Moin! Fotografie ist eigentlich ein Handwerk! Ein Beruf! Wer das beherrscht, kann etwas, was Andere nicht können, und sicher nicht gelernt haben. Der Haken ist nur: Der Begriff Fotograf ist nicht geschützt. Und die Technik hat bereits 90% des Könnens ersetzt. So das es jetzt wirklich jeder machen kann. Aber eigentlich wird ja auch nicht mehr fotografiert, sondern die Umwelt gescant. Wäre die technische Weiterentwicklung nicht mehr da, und es bräuchte wieder Fachkameras, Chemie und erhebliches Wissen hinter der Kamera um überhaupt estwas auf den Bildern erkennen zu können, wäre es sofort wieder Handwerk und würde geachtet und gerecht bezahlt. Tolles Video! Genau auf den Punkt! Was die Fotografie betrifft bin ich voll Deiner Meinung! Mach weiter so!😊
Ich bin Schreiner Meister. Und habe Mitte der Siebziger gelernt. Das war noch Handwerk. Heute arbeiten CADSysteme Keim und staubfrei in Schreinerei, die eher einem OP Raum ähneln. Ich habe vor genau 25 Jahren meinen Laden zugemacht und arbeite heute als selbstständiger Monteur im Auftrag von größeren Firmen. Traurig? Nö, seit dem habe ich keine Sorgen mehr und verdiene richtig gutes Geld und für's photographieren bleibt mehr Zeit und Geld übrig. Die Zeiten ändern sich, also tun wir es halt auch.
Jedem Narr isch sei eigener Hut der Schenschde. O-Text meiner Oma. Soso, was ist Hobby? Ist geklärt. Und ansonsten? Philosofie. Aber es gibt für mich Einsichten, dass jeden Tag zum Beispiel dazu genutzt werden sollte, immer noch ein bisschen besser zu werden. Und das aber immer und in jeder Situation. Zen nennt man das. In Kioto erfunden In den Zen-Klöstern. Und dabei entsteht ein eigener Anspruch an sich selbst. Ich würde meine Bilder nie öffentlich machen,weil ich mit ihnen immer noch nicht zufrieden bin, sie erzeugen eei mir immer noch kein Satori, keine Befriedigung. Nach jeder Betrachtung fliegen 2/3 meiner Bilder im Abfall. Am Jahresende bleiben vielleicht 10 Stück übrig. Frustrierend? Nein. Das ist mein Weg und ich habe Ansprüche an mich selbst. Solange meine Bilder nicht an deinen riechen können, bleiben sie unter Verschluss. Vielleicht zeige ich sie ab und zu meiner Frau, aber die ist saustreng. Und wenn da dann ein Daumen hoch kommt, dann ist es doch mal ein bißchen da, mein kleines Satori. Bloss kein Neid, gell?
10 gute Bilder im Jahr sind eine gute Ausbeute. Irgendein berühmter Fotograf hat das auch mal gesagt, wobei es bei ihm 12 Fotos waren. Ansel Adams, glaube ich. Der war halt ein Vollprofi, so einer schafft tatsächlich 12 gute Bilder im Jahr. Ich habe leider nicht die Disziplin, wirklich nur die 10 guten Fotos zu zeigen, sondern veröffentliche auch das ganze Mittelmaß, weil das auch oft Anerkennung bringt. Aber meine schärfste Kritikerin ist tatsächlich auch meine Frau. Wenn ihr ein Foto gefällt, dann ist es wirklich gut.
@@michaelarndt-fotografie1282 Wenn ich ehrlich, macht meine Frau auch die besseren Bilder. Nicht technisch, sondern perspektivisch. Sie knipst aus den unmöglichsten Lagen und schafft neue Ansichten. Also von der Technik keine grosse Ahnung, aber voller Ideen. Wenn's um die Technik geht, fragt sie mich. Ich hätte so gerne Ihr Auge. Aber ich lerne, aber nicht verbissen. Gott sei Dank gibt es die Digital Fotografie. Da gibt es am wenigsten monitäte Schäden. Ich hänge mich einfach an dich dran. Das passt auch bei den Ansichten und Einsichten. Und Schuss frei.
