Ich liebe ja solche Talkformate, gerne mehr davon :D Meine Frau und ich gehören zu den Leuten für die historisch kochen ein wichtiger Bestandteil des Hobbys ist, gerade für die geschichtliche Vermittlungsarbeit ist das ein tolles Thema, die meisten Besucher*innen interessieren sich für Essen :D Auf Veranstaltungen wo wir nicht den Luxus eines Hauses samt Kochstelle haben, handhaben wir das in der Regel so, das wir den Leuten halt direkt am Anfang sagen, dass sie sich die Zelte wie die Räume eines Hauses vorstellen sollen (auch wenn selbstverständlich nicht jede*r ein eigenes Schlafzimmer hatte) und eben nicht wie ein "Heerlager" oder ähnliches. Trotzdem bleibt es natürlich ein Problem, dass solche Verastaltungen ein falsches Bild erzeugen, gerade bei den Leuten mit denen man nicht ins Gespräch kommt um diese Thematik anzusprechen. Das sollte man sich zumindest mal durch den Kopf gehen lassen.
Danke dir für dein tolles Feedback und diesen spannenden Eindruck. Das geht sicher vielen so und wie freuen uns riesig wenn wir damit zum nachdenken und zum Austausch anregen können. ☺️
Noch ein persönlicher Nachtrag zu den "Feldküchen": Unsere Companie hat das große Glück, jedes Jahr an der Belebung des Schlosses Gruyères in der Schweiz teilzunehmen, mit eher großen Gruppen und thematisch strikt im späten 15. Jahrhundert. Da ist es seit jeher Tradition, dass eine Gruppe zentral und auf Kosten des Veranstalters für alle anderen mitkocht. Früher fand das sogar in der alten Schlossküche statt, bis dann versehendlich mal mit dem dortigen Kamin das halbe Schloss inklusive des Museums ausgeräuchert wurde. Seither wird draußen gekocht, im Stile der Feldküche einer ganzen Kompanie. Und das recht gut, möchte ich hinzufügen.
ich hab noch nicht ganz verstanden, wie das gemeint ist mit: "Kochen einfach modern darstellen"; der Gedanke triggert was, aber: dass wir uns jetzt keinen solarbetriebenen Induktionsherd mit modernen Töpfen hinstellen, ist klar; dass man den interessierten Besuchern auch den Kontext und die Limitierungen der Darstellung in ein, zwei Sätzen erklären sollte, auch; was genau meintest Du, Dr. Melanie? Beste Grüßlis, Nic
Sehe ich auch so. Wenn wir auf Lager ein mittelalterliches Schaugericht kochen, ist doch offensichtlich, dass das nicht den Anspruch erhebt, der typischen Marschverpflegung zu entsprechen. Genauso Kaffee - JEDEM ist bewusst, dass das nicht mittelalterlich ist. Wo ist das bitte ein Reenactorism? Und zu sagen: "Warum kocht man dann nicht gleich modern?", nur weil jemand keine Lust hat, sich auf Lager von Fladenbrot und Dörrfleisch zu ernähren, ist echt bescheuert.
