06.05.2015 Kath. Pfarrei St. Otto/Bamberg Steinmeyer-Orgel von 1927 (aktuell betreut von Eichfelder/Bamberg) Ludwig Martin Jetschke alias "Lingualpfeife"
Hallo Martin ich bin seit letzten Jahr bei uns in der Gemeinde als Organist tätig und bin ebenfalls ein Freund von den Streicher unsere 1929 gebaute Steinmeyer hat ebenfalls eine kleine Auswahl an Streichern und besonders Froh bin ich über die Schwebung. Und sie hat noch zu 90% alle Original Pfeifen. MfG Pascal Köhler
cinimod621: Kann ich so jetzt auch nicht sagen. Mich fasziniert v.a. die Klangsprache der Flöten und Streicher und dass die Register einfach eine Seele haben. Vom Gesamtklang bin ich nicht 100% von der Orgel überzeugt, weil ich der Meinung bin, dass noch etwas "Saft" fehlt bzw. noch ein paar knalligere Register :)
Wir hatten bis 98 eine Schwebung eingebaut, die wurde dann aber durch einen Prinzipal 8' ersetzt. Finde ich sehr bedauerlich, aber das wird wohl Gründe gehabt haben.
Hallo Ludwig! Kurze generelle Frage zu Orgeln: Wo würde man eine Orgel mit 24 (bzw. 25) Registern verteilt auf drei Manualen + Pedal + Schweller ansiedeln? Zählt das als kleine oder eher mittelgroße Orgel? Liebe Grüße und einen gesegneten Sonntag!
Tja, das kommt wohl auf den Vergleichspunkt an. Es gibt da keine absoluten Zahlen. Im Vergleich zur Orgel im Wanamaker Department Store ist sie wohl winzig ;-) Dagegen gibt es wohl sehr sehr viele Dorforgeln, die mit deutlich weniger auskommen müssen 🙂
rohrschalmey ja, "irgend so ne Kreuzung dazwischn, sag ich jetzt mal ungeschützt". Das trifft in etwa dann zu, wenn man ein eng mensuriertes Gedackt so aufschneidet, dass eine quintlastige Säge dabei rauskommt. In diesem Sinne ist es sogar tatsächlich eine Kreuzung aus Beidem. Vom Orgelbau her würde man es eher zu den Gedackten zählen, vom Klangspektrum her kommts schon wieder drauf an. Das ist aber der Grund, warum es in diesem Video vorkommt. Da hatte ich vorher noch hin und her überlegt.
+Lingualpfeife alias Ludwig Martin Jetschke An der Stelle zitiere ich mal einen langjährigen Konzertorganisten: "Die Organisten mit Quintaden/Quintadena/Quintatön in der Orgel werden doch mit der Zeit alle impotent". ;-) Ich kann´s nachvollziehen, ist für mich so ein Hassregister. Ähnlich wie Blockflöte, Pommer, Dulzian und der ganze neobarocke Mist. Ist aber natürlich Geschmackssache. Ich mag lieber Streicher und mischfähige Stimmen. Das Schöne an der romantischen Orgel sind noch die kugelrunden und wuchtigen Zungen. Herrlich. Heuer leider oft farblose Tröten.
Wir wollen doch mal nicht romantische Klangvorstellung und barocke (neobarocke) Dispositionsgrundsätze durcheinanderhauen! Die Obertonregister, wie Quintadena waren in den meisten barocken Orgeln in 16' und 8' - Lange (Silbermann...) vertreten. Warum? Weil es der Klangvorstellung jener Zeit entsprach. Frage ist dann: Wie und wann wurden diese Register verwendet? Auf diese Frage wissen nur die wenigsten " langjährigen Konzertorganisten" eine beriedigende Antwort zu geben. Vielleicht lieg gerade die kunstfertigkeit unserer Tage darin, die bunte Orgellandschaft in Deutschland geschmackvoll registriert zu nutzen?
Also zum einen bin ich kein Konzertorganist. Allerdings kann ich sagen, dass in der Romantik viele Stimmen auf Mischung ausgelegt wurden, um entsprechende "Effekte" zu erzielen. Bsp. die Mischung einer Quintadena 8' mit einer Violine 8' soll eine ("Labial-")Oboe imitieren. Im Barock kannte man auch Streicher und es waren sogar Schwebungen möglich. Man wollte aber nicht viele "farblose" Grundregister (z. B. Bordun) in der Orgel haben, um möglichst steil nach oben hin dispositionieren zu können. So hatte natürlich die Quintade den Vorteil, dass die Quinte mitklingt und man die Zimbel ganz gut mit wenigen Registern (damals gab es ja auch das sogenannte "Äqualverbot", um Wind zu sparen) einsetzen konnte, ohne "Lücken" im Teiltonaufbau zu erzeugen.