Ich finde nicht, dass technisches Verständnis das Ergebnis bestimmt/ausmacht. Es gibt Menschen, die ihr Leben lang leidenschaftlich kochen, aber trotzdem nur eher mittelmäßige Ergebnisse liefern. Dann gibt es Menschen wie meine Schwester, die noch nicht lange kocht, aber bei asiatischem gebratenen Reis kann ihr so bald niemand das Wasser reichen. In der Fotografie ist das ähnlich. Man kann von anderen Gebieten Ahnung haben z.B. von Geometrie in Gebäuden als Architekturfotograf oder von den exakten Schlaf- und Fresszeiten einer bestimmten Tiergruppe als Wildtierfotograf, aber nur weil man sich mit der Technik nicht perfekt auskennt, darf man sich nicht wirklich Fotograf nennen? Der technische Aspekt in der Fotografie tritt mMn. sowieso schon stark in den Hintergrund (und wird es in Zukunft immer stärker). Darauf kommt es oft einfach nicht an. Ich finde, dass man sich ab diesem 9:13 Zeitpunkt Musiker nennen darf, denn man produziert Musik. Musik ist im allgemeinen nicht das beste Beispiel für dieses Video, wenn man überlegt wie viele Musiker mit ~fünf Akkorden auskommen und wie Musik sich in der Geschichte entwickelt hat (ganz ohne Notation und Musiktheorie). Fotografie wie Musik sind beides Kunstformen, deshalb finde ich es schwierig darüber urteilen zu wollen wie man dieser Kunst "korrekt" nachgeht. Sollen sie sich doch nennen wie sie wollen :) Ein Streit über Definitionen kommt mir jedenfalls etwas sinnlos vor..
Fünf Akkorde sind ja schon viel, geschätzte 90% der Songs im Formatradio kommen mit vier Akkorden aus (VI - IV - I - V in beliebiger Reihenfolge). Aber ich habe nirgends gesagt, dass man sich mit der Technik perfekt auskennen muss, nur dass man bereit sein sollte, sich zumindest mit den Grundlagen zu befassen. Man muss sich auch nicht in allen Gebieten auskennen, ich habe z. B. keine Ahnung von Portraitfotografie, und selbst bei Schwarzwälder Landschaften (quasi mein asiatischer Reis) produziere ich oft nur mittelmäßige Ergebnisse. Das ist auch in Ordnung, wenn man weiß, dass sie mittelmäßig sind, und man sich zumindest Mühe gegeben hat, das Beste herauszuholen. Man muss kein Talent haben, um ein "ernsthafter" Hobbyfotograf zu sein. Aber das mit dem Talent ist wieder ein anderes Thema (das recht weit oben steht auf meiner Liste unerledigter Videothemen).
@@michaelarndt-fotografie1282 Hallo Michael, du hast hier ein wirklich heikles Thema angesprochen und ich kann deine Überlegungen gut nachvollziehen. Wenn man sich intensiver mit einer Sache - sei es Fotografie oder Musik wie hier angesprochen - beschäftigt, kommt man immer dann zwangsläufig zu ähnlichen Überlegungen wie du sie hier mitteilst, wenn es um die Bewertung eines gestalterischen Ergebnis geht. Die "fachlich Unkundigen" geben in der Regel ein Geschmacksurteil ab, was ihnen ohne Frage ja auch immer zusteht. Sie halten es aber oft für ein fachlich fundiertes Urteil, ohne ein tieferes Verständnis des gesamten Gestaltungsprozesses zu haben. In dem Moment, wo jemand sich wertend über ein gestalterisches Ergebnis äußert, würde ich als Gestaltender immer erwarten, dass er dies auch fachlich begründen kann. Alles andere wäre reine Willkür ohne jede Berücksichtigung des Gesamtzusammenhangs oder irgendeines Maßstabes. Wie gesagt, jedem sein Geschmacksurteil, aber ernsthafte Bewertungen postiver oder negativer