Wieder ein schöner TTalk. Und ja, da habt ihr einen wunden Punkt getroffen, die Spielzeit auf der Schachtel sagt oft wenig über die tatsächliche Spielzeit aus, gerade bei Spielen im Expertenbereich, die dann zu viert ewig dauern können.
So, jetzt noch ein paar Antworten auf die Fragen des Monats: Größte Diskrepanz zwischen Schachtelangabe und Spielzeit: Da fallen mir die Spiele von Uwe Rosenberg ein, die mit 30 Minuten pro Spieler angegeben sind. Gerade Le Havre, Caverna und Ein Fest für Odin sollte eher 30 plus 60 Minuten pro Spieler heißen, weil sogar Solo habe ich die nie unter 60 Minuten geschafft, und meistens war 90 Minuten der Durchschnitt (für eine Solo-Partie bei Ein Fest für Odin inklusive Norweger Erweiterung). Ansonsten hängt es stark von den Mitspielern ab: Ares Expedition hat 60 Minuten angegeben. Ich habe es dreimal Erstspielern erklärt und zu zweit gespielt: Ein Spieler kannte Terraforming Mars und die Karten gut, mit ihm war das Spiel in 50 Minuten inklusive Erklärunge und Aufbau gespielt, die anderen beiden mussten jede Karte anschauen, lesen, nachfragen, da dauerte ein Spiel etwa 100 Minuten, das andere knapp über 2 Stunden. Hat aber trotzdem allen drei Spielern gefallen. Eine Geschichte zu einer (fast) unendlichen Partie Spirit Island habe ich: als vor 2 Jahren der Ukraine Krieg begonnen hat, habe ich nachdem die Kinder eingeschlafen waren (~21 Uhr) ein 3-Geister-Spiel auf der Insel gegen das Zarentum Russland Stufe 3 begonnen. Zwischen Mitternacht und 1 Uhr früh wurde die Tochter wach und ich musste sie zurück ins Bett bringen und sie wollte noch, dass ich bei ihr bleibe, bis sie wieder eingeschlafen war. Da muss ich das erste Mal mit eingeschlafen sein, weil es war definitiv deutlich nach 1 Uhr früh, als ich wieder aus dem Kinderzimmer rausgekommen bin. Ab hab 3, 3 Uhr früh muss ich immer wieder mitten im Zug (wahrscheinlich in der Verzögerten Phase) eingenickt sein und so ein paar kurze Minutenschläfchen am Tisch/an der Insel gehalten haben. Der Furchtstufe 3 Sieg auf einer schlimmstens verödeten Insel gelang mir mit einem Angriff im Morgengrauen (also der Starken Fähigkeit, inklusive Elementeffekt) nach 5 Uhr früh. Ich glaube, gegen 6 Uhr früh bin ich dann ins Bett und ab 8 Uhr waren die Kinder wach und an Weiterschlafen nicht mehr zu denken. Ewig lange Expertenkracher: da fällt mir Im Wandel der Zeiten, zu dritt, mit allen vier Zeitaltern, ein. Aber auch das ganz alte Civilization natürlich. Da saß man schon seine 5 bis 6 Stunden. Kampagnenspiele, da kann ich mit meiner Rollenspiel-Vergangenheit glänzen. Abgesehen von einer sich über mehrere Gruppen und bis zu 30 unterschiedlichen Mitspielern ziehenden Mega-Kampagne in einer Offenen Welt mit einzelnen eingebetteten Abenteuern von ~1995 bis 2015, und online noch etwa eineinhalb bis zwei Jahre länger, habe ich an einem Abenteuer einmal ein komplettes Wochenende eingeplant: Start am Samstag um 12 Uhr Mittag, bis ~Mitternacht gespielt, um 10 Uhr in der Früh haben wir uns wiedergetroffen und bis ca 20 Uhr das Abenteuer fertiggespielt. Aktuelle Kampagnenspiele von mir sind Earthborne Rangers (das kommt so mit 100 Stunden hin, ich habe es nicht eilig), und aktuell Mythwind, da haben sie bei der Spieldauer schon unendlich angegeben. 😂 Damit sind hoffentlich eure Fragen auch ausreichend beantwortet. Lieben Gruß aus Wien, und Gute Besserung an Flo
So dicke Dinger spiele ich inzwischen fast gar nicht mehr zu viert. Ich frage mich immer, ob die Mehrdauer (im Vergleich zu zwei oder drei Spielern) auch etwas bringt, und wenn das nicht der Fall ist, spiele ich es nicht mit mehreren Leuten.