Es ging nicht darum, es modern darzustellen, sondern eher darum, ob man nicht gleich modern kocht, also zb abseits der Darstellung oder nach Marktende. Aber die Idee, statt bestimmter konstrukte gleich etwas komplett modernes zu machen finde ich auch spannend. So wird jedem der Bruch deutlich. Das ist vielleicht auch ein sehr guter Kompromiss, denn jedem was dazu zu sagen, klappt meiner Erfahrung nach nicht so gut… 😉
Leider ist es tatsächlich vielen nicht bewusst, was es wann gab. Für Fladen und Dörrfleisch haben übrigens wir ebenso kaum Belege… 😅 und genau da fängt das Problem mit historisch korrekt ja an. Ich finde man muss nicht alles darstellen, man darf auch Themen auslassen, wenn man will. Und wenn es nur um das eigene Essen ohne das Schaukochen geht, wäre auch modern eine Variante, die man testen kann. 😉
Zu der Handwerker-und-Feldküchen-Diskussion: Ich finde die Vorstellung ganz gut dass die Zelte eigentlich Häuser darstellen, bzw. die Zelte einer Gruppe verschiedene Räume eines großen Hauses - Schlafräume, Vorratsraum, Küche, Haupt-/Essraum, Werkstatt... dann hat man schlussendlich eine kleine Stadt. Das Konzept des großen Zeltlagers auf der Wiese hat hinten und vorne Lücken, vor allem wenn man versucht es militärisch zu begründen - wie ihr ja auch besprochen habt. Wenn ich etwas konstruktive Kritik äußern darf: Ich hätte mir eine stringentere Moderation gewünscht. So wie es mit den Bundhauben anfing, war super. Danach wurde es leider seeehr langatmig und hat sich ziemlich im Kreis gedreht. Ich hatte schon auf die Gürtelknoten gelauert (die habt ihr doch bestimmt schon in der Liste) aber nur zwei Themen in fast einer ganzen Stunde fand ich zu langatmig und unstrukturiert.
Danke dir für das Feedback. Wir werden uns das sicher gerne für die nächsten Folgen merken, sind aber bewusst etwas ausführlicher geworden bei den drei Themen. (Handwerker und Kochen waren ja eigentlich zwei sehr große Bereiche) 🙂 und die Gürtelknoten kommen bestimmt auch noch.
Sehr kurzweiliges Format, ich freu mich sehr auf mehr Folgen 😊 Ganz was anderes: Gut möglich dass ich dahingehend Updates verpasst hab, aber was tut sich denn bzgl. deinem Buch zur Kleidung des 16. Jahrhunderts?
Vielen Dank! Der Kickstarter für das Buch kommt Anfang 2023 und der Erscheinungstermin ist für das Frühjahr geplant 😊 aber ich schicke bestimmt einige Infos raus, sobald der Verlag endlich soweit ist.
Ad Küchen auf Zeltevents. Da muss man aber schon auch sagen, es gibt Truppen, die kriegen das besser und näher hin als andere. Die Company zB., bei denen läuft das dann tatsächlich nach Art einer historischen Garküche. Auch mit Kompromissen, aber da kann man durchaus schon noch mal abspecken, was da teils auf Events betrieben wird. Es muss ja net immer das Rosenmus und das feine Lauchgemüse in Mandelmilch sein. Aber ja, Ess- und Kochkultur ist halt auch ein gewichtiger Teil des LH-Geschehens mittlerweile.
Ja, das sehe ich genauso: es gibt ein paar gute Gruppen, die das super umsetzen. Wir hatten da wohl eher die großen Veranstaltungen mit zahlreichen Gruppen im Kopf, wo es sich dann im kleinen häuft. Auch mit den Gerichten stimme ich dir zu, da ist mehr bodenständiges sehr wünschenswert. Darüber werden wir auch noch ausführlich reden, dass Los liegt schon im Topf. Vielleicht ist das auch gerade deshalb so ein wichtiges Thema in der Folge geworden, weil es eben soviel über die Alltagskultur aussagt.