Art ohne fachliche Begründung würde ich persönlich ablehnen. Jeder gute Handwerker erkennt sofort, ob etwas gut gelungen ist oder nur hingefuscht wurde. Das kann er nur, weil er sich seine handwerklichen Fähigkeiten in einem langen Prozess erarbeitet hat. Gestalten hat immer auch einen handwerklichen Aspekt. Natürlich ist das eingestrichene fis bei 9:13 keine Musik, sondern ein Ton, genauer gesagt wegen der mitschwingenden Obertöne physikalisch ein Klang. Hier ohne jede gestalterische Absicht. Jetzt könnte man entgegnen, der weltbekannte Komponist John Cage habe in seinem Klavierstück "4:33" , in dem sprichwörtlich gar nichts zu hören ist, also noch weniger als einen Klavierton, etwas Ähnliches gemacht. Seine Motivation dazu ist aber nur vor dem Hintergrund der gesamten musikgeschichtlichen Entwicklung zu sehen und erst dadurch bedingt. Für mich ebenfalls eine sehr kühne Behauptung, Musik habe sich "ganz ohne Notation und Musiktheorie" entwickelt. Fazit für mich: Wer überzeugend urteilen oder beurteilt werden möchte, muss auch immer Ahnung haben. Dabei geht es m.E. nicht darum eine "korrekte" Arbeitsweise zu postulieren, sondern kreativ und innovativ mit den Gestaltungsmitteln umzugehen. Geschmacksurteile sind kostenlos und stehem jedem zu, sollten aber keinen Anspruch auf Gültigkeit haben. Die Jagd nach Klicks auf Fotoplattformen, in dem man alles über den Klee lobt und keinem weht tun möchte ist auch ein schönes Hobby, eben nur kein definitiv fotografisches. Volle Zustimmung !
Würde einen Hobbyfotografen oder eine Hobbyfotografin schon als ernsthaft an dem Hobby interessiert sehen und damit auch dieser Person ein Interesse an konstruktiver Kritik unterstellen. Muss natürlich in diesem Moment von der Person auch gewollt sein. Ich finde die Begriffe Hobby-Fotograf oder auch Amateur-Fotograf sowieso irreführend. Obwohl ich selbst mich gern als Hobbyfotograf bezeichne um damit zu unterstreichen, dass ich zu diesem Thema keine Ausbildung gemacht habe. Irreführend deswegen, weil ein kleiner Teil von Leuten diesen Begriff anders verwendet. Dort meint das Hobby oder auch Amateur "nicht ernsthaft". Denn wenn man es wirklich ernsthaft machen würde, dann würde man es auch als Beruf machen. Sehe ich nicht so. Ich versuche in letzter Zeit deswegen mein Wording zu ändern und vermeide den Begriff Hobby-Fotograf. Rede dann nur darüber, dass ich mich für die Fotografie interessiere. Und das beschreibt es perfekt.
Ich drifte zunehmend von Street auf „Dokumentation und Reportage“ ab. Das ist in Berlin aktuell spannender. Vor allem Demos und Protesten, die nicht von der Regierung initiiert werden.
Wenn's dir Spaß macht ... Ich rate dir trotzdem, professionelle Hilfe zu suchen. Sonst platzt dir der Kopf bei meinem kommenden Video zur Desinformationsgesellschaft.
Ich fotografiere Bauernproteste, Polizeigewalt, Gewalt linker Gruppen, Demonstrationen von Ukrainern zur Lieferung von Waffen, Tarifkonflikte. Alles, was nicht von der Regierung initiiert wurde. Was Du in heute und der tagesschau nicht zu sehen bekommst. Und natürlich ist das eine befriedigende Arbeit. Deine Desinformationsgesellschaft ist Unsinn, die Gesellschaft ist nicht desinformierend sondern wird desinformiert und falsch informiert. Wir haben lediglich Dissens, wer das tut. Dazu fotografiere ich. Übrigens schon sehr lange.
