Also Gott ist eine Idee. Jeder hat eine andere Gedankenwelt und damit einen anderen Gott. Diesen Gott brauche ich nicht und damit lege ich meinen Glauben ab. Tschüss Gott, vielen Dank euch beiden, nun habt ihr mir die Augen geöffnet und das in 1,5 Stunden, top
Ihr beiden, das war sehr erhellend und wichtig. Ich finde, gerade in der Seelsorge kann ein prozesstheologischer Blick, gerade unter dem Aspekt des Mitleidens,viel Sinn machen. Aber ihr habt auch super herausgearbeitet an was PT (noch?) scheitert: an dem Wunder von Ostern und der daraus begründeten Chance auf das unvergleichliche Wunder eines Neuanfangs. Danke sehr!
Vielen Dank für das Interview. Es war sehr spannend. Ich habe eine grundsätzliche Frage. Wenn Gott als Schöpfer im klassischen Sinne einfach nicht mehr funktioniert (Grund: diese Welt ist rein systemisch einfach schon auf Leid ausgerichtet und es wäre besser gewesen, Gott hätte sie nie geschaffen), wie sinnvoll ist es dann, die biblischen Texte, die fest diese Idee widerspiegeln, prozesstheologisch umzudeuten. Es gibt so viel in der Bibel, was ich eigentlich, wenn ich ehrlich bin, nicht glaube. Ich muss so viel inzwischen umdeuten. Ich lebe jedoch in einer evangelikalen Hochschulgemeinde und alle um mich herum, glauben fast eins zu eins das alles. In "normalen" Gemeinden sieht es sicherlich noch "schlimmer" aus. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich wirklich mit dem Gedanken spiele, Buddhist zu werden. Im Buddhismus lässt man die Frage, wie alles entstand, offen. Im Buddhismus ist einem klar, wie sehr alles in dieser Welt von leidvollen Prozessen durchwoben ist (Samsara). Das bekommt man nicht heraus. Im Buddhismus sind die Götter genauso erlösungsbedürftig, egal wie sehr sie in die Welt eingreifen können oder nicht. Im Buddhismus ist man sich bewusst, dass alles im Wandel ist (anicca), sowie es die Prozessphilosophie vertritt. Wer jetzt denkt, der Buddhismus sei zu unpersönlich oder "unreligiös", kann ich auf den Reinen-Land-Buddhismus hinweisen. Dort gibt es speziell den Buddha Amitabha (Amida), der alles mögliche tut um einen zu erlösen. Im Shinbuddhismus (Jodo-Shinshu) hat dieser Reine-Land-Buddhismus sogar eine Variante, die immer wieder mit dem protestantischen Christentum verglichen wird. Bereits Karl Barth hat in seiner kirchlichen Dogmatik (Band I, Teil 2. Kp.3 "Die Heilige Schrift" (Die wahre Religion), § 17: Gottes Offenbarung als Aufhebung der Religion, S.372ff) in einer Fußnote auf diesen Buddhismus verwiesen. Keine Übungen, keine Werke erlösen dich dort. Es ist allein die andere Kraft von Amitabha, die dich erlöst. Allein der Glaube daran errettet dich. Und selbst dieser Glaube kommt nicht von einem selber. Bei Amitabha gibt es keinen Kampf, kein Ringen wie das bei Israel und Jahwe der Fall ist. Alles ist klar. Dort findet man die gewünschte Eindeutigkeit, wonach man sich oft sehnt und die Kraft gibt. Trotzdem wird nichts schön geredet im Jodo-Shinshu und allgemein beim Buddhismus. Ganz im Gegenteil, erst derjenige, der sein verdorbenes Wesen ohne Abneigung, sondern ganz sachlich erkennt, kann wirklich Amitabhas Licht in seinem Leben wertschätzen und anerkennen. Für mich persönlich ist das einfach runder. Man muss lange nicht so viel umdeuten wie das bei der Bibel der Fall ist. Wäre mal spannend darüber eine Folge zu hören. Prozesstheologie und (Shin)Buddhismus?
Danke für die ausführliche Frage. Sagt dir Jay McDaniels und seine Seite www.openhorizons.org/ etwas? Dort wird viel über die Verbindung von Buddhismus und Prozesstheologie geschrieben. Vielleicht ist das etwas für dich. Zur Schöpfungstheologie wäre prozesstheologisch sehr viel zu ergänzen, beispielsweise die Idee von der Welt als Körper Gottes. Ich habe da ein komplettes Kapitel zu in meinem Buch. Kurz noch zu einer möglichen Umdeutung der biblischen Schöpfungserzählungen. Ich lese diese ja zunächst einmal als theologische Diskussion mit damaligen konkurrierenden Erzählungen wie dem Gilgamesch Epos. Sprich, da werden Fragen in Form von Storys behandelt, die sich damals stellten. Im Vergleich kann man erkennen, welcher theologische / weltanschauliche neue Impuls jeweils gesetzt wurde. Aber ich lese diese Bibeltexte nicht im Bezug auf heutige Fragen. Das würde den Texten nicht gerecht. Dennoch kann ich die Texte „ins Gespräch“ mit heutigem Denken bringen. Auch daran versuche ich mich im Buch.