Gute Besserung, Flo 🍀 Voll krass gutes Timing für das Video 👍👍 Wie haben letztes WE GWT Neuseeland zum ersten Mal gespielt... Mit Auf- und Abbau und Regelerklärung über 5h 🙈 Ich gehöre zur Kategorie Dennis und hatte einfach meinen Spaß dabei, da mir lange Spielzeiten nix ausmachen. Meine Frau aber war danach fix und fertig 🙈 Die auf der Schachtel angegebenen Spielzeiten passen bei uns auch so gut wie nie! Ist tatsächlich eher Marketing um nicht viele Spieler von vornherein abzuschrecken. Was ich viel schlimmer finde bei langen Spielen ist tatsächlich der schwindende Spielspaß bei Mitspielern. Wenn Mitspieler irgendwann einfach nicht mehr bei der Sache sind und "auf die Uhr schauen", oder nicht mehr konzentriert sind oder keine gescheiten Züge mehr spielen, da sie das Spiel einfach nur noch zu Ende bringen wollen... Dann schwindet der gesamte Spielspaß und das ist dann mega Schade 😢 GWT und nun auch GWT Neuseeland gehören definitiv zu meinen längsten Spiel-Erfahrungen. Ich hatte auch mal eine ultra lange Bitoku Runde. Aber die Spielzeit war bei den Spielen bei mir nie das Problem. Eher die schwindende Spiellust bei den Mitspielern 😢
Also ich finde die Zeiten kaum bis selten wirklich unrealistisch. Es ist klar das die Zeiten die darauf stehen keine Zeiten sind für die erstpartie und da man leider auch selten eine gruppe von gleichen Leuten hat mit denen man ein Spiel häufiger Spielt und somit regelerklären usw. wegfehlt ist es immer schwierig die Zeiten ein zu halten. Regeln erklären + min. ein Spieler der sich erst rein finden muss. Es müsste eher die Frage sein sollte dei Zeiten für eingespielte Spieler auf der Schachtel stehen oder für neue Spieler. ich habe i.was an die min. 50 Partien Terraforming Mars. Auf meiner hochzeit haben wir das zu zweit in 70-max. 90 Min. inkl. auf und abbau gespielt. Ich muss auch leicht wiedersprechen bei Spielen mit abhängigkeiten. Je nachdem wie offen die abhängikeiten sind kann ich die in meiner weiteren planung mit einberechnen. Gerade bei Little Town wo fast alle Informationen offen sind kann ich bis ich wieder am zug bin überlegen wohin setze ich wenn bis ich wieder am Zug bin Feld A, B oder C besetzt sind. Ich kann schauen wie viele Ressourcen die anderen noch haben was diese wahrscheinlich machen werden usw. Da kannst du dich voll austoben bis du wieder am Zug bist. Was viel eher ein problem ist wenn du zu beginn deines Zuges ein würfel werfen musst oder ereignisskarten ziehen oder so. Die dann das halbe geschen auf dem Brett verändern. Das kannst du weder berechnen noch groß erhanen oder so, außer du kennst alle Karten die kommen könnten. Spielzeit hat auch nicht immer was mit Komplexität zu tun. Hier ist halt wieder die Frage was man als komplexität ansieht die einstiegshürde oder die schwierigkeit gut zu Spielen. Um bei dem beispiel Little Town zu bleiben, das ist ein knallhartes Schachspiel mit fast komplett offenen Informationen. Was aber in 30 Min. oder so gespielt ist und in 5 erklärt. Ein Roll for the Galaxy braucht min. 15 min. erklärung es bleiben bis mal 2-3 Runden gespielt wurden immer Fragezeichen auf den gesichtern der Leute und es dauert ehr 45-60 min. Aber ist lange nicht so hart wie ein Little Town. Auch Spiele die eine lange vorausplanung brauchen, sind nicht unbedingt langatmiger. Bei solchen spielen brauch ich meisten in den ersten Zügen am meisten Zeit. Da