist.
die private Krankenversicherung ist das nächste Problem (bei allen Beamten Anstellungen und selbstständig Tätigen)
Wird man von denen dann erst gar nicht aufgenommen oder ist es dann so, dass man so hohe Beitragssätze zahlen muss, sodass eine Verbeamtung gar keinen Sinn mehr macht ?
@@trafalgarlaw7109 es ist ein Problem mit Vorerkrankungen (auch Diabetes, Herz-Kreislauf Erkrankungen, Psychische Erkrankungen) eine Versicherung überhaupt zu finden. Aber wenn dann zahlt man so extrem hohe Beiträge und/oder Leistungen die diesen Bereich betreffen werden ausgeklammert und nicht/ nur zu teilen übernommen. Da gibt es zahlreiche Probleme bei Vorerkrankungen
Ich habe im Ref eine Therapie wegen Depressionen angefangen. Ich habe es riskiert und wurde, trotz der positiven Bewertung der Amtsärztin, wegen der psyche nicht verbeamtet. Weder die Schule noch die Ärztin haben damit gerechnet. Ich habe daraufhin die Schullaufbahn gelassen. Als angestellte Lehrkraft kam für mich (Gehalt, Altersvorsorge) absolut nicht in Frage.
Als was arbeitest du nun? Bin in derselben Situation..
Wieso wurdest du genau nicht verbeamtet?
warum nicht geklagt?
😢
Vorschlag für ein Anschlussthema: die Willkür bei der Bewertung von Prüfungstauglichkeit an Universitäten. Die Universität bzw der Prüfungsausschuss genießt rechtlich die Freiheit auch über jedes medizinische Gutachten und Argument hinwegzusetzen. Wenn man wegen Krankheit bei einer Prüfung nicht erschienen ist, kann der Ausschuss hinterher einfach beschließen, dass man Prüfungstauglich war und man dementsprechend wegen nicht Erscheinens durchgefallen ist.
Sehr spannendes Thema!
Mir ist eine langjährige Beziehung zuende gegangen, nachdem sie sich geweigert hat, für ihre stressbedingte Depression am Ende des Studiums keine professionelle Hilfe zu holen, aus Angst, nicht verbeamtet zu werden. Das ist noch keine 10 Jahre her.
Mit einer chronischen Erkrankung ist es auch so; Berufe wie Polizistin, Lehrerin, Verwaltungsangestellte, Ärztin, Juristin usw sind da nicht drin. Und das sind nur die offiziellen Hürden
Chronische Krankheiten müssen nicht pauschal Ausschlussgrund sein. So ist der angehende Beamte schwerbehindert (im Sinne des SGB), so darf ihm nur das Mindestmaß körperlicher Eignung verablangt werden.
Das ist nicht nur bei Lehrern so, auch bei Erziehern und Kinderpflegerinnen ist es alleine schon schwer eine Ausbildung machen zu können. Ich wurde in meiner Kinderpflege Ausbildung im Anerkennungsjahr noch bevor ich von der Schule aus meine erste Fortbildung haben konnte entlassen, weil ich durch die Negativen Erfahrungen, mein stark ausgeprägtes ADHS und die daraus folgende Depression, mir kaum noch was zugetraut und mich extrem zurückgezogen hab.
Kinderpflege war mein Traumberuf, ich war dann am Boden zerstört hab mich teilweise in den schlaf geweint und musste Beruhigung Tee trinken.
Und das alles nur weil ich nicht den Stress aushalten konnte, und die Leistung nicht bringen konnte weil keiner wirklich mich so genommen hat wie ich bin .
Wo schließt denn ein Freundeskreis andere Geschlechter aus?
Schöner Beitrag und gerne bitte mehr in dem Thema Schulsystem weiter bohren^^
♥️
Hey du! Hast du konkrete Themen, die dich interessieren?
Lehrermangel, die wundern sich?😂 Da hätte ich ja jetzt noch weniger Bock Lehrer zu werden😂😅 Oh man anreize schaffen und nicht das Gegenteil machen…
Ich bin noch im Studium und mir fällt es sehr schwer das Studium überhaupt durchzuziehen mit der Ungewissheit, ob man überhaupt verbeamtet wird.
Ich wollte mehr über Kriterien für die Verbeamtung wissen bzw.was wirklich mit nicht-verbeamteten Lehrkräften ist. Einer meiner Professoren meinte dazu nur "warum sollte man freiwillig auf die Verbeamtung verzichten". Einen späteren Dozenten, der selbst Lehrer war, habe ich gefragt, ob der Amtsarzt z.B. nach Vorerkrankungen in der Familie fragt und habe gefragt wie das z.B. wäre bei Schlaganfällen in der Familie. Als Antwort bekam ich, dass bei einem Schlaganfall in der Familie der Beamtenstatus bestimmt nicht verwehrt wird, allerdings hatten sowohl meine Mutter als auch meine Schwester einen und in den Generation vor meiner Mutter kam dieser auch häufig vor. Hinzu kommt noch, dass ich psychisch krank bin und jahrelang in Therapie und verschiedenen Kliniken war. Dies ist zumindest dem Bezirk in dem ich Abi gemacht habe nicht unbekannt.
