Am Samstag, den 24. September 2022 fand in der Botschaft eine Aufführung des «Kitanodai Gagaku Ensemble» statt.
Gagaku, gekennzeichnet durch lange, langsame Lieder und tanzähnliche Bewegungen, ist die älteste der traditionellen japanischen Darstellungskünste. Sie wird bei Banketten und Zeremonien im Kaiserpalast und in Theatern im ganzen Land aufgeführt und umfasst drei verschiedene Kunstformen. Die erste, kuniburi no utamai, besteht aus alten japanischen Liedern, die teilweise von Harfe und Flöte begleitet werden, und einfachen Choreografien. Die zweite besteht aus Instrumentalmusik (insbesondere Blasinstrumenten) und einem zeremoniellen Tanz, der sich auf dem asiatischen Kontinent entwickelte und später von japanischen Künstlern adaptiert wurde. Die dritte, utamono, wird zu Vokalmusik getanzt, deren Texte japanische Volkslieder und chinesische Gedichte umfassen. Gagaku, das im Laufe seiner langen Entwicklung von der Politik und der Kultur verschiedener Epochen beeinflusst wurde, wird auch heute noch von den Meistern der Musikabteilung der kaiserlichen Haushaltsbehörde an Lehrlinge weitergegeben, von denen viele Nachkommen von Familien sind, die tief in dieser Kunst verwurzelt sind. Gagaku ist nicht nur ein wichtiges kulturelles Instrument zur Stärkung der japanischen Identität und eine Kristallisation der Geschichte der japanischen Gesellschaft, sondern auch ein Beispiel dafür, wie verschiedene kulturelle Traditionen durch ständige Erneuerung im Laufe der Zeit zu einem einzigartigen Erbe verschmolzen werden können.
Im Jahr 2009 wurde Gagaku in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit gemäss dem UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
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0:40 Instrumentalmusik "Kangen （管絃）" Hyôjô no netori（平調音取）, Etenraku （越殿楽）
12:50 Tanz- mit Begleitmusik "Bugaku （舞楽）" Manzairaku （萬歳楽）
32:10 Japanische Lieder mit Gagaku-Begleitung