super video :) ein reenactism der evt. schon in eurer liste ist: spätes 15.jh, 'gürtel' oder bänder die under den knien die hosen bei männern halten. wird bei mir im umfeld viel diskutiert, von leuten die meinen das gab es nicht, oder gab es nur bei frauen, oder "deine hose ist einfach nicht eng genug mach dir eine neue" plus: vikinger reenactment, die gürtel mit dem metall ring als 'schnalle', was es auf jedem markt zu kaufen gibt, aber nirgendwo belegt ist
Danke dir! Nehme ich gern auf, aber Spoiler: die Strumpfbänder sind tatsächlich ein Frauen-oder Ordensding (Order of the Garter) bzw. modischer Scherz. Nehmen wir aber nur in den Lostopf und bereden es dann ausführlich
Da hast du recht. Aber die europaweiten Funde sind ja nicht auf Messen gefunden worden, sondern in Haushalten. Also muss die Ware von dem dort kaufenden Großhandel wieder an regionale Krämer und damit auf die Märkte an anderen Orten gekommen sein. Und damit wurde sie eben vor allem von Händlern und nicht von Handwerkern verkauft. Das war die These, die ich in der Folge aufgestellt habe, aber vll ging das ein wenig im Gespräch unter. 😉
Ich hätte eine Theorie zu den Gemischtwarenständen. Andrej von Geschichtsfenster sagte mal, dass der 2. Hand Markt für Kleidung, Schuhe etc. recht stark florierte. Möglicherweise sind es solche Darstellungen.
Danke für deinen Beitrag. 🙂 Ja, gebrauchte Kleidung ist ein sehr großes Thema bei kleinen Läden oder Ständen. Aber die werden von Händlern und oftmals Juden betrieben, nicht von Handwerkern. Gebrauchte Schuhe Höhe vielleicht der Altmacher oder Flickschuster, wobei das nicht ganz so sicher ist.
@@faserundstoff Das ist klar, dass es sich dabei um Kleinhändler sprich Krämer handelt. Dann habe ich vermutlich den Zusammenhang nicht ganz verstanden. Dann war eure Kritik die Handwerker-Darstellung vor einer solchen Gemischtwaren-Kulisse?
Genau, es geht darum, dass Krämer auf dem Markt sind, aber eben keine Handwerksmeister dort arbeiten und wohl auch nichts verkaufen, da das in der Regel über den eigenen Laden läuft. Damit bricht sich leider das heute oft genutzte Displaykonzept mit dem historischen Alltag.
Bzgl. Bundhauben: Dass das entweder in Kombination mit Rüstung oder Arbeitskleidung - jedenfalls in erster Linie wegen der Schutzwirkung getragen wurde - stimmt überhaupt nicht. Insbesondere das 13., aber auch noch frühe 14. Jahrhundert ist voll von Abbildungen von Adeligen, die Bundhauben zu allen möglichen Anlässen tragen. Denkt nur mal an De arte venandi - da arbeitet niemand oder trägt Rüstung. Genauso findet man dort Bundhauben, die unter Hüten getragen werden. Auch in der Sächsischen Weltchronik findet man die Abbildung eines Adeligen, der in zivil und entspannter Atmosphäre Bundhaube trägt. 38:00 @Dominik ich verstehe deinen Einwand total. Finde die Diskussion auch irgendwie affig. Und nein Melanie, wir haben keinen Bock darauf, in einem "Kochbereich" mit allen Gruppen gemeinsam zu kochen. Das Gleiche gilt für den "Handwerker auf dem Markt" - wenn Stefan seine Schuhe verkauft (und dabei ggf. ein wenig herumwerkelt) ist das doch kein Reenactorism. Muss er jetzt einen "Krämer" einstellen, weil er als Handwerker dort nichts zu suchen hat oder wie stellst Du Dir das vor? Also sorry, aber vom ersten Thema abgesehen ging es jetzt überhaupt nicht um das, was ich als Reenactorism bezeichnen würde - und was man da erfahren hat, ist auch noch falsch. :/
Also ich für meinen Teil muss dir sagen das ne Bundhaube unterm Filzhut such den Schutz der Haare dient 😅 da die Haare und Kopfhaut bei nen filz/Wolhut schneller verfetten. Was heist denn :“wir haben da kein Bock drauf“ wer ist den wir ? Du und alle alle anderen Menschen 😂 Zu mir: ja ich fände es besser wenn ich nicht an einem Stand sitzen müsste aber die Veranstalter und auch „die Szene“ möchten einen Stand usw. Ich würde lieber mit ner Stange auf der Schuhe sind rumlaufen oder als wandernder geselle oder Störer rumlaufen und lederdinge reparieren. Was auch historisch belegt ist 😇 das werkeln an einem Stand ist es halt nicht. Lg
Was ist denn Euer Ziel? Das muss man immer fragen. Wenn ihr authentisch eine Zeit darstellen wollt, dann kann man sich einem Ideal vielleicht annähern, aber ohne Besucher und ohne den Rahmen einer Veranstaltung mit all seinen modernen Strukturen (Parkplatz, Dixiklos, hygienische Essenzubereitung etc). Oder wollt ihr einem Publikum etwas zeigen? Da muss Geld verdient werden, da müssen Gesetze befolgt werden, da ist einfach so viel "modernes" zu beachten, dass man mit Authentizität nicht weit kommt.
