LYRICS AND TRANSLATION 1, 2, 3: Richard Dehmel 4: Johannes Schlaf *"Erwartung"* Aus dem meergrünen Teiche neben der roten Villa unter der toten Eiche scheint der Mond. Wo ihr dunkles Abbild durch das Wasser greift, steht ein Mann und streift einen Ring von seiner Hand. Drei Opale blinken; durch die bleichen Steine schwimmen rot und grüne funken und versinken. Und er küßt sie, und seine Augen leuchten wie der meergrüne Grund: ein Fenster tut sich auf. Aus der roten Villa neben der toten Eiche winkt ihm eine bleiche Frauenhand. *"Expectation"* From the sea-green pond near the red villa beneath the dead oak the moon is shining. Where her dark image gleams through the water, a man stands, and draws a ring from his hand. Three opals glimmer; among the pale stones float red and green sparks and sink. And he kisses her, and his eyes gleam like the sea-green depths: a window opens. From the red villa near the dead oak, a woman’s pale hand waves to him. *"Schenk mir deinen goldenen Kamm"* Schenk mir deinen goldenen Kamm; jeder Morgen soll dich mahnen, daß du mir die Haare küßtest. Schenk mir deinen seidenen Schwamm; jeden Abend will ich ahnen, wem du dich im Bade rüstest, o Maria! Schenk mir Alles, was du hast; meine Seele ist nicht eitel, stolz empfang ich deinen Segen. Schenk mir deine schwerste Last: willst du nicht auf meinen Scheitel auch dein Herz, dein Herz noch legen, Magdalena? *"Give me your golden comb"* Give me your golden comb; every morning shall remind you that you kissed my hair. Give me your silken sponge; every evening I want to sense for whom you prepared yourself in the bath - oh, Maria! Give me everything you have; my soul is not vain, proudly I receive your blessing. Give me your heavy burden: will you not lay on my head your heart too, your heart - Magdalena? *"Erhebung"* Gib mir deine Hand, nur den Finger, dann seh ich diesen ganzen Erdkreis als mein Eigen an! O, wie blüht mein Land! Sieh dir's doch nur an, daß es mit uns über die Wolken in die Sonne kann! *"Exaltation"* Give me your hand, only a finger, then I shall see this whole round earth as my own! Oh, how my country blossoms! Just look at me, that I may go with you above the clouds into the sun! *"Waldsonne"* In die braunen, rauschenden Nächte Flittert ein Licht herein, Grüngolden ein Schein. Blumen blinken auf und Gräser Und die singenden, springenden Waldwässerlein, Und Erinnerungen. Die längst verklungenen: Golden erwachen sie wieder, All deine fröhlichen Lieder. Und ich sehe deine goldenen Haare glänzen, Und ich sehe deine goldenen Augen glänzen Aus den grünen, raunenden Nächten. Und mir ist, ich läge neben dir auf dem Rasen Und hörte dich wieder auf der glitzeblanken Syrinx In die blauen Himmelslüfte blasen. In die braunen, wühlenden Nächte Flittert ein Licht, Ein goldener Schein. *"Forest sun"* Into the brown rustling nights There flutters a light, A green-golden gleam. Glinting flowers gaze up And the singing, leaping forest brooklets, And memories. The long silent ones: Golden, they awaken again, All your joyous songs. And I see your golden hair glitter, And I see your golden eyes gleam Out of the green murmuring nights. And I feel as though I were lying on the lawn by your side And heard you once more blow on your brightly glinting pipes Into the blue air of heaven. Into the brown, turbulent nights There flutters a light, A golden gleam.
LYRICS AND TRANSLATION
1, 2, 3: Richard Dehmel
4: Johannes Schlaf
*"Erwartung"*
Aus dem meergrünen Teiche
neben der roten Villa
unter der toten Eiche
scheint der Mond.