@phred756 Sehr gute Wahl. Vor 45 Jahren war es mir schon klar dass man als Amateur - Fotograf , welches ja auch eine Wahl ist, da Profi wollte ich nie werden, seine eigene Grenzen aber auch Freiheiten auskundschaften kann. Und da ich keine Lust hatte nur ästhetische Formalansprüche bzw. extreme Technische Anspruche in meinen Arbeiten gelten zu lassen, die ich sowieso nicht erfüllen konnte, wegen Parametern wie Basic Kameras und Objektive und Basic-Kenntnisse, aber andrerseits wichtige Kenntnisse in Gestaltung und Filmentwicklung etc immer wieder auffrischte und erweiterte und eine gewissen auch heute noch als unattraktiv verrufene sozial - dokumentarisch angelehnte Herangehensweise praktizierte , also scheinbar oberflächlich banale Realitäten der Menschen im sozialen, städtischen, politisch engagierten Alltag bildlich gesprochen im Fokus hatte, hatte ich damals mit meinen ähnlich gestrickten Anhängerinnen dieser Fotografie , wir gründeten eine Vereinigung, so ziemlich alle Freiheiten , inhaltlich und formal, da dies nicht das Ding war der traditionellen bzw. auch der sogenannten progressiven FotografInnen und argumentativ wurden unsere Arbeiten kaum relevant kritisiert, da im gesamten Aspekt gesehen , eben keine Erfahrungen dieser Fotoperspektiven ihrerseits bewusst war. PerfektsionierteTechnik , exotische Themen und plakative Lichtgestaltung oder extreme Perspektiven , wurden nicht per se eingeübt, waren uns aber nicht fremd. Ausschlag waren eher die eher die Hintergründe und offensichtlichen sozialen kulturellen Bewegungen und Gründe der sozialen und gesellschaftlichen Realtäten, die sich durch politische Agenden der Parteien und Interessengruppen in der gelebten Alltagswelt relevante Auswirkungen haben oder haben können im positiven wie negativen Sinne. Arbeit-Arbeitslosigkeit, Freizeit, Umwelt und Umweltschutz-zerstörung, prekären Wohnungssituation , sozial diskriminierte Minderheiten , Künstler , öffentliche Arbeoten , Stadt und Viertel entwicklung etc. leider mussten viele von uns diese Aktivitäten abbrechen nach einigen Jahren, da familiäre und berufliche Forderungen sie beanspruchten. Die Abdeckung dieser Themen übernehmen Journalisten aber langfristig arbeiten die nicht. Ein Thema ist abgeschlossen und fertig. Ich kann heute an vergleichender Dokufotografie arbeiten , denn gan habe ich meine Themen Agenda nie aufgegeben, aber es wird leider immer schwieriger die Menschen ungestört zu fotografieren. Übrigens viele einige hundert meiner Filme werden in nationalen Archiven gelagert und harren einer Auswertung auf Themen wie Z.B. Arbeitswelt und soziale Bewegungen entgegen. Dann habe ich und meine damaligen MitanhängerInnen jedenfalls nicht für den Papierkorb gearbeitet. Jedenfalls auch der Alltag bietet vieles, da genügt Fotografieren sowieso nicht, einarbeiten und Empathie sind nötig...weiter so..... Einen gewisse Orientierung kann man sich erlauben , wenn man unter dem Begriff sozial-dokumentarische Fotografie sich schlau macht, aber auch da sollte mancher Beitrag auch kritisch beäugt werden, da früher wie heute politisch dieser Anspruch von gewissen politischen Gruppen streng einseitig ausgelegt wird und Parteilichkeit oft mit Parteiideologie verwechselt wird.
also ich bin seit 1967und muß über dieses selbstgespräch lachen,sorry,Haha Heute Glauben 8 Milliarden Smartphone besitzer Fotografen+Kameramänner/Frauen zu sein
Bei allem Respekt, da ist aber jemand mächtig frustriert, dass der Fortschritt sich nicht aufhalten lässt. Das der Beruf des Fotografen seinen Zenit überschritten hat, ist seit mindestens 30 Jahren bekannt. Einen vernünftigen Bildaufbau lernt man in der Grundschule und für die Beherrschung der Technik digitaler Kameras benötigt man nicht wirklich eine dreijährige Berufsausbildung. Kurzum: irgendwann ist jeder Zopf ab.
Tja, wenn sich so ein Kanal politisch gibt, dann kann man ihn nur noch meiden, egal welche Richtung!
Ist Mut zur Wahrheit etwa unerwünscht?