ich diese nicht verkacken möchte und ja alles weitere darauf aufbaut und mir eine gut funktionierende Strategie VERSUCHE auszudenken. Wenn sich diese dann geformt hat in meinem Kopf geht es von Zug zu Zug schneller da ich weis wo ich hin möchte und was ich noch Tun muss. Während andere hinten raus immer langsamer werden weil überall i.wo eine Ressource fehlt weil nicht gut oder richtig geplant wurde und dann versuchen das noch i.wie umzubiegen. Mein Lieblingsbeispiel hier ist Wasserkraft in der ersten Runde total verkackt mich richtig in die Scheiße geritte und dann locker 10 Min. Bedenkzeit für einen einzigen Zug gehabt. ABER ich habe jegliche Varianten die mir noch zur verfügung stehen versucht zu berechnen wie viele Worker haben die anderen noch, wo geh ich als erstes hin, was tun wenn der Platz weg genommen wird, können die das überhaupt haben die noch genug Geld usw. usf. Mein nächsten 5 Züge haben danach max. 5 sek. gedauert und ich habe es geschafft mich so raus zu buggsieren das ich am Ende mit Abstand erster wurde. So der Roman ist langsam lang genug :D bye :D
Gutes Thema, und ich halte auch die Spielzeit pro Spieler als besten Wert. Wir sind meist im Experten oder gehobenen Kenner Niveau unterwegs, und ich glaube bei den Lacerdas weicht unser Zeitaufwand am meisten von der Schachtel ab. Bei vielen Spielen kommt unsere Spielzeit der Angabe näher. Und dann erinner ich mich an eine Party Mage Knight die wir dann Nachts abgebrochen haben und am nächsten Tag fortgesetzt, da war wir dann irgendwo bei 5-6h. Alleine die weiße Stadt erobern hat über eine Stunde gedauert 😂. Aber wir erinnern uns noch heute an diese legendäre Schlacht.
Ich glaube bei den Angaben auf den Spielen, gehen sie auch wirklich eher von "normalen" Spielern aus. Wenn du da die Langdenker in der Runde hast, dann dauert eine Partie Arche Nova eben zu 4 locker 4h statt 90-150 Minuten. Daher kenne deine Runde, dann weißt du wie viel Zeit du brauchst ... Und mein längstes Spiel war Conquistador (ohne Langdenker). Da haben wir locker 12h gespielt (an zwei Tagen). Das sind 21 Runde und für jede Runde brauchst du mit Planung, Bewegung, Ereignissen/Kämpfe und dann der unsäglichen Unterhaltsphase, wo du für jede Einheit würfeln musst, ob sie überlebt, locker 30 Minuten. Aber so was geht wirklich nur als Schüler oder Student. Da hatte man die Zeit für sowas. Und ich kann nicht sagen, ob wir mit Risiko, Midgard oder Siedler mehr Zeit verbracht haben. In den 80igern und 90igern gab es nicht wirklich viel Auswahl 🙂 Danach gab es viel mehr Zeugs und damit sind die Sachen aber dann auch automatisch weniger häufig auf den Tisch gekommen.
Schönes Thema! Auf mich wirkt es schon abschreckend, wenn von vornherein 3 Stunden Spielzeit auf der Schachtel stehen, weil ich grundsätzlich davon ausgehe, dass hier immer untertrieben wird. Bestätigt auch meine Erfahrung mit den Angaben. Ich habe mit einer langen Spielzeit kein grundsätzlichesProblem, nur sollte ein Spiel an einem Abend machbar sein. Größte Diskrepanz? Hm, erst vor kurzem bei Gelehrte des Südtigris. Steht drauf 60 bis 90 Minuten, wir haben für die erste Partie 4 bis 5 Stunden gebraucht zu zweit! War aber sehr unterhaltsam, klasse Spiel. Die längste Partie war für mich ein 18xx Spiel, da bin ich sogar nach 3 Stunden ausgestiegen, weil kein Ende in Sicht war, ist sonst nicht meine Art, aber das war ätzend.
