Hallo ihr zwei. Deinen Kanal habe ich erst heute kennengelernt, den von Chantimanou verfolge ich unregelmäßig schon seit Jahren. Was mir hier auffiel, als praktizierender Laie an Spinnrad und Anfänger an Spindel, ist, dass es einen Zusammenhang zu geben scheint zwischen Spindelgewicht und Bremse am Spinnrad! Anfangs erschien es mir in Grenzen unlogisch, einen leichteren Wirtel zu benutzen gefolgt von einem mit geringerem Durchmesser. Bei gleichem Gewicht hat ja ein Wirtel mit größerem Durchmesser mehr Drehmoment (mehr Gewicht am äußeren Radius) und dreht dadurch länger. Er macht es also weniger oft erforderlich, ihn neu anzudrehen. Der implizite Hinweise, dass das Gewicht und damit auch indirekt das Drehmoment (daraus folgt die Dauer, mit der die Spindel sich dreht) steigt, je mehr Faden auf der Spindel befindet, hat mir ein Aha-Erlebnis beschert. Für sehr dünne Fäden ist das Gewicht der Spindel (analog zur Bremse am Spinnrad) natürlich limitierend und das geringere Gewicht wird wichtiger als das längere Drehen der Spindel. Das war mir so noch nicht bewusst. Danke für den Hinweis.
Das Video kommt wie gerufen- letztes WE kam meine Wechselwirtelspindel und es stellten sich doch ein paar kleine Probleme heraus. Wunderbar, danke euch beiden! ❤️
Nähgarn spinnen ist ein sehr interessantes Gebiet und ich freue mich ein so lehrreiches Tutorial gezeigt zu bekommen Vielen Dank für eure Ausführungen! Mich interessiert noch ob ein leichtes anfilzen nicht die Festigkeit erhöhen würde, oder welche Auswirkung das auf ein Nähgarn hat? Und überhaupt ob ein gesponnenes Nähgarn wie nachbehandelt wird? Ist das überhaupt nötig. Ich stelle mir vor das ein späteres waschen (zusammen mit dem Webstück) die Naht zusätzlich verstärkt, oder mache ich da als NichtweberInn einen Denkfehler? Ich warte hochneugierig auf eine Antwort ...
Danke für das Lob 🙏☺️ freut mich, dass es dir gefallen hat. Zu deiner Frage: nachbehandeln (=baden, dämpfen oder bügeln) würde ich das Garn vor dem Nähen. Sonst kringelt es sich beim nähen und nervt dich, weil es sich dann ständig verknotet und im Weg ist... 😉 anfilzen finde ich nicht so gut, weil es damit rauer wird und so bei jedem Stich mehr Abrieb hat... damit schwächst du es eher. Aber nach dem nähen darf es zusammen mit dem Stoff gerne noch etwas anfilzen. Allerdings vorsichtig, nicht dass sich die Kleidung dann komplett verzieht oder eingeht. 🤗
@@faserundstoff Ich habe da noch eine Frage an dich und zwar möchte ich gerne wissen ob Ramie eine Alternative zu diesem feinen Leinen ist das es ja so nicht mehr gibt. Ich habe es schon zusammen mit Leinen versponnen und finde es eigentlich nicht schlecht, zumal es sich fein verspinnen lässt und das besser als Leinen. Ich habe da ein Projekt vor indem ich Leinen mit der Hand nähen möchte und Seide eignet sich auchnicht besonders gut dafür weil sie "ausleiert".
Oh Ramie habe ich leider noch nicht getestet, da ich für meine historischen Projekte nur Wolle, Leinen und Seide benutzen kann. Generell würde ich zum Leinen spinnen raten - aber das ist sehr speziell und muss man mögen... 😂 Wenn du es aber als stabil empfindest und gut spinnen kannst, ist das sicher eine interessante Idee 💡 zur Not würde ich über einen Test machen... 😉
@@faserundstoff Danke für deine Antwort! Hat man imMittelalter nicht Brennesselfasern versüonnen? Das ist etwas ähnliches wie Ramie. Glaube ich gelsen zu haben. Soll ähnlich weich sein .. Ramie ist jedenflls sehr weich und glänzt ein wenig. Das entgummierte Leinen dass Ich hier habe, lässt sich nicht so fein spinnen wie ichs gerne hätte. Es genügt zum stricken, weil die Fasern nicht sehr lang sind
Sehr gerne 😉 Historisch bräuchtest du Langfaserleinen, das kurze bekommst du nicht fein genug hin.... manchmal findet man alte Zöpfe gebraucht - die sind Gold wert. Brennesselfasern habe ich jetzt keinen genauen Fund im Kopf, aber das muss nichts heißen... nur im 15.Jahrhundert war es dann vermutlich unüblich.
