Altes aus der Einkaufsstadt Neumarkt - Ecke Klostergasse / Untere Marktstraße

Altes aus der Einkaufsstadt - Ecke Klostergasse/Untere Marktstraße
Wir werfen diesmal einen kleinen historischen Blick auf die Entwicklung der Gebäude Klostergasse 1/2 und Untere Marktstraße 15.
Wo heute Bücher und Bekleidung verkauft werden, vereinigte noch um 1900 Konditormeister Xaver Steinbach in dem markanten Eckhaus seine Konditorei mit einem Cafe und einer Altdeutsche Weinstube, betrieb dazu im Parterre ein Geschäft für Zigarren und Wachswaren - alles unter einem Dach. Aus dieser Zeit (1903) stammt auch die im Video zu sehende Aufnahme mit der eindrucksvollen Heiligenfigur am Eck.
Dabei begann alles eher schlicht mit der Erteilung einer Krämerkonzession für das Anwesen Klostergasse 1 an Joseph Steinbach im Jahre 1839. 1848 trat der Nürnberger Lebküchner Heinrich Häberlein erstmals an Joseph Steinbach heran, ein Kommissionslager für den Vertrieb der bekannten Nürnberger Lebkuchen bei Steinbach zu erlangen.
Bereits 1911 erwarb der Nachbar August Döpfer, der im Anwesen Klostergasse 2 das vom Kaufmann Friedrich Nidermayer 1863 gegründete Geschäft für Kolonialwaren, Schnittwaren, Weißwolle und Kurzwaren betrieb, das Anwesen Untere Marktstraße 15, in dem der Geschäftsmann Franz Rascher Hüte, Mützen und Schirme verkaufte, dazu.
1938 besaß Xaver Gmelch das Anwesen Klostergasse 1, August Döpfer die Anwesen Klostergasse 2 und 3.
Von 1933 bis 1945 führte die Klostergasse den Namen Schemmstraße nach Hans Schemm, dem Gauleiter der Bayerischen Ostmark und NSDAP-Kultusminister.
An dem Gebäude Döpfer und dem Nachbarhaus König/Kaffehäusel waren am 7. September 1941 die ersten Kriegsschäden zu beklagen, als ein deutsches Kampfflugzeug darauf abstürzte. Beide Dachstühle brannten aus. Nach der Zerstörung bei der Einnahme Neumarkts durch amerikanische Truppen am 19./20. April 1945 mussten die Gebäude wiederaufgebaut werden.
Informationen und Bild wurden freundlicherweise vom Stadtarchivar der Stadt Neumarkt, Herrn Dr. Präger, zur Verfügung gestellt.