Großes Kompliment. Das ist nicht nur fachlich komplett richtig erklärt, sondern auch für Laien top verständlich. Wenn sie nicht schon eine eine eigene Kanzlei hätten, als Juraprofessor wären Sie bestens geeignet.
Besten Dank für Ihre Darlegungen. Mein Stiefvater ist letztes Jahr verstorben, er hatte mit mit meiner Mutter das Berliner Testament abgeschlossen. Habe oder hätte ich als leibliche Tochter meiner Mutter auch einen Pflichtteilsanspruch gegenüber meinen Stiefvater? Wenn ja könnte ich diesen noch geltend machen? Leider liegen mir keinerlei Dokumente vor, weder Testament noch Erbschein noch irgendwelche Vereinbarungen bzgl. Schenkungen. Nun habe ich gehört, dass einer meiner Brüder bereits euro 400.000,-- in Bar erhalten haben soll, damit er seine Exfrau nach der Scheidung auszahlen konnte um sein Haus zu retten. Haben Sie mir einen guten Rat, wie ich und meine Geschwister Klarheit in diese Sachlage bekommen und was wir von meiner Mutter an Unterlagen zur gerechten Verteilung der Erbmasse ohne Konflikte verlangen dürfen? Danke Ihnen.
Heißt also, wenn unverheiratet mit Schenkung UND Wohnrecht, dass die 10jahre NICHT gelten und es nur eine Wertminderung gibt? Richtig? Wie hoch kann diese Minderung sein ?
Anders als bei der Schenkung unter Ehegatten handelt es sich beim Vorbehalt von Rechten stets um eine Einzelfallentscheidung, die sich an der sich laufend weiterentwickelnden Rechtsprechung orientiert. Der Wert des Wohnrechts richtet sich nach dem Wert der Nutzung (Miete) und wird auf der Basis des Alters des Begünstigten kapitalisiert.
Vielen Dank für dieses Video. Kann für die Berechnung der Immobilien-Schenkung ( zum Zeitpunkt der Schenkung, also heute ) eine Schätzung eines vereidigten Sachverständigen von 2008 herangezogen werden, indem der Schätzwert mit dem Baupreisindex von heute hochgerechnet wird, abzüglich der jährlichen AfA von 1% - oder empfehlen Sie eine Neueinschätzung? Vielen Dank, schon jetzt.
Grundsätzlich kann alles herangezogen werden, mit dem sowohl der Erbe als auch der Pflichtteilsberechtigte einverstanden sind. In der Praxis funktioniert das in der Regel aber nicht, da eine der Seiten eine solche schematische Hochrechnung eines früheren Verkehrswertes ablehnen wird, weil man sich einen höheren/niedrigeren Wert erhofft.
Vielen Dank für das Video Dann wäre wohl, um die 10-Jahresfrist zur Abschmelzung der Pflichtteilsergänzunganspruchs zu sichern, eine Übertragung einer Immobilie, z.B an den Sohn, zu Lebzeiten ohne Nießbrauch und umfassendes? Wohnrecht sinnvoll. Könnte ich einlebenslanges Wohnrecht durch einen nachgeschalteten Mietvertrag, eventuell mit Stundung der Mietzahlungen bis zum Ableben des letzten Ehepartners, erlangen, Müßte der Sohn dann die fällige Gesamtsumme der Mietzahlungen nachversteuern als Erbe des Nachlasses und damit auch der Verbindlichkeiten der/des Erblassers? Vielen Dank schon jetzt im voraus
Grundsätzlich kann jedes Recht zur weiteren Nutzung der verschenkten Immobilie hinsichtlich des Fristbeginns problematisch sein. Das Thema ist nicht im Gesetz geregelt, sondern wurde von der Rechtsprechung entwickelt. Daher gibt es keine Rechtssicherheit für viele Gestaltungen. Es bleibt stets eine Frage des Einzelfalls und hängt von der konkreten Ausgestaltung des Schenkungsvertrags (z.B. Rückforderungsrechte) und des Mietvertrags ab.
Hallo, unser Notar meinte, bei einer Schenkung ist ein Wohnungsrecht, Nießbrauchrecht nicht möglich, da es dann keine Schenkung mehr ist. Ist das korrekt? Würden es gern unseren Kind alleinig schenken und andere Erben ausschließen. Kommt die 10 Jahresfrist hier zum Tragen. Was würde passieren, wenn das Kind stirbt, ledig, kinderlos, und wir Eltern, erben das Haus wieder, fällt dann Erbschaftssteuer an?
Wird bei einer Immobilienschenkung ein Wohn- oder Nießbrauchsrecht vorbehalten, muss man damit rechnen, dass die Abschmelzung sogenannter Pflichtteilsergänzungsansprüche nicht beginnt und die Schenkung dann nicht zu einer Reduzierung des für den Pflichtteil relevanten Nachlasses führt: www.rosepartner.de/pflichtteilsergaenzungsanspruch.html
Wenn der Erbbetrag ungleichmäßig aufgeteilt wurde z.B Schwester bekommt Immobilien im Ausland im Wert von 100.000€ und der Sohn Immobilien in Deutschland im Wert von 500.000€ muss dann der Sohn damit Rechnen das die Schwester ihren Pflichtteil haben kann auf Grund dieser Aufteilung? Und wie läuft es in so einem Fall?
