Verhaltensbedingte Kündigung: 3 häufige Unwirksamkeitsgründe

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[@86atilla1]

Wie sieht es eigentlich aus, wenn ein Arbeitskollege behauptet, dass man Ihn beleidigt hat, es aber gar nicht stimmt und man deswegen abgemahnt wird?

[@stefanschwarz6448]

Vielen Dank
Ich habe heute den ersten Termin mit meiner Anwältin
Freitag ist der Gütetermin angesetzt
Bis dahin Mit freundlichen Grüßen

[@Fernsehanwalt]

Viel Glück!

[@genugistgenug2287]

Und was ist wenn der Betriebsrat nichts taugt und nur auf Arbeitgeber Seide ist.
Was passiert eigentlich wenn der Chef einen runter Macht bei Kunden oder andere Firma die gerade was Reparieren, zählt das nicht als Verleugnung. oder schlecht geredet über den Mitarbeiter.

[@massls.7226]

Hallo Herr Bredereck,
Auch wenn es nicht unbedingt ihr Fachgebiet ist, aber könnten Sie vielleicht mal ein Video zu der Thematik "Behindern von Rettungskräften/Einsatzfahrzeugen machen? Insbesondere welche Strafen drohen, wenn man Rettungsdiensten den Weg versperrt oder so parkt, dass die Feuerwehr nicht zur Einsatzstelle Vordringen kann. Diese Thematik wird ja auch von Medien in letzter Zeit oft aufgegriffen. Würde mich freuen, wenn Sie dazu mal ein Video machen könnten.

[@Fernsehanwalt]

Mach ich!

[@jasminewinkler7119]

Also das mit der außerordentlichen fristlosen Kündigung, würde ich z.B. generell nur da machen, wo Menschenleben durch das Fehlverhalten gefährdet sind. Bei allen anderen dingen würde ich es definitiv mit einer fristgemäßen Kündigung versuchen, sofern vorhirige Gespräche und Abmahnungen keinerlei Besserung zeigen.
Würde mich mal interessieren, wie sie als Jurist dieses Verhalten von mir als Führungskraft mit Personalverantwortung im Rettungsdienst einschätzen. Gut im Rettungsdienst gibt es auch genug Fallbeispiele wo ich kaum eine andere Wahl hätte als zubkündigen. Z.B. wenn es um Fragen des BtmG geht etc.
Aber selbst da würde ich es dann fristgemäß versuchen nur halt dann z.B. um sicher zu gehen dass er bei uns dann definitiv nochmals an Betäubungsmittel (sehr großzügig Urlaub etc. Geben.

[@Fernsehanwalt]

Ich denke es gibt genügend Fälle, wo man auch außerhalb von Gefährdung von Menschenleben fristlos kündigen sollte. Ich denke bei fast allen Straftaten, zum Beispiel. Außerdem sollte man immer dann wenn man fristlos kündigen kann (als Arbeitgeber oder Führungskraft) auch fristlos kündigen. Dadurch erhöht sich der Druck auf den Arbeitnehmer. Das führt dann zu einer verstärkten Einigungsbereitschaft vor Gericht. Arbeitgeber haben in der Regel bei einer Kündigungschutzklage ein hohes Interesse daran, sich gütlich zu einigen.

[@jasminewinkler7119]

Fernsehanwalt danke für ihre Antwort. Ich meine mal ne Kündigung sehe ich auch aus mehreren Gründen eh als eins der absolut äußersten Mittel.
1. Leiden wir unter chronischen Personalmangel Bundesweit
2. Setze ich mit relativ hoher Erfolgsquote (60 bis 70 %) auf 4 Augengespräche und anderer milderer Mittel als eine Kündigung
3. Ich sehe es auch ein Stück weit als meine Verantwortung erstmal ein mildes Mittel zu wählen. Nur wenn das nichts hilft aktiv zu werden
4. Gibt es auch rechtliche Gründe wieso z. B. Rettungsdienstmitarbeiter durch Gerichtsurteile aus dem Dienst ausscheiden. Z. B. Muss nach jeder Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe über 2 Monate geprüft werden ob ein Rettungsassistent für diesen Beruf weiterhin tragbar ist. (Bei so einer Prüfung habe ich keinerlei Einfluss auf die Entscheidung ich werde da lediglich als Vorgesetzte mit angehört). Bei Haftstrsfen ohne Bewährung scheidet man ganz automatisch aus.
Dann hätte ich mal einen relativ aktuellen Fall wo ich mal ihre Meinung lesen würde.
Gestern wurde ein Kollege von der Polizei abgeholt zu 24h Erzwingungshaft oder wie die das nennen (wegen nicht gezahlter GEZ Gebühren).
Man nahm dabei auch keine Rücksicht, dass dafür ein RTW für fast 2 Stunden (bis Ersatz für den Kollegen da war) aus der Bereitschaft fiel.
Ist sowas Verhältnismäßig oder würden sie es (wie ich auch) viel angemessener ansehen den Kollegen z.B. nach der Wachübergabe wo er dann 48 h frei gehabt hätte abzuholen?
Was ich davon halte dass er die Gebühr nicht zahlte ist auch ein ganz anderes Thema. Da wird es Zeitnah auch noch Gesprächsbedarf mit den Kollegen geben.