Moin! Fotografie ist eigentlich ein Handwerk! Ein Beruf! Wer das beherrscht, kann etwas, was Andere nicht können, und sicher nicht gelernt haben.
Der Haken ist nur:
Der Begriff Fotograf ist nicht geschützt.
Und die Technik hat bereits 90% des Könnens ersetzt. So das es jetzt wirklich jeder machen kann.
Aber eigentlich wird ja auch nicht mehr fotografiert, sondern die Umwelt gescant.
Wäre die technische Weiterentwicklung nicht mehr da, und es bräuchte wieder Fachkameras, Chemie und erhebliches Wissen hinter der Kamera um überhaupt estwas auf den Bildern erkennen zu können, wäre es sofort wieder Handwerk und würde geachtet und gerecht bezahlt.
Tolles Video! Genau auf den Punkt!
Was die Fotografie betrifft bin ich voll Deiner Meinung! Mach weiter so!😊
Ich bin Schreiner Meister. Und habe Mitte der Siebziger gelernt. Das war noch Handwerk. Heute arbeiten CADSysteme Keim und staubfrei in Schreinerei, die eher einem OP Raum ähneln. Ich habe vor genau 25 Jahren meinen Laden zugemacht und arbeite heute als selbstständiger Monteur im Auftrag von größeren Firmen. Traurig? Nö, seit dem habe ich keine Sorgen mehr und verdiene richtig gutes Geld und für's photographieren bleibt mehr Zeit und Geld übrig. Die Zeiten ändern sich, also tun wir es halt auch.
Jedem Narr isch sei eigener Hut der Schenschde. O-Text meiner Oma. Soso, was ist Hobby? Ist geklärt. Und ansonsten? Philosofie. Aber es gibt für mich Einsichten, dass jeden Tag zum Beispiel dazu genutzt werden sollte, immer noch ein bisschen besser zu werden. Und das aber immer und in jeder Situation. Zen nennt man das. In Kioto erfunden In den Zen-Klöstern. Und dabei entsteht ein eigener Anspruch an sich selbst. Ich würde meine Bilder nie öffentlich machen,weil ich mit ihnen immer noch nicht zufrieden bin, sie erzeugen eei mir immer noch kein Satori, keine Befriedigung. Nach jeder Betrachtung fliegen 2/3 meiner Bilder im Abfall. Am Jahresende bleiben vielleicht 10 Stück übrig. Frustrierend? Nein. Das ist mein Weg und ich habe Ansprüche an mich selbst. Solange meine Bilder nicht an deinen riechen können, bleiben sie unter Verschluss. Vielleicht zeige ich sie ab und zu meiner Frau, aber die ist saustreng. Und wenn da dann ein Daumen hoch kommt, dann ist es doch mal ein bißchen da, mein kleines Satori. Bloss kein Neid, gell?
10 gute Bilder im Jahr sind eine gute Ausbeute. Irgendein berühmter Fotograf hat das auch mal gesagt, wobei es bei ihm 12 Fotos waren. Ansel Adams, glaube ich. Der war halt ein Vollprofi, so einer schafft tatsächlich 12 gute Bilder im Jahr. Ich habe leider nicht die Disziplin, wirklich nur die 10 guten Fotos zu zeigen, sondern veröffentliche auch das ganze Mittelmaß, weil das auch oft Anerkennung bringt. Aber meine schärfste Kritikerin ist tatsächlich auch meine Frau. Wenn ihr ein Foto gefällt, dann ist es wirklich gut.
@@michaelarndt-fotografie1282 Wenn ich ehrlich, macht meine Frau auch die besseren Bilder. Nicht technisch, sondern perspektivisch. Sie knipst aus den unmöglichsten Lagen und schafft neue Ansichten. Also von der Technik keine grosse Ahnung, aber voller Ideen. Wenn's um die Technik geht, fragt sie mich. Ich hätte so gerne Ihr Auge. Aber ich lerne, aber nicht verbissen. Gott sei Dank gibt es die Digital Fotografie. Da gibt es am wenigsten monitäte Schäden. Ich hänge mich einfach an dich dran. Das passt auch bei den Ansichten und Einsichten. Und Schuss frei.