Ich glaube die Spielzeit ist eher ein Problem bei gehobenen Kennerspielen oder Expertenspielen. Wir sind da eher im gehobenen Familienspiel/leichtem Kennerspiel-Niveau unterwegs und da gibt es eigentlich nicht so krasse Diskrepanzen. Und, wie ihr ja auch schon gesagt habt, hängt die Spielzeit auch davon ab, ob die Spieler das Spiel schon öfter gespielt haben und den Ablauf, die Möglichkeiten kennen - die ersten Partien dauern meistens etwas länger, aber das weiß man ja. Mich würden Spiele mit einer Spielzeit von 120 / 180 Minuten und mehr abschrecken, aber da bin ich auch nicht die Zielgruppe für. Ich schaue eher für wie viele Spieler das Spiel ist - wir spielen eigentlich immer nur zu zweit, da geht das dann auch schneller 😉🎉
Interessantes, wichtigesThema. Aber eins ist mM klar, in den Angaben ist selbstverständlich keine Lern-, Verständnis, Aufbau-Zeit berücksichtigt. Sonst wäre es ja echt kompliziert und schlecht vergleichbar. Es kann nur um die reine Spielzeit gehen.
Zur Spielzeit: Ich finde eine einzelne Zahl als Angabe ist bei sicher 95% der Spielen schon deshalb falsch, weil die meisten Spiele mit höherer Spielerzahl länger werden. ABER: eine Angabe in min/Spieler ist genauso falsch. Die meisten Spiele haben min 25-50% der Spielzeit Dinge, die Spieler parallel machen bzw allgemeinen "Verwaltungsaufwand" unabhängig von der Spielerzahl. Von daher finde ich Bandbreiten (z.b. 60-150min) am besten. Aus diesen Werten kann man i.d.R. die Spielzeit mit der geringsten und der höchsten Spielerzahl ableiten. ABER/ALLERDINGS: die Angaben sind bei min 80% der Spiele NICHT hilfreich, weil sie zu gering, oftmals sogar viel zu gering sind. Das ist für mich sogar die größte Lüge im Brettspielhobby!!! Jetzt könnte man wie ihr sagen, dass die Angabe sowieso nicht relevant ist. ABER: Als (Mit-)Organisator eines Brettspielabends o.ä. möchte man ja zumindest ungefähr wissen, welche und wieviele Spiele man in der Gruppe schafft. Bei bekannten Spielen hat man seine eigene Erfahrung. Bei neuen Spielen würde man ja eigentlich annehmen, dass die Hersteller einem dabei mit den Angaben helfen....tun sie mit ihren gelogenen Angaben aber NICHT. Von daher schaue ich mir diese Märchen-Zahlen auch nicht mehr an, habe allerdings vor ca 2-3 Jahren bei BGG eine Hilfe für so einige Spiele gefunden. boardgamegeek.com/geeklist/53708/poll-real-playtime-all-one Hier könnt ihr die Spielzeit je nach Spielerzeit und Erfahrung checken und auch selbst angeben. Spieler helfen Spielern. ;-) Allerdings halte ich die Angaben teilweise für übertrieben niedrig, weshalb ich bei der Zeiteinplanung i.d.R. 1-2 Stufen weiter nach rechts gehe, also längere Spielzeit als Sicherheitspolster einplane.
Wieder ein schöner TTalk. Und ja, da habt ihr einen wunden Punkt getroffen, die Spielzeit auf der Schachtel sagt oft wenig über die tatsächliche Spielzeit aus, gerade bei Spielen im Expertenbereich, die dann zu viert ewig dauern können.