Eine Stelle an der Uni hat auch für ein paar Studis beim Kultusministerium und Justizministerium nachgefragt wie das ist, wenn man eine Therapie macht und verbeamtet werden möchte und beide sind in ihrer Antwort nicht wirklich darauf eingegangen. Das Kultusministerium hat sogar erst Wochen später geantwortet.
Kurzum habe ich Angst nicht verbeamtet zu werden wegen meiner psychischen Vorbelastung und der Vorerkrankungen in meiner Familie. :(
Wenn deine psychische Krankheit heilbar ist, dann hast du gute Chancen. Ist sie dauerhaft oder hast du rückschläge, wirst du definitiv nicht verbeamtet. Sorry.
@@MT-ry8gv In dem Fall dann wohl Nachhilfe oder Privatschule, denn jede Sommerferien möchte ich definitiv nicht arbeitslos sein
Naja in den meisten Bundesländern (zuletzt Bayern) wurde ein Gesetz dagegen entworfen und verabschiedet, dass genau das verbietet. Ich glaube mittlerweile machen das "nur" noch 3? Bundesländer mit dem in den Sommerferien arbeitslos sein. Und das gilt dann auch nur für Angestellte mit 1 Jahresverträgen.
Willkommen in Deutschland.
Bffff es sollte eine Voraussetzung sein, eine Therapie zu machen , um verbeamtet zu werden
Sehr, sehr wichtiges Thema! Vielen Dank! Hier erfolgt Diskriminierung. Auch in meinem Freundeskreis gibt es viele, die keine Psychotherapie in Anspruch nehmen wollen, obwohl es häufig indiziert wäre. Oft warten Betroffene sehr lange, bis sie sich dann doch therapeutische Hilfe holen, oft zu lange...Ich hoffe so sehr, dass sich die Situation bald ändert! So viele Menschen wollen verbeamtet werden, das Thema sollte viel mehr an die Öffentlichkeit, weil es doch so viele Menschen betrifft!
Die Uni Bremen bietet für angehende Lehrkräfte 3 anonyme Therapiesitzungen an. Dadurch wird das Gerücht Therapie≠Verbeamtung natürlich bestärkt.
In der Keksdose?
@@zaro8540 Nein, ich glaube in einem Raum/Gebäudeteil links neben dem unteren Mensa Eingang. Sicher bin ich mir da aber nicht, das würde ich lieber nochmal googeln.
Sehr cool, dass es die Uni-Bremen anbietet. Weisst du wie es bei den Student:innen ankommt?
Liebe Grüße
In Gesprächen darüber wirkten alle Beteiligten dankbar und erleichtert, dass diese Möglichkeit der Hilfe angeboten wird. Ich habe jedoch von noch niemandem gehört, der frei darüber geredet bzw. zugegeben hat, diese Sitzungen in Anspruch genommen zu haben. Vielleicht herrscht da trotzdem noch eine gewisse Angst vor, es könnte irgendwie an den späteren Arbeitgeber gelangen.
Mein Mann steht auch vor diesem Problem.
Wird nach den Sommerferien verbeamtet auf Lebenszeit, wir haben aber im Februar unseren Sohn verloren und er braucht seit dem unbedingt psychologische Hilfe.
Hangeln uns von Tag zu Tag und es wird immer schlimmer...
wow, das ist extrem hart. ich wünsche euch viel Kraft zum durchhalten, wobei es in so einem Fall echt unter aller Sau wäre, deinem Mann da die Verbeamtung zu verwehren.
Hallo Lenna! Es tut uns sehr leid! Wir wünschen euch ganz viel Kraft.
Was wenn ihr die Therapiestunden selber zahlt ? Ein guter Psychotherapeut würde das machen. Sodass es nicht in die Krankenakte reinkommt sondern nur unter 4 oder 6 Augen bleibt?
Selbsthilfegruppen sind auch toll. Geht da hin ,zumindest habt ihr da einen Austausch.
Dies ist nicht nur bei Lehramtsanwärterinnen ein Thema, sondern betrifft grundsätzlich alle Anwärterverhältnisse. Vor allem in meinem Feld, dem juristischen Bereich ist das auch ein Thema
Dass man nicht verbeamtet wird, hat sich zwar geändert. Man muss aber mit erheblichen Mehrkosten im Referendariat rechnen, falls einen die private Krankenversicherung nicht nimmt. Dann muss man anderthalb Jahre lang gesetzlich versichert sein und den Arbeitgeberanteil zusätzlich zum eigenen Anteil zahlen. Immerhin müssen sie einen später dann aufnehmen, wenn man verbeamtet wurde. Das war früher noch nicht so. Da hatte man das ganze Leben diesen riesen Posten Krankenkasse.
