WoW. Eine sehr beeindruckende Präsentation und Rezitation! Zudem war hier ein Videobearbeitungsmeister am Werk. Ganz grosses Kino! Respekt. Danach in der gewohnt-beliebten Selmaweise eine ordentliche, sachliche Interpretation. Einfühlsam, mitreissend und gut verständlich. Es ist erstaunlich wie sehr doch eine Brille einen Menschen ausbremsen kann. Sehe ich hier doch eine ganz andere Selma. Diesmal ohne Lesehilfe und gleich viel lebhaftiger, wahrhaft authentisch und dennoch seriös. Ganz exquisit!
Vielen Dank! Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren 😊 Peinlicherweise habe ich erst kürzlich herausgefunden, wie man die Lautstärke erhöhen kann. Das ist leider ein Manko von einigen meiner früheren Videos ...
Hallo, Imad, ja, man kann die Hexen als Winde interpretieren (von Süden, vom Norden, vom Meer), aber auch allgemein als Naturgewalten. Siebente Stund ist die Uhrzeit, also sieben Uhr am Abend.
The River Tay railway bridge connects the city of Dundee with the peninsula of Fife in Scotland. I was born and grew up there. The people of Dundee still speak about the tragedy as if it happened only yesterday.
Liebe Frau Mahlknecht, Ihre Performace beim Vortrag dieser Ballade ist atemberaubend; ich hätte das nicht für möglich gehalten. Danke, dass Sie uns an dieser beeindruckenden Seite Ihrer Persönlichkeit teilhaben lassen. Trotzdem überfallen mich diesmal gewisse Einwände gegen die interpretative Linie. 1. vielleicht sollte man die Hybris des jungen Zugführers wichtiger nehmen, interpretativ höher bewerten? wir kriegen es unter, das Element! Damit spricht er sein Todesurteil. 2. kann es nicht sein, dass gerade diese Hybris es ist, die die Hexen zur Höchststrafe veranlasst? Denn immerhin äußert die zweite ja gewisse Bedenken, sie fragt: und der Zug, der in die Brücke tritt? und erst die dritte daraufhin: der muss mit. Vielleicht hätten ja die Hexen sich bei weniger stolzer, weniger abwertender, demütigerer Einstellung den Naturgewalten gegenüber erweichen lassen, den Zug zu verschonen, sich mit der Vernichtung der Technik zu begnügen. (Anders, rationaler/symbolfreier formuliert würde das bedeuten, dass uns gerade dieser Übermut für technische Fehler anfällig macht.) 3. die Einbeziehung externen Tatwissens in die Interpretation (dass die Brücke später nochmals gebaut wurde und dann erhalten blieb) kommt mir etwas unfair vor, so als ob man der Aussage der Ballade mittels Besserwissens widersprechen wollte. Ist eine Widerspruchsauslegung bei einer Gedichtinterpretation zulässig? Ich frage das, weil meine Schulzeit so unendlich lange zurück liegt, dass ich mich daran nicht mehr erinnern kann.
Lieber Herr Cihak, danke für Ihren ausführlichen Kommentar und die Anmerkungen! Zu den Punken 1. und 2.: Die Naturgewalten, wie bei Fontane dargestellt, sind empathielos; ob der Zug kommt oder nicht, ob er voller Menschen ist oder nicht, spielt in ihren Erwägungen keine Rolle. Sie ergötzen sich an der reinen Zerstörung des menschlichen Tands. Ich glaube daher, dass die Hybris von Johnny zwar den menschlichen Übermut darstellt, aber kein entscheidender Faktor für das Schicksal der Zuginsassen ist. Die Brücke wäre auch zusammengebrochen, wenn er bescheidener gewesen wäre. Der dritte Punkt, den sie ansprechen, liegt mir besonders am Herzen: Als Lehrerin habe ich immer wieder erlebt, wie (auch nur scheinbare) Lehren aus einem Gedicht in Schularbeiten als "universelle Wahrheiten" dargestellt wurden. So ungefähr im Stile von "Fontane schreibt, dass alles, was Menschen machen, hinfälliger Tand ist, und das ist auch so". Dabei zeigen die Fakten, dass es eben nicht unbedingt so ist. Aus diesem Grund war es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieses Gedicht eine Momentaufnahme ist, entstanden im recht unmittelbaren Eindruck eines katastrophalen Ereignisses. Ich habe meine Schülerinnen und Schüler immer eingeladen, die Aussage eines Textes zu reflektieren und mit ihren eigenen Einsichten und Erfahrungen abzugleichen, anstatt einfach irgendeine Behauptung zu übernehmen. Darum mache ich das auch in meinen Besprechungen, um die Perspektive zu weiten.