Das stimmt, es gibt immer verschiedene Faktoren zu beachten, und wir finden auch bei Veranstaltungen mit Besuchern kann man eine authentische Darstellung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten anstreben. Die Frage ist ja, wie du sagst, was das eigene Ziel ist und das hat immer zahlreiche Einflussfaktoren von denen der historische Anspruch nur einer von vielen ist. 🙂
Ich liebe ja solche Talkformate, gerne mehr davon :D Meine Frau und ich gehören zu den Leuten für die historisch kochen ein wichtiger Bestandteil des Hobbys ist, gerade für die geschichtliche Vermittlungsarbeit ist das ein tolles Thema, die meisten Besucher*innen interessieren sich für Essen :D Auf Veranstaltungen wo wir nicht den Luxus eines Hauses samt Kochstelle haben, handhaben wir das in der Regel so, das wir den Leuten halt direkt am Anfang sagen, dass sie sich die Zelte wie die Räume eines Hauses vorstellen sollen (auch wenn selbstverständlich nicht jede*r ein eigenes Schlafzimmer hatte) und eben nicht wie ein "Heerlager" oder ähnliches.
Trotzdem bleibt es natürlich ein Problem, dass solche Verastaltungen ein falsches Bild erzeugen, gerade bei den Leuten mit denen man nicht ins Gespräch kommt um diese Thematik anzusprechen. Das sollte man sich zumindest mal durch den Kopf gehen lassen.
Danke dir für dein tolles Feedback und diesen spannenden Eindruck. Das geht sicher vielen so und wie freuen uns riesig wenn wir damit zum nachdenken und zum Austausch anregen können. ☺️
sehr cool, dass Ihr das Wissen von Dragal erwähnt - mit ihm kann man ewig reden über solche Dinge *thumbs up*
Genial. Genau so etwas hab ich gesucht. Seehr interessant.
Vielen Dank 😊 und viel Spaß beim reinhören
Hochinteressantes Format. Gern mehr davon! Und das konkrete Thema ist auch sehr spannend.
Vielen Dank für das Lob! Das motiviert uns sehr und die nächste Folge wird sicher bald kommen 🙂👍🏻
Noch ein persönlicher Nachtrag zu den "Feldküchen": Unsere Companie hat das große Glück, jedes Jahr an der Belebung des Schlosses Gruyères in der Schweiz teilzunehmen, mit eher großen Gruppen und thematisch strikt im späten 15. Jahrhundert. Da ist es seit jeher Tradition, dass eine Gruppe zentral und auf Kosten des Veranstalters für alle anderen mitkocht. Früher fand das sogar in der alten Schlossküche statt, bis dann versehendlich mal mit dem dortigen Kamin das halbe Schloss inklusive des Museums ausgeräuchert wurde. Seither wird draußen gekocht, im Stile der Feldküche einer ganzen Kompanie. Und das recht gut, möchte ich hinzufügen.