Ich finde nicht, dass technisches Verständnis das Ergebnis bestimmt/ausmacht. Es gibt Menschen, die ihr Leben lang leidenschaftlich kochen, aber trotzdem nur eher mittelmäßige Ergebnisse liefern. Dann gibt es Menschen wie meine Schwester, die noch nicht lange kocht, aber bei asiatischem gebratenen Reis kann ihr so bald niemand das Wasser reichen.
In der Fotografie ist das ähnlich. Man kann von anderen Gebieten Ahnung haben z.B. von Geometrie in Gebäuden als Architekturfotograf oder von den exakten Schlaf- und Fresszeiten einer bestimmten Tiergruppe als Wildtierfotograf, aber nur weil man sich mit der Technik nicht perfekt auskennt, darf man sich nicht wirklich Fotograf nennen? Der technische Aspekt in der Fotografie tritt mMn. sowieso schon stark in den Hintergrund (und wird es in Zukunft immer stärker). Darauf kommt es oft einfach nicht an. Ich finde, dass man sich ab diesem 9:13 Zeitpunkt Musiker nennen darf, denn man produziert Musik. Musik ist im allgemeinen nicht das beste Beispiel für dieses Video, wenn man überlegt wie viele Musiker mit ~fünf Akkorden auskommen und wie Musik sich in der Geschichte entwickelt hat (ganz ohne Notation und Musiktheorie).
Fotografie wie Musik sind beides Kunstformen, deshalb finde ich es schwierig darüber urteilen zu wollen wie man dieser Kunst "korrekt" nachgeht. Sollen sie sich doch nennen wie sie wollen :) Ein Streit über Definitionen kommt mir jedenfalls etwas sinnlos vor..
Fünf Akkorde sind ja schon viel, geschätzte 90% der Songs im Formatradio kommen mit vier Akkorden aus (VI - IV - I - V in beliebiger Reihenfolge). Aber ich habe nirgends gesagt, dass man sich mit der Technik perfekt auskennen muss, nur dass man bereit sein sollte, sich zumindest mit den Grundlagen zu befassen. Man muss sich auch nicht in allen Gebieten auskennen, ich habe z. B. keine Ahnung von Portraitfotografie, und selbst bei Schwarzwälder Landschaften (quasi mein asiatischer Reis) produziere ich oft nur mittelmäßige Ergebnisse. Das ist auch in Ordnung, wenn man weiß, dass sie mittelmäßig sind, und man sich zumindest Mühe gegeben hat, das Beste herauszuholen. Man muss kein Talent haben, um ein "ernsthafter" Hobbyfotograf zu sein. Aber das mit dem Talent ist wieder ein anderes Thema (das recht weit oben steht auf meiner Liste unerledigter Videothemen).
@@michaelarndt-fotografie1282 Hallo Michael, du hast hier ein wirklich heikles Thema angesprochen und ich kann deine Überlegungen gut nachvollziehen. Wenn man sich intensiver mit einer Sache - sei es Fotografie oder Musik wie hier angesprochen - beschäftigt, kommt man immer dann zwangsläufig zu ähnlichen Überlegungen wie du sie hier mitteilst, wenn es um die Bewertung eines gestalterischen Ergebnis geht. Die "fachlich Unkundigen" geben in der Regel ein Geschmacksurteil ab, was ihnen ohne Frage ja auch immer zusteht. Sie halten es aber oft für ein fachlich fundiertes Urteil, ohne ein tieferes Verständnis des gesamten Gestaltungsprozesses zu haben. In dem Moment, wo jemand sich wertend über ein gestalterisches Ergebnis äußert, würde ich als Gestaltender immer erwarten, dass er dies auch fachlich begründen kann. Alles andere wäre reine Willkür ohne jede Berücksichtigung des Gesamtzusammenhangs oder irgendeines Maßstabes. Wie gesagt, jedem sein Geschmacksurteil, aber ernsthafte Bewertungen postiver oder negativer Art ohne fachliche Begründung würde ich persönlich ablehnen. Jeder gute Handwerker erkennt sofort, ob etwas gut gelungen ist oder nur hingefuscht wurde. Das kann er nur, weil er sich seine handwerklichen Fähigkeiten in einem langen Prozess erarbeitet hat. Gestalten hat immer auch einen handwerklichen Aspekt.