Auch im Referendarit bzw. als Beamtenanwärter greift schon die Öffnungsklausel, bei welcher PKVs einen maximalen Risikoaufschlag von 30% kassieren dürfen. Und das schon im Ref.
Super interessanter Beitrag....
Mich hat das auch betroffen nur in Bezug auf Vorerkrankungen.
Ich war durch einen Schlaganfall (im Studium) und Bluthochdruck ein Risikopatient und bin mit meinen ganzen Unterlagen zum Amtsarzt für das Referendariat und alles offen kommuniziert. Der hat mir dann vorerst nur für das Referendariat die Zustimmung für die Verbeamtung gegeben und mich noch an einen Experten weitergeleitet um eine unklare Diagnose zu klären.
Bei der eigentlichen Verbeamtung, hätte ich wegen der 5 Jahre Regel mein Schlaganfall nicht angeben müssen, aber durch die Angaben kam er eh drauf....
Würde dann aber verbeamtet mit folgender Aussage "Durch Ihre regelmäßigen Untersuchungen sehr ich bei Ihnen kein Problem, da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Kollege mit 50 ein Herzinfarkt hat der nie zum Arzt geht wie bei Ihnen!"
Deswegen keine Angst haben und offen kommunizieren!!!!
Muss man nur die Krankengeschichte der letzten 5 Jahre angeben, ich musste einmal zu einer Untersuchung zu einem Gesundheitsamt in NRW für eine Einstellung in den ÖD als Angestellter, dort stand auf den Fragebogen nichts von 5 Jahren, sondern es wurde gefragt, ob generell in der Vergangenheit bestimmte Erkrankungen vorlagen.
@@uthman3800 das ist je Bundesland unterschiedlich....da macht jeder seine eigene "Suppe"
Für mich ist das größte Problem der Ermessensspielraum der Ärzte. Meine Frau hat vor wenigen Jahren ihr Referendariat beendet. Sie hat eine leichte Hörminderung, die Sie im Alltag nicht stark beeinträchtigt. Sie braucht im Alltag auch kein Hörgerät. Sie hat nur Schwierigkeiten bei sehr leisen Geräuschen oder bei sehr tiefer Frequenz. Als Sie zur Amtsärztin gekommen ist, sagte diese direkt, dass sie bei Hörminderungen sehr selten verbeamtet. Zur Einordnung: Lehrer werden nur dann nicht verbeamtet, wenn ein relativ hohes Risiko besteht, dass der gesundheitliche Zustand (in welcher Form auch immer) eine weitere Ausübung der Tätigkeit in Zukunft behindert.
Dafür gab es bei meiner Frau keinerlei medizinische Belege.
Nach der Untersuchung hat es uns nicht überrascht, dass das Ergebnis der Amtsärztin lautete: keine Verbeamtung.
Da wir das so nicht stehen lassen wollten, haben wir den Fall vor den Personalrat gebracht. Und siehe da: 2 Wochen späte erhielten wir, ohne jegliche weitere Nachfragen, die Nachricht, dass meine Frau doch verbeamtet wird.
Da frage ich mich: wie kann eine Amtsärztin ohne jegliche Nachweise über die Erfüllung der Kriterien zur Nicht- Verbeamtung solch ein Gutachten schreiben? Wie unpassend das Gutachten war, wird auch dadurch aufgezeigt, wie einfach dieses wieder zurück genommen worden ist.
Das wird auch dadurch deutlich dass Kommilitoninnen meiner Frau mit extremem Übergewicht ohne Probleme verbeamtet wurden. Ich bin kein Arzt, aber ich glaube es ist nicht weit hergeholt zu behaupten, dass das Risiko auf einen langen Krankenstand oder sogar ein voller Erwerbsausfall bei extremen Übergewicht höher ist, als bei einer leichten Hörminderung.
Da muss es doch klarere Richtlinien geben. Dann gäbe es diese nebulöse Angst von angehenden Lehrern auf Nicht - Verbeamtung auch nicht.
Amtsärzte sind schlechte Menschen!!!!
Hat sie sich direkt an den Personalrat gewandt oder über einen Anwalt`? In welchem Bundesland war das?
Das ist nicht nur ein Phänomen bei Lehrern.
Ich mag das hier jetzt nicht öffentlich breit treten und finde leider keinen Kontakt für eine private Nachricht, aber ich bin froh, meinen Beamtenstatus verloren zu haben, und mich jetzt ohne Angst um meinen Status um mich kümmern zu können-zumindest theoretisch. Denn Therapieplätze gibts aktuell ja auch nicht.
Auch wenn es "von oben" zwar hieß, wir sollen Hilfsangebote etc annehmen, ist es im Beamtenrecht, bei den Versicherungen und den Ämtern leider noch eine reelle Hürde.
Du kannst uns über die Emailadresse ultraviolettstories@funk.net erreichen, wenn du persönlich mit uns Kontakt aufnehmen willst.