Wenn der Erblasser den Nachteil per Testament so aufteilt, kann gegebenenfalls auch derjenige, der zwar nicht enterbt wurde, aber zu wenig geerbt hat, Pflichtteilsansprüche geltend machen. Der Betroffene kann dann den Pflichtteil ermitteln (lassen) und diesen einfordern.
Wie ist die Rechtslage von Pflichtteilsergänzung bei Schenkung, wenn in einem Erbvertrag zwischen Geschwistern vereinbart wurde, dass einer das Elternhaus erbt und der andere als Gegenleistung einen Geldbetrag X von dem anderen Geschwisterteil erhält, sich aber nach 10 Jahren nach dem Tod der Eltern raustellt, dass die Geldzahlung nicht von dem Geschwisterteil , dass das Haus erbt sondern auch aus der Erbmasse, dem Vermögen der Eltern bezahlt wurde?
In der Übernahme der vertraglichen Verpflichtung durch die Eltern kann eine Schenkung gesehen werden. Ob eine solche Schenkung zu einer Pflichtteilsergänzung führt (auch ohne Enterbung möglich) oder darin eine "den Vertragserben beeinträchtigende Schenkung" gemäß § 2287 BGB liegt, muss anhand des konkreten Vertrags und der Gesamtumstände (insbesondere der Nachlasswerte) geprüft werden.
Einigen sich Erbe und Pflichtteilsberechtigter nicht auf einen Wert, kann der Pflichtteilsberechtigte aufgrund seines Wertermittlungsanspruchs ein Wertgutachten verlangen. Das muss der Erbe besorgen und die Kosten gehen zulasten des Nachlasses.
Großes Kompliment. Das ist nicht nur fachlich komplett richtig erklärt, sondern auch für Laien top verständlich. Wenn sie nicht schon eine eine eigene Kanzlei hätten, als Juraprofessor wären Sie bestens geeignet.
Vielen Dank für das Lob! Wir freuen uns, wenn die Inhalte für möglichst viele Zuschauer verständlich sind.
super erklärt, bin begeistert
Danke für das tolle Feedback!
Super Video! Toll erklärt!
Vielen Dank für Ihr positives Feedback!
Besten Dank für Ihre Darlegungen. Mein Stiefvater ist letztes Jahr verstorben, er hatte mit mit meiner Mutter das Berliner Testament abgeschlossen. Habe oder hätte ich als leibliche Tochter meiner Mutter auch einen Pflichtteilsanspruch gegenüber meinen Stiefvater? Wenn ja könnte ich diesen noch geltend machen? Leider liegen mir keinerlei Dokumente vor, weder Testament noch Erbschein noch irgendwelche Vereinbarungen bzgl. Schenkungen. Nun habe ich gehört, dass einer meiner Brüder bereits euro 400.000,-- in Bar erhalten haben soll, damit er seine Exfrau nach der Scheidung auszahlen konnte um sein Haus zu retten. Haben Sie mir einen guten Rat, wie ich und meine Geschwister Klarheit in diese Sachlage bekommen und was wir von meiner Mutter an Unterlagen zur gerechten Verteilung der Erbmasse ohne Konflikte verlangen dürfen? Danke Ihnen.
Stiefkinder haben kein gesetzliches Erbrecht und auch keinen Pflichtteil.
Heißt also, wenn unverheiratet mit Schenkung UND Wohnrecht, dass die 10jahre NICHT gelten und es nur eine Wertminderung gibt? Richtig? Wie hoch kann diese Minderung sein ?
Anders als bei der Schenkung unter Ehegatten handelt es sich beim Vorbehalt von Rechten stets um eine Einzelfallentscheidung, die sich an der sich laufend weiterentwickelnden Rechtsprechung orientiert. Der Wert des Wohnrechts richtet sich nach dem Wert der Nutzung (Miete) und wird auf der Basis des Alters des Begünstigten kapitalisiert.
Vielen Dank für dieses Video. Kann für die Berechnung der Immobilien-Schenkung ( zum Zeitpunkt der Schenkung, also heute ) eine Schätzung eines vereidigten Sachverständigen von 2008 herangezogen werden, indem der Schätzwert mit dem Baupreisindex von heute hochgerechnet wird, abzüglich der jährlichen AfA von 1% - oder empfehlen Sie eine Neueinschätzung? Vielen Dank, schon jetzt.
Grundsätzlich kann alles herangezogen werden, mit dem sowohl der Erbe als auch der Pflichtteilsberechtigte einverstanden sind. In der Praxis funktioniert das in der Regel aber nicht, da eine der Seiten eine solche schematische Hochrechnung eines früheren Verkehrswertes ablehnen wird, weil man sich einen höheren/niedrigeren Wert erhofft.