+Tobias Steffen meinst du damit reale Geigen & co? Hier einen 1:1-Vergleich vorzunehmen, ist weder sinnvoll, noch zwangsläufig intendiert, weil der Typus "Streichregister" jenseits der Vorbildinstrumente dann doch wieder ein ganz eigener ist. In diesem Video hebe ich m.W. die besondere Ähnlichkeit zu den Originalen hervor. Ja - stimmt auch. Aber eben in Relation zu Instrumenten, die infolge der 1970er Jahre entstanden sind.
Die Register sind ja sehr dezidiert nach speziellen Instrumenten benannt, was im Orgelbau schonmal sehr lustig ist. Dass die Nachbildung dieser Klänge mittels der Physik einer Orgelpfeife nicht möglich ist, ist klar. Wenn aber die "Violine" genauso gut ein Xylophon sein könnte - also nicht die geringste Ähnlichkeit whatsoever besteht - finde ich es schon relativ abgehoben. Sehr unterhaltsam finde ich auch die Unterscheidung "Viola da Gamba" und "Cello". Welcher Sinn besteht darin, ein Cello "nachzuahmen", wenn schon die Viola da Gamba 0% nach Viola da Gamba klingt ^^. Die beiden Instrumente klingen real ja sehr ähnlich. Ist jetzt keine Kritik an dir...ich finde einfach die Benennung der Register im Orgelbau generell völlig absurd.
+Tobias Steffen naja, jetzt machst du aber ein Fass von fast 500 Jahren auf! Wir können das ja gerne mal von der Orgelcommunity diskutieren lassen, denn wie gesagt, du schürfst grad an den Grundsätzen jahrhundertelanger Orgeltradition. :) Es gibt Register, wie Prinzipal und Mixtur, die genuine Orgelklänge sind. Bei Lingualen und Streichern braucht es aber vielleicht auch eine Realvorlage, von der aus man dann auf Orgelebene weiterdenkt. Ich kann es aber ja gerne mal in den nächsten Livestream reinnehmen oder allgemein zur Diskussion stellen.
Hallo Martin ich bin seit letzten Jahr bei uns in der Gemeinde als Organist tätig und bin ebenfalls ein Freund von den Streicher unsere 1929 gebaute Steinmeyer hat ebenfalls eine kleine Auswahl an Streichern und besonders Froh bin ich über die Schwebung. Und sie hat noch zu 90% alle Original Pfeifen.
MfG Pascal Köhler
Meine Oma war Organistin, und ich habe auch schon mal mit ihr gespielt.
Sehr schön! Ich bin auch Streicher-Fan :)
cinimod621: Kann ich so jetzt auch nicht sagen. Mich fasziniert v.a. die Klangsprache der Flöten und Streicher und dass die Register einfach eine Seele haben. Vom Gesamtklang bin ich nicht 100% von der Orgel überzeugt, weil ich der Meinung bin, dass noch etwas "Saft" fehlt bzw. noch ein paar knalligere Register :)
Wir hatten bis 98 eine Schwebung eingebaut, die wurde dann aber durch einen Prinzipal 8' ersetzt.
Finde ich sehr bedauerlich, aber das wird wohl Gründe gehabt haben.
Ein zweiter Prinzipal 8'?
@@musikmitphilipp3019 Gibt es öfters an romantischen Orgeln!
Ich will auch ein streichregister...
sehr schöne schwebung leider zu kurz die stelle mit der schwebung
sehr schön!! kommen bald die Zungen :D?
Lukas Schulze öffne mal die Playlist und schau das nächste Video an :)
Hallo Ludwig! Kurze generelle Frage zu Orgeln: Wo würde man eine Orgel mit 24 (bzw. 25) Registern verteilt auf drei Manualen + Pedal + Schweller ansiedeln? Zählt das als kleine oder eher mittelgroße Orgel? Liebe Grüße und einen gesegneten Sonntag!
Tja, das kommt wohl auf den Vergleichspunkt an. Es gibt da keine absoluten Zahlen. Im Vergleich zur Orgel im Wanamaker Department Store ist sie wohl winzig ;-) Dagegen gibt es wohl sehr sehr viele Dorforgeln, die mit deutlich weniger auskommen müssen 🙂
@@lingualpfeife An anderen Dorforgeln gemessen 😉
die quintadena: Das wäre dann eine Kreuzung aus Streicher und was noch? und was bedeutet quintlastig ?
:)
Simon Meyer Streicher und Flöte, quintlastig heisst, dass der dritte Teilton(quinte) stark zu hören ist
Ist das vom Klang her Deine Lieblingsorgel??
:) ist die orgel mechanise oder pneomatiche ? (inschuldigung meine schlechtes deutsch )
das ist eine pneumatische Orgel :-)
Ist Herr eichfelder ein orgel Bauer
Ja
Lieber Ludwig, Quintatön 8` ist kein Streicher!
rohrschalmey ja, "irgend so ne Kreuzung dazwischn, sag ich jetzt mal ungeschützt". Das trifft in etwa dann zu, wenn man ein eng mensuriertes Gedackt so aufschneidet, dass eine quintlastige Säge dabei rauskommt. In diesem Sinne ist es sogar tatsächlich eine Kreuzung aus Beidem. Vom Orgelbau her würde man es eher zu den Gedackten zählen, vom Klangspektrum her kommts schon wieder drauf an.