Also die Bibel ist für mich jetzt auch keine verlässliche, oder gar göttliche Quelle. Aber warum sollte der göttliche Schöpfer nicht funktionieren? Nur weil ihr das behauptet? Weil die Welt angeblich auf Leid ausgelegt sei? Der Ansatz ist ja schon falsch. Diese Welt ist ja nicht das Ziel, sondern nur eine Station auf dem Weg ins Paradies. Hier "verdient" man sich das Paradies. Das Leben ist eine Prüfung. Ihr nehmt euch auch viel zu wichtig. Ihr denkt Gott schuldet euch etwas. Das Gegenteil ist der Fall. Aber das ist das moderne, westliche Denken. Der Individualismus ist das wichtigste. Nur das eigene ich ist wichtig. Soviel wie möglich aus dem hier und jetzt mitnehmen. Aber was sind die kümmerlichen 70 bis 100 Jahre, die man in dieser Welt verbringt, gegenüber der Ewigkeit? Und Gott hat uns den Weg klar erklärt. Folge seinem geraden Weg und du wirst in dieser Welt glücklich sein und das Paradies genießen.
Ik heb Thorsten ontdekt en het is een voorrecht en een inspiratie hem te horen spreken ❤❤
Thorsten Dietz hören ist wohltuend. Danke schön.
Fühle mich tatsächlich sehr privilegiert, mit so vielen tollen Leuten sprechen zu können 🤩
"Sie werden sich Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken." Wie passend die Bibel die heutige Zeit beschreibt.
Ein spannendes Video mit einem großartigen Th. Dietz! Die manchmal vulgär sprachliche Wortwahl ist aber befremdlich.
Also Gott ist eine Idee. Jeder hat eine andere Gedankenwelt und damit einen anderen Gott. Diesen Gott brauche ich nicht und damit lege ich meinen Glauben ab. Tschüss Gott, vielen Dank euch beiden, nun habt ihr mir die Augen geöffnet und das in 1,5 Stunden, top
Ihr beiden, das war sehr erhellend und wichtig. Ich finde, gerade in der Seelsorge kann ein prozesstheologischer Blick, gerade unter dem Aspekt des Mitleidens,viel Sinn machen. Aber ihr habt auch super herausgearbeitet an was PT (noch?) scheitert: an dem Wunder von Ostern und der daraus begründeten Chance auf das unvergleichliche Wunder eines Neuanfangs.
Danke sehr!
Danke Thorsten Dietz, du hast für mich geredet denn ich habe noch nicht so viel Ahnung
Könnte man das Gespräch vielleicht ein wenig gliedern? Thematische Blöcke im Video markieren? Andere machen das auch und es ist sehr hilfreich!
@@FamilieKley grundsätzlich bestimmt. Hab mich damit noch nicht befasst…
übrigens finde ich TUDC eine originelle Bezeichnung, ich bleibe aber bei Theodizee
th-cam.com/video/Fi97mqX8Rdg/w-d-xo.html
Diese Folge ist GeileScheiße 😂 Thorsten ist ein Ehrenmann ☕️😃
Vielen Dank für das Interview. Es war sehr spannend.
Ich habe eine grundsätzliche Frage. Wenn Gott als Schöpfer im klassischen Sinne einfach nicht mehr funktioniert (Grund: diese Welt ist rein systemisch einfach schon auf Leid ausgerichtet und es wäre besser gewesen, Gott hätte sie nie geschaffen), wie sinnvoll ist es dann, die biblischen Texte, die fest diese Idee widerspiegeln, prozesstheologisch umzudeuten. Es gibt so viel in der Bibel, was ich eigentlich, wenn ich ehrlich bin, nicht glaube. Ich muss so viel inzwischen umdeuten. Ich lebe jedoch in einer evangelikalen Hochschulgemeinde und alle um mich herum, glauben fast eins zu eins das alles. In "normalen" Gemeinden sieht es sicherlich noch "schlimmer" aus.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich wirklich mit dem Gedanken spiele, Buddhist zu werden. Im Buddhismus lässt man die Frage, wie alles entstand, offen. Im Buddhismus ist einem klar, wie sehr alles in dieser Welt von leidvollen Prozessen durchwoben ist (Samsara). Das bekommt man nicht heraus. Im Buddhismus sind die Götter genauso erlösungsbedürftig, egal wie sehr sie in die Welt eingreifen können oder nicht. Im Buddhismus ist man sich bewusst, dass alles im Wandel ist (anicca), sowie es die Prozessphilosophie vertritt.