So, jetzt noch ein paar Antworten auf die Fragen des Monats:
Größte Diskrepanz zwischen Schachtelangabe und Spielzeit: Da fallen mir die Spiele von Uwe Rosenberg ein, die mit 30 Minuten pro Spieler angegeben sind. Gerade Le Havre, Caverna und Ein Fest für Odin sollte eher 30 plus 60 Minuten pro Spieler heißen, weil sogar Solo habe ich die nie unter 60 Minuten geschafft, und meistens war 90 Minuten der Durchschnitt (für eine Solo-Partie bei Ein Fest für Odin inklusive Norweger Erweiterung).
Ansonsten hängt es stark von den Mitspielern ab: Ares Expedition hat 60 Minuten angegeben. Ich habe es dreimal Erstspielern erklärt und zu zweit gespielt: Ein Spieler kannte Terraforming Mars und die Karten gut, mit ihm war das Spiel in 50 Minuten inklusive Erklärunge und Aufbau gespielt, die anderen beiden mussten jede Karte anschauen, lesen, nachfragen, da dauerte ein Spiel etwa 100 Minuten, das andere knapp über 2 Stunden. Hat aber trotzdem allen drei Spielern gefallen.
Eine Geschichte zu einer (fast) unendlichen Partie Spirit Island habe ich: als vor 2 Jahren der Ukraine Krieg begonnen hat, habe ich nachdem die Kinder eingeschlafen waren (~21 Uhr) ein 3-Geister-Spiel auf der Insel gegen das Zarentum Russland Stufe 3 begonnen.
Zwischen Mitternacht und 1 Uhr früh wurde die Tochter wach und ich musste sie zurück ins Bett bringen und sie wollte noch, dass ich bei ihr bleibe, bis sie wieder eingeschlafen war. Da muss ich das erste Mal mit eingeschlafen sein, weil es war definitiv deutlich nach 1 Uhr früh, als ich wieder aus dem Kinderzimmer rausgekommen bin.
Ab hab 3, 3 Uhr früh muss ich immer wieder mitten im Zug (wahrscheinlich in der Verzögerten Phase) eingenickt sein und so ein paar kurze Minutenschläfchen am Tisch/an der Insel gehalten haben.
Der Furchtstufe 3 Sieg auf einer schlimmstens verödeten Insel gelang mir mit einem Angriff im Morgengrauen (also der Starken Fähigkeit, inklusive Elementeffekt) nach 5 Uhr früh. Ich glaube, gegen 6 Uhr früh bin ich dann ins Bett und ab 8 Uhr waren die Kinder wach und an Weiterschlafen nicht mehr zu denken.
Ewig lange Expertenkracher: da fällt mir Im Wandel der Zeiten, zu dritt, mit allen vier Zeitaltern, ein. Aber auch das ganz alte Civilization natürlich. Da saß man schon seine 5 bis 6 Stunden.
Kampagnenspiele, da kann ich mit meiner Rollenspiel-Vergangenheit glänzen. Abgesehen von einer sich über mehrere Gruppen und bis zu 30 unterschiedlichen Mitspielern ziehenden Mega-Kampagne in einer Offenen Welt mit einzelnen eingebetteten Abenteuern von ~1995 bis 2015, und online noch etwa eineinhalb bis zwei Jahre länger, habe ich an einem Abenteuer einmal ein komplettes Wochenende eingeplant: Start am Samstag um 12 Uhr Mittag, bis ~Mitternacht gespielt, um 10 Uhr in der Früh haben wir uns wiedergetroffen und bis ca 20 Uhr das Abenteuer fertiggespielt.
Aktuelle Kampagnenspiele von mir sind Earthborne Rangers (das kommt so mit 100 Stunden hin, ich habe es nicht eilig), und aktuell Mythwind, da haben sie bei der Spieldauer schon unendlich angegeben. 😂
Damit sind hoffentlich eure Fragen auch ausreichend beantwortet.