Rein interessehalber: war das im Ref? Oder danach, auf Probe? Falls das zu viele Details sind, antworte gerne nicht. Wünsche dir alles Gute und gute Genesung!
Mich würde wahnsinnig interessieren, wie die Amtsärztin aus Potsdam zum Thema Neurodiversität in diesem Zusammenhang steht.
Wir brauchen dringend mehr ND Lehrer im Schulsystem.
Das interessiert mich auch: ADHS, Autismus, etc bei Lehrkräften. Viele trauen sich nicht, sich diagnostizieren zu lassen, weil sie Angst vor Stigmatisierung, Diskriminierung und noch mehr Schwierigkeiten als eh schon haben.
Finde den Beitrag echt gut gemacht. Aber gibt es dieses Problem wirklich nur bei Lehrkräften oder haben Polizisten, Staatsanwälte etc. nicht auch das slebe Problem?
Also ich kenne bei der Polizei mehrere Kollegen/innen, welche sich vor der Verbeamtung auf Lebenszeit nicht in psychologische Behandlung begeben. Auch aus Angst nicht verbeamtet zu werden wenn das bei der Abschlussuntersuchung raus kommt.
als Jurastudentin gilt das gleiche und ist noch etwas anders, weil man ja zB als Richter gar nicht angestellt sein kann und damit direkt raus ist dafür.
Wo gibt es denn Therapieplätze?
Grenzt das denn nicht schon an Diskriminierung?
Danke für das informative Video! Ich studiere selbst auf Lehramt und habe dieses „Gerücht“ schon so häufig gehört, dass es zwangsläufig Ängste schürrt. Was ich noch anmerken wollte: Es gibt Anwartschaftsversicherungen, mit denen man seinen Gesundheitsstatus einfrieren lassen kann. Wenn man danach eine Therapie beginnen würde, dürfte die für eine spätere Verbeamtung eigentlich keine Rolle spielen?! Ich möchte hier aber keine falschen Informationen streuen, weil ich mir nicht sicher bin, ob das tatsächlich auch für psychische Erkrankungen gilt.
Hoffe einfach, dass sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch vieles im Schulsystem ändern wird und möchte gerne auch selbst dazu beitragen!
Ich denke, dass das nur die private Krankenversicherung betrifft :/
Das hilft dir aber nur, um in die reguläre Privatversicherung zu kommen.
Das Problem im Video ist aber, dass man für die Verbeamtung auf Lebenszeit zum Amtsarzt muss, da kann eine Therapie dann zum Problem führen, wenn dir deshalb nicht bescheinigt wird, dass du zweifelsfrei lebenslang gesunder Beamter sein kannst.
Clara C und V Imp, danke für die Aufklärung! 🙂 Das war mir so nicht klar.
Sehr interessant! Wo hast das gehört? Nimmst du diesen Dienst auch in Anspruch?
@@ultraviolettstories Wir wurden im Rahmen einer Uni/Infoveranstaltung darauf hingewiesen. Wie sich hier herausgestellt hat, nützt es aber für die Verbeamtung nichts. Falls man sich aber privat versichern will, ist es eine gute Sache, da die zu zahlenden Beiträge sich ja auch nach der Krankheitsgeschichte richten. Indem man seinen Gesundheitsstatus mit der Versicherung „einfriert“, zählt dieser Status, auch wenn man danach irgendeine Art von physischer/psychischer Krankheit, Unfall oder ähnliches hatte. Da es bei vielen Versicherungen nur 12 Euro im Jahr kostet, habe ich mich so abgesichert. 🙂
Ein wirklich toller und wichtiger Beitrag! Ich finde es wirklich traurig, dass manche eine Verbeamtung über seine eigene Gesundheit stellen. Ich meine, selbst wenn das Gerücht wahr wäre (was, wie wir gerade gesehen haben, aber zum Glück NICHT ist): was nützen dir die 500€ im Monat mehr, wenn du durch deine psychischen Probleme so am Arsch bist, dass man nicht mehr weitermachen kann? Also ich find die Priorisierung richtig traurig.
Was für ein Quatsch, dass solche Stigmata immer noch existieren... Niemand würde sich fragen ob eine Verbeamtung noch möglich wäre, nur weil man sich als Jugendlicher mal das Bein gebrochen hat und bei einem Chirurgen war... Traurige Welt
Äpfel und Birnen - merkste selber?
Das gebrochene Bein bricht während der Verbeamtung ja nicht wieder auf, nachdem es abgeheilt ist, eine psychische Krankheit ist da was gaaanz anderes als n Knochenbruch.
Wäre auch cool wenn ihr einen Film darüber macht ob man wenn man selber psychische Krankheiten hat hatte , man Psychologie studieren kann und ob es daraufbezogen Vorurteile gibt :)
Interessante Frage. Wir schauen uns das mal an. Weißt du davon, dass es da Hindernisse gäbe?
