Mit der DDR-Tram durch Istanbul

Mitten in Kadiköy, im asiatischen Teil von Istanbul, dreht ein Stück DDR seine Kreise. Die Tram 3 ist ein Gothawagen aus Jena. Als man die alten DDR-Straßenbahnen dort nicht mehr brauchte, wurden sie verschrottet oder verkauft. So fährt eine Gotha T57 nun die 2,6 Kilometer lange Strecke zwischen Kadiköy und Moda.

[@karlmueller144]

das ist aber kein GOTHA-Wagen, sondern ein REKO-Wagen! Die Reko-Wagen werden mit dem links liegenden Fahrschalter in Kurbelform bedient, gefahren. Die Gotha-Wagen haben den Fahrschalter mittig vor dem Fahrer und werden mit einem dafür verwendeten Lenkrad eines Wartburg 311 (1. Serie) gesteuert/gefahren/bedient. Rein äusserlich sind beide Fahrzeuge für Aussenstehende sehr schwer zu unterscheiden.

[@holgermuller769]

So eine alte Klapperkiste von 1888 haben wir in Oberhausen auch noch TW 25

[@alteisenfahrer]

Das ist ja unglaublich! Von Kadiköy nach Moda gab es 1999, meine letzte Autoreise nach Istanbul (mit 1961er VW-Bus) nur Autos und Stau und halbwracke Ikarus 260er Gelenkbusse und dazwischen die uralten Dolmus Taxis, Amerikaner der Zeit 1940 bis 1960 etwa. Wie, inzwischen fahren da DDR-Gothas? Einfach Gleise verlegt und ab dire Post? Irre. Passt dazu, dass ich 2008 in Antalya als Fussgänger plötzlich heranrasenden Ex-Nürnberger Strassenbahnen ausweichen musste...was ist das für eine verrückte Welt? Bei uns wird egal gegen was, erstmal protestiert und dann prozessiert und alles kommt zum Erliegen. Ausserdem wird Altbewährtes durch unzuverlässig elektroniküberladene und unzuverlässige Neukonstruktionen ersetzt und anderswo ist der bei uns ausgesonderte "Altschrott" auf neuverlegten Gleisen dann noch jahrzehntelang unterwegs? Haben etwa wir superschlauen Deutschen die Sache mit "Nachhaltigkeit" nicht verstanden und wollen der Restwelt trotzdem falsch vormachen, wie das geht? In der Schule hätte der Lehrer dazu gesagt: Setzen, sechs!!! Traurig irgendwie

[@ugurrr]

Kool