Hallo Selma, Deine (Eure) Lyrikvideos sind große Klasse, aber das hier ist herausragend! HERAUSRAGEND! Respekt! (Hoffentlich tut das Dein Kurt nicht lesen 😉 - Ist das jetzt hoffentlich das richtige Zwinkern - Smiley? ) Weiter so, Selma, Bitte, Weiter so! Lg+G.A.
Liebe Selma, der Vortrag hat mich besonders begeistert. Die Hexen hast Du filmisch perfekt umgesetzt. Und wie schon öfter zuvor, gibst Du mir eine neue Sichtweise auf den Text. Bei Dir scheint mir durchweg eine der Naturgestalten zu sprechen. Sehr spannend! Deine Interpretation gefällt mir auch, jedoch steht sie für mich nicht im Widerspruch zur klassischen: Der Fortschrittsglaube scheitert an den Naturgewalten eben auch darum, weil der Mensch den Störfaktor Mensch oder dessen Fehlerpotential nicht einberechnet. Am Ende bleibt immer: Wir sind eben nur Menschen.
WoW. Eine sehr beeindruckende Präsentation und Rezitation! Zudem war hier ein Videobearbeitungsmeister am Werk. Ganz grosses Kino! Respekt. Danach in der gewohnt-beliebten Selmaweise eine ordentliche, sachliche Interpretation. Einfühlsam, mitreissend und gut verständlich. Es ist erstaunlich wie sehr doch eine Brille einen Menschen ausbremsen kann. Sehe ich hier doch eine ganz andere Selma. Diesmal ohne Lesehilfe und gleich viel lebhaftiger, wahrhaft authentisch und dennoch seriös. Ganz exquisit!
Vielen Dank! Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren 😊 Peinlicherweise habe ich erst kürzlich herausgefunden, wie man die Lautstärke erhöhen kann. Das ist leider ein Manko von einigen meiner früheren Videos ...
Hi selma , wird gemeint mit hexen hier die wind? Und was wird mit siebente stund gemeint? Vielen dank
Hallo, Imad, ja, man kann die Hexen als Winde interpretieren (von Süden, vom Norden, vom Meer), aber auch allgemein als Naturgewalten. Siebente Stund ist die Uhrzeit, also sieben Uhr am Abend.
Dankee du rettest meine Matura🥹💕
Genial ist der Vortrag der Hexen. "Tand Tand ust das Gebilde von Menschenhand", könnte ruhig überheblicher gelesen werden. Das kommt an.
Seit langem mal wieder eine wunderbare Erklärung für den Übermut der Menscheen.
The River Tay railway bridge connects the city of Dundee with the peninsula of Fife in Scotland. I was born and grew up there. The people of Dundee still speak about the tragedy as if it happened only yesterday.
😮 I didn't know that. Thank you for sharing!
Liebe Frau Mahlknecht, Ihre Performace beim Vortrag dieser Ballade ist atemberaubend; ich hätte das nicht für möglich gehalten. Danke, dass Sie uns an dieser beeindruckenden Seite Ihrer Persönlichkeit teilhaben lassen.
Trotzdem überfallen mich diesmal gewisse Einwände gegen die interpretative Linie.
1. vielleicht sollte man die Hybris des jungen Zugführers wichtiger nehmen, interpretativ höher bewerten? wir kriegen es unter, das Element! Damit spricht er sein Todesurteil.
2. kann es nicht sein, dass gerade diese Hybris es ist, die die Hexen zur Höchststrafe veranlasst? Denn immerhin äußert die zweite ja gewisse Bedenken, sie fragt: und der Zug, der in die Brücke tritt? und erst die dritte daraufhin: der muss mit. Vielleicht hätten ja die Hexen sich bei weniger stolzer, weniger abwertender, demütigerer Einstellung den Naturgewalten gegenüber erweichen lassen, den Zug zu verschonen, sich mit der Vernichtung der Technik zu begnügen.