Genau solche Konzepte meinte ich, das klingt nach einer sehr guten Lösung! 👍🏻
ich hab noch nicht ganz verstanden, wie das gemeint ist mit: "Kochen einfach modern darstellen"; der Gedanke triggert was, aber: dass wir uns jetzt keinen solarbetriebenen Induktionsherd mit modernen Töpfen hinstellen, ist klar; dass man den interessierten Besuchern auch den Kontext und die Limitierungen der Darstellung in ein, zwei Sätzen erklären sollte, auch; was genau meintest Du, Dr. Melanie? Beste Grüßlis, Nic
Sehe ich auch so. Wenn wir auf Lager ein mittelalterliches Schaugericht kochen, ist doch offensichtlich, dass das nicht den Anspruch erhebt, der typischen Marschverpflegung zu entsprechen. Genauso Kaffee - JEDEM ist bewusst, dass das nicht mittelalterlich ist. Wo ist das bitte ein Reenactorism? Und zu sagen: "Warum kocht man dann nicht gleich modern?", nur weil jemand keine Lust hat, sich auf Lager von Fladenbrot und Dörrfleisch zu ernähren, ist echt bescheuert.
Es ging nicht darum, es modern darzustellen, sondern eher darum, ob man nicht gleich modern kocht, also zb abseits der Darstellung oder nach Marktende. Aber die Idee, statt bestimmter konstrukte gleich etwas komplett modernes zu machen finde ich auch spannend. So wird jedem der Bruch deutlich. Das ist vielleicht auch ein sehr guter Kompromiss, denn jedem was dazu zu sagen, klappt meiner Erfahrung nach nicht so gut… 😉
Leider ist es tatsächlich vielen nicht bewusst, was es wann gab. Für Fladen und Dörrfleisch haben übrigens wir ebenso kaum Belege… 😅 und genau da fängt das Problem mit historisch korrekt ja an. Ich finde man muss nicht alles darstellen, man darf auch Themen auslassen, wenn man will. Und wenn es nur um das eigene Essen ohne das Schaukochen geht, wäre auch modern eine Variante, die man testen kann. 😉
Zu der Handwerker-und-Feldküchen-Diskussion: Ich finde die Vorstellung ganz gut dass die Zelte eigentlich Häuser darstellen, bzw. die Zelte einer Gruppe verschiedene Räume eines großen Hauses - Schlafräume, Vorratsraum, Küche, Haupt-/Essraum, Werkstatt... dann hat man schlussendlich eine kleine Stadt.
Das Konzept des großen Zeltlagers auf der Wiese hat hinten und vorne Lücken, vor allem wenn man versucht es militärisch zu begründen - wie ihr ja auch besprochen habt.
Wenn ich etwas konstruktive Kritik äußern darf: Ich hätte mir eine stringentere Moderation gewünscht. So wie es mit den Bundhauben anfing, war super. Danach wurde es leider seeehr langatmig und hat sich ziemlich im Kreis gedreht. Ich hatte schon auf die Gürtelknoten gelauert (die habt ihr doch bestimmt schon in der Liste) aber nur zwei Themen in fast einer ganzen Stunde fand ich zu langatmig und unstrukturiert.
Danke dir für das Feedback. Wir werden uns das sicher gerne für die nächsten Folgen merken, sind aber bewusst etwas ausführlicher geworden bei den drei Themen. (Handwerker und Kochen waren ja eigentlich zwei sehr große Bereiche) 🙂 und die Gürtelknoten kommen bestimmt auch noch.
Sehr kurzweiliges Format, ich freu mich sehr auf mehr Folgen 😊
Ganz was anderes: Gut möglich dass ich dahingehend Updates verpasst hab, aber was tut sich denn bzgl. deinem Buch zur Kleidung des 16. Jahrhunderts?
Vielen Dank! Der Kickstarter für das Buch kommt Anfang 2023 und der Erscheinungstermin ist für das Frühjahr geplant 😊 aber ich schicke bestimmt einige Infos raus, sobald der Verlag endlich soweit ist.