Ja , zwar jetzt nicht so offiziell aber bin aktuell selber in Therapie und würde gerne Psychologie studieren und das ist halt eine Sache die mir Leute dann schon oft gesagt haben . Auch im Internet steht viel in Foren dass man es dann besser nicht machen soll, weil man ja dann selbst nicht ganz gesund
@@SK-vo1ei hey ich studiere Psychologie (bzw. Bin eigentlich fast fertig mit dem Master) und bei uns sind sehr sehr viele Kommilitonen in Therapie und das ist gar kein Problem, wurde auch nie danach gefragt
Problematisch wären meiner Meinung nach vielleicht eher die Vorlesungsinhalte v.a. bei klinischer Psychologie, da könnten schon auch einige Sachen triggern (bei PTBS oder essstörungen zum Beispiel)
Hey du! Danke, für deinen Themenvorschlag. Wir geben es an die Redaktion weiter!
Das ist nicht nur bei Lehrern oder Beamten so. Habe mehrere Qualis gemacht. BKM, SD mit AdA und Lager. In leitender Position ist man da bereits draußen und als Hiwi geht das auf die Knochen was dazu geführt hat das ich mit 35 bereits platt war. Sicherheitsdienst geht dann auch nicht mehr außer wirklich sehr einfache Tätigkeiten aber dann auch nur auf 450er Basis trotz besoderer Quali und ADA. Lager geht körperlich nicht mehr gut und Staplerfahren erforder viel Mobilität. Kein Führerschein und Auto mehr und auf dem Dorf ohne ÖPNV in der Nähe ist das nicht möglich. Im Homeoffice Stapler fahren geht noch nicht. Der Auslöser lag in der Kindheit und wurde durch den Tod meiner Freundin mit 36 noch verstärkt. Da bleibt halt nur noch ein Leben in ALGII. Da wird mir auch immer wieder gesagt das ich mit einer Therapie nur meine Chancen noch mehr runterfahre drum habe ich die vor Jahren selber abgebrochen. Gebracht hat es nichts. Inzwischen gehe ich auf die 60 zu und weiß das es das war. Allen anderen wünsche ich die Kraft den Weg zu finden und bloß keine Rückschläge.
Toller Beitrag! Wichtig und richtig.
War auch in Therapie. Die beste Entscheidung ever! Ich habe immer so ein bisschen das Gefühl, dass seehehr viele Gerüchte mit im Spiel sind.
Sehr wichtiges Thema!
Es Braucht halt klare rechtlich schutz. Danke für die arbeit.
Also ich bin angehende Lehrerin, kenne soooo viele die nicht in Therapie gegangen sind aus genau diesen Gründen. So krass 😢
FAKT: Bei meiner Bewerbung für ein Referendariat (Seiteneinsteiger in Mathe/Physik) in BaWü im Jahr 2022 sollte ich ein Formular unterschreiben, dass ich die vergangenen 5 JAHRE nicht in psychotherapeutischer Behandlung war. Daraufhin habe ich zuständige Kollegin kontaktiert und ihr gesagt, dass ich dieses Formular nicht unterschreiben kann und Angst habe grundsätzlich vorab als Kandidat auszuscheiden. Sie konnte mir meine Angst teilweise nehmen als sie sagte, ich könne auf jeden Fall im angestellten Verhältnis starten. Nachdem ich erfahren habe wie ungleich verbeamtete und angestellte Lehrkräften behandelt werden, bin ich erleichtert diese Tätigkeit nicht aufgenommen zu haben. Zu dumm, dass ich noch knapp 200€ beim Amtsarzt bezahlt habe, obwohl eigentlich schon klar war, dass ich das Referendariat nicht antreten werde.
ist das denn ein Formular seitens der Schule oder des Amtes gewesen? Weil klingt nicht zulässig.
Eigentlich sollten gesundheitliche Belange bei sowas gar keine Rolle spielen (wie bei normalen Jobs auch).
Aber eigentlich sollten Lehrer überhaupt erst gar nicht verbeamtet werden, sondern wie alle anderen Menschen mit den gleichen Regeln und Pflichten angestellt werden.
Und dann bei dem harten Job und einem Masterabschluss noch schlechter bezahlt werden? Dann wird es echt fast niemanden mehr geben, der diesen Job noch macht!
In der Tat wird gerade auch viel diskutiert, wie sinnvoll und zeitgemäß eine Verbeamtung ist. Offiziell heißt es, dass Lehrkräfte einen staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag haben und durch eine Verbeamtung entlastet werden sollen. Also der Beamtenstatus soll wirtschaftlich unabhängig machen und vor interessenpolitischer Einflussnahme schützen.
Im Berlin wurde gerade nach 18 Jahren Unterbrechung die Lehrkräfte-Verbeamtung wieder eingeführt. Das soll ein Anreiz sein, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken.
Sehe ich genauso. Hätte ich Kinder würde ich nicht wollen, dass sie von Lehrer:innen unterrichtet werden, für die die Verbeamtung ein so extrem wichtiger Punkt bei der Jobwahl war.