[@Fernsehanwalt]

Ehrlich gesagt, glaube ich, dass da Verhältnismäßigkeit nicht geprüft wird. Wer es zur Erzwingungshaft kommen lässt, ist halt selbst dran schuld. Eine Kündigung werden Sie allerdings Darauf nicht wirksam unterstützen können. Lohnansprüche hat er für diese Zeit natürlich nicht.

[@jasminewinkler7119]

dass er an der Situation selbst Schuld ist sehe ich 100% genauso. und da er es normalerweise einer der zuverlässigsten in meinem Team ist, habe ich nicht mal ansatzweise an eine Kündigung gedacht. Dazu wird er beim nächsten Dienstantritt auch gleich in meinem Büro sich ein paar äußerst deutliche Worte anhören dürfen.
Mir ging es eigentlich nur um die Frage ob das Verhältnismäßig ist, weil wie gesagt, er hätte nach der Schicht 48h frei gehabt wo die 24h Erzwingungshaft durchaus ohne Benachteiligung der Rufbereitschaft eines Rettungsfahrzeugs realisierbar gewesen wär.
Und das hätte auch die Polizei einsehen müssen meiner Meinung nach, dass ich nicht mal eben mit den Fingern schnippe und schon ist Ersatz da. Und für meine Begriffe ist die Aufrechterhaltung der Rufbereitschaft eines Rettungsmittels ein deutlich höheres Gut als die 40 Euro oder was die Forderung war, wie ich es verstand worum es ging (waren jedenfalls unter 50 Euro worum es denen ging). Weil die 40 Euro gefährden niemand.
Ich muss zugeben ich hatte erst drüber nachgedacht ihm das Geld zu leihen. war mir dann nur nicht ganz sicher, was das für ein Bild auf meine Kollegen machte.
Aber vielen Dank für ihre Antwort

[@stefanschwarz6448]

Ergänzung
Bin seit fast 12 Jahren im Unternehmen tätig
Als Lkw Fahre habe ich eine 45 minütige Pause , aus tourentechnischen Gründen arbeite ich 30 von diesen 45 Minuten , damit mir die Pause aber nicht verfällt , hole ich die 30 min Pause später auf dem Rastplatz nach. Mein Tourenplan geht von 2.00 Uhr bis 11.05 Uhr
Feierabend mache ich zwischen 10.10 Uhr 10.40 Uhr je nach Verkehrslage
Mein Arbeitgeber ist der Meinung ich hätte zwei mal Pause gemacht , obwohl der Disponent die Tour besichtigt hat und kein Fehlverhalten gerügt hat. Er hat ja gesehen das ich in der 45 minütigen Pause 30 min gearbeitet hab.

[@Fernsehanwalt]

siehe Antwort oben.

[@MarcelSchmahl]

Das Bundesarbeitsgericht urteilt gerne pro Unternehmen.

[@Mr_cool_EY]

Hallo, mir wurde heute gesagt dass morgen entschieden wird ob ich eine Verhaltens bedingte Kündigung bekommen werde und die Chancen stehen nicht gut für mich, so dass ich die Kündigung höchstwahrscheinlich bekomme . Es gab nie eine Abmahnung. Sie wären mit meiner Leistung nicht zufrieden ist der Grund was ich aus dem heutigem Gespräch erfahren habe nun habe ich angst dass ich eine Sperrfrist von der Arge bekomme können sie mir dazu was sagen bzw. einen Rat geben ? Danke im voraus

[@christinekauter8006]

Und gab es eine Sperrfrist?

[@Mr_cool_EY]

@@christinekauter8006 Hatte recht schnell einen neuen Job bekommen, so dass ich nach der Kündigung Lückenlos eine Neue Beschäftigung bekommen habe.

[@christinekauter8006]

@@Mr_cool_EY okay, dann Glückwunsch.

[@Mr_cool_EY]

@@christinekauter8006 Dankeschön , hoffe bei dir ist auch alles ok ...!

[@bluerisk]

Grund #4: der Grund ist an den Haaren herbeigezogen.