(Anders, rationaler/symbolfreier formuliert würde das bedeuten, dass uns gerade dieser Übermut für technische Fehler anfällig macht.)
3. die Einbeziehung externen Tatwissens in die Interpretation (dass die Brücke später nochmals gebaut wurde und dann erhalten blieb) kommt mir etwas unfair vor, so als ob man der Aussage der Ballade mittels Besserwissens widersprechen wollte.
Ist eine Widerspruchsauslegung bei einer Gedichtinterpretation zulässig? Ich frage das, weil meine Schulzeit so unendlich lange zurück liegt, dass ich mich daran nicht mehr erinnern kann.
Lieber Herr Cihak, danke für Ihren ausführlichen Kommentar und die Anmerkungen! Zu den Punken 1. und 2.: Die Naturgewalten, wie bei Fontane dargestellt, sind empathielos; ob der Zug kommt oder nicht, ob er voller Menschen ist oder nicht, spielt in ihren Erwägungen keine Rolle. Sie ergötzen sich an der reinen Zerstörung des menschlichen Tands. Ich glaube daher, dass die Hybris von Johnny zwar den menschlichen Übermut darstellt, aber kein entscheidender Faktor für das Schicksal der Zuginsassen ist. Die Brücke wäre auch zusammengebrochen, wenn er bescheidener gewesen wäre. Der dritte Punkt, den sie ansprechen, liegt mir besonders am Herzen: Als Lehrerin habe ich immer wieder erlebt, wie (auch nur scheinbare) Lehren aus einem Gedicht in Schularbeiten als "universelle Wahrheiten" dargestellt wurden. So ungefähr im Stile von "Fontane schreibt, dass alles, was Menschen machen, hinfälliger Tand ist, und das ist auch so". Dabei zeigen die Fakten, dass es eben nicht unbedingt so ist. Aus diesem Grund war es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieses Gedicht eine Momentaufnahme ist, entstanden im recht unmittelbaren Eindruck eines katastrophalen Ereignisses. Ich habe meine Schülerinnen und Schüler immer eingeladen, die Aussage eines Textes zu reflektieren und mit ihren eigenen Einsichten und Erfahrungen abzugleichen, anstatt einfach irgendeine Behauptung zu übernehmen. Darum mache ich das auch in meinen Besprechungen, um die Perspektive zu weiten.
Perfekt inszeniert für die Thematisierung im Unterricht! Vielen Dank!
Hallo Selma, Deine (Eure) Lyrikvideos sind große Klasse, aber das hier ist herausragend! HERAUSRAGEND! Respekt! (Hoffentlich tut das Dein Kurt nicht lesen 😉 - Ist das jetzt hoffentlich das richtige Zwinkern - Smiley? ) Weiter so, Selma, Bitte, Weiter so! Lg+G.A.
Ich bin beeindruckt !
Großartige Arbeit
Liebe Selma, der Vortrag hat mich besonders begeistert. Die Hexen hast Du filmisch perfekt umgesetzt. Und wie schon öfter zuvor, gibst Du mir eine neue Sichtweise auf den Text. Bei Dir scheint mir durchweg eine der Naturgestalten zu sprechen. Sehr spannend! Deine Interpretation gefällt mir auch, jedoch steht sie für mich nicht im Widerspruch zur klassischen: Der Fortschrittsglaube scheitert an den Naturgewalten eben auch darum, weil der Mensch den Störfaktor Mensch oder dessen Fehlerpotential nicht einberechnet. Am Ende bleibt immer: Wir sind eben nur Menschen.
Eines meiner liebsten Gedichte. Könnten sie noch mehr von Fontane besprechen? John Maynard zum Beispiel.
Hallo, Stephanie, derzeit habe ich beruflich leider keine Zeit für neue Videos ... Aber Fontane steht für die Zukunft auf jeden Fall auf meiner Liste!
Klasse ... am Anfang dachte ich an die Rezitation von Gert Westphal :-)
Herzlichen Dank!