Sorry, aber der Staat sollte Lehrer einfach grundsätzlich besser bezahlen und nicht so eine Zwei-Klassen-Wirtschaft aus dem 19. Jahrhundert befördern.
Das macht mich so wütend!
Und sorry: Das funktioniert nicht. Man kann sich einiges verkneifen vor dem Dienstherren, bis dann auf Leben verbeamtet ist. Das ist alles so antiquiert und falsch, echt.
Wieso ist das Bild so dunkel/eingetrübt?
Danke, danke, danke für das tolle Video! Kann man nach Ablehnung zu einem späteren Zeitpunkt noch ein Gutachten anfordern?
Toller, relevanter Beitrag!
Ist die Reporterin nicht von Schloss Einstein?:)
Wow, gut erkannt! Shalin hat tatsächlich ein paar Jahre bei Schloss Einstein mitgespielt 🤗
Mir hat sogar eine Therapeutin im Erstgespräch gesagt "wenn Sie die Therapie machen, müssen Sie halt davon ausgehen nicht verbeamtet zu werden".
Hart. Magst du uns sagen, ob du es trotzdem gemacht hast und wie es ausging?
@@ultraviolettstories ich habe die Therapie nicht gemacht, aber aus anderen Gründen. Momentan bin ich noch im Studium, aber selbst von der Studienberatung habe ich schon gehört, dass Therapien je nach Amtsarzt ein k.o. Kriterium sind
Ehrlich gesagt, ist mir das alles hier zu verkürzt dargestellt. Wer den Beruf u.a. wegen dem Beamtentum wählt, wird darin Probleme bekommen. Als Beamter verfügt man über zahlreiche monetäre und berufliche Vorteile, muss aber bestimmte Einschränkungen hinsichtlich des Arbeitsrechts hinnehmen. Sollte Kollegen ausfallen, muss man die Arbeit dieser unentgeldlich zusätzlich machen. Da die zuständigen Finanzministerien der Länder das Lehrerstundenbudget pathologisch knapp berechnen, ist es im Interesse der Lehrkräfte und v.a. der Schüler, dass hier auch vom Amtsarzt genau hingeschaut wird. Erfolgreiche Therapien mit genug zeitlichem Abstand und guter Prognose sollten kein Hindernis darstellen, alles andere ist problematisch für Schüler und Kollegen.
danke für dieses Video
Eine Therapie ist in Hessen kein Problem.
Ich habe auch eine Bekannte, die auf Lehramt studiert und eigentlich gerne eine Therapie machen würde - sich aber bisher nicht traut, weil sie Angst hat, nicht verbeamtet zu werden.
Ja, genau das berichten uns ganz viele Lehramtsanwärterinnen. Vielleicht teilst du unser Video mit ihr? Es scheint sich ja doch hier und da etwas zu ändern und eine Chance zu geben - zumindest wenn man an die richtige Amtsärztin gerät. Aber es ist natürlich ärgerlich, dass es da meist keine eindeutigen Ansagen oder Richtlinien gibt.
Hatte ich auch. Hatte Prüfungsangst. Da sagte man mir ich sollte es sein lassen… es ging auch so irgendwie…
Ich würde immer Therapie machen. Gesundheit geht vor.
Das finden wir auch!
Ich würde gerne noch hinzufügen, dass alle chronischen Krankheiten ein Problem sind bei der Verbeamtung. Ich kenne viele, die nur noch die allernötigsten Arzttermine wahrnehmen bei chronischen Sachen (incl. mir). Ich hab vor ein zwei Jahren entschieden, dass es mir jetzt egal ist - ich werde sehr sehr wahrscheinlich eh nicht verbeamtet. Und das, obwohl die Prognosen relativ gut sind. Aber es kommt halt bei mir ein paar Sachen zusammen.
Das Thema wäre super einfach zu lösen, wenn Kultusministerien verbindliche Guidlines und Regeln zum Thema Psychotherapien festlegen würden. Das Proble, Kultusministerien. DAS Mekka für bürokratischen Wahnsinns.
Sehr interessant. Das darf eigentlich nicht in eine Akte weil es privat ist und außerdem der Gesundheit zuträglich. Sehr schade wenn Menschen aus Angst eine Therapie vermeiden!!
Danke
Super video! Könnte das denn auch für andere Berufsgruppen die Aussicht auf Verbeamtung hätten gelten oder ausschließlich für Lehrkräfte? Und bestünde theoretisch die Zweitprüfung durch einen weiteren Amtsarzt/ eine Amtsärztin wenn man das Gefühl für eine ungerechtfertigte Beurteilung bekommt?
Hey Isabella! Wenn man sich im Gespräch mit dem amtsärztlichen Fachpersonal missverstanden fühlt, dann kann man eine Zweitbegutachtung fordern. Das muss man allerdings mit dem potentiellen Dienstherren besprechen!