Lieben Gruß aus Wien, und Gute Besserung an Flo
So dicke Dinger spiele ich inzwischen fast gar nicht mehr zu viert. Ich frage mich immer, ob die Mehrdauer (im Vergleich zu zwei oder drei Spielern) auch etwas bringt, und wenn das nicht der Fall ist, spiele ich es nicht mit mehreren Leuten.
Gute Besserung, Flo 🍀
Voll krass gutes Timing für das Video 👍👍
Wie haben letztes WE GWT Neuseeland zum ersten Mal gespielt... Mit Auf- und Abbau und Regelerklärung über 5h 🙈
Ich gehöre zur Kategorie Dennis und hatte einfach meinen Spaß dabei, da mir lange Spielzeiten nix ausmachen. Meine Frau aber war danach fix und fertig 🙈
Die auf der Schachtel angegebenen Spielzeiten passen bei uns auch so gut wie nie! Ist tatsächlich eher Marketing um nicht viele Spieler von vornherein abzuschrecken.
Was ich viel schlimmer finde bei langen Spielen ist tatsächlich der schwindende Spielspaß bei Mitspielern. Wenn Mitspieler irgendwann einfach nicht mehr bei der Sache sind und "auf die Uhr schauen", oder nicht mehr konzentriert sind oder keine gescheiten Züge mehr spielen, da sie das Spiel einfach nur noch zu Ende bringen wollen... Dann schwindet der gesamte Spielspaß und das ist dann mega Schade 😢
GWT und nun auch GWT Neuseeland gehören definitiv zu meinen längsten Spiel-Erfahrungen. Ich hatte auch mal eine ultra lange Bitoku Runde.
Aber die Spielzeit war bei den Spielen bei mir nie das Problem. Eher die schwindende Spiellust bei den Mitspielern 😢
Also ich finde die Zeiten kaum bis selten wirklich unrealistisch. Es ist klar das die Zeiten die darauf stehen keine Zeiten sind für die erstpartie und da man leider auch selten eine gruppe von gleichen Leuten hat mit denen man ein Spiel häufiger Spielt und somit regelerklären usw. wegfehlt ist es immer schwierig die Zeiten ein zu halten. Regeln erklären + min. ein Spieler der sich erst rein finden muss.
Es müsste eher die Frage sein sollte dei Zeiten für eingespielte Spieler auf der Schachtel stehen oder für neue Spieler. ich habe i.was an die min. 50 Partien Terraforming Mars. Auf meiner hochzeit haben wir das zu zweit in 70-max. 90 Min. inkl. auf und abbau gespielt.
Ich muss auch leicht wiedersprechen bei Spielen mit abhängigkeiten. Je nachdem wie offen die abhängikeiten sind kann ich die in meiner weiteren planung mit einberechnen. Gerade bei Little Town wo fast alle Informationen offen sind kann ich bis ich wieder am zug bin überlegen wohin setze ich wenn bis ich wieder am Zug bin Feld A, B oder C besetzt sind. Ich kann schauen wie viele Ressourcen die anderen noch haben was diese wahrscheinlich machen werden usw. Da kannst du dich voll austoben bis du wieder am Zug bist. Was viel eher ein problem ist wenn du zu beginn deines Zuges ein würfel werfen musst oder ereignisskarten ziehen oder so. Die dann das halbe geschen auf dem Brett verändern. Das kannst du weder berechnen noch groß erhanen oder so, außer du kennst alle Karten die kommen könnten.
Spielzeit hat auch nicht immer was mit Komplexität zu tun. Hier ist halt wieder die Frage was man als komplexität ansieht die einstiegshürde oder die schwierigkeit gut zu Spielen. Um bei dem beispiel Little Town zu bleiben, das ist ein knallhartes Schachspiel mit fast komplett offenen Informationen. Was aber in 30 Min. oder so gespielt ist und in 5 erklärt. Ein Roll for the Galaxy braucht min. 15 min. erklärung es bleiben bis mal 2-3 Runden gespielt wurden immer Fragezeichen auf den gesichtern der Leute und es dauert ehr 45-60 min. Aber ist lange nicht so hart wie ein Little Town.