Wo ihr dunkles Abbild
durch das Wasser greift,
steht ein Mann und streift
einen Ring von seiner Hand.
Drei Opale blinken;
durch die bleichen Steine
schwimmen rot und grüne
funken und versinken.
Und er küßt sie, und
seine Augen leuchten
wie der meergrüne Grund:
ein Fenster tut sich auf.
Aus der roten Villa
neben der toten Eiche
winkt ihm eine bleiche
Frauenhand.
*"Expectation"*
From the sea-green pond
near the red villa
beneath the dead oak
the moon is shining.
Where her dark image
gleams through the water,
a man stands, and draws
a ring from his hand.
Three opals glimmer;
among the pale stones
float red and green sparks
and sink.
And he kisses her,
and his eyes gleam
like the sea-green depths:
a window opens.
From the red villa
near the dead oak,
a woman’s pale hand
waves to him.
*"Schenk mir deinen goldenen Kamm"*
Schenk mir deinen goldenen Kamm;
jeder Morgen soll dich mahnen,
daß du mir die Haare küßtest.
Schenk mir deinen seidenen Schwamm;
jeden Abend will ich ahnen,
wem du dich im Bade rüstest,
o Maria!
Schenk mir Alles, was du hast;
meine Seele ist nicht eitel,
stolz empfang ich deinen Segen.
Schenk mir deine schwerste Last:
willst du nicht auf meinen Scheitel
auch dein Herz, dein Herz noch legen,
Magdalena?
*"Give me your golden comb"*
Give me your golden comb;
every morning shall remind you
that you kissed my hair.
Give me your silken sponge;
every evening I want to sense
for whom you prepared yourself in the bath -
oh, Maria!
Give me everything you have;
my soul is not vain,
proudly I receive your blessing.
Give me your heavy burden:
will you not lay on my head
your heart too, your heart -
Magdalena?
*"Erhebung"*
Gib mir deine Hand,
nur den Finger, dann
seh ich diesen ganzen Erdkreis
als mein Eigen an!
O, wie blüht mein Land!
Sieh dir's doch nur an,
daß es mit uns über die Wolken
in die Sonne kann!
*"Exaltation"*
Give me your hand,
only a finger, then
I shall see this whole round earth
as my own!
Oh, how my country blossoms!
Just look at me,
that I may go with you above the clouds
into the sun!
*"Waldsonne"*
In die braunen, rauschenden Nächte
Flittert ein Licht herein,
Grüngolden ein Schein.
Blumen blinken auf und Gräser
Und die singenden, springenden Waldwässerlein,
Und Erinnerungen.
Die längst verklungenen:
Golden erwachen sie wieder,
All deine fröhlichen Lieder.
Und ich sehe deine goldenen Haare glänzen,
Und ich sehe deine goldenen Augen glänzen
Aus den grünen, raunenden Nächten.
Und mir ist, ich läge neben dir auf dem Rasen
Und hörte dich wieder auf der glitzeblanken Syrinx
In die blauen Himmelslüfte blasen.
In die braunen, wühlenden Nächte
Flittert ein Licht,
Ein goldener Schein.
*"Forest sun"*
Into the brown rustling nights
There flutters a light,
A green-golden gleam.
Glinting flowers gaze up
And the singing, leaping forest brooklets,
And memories.
The long silent ones:
Golden, they awaken again,
All your joyous songs.
And I see your golden hair glitter,
And I see your golden eyes gleam
Out of the green murmuring nights.
And I feel as though I were lying on the lawn by your side
And heard you once more blow on your brightly glinting pipes
Into the blue air of heaven.
Into the brown, turbulent nights
There flutters a light,
A golden gleam.
The comfort and beauty of this soprano are out of this world, and off the charts amazing
😍 Nice! 👏👏
00:00 - No. 1, Erwartung
04:19 - No. 2, Schenk mir deinem goldenem Kamm
08:04 - No. 3, Erhebung
09:13 - No. 4, Waldsonne