Wie wir mit der Trockenheit im Weinberg umgehen - Weingut Singer-Bader

So schmeckt das neue Remstal! Unter diesem Motto bietet das Weingut Singer-Bader jeden Monat eine Genuss-Abo-Box mit Wein, Biolebensmitteln und Info-Videos an. Hier gehts zum Angebot www.singer-bad...
und hier das Hintergrund-Wissen zum Film von Simon Hahn:
36° C und es wird noch heißer. Seit Veröffentlichung dieses Songtexts im Jahr 2007 wird es gefühlt jedes Jahr ein paar Grad wärmer - so zumindest in unserer "Werkstatt im Freien" - im Weinberg.
Auch im Sommer 2022 herrschten wieder Extrembedingungen für Menschen und Pflanzen. Nach 2015 und 2018 hatten wir erneut einen Sommer mit kaum Niederschlägen und somit mit maximaler Trockenheit. Reben wurzeln tief - vor allem im Bio-Weinbau: Durch geringe Düngung des Oberbodens "erziehen" wir die Reben dazu, Wurzeln in tieferen Bodenschichten auszubilden. Dennoch mit dem Jahrgang 2022 wird es jetzt auch im Remstal - einer Region, die eher zu den kühleren Anbaugebieten Deutschlands zählt, zu heiß. Nicht um den Ertrag zu sichern, sondern um Pflanzen, sogar ganze Weinberge vor dem Absterben zu retten, mussten wir Winzer eingreifen. Bewässerung der steilen Weinhänge ist nur in absoluten Ausnahmensituationen möglich und auch nur in jungen, frisch gepflanzten Anlagen, deren Wurzeln noch nicht tief genug sind um ans Grundwasser zu gelangen. Bewässerungssysteme, wie im Obst-und Gartenbau üblich, gibt es bei uns erst seit 2010. In älteren Anlagen haben wir nur die Möglichkeit über das sogenannte Bodenmanagement Verdungstungsoberflächen zu reduzieren und mithilfe von Wintereinsaaten den Humusaufbau so zu födern, dass während der Sommerdürrre ein gewisser Wasserspeicher die Reben vor dem Kollaps schont. Für den Aufbau dieses sogenannten "Pufferspeichers" spielen auch die Niederschläge der Wintermonate eine Rolle. In Summe fehlt von Jahr zu Jahr immer mehr Wasser. Unsere Weinbauregionen werden sich landschaftlich dadurch in den nächsten Jahren stark verändern. Neue Rebsorten für unsere Breiten ist nur eine der Antworten. Die wirtschaftliche Frage des Weinbaus unter solchen Bedingungen wird sich allerdings im Großraum Stuttgart alsbald stellen. Zur Zeit wollen wir natürlich unsre Reben und die teuer erstellten Anlagen retten. Doch wird das zukünftig noch möglich sein?

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Spannender Beitrag. Ähnliche Erfahrungen hat dieses Jahr auch der Schweizer Winzer Roland Lenz gemacht: th-cam.com/video/aCGKXirR5aI/w-d-xo.html

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Remstal beginnt nicht in Aalen. Aalen liegt am Kocher!