Natürlich ist das eingestrichene fis bei 9:13 keine Musik, sondern ein Ton, genauer gesagt wegen der mitschwingenden Obertöne physikalisch ein Klang. Hier ohne jede gestalterische Absicht. Jetzt könnte man entgegnen, der weltbekannte Komponist John Cage habe in seinem Klavierstück "4:33" , in dem sprichwörtlich gar nichts zu hören ist, also noch weniger als einen Klavierton, etwas Ähnliches gemacht. Seine Motivation dazu ist aber nur vor dem Hintergrund der gesamten musikgeschichtlichen Entwicklung zu sehen und erst dadurch bedingt. Für mich ebenfalls eine sehr kühne Behauptung, Musik habe sich "ganz ohne Notation und Musiktheorie" entwickelt.
Fazit für mich: Wer überzeugend urteilen oder beurteilt werden möchte, muss auch immer Ahnung haben. Dabei geht es m.E. nicht darum eine "korrekte" Arbeitsweise zu postulieren, sondern kreativ und innovativ mit den Gestaltungsmitteln umzugehen. Geschmacksurteile sind kostenlos und stehem jedem zu, sollten aber keinen Anspruch auf Gültigkeit haben.
Die Jagd nach Klicks auf Fotoplattformen, in dem man alles über den Klee lobt und keinem weht tun möchte ist auch ein schönes Hobby, eben nur kein definitiv fotografisches. Volle Zustimmung !
Würde einen Hobbyfotografen oder eine Hobbyfotografin schon als ernsthaft an dem Hobby interessiert sehen und damit auch dieser Person ein Interesse an konstruktiver Kritik unterstellen. Muss natürlich in diesem Moment von der Person auch gewollt sein. Ich finde die Begriffe Hobby-Fotograf oder auch Amateur-Fotograf sowieso irreführend. Obwohl ich selbst mich gern als Hobbyfotograf bezeichne um damit zu unterstreichen, dass ich zu diesem Thema keine Ausbildung gemacht habe. Irreführend deswegen, weil ein kleiner Teil von Leuten diesen Begriff anders verwendet. Dort meint das Hobby oder auch Amateur "nicht ernsthaft". Denn wenn man es wirklich ernsthaft machen würde, dann würde man es auch als Beruf machen. Sehe ich nicht so. Ich versuche in letzter Zeit deswegen mein Wording zu ändern und vermeide den Begriff Hobby-Fotograf. Rede dann nur darüber, dass ich mich für die Fotografie interessiere. Und das beschreibt es perfekt.
Klasse Video!
Ich drifte zunehmend von Street auf „Dokumentation und Reportage“ ab. Das ist in Berlin aktuell spannender.
Vor allem Demos und Protesten, die nicht von der Regierung initiiert werden.
Wenn's dir Spaß macht ... Ich rate dir trotzdem, professionelle Hilfe zu suchen. Sonst platzt dir der Kopf bei meinem kommenden Video zur Desinformationsgesellschaft.
Ich fotografiere Bauernproteste, Polizeigewalt, Gewalt linker Gruppen, Demonstrationen von Ukrainern zur Lieferung von Waffen, Tarifkonflikte. Alles, was nicht von der Regierung initiiert wurde. Was Du in heute und der tagesschau nicht zu sehen bekommst. Und natürlich ist das eine befriedigende Arbeit. Deine Desinformationsgesellschaft ist Unsinn, die Gesellschaft ist nicht desinformierend sondern wird desinformiert und falsch informiert. Wir haben lediglich Dissens, wer das tut. Dazu fotografiere ich. Übrigens schon sehr lange.