Zeitmarken wären glaub ich auch noch praktisch, wenn ihr adden würdet. Auch fürs später verlinken.
Danke für die Anregung ☺️ Das hatte ich mir auch überlegt. Zumindest für die großen Hauptthemen füge ich die morgen noch nach.
Ad Küchen auf Zeltevents. Da muss man aber schon auch sagen, es gibt Truppen, die kriegen das besser und näher hin als andere. Die Company zB., bei denen läuft das dann tatsächlich nach Art einer historischen Garküche. Auch mit Kompromissen, aber da kann man durchaus schon noch mal abspecken, was da teils auf Events betrieben wird. Es muss ja net immer das Rosenmus und das feine Lauchgemüse in Mandelmilch sein. Aber ja, Ess- und Kochkultur ist halt auch ein gewichtiger Teil des LH-Geschehens mittlerweile.
Ja, das sehe ich genauso: es gibt ein paar gute Gruppen, die das super umsetzen. Wir hatten da wohl eher die großen Veranstaltungen mit zahlreichen Gruppen im Kopf, wo es sich dann im kleinen häuft.
Auch mit den Gerichten stimme ich dir zu, da ist mehr bodenständiges sehr wünschenswert. Darüber werden wir auch noch ausführlich reden, dass Los liegt schon im Topf.
Vielleicht ist das auch gerade deshalb so ein wichtiges Thema in der Folge geworden, weil es eben soviel über die Alltagskultur aussagt.
super video :) ein reenactism der evt. schon in eurer liste ist: spätes 15.jh, 'gürtel' oder bänder die under den knien die hosen bei männern halten. wird bei mir im umfeld viel diskutiert, von leuten die meinen das gab es nicht, oder gab es nur bei frauen, oder "deine hose ist einfach nicht eng genug mach dir eine neue"
plus: vikinger reenactment, die gürtel mit dem metall ring als 'schnalle', was es auf jedem markt zu kaufen gibt, aber nirgendwo belegt ist
Danke dir! Nehme ich gern auf, aber Spoiler: die Strumpfbänder sind tatsächlich ein Frauen-oder Ordensding (Order of the Garter) bzw. modischer Scherz. Nehmen wir aber nur in den Lostopf und bereden es dann ausführlich
Bundhauben in Kombination mit Hut sind im 14. gut belegbar.
(z.b. 2° Ms. poet. et roman. 1)
Auch im 13. (De arte venandi)
Dafür muss man zwischen Markt und Messe unterscheiden. Das Siegburger-Exportzeug wurde wahrscheinlich auf den jeweiligen Messen verkauft
Da hast du recht. Aber die europaweiten Funde sind ja nicht auf Messen gefunden worden, sondern in Haushalten. Also muss die Ware von dem dort kaufenden Großhandel wieder an regionale Krämer und damit auf die Märkte an anderen Orten gekommen sein. Und damit wurde sie eben vor allem von Händlern und nicht von Handwerkern verkauft. Das war die These, die ich in der Folge aufgestellt habe, aber vll ging das ein wenig im Gespräch unter. 😉
Jay endlich 🎉
Ich hätte eine Theorie zu den Gemischtwarenständen. Andrej von Geschichtsfenster sagte mal, dass der 2. Hand Markt für Kleidung, Schuhe etc. recht stark florierte. Möglicherweise sind es solche Darstellungen.
Danke für deinen Beitrag. 🙂 Ja, gebrauchte Kleidung ist ein sehr großes Thema bei kleinen Läden oder Ständen. Aber die werden von Händlern und oftmals Juden betrieben, nicht von Handwerkern. Gebrauchte Schuhe Höhe vielleicht der Altmacher oder Flickschuster, wobei das nicht ganz so sicher ist.
@@faserundstoff Das ist klar, dass es sich dabei um Kleinhändler sprich Krämer handelt. Dann habe ich vermutlich den Zusammenhang nicht ganz verstanden. Dann war eure Kritik die Handwerker-Darstellung vor einer solchen Gemischtwaren-Kulisse?