Auch Spiele die eine lange vorausplanung brauchen, sind nicht unbedingt langatmiger. Bei solchen spielen brauch ich meisten in den ersten Zügen am meisten Zeit. Da ich diese nicht verkacken möchte und ja alles weitere darauf aufbaut und mir eine gut funktionierende Strategie VERSUCHE auszudenken. Wenn sich diese dann geformt hat in meinem Kopf geht es von Zug zu Zug schneller da ich weis wo ich hin möchte und was ich noch Tun muss. Während andere hinten raus immer langsamer werden weil überall i.wo eine Ressource fehlt weil nicht gut oder richtig geplant wurde und dann versuchen das noch i.wie umzubiegen.
Mein Lieblingsbeispiel hier ist Wasserkraft in der ersten Runde total verkackt mich richtig in die Scheiße geritte und dann locker 10 Min. Bedenkzeit für einen einzigen Zug gehabt. ABER ich habe jegliche Varianten die mir noch zur verfügung stehen versucht zu berechnen wie viele Worker haben die anderen noch, wo geh ich als erstes hin, was tun wenn der Platz weg genommen wird, können die das überhaupt haben die noch genug Geld usw. usf. Mein nächsten 5 Züge haben danach max. 5 sek. gedauert und ich habe es geschafft mich so raus zu buggsieren das ich am Ende mit Abstand erster wurde.
So der Roman ist langsam lang genug :D
bye :D
12:49 - Ich glaube, der Tee ist langsam gut :D
Gutes Thema, und ich halte auch die Spielzeit pro Spieler als besten Wert. Wir sind meist im Experten oder gehobenen Kenner Niveau unterwegs, und ich glaube bei den Lacerdas weicht unser Zeitaufwand am meisten von der Schachtel ab. Bei vielen Spielen kommt unsere Spielzeit der Angabe näher.
Und dann erinner ich mich an eine Party Mage Knight die wir dann Nachts abgebrochen haben und am nächsten Tag fortgesetzt, da war wir dann irgendwo bei 5-6h. Alleine die weiße Stadt erobern hat über eine Stunde gedauert 😂. Aber wir erinnern uns noch heute an diese legendäre Schlacht.
🎲🍎👍🏻
Ich glaube bei den Angaben auf den Spielen, gehen sie auch wirklich eher von "normalen" Spielern aus. Wenn du da die Langdenker in der Runde hast, dann dauert eine Partie Arche Nova eben zu 4 locker 4h statt 90-150 Minuten. Daher kenne deine Runde, dann weißt du wie viel Zeit du brauchst ...
Und mein längstes Spiel war Conquistador (ohne Langdenker). Da haben wir locker 12h gespielt (an zwei Tagen). Das sind 21 Runde und für jede Runde brauchst du mit Planung, Bewegung, Ereignissen/Kämpfe und dann der unsäglichen Unterhaltsphase, wo du für jede Einheit würfeln musst, ob sie überlebt, locker 30 Minuten. Aber so was geht wirklich nur als Schüler oder Student. Da hatte man die Zeit für sowas.
Und ich kann nicht sagen, ob wir mit Risiko, Midgard oder Siedler mehr Zeit verbracht haben. In den 80igern und 90igern gab es nicht wirklich viel Auswahl 🙂 Danach gab es viel mehr Zeugs und damit sind die Sachen aber dann auch automatisch weniger häufig auf den Tisch gekommen.
Schönes Thema!
Auf mich wirkt es schon abschreckend, wenn von vornherein 3 Stunden Spielzeit auf der Schachtel stehen, weil ich grundsätzlich davon ausgehe, dass hier immer untertrieben wird. Bestätigt auch meine Erfahrung mit den Angaben.
Ich habe mit einer langen Spielzeit kein grundsätzlichesProblem, nur sollte ein Spiel an einem Abend machbar sein.
