Michaelsportal im neuen Glanz - Restaurierung Michaelsportal am Kölner Dom abgeschlossen

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  • เผยแพร่เมื่อ 7 ธ.ค. 2024
  • Michaelsportal im neuen Glanz
    Die aufwendige Restaurierung der Archivolten und des Tympanons vom Michaelsportal am Kölner Dom konnte im Sommer 2023 nach etwa 10-jährigen Arbeiten abgeschlossen werden. In den vergangenen Wochen wurde das Portal ausgerüstet. In den kommenden Jahren erfolgt dann die Restaurierung des Wimpergs (gotischer Ziergiebel) über dem Portal und des Gewändes (Seitenwände).
    Zum Michaelsportal
    Das Michaelsportal ist das zentrale Portal der Nordquerhausfassade des Domes. Es wird vom Bonifatius- und Maternusportal flankiert. Die Portalarchitektur inklusive der Konsolbaldachine in den Archivolten entstand zwischen 1843 und 1849 nach Plänen von Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner (1802-1861, amt. 1833-1861) in enger Anlehnung an das aus dem 14. Jahrhundert stammende Petersportal und das im Mittelalter begonnene Hauptportal des Domes. Die Ausführung des Skulpturenschmucks erfolgte erst gute 30 Jahre später durch die Werkstatt des Dombildhauers Peter Fuchs (1829-1898). Erst 1881, ein Jahr nach der offiziellen Domvollendung war er fertiggestellt.
    Kriegszerstörung
    Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Kölner Dom schwere Zerstörungen. Während die großen Bauschäden in der Nachkriegszeit wiederhergestellt wurden, sind am Bauwerk auch heute noch unzählige kleinere Zerstörungen zu erkennen. Besonders auffällig und störend sind diese im Bereich der Domportale. So klafften in den Archivolten und im Tympanon des Michaelsportals bis zu Beginn der Restaurierungsmaßnahme noch immer kleinere und größere Einschusslöcher und kraterförmige Aussprengungen. Nur der hl. Michael und die beschädigten Gewändefiguren sind zwischen 1965 und 1972 durch den Bildhauer der Dombauhütte Erlefried Hoppe (1910-1992) in betont moderner Formensprache ergänzt worden.
    Restaurierungsmaßnahme
    2013 begann die Dombauhütte mit der äußerst aufwendigen Restaurierung des Portals. Ziel war es, die Lesbarkeit im Bildprogramm wiederherzustellen. Dabei sollte möglichst viel Originalsubstanz erhalten bleiben. Eine vollkommene Wiederherstellung des Portals mit Beseitigung aller Schäden war nicht geplant. Vielmehr sollten auch für künftige Generationen Spuren des Krieges am Portal ablesbar bleiben, sofern der Gesamteindruck dadurch nicht beeinträchtigt wird.
    Nach vorbereitenden Maßnahmen erfolgte zunächst eine Vorreinigung, bei der Taubenkot und grober Schmutz entfernt wurden, anschließend die oberflächenschonende Reinigung der aus Kalkstein gefertigten Skulpturen und Reliefs mit Hilfe von Reinigungslasern. Die schwarzen Schmutzkrusten auf dem Stein absorbieren dabei die hohe Energie der gebündelten Lichtstrahlen und erhitzen sich kurzfristig so massiv, dass sie in Kleinstpartikeln abplatzen und verdampfen ohne den hellen Stein darunter zu schädigen. Anschließend erfolgte die Ergänzung kriegszerstörter Bogenstücke, Konsolbaldachine und Skulpturen.
    Von den Architekturbereichen, die ergänzt wurden, verdienen die zerstörten oder teilzerstörten Baldachine in den Archivolten und im Tympanon besondere Erwähnung. Aufgrund ihrer kleinteiligen, detailreichen und vielfach durchbrochenen Gestaltung zählen sie zu den aufwendigsten Steinmetzarbeiten. Ihre Herstellung kann etliche Monate, bei aufwendigen Stücken auch über ein Jahr Arbeit erfordern. Die passgenaue Ergänzung von teilzerstörten Baldachinen war dabei zumeist wesentlich komplizierter als es ein vollständiger Austausch gewesen wäre, da hier zudem der Anschluss an die geglätteten Bruchkanten des Originals auf den Millimeter exakt erfolgen musste. Der Aufwand hat sich aber gelohnt, da auf diese Weise keine Originaloberflächen zerstört werden mussten.
    In ähnlicher Weise wurden durch die Bildhauer die zerstörten und teilzerstörten Figuren erneuert oder ergänzt. Hierzu wurden die zerstörten Partien im Maßstab 1:1 auf die Torsi der zerstörten Skulpturen aufmodelliert oder, bei gänzlich zerstörten Skulpturen, neue 1:1 Modelle gefertigt. Als Vorbilder dienten die zumeist gut erhaltenen Gipsmodelle von Peter Fuchs im Maßstab 1:2 aus den Jahren 1879/80. Anschließend wurden die Figuren in Stein ausgeführt. Zur maßgenauen Übertragung des neu erstellten 1:1 Modells bedienten sich die Bildhauer, wie bereits ihre Vorgänger im 19. Jahrhundert, einer Punktiermaschine. Mit ihrer Hilfe lässt sich jeder Punkt der Oberfläche vom Modell auf den Stein übertragen. Nach dem gleichen Verfahren erstellten die Dombildhauer auch zahlreiche Steinvierungen für weniger stark beschädigte Skulpturen und die Tympanonreliefs, wie etwa Köpfe, Arme und Attribute der Heiligen. Kleinere Fehlstellen wurden mit Steinergänzungsmörtel geschlossen.
    Finanzierung
    Die Wiederherstellung der kriegszerstörten Bereiche wurde mit Mitteln aus dem Nachlass von Berta Woodward aus England finanziert, welche die Hohe Domkirche im Jahr 2012 über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erhalten hat. Die Restaurierung der Skulpturen und Reliefs wurde durch ein Patenprogramm des Zentral-Dombau-Vereins finanziert.

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