Ich hätte mir gewünscht, dass ihr die Gerichtsurteile am Ende ein Stück weit näher betrachtet. Sie sind sehr interessant und vor allem beim zweiten Urteil hat sich ja die Stadt Köln quergestellt, weil sie gern statistisch argumentieren wollten. Das wurde abgewiesen.
Die Praxis wird dem mitunter noch nicht gerecht, aber hier ist es leider wichtig, dass Betroffene ggf. auch den Klageweg beschreiten damit Amtsärzte und Amtsärztinnen lernen, dass sich die rechtliche Lage geändert hat.
Ich habe mich in meinem früheren Leben als Angestellter mal für eine Woche krankschreiben lassen, weil ich krasse Erschöpfungssymptome hatte. Ging in Richtung Burnout aber wurde deswegen nie wirklich therapiert. Als ich mich in Mecklenburg-Vorpommern auf eine Beamtenkarriere beworben hatte, wurde ich wegen dieser Woche abgelehnt. In Brandenburg wurde ich verbeamtet. Mittlerweile bin ich Beamter auf Lebenszeit 🤷
Hey! Natürlich sollte die Gesundheit eigentlich an erster Stelle stehen, in der Realität ist das manchmal aber nicht so gut umsetzbar. Verbeamtete Lehrer:innen haben oft bessere Vertrags-Konditionen, berufliche Sicherheit und eine bessere Rente. Das setzt viele angehende Lehrer:innen unter Druck.
Ist hier jemand, der mit ADHS und Medikamenteneinnahme verbeamtet wurde? Bin schon länger am Hadern, ob ich mich diagnostizieren soll (genetische Dysposition, viele passende Symptomatiken, aber weiblich und als Kind nicht diagnostiziert), ich denke auch, es könnte mir helfen meinen Master besser zu schaffen...hab aber halt auch Angst ...
Von welcher Art von ADHS reden wir hier eigentlich genau? Da gibts doch mehrere sub Typen oder nicht?
Im Endeffekt ist eine Psychotherapie eine Art personalisiertes Coaching und dient der mentalen Gesundheit, bzw. dem Umgang mit alltäglichen Problem. Viele Leute haben, sich negativ auswirkende psychische Eigenschaften, die nicht als solche wahrgenommen werden, oder werden wollen, weil man ja damit relativ gut/normal lebt und die Perspektive für ein “nach der Therapie” aufgrund der nicht vorhandenen Analyse und der darauffolgenden Diagnose fehlt. Viele Leute nehmen sich Coaches und das stellt seltsamerweise kein Problem dar.
Als ich 15 Jahre alt war habe ich mich viel bewegt
Da sind keine Videos verlinkt!
Hat jetzt nichts direkt mit dem Video zu tun, aber In Berlin darf generell kein/e LehrerIn mehr verbeamtet werden, weil nice.
Hallöchen! Tatsächlich wurden am Freitag in Berlin wieder Lehrer:innen verbeamtet - und das seit fast zwei Jahrzehnten!
ist das nur ein problem bei lehrern oder betrifft das alle angehende beamte?
Hey du! Es betrifft leider alle angehende Beamte, allerdings unterscheiden sich die Anforderungen beid den unterschiedlichen Berufen.
Ich denke es kommt darauf an warum die Therapie gemacht wurde. Lehrkräfte müssen psychisch belastbar sein und wenn sie beispielsweise eine nicht abgeschlossen Therapie wegen einem Problem welches den Umgang mit Schülern beeinflussen könnte, kann man ihnen schlecht einen Beamtenstatus geben der sie unkündbar macht. Bei uns an einer Schule kommen Lehrer an die woanders so ausgerastet sind das sie versetzt wurden. Das bring natürlich nichts. Diese lehrer sind teilweise ,,kaputt", dass sie bestimmte Klassenstufen nicht mehr unterrichten weil sie Angst vor denen haben usw.
Aber durch das Stigma bei der Verbeamtung forcierst Du das Problem ja noch. Damit schließt Du nicht die Lehrjräfte aus, die psychisch nicht belastbar sind, sondern die, die noch keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben, um mit diesen Problemen umgehen zu können. Das Stigma bestraft den Versuch, sich besser für den Arbeitsalltag zu wappnen.
Das Problem gibt es nicht nur bei Lehrern sondern auch in vielen Bereichen wo man garnicht angestellt sein könnte. Ich kenns von der Polizei und meine Freundin von der Landesverwaltung.
Man kann grundsätzlich nicht verbeamtet werden wenn man psychische Probleme hat…leider…
Naja, unsere Recherche zeigt ja, dass das nicht mehr grundsätzlich und immer so ist. Aber richtige Klarheit haben auch wir nicht finden können.
Ich möchte ehrlich gesagt keine Polizisten mit Waffen, die psychische Probleme haben. Im Notfall müssen die abliefern und funktionieren und nicht einen Anfall bekommen.
Was ist das denn für ein Schwachsinn.