Danke, das freut mich! ☺️ Die waren tatsächlich extrem fein, wenn es drauf ankam: Funde zeigen uns Stichlängen von 2mm als Standard, manche sogar nur 1mm lang. 😉
Hallo! Danke für die interessanten Videos! Ich habe jetzt alle 4 Teile eurer Videos zum Thema Nähgarn spinnen mit Spannung angechaut. Da bei mir das Thema gerade Baumwolle ist habe ich beim Schauen einen extrem dünnen Faden aus Baumwolle gesponnen. Ich bin nicht historisch interessiert, deshalb habe ich mit einer Tibetischen Handspindel unterstützt gesponnen. Leider so dünn, dass das zwirnen ein echtes Problem ist. Der Faden verhäddert sich ständig. Leider habe ich für das zwirnen mit Handspindeln keine Lazykate mit Bremse, wie man das bei dünner Wolle machen könnte. Ich hab jetzt ein kleines Stück der gesponnenen Fäden zu einem 4fach Zwirn mit einem WPI von ca. 30 zusammengedreht. Aber wie bekomme ich das Garn gezwirnt? Habt ihr vielleicht eine Idee?
Baumwolle ist wegen der kurzen Fasern nicht leicht zu spinnen und als Faden auch wesentlich fragiler, wie du ja sagst... du könntest dir vll einen Zwirnball wickeln, in dem die vier Fäden dann schonmal parallel liegen. Dann kannst du den zum zwirnen festhalten. Ich glaube Chanti hat dazu auch mal ein Video gemacht. 😉 ich hoffe, das hilft dir weiter.
Hallo ihr zwei. Deinen Kanal habe ich erst heute kennengelernt, den von Chantimanou verfolge ich unregelmäßig schon seit Jahren. Was mir hier auffiel, als praktizierender Laie an Spinnrad und Anfänger an Spindel, ist, dass es einen Zusammenhang zu geben scheint zwischen Spindelgewicht und Bremse am Spinnrad! Anfangs erschien es mir in Grenzen unlogisch, einen leichteren Wirtel zu benutzen gefolgt von einem mit geringerem Durchmesser. Bei gleichem Gewicht hat ja ein Wirtel mit größerem Durchmesser mehr Drehmoment (mehr Gewicht am äußeren Radius) und dreht dadurch länger. Er macht es also weniger oft erforderlich, ihn neu anzudrehen. Der implizite Hinweise, dass das Gewicht und damit auch indirekt das Drehmoment (daraus folgt die Dauer, mit der die Spindel sich dreht) steigt, je mehr Faden auf der Spindel befindet, hat mir ein Aha-Erlebnis beschert. Für sehr dünne Fäden ist das Gewicht der Spindel (analog zur Bremse am Spinnrad) natürlich limitierend und das geringere Gewicht wird wichtiger als das längere Drehen der Spindel. Das war mir so noch nicht bewusst. Danke für den Hinweis.
Sehr gerne. Freue mich, wenn wir dir damit helfen konnten 👍🏻
Tolles Format, man merkt richtig wie ihr euch gegenseitig bereichert, am liebsten würde ich mich dazustellen :)
Vielen Dank 🙏 es hatte uns auch unglaublich viel Spaß gemacht ☺️
Das Video kommt wie gerufen- letztes WE kam meine Wechselwirtelspindel und es stellten sich doch ein paar kleine Probleme heraus.
Wunderbar, danke euch beiden! ❤️
Das freut mich! Dann viel Erfolg mit der neuen Spindel 🥳👍🏻
Ich hab super viel gelernt in dieser Serie! Vielen Dank 🌺
Vielen Dank, das freut mich sehr!
Super - bitte mehr davon 😍😍😍😍❣️
Danke 🙏 freut mich sehr, dass es dir gefallen hat ☺️ wird auf jeden Fall mehr davon geben 🥳
Nähgarn spinnen ist ein sehr interessantes Gebiet und ich freue mich ein so lehrreiches Tutorial gezeigt zu bekommen Vielen Dank für eure Ausführungen!
Mich interessiert noch ob ein leichtes anfilzen nicht die Festigkeit erhöhen würde, oder welche Auswirkung das auf ein Nähgarn hat? Und überhaupt ob ein gesponnenes Nähgarn wie nachbehandelt wird? Ist das überhaupt nötig. Ich stelle mir vor das ein späteres waschen (zusammen mit dem Webstück) die Naht zusätzlich verstärkt, oder mache ich da als NichtweberInn einen Denkfehler?