@phred756
Sehr gute Wahl. Vor 45 Jahren war es mir schon klar dass man als Amateur - Fotograf , welches ja auch eine Wahl ist, da Profi wollte ich nie werden, seine eigene Grenzen aber auch Freiheiten auskundschaften kann. Und da ich keine Lust hatte nur ästhetische Formalansprüche bzw. extreme Technische Anspruche in meinen Arbeiten gelten zu lassen, die ich sowieso nicht erfüllen konnte, wegen Parametern wie Basic Kameras und Objektive und Basic-Kenntnisse, aber andrerseits wichtige Kenntnisse in Gestaltung und Filmentwicklung etc immer wieder auffrischte und erweiterte und eine gewissen auch heute noch als unattraktiv verrufene sozial - dokumentarisch angelehnte Herangehensweise praktizierte , also scheinbar oberflächlich banale Realitäten der Menschen im sozialen, städtischen, politisch engagierten Alltag bildlich gesprochen im Fokus hatte, hatte ich damals mit meinen ähnlich gestrickten Anhängerinnen dieser Fotografie , wir gründeten eine Vereinigung, so ziemlich alle Freiheiten , inhaltlich und formal, da dies nicht das Ding war der traditionellen bzw. auch der sogenannten progressiven FotografInnen und argumentativ wurden unsere Arbeiten kaum relevant kritisiert, da im gesamten Aspekt gesehen , eben keine Erfahrungen dieser Fotoperspektiven ihrerseits bewusst war. PerfektsionierteTechnik , exotische Themen und plakative Lichtgestaltung oder extreme Perspektiven , wurden nicht per se eingeübt, waren uns aber nicht fremd. Ausschlag waren eher die eher die Hintergründe und offensichtlichen sozialen kulturellen Bewegungen und Gründe der sozialen und gesellschaftlichen Realtäten, die sich durch politische Agenden der Parteien und Interessengruppen in der gelebten Alltagswelt relevante Auswirkungen haben oder haben können im positiven wie negativen Sinne. Arbeit-Arbeitslosigkeit, Freizeit, Umwelt und Umweltschutz-zerstörung, prekären Wohnungssituation , sozial diskriminierte Minderheiten , Künstler , öffentliche Arbeoten , Stadt und Viertel entwicklung etc. leider mussten viele von uns diese Aktivitäten abbrechen nach einigen Jahren, da familiäre und berufliche Forderungen sie beanspruchten.
Die Abdeckung dieser Themen übernehmen Journalisten aber langfristig arbeiten die nicht. Ein Thema ist abgeschlossen und fertig. Ich kann heute an vergleichender Dokufotografie arbeiten , denn gan habe ich meine Themen Agenda nie aufgegeben, aber es wird leider immer schwieriger die Menschen ungestört zu fotografieren. Übrigens viele einige hundert meiner Filme werden in nationalen Archiven gelagert und harren einer Auswertung auf Themen wie Z.B. Arbeitswelt und soziale Bewegungen entgegen. Dann habe ich und meine damaligen MitanhängerInnen jedenfalls nicht für den Papierkorb gearbeitet. Jedenfalls auch der Alltag bietet vieles, da genügt Fotografieren sowieso nicht, einarbeiten und Empathie sind nötig...weiter so..... Einen gewisse Orientierung kann man sich erlauben , wenn man unter dem Begriff sozial-dokumentarische Fotografie sich schlau macht, aber auch da sollte mancher Beitrag auch kritisch beäugt werden, da früher wie heute politisch dieser Anspruch von gewissen politischen Gruppen streng einseitig ausgelegt wird und Parteilichkeit oft mit Parteiideologie verwechselt wird.
also ich bin seit 1967und muß über dieses selbstgespräch lachen,sorry,Haha Heute Glauben 8 Milliarden Smartphone besitzer Fotografen+Kameramänner/Frauen zu sein
Bei allem Respekt, da ist aber jemand mächtig frustriert, dass der Fortschritt sich nicht aufhalten lässt. Das der Beruf des Fotografen seinen Zenit überschritten hat, ist seit mindestens 30 Jahren bekannt. Einen vernünftigen Bildaufbau lernt man in der Grundschule und für die Beherrschung der Technik digitaler Kameras benötigt man nicht wirklich eine dreijährige Berufsausbildung. Kurzum: irgendwann ist jeder Zopf ab.
Hast du deinen Kommentar versehentlich unter das falsche Video gesetzt, oder hast du dieses hier tatsächlich so krass absichtlich falsch verstanden?
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