Was wird dann aus Fers,
Jeden hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit oder
Jeder hat das Recht auf medizinische Versorgung.
Work life Balance und so.
Bei einem Piloten mit Depressionen würde ich es eher sehen und selbst da word man erst beurlaubt.
Was genau bedeutet Verbeamtung?
Du arbeitest dann für den Staat und hast somit andere Rechte und Pflichten als angestellte Lehrkräfte, zB mehr Gehalt oder Sicherheit beim Mutterschutz…
Normalerweise hat man als arbeitende Person eine:n Arbeitgeber:in. Bei Beamt:innen ist das ein bisschen anders, die sind nämlich beim Staat angestellt. Das hat verschiedene Auswirkungen, zum Beispiel auf die Sicherheit der eigenen Berufslaufbahn und die Krankenversicherung. Aber bevor man zur Beamtin oder zum Beamten wird, muss man sich verbeamten lassen und unter anderem eben die gesundheitliche Eignung nachweisen.
@@ultraviolettstories okay danke für die Erklärung:)
Vielleicht sollte man auch mal überlegen, die Beamtenprivilegien abzuschaffen 🙄
Habt ihr euren Job schon mal über eure Gesundheit gestellt?
Immer. Muss man. Chronisch krank und vor allem seelisch vorbelastet zu sein kann einem Vorstellungsgespräche, Visas und Aussagen vor Gericht/Polizei kaputt machen.
Einen offiziellen Job nicht direkt, aber Aufgaben, die durch zusätzliche Angebote von der Schule aus kommen. Beim Unterricht an sich, Hausaufgaben und Tests ist mir meine Verfassung deutlich wichtiger, aber für diese Projekte opfere ich mehr, weil's mir einfach sehr am Herzen liegt und ich quasi unverzichtbar für ihren Erfolg geworden bin. Da ich mir allerdings auch schon leitende Positionen erarbeitet habe und zudem selbstbewusster geworden bin, werde ich demnächst mehr darauf achten, dass ich nicht so überproportional viel selbst erledigen muss, wenn es eigentlich genauso qualifizierte Mitstreiter gibt
Ich bin Lehramtsstudent und habe von so etwas noch nie gehört. Woher wisst ihr alle das man? 😂
Ich wusste das auch noch nicht. Aber gut zu wissen.
Wieso wird immer nur von Lehrerinnen und Therapeutinnen gesprochen? Sind Lehrer und Therapaeuten nicht auch davon betroffen?
In die länge gezogenes Schlafmittel.
Die Moderatorin ist süß
Ist das z.B. bei der Polizei auch ein ausschlusskriterium? Man würde ja meinen eine Therapie (je nach Krankheit) wäre besser als keine gemacht zu haben (kann ja auch nur wegen “banalem” sein)
Es kann ein Ausschlusskriterium sein aber nicht pauschal. Wenn du Interesse an einer Polizeiausbildung bzw. einer Verbeamtung hast, kannst du dich im besten Fall im jeweiligen Bundesland über die Vorraussetzungen informieren - diese variieren nämlich. Liebe Grüße
Ein Lehrer kann sich wenigstens noch aussuchen ob er eine Verbeamtung will oder nicht. Andere Berufe wie bspw. Polizei etc. sind zwingend mit einer Verbeamtung verbunden. Der Beruf lässt sich nicht ausführen ohne sie. Wenn du also auf Lebenszeit verbeamtet werden willst nachdem du bereits 7 Jahre als Polizist gearbeitet hast und dir dann deine psychische Gesundheit wichtiger ist, stehst du am ende mit nichts da und deine Karriere ist vorbei...
Wird man als Polizist erst nach 7 Jahren verbeamtet? Frage aus Interesse. Ist die Ausbildungszeit so lang oder woran liegt das?
@@marengrape2244 Also eine Verbeamtung egal in welchem Beruf teilt sich in drei Phasen. Während deiner Ausbildung bist du Beamter auf Probe. Wenn du die abgeschlossen hast bist du Beamter auf widerruf für weitere 3 Jahre. Danach musst du wieder von einem Amtsarzt untersucht werden, um Beamter auf Lebenszeit zu werden und vollständig verbeamtet zu sein mit allen Vorteilen. Während dieser Zeit bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit kann dir so viel passieren vor allem als Polizist. Wirst du bspw. im Einsatz verletzt und kannst danach nicht mehr deinen Beruf ausführen, schmeißt die Polizei dich weg und du stehst mit nichts dar (wenn du noch nicht auf Lebenszeit verbeamtet bist)
@@annaf.7336 Dann ist das bei Polizisten scheinbar ein bisschen anders als bei Lehrern (oder je nach Bundesland). Und das stimmt, krass, dass bei Polizisten nochmal die Gesundheit durch den Beruf selbst gefährdet wird. Eine undankbare Sache, wenn man dann aus beruflich bedingten, gesundheitlichen Gründen fliegt.
Danke für die Antwort!
Oida was is mid da welt los bitte?