Größte Diskrepanz? Hm, erst vor kurzem bei Gelehrte des Südtigris. Steht drauf 60 bis 90 Minuten, wir haben für die erste Partie 4 bis 5 Stunden gebraucht zu zweit! War aber sehr unterhaltsam, klasse Spiel.
Die längste Partie war für mich ein 18xx Spiel, da bin ich sogar nach 3 Stunden ausgestiegen, weil kein Ende in Sicht war, ist sonst nicht meine Art, aber das war ätzend.
Ich fände es auch gut, wenn Auf- und Abbau Zeiten mit eingeplant würden. Das dauert ja auch bei langen Spielen noch länger 🫣
Ich glaube die Spielzeit ist eher ein Problem bei gehobenen Kennerspielen oder Expertenspielen. Wir sind da eher im gehobenen Familienspiel/leichtem Kennerspiel-Niveau unterwegs und da gibt es eigentlich nicht so krasse Diskrepanzen. Und, wie ihr ja auch schon gesagt habt, hängt die Spielzeit auch davon ab, ob die Spieler das Spiel schon öfter gespielt haben und den Ablauf, die Möglichkeiten kennen - die ersten Partien dauern meistens etwas länger, aber das weiß man ja. Mich würden Spiele mit einer Spielzeit von 120 / 180 Minuten und mehr abschrecken, aber da bin ich auch nicht die Zielgruppe für. Ich schaue eher für wie viele Spieler das Spiel ist - wir spielen eigentlich immer nur zu zweit, da geht das dann auch schneller 😉🎉
Interessantes, wichtigesThema. Aber eins ist mM klar, in den Angaben ist selbstverständlich keine Lern-, Verständnis, Aufbau-Zeit berücksichtigt. Sonst wäre es ja echt kompliziert und schlecht vergleichbar. Es kann nur um die reine Spielzeit gehen.
Inwiefern sollten Aufbau- und Abbauzeiten schlechter vergleichbar sein als Spielzeiten? Ich denke das Gegenteil ist der Fall.
Zur Spielzeit:
Ich finde eine einzelne Zahl als Angabe ist bei sicher 95% der Spielen schon deshalb falsch, weil die meisten Spiele mit höherer Spielerzahl länger werden.
ABER: eine Angabe in min/Spieler ist genauso falsch.
Die meisten Spiele haben min 25-50% der Spielzeit Dinge, die Spieler parallel machen bzw allgemeinen "Verwaltungsaufwand" unabhängig von der Spielerzahl.
Von daher finde ich Bandbreiten (z.b. 60-150min) am besten.
Aus diesen Werten kann man i.d.R. die Spielzeit mit der geringsten und der höchsten Spielerzahl ableiten.
ABER/ALLERDINGS:
die Angaben sind bei min 80% der Spiele NICHT hilfreich, weil sie zu gering, oftmals sogar viel zu gering sind.
Das ist für mich sogar die größte Lüge im Brettspielhobby!!!
Jetzt könnte man wie ihr sagen, dass die Angabe sowieso nicht relevant ist.
ABER: Als (Mit-)Organisator eines Brettspielabends o.ä. möchte man ja zumindest ungefähr wissen, welche und wieviele Spiele man in der Gruppe schafft.
Bei bekannten Spielen hat man seine eigene Erfahrung.
Bei neuen Spielen würde man ja eigentlich annehmen, dass die Hersteller einem dabei mit den Angaben helfen....tun sie mit ihren gelogenen Angaben aber NICHT.
Von daher schaue ich mir diese Märchen-Zahlen auch nicht mehr an, habe allerdings vor ca 2-3 Jahren bei BGG eine Hilfe für so einige Spiele gefunden.
boardgamegeek.com/geeklist/53708/poll-real-playtime-all-one
Hier könnt ihr die Spielzeit je nach Spielerzeit und Erfahrung checken und auch selbst angeben.
Spieler helfen Spielern. ;-)
Allerdings halte ich die Angaben teilweise für übertrieben niedrig, weshalb ich bei der Zeiteinplanung i.d.R. 1-2 Stufen weiter nach rechts gehe, also längere Spielzeit als Sicherheitspolster einplane.