Genau, es geht darum, dass Krämer auf dem Markt sind, aber eben keine Handwerksmeister dort arbeiten und wohl auch nichts verkaufen, da das in der Regel über den eigenen Laden läuft. Damit bricht sich leider das heute oft genutzte Displaykonzept mit dem historischen Alltag.
Bzgl. Bundhauben: Dass das entweder in Kombination mit Rüstung oder Arbeitskleidung - jedenfalls in erster Linie wegen der Schutzwirkung getragen wurde - stimmt überhaupt nicht. Insbesondere das 13., aber auch noch frühe 14. Jahrhundert ist voll von Abbildungen von Adeligen, die Bundhauben zu allen möglichen Anlässen tragen. Denkt nur mal an De arte venandi - da arbeitet niemand oder trägt Rüstung. Genauso findet man dort Bundhauben, die unter Hüten getragen werden. Auch in der Sächsischen Weltchronik findet man die Abbildung eines Adeligen, der in zivil und entspannter Atmosphäre Bundhaube trägt.
38:00 @Dominik ich verstehe deinen Einwand total. Finde die Diskussion auch irgendwie affig. Und nein Melanie, wir haben keinen Bock darauf, in einem "Kochbereich" mit allen Gruppen gemeinsam zu kochen. Das Gleiche gilt für den "Handwerker auf dem Markt" - wenn Stefan seine Schuhe verkauft (und dabei ggf. ein wenig herumwerkelt) ist das doch kein Reenactorism. Muss er jetzt einen "Krämer" einstellen, weil er als Handwerker dort nichts zu suchen hat oder wie stellst Du Dir das vor?
Also sorry, aber vom ersten Thema abgesehen ging es jetzt überhaupt nicht um das, was ich als Reenactorism bezeichnen würde - und was man da erfahren hat, ist auch noch falsch. :/
Also ich für meinen Teil muss dir sagen das ne Bundhaube unterm Filzhut such den Schutz der Haare dient 😅 da die Haare und Kopfhaut bei nen filz/Wolhut schneller verfetten.
Was heist denn :“wir haben da kein Bock drauf“ wer ist den wir ? Du und alle alle anderen Menschen 😂
Zu mir: ja ich fände es besser wenn ich nicht an einem Stand sitzen müsste aber die Veranstalter und auch „die Szene“ möchten einen Stand usw. Ich würde lieber mit ner Stange auf der Schuhe sind rumlaufen oder als wandernder geselle oder Störer rumlaufen und lederdinge reparieren. Was auch historisch belegt ist 😇 das werkeln an einem Stand ist es halt nicht.
Lg
Was ist denn Euer Ziel? Das muss man immer fragen. Wenn ihr authentisch eine Zeit darstellen wollt, dann kann man sich einem Ideal vielleicht annähern, aber ohne Besucher und ohne den Rahmen einer Veranstaltung mit all seinen modernen Strukturen (Parkplatz, Dixiklos, hygienische Essenzubereitung etc). Oder wollt ihr einem Publikum etwas zeigen? Da muss Geld verdient werden, da müssen Gesetze befolgt werden, da ist einfach so viel "modernes" zu beachten, dass man mit Authentizität nicht weit kommt.
Das stimmt, es gibt immer verschiedene Faktoren zu beachten, und wir finden auch bei Veranstaltungen mit Besuchern kann man eine authentische Darstellung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten anstreben. Die Frage ist ja, wie du sagst, was das eigene Ziel ist und das hat immer zahlreiche Einflussfaktoren von denen der historische Anspruch nur einer von vielen ist. 🙂
oh ja Kaffee 💪hier meldet sich eine bekennende Kaffeeholikerin ;)
ReenactORisms.
Ist im Titel schon korrigiert, danke.