Vielen Dank für das Video
Dann wäre wohl, um die 10-Jahresfrist zur Abschmelzung der Pflichtteilsergänzunganspruchs zu sichern, eine Übertragung einer Immobilie, z.B an den Sohn, zu Lebzeiten ohne Nießbrauch und umfassendes? Wohnrecht sinnvoll. Könnte ich einlebenslanges Wohnrecht durch einen nachgeschalteten Mietvertrag, eventuell mit Stundung der Mietzahlungen bis zum Ableben des letzten Ehepartners, erlangen, Müßte der Sohn dann die fällige Gesamtsumme der Mietzahlungen nachversteuern als Erbe des Nachlasses und damit auch der Verbindlichkeiten der/des Erblassers?
Vielen Dank schon jetzt im voraus
Grundsätzlich kann jedes Recht zur weiteren Nutzung der verschenkten Immobilie hinsichtlich des Fristbeginns problematisch sein. Das Thema ist nicht im Gesetz geregelt, sondern wurde von der Rechtsprechung entwickelt. Daher gibt es keine Rechtssicherheit für viele Gestaltungen. Es bleibt stets eine Frage des Einzelfalls und hängt von der konkreten Ausgestaltung des Schenkungsvertrags (z.B. Rückforderungsrechte) und des Mietvertrags ab.
Hallo, unser Notar meinte, bei einer Schenkung ist ein Wohnungsrecht, Nießbrauchrecht nicht möglich, da es dann keine Schenkung mehr ist. Ist das korrekt? Würden es gern unseren Kind alleinig schenken und andere Erben ausschließen. Kommt die 10 Jahresfrist hier zum Tragen. Was würde passieren, wenn das Kind stirbt, ledig, kinderlos, und wir Eltern, erben das Haus wieder, fällt dann Erbschaftssteuer an?
Wird bei einer Immobilienschenkung ein Wohn- oder Nießbrauchsrecht vorbehalten, muss man damit rechnen, dass die Abschmelzung sogenannter Pflichtteilsergänzungsansprüche nicht beginnt und die Schenkung dann nicht zu einer Reduzierung des für den Pflichtteil relevanten Nachlasses führt: www.rosepartner.de/pflichtteilsergaenzungsanspruch.html
Wenn der Erbbetrag ungleichmäßig aufgeteilt wurde z.B Schwester bekommt Immobilien im Ausland im Wert von 100.000€ und der Sohn Immobilien in Deutschland im Wert von 500.000€ muss dann der Sohn damit Rechnen das die Schwester ihren Pflichtteil haben kann auf Grund dieser Aufteilung? Und wie läuft es in so einem Fall?
Wenn der Erblasser den Nachteil per Testament so aufteilt, kann gegebenenfalls auch derjenige, der zwar nicht enterbt wurde, aber zu wenig geerbt hat, Pflichtteilsansprüche geltend machen. Der Betroffene kann dann den Pflichtteil ermitteln (lassen) und diesen einfordern.
Wie ist die Rechtslage von Pflichtteilsergänzung bei Schenkung, wenn in einem Erbvertrag zwischen Geschwistern vereinbart wurde, dass einer das Elternhaus erbt und der andere als Gegenleistung einen Geldbetrag X von dem anderen Geschwisterteil erhält, sich aber nach 10 Jahren nach dem Tod der Eltern raustellt, dass die Geldzahlung nicht von dem Geschwisterteil , dass das Haus erbt sondern auch aus der Erbmasse, dem Vermögen der Eltern bezahlt wurde?
In der Übernahme der vertraglichen Verpflichtung durch die Eltern kann eine Schenkung gesehen werden. Ob eine solche Schenkung zu einer Pflichtteilsergänzung führt (auch ohne Enterbung möglich) oder darin eine "den Vertragserben beeinträchtigende Schenkung" gemäß § 2287 BGB liegt, muss anhand des konkreten Vertrags und der Gesamtumstände (insbesondere der Nachlasswerte) geprüft werden.
@@KanzleiRosePartner Vielen Dank für die Information
Wie hoch ist der Pflichtteil wenn 2 von 2 Kinder enterbt wurden und der Enkel als alleiniger Erbe im Testament steht? Erbmasse 700.000€ liebe Grüße
Wenn es keinen Ehegatten gibt und zwei Kinder, hat jedes Kind einen gesetzlichen Erbteil von 1/2 und einen Pflichtteil von 1/4.
Muss bei einer Schenkung der Wert einer Immobilie ermittelt werden, wer macht das und wer muss das bezahlen?
Einigen sich Erbe und Pflichtteilsberechtigter nicht auf einen Wert, kann der Pflichtteilsberechtigte aufgrund seines Wertermittlungsanspruchs ein Wertgutachten verlangen. Das muss der Erbe besorgen und die Kosten gehen zulasten des Nachlasses.