Das ist aber der Grund, warum es in diesem Video vorkommt. Da hatte ich vorher noch hin und her überlegt.
+Lingualpfeife alias Ludwig Martin Jetschke An der Stelle zitiere ich mal einen langjährigen Konzertorganisten: "Die Organisten mit Quintaden/Quintadena/Quintatön in der Orgel werden doch mit der Zeit alle impotent". ;-)
Ich kann´s nachvollziehen, ist für mich so ein Hassregister. Ähnlich wie Blockflöte, Pommer, Dulzian und der ganze neobarocke Mist.
Ist aber natürlich Geschmackssache. Ich mag lieber Streicher und mischfähige Stimmen. Das Schöne an der romantischen Orgel sind noch die kugelrunden und wuchtigen Zungen. Herrlich. Heuer leider oft farblose Tröten.
Wir wollen doch mal nicht romantische Klangvorstellung und barocke (neobarocke) Dispositionsgrundsätze durcheinanderhauen! Die Obertonregister, wie Quintadena waren in den meisten barocken Orgeln in 16' und 8' - Lange (Silbermann...) vertreten. Warum? Weil es der Klangvorstellung jener Zeit entsprach. Frage ist dann: Wie und wann wurden diese Register verwendet? Auf diese Frage wissen nur die wenigsten " langjährigen Konzertorganisten" eine beriedigende Antwort zu geben. Vielleicht lieg gerade die kunstfertigkeit unserer Tage darin, die bunte Orgellandschaft in Deutschland geschmackvoll registriert zu nutzen?
Also zum einen bin ich kein Konzertorganist. Allerdings kann ich sagen, dass in der Romantik viele Stimmen auf Mischung ausgelegt wurden, um entsprechende "Effekte" zu erzielen. Bsp. die Mischung einer Quintadena 8' mit einer Violine 8' soll eine ("Labial-")Oboe imitieren. Im Barock kannte man auch Streicher und es waren sogar Schwebungen möglich. Man wollte aber nicht viele "farblose" Grundregister (z. B. Bordun) in der Orgel haben, um möglichst steil nach oben hin dispositionieren zu können. So hatte natürlich die Quintade den Vorteil, dass die Quinte mitklingt und man die Zimbel ganz gut mit wenigen Registern (damals gab es ja auch das sogenannte "Äqualverbot", um Wind zu sparen) einsetzen konnte, ohne "Lücken" im Teiltonaufbau zu erzeugen.
Das klingt so 0% nach Streichern :D
+Tobias Steffen meinst du damit reale Geigen & co? Hier einen 1:1-Vergleich vorzunehmen, ist weder sinnvoll, noch zwangsläufig intendiert, weil der Typus "Streichregister" jenseits der Vorbildinstrumente dann doch wieder ein ganz eigener ist.
In diesem Video hebe ich m.W. die besondere Ähnlichkeit zu den Originalen hervor. Ja - stimmt auch. Aber eben in Relation zu Instrumenten, die infolge der 1970er Jahre entstanden sind.
Die Register sind ja sehr dezidiert nach speziellen Instrumenten benannt, was im Orgelbau schonmal sehr lustig ist. Dass die Nachbildung dieser Klänge mittels der Physik einer Orgelpfeife nicht möglich ist, ist klar.
Wenn aber die "Violine" genauso gut ein Xylophon sein könnte - also nicht die geringste Ähnlichkeit whatsoever besteht - finde ich es schon relativ abgehoben.
Sehr unterhaltsam finde ich auch die Unterscheidung "Viola da Gamba" und "Cello". Welcher Sinn besteht darin, ein Cello "nachzuahmen", wenn schon die Viola da Gamba 0% nach Viola da Gamba klingt ^^. Die beiden Instrumente klingen real ja sehr ähnlich. Ist jetzt keine Kritik an dir...ich finde einfach die Benennung der Register im Orgelbau generell völlig absurd.
+Tobias Steffen naja, jetzt machst du aber ein Fass von fast 500 Jahren auf! Wir können das ja gerne mal von der Orgelcommunity diskutieren lassen, denn wie gesagt, du schürfst grad an den Grundsätzen jahrhundertelanger Orgeltradition. :)
Es gibt Register, wie Prinzipal und Mixtur, die genuine Orgelklänge sind. Bei Lingualen und Streichern braucht es aber vielleicht auch eine Realvorlage, von der aus man dann auf Orgelebene weiterdenkt.
Ich kann es aber ja gerne mal in den nächsten Livestream reinnehmen oder allgemein zur Diskussion stellen.