Wer jetzt denkt, der Buddhismus sei zu unpersönlich oder "unreligiös", kann ich auf den Reinen-Land-Buddhismus hinweisen. Dort gibt es speziell den Buddha Amitabha (Amida), der alles mögliche tut um einen zu erlösen. Im Shinbuddhismus (Jodo-Shinshu) hat dieser Reine-Land-Buddhismus sogar eine Variante, die immer wieder mit dem protestantischen Christentum verglichen wird. Bereits Karl Barth hat in seiner kirchlichen Dogmatik (Band I, Teil 2. Kp.3 "Die Heilige Schrift" (Die wahre Religion), § 17: Gottes Offenbarung als Aufhebung der Religion, S.372ff) in einer Fußnote auf diesen Buddhismus verwiesen. Keine Übungen, keine Werke erlösen dich dort. Es ist allein die andere Kraft von Amitabha, die dich erlöst. Allein der Glaube daran errettet dich. Und selbst dieser Glaube kommt nicht von einem selber. Bei Amitabha gibt es keinen Kampf, kein Ringen wie das bei Israel und Jahwe der Fall ist. Alles ist klar. Dort findet man die gewünschte Eindeutigkeit, wonach man sich oft sehnt und die Kraft gibt. Trotzdem wird nichts schön geredet im Jodo-Shinshu und allgemein beim Buddhismus. Ganz im Gegenteil, erst derjenige, der sein verdorbenes Wesen ohne Abneigung, sondern ganz sachlich erkennt, kann wirklich Amitabhas Licht in seinem Leben wertschätzen und anerkennen.
Für mich persönlich ist das einfach runder. Man muss lange nicht so viel umdeuten wie das bei der Bibel der Fall ist. Wäre mal spannend darüber eine Folge zu hören. Prozesstheologie und (Shin)Buddhismus?
Danke für die ausführliche Frage. Sagt dir Jay McDaniels und seine Seite www.openhorizons.org/ etwas? Dort wird viel über die Verbindung von Buddhismus und Prozesstheologie geschrieben. Vielleicht ist das etwas für dich.
Zur Schöpfungstheologie wäre prozesstheologisch sehr viel zu ergänzen, beispielsweise die Idee von der Welt als Körper Gottes. Ich habe da ein komplettes Kapitel zu in meinem Buch.
Kurz noch zu einer möglichen Umdeutung der biblischen Schöpfungserzählungen. Ich lese diese ja zunächst einmal als theologische Diskussion mit damaligen konkurrierenden Erzählungen wie dem Gilgamesch Epos. Sprich, da werden Fragen in Form von Storys behandelt, die sich damals stellten. Im Vergleich kann man erkennen, welcher theologische / weltanschauliche neue Impuls jeweils gesetzt wurde. Aber ich lese diese Bibeltexte nicht im Bezug auf heutige Fragen. Das würde den Texten nicht gerecht. Dennoch kann ich die Texte „ins Gespräch“ mit heutigem Denken bringen. Auch daran versuche ich mich im Buch.
Also die Bibel ist für mich jetzt auch keine verlässliche, oder gar göttliche Quelle.
Aber warum sollte der göttliche Schöpfer nicht funktionieren?
Nur weil ihr das behauptet?
Weil die Welt angeblich auf Leid ausgelegt sei?
Der Ansatz ist ja schon falsch.
Diese Welt ist ja nicht das Ziel, sondern nur eine Station auf dem Weg ins Paradies.
Hier "verdient" man sich das Paradies.
Das Leben ist eine Prüfung.
Ihr nehmt euch auch viel zu wichtig.
Ihr denkt Gott schuldet euch etwas.
Das Gegenteil ist der Fall.
Aber das ist das moderne, westliche Denken. Der Individualismus ist das wichtigste. Nur das eigene ich ist wichtig.
Soviel wie möglich aus dem hier und jetzt mitnehmen.
Aber was sind die kümmerlichen 70 bis 100 Jahre, die man in dieser Welt verbringt, gegenüber der Ewigkeit?
Und Gott hat uns den Weg klar erklärt.
Folge seinem geraden Weg und du wirst in dieser Welt glücklich sein und das Paradies genießen.
da Gott imaginär ist kann er alles was wir uns wünschen
Gott ist deine Freundin?
@@timogenes1440😂👍
Gott macht keine Fehler.
Weiß man's?
Wer ihn kennt, kann's bezeugen.
Klar. Wer nicht existiert, kann auch keine Fehler machen.
Wie gesagt...
@@chunkrecordsDas übliche Atheisten blablabla.
Der Moderator sollte erst mal die Bibel lesen, bevor er losschwurbelt.