Ich warte hochneugierig auf eine Antwort ...
Danke für das Lob 🙏☺️ freut mich, dass es dir gefallen hat. Zu deiner Frage: nachbehandeln (=baden, dämpfen oder bügeln) würde ich das Garn vor dem Nähen. Sonst kringelt es sich beim nähen und nervt dich, weil es sich dann ständig verknotet und im Weg ist... 😉 anfilzen finde ich nicht so gut, weil es damit rauer wird und so bei jedem Stich mehr Abrieb hat... damit schwächst du es eher. Aber nach dem nähen darf es zusammen mit dem Stoff gerne noch etwas anfilzen. Allerdings vorsichtig, nicht dass sich die Kleidung dann komplett verzieht oder eingeht. 🤗
@@faserundstoff Ich habe da noch eine Frage an dich und zwar möchte ich gerne wissen ob Ramie eine Alternative zu diesem feinen Leinen ist das es ja so nicht mehr gibt. Ich habe es schon zusammen mit Leinen versponnen und finde es eigentlich nicht schlecht, zumal es sich fein verspinnen lässt und das besser als Leinen.
Ich habe da ein Projekt vor indem ich Leinen mit der Hand nähen möchte und Seide eignet sich auchnicht besonders gut dafür weil sie "ausleiert".
Oh Ramie habe ich leider noch nicht getestet, da ich für meine historischen Projekte nur Wolle, Leinen und Seide benutzen kann. Generell würde ich zum Leinen spinnen raten - aber das ist sehr speziell und muss man mögen... 😂
Wenn du es aber als stabil empfindest und gut spinnen kannst, ist das sicher eine interessante Idee 💡 zur Not würde ich über einen Test machen... 😉
@@faserundstoff
Danke für deine Antwort!
Hat man imMittelalter nicht Brennesselfasern versüonnen? Das ist etwas ähnliches wie Ramie. Glaube ich gelsen zu haben. Soll ähnlich weich sein ..
Ramie ist jedenflls sehr weich und glänzt ein wenig.
Das entgummierte Leinen dass Ich hier habe, lässt sich nicht so fein spinnen wie ichs gerne hätte. Es genügt zum stricken, weil die Fasern nicht sehr lang sind
Sehr gerne 😉 Historisch bräuchtest du Langfaserleinen, das kurze bekommst du nicht fein genug hin.... manchmal findet man alte Zöpfe gebraucht - die sind Gold wert. Brennesselfasern habe ich jetzt keinen genauen Fund im Kopf, aber das muss nichts heißen... nur im 15.Jahrhundert war es dann vermutlich unüblich.
Hallo, ich fand dieses Special super intressant👍eine Frage hab ich: waren im Mittelalter die Nähte schon so fein?
LG Walli
Danke, das freut mich! ☺️ Die waren tatsächlich extrem fein, wenn es drauf ankam: Funde zeigen uns Stichlängen von 2mm als Standard, manche sogar nur 1mm lang. 😉
Hallo! Danke für die interessanten Videos! Ich habe jetzt alle 4 Teile eurer Videos zum Thema Nähgarn spinnen mit Spannung angechaut. Da bei mir das Thema gerade Baumwolle ist habe ich beim Schauen einen extrem dünnen Faden aus Baumwolle gesponnen. Ich bin nicht historisch interessiert, deshalb habe ich mit einer Tibetischen Handspindel unterstützt gesponnen. Leider so dünn, dass das zwirnen ein echtes Problem ist. Der Faden verhäddert sich ständig. Leider habe ich für das zwirnen mit Handspindeln keine Lazykate mit Bremse, wie man das bei dünner Wolle machen könnte. Ich hab jetzt ein kleines Stück der gesponnenen Fäden zu einem 4fach Zwirn mit einem WPI von ca. 30 zusammengedreht. Aber wie bekomme ich das Garn gezwirnt? Habt ihr vielleicht eine Idee?
Baumwolle ist wegen der kurzen Fasern nicht leicht zu spinnen und als Faden auch wesentlich fragiler, wie du ja sagst... du könntest dir vll einen Zwirnball wickeln, in dem die vier Fäden dann schonmal parallel liegen. Dann kannst du den zum zwirnen festhalten. Ich glaube Chanti hat dazu auch mal ein Video gemacht. 😉 ich hoffe, das hilft dir weiter.